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Die
Erfindung betrifft einen Vliestrichter, der nach den Ausgangswalzen
eines Streckwerks und im Abstand zu diesen angeordnet ist, wobei
eine lange Seite eines Trichterbereiches durch eine Leitfläche gebildet
ist und die Leitfläche
eine Prallfläche
begrenzt, wobei die Prallfläche
konkav gewölbt
ist und an der tiefsten Stelle der konkaven Wölbung eine Trichtermündung mit
Trichterkanal angeordnet ist und außerhalb des Trichterbereiches
eine Rampenfläche
angeordnet ist.
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Obwohl
der Vliestrichter in der Praxis auch als Vliesdüse bezeichnet wird, wird aus
Gründen
einer einheitlichen Begriffsführung
nachfolgend nur vom Vliestrichter gesprochen.
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Ein
Kriterium für
die Wirtschaftlichkeit einer Strecke ist die Liefergeschwindigkeit
des verzogenen Faserbandes, wie es am Ausgang eines Streckwerkes
von einem Lieferwalzenpaar geliefert wird.
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Bei
der technischen Entwicklung der Strecke war die Steigerung der Liefergeschwindigkeit
ein hochrangiges Erfordernis. Dazu einige grundsätzliche Bemerkungen:
Einem
Streckwerk einer Strecke werden in der Regel mehrere Faserbänder vorgelegt,
die zu einem Faserband dubliert werden. Im Streckwerk erfolgt der
Verzug des dublierten Faserbandes. Das Lieferwalzenpaar ist das
Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks und liefert ein ausgebreitetes
Faserband. Das ausgebreitete Faserband bezeichnet der Fachmann als
Faservlies. Dieses Faservlies wird mit Liefergeschwindigkeit in
den Vliestrichter gefördert.
Die Liefergeschwindigkeit erhält
das Faservlies durch die Umfangsgeschwindigkeit des Lieferwalzenpaares.
Der Vliestrichter muß dieses
Faservlies sammeln, das Faservlies einrollen, dabei die Luft aus
dem Faservlies abführen
und es in die Trichtermündung
umlenken und dort einführen.
Mit dem Einführen
des Faservlieses in die Trichtermündung entsteht wieder ein verdichtetes
Faserband. Die bisherige Entwicklung zum Vliestrichter zeigt unterschiedliche,
konstruktive Ausführungen.
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Eine
Lösung
zum Vliestrichter nach
DE
26 23 400 A1 aus dem Jahr 1976 zeigt eine konstruktive Gestaltung,
wie sie bei Liefergeschwindigkeiten von etwa 350 m/min erfolgreich
verwendet wurde. Aus heutiger Sicht ist das eine langsame Liefergeschwindigkeit
mit anderen technologischen Anforderungen. Bei dieser langsamen
Liefergeschwindigkeit erfolgt noch eine bekannte Faltung des Faservlieses über dessen
Breite (entspricht einer keilförmigen
Faltungen wie bei einer Ziehharmonika).
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Mit
einer Steigerung der Liefergeschwindigkeit in eine Größenordnung
von bis 950 m/min erhielt der Vliestrichter eine andere Form. Eine
solche Form zeigt die
EP
0 593 884 A1 . Diese neue, andere Form resultiert aus einem
geänderten
Verhalten des Faservlieses beim Aufprall auf den Vliestrichter infolge höherer Liefergeschwindigkeit.
Das Faservlies wird nicht mehr gefalten, sondern das Faservlies
bildet ein Gebilde, ähnlich
einem Ballon, der eingerollt wird. Bei den bisherigen Liefergeschwindigkeiten
von bis 950 m/min gab es mit dem bekannten Vliestrichter keine Schwierigkeiten,
da der Vorgang des Einrollens bei der ermittelten Form des Vliestrichters
und der optimal ermittelten Anordnung von Lieferwalzenpaar und Vliestrichter
sicher geführt
werden konnte. Es setzte sich in der Praxis eine Anordnung durch,
wie sie noch heute bei Liefergeschwindigkeiten bis 950 m/min als vorteilhaft
gilt. Eine solche Anordnung ist in der Strecke RSB 951 der Firma
Rieter Ingolstadt Spinnereimaschinenbau AG im Einsatz.
