DE858699C - Verfahren zur Herstellung von Estern des Penicillins mit substituierten Aminoalkoholen bzw. deren Salzen oder quaternaeren Ammoniumverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Estern des Penicillins mit substituierten Aminoalkoholen bzw. deren Salzen oder quaternaeren Ammoniumverbindungen

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DE858699C
DE858699C DEL2978A DEL0002978A DE858699C DE 858699 C DE858699 C DE 858699C DE L2978 A DEL2978 A DE L2978A DE L0002978 A DEL0002978 A DE L0002978A DE 858699 C DE858699 C DE 858699C
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penicillin
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salts
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Erling Frederiksen
Erling Juhl Dipl-Ing Nielsen
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Leo Pharma AS
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Leo Pharmaceutical Products Ltd AS
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D499/00Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von tstern des Penicillins mit substituierten Aminoalkoholen bzw. deren Salzen oder quaternären Ammoniumverbindungen Das Molakül der verschiedenen schon bekannten Penicillinarten enthält bekanntlich eine Carboxylgruppe. Man hat ohne Erfolg versucht, dieselbe dadurch zu verestern, daß man das Silbersalz des Penicillins mit Alkyljodiden umsetzt. Dagegen ist es gelungen, einige Ester von einfacher Zusammensetzung durch Behandlung von freiem Penicillin mit Diazoalkanen herzustellen sowie durch Verestern von Alkoholen mit Penicillinanhydrid oder mit den gemischten Anhydriden des Penicillins mit aliphatischen Carbonsäuren. Von den genannten Verfahren hat aber das Diazoalkanverfahren nur begrenzte Verwendbarkeit, und die übrigen Verfahren ergeben eine relativ geringe Ausbeute Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Estern des Penicillins mit Aminoalkoholen sowie von Salzen und quatemären Ammoniumverbindungen dieser Ester. Ein Vorteil bei derartigen Estern ist nämlich, daB sie gut kristallisierende Salze sowohl mit anorganischen als auch mit organischen Säuren bilden. Einige dieser Salze sind in Wasser leicht löslich und lassen sich bei parenteraler Verabreichung von Penicillin in gelöster Form direkt verwenden, da sie die volle antibakterielle Wirkung besitzen, die dem P°nicillininhalt entspricht. Sie lassen sich reit besonderem Vorteil bei Behandlung von Patienten verwenden, die keine Verabreichung von M_ etallsalzen vertragen (gewisse Herzkrankheiten) und di"e an daher nicht mit z. B. Natriumpenicillin behandeln kann. -Andere der Salze sind in Wasser schwer löslich und werden, wenn sie in Form einer Aufschlämmung eingegeben werden, eine protrahierte Wirkung ergeben.
  • Das Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß ein Penicillinsalz mit stickstoffhaltigen Verbindungen vom Typ umgesetzt wird, worin N Halogen, R, Alky len und R; und R3 Alkyl bezeichnen, oder daß ein gemischtes Anhydrid von Penicillin und einer aliphatischen Carbonsäure mit einem entsprechenden Alkohol umgesetzt wird, d. h. einem Alkohol vom Typ worin R1, R2, R3 die oben angegebenen Bedeutungen haben.
  • In den stickstoffhaltigen Veresterungspartnern können die Alkylreste R2 und R3 mit dem Stickstoffatom der Aminogruppe auch zu einem heterocyclischen Ring, z. B. einem Piperidin- oder Morpholinring, geschlossen sein.
