DE3034812C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen eines
von einem Streckwerkzylinderpaar gelieferten Vlieses zu einem
Zugwalzenpaar nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die CH-PS 5 31 578, von der im Oberbegriff des Anspruches
1 ausgegangen wird, hat eine Luntendüse zum Gegenstand,
bei welcher vor dem Austrittskanal ein Einlauftrichter angeordnet
ist. Zwischen dem Einlauftrichter und dem Austrittskanal
wird Druckluft in Richtung dieses Kanals eingeführt,
wodurch die Lunte pneumatisch in Richtung des Zugwalzenpaars
gefördert wird. Zum Einführen eines Luntenanfangs in den
Einlauftrichter ist es erforderlich, den Luntenananfang von
Hand zu bündeln und der Öffnung des Einlauftrichters zuzuführen.
Zum automatischen Einziehen des Vlieses kann vor dem Einlauftrichter
eine Vliesbündeleinrichtung angeordnet werden.
Diese besteht aus einem seitlich offenen Trichter, der mechanisch
das ankommende Vlies auf den Durchmesser des Einlauftrichters
zusammenpreßt. Diese Vliesbündeleinrichtung
ist jedoch der Grund für ein häufiges Reißen des Vlieses und
insbesondere für sehr feine und zerbrechliche Vliese ungeeignet.
Eine weitere Luntendüse, die im wesentlichen der vorerwähnten
entspricht, ist Gegenstand der CH-PS 4 85 874.
Eine Düse, die eine Lunte zu einem Garn dreht, ist in der
CH-PS 5 14 698 beschrieben. Im Innern der Düse münden tangential
Bohrungen, über die Druckluft zugeführt wird, wodurch
die in die Düse eingeführte Lunte verdreht wird. Ein Luntenanfang
muß wie eingangs beschrieben von Hand gebündelt und
der Düsenöffnung zugeführt werden.
Es besteht die Aufgabe, das Einführen der Lunte bzw. des Vlieses in den Austrittskanal
automatisch und auf pneumatische Weise durchzuführen.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen
des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Wird das breite, jedoch außerordentlich feine und zerbrechliche
Vlies zu Beginn vom Streckwerkzylinderpaar angeliefert,
dann legt es sich auf das quer zum Austrittskanal verlaufende
Ablenkteil und wird wegen des im Bereich der Kanalöffnung
herrschenden Unterdrucks in den Austrittskanal gesaugt
und dort zu einem Faserband zusammengefaßt. Im weiteren
Betrieb bildet sich oberhalb des Ablenkteils durch die
von dem Vlies mitgerissene Luft ein Luftkissen, in dem ein
Unterdruck herrscht, so daß oberhalb des Ablenkteils ein
Lufttrichter entsteht, der das anfänglich breite, äußerst
feine Vlies zusammenfaßt und zur Sammelöffnung des Austrittskanals
leitet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte perspektivische
Ansicht der Vorrichtung;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung und
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in
Fig. 1.
Die Zylinder 1 und 2 stellen die Auslaufzylinder
einer Streckwerk- bzw. Verziehstrecke eines Streckwerkes
dar. Die dort austretenden Fasern bilden ein
Vlies 3, welches im Fall einer Maschine mit einem
starken Verzug außerordentlich fein und zerbrechlich
ist. Das aus dem Vlies 1 gebildete Faserband 3′ tritt in Kontakt
mit einem Teil 4, das einstückig zu einem Halter 5 ist, und
mit einem Ablenkteil 6. Das Vlies 3 soll zum Faserband 3′
verengt werden, welches über eine Sammelöffnung 7 in
einen Austrittskanal 8 gelangen soll, der bis zu dem Walzenpaar
9, gebildet aus den beiden Zylindern 9a und 9b,
führt, die als Zugwalzen dienen und das Faserband 3′ in
bekannter Weise einem nicht dargestellten Drehtopf zuführen.
Wenn das Streckwerk mit seiner normalen Produktionsgeschwindigkeit
arbeitet, dann bildet sich in Folge der
Form des Ablenkteils 6 ein Luftkissen auf der Oberfläche
dieses Ablenkteils 6. Dieses Luftkissen wirkt auf
das Vlies 3 wie ein Trichter zum Einführen
des Vlieses 3 in den Kanal 8. Der Oberflächenzustand
des Ablenkteiles 6 ist von großer Bedeutung, da verhindert
werden muß, daß sich die Fasern des Vlieses 3
aerodynamisch abtrennen. Liegt keine polierte Oberfläche
vor, dann kleben die Fasern an dieser Oberfläche und
werden infolge spitzer Unebenheiten zerrissen. Die
vorteilhafteste Lösung ist folgende: ein Eisenteil
wird durch geeignetes Sandstrahlen poliert, sodann
werden die Unebenheiten durch chemischen Angriff geglättet
und letztlich wird das Teil verchromt. Diese
Behandlungsweise ist unter dem Namen "micromatage"
bekannt.