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Die
gegenwärtige
Entwicklung zum Vliestrichter wird durch die zusätzliche Forderung geprägt, das
Einführen
eines Bandanfangs in die Trichtermündung des Vliestrichters bis
hin zum Bandtrichter zu automatisieren.
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Deshalb
gab es in jüngster
Zeit Veränderungen
am Vliestrichter. Die
DE
36 12 133 C2 zeigt einen trichterförmigen Einlauf, der einem Vliestrichter
entspricht. Das Dokument trifft keine Aussagen zum Vliestrichter,
verweist aber beim automatischen Einführen eines Bandanfangs auf
das Problem des Luftstaus im Bandtrichter (dort Spalte 1, 53. bis
62. Zeile). Um die vom Faserband auf dem Weg vom Vliestrichter bis
in den Bandtrichter mitgeführte
Luft zu entlüften,
muß dort
der Bandtrichter kurzfristig seinen Querschnitt vergrößern können. Das
ist Voraussetzung für
ein automatisches Einführen
des Faservlies bis zum Bandtrichter. Nachteilig ist weiterhin, daß zum automatischen
Einführen
des Bandanfangs zusätzlich
die Kalanderscheiben geöffnet
werden müssen,
um den großen
Lufthaushalt zu bewältigen,
d.h. um einen Luftstau zu vermeiden, der sich nachteilig auf den
Faserbandtransport auswirkt.
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Das
Problem des Lufthaushaltes beim automatischen Führen eines Bandanfangs in den
Vliestrichter, durch den Bandtrichter hindurch bis an den Klemmspalt
der Kalanderscheiben, wurde mit der technischen Lösung nach
der
EP 0 736 617 A1 gelöst. Der
dortige Vliestrichter erhielt damit eine wesentlich erweiterte Funktion
im Vergleich zu bisher bekannten Vliestrichtern. Das Ergebnis war
eine veränderte
Form des Vliestrichters. Diese Veränderungen am Vliestrichter
sind in der genannten, nachveröffentlichten
EP 0 736 617 A1 ,
ausführlich
beschrieben.
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Bei
dem Versuch die gegenwärtig
hohe Liefergeschwindigkeit von 950 m/min deutlich zu steigern in
eine Größenordnung
von 1200 m/min und mehr zeigt es sich, daß dabei der Vliestrichter,
neben anderen Arbeitsorganen der Strecke, eine wesentliche Rolle
für die
Erreichung der angestrebten Liefergeschwindigkeit spielt. Der Vliestrichter
muß dabei
in der Lage sein, bei den wesentlich höheren Geschwindigkeiten des
von den Lieferwalzen geförderten
Faservlies, dieses Faservlies sicher und ohne Qualitätsbeeinflussung
einzurollen und als Faserband weiter zu transportieren. In diesem
Zusammenhang muß auch
das automatische Einführen
eines ausgebreiteten Faserbandes (Faservlies genannt), beginnend
am Vliestrichter, gewährleistet
sein.
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Die
im Stand der Technik genannten Vliestrichter bringen bei Liefergeschwindigkeiten
von 1200 m/min und mehr keinen gewünschten Erfolg. Das betrifft
auch die Lösung
nach der
EP 0 736 617 A1 . Es
kommt entweder zum Stau von Faservlies oder zur störenden Beeinflussung
der Qualität
des Faserbandes.
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Es
sind keine Hinweise bekannt geworden wie ein Vliestrichter für Liefergeschwindigkeiten
von 1200 m/min und mehr, bei Beibehaltung seiner Funktion zum automatischen
Einfädeln
eines Faservlies, gestaltet sein muß.