  • Mit dem Natriumsalz des Benzylpenicillins oder von einer durch submerse Erzeugung hergestellten Penicillinmischung als Ausgangsmaterial kann die Herstellung z. B. auf folgende Weise erfolgen: Das Penicillinsalz wird in einem zweckmäßigen Lösungsmittel, z. B. Aceton, Dimethylacetamid oder Tetrahy drofuran, aufgeschlämmt oder gelöst, und man setzt einen Überschuß des Dialkylaminoalkylhalogenids hinzu, wonach man die Mischung bei Zimmertemperatur, eventuell unter Umrühren oder Umschütteln, stehenläßt, bis folgender Vorgang sich abgespielt hat: In diesem Beispiel läßt sich die Benzylgruppe durch die anderen an Stelle des Symbols R in der allgemeinen Formel des Penicillins möglichen Reste ersetzen, z. B. durch die p-Oxyb2nzyl- oder die \7-Heptylgruppe.
  • Aus der Reaktionsmischung kann man den gebildeten Ester in freier Form isolieren, oder man kann ihn erfindungsgemäß in Form eines Salzes einer anorganischen oder organischen Säure isolieren.
  • Nach einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist die Alkylengruppe oder die eine derjenigen Alkylgruppen, die in der bei der Esterbildung angewandten stickstoffhaltigen Verbindung enthalten sind, eine Fettallzylgruppe, und ferner kann erfindungsgemäß die stickstoffhaltige Verbindung in eine quaternäre Ammoniumverbindung umgewandelt werden. Hierdurch erhält der gebildete Penicillinester oberflächenaktive Eigenschaften, was für die Erzielung einer stärkeren antibakteriellen Wirkung vorteilhaft ist. Die Umwandlung kann z. B. dadurch erfolgen, daß der gebildete Ester von z. B. Benzylpenicillin mit einer Verbindung vom Typ R4 #V umgesetzt wird, wo R4 Alkyl und Y einen Säurerest, z. B. Halogen, vorzugsweise Jod, bezeichnet. Die Reaktion erfolgt nach folgendem Schema Einige Merkmale der nach der Erfindung hergestellten Erzeugnisse gehen aus der nachstehend geschilderten biologischen Prüfung hervor, die mit Penicillindiäthylaminoäthylesterhydroj odidausgeführt ist, welches in einer wäßrigen Carboxymethylcellülose-Phosphat-Mischung aufgeschlämmt war (im folgenden Präparat A genannt). Die Versuche ergaben, daß das Präparat A in gewissen Beziehungen den bisher bekannten Penicillinpräparaten weit überlegen ist, indem es eine besonders hohe Penicillinkonzentration im Lungengewebe aufrechtzuerhalten gestattet.
  • Die Versuche waren folgende: 2500o Einheiten von Präparat A wurden in 2,5 ccm physiologischer Kochsalzlösung gelöst und einem Meerschweinchen eingespritzt. Ein zweites Meerschweinchen erhielt subkutan eine Einspritzung von 25 ooo Einheiten Benzylpenicillin in 2,5 ccm physiologischer Kochsalzlösung. Beide Tiere wurden nach 'A Stunde getötet, und die Penicillinkonzentration im Blut, in Leber, Milz und Lunge wurde gemessen. Die Resultate sind aus der Tabelle I zu ersehen.
  • Diese zeigt, daß das Präparat A eine niedrigere Penicillinkonzentration im Blut als Benzylpenicillin ergibt, daß aber die Konzentration in den Lungen fünfmal größer wird.
    Tabelle I
    Präparat A Benzylpenicillin
    Verhältnis 1 Verhältnis
    Anzahl Organ- ehalt : Anzahl I enic# ina :
    Einheiten Ipenic g Einheiten p gehalt
    Blutpenicillin- I Blutpenicillin-
    gehalt gehalt
    Blut 13' I 28,5 ( 1
    Lunge 52,8 4,05 10,4 0,36
    Leber 3,13 0,24 8,8 f 0,31
    Milz I,44 0,11 2,25 0,08
    Diese Akkumulierung in den Lungen ist bei der Behandlung von Lungeninfektionen von großer Bedeutung und findet ihre Bestätigung in folgenden Versuchen, wo das Präparat A mit dem Prokainpenicillin verglichen wird.
