DE19631324C1 - Überleitverbindung für fahrwegumgreifende spurgeführte Fahrzeuge - Google Patents
Überleitverbindung für fahrwegumgreifende spurgeführte FahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Überleitverbindung zwischen
Fahrwegen für fahrwegumgreifende spurgeführte Fahrzeuge,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Spurführungseinrichtungen ermöglichen das sichere und spur
getreue Führen und Tragen von Fahrzeugen, die zu längeren
Verbänden zusammengestellt werden können. Bei Eisen- und
Straßenbahnen wirken die Spurführungseinrichtungen der
Fahrzeuge (Räder) von innen auf die linke und rechte orts
feste und mit gleichbleibendem Abstand verlegte Spurfüh
rungseinrichtung des Fahrweges (Schienen). Die tragende
Funktion des Fahrweges wirkt dabei von unten auf die Lauf
fläche der Räder des über der Spurführungseinrichtung ste
henden oder fahrenden Fahrzeuges.
Da die Spurführungseinrichtungen der Fahrzeuge die des
Fahrweges nicht formschlüssig umgreifen, können die Spur
führungseinrichtungen des Fahrweges schlank ausgeführt wer
den. Bei Überleitverbindungen (Weichen mit Herzstück) ist
daher auch keine Erweiterung des Abstandes zwischen paral
lelen Fahrwegen erforderlich.
Wirkt hingegen die Spurführungseinrichtung des Fahrzeuges
von außen oder innen auf die Spurführungseinrichtung des
Fahrweges und erfolgt die Tragfunktion des Fahrweges von
oben auf die Lauf- oder Schwebegestelle des über dem Fahr
weg stehenden bzw. fahrenden Fahrzeuges, so müssen Teile
des Fahrzeuges die Spurführungseinrichtung des Fahrweges
entweder von außen oder innen umgreifen. Derartige Ausfüh
rungen sind z. B. bei der Magnetschwebebahn Transrapid und
bei der M-Bahn ausgeführt. Bei Spurwechseleinrichtungen
(Weichen) von derartigen Bahnsystemen muß deshalb die ge
samte Spurführungseinrichtung oder Teile davon elastisch
gebogen, verschoben oder gedreht werden.
In der Regel werden bei Verkehrsanwendungen von Bahnsyste
men zwei Fahrwege (Streckengleis 1 und 2) vorgesehen. Diese
werden grundsätzlich mit einem möglichst engen (geschwin
digkeitsabhängigen) Abstand parallel zueinander trassiert.
Überleitverbindungen zwischen beiden Fahrwegen werden durch
Anordnung von zwei Weichen geschaffen, bei denen z. B. die
Spurführungseinrichtungen zueinander gebogen und direkt
oder über Zwischenstücke miteinander verbunden werden. Da
bei muß, um die nötige Lichtraumfreiheit für die den Fahr
weg umgreifenden Fahrzeuge bzw. die das Fahrzeug umgreifen
den Fahrwegbauteile zu gewährleisten, der Abstand zwischen
beiden Fahrwegen im Bereich der Überleitverbindung vergrö
ßert werden (siehe Fig. 5; diese zeigt den Lichtraum bei
herkömmlichen Überleitverbindungen, wobei d den Spurmitten
abstand bezeichnet, Referenzziffer 10 die Fahrzeugbegren
zungslinie, 12 den Lichtraum, 14 die Schnittfläche der
Lichträume der benachbarten Streckengleise, 16 die Schnitt
fläche der Fahrzeugbegrenzungsflächen und 18 die Schnitt
fläche der Fahrwegelemente bezeichnet).
Bei Verkehrssystemen mit Langstatorantrieb, d. h. mit den
aktiven Teilen des Elektromotors (wanderfeldführende Stato
ren) als Bestandteil des Fahrweges, werden vorzugsweise
Überleitstellen an antriebs- und sicherungstechnischen Be
reichsgrenzen (Antriebsbereich) angeordnet, um auch im Fal
le von antriebs- oder sicherungstechnisch bedingten Störun
gen das betroffene Streckengleis umfahren zu können. Bei
der bisherigen konstruktiven Lösung, z. B. einer doppelten
Überleitverbindung mit vier Zweiwegeweichen, müssen Fahr
wegabschnitte antriebs- und sicherungstechnisch dem zu um
fahrenden defekten Bereich zugeordnet sein. Erst durch auf
wendige schaltungstechnische Lösungen wird dabei die Nut
zung dieser Umfahrungsstrecke ermöglicht.