Druckluft wird einem Kanal 19 zugeführt. Dieser
Kanal 19 mündet in einer Ringkammer 11, welche gebildet
wird zwischen den beiden rohrförmigen Teilen
15 und 16. Die zugeführte Druckluft tritt über
mindestens eine sehr feine Leitung 18 in den Kanal
8 ein. Diese Vorrichtung arbeitet nach dem Prinzip einer Venturidüse,
welche das Vlies 3, das sich an der Öffnung 7 des
Kanals 8 staut, ansaugt. Die Leitung 18 mündet
tangential an der inneren Oberfläche des Kanals 8 und
erzeugt bei dem Faserband eine wendelförmige Bewegung,
wodurch auf das Faserband 3′ eine Drehung ausgeführt
wird und dieses hierdurch gefestigt wird. Es handelt
sich hierbei um eine Verfestigung, wie sie bei den
bekannten Drehtrichtern erzeugt wird.
Damit eine Ansaugung stattfinden kann, ist es erforderlich,
daß das Ende bzw. der untere Teil des Kanals
8 offen ist. Um dies zu gewährleisten, wird der
Zylinder 9b mittels eines Pneumatikzylinders, der
auf das Lager dieses Zylinders 9b wirkt, aus seiner
Stellung gebracht. Die Zufuhr der Druckluft zur
Ringkammer 11 und zu diesem Zylinder 9b wird gleichzeitig
bewirkt mittels eines nicht dargestellten
Doppelventils. Sobald das Faserband 3′ den Kanal 8 verläßt,
wird es von den beiden Zylindern 9a und 9b
ergriffen und die Zufuhr der Druckluft wird unterbrochen.
Der Zylinder 9b nimmt hierdurch wiederum
seine Normalstellung ein, sodaß nunmehr das Faserband 3′
durch die Drehung der beiden Zylinder 9a und 9b
dem Drehtopf bzw. der Wickelvorrichtung zugeführt
wird.
Im Falle des Reißens des Vlieses 3 vor der Öffnung 7,
häufen sich die Fasern im Bereich zwischen den Streckwalzen
1 und 2 und dem Ablenkteil 6 an. Ist das dort
aufgestaute Volumen ausreichend, dann wird ein Druck
auf den Hebel 5 ausgeführt. Dieser Druck bewirkt ein
Verschwenken des Hebels, wodurch ein Stillstand der
Maschine in bekannter Weise ausgelöst wird.
Wie schon vorstehend ausgeführt wurde, steht das Faserband 3′
in Kontakt mit dem Teil 4, welches am oberen Teil des
Hebels 5 angeordnet ist. Die Form und der Oberflächenzustand
dieses Teils ist derart, daß das Faserband 3′ beim
Kontakt mit diesem Teil 4 nicht beschädigt wird.
Dieses Teil ist metallisch und steht in Kontakt mit
dem Rahmen des Streckwerks, sodaß statische Elektrizität,
die sich auf den Fasern gebildet hat, wirksam
abgeführt und somit eliminiert werden kann. Diese statische
Elektrizität entsteht insbesondere bei großen
Arbeitsgeschwindigkeiten und kann der Wirkung einer
pneumatischen Behandlung der Fasern entgegenstehen. Am
Teil 4 ist eine Art Schaber 13 befestigt, der gegen die
Oberfläche des Zylinders 1 anliegt und der ihn ständig
reinigt. Er ist erforderlich, damit sich das Faserband 3′
richtig bildet und auch pneumatisch verarbeitet
wird.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Zuführen eines von einem Streckwerkzylinderpaar
gelieferten Vlieses zu einem Zugwalzenpaar,
die einen zylindrischen Austrittskanal aufweist, in
welchem pneumatische Mittel zum Befördern des aus dem Vlies gebildeten Faserbands
durch den Austrittskanal angeordnet sind und dieser
Austrittskanal zwischen dem Streckwerkzylinderpaar
und dem Zugwalzenpaar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Streckwerkzylinderpaares
(1, 2) ein quer zum Faserband (3′) verlaufendes Ablenkteil
(6) mit einer glatten Oberfläche angeordnet ist,
welches so geformt ist, daß sich im Betrieb auf
seiner Oberfläche ein Luftkissen mit der Wirkung
eines Trichters zum Einführen des Vlieses (3)
in die Sammelöffnung (7) des Ablenkteils (6)
bildet,
in deren Verlängerung
sich der Austrittskanal (8) anschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die pneumatischen Mittel aus
mindestens einer Druckluftleitung (18) bestehen,
welche in dem Austrittskanal (8) tangential mündet und
in Austrittsrichtung geneigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckluftleitung (18) in einer ringförmigen
Kammer (11) mündet, die den Austrittskanal
(8) umgibt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das querverlaufende
Ablenkteil (6) von einer Metallplatte gebildet wird,
deren Oberfläche sandgestrahlt, chemisch geätzt und
verchromt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Streckwerkzylinderpaar
(1, 2) und dem querverlaufenden
Ablenkteil (6) im Weg des Faserbands (3′) ein bewegliches
Teil (4) angeordnet ist, welches mit einem Steuerhebel
zum Stillsetzen des Streckwerks verbunden ist und
welches aus seiner Normalstellung
bewegt wird, wenn sich Fasern zwischen dem Streckwerk
und dem Ablenkteil (6) sammeln.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der
Zylinder (9a, 9b) des Zugwalzenpaares (9) aus seiner
Normallage bringbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Schaber
(13) gegen mindestens einen der beiden Streckwerkzylinder
(1, 2) anliegt.
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