  • Die Versuche wurden mit Präparaten von geringer Depotwirkung sowie mit Präparaten, die eine sehr ausgesprochene Depotwirkung ergeben, durchgeführt. Die Resultate sind aus den Tabellen II und III zu ersehen.
    Tabelle II
    Geringe Depotwirkung
    _ ioo ooo Einheiten von Präparat A
    in 4 ccm physiologischer Kochsalzlösung aufgeschlämmt und subkutan eingespritzt
    Stunde i Stunde 2 Stunden
    Anzahl Verhältnis Anzahl i Verhältnis Anzahl Verhältnis
    Organpenicillingehalt : Organpenicillingehalt : Organpenicillingehalt
    Einheiten Einheiten Einheiten
    Blutpenicillingehalt Blutpenicillingehalt Blutpenicillingehalt
    Blut ... 24,0 1,0 28,6 j 1,0 18,5 i 1,0
    Lunge.. 124,0 5,2 118 4,1 31,0 1,7
    Leber .. 7,1 0,3 11,2 0,39 6,08 ' 0,35
    Milz ... 3,3 o,14 3,9 j 0J3 2,2 0,12
    ioo ooo Einheiten Prokainpenicillin
    in 4 ccm physiologischer Kochsalzlösung geschlämmt und subkutan eingespritzt
    lig Stunde I Stunde 2 Stunden
    Anzahl Verhältnis Anzahl Verhältnis Anzahl Verhältnis
    #
    Organpenicillingehalt : Organpenicillingehalt : Organpenicillingehalt
    Einheiten Blutpenicillingehalt Einheiten Blutpenicillingehalt Einheiten Blutpenicillingehalt
    r
    Blut .... 45,0 1,0 30,8 1,0 22. 1,0
    Lunge ... 16,o 0,35 14,4 0,43 8,8 0.40
    Leber ... 9,7 0,22 Z9,6 0,63 7,2 033
    Milz .... 2,2 0,05 2,72 0,09 I,44 1 0,05
    Tabelle III
    Langanhaltende Depotwirkung
    ioo ooo Einheiten von Präparat A
    in 0,5 ccm physiologischer Kochsalzlösung aufgeschlämmt.
    - i Stunde 6 Stunden 9 Stunden
    f Verhältnis Verhältnis Verhältnis
    Anzahl Anzahl Anzahl
    ! Organpenicillingehalt: ! Organpenicillingehalt: @ Organpenicillingehalt:
    Einheiten Einheiten Einheiten
    Blutpenicillingehalt @ Blutpenicillingehalt Blutpenicillingehalt
    Blut .... 4,0 ; 1,0 7 @52 @ 1,0 6'4 @ .. 1,0
    Lunge ... 7,o8 j 1377 9,o i,i9 4,95 0,78
    Leber ... 1,771 0,4q. i,65 o,22 0,84 0,13
    Milz .... 0,54! o,14 0,6 0,08 0,24 0,04
    ioo ooo Einheiten Prokaihpenicillin
    in 0,5 ccm physiologischer Kochsalzlösung aufgeschlämmt.
    i Stunde 6 Stunden 9 Stunden
    Verhältnis Anzahl Verhältnis Anzahl Verhältnis
    Einheiten Anzahl #
    Organpenicillingehalt: Einheiten Organpenicillingehalt: Einheiten Organpenicillingehalt:
    Blutpenicillingehalt I Blutpenicillingehalt Blutpenicillingehalt
    I
    Blut .... 6,56! 1,0 8,8 1,0 10,56 1,0
    Lunge... 2,56 0,39 2i3 ! 0,24 3,02 0,28
    Leber ... 2,oi 0,31 2,4 i 0,27 1,56 0,15
    Milz .... 0,69 0,11 0,39 1 0,04 0,36 0,03
    Die Versuche zeigen, daß das Präparat A in den Lungen akkumuliert wird, sowohl dann, wenn es unter Bedingungen, wo nur eine geringe Depotwirkung zu erreichen ist, gegeben wird, als auch unter Bedingungen, wo eine ausgeprägte Depotwirkung erreicht werden kann.
