DE573314C - Verfahren zur Herstellung von Jodeiweiss-Zucker-Ferment-Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Jodeiweiss-Zucker-Ferment-Verbindungen

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DE573314C
DE573314C DEN32384D DEN0032384D DE573314C DE 573314 C DE573314 C DE 573314C DE N32384 D DEN32384 D DE N32384D DE N0032384 D DEN0032384 D DE N0032384D DE 573314 C DE573314 C DE 573314C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Jodeiweiß-Zucker-Ferment-Verbindungen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen, die sowohl Zucker wie auch Jod und Eiweiß gebunden enthalten und noch diastatische Wirkung zu entfalten vermögen.
  • Es ist bekannt, daß Jod auf den Organismus eine besondere physiologische Wirkung ausübt und vor allem die innere Drfsensekretion fördert. Es ist nicht möglich, die besonders wirksamen organischen Jodverbindungen des Körpers, welche die innere Sekretion usw. regeln, und ganz besonders das äußerst wertvolle Schilddrüseniodalbumin durch Zufuhr von anorganisch gebundenem Jod (d. h. in einer Metallverbindung) zu ersetzen, da das Jod in dieser Form lediglich eine geringe Reizwirkung auf den Körper ausübt, im wesentlichen aber unverändert wieder ausgeschieden wird. Erfindungsgemäß liegt bei dem erhaltenen Produkt das Jod nur in einer Form vor, die es gestattet; seinen besonderen Einfluß mit bester Wirkung auszuüben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Jodeiweiß-Zucker-Ferment-Verbindung wird in folgender Weise durchgeführt: Wasserlösliches Eiweiß beliebiger Herkunft wird in an sich bekannter Weise durch Dialyse gereinigt und von Casein bzw. Nucleinstoffen o. dgl. befreit. Als Ausgangsstoffe kommen hierfür z.B. Milch, Eiereiweiß, Sojaeiweiß u. dgl. in Betracht. Das gereinigte Eiweiß wird mit einer Jod- und Jodkaliumlösung behandelt und dialysiert, um jegliches freies Jod zu entfernen, und man erhält so eine Jodeiweißverbindung.
  • Diese Jodeiweißverbindung wird wiederum mit einer Zucker-Ferment-Verbindung umgesetzt. Zur Herstellung der letzteren Verbindung verwendet man einen fermenthaltigen Stoff, wie z. B. Honig, und behandelt ihn wie folgt: Nach Neutralisation wird der Honig zwecks Erhaltung der Wirksamkeit des in ihm-enthaltenen Fermentes mit Citronensäure versetzt und erwärmt. Nach Abkühlung wird die Lösung verdünnt und -,veiterverarbeitet. Durch diese Vorbehandlung wird das Ferment dauerhaft und hitzebeständig gemacht.
  • An Stelle des Honigs kann man auch Malz o. dgl. verwenden. Man kann auch invertzuckerhaltige Stoffe in Gegenwart von tierischer oder pflanzlicher Stärke zu diesem Zweck verwenden, jedoch müssen diese Stärken, ohne zu verkleistern, in einen löslichen Zustand gebracht werden. Natürlich kann man auch ein beliebiges Ferment auf diese Art beständig machen und mit einem zuckerartigen Körper umsetzen. Man verwendet zu diesem Zweck Glycerinextrakte von fermenthaltigen Organen, wie z. B. Magendrüsenextrakt, Pankreasextrakt (enthält fettspaltendes Ferment ), Leberextrakt (enthält auch Diastase). Zur Herstellung der Jodeiweiß-Zucker-Ferment-Verbindung werden Lösungen von Zuckerferment und Jodeiweiß gemischt und eine Zeitlang auf dem Wasserbade erwärmt. Man erhält ein Produkt, das die Bestandteile Jod, Eiweiß, Zucker, Ferment in gebundener Form enthält. Das Vorliegen einer Verbindung läßt sich leicht daran erkennen, daß ein Herauslösen des Zuckers ohne Zerstörung der Verbindung nicht möglich ist.
  • Vorteilhaft kann man das gewonnene Produkt noch mit Zucker innig vermengen, gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser.
  • Gegenüber den bekannten jodeiweißverbindungen unterscheidet sich das Produkt besonders dadurch, daß es keine Nebenwirkungen hervorruft, was bei den übrigenVerbindungen, wenn sie in großem Maßstabe genommen werden, der Fall ist. Das Produkt weist diesen Vorzug auf, weil es an Eiweiß so gebunden ist, daB im Magen infolge des Schutzfermentes so gut wie keine Abspaltung auftreten kann.
  • Ferner wird das Produkt leichter resorbiert, und zwar vor allem deshalb, weil es an ungerinnbares.Eiweiß gebunden ist. Durch die bessere Resorbierung wird auch dementsprechend die spezifische Wirkung gegenüber den bekannten Verbindungen erhöht.