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Weiterführende Betrachtungen
konzentrierten sich deshalb auf den in der nachveröffentlichten
EP 0 736 617 A1 beschriebenen
Vliestrichter und die dortige Anordnung des Vliestrichters gegenüber dem Ausgangswalzenpaar
(gebildet durch eine Lieferwalze mit einer Umlenkwalze). Bei Betrieb
eines solchen Vliestrichters mit einer Liefergeschwindigkeit des
Faservlieses größer als
950 m/min zeigte sich, daß in gleicher
Zeiteinheit im Vergleich zu der geringeren Liefergeschwindigkeit
wesentlich mehr Masse Faservlies gefördert wird. Somit wird auch
wesentlich mehr im Faservlies eingebundenes Luftvolumen gefördert.
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Das
Faservlies prallt auf die Prallfläche des Vliestrichters. Es
ist dem Fachmann bekannt, daß das
Faservlies beim Auftreffen auf die Prallfläche infolge der hohen Liefergeschwindigkeit
einen Ballon bildet. Der Ballon rollt sich ein und wird in die Mündung des
Vliestrichters gefördert.
Bei Steigerung der Liefergeschwindigkeit über etwa 950 m/min wird der Ballon
größer. Das
kann zu einer Änderung
der Gestalt des Ballons führen
und kann letztlich seine Stabilität nachteilig beeinflussen.
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Eine
weitere Schwierigkeit entsteht. Durch die höhere Umfangsgeschwindigkeit
des Ausgangswalzenpaares wird eine stärkere Luftströmung in
den fixierten Zwischenräumen
zwischen Vliestrichter und Ausgangswalzenpaar erzeugt. Das betrifft
den Zwischenraum zwischen unterer Lieferwalze des Streckwerkes und
Rampenfläche
des Vliestrichters. Diese stärkere
Luftströmung
wirkt sich nachteilig aus. Sie beeinflußt den Ballon in seiner Lage.
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Ein
Teil des Ballons kann in den Zwischenraum zwischen Vliestrichter
und Umlenkwalze gelenkt werden. Eine Beschädigung des Ballons bzw. ein
Vliesstau ist möglich.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Vliestrichter zu schaffen, der deutlich
höhere
Liefergeschwindigkeiten als 950 m/min ohne Qualitätsbeeinflussung
des Faserbandes und ohne Störungen
des Faserbandtransportes gewährleistet
und gleichfalls die zusätzliche
Funktion des automatischen Einführens
eines Faserbandanfangs ermöglicht.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst
durch einen Vliestrichter mit der Merkmalen des Anspruch 1.
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Diese
Lösung
erbringt den Vorteil, daß der Vliestrichter
bei Liefergeschwindigkeiten des Faservlies von 1200 m/min und mehr
ohne Qualitätsbeeinflussung
des Faserbandes funktioniert. Er funktioniert auch ohne Störungen des
Faserbandtransportes. Mit dem erfindungsgemäßen Vliestrichter wird erreicht,
daß die
Ausbildung des Ballons nicht gestört wird und die abzuführende Luft
besser abgeführt
werden kann. Als weiterer Vorteil zeigt sich, daß eine verbesserte Reinigungswirkung
des Faservlies eintritt.
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Die
Leitfläche
und Prallfäche
des Vliestrichters schließen
zueinander einen rechten Winkel ein. Die Längsachse des Trichterkanals
liegt in einer gedachten Ebene, die senkrecht zur Prallfläche steht und
die parallel zur Leitfläche
ist. Das Faservlies, ebenfalls in einer Ebene liegend, trifft auf
die Prallfläche
auf. Zwischen der gedachten Ebene des Faservlies und der gedachten
Ebene der Längsachse
ist ein Winkel eingeschlossen, der als Prallwinkel α bezeichnet
wird. Es wurde gefunden, daß der
Prallwinkel α vorteilhafterweise
einen Wert zwischen 15° bis 19° annimmt.