  • Um festzustellen, ob die gleiche Wirkung sich bei Menschen geltend macht, wurde der folgende Versuch durchgeführt: Vier Patienten mit chronischer Bronchitis mit reichlichem Expektorat bekamen 6ooooo Einheiten Prokainpenicillin bzw. Präparat A, in i,8 ccm physiologischer Kochsalzlösung aufgelöst, eingespritzt, und das Expektorat wurde in den Perioden o bis 2 Stunden, 2 bis 4 Stunden, 4 bis 6 Stunden und 6 bis 8 Stunden aufgesammelt. Der Gehalt an Penicillin ist aus der Tabelle IV zu ersehen.
    Tabelle IV
    Präparat A
    o bis 2 2 bis 4 -4 bis 6 6 bis 8
    Stunden Stunden Stunden Stunden
    Patient i .... 0,34 0,88
    Patient 2 .... 0,30 o,61
    Patient 3 .... 0,32 o,63 0,49 0,28
    Patient 4 .... 0,31 0,22 0,24 0,22
    Prokainpenicillin
    I o bis 2 2 bis -4 4 bis 6 6 bis 8
    .@ Stunden
    Stunden Stunden Stunden
    Patient 1 .... < o, i ö,1
    Patient 2 .... < o,i < o,1
    Patient 3 .... < o,1 < o, i < 0,1 < 0,i
    Patient 4 .... < o,i < 0,1 < o,1 < o,1
    Aus diesen Versuchen geht hervor, daß die Akkumulierung von Präparat A auch in den Lungen von Menschen stättfindet, weil bei Einspritzung von Präparat A viel größere Mengen Penicillin durch die Lungen ausgeschieden werden als bei- Einspritzung von Prokainpenicillin.
  • Ferner wurden zwei andere Präparate geprüft, und zwar Penicillindiäthylaminoäthylesterhydrochlorid und Penicillindimethylaminoäthylesterhydrojodid, die genau dieselben Eigenschaften zeigten.
  • Die Erfindung wird mit Hilfe der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert: Beispiel i Einer Aufschlämmung von 22 g Natriumsalz des Penicillin Gin 3oo ccm wasserfreiem Aceton werden i2 ccm Diäthylaminoäthylchlorid beigemischt. Die Mischung wird 48 Stunden bei Zimmertemperatur mechanisch geschüttelt. Das ausgeschiedene Natriumchlorid wird abfiltriert und das Filtrat im Vakuum bis auf 50 ccm eingedampft. Darauf werden 3oo ccm Petroläther beigemischt. Nach 3 Stunden Stehenlassen in Eis wird der Petroläther vom ausgeschiedenen Öl dekantiert, und dieses wird mit 50 ccm Petroläther gewaschen. Das Öl wird jetzt in 2o ccm absolutem Alkohol gelöst, und dieser Lösung wird unter Abkühlung und Umrühren eine Lösung von Chlorwasserstoff in Äther beigemischt, bis eine herausgenommene Probe bei Verdünnung mit Wasser PH = 6 zeigt. Der klaren Lösung werden jetzt Zoo ccm Amylacetat beigemischt, wonach das Penicillindiäthylaminoäthylesterhydrochlorid kristallisiert. Nach 3 Stunden Stehenlassen bei o° wird dieses Salz abfiltriert. -Ausbeute 20,4 g, d. h. 7o % der theoretischen. Der Schmelzpunkt ist 14o bis 15o° und der Stickstoffgehalt 8,90/, (berechnet 8,940/,). Der Stoff enthält, gegen Staphylococcus aureus geprüft, 120o-Einheiten pro Milligramm.
