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Verfahren zur Darstellung von Isomeren der nach Patentschrift
576119 erhältlichen Abkömmlinge des 8-Aminochinolins Es wurde gefunden, daß
die nach dem Verfahren der Patentschrift 576 1 i9 erhältlichen Abkömmlinge des 8
Aminochinolins, welche aller Wahrscheinlichkeit nach als Azimide von 3, 4-Dihydrooxychinolinen
zu betrachten sind, in neue isomere Verbindungen übergeführt werden können, wenn
man auf sie oder auf ihre Acylverbindungen alkalisch wirkende Mittel einwirken läßt.
Vermutlich tritt unter der Einwirkung der basischen Stoffe eine Verschiebung einer
Doppelbindung etwa in folgender Weise ein:
Aus den Lösungen der hierbei entstandenen Salze oder salzartigen Verbindungen, welche
gegebenenfalls zuvor durch Aussalzen gereinigt wurden, können die neuen Stoffe durch
schwaches Ansäuern in Freiheit gesetzt und gewonnen werden.
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Diese sind farblose oder nur schwach gefärbte Körper von saurer Beschaffenheit,
welche in Wasser leicht lösliche, meist gelb bis bräunlich gefärbte Alkali- und
Erdalkalisalze, ferner Acetylverbindungen bilden und charakteristische hohe Zersetzungspunkte
besitzen. Auf Grund der Elementaranalyse erweisen sie sich als mit den Ausgangsstoffen
isomer. Die neuen Verbindungen unterscheiden sich von den Ausgangsstoffen physikalisch
vor allem durch ihre wesentlich höher liegenden Zersetzungspunkte.
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Die Verbindungen sollen zur Herstellung von Heilmitteln Verwendung
finden. Beispiele 1. t7,3 g des aus 8-Aminochinolin mittels salpetriger Säure gemäß
Patentschrift 576 1 T9 Beispiel i erhaltenen Körpers werden in 5o ccm 2 n-Natronlauge
gelöst; man erhält eine braune Lösung,, aus welcher durch Zugabe von 18 g Natriumchlorid
.das Natriumsalz der neuen Verbindung in schwach bräunlichen, glänzenden Schüppchen
ausgesalzen wird. Das Salz ist sehr leicht in Wasser löslich. Zur wässerigen Lösung
gibt man Essigsäure bis zu eben kongosaurer Reaktion hinzu, wobei die neue Verbindung
ausfällt. Diese ist ein schwach bräunliches Pulver vom Zersetzungspunkt
2o2°.
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2. 2o g des aus 5-Chlor-8-aminochinolin in analoger Weise nach Patentschrift
576119
erhaltenen Körpers vom Zersetzungspunkt i 72 ° werden in
80 ccm 2 n-Natronlauge + 52o ccm Wasser gelöst. Aus der< gegebenenfalls
filtrierten gelbbraunen Lösung erhält man durch Zugabe von Zoo g Natriumchlorid
das Natriumsalz der isomeren Verbindung als hellgelbes Pulver in einer Ausbeute
von etwa 2o g. Aus der Lösung desselben in Wasser gewinnt man durch Ansäuern mit
verdünnter Essigsäure die neue Verbindung als zunächst schleimigen, allmählich fest
werdenden Niederschlag. Aus Essigester umgelöst, stellt sie ein kaum gefärbtes,
mit der Zeit bräunlich werdendes feinkristallines Pulver vor, das sich bei 2i4°
zersetzt.
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3. 12 g des entsprechend Beispiel 2 der obenerwähnten Patentschrift
aus 6-Chlor-8-aminochinolin erhaltenen Körpers werden in ioo ccm 2 n-Natronlauge
+ Zoo ccm Wasser gelöst; aus der orangefarbenen Lösung wird durch So g Natriumchlori.d
das Natriümsalz der neuen Verbindung als reingelbes Pulver in fast quantitativer
Ausbeute ausgefällt. Der mittels einer Säure in Freiheit gesetzte neue Körper ist
ein schwach bräunliches Pulver, das sich nach Umlösen aus Alkohol bei 221° zersetzt.
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i g der neuen Verbindung wird in io ccm Essigsäureanhydrid gelöst
und i1/2 Stunden auf dem Wasserbad erwärmt. Aus der gegebenenfalls :durch Eindampfen
konzentrier= ten Lösung scheiden sich beim Abkühlen Kristalle ab, welche abgenutscht
werden. Das Rohprodukt wird aus Tetrachlorkohlenstoff umkristallisiert; die so erhaltene
Acetylverbindung ist ein schwach gelblich gefärbter Körper und hat einen scharfen
Schmelzpunkt von 2o3°, während die Acetylverbindung des Ausgangsstoffes sich bei
igo° zersetzt.