Eine Gewährleistung
dieses Prallwinkels α optimiert
das störungsfreie
Einrollen des Faservlies.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung wird erreicht, in dem der Abstand
D1 zwischen der gedachten Ebene der Längsachse
des Trichterkanals und der Leitfläche 10 mm bis 14 mm beträgt. Es wird dadurch
erreicht, daß sich
der Ballon optimal ausbilden kann.
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Eine
weitere Ausgestaltung besteht darin, daß die Prallfläche aus
Flächenabschnitten
gebildet ist. Ein Flächenabschnitt
der Prallfläche
ist beidseitig zur Trichtermündung
angeordnet, wobei er eine im wesentlichen linear geführte Kontur
hat. Die Trichtermündung
ist in diesem Flächenabschnitt
angeordnet. Die sich zu diesem Flächenabschnitt beidseitig anordnenden
Flächenabschnitte
sind gewölbt
und bilden einen tangentialen Anschluß.
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Mit
dem Flächenabschnitt
einer linear geführten
Kontur wird die Vorlage eines breiten Faservlies-Anfang an den Vliestrichter
möglich,
um diesen Anfang automatisch in die Trichtermündung einzuführen. Mit
dem Flächenabschnitt
der linear geführten
Kontur werden die Nachbarabschnitte zwangsläufig im Wölbungsradius kleiner, wenn
die ursprüngliche
Breite des Vliestrichters erhalten bleiben soll. Dadurch wird eine
versetzte Erfassung des Anfangs vom Faservlies möglich. Das auf dem linear geführten Flächenabschnitt
liegende Teil des Faservlies wird vom Saugluftstrom zeitiger erfaßt als jenes
Teil in den benachbarten, gewölbten
Flächenabschnitten. Es
ist nicht notwendig, die Breite des Anfangs vom Faservlies für das automatische
Einführen
zu kürzen.
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Die
neue Kontur der Prallfäche
ist eine vorteilhafte Ausgestaltung und verbessert auch den Effekt
des Einrollens des Faservlies, indem die Zentrierungskraft für das Faservlies
(vor allem für
die Randbereiche des Faservlies) größer gemacht wurde.
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Eine
weitere, vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß die den
Trichterbereich begrenzende Leitfläche mindestens im Bereich des
linear geführten
Flächenabschnitts
der Prallfläche
auf eine geringere Höhe
gegenüber
der ursprünglichen
Höhe der Leitfläche reduziert
ist. Es besteht auch die Möglichkeit
der Reduzierung der Höhe
vorzugsweise in einem mittleren Bereich der Breite der Leitfläche. Dieser
mittlere Bereich entspricht etwa der Breite des vorgelegten Faservlies.
Es entsteht somit eine Aussparung an der Oberkante bzw. eine Absenkung
der Oberkante der Leitfläche.
Die Länge
dieser Aussparung entspricht etwa der Breite des Faservlies.
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Weiterhin
beträgt
der Abstand von der Oberkante H0 der Leitfläche, d.h.
der Oberkante, die nicht abgesenkt wurde auf eine reduzierte Höhe bis zur Oberwalze
(beispielsweise ausgebildet als Umlenkwalze) des Streckwerks im
wesentlichen 0,5 bis 6,5 mm. Es wird damit erreicht, daß am Faservlies
abspreizende Randfasern besser in das Faservlies eingebunden werden.
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Es
besteht aber auch die Möglichkeit
die Aussparung an der Oberkante der Leitfläche nicht zu machen. Das entspricht
einer nicht so günstigen
Ausführung.
Dann sollte die Oberkante der Leitfläche aber ebenfalls einen Abstand
von im wesentlichen 0,5 bis 6,5 mm bis zur Oberwalze haben.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden
näher beschrieben.
Es zeigen
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1 Vliestrichter
nach dem Stand der Technik;
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2 Bandführungseinrichtung
mit Vliestrichter nach der europäischen
Anmeldung 95114975.6;
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3 Vliestrichter
mit Einzelheiten aus 2.
