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Verfahren zur Herstellung von neuen Estern des Yohimbins
Die Erfindung
betrifft die Herstellung von neuen Estern des Yohimbins, die besonders vorteilhafte
therapeutische Eigenschaften aufweisen.
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Es wurde gefunden, daß bei der Weresterung der freien Hydroxylgruppe
des Yohimbins mit Säuren, die einen aromatischen Ring enthalten, der gegebenenfalls
substituiert sein kann, Verbindungen mit wertvollen pharmakologischen Eigenschaften
erhalten werden.
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Gemäß der Erfindung werden diese neuen Ester hergestellt, indem man
Yohimbin mit Säuren, die einen aromatischen Ring enthalten, der gegebenenfalls substituiert
sein kann, nach an sich bekannten Methoden verestert, z. B. durch Umsetzung des
Yohimbins mit der entsprechenden Säurehalogeniden unter Halogenwasserstoffab spaltung,
durch Umsetzung der S, Salze des Yohimbins mit organischen oder anorganischen Säuren
mit entsprechenden Säurehalogeniden oder -anhydriden oder durch Umsetzung der Salze
des Yohimbins mit den entsprechenden Säuren.
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Säuren, die einen aromatischen Ring enthalten, der gegebenenfalls
substituiert sein kann, sind beispielsweise Benzoesäure, Phenylessigsäure oder Nikotinsdure.
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Bei der Umsetzung des Yohimbins mit Säurehalogeniden wird zweckmäßig
in wasserfreien Lösungsmitteln, wie Pyridin oder Chloroform, gearbeitet.
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Desgleichen wird bei der Umsetzung der Salze des Yohimbins und organischen
oder anorganischen Säuren mit Säurehalogeniden oder -anhydriden ebenfalls zweckmäßig
ein Lösungsmittel verwendet, z. B. flüssiges Schwefeldioxyd, wasserfreie Säuren
oder ein Überschuß des zur Umsetzung verwendeten Säurehalogenids oder -anhydrids.
Die Umsetzung der Alkaliverbindungen des Vohimbins mit den entsprechenden Säuren
kann man gegebenenfalls in Gegenwart eines Veresterungskatalysators durchführen.
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Es war überraschend, festzustellen, daß die neuen erfindungsgemäß
hergestellten Ester sich in ihren pharmakologischen Eigenschaften vom Yohimbin wesentlich
unterscheiden. Sie sind im wesentlichen ungiftig (Dosis letalis 50 2 1,5 g je kg
per os, wobei unter Dosis letalis 50 diejenige Dosis zu verstehen ist, die nach
statistischer Berechnung für So°/0 der Tiere tödlich wirkt) und zeichnen sich gegenüber
dem Yohimbin durch eine wesentlich stärkere adrenolytische Wirkung aus. So übertrifft
z. B. der Trimethoxybenzoesäureester des Yohimbins dieses um das 5 bis 6fache.
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Während Yohimbin zunächst einen Anstieg des Blutdrucks bewirkt, bevor
es zu einer Gefäßerweiterung kommt, senken die neuen Ester sofort und lang anhaltend
den Blutdruck, was bei der Behandlung von Hochdruckkrankheiten von besonderer Bedeutung
ist. Darüber hinaus bewirken die erfindungsgemäßen Ester eine zentrale Dämpfung
des Nervus Sympathikus. Auch gegenüber anderen adrenolytisch wirkenden Substanzen
besitzen die erfindungsgemäßen Ester Vorteile, vor allem den der geringen Giftigkeit
bei längerer Wirkungsdauer.
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Pharmakologische Untersuchungen haben nämlich ergeben, daß die Dosis
letalis 50 bei der weißen Maus bei oraler Verabfolgung vergleichsweise folgende
Werte zeigt:
Yohimbin # .. 30 bis 50 mg je kg Ioo |
Yohimbin-biacetat 60 mg je kg 77 |
Yohimbin-benzoe- |
säureester ............ 1600 mg je kg 37 |
Yohimbin-3, 4, 5-tri- |
methoxybenzoe- |
säureester .......... I600 mg je kg 23 |
Die in der letzten Spalte angegebenen Zahlenwerte beziehen sich auf die Substanzmenge,
die zur Erreichung einer 50%igen Abschwächung der peripheren blutdrucksteigernden
Wirkung des Adrenalins an der decapitierten Katze aufgewendet werden müssen. Es
zeigt sich, daß die erfindungsgemäßen Substanzen diese Wirkung mit erheblich geringerem
Aufwand erreichen lassen.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
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Beispiel I Yohimbinbenzoesäureester 3,5 g reines Yohimbin werden
in 10 g wasserfreiem Pyridin gelöst und mit 0,6 ccm Benzoylchlorid versetzt.
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Nach dem Stehen über Nacht wird das ausgeschiedene Yohimbinhydrochlorid
durch Absaugen und Waschen mit Chloroform abgetrennt. Das Chloroform und das Pyridin
werden im Vakuum möglichst vollständig abdestilliert, der Rückstand wird in Äther
aufgenommen, die Lösung filtriert und der Äther abgedampft. Zur Entfernung von Pyridin
wird der Rückstand mehrmals gründlich mit Petroläther verrieben.
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Dann wird er in viel Äther aufgenommen und die Lösung erneut filtriert.
Beim Einengen des Äthers kristallisiert die Base vom F. = 163° aus. Die Base gibt
mit Säuren gut kristallisierende Salze. Das Hxdrochlorid -schmilzt bei 282 °.
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Beispiel 2 Yohimbin-3, 4, 5-trimethoxybenzoesäureester 3,5 g reines
Yohimbin und 1,2 g 3, 4, 5-Trtmethoxybenzoylchlorid erden innigmiteinander verrieben,
in In com Pyridin gelöstundunterWasserausschluß über Nacht im Eisschrank aufbewahrt.
Dannwirdvom ausgeschiedenen Yohimbinhydrochlorid abgesaugt, der Rückstand mit Äther
gewaschen und das Filtrat mit etwa der 5fachen Menge Äther versetzt. Nach 112 Stunde
wird nochmals abgesaugt, der Äther und das Pyridin werden im Vakuum entfernt und
der sirupartige Rückstand wird zur Entfernung noch anhaftenden Pyridin gründlich
mit Wasser verrieben.
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Dabei kristallisiert der Ester aus, der nach dem Umkristallisieren
aus Methanol bei 1200 schmilzt.
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Beispiel 3 Yohimbin-isonikotinsäureester 3,5 g reines Yohimbin werden
mit 0,7 g Isonikotinsäurechlorid, wie im Beispiel 2, umgesetzt und aufgearbeitet.
Der Ester schmilzt bei 1510.