DE391999C - Verfahren zur Darstellung von im Magensaft unloeslichen Derivaten von Eiweissabbauprodukten - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von im Magensaft unloeslichen Derivaten von Eiweissabbauprodukten

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DE391999C
DE391999C DEH85773D DEH0085773D DE391999C DE 391999 C DE391999 C DE 391999C DE H85773 D DEH85773 D DE H85773D DE H0085773 D DEH0085773 D DE H0085773D DE 391999 C DE391999 C DE 391999C
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  • Verfahren zur Darstellung von ini Magensaft unlöslichen Derivaten von Eiweißabbauprodukten. Die Anwendung des Tannins zur Bekämpfung der Darmerkrankungen ist sehr alt. Das Tannin fällt nicht nur Eiweiß aus seinen Lösungen, es, verbindet sich auch mit unlöslicheni Protein, gerbt und festigt es dadurch, auch -eilt es mit Alkaloiden und Bakteriengiften Verbindungen ein und macht diese dadurch für den Organismus unschädlich oder schwächt doch ihre giftigen Wirkungen ab.
  • Eiweißtannat - wurde als Tanninum albuminatuin viel bei Darmerkrankungen dem Körper zugeführt. Leider stand der Erfolg der Wirkung nicht immer mit :der verabreichten Menge der Gerbsäur-e in Einklang. Man sah bald ein, daß das Tanninum albuminatum bereits im Magen gespalten wird,die abgespaltene Galltisgerbsäure tritt bereits im 3,1agen, wo sich dauernd' gelöste und ungelöste Eiweißverbindungen vorfinden, in Reaktion; in den Darm gelangt die Gallusge - rbsätire nicht oder doch nur in unwirksamer Form.
  • Aus ider Patentschrift 88o29 ist ein Verfahren bekannt geworden, nach welchem das Tannin albuminat dadurch für den Magensaft schwerer löslich gemacht wird, daß man es bei iioll mehrere Stunden erhitzt. Die Ver- bindung soll dadurch gehärtet, d. h. schwerer löslich werden.
  • Dieses Verfahren führt zwar zu einer schwerer löslichen Eiweißgerbsäureverbindung, die aber &ch noch zum Teil in Magensaft gespalten wird. Es sind in der Folge noch alidere Wege eingeschlagen worden, dem Darm Tannin in Form von Verbindungen zuzuführen, auf die der'Magensaft nicht einwirkt. Es seien die verschiedensten Metalltannate genannt. Alle diese Verbindungen mögen ihren Zweck erfüllen, sie sind aber nicht imstande gewesen, die Anwendung der Eiweißtannate zu verhindern, ja wohl kaum herabzusetzen; das liegt daran, daß die Metalle -gegenüber dem menschlichen Organismus. Fremdkörper darstellen, ihn auch wohl schädigen, was besonders bei Kindern berücksichtigt werden muß.
  • Ein im Magensaft unlösliches Eiweißtannat wird bei der Bekämpfung der Darmerkrankun# b Uen immer von großer Bedeutung bleiben.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß Tannin auch mit den Abbauprodukten des Eiweiß Verbindungen eingeht. Die Alb#umosen sowohl wie die Peptone werden durch Gallusgerbsäure gefällt. Prüft man diese Tannate auf ihr Verhalten zur Pepsinsalzsäure, so zeigt sich, daß die Peptontannate im Magensaft leichtlösliche Verbindungen bilden, dagegen werdven Albumosen, wenn sie rein si--id und mit Tannin zusammengebracht werden, nicht gelöst.
  • Das vorliegende Verfahren b2dient sich,dieser Eigenschaft. Das- Eiweiß wird zu dein Zw.eck vorverdaut. Aus den entstandenen-Abbauprodukten werden nach bekannten Methoden die Albumosen abgeschieden und, gereinigt, worauf man sie in wässeri,--,arni-noniakalischer Lösung mit Lösungen von Tannin oder anderen Gerbsäuren unter Verrneidung eines Überschusses an Gerbsäuren zusammen# bringt und das Gemisch so lange erwärmt, bis sich die betreffende Albumosegerbsätireverbilidung als geschmolzene weiche Masse abseliei, 1,et. Nach Abtrennung von der überstehenden Flüssigkeit wird das Produkt mit warmem Wasser nachgewaschen, getrocknet und gepulvert. Be i sp i e 1. iokg der abgescbiedenen und gereinigten Albuniosen löst man in wenig Ammoniak, ver,lampft den Überschuß des Ammoniaks und verdünnt auf etwa ioo 1.
  • Anderseits löst man 15 kg Tannin ebenfalls in ioo 1 Wasser und gibt beide Lösungen zu-Sainmen. Es entsteht eine milchige Flüssikeit. Man erwärmt so lange im Dampfhad, bis das Albilmosetannat sich als geschmolzene weiche _MIasse ausgeschieden hat. Die überstehende Flü§sigkeit wird abgegossen, das Tannat noch mit warmern Wasser geknetet und ausgewaschen, dann getrock-et und pulverisiert. Die so erhaltene Verbindung ist durch Pepsinsalzsäure bei 4o" in drei Stunden nicht mehr spaltbar und abbaubar.