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4 räumliche
Darstellung des Vliestrichters nach der europäischen Anmeldung 95114975.6;
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5 Vliestrichter
mit erfindungsgemäßen Merkmalen
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6 räumliche
Darstellung des erfindungsgemäßen Vliestrichters
nach 5;
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7 Darstellung
der Abstände
zwischen erfindungsgemäßem Vliestrichter
und Ausgangswalzenpaar.
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8 und 8a Vliestrichter
mit teilweise reduzierter Höhe
der Leitfläche.
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9 Darstellung
des Prallwinkel am Vliestrichter
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1 zeigt
die Anordnung eines Vliestrichters 1, wie er im Stand der
Technik beispielsweise an der Strecke Typ RSB 951 der Rieter Ingolstadt
Spinnereimaschinenbau AG Verwendung findet. Ausgehend von der Transportrichtung
des Faserbandes FB ist der Vliestrichter 1 nach dem Streckwerk
S angeordnet. Es ist ein 3-über-3
Streckwerk dargestellt. Das Eingangswalzenpaar wird gebildet durch
die Walzen 5, 5'.
Das Mittelwalzenpaar wird gebildet durch die Walzen 6, 6' und das Ausgangswalzenpaar wird
gebildet durch die Lieferwalzen 7, 7'.
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Das
nach dem Lieferwalzenpaar ausgebreitete Faserband wird als Faservlies
FV in den Vliestrichter gefördert.
Der Vliestrichter 1 hat einen Düseneinsatz 2. Nach
dem Vliestrichter 1 ist ein Bandführungsrohr 3 angeordnet,
welches in einen Bandtrichter 4 mündet. Der Bandtrichter 4 verdichtet
das Faserband FB' und
lenkt es um in den Klemmspalt des Kalanderscheibenpaares 8, 9.
Die Kalanderscheiben 8, 9 fördern das Faserband FB'' in eine Ablegevorrichtung der Strecke.
Diese Ablegevorrichtung ist nicht dargestellt. Mit dem in 1 dargestellten
Vliestrichter 1 wird das Faservlies FV sicher erfaßt, gefalten
und zu einem Strang Faserband FB' geformt.
Der an der RSB 951 eingesetzte Vliestrichter übernimmt diese Funktion sicher
für Liefergeschwindigkeiten
des Faservlies FV von 950 Meter pro Minute. Diese Liefergeschwindigkeit
erhält
das Faservlies FV durch die Ausgangswalzen, die durch das Lieferwalzenpaar 7, 7' gebildet werden.
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Eine
Weiterentwicklung zeigt
2. Dort wird die Anordnung eines
Vliestrichters 100 dargestellt, wie er ausführlich in der
EP 0 736 617 A1 beschrieben
ist. Dieser Vliestrichter kann ebenfalls sicher bei Liefergeschwindigkeiten
bis 950 m/min eingesetzt werden und ermöglicht zusätzlich ein automatisches Einführen des
Anfangs eines Faservlies. Nachfolgend einiges zu seiner Funktion.
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Ein
Faserband FB ist dem Streckwerk SW vorgelegt. Das Faserband FB kann
ein einzelnes Faserband oder ein einzelnes, dubliertes Faserband sein.
Dieses Faserband FB wird durch das Eingangswalzenpaar 50, 50' eingezogen.
Es folgt das Mittelwalzenpaar 60, 60'. Es folgt weiter
das Lieferwalzenpaar 70, 70', wobei die Lieferwalze 70 und
Umlenkwalze 80 das Ausgangswalzenpaar bilden. Das Ausgangswalzenpaar
könnte
beispielsweise auch durch eine Lieferwalze 70 und deren
Oberwalze 80 gebildet werden.
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2 zeigt
den Vliestrichter in Betriebsstellung. Der Vliestrichter 100 hat
einen einsteckbaren und fixierbaren Düseneinsatz 101 mit
einem Trichterkanal 104. Der Trichterkanal 104 hat
an seiner Mündung
eine Gelenkfläche 105.