Eine Überleitverbindung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 ist aus der DE 44 16 819 A1 bekannt. Bei dieser Überleit
verbindung wird verhindert, daß Fahrwegbauteile den Fahr
zeuglichtraum verletzen, indem diejenigen Fahrwegteile,
zwischen denen bei der jeweiligen Weichenstellung keine
Fahrwegverbindung besteht, von dem benachbarten Fahrweg
nach außen elastisch weggebogen werden. Dies erfolgt für
alle biegbaren Fahrwegteile gesondert und mit unterschied
licher Kinematik, wodurch die Betätigung der Überleitver
bindung aufwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Über
leitverbindung zwischen Fahrwegen für fahrwegumgreifende,
spurgeführte Fahrzeuge zu entwickeln, die einfach ausge
führt und betätigt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Überleitverbindung mit den
Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Überleitverbindung erlaubt den nach
träglichen Einbau in bestehende Fahrwege mit geringem Auf
wand. Es ist keine Vergrößerung des Abstandes zwischen bei
den Fahrwegen erforderlich. Die Überleitverbindung ist so
ausgeführt, daß der Bereich des parallel geführten Fahrwe
ges, der sich neben der Weiche befindet, ebenfalls als Wei
che ausgebildet wird uns sich aus dem Freiraum der bewegli
chen Spurführungseinrichtung und dem Lichtraum des Fahrzeu
ges herausbewegt.
Erfolgt die Verstellung der nebeneinander liegenden Wei
chenträger über eine gemeinsame Antriebseinheit, kann die
Zahl der Antriebseinheiten pro Überleitverbindung reduziert
und der Aufwand pro Überleitverbindung gesenkt werden.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den übrigen
Ansprüchen angegeben.
So ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
die Überleitverbindung als doppelte Überleitverbindung aus
gebildet. Diese Ausführung als doppelte Überleitverbindung
ermöglicht sowohl den Wechsel von der linken zur rechten
Fahrspur als auch von der rechten zur linken Fahrspur.
Nach einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform besteht
die Überleitverbindung aus fünf oder mehr beweglichen Fahr
wegelementen. Die Anordnung dient sowohl der Herstellung
der überleitenden Fahrwegspur als auch der Wegbewegung hin
derlicher Fahrwegbereiche.
Vorzugsweise kann eine oder mehrere freie Stellungen der
Überleitverbindung für betriebliche Zwecke, z. B. als Anbin
dung eines Betriebswerkes, Flankenschutzeinrichtung oder
Aus- bzw. Einfädelstelle für Fahrzeuge, genutzt werden.
Fig. 1a-1c zeigen eine nicht maßstäbliche Darstellung
einer Überleitverbindung in der Stellung bei
Geradeausfahrt (Fig. 1a), in der Stellung für
Abzweig nach rechts (Fig. 1b) und in der
Stellung für Abzweig nach links (Fig. 1c),
Fig. 2a + 2b zeigen die vier Antriebsbereiche (21 bis 24)
des Langstatorantriebs im Bereich der Über
leitstelle. Hier zeigt sich, daß sowohl für
die Geradeausfahrt (21 und 23 bzw. 22 und 24)
als auch für die Abzweigfahrt - hier bei
spielhaft in der Stellung für Abzweig nach
rechts (Fig. 2b) - nur zwei Antriebsbereiche
(21 und 24) benötigt werden,
Fig. 3a-3c zeigen eine nicht maßstäbliche Darstellung
einer doppelten Überleitverbindung in der
Stellung bei Geradeausfahrt (Fig. 3a), in der
Stellung bei Abzweig nach rechts (Fig. 3b)
und in der Stellung bei Abzweig nach links
(Fig. 3c),
Fig. 4a-4c zeigen eine nicht maßstäbliche Darstellung
einer doppelten Überleitverbindung mit fünf
beweglichen Fahrwegelementen in der Stellung
Geradeausfahrt (Fig. 4a), in der Stellung für
Abzweig nach rechts (Fig. 4b) und in der
Stellung für Abzweig nach links (Fig. 4c),
Fig. 5 zeigt den Lichtraum bei herkömmlichen Über
leitverbindungen.