  • Ausführungsbeispiele i. Gewinnung von Milchalbumin: i 1 Milch wird 1/2 Stunde im Sieden gehalten und nach der Abkühlung koliert. Nach möglichst vollkommener Entfernung der Fett- und Caseinteilchen wird die Milch auf ein spez. Gewicht von i, i o i 5 eingestellt, worauf man die noch enthaltenen Salze mit Hilfe einer P.ergamentznembran herausdialysiert.
  • Gewinnung von Eiereiweiß: Eier werden vorsichtig zerschlagen und mechanisch vom Dotter befreit. Der restliche Teil wird mit Äther im Soxhletapparat extrahiert, um die noch vorhandenen restlichen Fettmengen zu entfernen. Hierauf wird der Rückstand vorsichtig getrocknet und mit isotonischer Phosphatlösung extrahiert. Im übrigen erfolgt die Weiterverarbeitung wie beim Milcheiweiß (Beispiel i).
  • 3. Gewinnung von Sojaeiweiß: Sojabohnen werden von den Schalen befreit. Diese Schalen werden zur Gewinnung des Eiereiweißes benutzt, da in ihnen in der Hauptsache ü1 und Eiweiß enthalten ist. Das öl wird zuerst mit Äther extrahiert. Hierauf wird der fettfreie Rüekstand mit Phosphat entsprechend Beispie12 extrahiert und weiterverarbeitet. :4. Herstellung und Stabilisierung der Ferment-Zucker-Verbindung io g Honig werden neutralisiert und mit so viel Citronensäure versetzt, bis der Gehalt an dieser 0,14°/o beträgt. Dieser so vorbereitete Honig wird dann etwa 45 Minuten bei 8o° auf dem Wasserbad gehalten und nach Abkühlung mit Wasser auf ein Volumen von 8o ccm verdünnt. Zweckmäßig verwendet man hierzu nur einen solchen Honig, von dem 3 ccm, mit r ccm löslicher Stärke (i°/oige Lösung) und 2 ccm Wasser versetzt, noch keine blaue Stärkereaktion aufweisen.
  • Außerdem ist ein Honig, der einen höheren Säuregrad als üblich aufweist, nicht gut zu verwenden, da dieser Umstand bereits auf eine beginnende Gärung hinweist.
  • 5. Malz-Zucker-Ferment-Verbindung: io g Malz werden in der .gleichen Weise wie nach Beispie14 behandelt.
  • 6. Glycerin-Ferment-Verbindung: Ein Glycerinextrakt von fermenthaltigen Organen, z. B. von Magendrüsen, wird dadurch gereinigt, daß man die Fermente zunächst mit Calciumphosphat niederschlägt. Die Niederschläge werden abfiltriert oder zentrifugiert oder sorgfältig dekantiert. Hierauf wird der Niederschlag nochmals mit Glycerin extrahiert und entsprechend dem Beispiel 4 weiterverarbeitet.
  • 7. Herstellung der jodeiweiß-Zucker-Ferment-Verbindung 4occm einer Eiweißlösung (Albuminlösung nach Beigpiel i) werden mit o,25 ccm einer Jodlösung, die i g resublimiertes Jod mit 2 g Jodkalium in io ccm Wasser erhält, versetzt. Das Ganze wird gut gemischt und etwa 2 Stunden unter erhöhter Temperatur, beispielsweise bei 37 bis 4o°, auf dem Wasserbad gehalten. Die Albumin-Jod-Verbindung wird hierauf so lange mit einer Pergamentmembran dialysiert, bis keine Salze mehr in der Flüssigkeit nachzuweisen sind; hierzu werden gewöhnlich 3 Stunden gebraucht.
  • Zu der dialysierten Jodeiweißlösung werden nunmehr io g@ der Zucker-Ferment-Verbindung (Beispiel 4) gegeben, und die Lösung wird 2 Stunden lang auf dem Wasserbad erhitzt.
  • Die so erhaltene vorgetrocknete Verbindung ergab folgende Mittelwerte aus drei Untersuchungen:
    Jodgehalt . . . . . . . . . . . . . . . . , 10,40 /o,
    extern gebundener Zucker..... 4,211,
    Albumin (nach der Stickstoff-
    bestimmung von Kjelldahl) .. 8q.,1
    Als extern gebunden wird der Zucker bezeichnet, der durch die äußeren Amidogruppen des Eiweißes molekular gebunden ist, zum Unterschied von Zucker, der als Baustein im Ei-weißmolekul enthalten ist. Die Analyse wurde durchgeführt nach der Methode Carius-Küster.
  • B. In gleicher Weise wurde mit Eiweiß aus Sojabohnenmehl (Beispiel 2) und Honig-Zucker-Ferment-Verbindung eine Verbindung mit folgenden Werten erhalten:
    Jodgehalt .................:. 12,6
    0/01
    extern gebundener Zucker..... 3,60/0,
    Albumin (nach der Stickstoff-
    bestimmung von Kjelldahl) . . 83,4 °/o-

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Jodeiweiß-Zucker-Ferment-Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man fermenthaltige Ausgangsstoffe, wie Honig oder Malz, mit Citronensäure in der Wärme behandelt und die erhaltene hitzebeständige Fermente enthaltende Lösung mit einem solchen Jodeiweiß in der Wärme behandelt, welches durch Jodieren von wasserlöslichem, in an sich bekannter Weise durch Dialyse gereinigtem und von Casein o. dgl. befreitem Eiweiß hergestellt ist.
DEN32384D 1931-07-17 1931-07-17 Verfahren zur Herstellung von Jodeiweiss-Zucker-Ferment-Verbindungen Expired DE573314C (de)

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