Mit dieser Gelenkfläche 105 ist
der Düseneinsatz 101 mit
dem Vliestrichter 100 schwenkbar an der Wandung des kegelförmigen Abschnittes 204 eines
Bandtrichter-Einsatzes 202. Der Bandtrichter-Einsatz 202 wird
von einer Bandtrichterfassung 201 aufgenommen. Die Bandtrichterfassung 201 steckt
in einem Halter 200. Der Bandtrichter-Einsatz 202 hat
einen zylindrischen Kanal 203. In dem zylindrischen Kanal 203 münden Injektorbohrungen 205, 206,
die mit einem externen Druckluftsystem (nicht dargestellt) in Verbindung
stehen. Beidseitig der Mündung
des zylindrischen Kanals 203 sind Führungszinken angeordnet, die
sich dem Radius der Kalanderscheiben 90, 91 anpassen und
bis nahe dem Klemmspalt führen,
wie ein Führungszinken 207 zeigt.
Die 2 zeigt weiterhin, daß bei Betriebsstellung des
Vliestrichters 100 ein enger Zwischenraum mit dem Abstand
A0 zwischen dem Vliestrichter 100 und
der Umlenkwalze 80 existiert. Bei Betrieb des Streckwerkes
wird insbesondere durch die Umlenkwalze 80 durch diesen
Zwischenraum mit dem Abstand A0 eine Luftströmung LS
(entsprechend Pfeilrichtung) geführt.
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Unterhalb
der Unterwalzen des Streckwerks SW, die durch die Eingangswalze 50,
Mittelwalze 60 und Lieferwalze 70 gebildet werden,
wirkt im wesentlichen ein Saugstrom AR in angegebener Pfeilrichtung.
Der Saugstrom AR wird durch ein Absaugsystem (nicht dargestellt)
unterhalb des Streckwerkes SW erzeugt. In diesen Saugstrom AR wird
eine Luftströmung
einbezogen, die durch den Zwischenraum mit dem Abstand B0 geführt
wird.
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Der
Abstand C0 kennzeichnet den Abstand zwischen
Klemmlinie KL des Ausgangswalzenpaares und der Trichtermündung.
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3 zeigt
weitere Einzelheiten zum Vliestrichter
100, wie er in der
EP 0 736 617 A1 beschrieben
ist. Der Vliestrichter
100 wird gebildet mit einem im wesentlichen
rechteckförmigen Öffnungsrand
des Vliestrichters. Die langen Seiten des Trichterbereiches
103 werden
durch je eine Leitfläche
110 und eine
Begrenzungsfläche
111 gebildet.
Dazwischen ist eine Prallfläche
109 angeordnet.
Die Prallfläche
109 ist,
einem Radius folgend, konkav geneigt, wobei die Trichtermündung im
tiefsten Ort der Wölbung
angeordnet ist. Die Trichtermündung
bildet einen Düseneinsatz
101,
der in den Vliestrichter
100 einsteckbar und fixierbar
ist mittels Arretiermittel
108. Der Düseneinsatz
101 bildet
auf der Prallfläche
die Trichtermündung,
die mit einem Trichterkanal
104 verbunden ist. Der Trichterkanal
104 bildet
in der Umgebung seiner Kanalmündung
eine Gelenkfläche
105.
Außerhalb des
Trichterbereiches
103 ist zu der Begrenzungsfläche
111 eine
Rampenfläche
102 angeordnet.
Die manuelle Schwenkbarkeit des Vliestrichters
100 wird
mit dem Haltegriff
106 realisiert, der ebenfalls mit dem Arretiermittel
108 fixiert
ist.
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Die 4 zeigt
den Vliestrichter 100 ohne Haltegriff 106 und
ohne Schwenklager in einer räumlichen
Darstellung. Die Bezugszeichen der 4 stimmen
mit denen der 3 überein.
