DE812388C - Verfahren zur Gewinnung von Phosphatiden aus Wechselbluetern - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Phosphatiden aus Wechselbluetern

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DE812388C
DE812388C DEP21780A DEP0021780A DE812388C DE 812388 C DE812388 C DE 812388C DE P21780 A DEP21780 A DE P21780A DE P0021780 A DEP0021780 A DE P0021780A DE 812388 C DE812388 C DE 812388C
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phosphatides
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DEP21780A
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Rudolf Dr-Ing Dietrich
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/06Phosphorus compounds without P—C bonds
    • C07F9/08Esters of oxyacids of phosphorus
    • C07F9/09Esters of phosphoric acids
    • C07F9/10Phosphatides, e.g. lecithin
    • C07F9/103Extraction or purification by physical or chemical treatment of natural phosphatides; Preparation of compositions containing phosphatides of unknown structure

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  • Biochemistry (AREA)
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  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Phosphatiden aus Wechselblütern 'plan hat Lecithin bisher in der Hauptsache aus Eigelb oder Trockenei sowie Pflanzenphosphatide aus Sojabohnen und Raps gewonnen. Zwar ist bekamit, daß auch die Organe von Warm- und Kaltblütern 1_ecithin enthalten und man weiß, daß die Eier der Fische, der Rogen, besonders reich an Phosphatiden sind. Indessen hat man Fische oder deren Organe für die Lecithingewinnung bisher praktisch nicht herangezogen, weil die Phosphatide itt der Zclle im Gegensatz zu den Phospliatiden der Warmblüter so fest gebunden enthalten sind, daß sie bei der Extraktion mit Fettlösungsmitteln nicht in Lösung gehen. Andererseits war es auch recht schwierig, die uner%viinschten fischigen Geruchs-und Geschmacksstoffe in genügendem Umfange abzutrennen. Daher hat man vorgeschlagen, Fischrogen zunächst mit Äther erschöpfend zu extrahieren und den Rückstand nach der Entfettung mit Methylalkohol zu behandeln.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Phosphatide aus den Zellen von Wechselblütern wirtschaftlich und in hoher Ausbeute und Reinheit gewonnen werden können, wenn man das Ausgangsgut in frischem oder getrocknetem Zustand mit viel kaltem bzw. warmem Wasser so lange auswäscht, bis das Waschwasser praktisch frei von Eiweiß und Salzen ist, das Gut darauf unter schonenden Bedingungen trocknet, dann mittels Aceton heiß extrahiert, bis das Fett und andere lösliche Bestandteile entfernt sind, wiederum trocknet, den Extraktionsrückstand darauf mit kaltem '%letliylalkohol behandelt, bis die Phosphatide praktisch vollständig ausgezogen sind, und den alkoholischen Extrakt, zweckmäßig nach dem Behandeln mit einem Absorptionsmittel wie Kohle, unter Minderdruck einengt.
  • Für den Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens und eine vollständige Trennung der natürlichen Phosphatidkomplexverbindungen sowie die Abtrennung der unerwünschten Begleitstoffe ist das gründliche und erschöpfende Waschen des Ausgangsgutes mit viel Wasser, das nachfolgende Trocknen, die anschließende Extraktion mit Aceton und das erneute Trocknen von Bedeutung, so daß die Phosphatide anschließend mit kaltem Methylalkohol in hoher Ausbeute und großer Reinheit gewonnen werden können.
  • Beispiel i5oo kg frischer Heringsiogen werden getrocknet und mit viel kaltem Wasser unter Umrühren und ständiger Erneuerung des Wassers so lange gewaschen, bis das Waschwasser völlig klar ist und nur noch Spuren von Chlorionen entsprechend dem Chlorgehalt des Waschwassers aufweist. Für die angewandte Menge Ausgangsgut sind etwa 20 cbm Wasser erforderlich. Durch diese Behandlung werden die löslichen Eiweißstoffe, Salze, ein großer Teil der Farbstoffe und der fischigen Geruchs- und Geschmacksstoffe entfernt.
  • Nun wird das Gut unter Minderdruck getrocknet, wodurch die Phosphatide aus der Zellverbindung frei gemacht werden. Es werden etwa 45o kg Trockengut erhalten. Das Trockengut wird dann bis zur Erschöpfung mit Aoeton heiß extrahiert, also etwa beim Siedepunkt des Acetons von 56°C. Dabei wird alles Fett und auch das Cholesterin entfernt, das als Nebenprodukt gewonnen werden kann. Der Extraktionsrückstand beträgt etwa 3oo kg.
  • ach dieser Behandlung wird das Gut nochmals getrocknet, wodurch der Phosphatideiweißkomplex völlig aufgelockert wird, und nun wird das Trockengut mit 6oo Litern Methylalkohol bei Raumtemperatur angesetzt, drei Stunden gerührt und dann 12 Stunden stehengelassen. Die alkoholische Lösung wird darauf abgezogen und 6oo Liter frischer Methylalkohol aufgegossen und damit nochmals drei Stunden behandelt. Wenn es erforderlich ist, kann man die Behandlung wiederholen. Die methylalkoholischen Extrakte werden vereinigt, mit aktiver Kohle kurz aufgekocht, wobei Farbstoffe und andere unerwünschte Begleitstoffe entfernt werden, und zum Schluß wird der Methylalkohol im Vakuum bei Temperaturen unter 30° entfernt.
  • Es werden 19,8 kg eines gelbbräunlichen geruchlosen, hygroskopischen Sirups erhalten, der Lecithin, Kephalin und andere Phosphatide enthält. Das Erzeugnis zeichnet sich durch große Reinheit aus, so daß es für alle Zwecke verwendet werden kann, bei denen hohe Ansprüche gestellt werden. Bedeutsam ist ferner der Gehalt an ungesättigten Säuren. Es ist leicht resorbierbar und leichter verdaulich als Eigelblecithin. Daher kann es vorteilhaft für pharmazeutische und diätetische, aber auch für industrielle Zwecke, z. B. als Zusatz zur Margarine, als Emulgierungsmittel u. dgl. verwendet werden.
  • Als Ausgangsgut können die Bestandteile von Wechselblütern wie Fischen, Krustentieren usw. dienen, insbesondere die Organe wie Eierstöcke (Rogen), Hoden, Gehirn. Diese Stoffe können im frischen oder konservierten, z. B. gesalzenen oder getrockneten Zustand verwendet werden. Auch das sogenannte Fischmehl eignet sich gut zur Gewinnung von Phosphatiden nach der vorliegenden Erfindung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Phosphatiden aus Wechselblütern, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsgut in frischem oder getrocknetem Zustand mit viel kaltem bzw. warmem Wasser so lange ausgewaschen wird, bis das Waschwasser praktisch frei von Eiweiß und Salzen ist, das Gut darauf unter schonenden Bedingungen getrocknet, dann mittels Aceton extrahiert wird, bis das Fett und andere lösliche Bestandteile entfernt sind, darauf der Extraktionsrückstand wieder getrocknet und dann mit kaltem Methylalkohol behandelt wird, bis die Phosphatide praktisch vollständig ausgezogen sind, und der alkoholische Extrakt, zweckmäßig nach dem Behandeln mit einem Absorptionsmittel wie Kohle, unter :Minderdruck, vorzugsweise unter etwa 30° C eingeengt wird.
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