DE19800909C1 - Spurwechseleinrichtung für Fahrwege einer Magnetschwebebahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Spurwechseleinrichtung für Fahrwege einer Magnetschwebebahn gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Zur Realisierung des Spurwechsels von einem Fahrweg auf den benachbarten ist es für Magnetschwebebahnen bekannt, im Bereich der zwischen den Fahrwegen zu schaffenden Gleisverbindung in jedem Fahrweg einen speziellen Fahrwegträger vorzusehen, der als einseitig eingespannte Stahlbiegeweiche ausgebildet ist. Diese Stahlbiegeweiche kann in Richtung des anderen Fahrweges und der dort angeordneten Stahlbiegeweiche gebogen werden. Das Biegen der Weichen erfolgt derart, daß ihre freien Enden fluchtend aufeinander ausgerichtet sind und der mittlere Bereich einem vorgegebenen Krümmungs­ verlauf folgt. Hierfür sind, über den mittleren Bereich bis zum Ende der Weiche verteilt, mehrere in horizontaler Richtung wirkende Verstellelemente und Fixier­ elemente vorgesehen, die auch miteinander zu einer Funktionseinheit kombiniert sein können.

Des weiteren ist es bekannt, den auch als Biegelinie bezeichneten Krümmungsverlauf der Weiche durch gegen Widerlager wirkende Verschiebeeinheiten herzustellen.

In der DE 44 16 819 A1 wird eine Gleisverbindung beschrieben, bei der von jedem Fahrweg ein Biegeträger in Richtung des anderen Fahrweges elastisch biegbar ist, deren biegbare Enden zur Bildung der Gleisverbindung zueinander fluchtend ausrichtbar sind, wobei der an das elastisch biegbare Ende des Biegeträgers angrenzende Träger von dem benachbarten Fahrweg weg nach außen elastisch biegbar ist.

Hiermit wird ein Übergang zwischen den Fahrwegen auch für den Fall ermöglicht, daß der Abstand der Fahrwege weniger als das Doppelte des Lichtraumprofils der Fahrzeuge beträgt. Dem steht aber ein vergleichsweise hoher technischer Aufwand bei nicht erheblicher Reduzierung des Abstandes der Fahrwege gegenüber.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mittels der eingangs beschriebenen Spurwechseleinrichtung einen Spurwechsel zwischen zwei eng benachbarten Fahrwegen einer Magnetschwebebahn mit vergleichsweise einfachen technischen Mitteln zu ermöglichen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, indem die Anschlußträger zur Bildung einer zweiten Gleisverbindung biegbar und die Biegeträger beim Aufbau der aus den Anschlußträgern gebildeten Gleisverbindung aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges verlagerbar sind.

Die Erfindung ist mit dem Vorteil verbunden, daß Fahrzeuge mit übereinstimmender Bewegungsrichtung unabhängig davon, welchen Fahrweg sie befahren, jeweils auf den benachbarten Fahrweg wechseln können.

Bei der Anordnung von zwei erfindungsgemäßen Doppelgleisverbindungen in Reihe kann bei einer Entwicklungslänge von vier Biegeträgern von jeder Spur auf die andere und wieder zurück gewechselt werden. Nach der DE 44 16 819 A1 sind hierzu drei Gleisverbindungen erforderlich mit einer Entwicklungslänge von sechs Biegeträgern.

In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung sind in Abhängigkeit davon, ob die Gleisverbindung aus den Biegeträgern oder den Anschlußträgern gebildet wird, die Anschlußträger oder die Biegeträger verformungsfrei aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges verlagerbar und unterliegen damit keiner Verformungsbeanspruchung.

Weiterhin ist es von Vorteil, die Anschlußträger oder die Biegeträger biegebeanspruchungsfrei aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges verlagern zu können. Damit wird eine wechselnde Biegebeanspruchung vermieden, so daß Materialermüdungen in den Trägern vergleichsweise gering gehalten werden können.

Zweckmäßigerweise werden die Anschlußträger oder die Biegeträger aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges geschwenkt oder gedreht, wobei die Dreh- oder Schwenkbewegung der Anschlußträger oder Biegeträger um eine vertikale Achse erfolgt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Anschlußträger und die Biegeträger auf einem Drehlager mit vertikaler Drehachse gelagert, das zum Aufbau der Gleisverbindung arretierbar ist.

Für die Drehung der Anschlußträger und Biegeträger aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges können ein oder mehrere horizontal wirkende Verstellelemente angeordnet sein. Bevorzugt sind hierfür ein oder mehrere Funktionselemente einsetzbar, die auch an der Biegung der Träger zum Aufbau der Gleisverbindung beteiligt sind.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbin­ dung mit zugehörigen Zeichnungen näher erläutert werden.

Es zeigen

Fig. 1 eine schematische Draufsicht eines Doppelspurfahrweges einer Magnetschwebebahn im Bereich einer Gleisverbindung und

Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit zwischen den Fahrwegen her­ gestellter Gleisverbindung in den Stellungen I und II.

Ein aus den Fahrwegen 1 und 2 bestehender Doppelspurfahrweg einer Mag­ netschwebebahn ist in Fig. 1 dargestellt. Von einem hier nicht gezeigten Fahr­ zeug werden in Pfeilrichtung 3 auf dem Fahrweg 1 ein Fahrwegträger 4, ein Biegeträger 5, ein Anschlußträger 6 und ein weiterer Fahrwegträger 4 überfah­ ren.