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Das
Faservlies trifft dort bei höheren
Liefergeschwindigkeiten mit einer höheren Kraft auf die Prallfläche 109 auf.
Das Vlies wird von der Prallfläche 109 an
die Leitfläche 110 abgelenkt.
Dabei bildet das Vlies ein ballonähnliches Gebilde, Ballon genannt. Bei
Berührung
des Ballons mit der Leitfläche 110 wird der
Ballon zum Einrollen gebracht und in den Trichterkanal 104 geführt. Mit
zunehmender Liefergeschwindigkeit über 950 m/min wird der Ballon
größer. Zugleich
verstärkt
sich die Luftströmung
LS am Abstand A0 wie in 2 gezeigt.
Infolge der sich verstärkenden
Luftströmung
LS kann der Vliesballon in den Zwischenraum mit dem Abstand A0 abgelenkt werden. Das beeinträchtigt nachteilig
das Einrollen des Faservlieses. Im ungünstigsten Fall entsteht ein Stau
des Faservlies und die Lieferung von Faservlies muß gestoppt
werden.
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5 zeigt
einen Vliestrichter 300 mit erfindungsgemäßen Merkmalen.
Die Lösung
ist dadurch charakterisiert, daß die
Prallfläche 309 so
weit in Richtung der Rampenfläche 302 verbreitert
wird, daß die
Kontur der Prallfläche
mit der Kontur der Rampenfläche
eine gemeinsame Schnittlinie SL bildet (5, 6).
Es gibt keine Begrenzungsfläche 111 wie
noch in 3 vorhanden. Eine Kontur wird
gebildet durch eine Umrißlinie
zu einer Fläche.
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Diese
Lösung
bringt überraschenderweise den
Vorteil, daß die
mit dem Faservlies mitgeführte Luft
wesentlich besser abgeführt
werden kann. Die abzuführende
Luft kann ohne Überwindung
eines Hindernisses (ursprüngliche
Begrenzungsfläche) und
damit ohne Widerstand in den Saugluftstrom AR (gezeigt bei 2)
der unteren Streckwerksabsaugung eingebunden werden. Im Ergebnis
wird die Ausbildung des Ballons verbessert. Eine Ansaugung des Ballon
an den Abstand zwischen Oberwalze und Leitfläche wird vermieden. Als ein
weiterer Effekt dieser Maßnahme
hat sich eine verbesserte Reinigungswirkung gezeigt. Die beim Aufprall
des Faservlies ausgeschlagenen Verunreinigungen (Staub, Fremdpartikel)
werden nicht wie bisher durch das Faservlies erneut erfaßt, sondern
direkt mit der abzuführenden
Luft in den Saugluftstrom eingebunden und abgeführt.
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Die
Leitfläche 310 und
die Prallfläche 309 des
Vliestrichters schließen
zueinander einen rechten Winkel ein. Die Längsachse LA des Trichterkanals 304 liegt
in einer Ebene, die senkrecht zur Prallfläche steht und die parallel
zur Leitfläche 310 ist. Diese
Ebene ist nicht dargestellt, aber gedanklich anhand 9 rekonstruierbar.
Das Faservlies FV, ebenfalls in einer Ebene liegend, trifft auf
die Prallfläche 309 auf.
Diese Ebene ist nicht bildlich dargestellt. Aber ebenfalls rekonstruierbar
anhand 9.
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Zwischen
der gedachten Ebene des Faservlies FV und der gedachten Ebene der
Längsachse
LA ist ein Winkel eingeschlossen, der als Prallwinkel α (vgl. 9)
bezeichnet wird. Es wurde gefunden, daß der Prallwinkel α vorteilhafterweise
zwischen 15° bis
19° liegt.
Eine Gewährleistung
dieses Prallwinkels α optimiert
das störungsfreie
Einrollen des Faservlies.
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Eine
weitere Ausgestaltung wird erreicht, indem der Abstand D1 zwischen der gedachten Ebene der Längsachse
LA des Trichterkanals 304 und der Leitfläche 310 in
einem Bereich von 10 mm bis 14 mm ist. Es wird dadurch erreicht,
daß sich
der Ballon optimal ausbilden kann.