  • Das in Wasser schwer lösliche Penicillindiäthylaminoäthyl°sterhydrojodid kann analog dem Hydrochlorid hergestellt werden, wird .aber am leichtesten dadurch hergestellt, daß einer wäßrigen Lösung von einem löslichen Salze des Penicillindiäthylaminoäthylesters, z. B. dem Hydrochlorid oder dem Phosphat, eine Lösung eines löslichen jodids, z. B. Kaliumjodid, beigemischt wird. Dadurch kristallisiert das Penicillindiäthylaminoäthylesterhydrojodid, das nach dem Trocknen den Schmelzpunkt 173 bis 17q.° hat. Dz-r Stoff enthält, gegen Staphylococcus aureus geprüft,-iooo Einheiten pro Milligramm.
  • Beispiel 2 5,6 g Penicillinmethyllaurylaminoäthylester werden in 2o ccm trockenem Benzol gelöst, und unter Abkühlung mischt man 1,6 g Methyljodid bei. Nach 2 Stunden Stehenlassen bei o° wird der ausgeschiedene Ester des Penicillins mit Dimethyloxyäthyllaurylammoniumjodid abfiltriert, der einen weißen amorphen Stoff bildet, der in Wasser mit neutraler Reaktion leicht löslich ist und unter Zersetzung schmilzt. Beispiel 3 Benzylpenicillindiäthylaminoäthylesterhydrochlorid 2 g Kaliumsalz des Penicillin G werden in 2o ccm Diinethylacetamid aufgeschlämmt, und 1 ccm Diäthylaminoäthylchlorid wird beigemischt. Die Mischung wird 2o Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt. Nach Abfiltrieren des Kaliumchlorids wird imVakuum bis auf Sirupkonsistenz abgedampft. Der Rückstand wird in 15 ccm absolutem Alkohol gelöst, und man setzt so viel einer alkoholischen Lösung von Chlorwasserstoff hinzu, daß eine entnommene Probe in Wasser mit neutraler Reaktion klar löslich ist. Bei Zugabe von Äther und Schaben mit einem Spatel wird das Penicillindiäthylaminoäthylesterhydrochlorid zum Kristallisieren gebracht. Schmelzpunkt 147 bis 148°.
  • Derselbe Stoff kann ebenfalls auf die im Beispiel 4 und 5 beschriebene Weise hergestellt werden. Beispiel 4 2 g Triäthylaminsalz des Penicillin G werden auf dem Dampfbad mit i ccm Diäthylaminoäthylchlorid und 2o ccm Aceton 2 Stunden erwärmt.
  • Nach Abfiltrieren des Triäthylaminohydrochlorids wird die Mischung wie im Beispiel 1 aufgearbeitet. Beispiel 5 2 g Prokainpenicillin werden mit 1 ccm Diäthylaminoäthylchlorid und 2o ccm Aceton 4 Stunden auf dem Dampfbad erwärmt. Das ausgeschiedene Prokainhydrochlorid wird abfiltriert, und es wird wie früher beschrieben aufgearbeitet.
  • Beispiel 6 BenzylpenicillindimethylaminoäthyIesterhydrochlorid 24,6 g Natriumsalz des Penicillin G werden mit 14,9 g Dimethylaminoäthylchlorid und 350 ccm Aceton 40 Stunden- auf dem Dampfbad gekocht. Nach der Abkühlung wird das Natriümchlörid abfiltriert, und es wird im Vakuum (Balltemperatur <3o°) bis auf etwa 5o ccm abgedampft. Der Rückstand wird mit 250 ccm Extraktionsbenzin gefällt und das ausgeschiedene Öl wird abdekantiert und mit 2 X 5o ccm Extraktionsbenzin gewaschen, wonach es in 75 ccm absolutem Alkohol gelöst wird. Nach und nach werden 22,5 ccm einer 2, 5 n-Lösung von Chlorwasserstoff in absolutem Alkohol hinzugesetzt (eine entnommene Probe ist in Wasser mit neutraler Reaktion klar löslich), und bei Abkühlung und Schaben kristallisiert das Benzylpenicillindimethylaminoäthylesterhydrochlorid. Bei Zugabe von Äther zur Mutterlauge können weitere Mengen gewonnen werden. Schmelzpunkt 156 bis 157°.