Auf dem benachbarten Fahrweg 2 bewegt sich das Fahrzeug in Pfeilrichtung 7 über die genannten Fahrwegelemente in gleicher Reihenfolge. Jeder Fahrweg 1, 2 des Doppelspurfahrweges kann natürlich in beiden Richtungen genutzt werden, wenn eine Gleisverbindung zum Überwechseln von einem Fahrweg auf den anderen nicht aufgebaut ist.

Die Anschlußträger 6 und die Biegeträger 5 weisen fahrwegträgerseitig Drehlager 8 auf, die zum Aufbau einer Gleisverbindung durch die Anschlußträ­ ger 6 oder die Biegeträger 5 arretierbar sind. Des weiteren befinden sich an den freien Enden der nicht zum Aufbau einer Gleisverbindung genutzten Trä­ gern Verstellelemente 9.

Zur Herstellung einer Gleisverbindung werden gemäß Stellung I aus Fig. 2 die im Drehlager 8 arretierten und damit einseitig eingespannten Biegeträger 5 in den Freiraum zwischen den Fahrwegen mittels bekannter elektromechanischer Stellantriebe gebogen, die von außen horizontal gegen die Biegeträger 5 wir­ ken. In gebogener Stellung werden die Biegeträger 5 durch die Stellantriebe und/oder Fixiereinrichtungen gehalten.

Um einen ausreichenden seitlichen Abstand des die Gleisverbindung überfah­ renden und den Fahrweg umgreifenden Fahrzeuges zu gewährleisten, werden die Anschlußträger 6 um Drehlager 8 durch ein oder mehrere Verstellelemente 9 je Anschlußträger 6 nach außen gedreht, ohne den Anschlußträger 6 zu ver­ formen. Damit ist mit einfachen Mitteln ein für eine Überfahrt über die Gleis­ verbindung notwendiger Freiraum geschaffen und eine Beanspruchung des Anschlußträgers 6, wie sie bei einer Verformung desselben eintritt, vermieden worden.

Bei der in Fig. 2, Stellung II, dargestellten Gleisverbindung sind die Anschluß­ träger 6 zur Bildung einer Gleisverbindung in den Zwischenraum zwischen den Fahrwegen 1 und 2 gebogen. Die fahrwegträgerseitig an den Anschlußträgern 6 angeordneten Drehlager 8 befinden sich dabei in Arretierungsposition. Die Biegeträger 5 sind hierbei um die Drehlager 8 durch Verstellelemente 9 aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges bewegt worden.

Da die Anschlußträger 6 auch zur Bildung einer Gleisverbindung genutzt wer­ den können und da des weiteren die Möglichkeit besteht, die Biegeträger 5 aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges zu verlagern, kann mit der erfindungsge­ mäßen Spurwechseleinrichtung auch eine gekreuzte Gleisverbindung realisiert werden, so wie sie aus den Stellungen I und II der betreffenden Träger hervor­ geht.

Claims (8)

1. Spurwechseleinrichtung für Fahrwege (1, 2) einer Magnetschwebebahn, wobei die Fahrwege (1, 2) durch aneinandergereihte Fahrwegträger gebildet und miteinander verbindbar sind, und zum Aufbau dieser Gleisverbindung in jedem Fahrweg (1, 2) ein Fahrwegträger als Biegeträger (5) ausgeführt ist, der zur Schaffung der Verbindung zwischen den Fahrwegen biegbar ist, und daß jeder Biegeträger (5) im gebogenen Zustand relativ zu dem anderen Biegeträger (5) positionierbar ist, und wobei in jedem Fahrweg (1, 2) ein dem Biegeträger (5) benachbarter Anschlußträger (6) angeordnet ist, der, zur Schaffung eines für die Überfahrt der aus den Biegeträgern (5) gebildeten Gleisverbindung notwendigen Abstandes von der Gleisverbindung, aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges verlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußträger (6) zur Bildung einer zweiten Gleisverbindung biegbar sind und daß die Biegeträger (5) beim Aufbau der aus den Anschlußträgern (6) gebildeten Gleisverbindung aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges verlagerbar sind.

2. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit davon, ob die Gleisverbindung aus den Biegeträgern (5) oder den Anschlußträgern (6) gebildet wird, die Anschlußträger (6) bzw. die Biegeträger (5) verformungsfrei aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges verlagerbar sind.

3. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußträger (6) bzw. die Biegeträger (5) biegebeanspruchungsfrei aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges verlagerbar sind.

4. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußträger (6) bzw. die Biegeträger (5) aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges schwenkbar oder drehbar sind.

5. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh- oder Schwenkbewegung der Anschlußträger (6) bzw. der Biegeträger (5) um eine vertikale Achse erfolgt.

6. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußträger (6) und die Biegeträger (5) auf einem Drehlager (8) mit vertikaler Drehachse gelagert sind, das zum Aufbau der Gleisverbindung arretierbar ist.

7. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Drehung der Anschlußträger (6) und Biegeträger (5) aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges ein oder mehrere horizontal wirkende Verstellelemente (9) angeordnet sind.

8. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Verstellelement (9) um eines der die Biegung der Träger zum Aufbau der Gleisverbindung bewirkenden Elemente handelt.