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Eine
weitere Ausgestaltung (6) besteht darin, daß die Prallfläche 309 aus
Flächenabschnitten
(F1, F2, F3) besteht. Es wird ein Flächenabschnitt F1 der Prallfläche 309 gebildet,
der beidseitig der Trichtermündung
angeordnet ist und eine im wesentlichen linear geführte Kontur
hat. Beidseitig des Flächenabschnittes
F1 ordnen sich die Flächenabschnitte
F2 und F3 an. Die Flächenabschnitte
F2, F3 haben einen kleineren Radius, als der Radius nach der Prallfläche 109 von 3 Flächenabschnitt
F1. Durch die neue Kontur der Prallfläche 309 wird eine versetzte
Erfassung des Anfangs von Faservlies möglich. Das im Flächenabschnitt
F1 liegende Faservlies wird zeitlich eher erfaßt durch einen Saugluftstrom
von der Trichtermündung
mit Trichterkanal 304 als jenes in den Flächenabschnitten
F2, F3 lagernde Faservlies. Dadurch wird selbständig eine Spitze von Faservlies
gebildet und erfaßt.
Das begünstigt
das automatische Einführen
eines Anfangs von Faservlies. Es muß kein von der Gesamtbreite des
Faservlies reduzierter Teil dem Vliestrichter vorgelegt werden.
Es kann das Faservlies in der gesamten Breite dem Vliestrichter
vorgelegt werden. Das ist eine Verbesserung. Es konnte überraschenderweise die
Zentrierungskraft des Faservlies größer gemacht werden, so daß auch der
Effekt des Einrollens des Fadenvlies bei hohen Geschwindigkeiten
optimiert werden konnte. Zum besseren Verständnis zeigt 6 in
einer räumlichen
Darstellung einige Merkmale, die bereits anhand von 5 erläutert wurden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung (8, 8a)
ist die den Trichterbereich 303 begrenzende Leitfläche 310 mindestens
teilweise gegenüber
der Prallfläche
auf eine Höhe
H1 gegenüber
der ursprünglichen
Höhe H0 der Leitfläche reduziert. Eine solche
Reduzierung der ursprünglichen
Höhe der Leitfläche erfolgt
mindestens im Bereich des linear geführten Flächenabschnitts F1 der Prallfläche 309.
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Eine
andere Möglichkeit
ist, daß die
Leitfläche
in einem mittleren Bereich MA ihrer Breite B (8a)
auf die Höhe
H1 reduziert ist. Der mittlere Bereich MA
entspricht etwa der Breite des vorgelegten Faservlies. Die Höhe H1 ist mindestens um 1 mm gegenüber der
ursprünglichen
Höhe H0 reduziert.
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In
einer weiteren Maßnahme
ist die Oberkante der Leitfläche 309 im
Bereich der verbleibenden, ursprünglichen
Höhe H0 in einen Abstand A1 zur Oberwalze 80 (7 und 9)
angeordnet, wobei der Abstand A1 einen Wert
im Bereich von 0,5 mm bis 6,5 mm hat. Mit dieser Aussparung der
Oberkante durch Höhe
H1 (nach 8a) wird
eine zielgerichtete Luftströmung
aus dem Trichterbereich bis hinter die Leitfläche ermöglicht, die bewirkt, daß abspreizende Randfasern
besser in das Faservlies eingebunden werden.
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Die
Erfindung erbringt weiterhin den Vorteil, daß die automatische Einführung eines
Faservlies verbessert werden konnte. Die Verbesserung zeigt sich,
indem nunmehr der Anfang eines Fadenvlies in der gesamten Breite
dem Vliestrichter vorgelegt werden kann. Es muß kein von der Gesamtbreite
des Faservlies reduzierter Teil dem Vliestrichter vorgelegt werden.