  • Beispiel ? Benzylpenicillindirnethvlaminoäthylesterhydrojodid 4,6 g vom Esterhydrochlorid des Beispiels 6 werden in 6o ccm Wasser gelöst, und der eisgekühlten Lösung werden 2o ccm einer 1o °/oigen Kaliumjodidlösung beigemischt.
  • Das schwer lösliche Hydrojodid kristallisiert aus. Nach dem Abfiltrieren wird mit Wasser gewaschen, und der Stoff wird bei Zimmertemperatur getrocknet. Schmelzpunkt 189,5° unter Zersetzung.
  • Beispiel 8 Benzylpenicillindimethylaminoisopropylesterhydrochlorid 1o g Natriumsalz des Penicillin G werden mit 6,5 ccm z-Dimethylamino-2-chlorpropan und Zoo ccm trockenem Aceton 2o Stunden auf dem Dampfbad gekocht. Nach dem Abfiltrieren vom Natriumchlorid wird die Lösung bei niedriger Temperatur «,3o") abgedampft. Der Rückstand wird mit Extraktionsbenzin gewaschen und in 5o ccm absolutem Alkohol gelöst. Wie schon angeführt, wird mit alkoholischem Chlorwasserstoff neutralisiert. Bei Zugabe von Äther wird ein weißer, amorpher Stoff ausgeschieden, der mit Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet wird.. Der Stoff ist sehr hygroskopisch und schmilzt unter Zersetzung.
  • Seine antibiotische Wirkung gegenüber Staphylococcus aureus entspricht seinem theoretischen Pe.-nicillingehalt.
  • Beispiel 9 Benzylpenicillinbenzyläthylaminoäthylesterhydrochlorid 25 g Natriumsalz des Penicillin G werden mit 2o g Benzyläthylaminoäthylchlorid und 350 ccm trockenem Aceton 2o Stunden auf dem Dampfbad gekocht. Nach Abfiltrieren des Natriumchlorids wird das Filtrat bis auf 50 ccm im Vakuum abgedampft. Nach dem Waschen des Rückstandes mit 3 x 150 ccm Extraktionsbenzin wird er in Zoo ccm wasserfreiem Alkohol gelöst, und es wird mit Chlorwasserstoff in Alli:ohol neutralisiert. Bei Zugabe von Äther wird ein Öl gefällt, das bei weiterem Waschen mit Äther erstarrt.
  • Der Stoff ist sehr hygroskopisch und hat keinen wohldefinierten Schmelzpunkt. - Gegenüber Staphylocoecus aureus entspricht seine antibiotische Wirkung seinem theoretischen Penicillingehalt.
  • Beispiel io Benzylpenicillinbenzylmethylaminoäthylesterhydrochlorid Die Verbindung wird aus 25 g Natriumpenicillin und 18,5 gBenzylmethylaminoäthylchloridhergestellt, wie im Beispiel g angeführt.
  • Weißer, amorpher Stoff, der hygroskopisch und ohne wohldefinierten Schmelzpunkt ist, jedoch die theoretische Anzahl Einheiten enthält, gegenüber Staphylococcus aureus gemessen.
  • Beispiel ii Benzylpenicillindibenzylaminoäthylesterhydrochlorid Aus 2 g Natriumsalz des Penicillins und :z g f-Chloräthyldibenzylamin in 2o ccm trockenem Aceton gemäß dem im Beispiel g beschriebenen Verfahren hergestellt.