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4. Sog des gemäß Patentschrift 5761ig Beispiel 3 bzw. 4 aus 6-Methoxy-8-aminochinolin
erhaltenen Produktes werden in i?,o ccm. 2 n-Natrönlauge + 700 ccm Wasser
gelöst. Zur gegebenenfalls filtrierten Lösung werden Zoo g Natriumchlorid hinzugegeben,
wodurch :das Natriumsalz der neuen Verbindung in sehr guter Ausbeute als lichtgelbes
Pulver abgeschieden wird. Aus einer wässerigen Lösung desselben wird durch hinreichenden
Zusatz von n-Salzsäure .die dem Ausgangsstoff isomere Verbindung als ein fast farbloses
Pulver ausgefällt; mittels Essigester umgelöst, hat diese einen Zersetzungspunkt
von 233 bis 234°.
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5. In analoger Weise wird eine 6-Äthoxyverbindung erhalten, welche
den Zersetzungspunkt von igß° hat.
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6. 24,5 g der aus dem Verfahrensprodukt der Patentschrift 5761ig Beispiel
l4erhältlichen Acetylverbindung werden mit Zoo ccm 2 n-Natronlauge + i3oo ccm Wasser
versetzt und bei Zimmertemperatur stehengelassen. Aus der gegebenenfalls filtrierten
Lösung erhält man durch Aussalzen das Natriumsalz in einer Menge von 22 g. Dieses
wird in 300 ccm Wasser gelöst und aus der Lösung .durch Essigsäure der neue
Körper gefällt, welcher nach Umkristallisieren aus Essigester den Zersetzungspunkt
233 bis 234° zeigt. Der Körper ist mit dem Verfahrensprodukt des Beispiels 4 identisch.
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7. 2o,3 g der gemäß Patentschrift 576 119
erhaltenen Methoxyverbindung
werden in 8oo ccm n/4-Natriumcarbonatlösung unter Erwärmen gelöst; aus der gelben
Lösung erhält man durch Ausfällen mit Essigsäure die gleiche Substanz wie nach Beispiel
4.
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B. zo,i5 g.des Ausgangsstoffes von Beispie17 werden in einer Auflösung
von 17,759
Bariumhydroxyd in iooo ccm Wasser durch Digerieren bei 7o bis 8o°
zur Lösung gebracht; aus der gegebenenfalls filtrierten Lösung erhält man durch
Ansäuern den gleichen Körper wie nach Beispiel 6 und 7. -g. 20,3 g der gleichen
Methoxyverbindung, welche auch in den Beispielen 4, 7 und 8 als Ausgangsstoff diente,
werden mit ioo g konzentrierter Natriumsilicatlösung (käufliches Wasserglas) und
iooo ccm Wasser erwärmt. Nach Abfiltrieren des ausgefallenen Anteils der Kieselsäure
wird die gelbe Lösung mit Natriumchlorid ausgesalzen, der Niederschlag in Wasser
aufgenommen und der dabei ungelöst zurückbleibende Rest der Kieselsäure abfiltriert.
Das Filtrat wird dann mit Essigsäure angesäuert und die entstehende Fällung abgetrennt.
Man- erhält so das gleiche Produkt, wie in. den Beispielen 4, 6, 7 und 8 beschrieben;
es zeigt einen Zersetzungspunkt von 234°.
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1o. 20,3 g :desselben Ausgangsstoffes wie in Beispiel g werden
mit ioo g Magnesiumoxyd und 2ooo ccm Wasser zusammengebracht. Man erwärmt auf dem
Wasserbad auf 8o°, filtriert ab und . säuert :das Filtrat mit Essigsäure an. Die
dabei entstehende Fällung wird abgetrennt und aus Essigester umkristallisiert; man
.erhält die gleiche Verbindung wie bei den vorhergehenden Beispielen.
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il. 20,3 g desselben Ausgangsstoffes wie in .den Beispielen
g und io werden in 5oo ccm -Trimethylaminlösung mit einem Gehalt von 59 g Trimethylamin
;gelöst; das Reaktionsgemisch wird unter gelegentlichem Umschütteln io Minuten bei
Zimmertemperatur stehengelassen. Das in quantitativer Ausbeute anfallende,, dem
der vorhergehenden. Beispiele entsprechende Reaktionsprodukt wird durch Ansäuern
oder durch Eindampfen bis zum völligen Übergang :des Trimethylamins erhalten.