Die Fig. 1 zeigt beispielhaft eine Überleitverbindung aus
je zwei parallel angeordneten beweglichen Fahrwegelementen
("z. B. übliche Weichen") 3, die in Stellung für Geradeaus
fahrt (Fig. 1a) die Benutzung der beiden parallel verlau
fenden Fahrwege 1 und 2 uneingeschränkt zulassen. Die ne
beneinanderliegenden Weichenträger sind durch mehrere
gleichbleibend lange Verbindungselemente 4 gelenkig mecha
nisch oder logisch funktional miteinander verbunden. Zum
Wechseln von einem Fahrweg 1 zum anderen 2 - Stellung bei
Abzweig (Fig. 1b und 1c) - sind alle vier Weichenträger 3
um das Maß des halben Abstandes zwischen beiden Fahrwegen
ausgelenkt. Diese Bewegung soll durch elastische Verbie
gung, Schieben oder Drehen erfolgen, und zwar so wie system
üblich die geraden und abzweigenden Weichenfahrwege gebil
det werden.
Hierdurch wird verhindert, daß Fahrwegbauteile der abzwei
genden Spur mit Fahrbewegbauteilen der Parallelspur kolli
dieren, selbst wenn der Spurmittenabstand nur geringfügig
breiter als die Fahrwegbreite ist.
Die Fig. 2 zeigt, daß für die Überleitverbindung die Schal
tung der Antriebsbereiche 21 bis 24 einfach gestaltbar ist,
da bei Änderung der Stellung der beweglichen Fahrweg
elemente die Bereichsgrenzen unverändert bleiben und da
durch die Umschalter entfallen.
Fig. 3a bis 3c zeigen beispielhaft, daß es durch geeignete
Ausführung der Weichenträger 3 auch möglich ist, diese in
beide Richtungen auszulenken, wodurch eine wechselseitige
Überleitverbindung geschaffen werden kann.
Diese Ausführung als doppelte Überleitverbindung ermöglicht
sowohl den Wechsel von der linken zur rechten Fahrspur als
auch von der rechten zur linken Fahrspur. Die Weichenträger
3 haben damit drei Stellungen.
Fig. 4a bis 4c zeigen beispielhaft, daß es durch geeignete
Anzahl der Weichenträger 3 auch möglich ist, den Anschluß
weiterer Fahrwege zu ermöglichen. Einzelne Weichenträger 5
können bei Anschluß eines weiteren Fahrweges 6, z. B. bei Ab
stell- und Wartungsanlagen, in drei Stellungen entsprechend
Fig. 4a, 4b und 4c befahren werden.
Die mögliche enge Anordnung der Weichen reduziert den Län
genbedarf für die Überleitstelle.
Schließlich ermöglichen die doppelten Überleitverbindungen,
die bei der Magnetschwebebahn Transrapid an den Antriebsbe
reichsgrenzen des Langstatorantriebes und damit im Bereich
der Unterwerke liegen, eine zusätzliche Anbindung, z. B. für
die Abstellbereiche von Sonderfahrzeugen, und auch das Aus
fädeln defekter Fahrzeuge auf der freien Strecke.
1
Fahrweg
2
Fahrweg
3
Weichenträger für zwei befahrbare Stellungen
4
Verbindungselemente
5
Weichenträger für drei befahrbare Stellungen
6
Abstellfahrweg
10
Fahrzeugbegrenzungslinie
12
Lichtraum
14
Schnittfläche der Lichträume der benachbarten Streckengleise
16
Schnittfläche der Fahrzeugbegrenzungsflächen
18
Schnittfläche der Fahrwegelemente
21-24
Antriebsbereiche an Überleitstellen
Claims (5)
1. Überleitverbindung zwischen Fahrwegen (1, 2) für fahr
wegumgreifende, spurgeführte Fahrzeuge, umfassend Bie
geweichen (3) mit mehreren gleichartigen beweglichen
Fahrwegelementen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fahrwegelemente (1, 2) parallel verlaufen, durch
mehrere Verbindungselemente (4) gelenkig mechanisch
oder logisch funktional miteinander verbunden sind und
über gemeinsame oder gleichartige Antriebseinheiten be
tätigbar sind.
2. Überleitverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch die beweglichen Fahrwegelemente ei
ne doppelte Überleitverbindung hergestellt wird.
3. Überleitverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß einzelne Fahrwegelemente in drei
Stellungen befahren werden.
4. Überleitverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß durch geeignete Anzahl der
beweglichen Fahrwegelemente eine oder mehrere freie
Stellungen für betriebliche Zwecke, beispielsweise als
Anbindung eines Betriebswerkes, Flankenschutzeinrich
tung oder Aus- bzw. Einfädelstelle für Fahrzeuge, ge
nutzt werden.
5. Überleitverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzen der Antriebsbe
reiche jeweils am beweglichen Weichenende angeordnet
werden und durch jede Weichenverstellung die direkte
Verbindung jeweils zweier Antriebsbereiche herbeige
führt wird.
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