  • Weißer, amorpher Stoff, der sich beim Erhitzen zersetzt. Er enthält etwa iooo internationale Einheiten pro '.Milligramm.
  • Beispiel i:z Benzyipenicillinmethyllaurylaminoäthylesterhydrochlorid Aus 13 g Natriumpenicillin und 13 g Methyllaurylaminoäthylchlorid in 175 ccm trockenem Aceton wie im Beispiel g beschrieben hergestellt.
  • Weißer, amorpher Stoff; enthält etwa iooo internationale Einheiten pro Milligramm.
  • Beispiel 13 Benzylpenicillinpiperidinoäthylesterhydrochlorid 2o g Natriumsalz des Penicillin G werden in 300 ccm wasserfreiem Aceton aufgeschlämmt und io,6 g N-(P-Chloräthyl)-piperidin zugesetzt. Die Mischung läßt man 3 x 24 Stunden bei Zimmertemperatur unter Rühren stehen. Nach Abfiltrieren des Natriumchlorids wird im Vakuum bei niedriger Temperatur (< 3o°) bis auf Sirupkonsistenz abgedampft, und der Rückstand wird in 15 ccm Benzol gelöst. Bei Zugabe von Petroläther wird ein 01 gefällt, das mehrmals mit Petroläther gewaschen wird.
  • Das 01 wird danach in a5 ccm absolutem Alkohol gelöst, und alkoholischer Chlorwasserstoff wird zwecks Neutralisierung zugesetzt. (Eine entnommene Probe soll in Wasser mit neutraler Reaktion klar gelöst werden.) Bei Zugabe von trockenem Äther wird ein Sirup ausgeschieden, derbeiweitereinWaschenmitÄthererstarrt. Amorpher, weißer Stoff, der sich beirr x Erhitzen zersetzt. Bei Prüfung der antibiotischen Wirkung gegenüber Staphylococcus aüreus wird festgestellt, daß der Stoff iooo internationale Einheiten pro Milligramm enthält.
  • Beispiel 14. Benzylpenicillinpiperidinoäthylesterhydrojodid io g des gemäß Beispiel 13 hergestellten Hydrochlorids werden in 70 ccm Wasser gelöst, und eine Lösung von q. g Kaliumjodid in 15 ccm Wasser wird hinzugefügt. Der etwas klebrige kristallinische Bodensatz wird wiederholt mit Aceton gewaschen, wird abfiltriert und bei Zimmertemperatur getrocknet. Der Stoff wird durch Lösen in 35 ccm Methylalkohol und Zugabe von Amylacetat zur Lösung gereinigt. Hierdurch kristallisiert das Hydrojodid in reinem Zustande. Schmelzpunkt 18,3,5 bis 185° (nicht korrigiert).
  • Der Stoff ist in Wasser schwer löslich; er enthält die theoretische Anzahl von internationalen Einheiten gegenüber Staphylococcus aureus gemessen.
  • Beispiel 15 Benzylpenicillinmorpholinoäthylesterhydrochlorid Der Stoff wird hergestellt aus io g Natriumsalz des Penicillin G und 12 g N- (ß-Chloräthy 1)-morpholin unter Anwendung des im Beispiel z beschriebenen Verfahrens.
  • Der Stoff ist ein amorphes, weißes Pulver, das keinen wohldefinierten Schmelzpunkt hat. Es enthält etwa iooo internationale Einheiten pro Milligramm. Das entsprechende Jodid ist in Wasser leicht löslich.