  • Ein tberschuß in Gallusgerbsäure ist bei dem Verfahren zu vermeiden, weil dann lösliche Verbindungen in mehr oder weniger großer Menge entstehe Aus io kg Reiiialbti-rn3sen werden so ungefähr 16kg Alburnosetannat erhalten. Statt des Tannins kann man auch andere Gerb-,;äuren verwenden, z. B. eine Auskochting der Eichenrinde, die die Eichenrindengerbsäure enthält, der Auszug darf keire :durch Alkali fällbaren Stoffe enthalten, wenn nötig' wird er vorher mit Aminoniak versetzt und zum Fällen das Filtrat v.ünvendet.
  • Das auf die oben beschriebene Weise hergestellte Albumosetannat stellt ein gelbliches, ,geschmack- und geruchloses Pulver dar.
  • In Wasser und ammoniumcarbonathaltigern Wasser ist es unlöslich. Fügt man der wäßrigen Suspension nur geringe Mengen von Ammoniak oder Natriumcarbonat zu, so bildet das Albumosetannat vollkommen klare Lösung ;ren. Aus diesen Lösungen fällt Säure (las Albumosetannat wieder aus. Die Albumosen als solche lassen sich in dem Produkt vielleicht durch ihr Erweichen schon bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen erkennen. Bringt man nämlich das Pulver mit Wasser zusammen und erwärmt die Mischung so erweicht das Alb#umosetannat schon über 37' und bildet knetbare Massen. Die sonst in der Literatur angegebenenAlbumosereaktionen sind hier nicht anwendbar, da sie sich alle auf lösliche Albtimosen und bei sauren Reaktionen beziehen. In sauren und neutralen Flüssigkeiten ist aber Alburnosetannat tinlös-]ich. Das. Albumosetannat besteht ans Feuchti,#lkeit, Albulnosen und dem Gerbsäurerest. Der Gehalt an Tan-nin kann jedoch mir indirekt ermittelt werden. Ähnlich verhält es sich mit den Albumosen. Urn einheitliche Körper in chemischem Sinne handelt es sich ),ei ihnen nicht, sie schwanken in der Zusainmensetzung. Die chemische Analyse erstreckt sich deshalb allgemein nur auf Bestimmung des Stickstoffgehalts. Aus ihm berechnet man dann durch Multiplikation mit einem bestimmten Faktor, in der Regel 6.25, den Prozentgehalt an Proteinsubstanz. Das Albumosetannat, aus Casein un4 der Gerbsäure des. Deutschen --"Arzneibuches hergestellt, hat folgende Zusammensetzung. Der Wasser-,cyelialt beträgt 11,:2 Prozent. Die Verdauungsb probe des Deutschen Arzneibuches erg ibt ()1,25 Prozent unlösliches. Stickstoffgebalt (in äer Trockensubstanz): 7,75 Prozent. Daraus berechnen sich Al#bumosen (N >,' 6,:2##): -[8,43 Prozent; 'Mineralbestandteile (in der Trockensubstanz): 0,4 Prozent; Tannin (aus der Differenz) und auf Trockensubstanz bere#hnet : 4o Prozent.
  • Das Albumosetannat hat außer seiner größeren Widerstandsfähigkeit gegen Pepsiisalzsätire noch einen weiteren, und zwar sehr wesentlichen Vorteil vor dein gehärteten Tannilitim albuminatum. Eiweiß ist als so!-ches nicht assilnilierbar, und es kann wohl als sich-er angenommen werden, daß es bei der Darreichung von Tanninum albuininatum unverändert im Darm zur Ausscheidung gelangt. Nahe liegt dann auch die weitere Folgerung, daß das nicht vorverdatite Eiweiß des Tannintim albuminatum der Darmflora als Nährboden dient, denn wozu wäre sonst der Organismus durch das Pepsinferment befähigt, Eiweiß vorzuverdauen, wenn auch der Darm es abbauen könnte.
  • Das Albumosetannat enthält dagegen vorverdautes Eiweiß, und die Albumosen sind bei der Spaltung die Form, die der Darm seiner Natur nach weiter bewältigen kann.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH Verfahren zur Darstellung von im Magensaft unlöslichen Derivaten von Eiweißabbauprodukten, darin bestehend. daß man Lösungen von reiner Alburnose mit Lösungen von Tannin oder anderen Gerbsäuren unter Vermeidung eines Überschusses an Gerbsäuren zusammenbringt und das Gemisch so lange erwärmt, bis die betreffende Alburnosegerbsäureverbindung sich als geschmolzene weiche -Masse abscheidet.
DEH85773D 1921-06-11 1921-06-11 Verfahren zur Darstellung von im Magensaft unloeslichen Derivaten von Eiweissabbauprodukten Expired DE391999C (de)

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