  • Beispiel 16 Benzylpenicillindimethylaminoäthylesterhydrochlorid 3,56 g Natriumsalz des Penicillin G werden in 12,5 ccm Dimethylacetamid gelöst. Die Mischung wird bis auf etwa 5° abgekühlt, und o,7i ccm Acetylchlorid werden beigemischt. Die Mischung läßt man 5 Minuten bei 5° stehen und setzt darauf 1,2 g Dimethylaminoäthylallcohol hinzu. Nach i Stunde Stehenlassen bei 5 bis io° wird im Vakuum auf Sirupkonsistenz eingedampft und der Rückstand ein paarmal mit Petroläther gewaschen, worauf er mit 15 ccm absolutem Alkohol extrahiert wird. Nach dem Abfiltrieren vom Natriumchlorid wird die Lösung mit alkoholischem Chlorwasserstoff neutralisiert. Eine Probe soll in Wasser mit neutraler Reaktion löslich sein. Bei Zugabe von Äther und Schaben mit einem Spatel kristallisiert Penicillindimethylaminoäthylesterhydrochlorid, das aus einer Mischung von Äther und Alkohol umkristallisiert wird. Der Schmelzpunkt ist 156 bis 157°.
  • Beispiel 17 Benzylpenicillindimethylaminoäthylesterhydrojodid Mit 3,36 g des Natriumsalzes des Penicillin G geht man wie im Beispiel 16 beschrieben vor, aber anstatt die Reaktionsmischung im Vakuum abzudampfen, verdünnt man sie mit 3o ccm Wasser und setzt danach verdünnte Salzsäure zwecks Neutralisierung hinzu. Jetzt wird eine Lösung von 1,5 g Natriumjodid in der mindestmöglichen Menge Wasser zugemischt, und es wird mit einem Spatel geschabt. Penicillindimethylaminoäthylesterhydrojodid kristallisiert in Form farbloser Kristalle mit Schmelzpunkt 18g,5°. Beispiel 18 Benzylpenicillindiäthylaminoäthylesterhydrochlorid Der Stoff wird unter Verwendung von Diäthylaminoäthylalkohol'wie im Beispiel 16 angeführt hergestellt. Schmelzpunkt 148 bis 150°. Beispiel ig Benzylpenicillindiäthylaminoäthylesterhydroj odid Das Verfahren ist analog dem im Beispiel 17 beschriebenen. Schmelzpunkt des Stoffes ist 173 bis 17q.°. Beispiel 2o Benzylpenicillinpiperidinoäthylesterhydrojodid Unter Verwendung des im Beispiel 17 beschriebenen Verfahrens wird N-(ß-Oxyäthyl) piperidin mit dem gemischten Anhydrid des Penicillins und der Essigsäure umgesetzt.
  • Das Hydrojodid, das in Wasser schwer löslich ist, hat den Schmelzpunkt 183,5 bis 185°.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Estern des Penicillins mit substituierten Aminoalkoholen bzw. deren Salzen oder quaternären Ammoniumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Penicillinsalzmit einerVerbindungvon der allgem einen Zusammensetzung umgesetzt wird, worin X i Halogenatom, Ri einen Alhylenrest und R2 und R3 Allkylreste bedeuten, die mit dem Stickstoffatom der Aminogruppe auch zu einem heterocyclischen Ring geschlossen sein können, oder daß ein gemischtes Anhydrid aus Penicillin und einer aliphatischen Carbonsäure mit einem Aminoalkohol von der allgemeinen Zusammensetzung umgesetzt wird, worin R1, R, und R3 die oben angegebene Bedeutung haben, und die erhaltenen Penicillinester gegebenenfalls durch Einwirkung einer Verbindung von der allgemeinen Zusammensetzung R4 . Yl worin R4 einen Alkylrest und Y den Rest einer organischen oder anorganischen Säure bedeutet, in ihre quartären Ammoniumverbindungen übergeführt bzw. durch Einwirkung einer organischen oder anorganischen Säure, vorzugsweise jodwasserstoffsäure, in an sich bekannterWeise in ihre Salze, übergeführt werden.
DEL2978A 1949-07-07 1950-07-05 Verfahren zur Herstellung von Estern des Penicillins mit substituierten Aminoalkoholen bzw. deren Salzen oder quaternaeren Ammoniumverbindungen Expired DE858699C (de)

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