-
Die
Erfindung betrifft Infektionen von Geflügel mit dem Newcastle-Krankheit-Virus.
-
Das
Newcastle-Krankheit-Virus (Newcastle disease virus; NDV) ist einer
der facettenreichsten und tödlichsten
Krankheitserreger bei Vögeln.
Das nahezu gleichzeitige Auftreten der Newcastle-Krankheit als apparente
neue Erkrankung an mehreren verschiedenen geographischen Orten sowie
die starke Variation in Bezug auf die Art und Schwere der Erkrankung
haben zu einigen Problemen hinsichtlich der Nomenklatur geführt.
-
Die
Erkrankung wurde Pseudo-Geflügel-Pest
(pseudo fowl pest), Pseudo-Geflügel-Seuche
(pseudo poultry plague), Vogelpest, Vogelstaupe und Vogel-Pneumoenzephalitis
genannt. Die Bedeutung dieser Erkrankung ist in erster Linie auf
die Entwicklung der Geflügelindustrie
während
des 20. Jahrhunderts in eine hocheffiziente internationale Industrie,
die von einem intensiven Handel zwischen den Staaten abhängig ist, zurückzuführen.
-
Es
wird allgemein angenommen, dass die ersten Ausbrüche der Newcastle-Krankheit
1926 in Java, Indonesien, sowie in Newcastle-upon-Tyne, England,
aufgetreten sind (Kraneveld, 1926; Doyle, 1927). Der Name Newcastle-Krankheit
wurde von Doyle als zeitweiliger Name eingeführt, um einen umschreibenden
Namen zu vermeiden, der mit anderen Erkrankungen verwechselt werden
könnte.
Es wurde später
klar, dass andere, weniger starke Erkrankungen durch Viren verursacht
wurden, die nicht von NDV unterscheidbar sind. In den USA wurde
eine milde respiratorische Erkrankung als Vogel-Pneumoenzephalitis
bezeichnet, und es wurde gezeigt, dass diese von NDV verursacht
wird (Beach, 1944). Innerhalb weniger Jahre wurden weltweit zahlreiche
NDV-Isolate gefunden,
die eine extrem milde oder gar keine Erkrankung in Hühnern verursachten.
-
Die
folgenden Verfahren wurden mit der Ausbreitung der Erkrankung in
Verbindung gebracht: 1) die Bewegung von lebenden Vögeln, Wildvögeln, verwilderten
Vögeln
(feral birds), Federwild und kommerziellen Geflügel; 2) die Bewegung von Menschen
und Zubehör;
3) die Bewegung von Geflügelprodukten;
4) die Ausbreitung über
die Luft; 5) kontaminiertes Geflügelfutter;
6) kontaminiertes Wasser; 7) unvollständig inaktivierte oder heterogene
Impfstoffe. Laut OIE ist die Newcastle-Krankheit eine Erkrankung
von Geflügel,
die von einem Virus des Vogel-Paramyxovirus-Serotyps
1 (aviäres
Paramyxovirus Serotyp-1, APMV-1) verursacht wird, welcher einen
intracerebralen Pathogenitätsindex
(ICPI) von 0,7 oder mehr in Hühnern
aufweist, die einen Tag alt sind. Virulentes Virus kann darüber hinaus
durch das Vorhandensein von mehreren basischen Aminosäuren am
C-Terminus des F2-Proteins und durch das Vorhandensein von F (Phenylalanin)
an Position 117, dem N-Terminus des F1-Proteins, bestätigt werden. Kann diese Aminosäuresequenz
nicht nachgewiesen werden, würde
dies eine Charakterisierung durch ICPI-Tests erforderlich machen.
Der Begriff "Geflügel" bezeichnet einheimisches
Geflügel,
Truthähne,
Perlhühner,
Enten, Gänse,
Wachteln, Tauben, Fasane, Rebhühner
und Laufvögel,
die für
die Zucht, für
die Produktion von Fleisch oder Eiern, zu Verzehrzwecken oder für die Neubelegung
der Federwild-Bestände
gezüchtet
und gehalten werden.
-
Laut
Alexander (1988) sind seit dem ersten Erkennen der Erkrankung drei
Panzootien der Newcastle-Krankheit aufgetreten. Die erste wird durch
die anfänglichen
Ausbrüche
der Erkrankung verkörpert
und scheint von Südostasien
ausgegangen zu sein. Isolierte Ausbrüche, wie derjenige in England
im Jahre 1926 waren zufällige
Einschleppungen, die der Hauptströmung vorausgingen, welche sich
langsam durch Asien nach Europa bewegte.
-
Eine
zweite Panzootie scheint in den späten 60ern im mittleren Osten
ihren Anfang genommen zu haben, und sie erreichte die meisten Länder im
Jahre 1973. Die schnellere Ausbreitung der zweiten Panzootie wurde
wahrscheinlich durch die dramatische Umstellung der Geflügelindustrie
mit beträchtlichem
internationalen Handel ausgelöst.
-
Eine
dritte Panzootie betraf hauptsächlich
heimische Vögel,
wie beispielsweise Tauben und Wildtauben (Vindevogel und Duchatel,
1988). Die Erkrankung trat offenbar in den späten 70ern im Mittleren Osten
auf. Im Jahre 1981 erreichte sie Europa und breitete sich dann rasch
in alle Teile der Welt aus, was im Wesentlichen auf den Kontakt
zwischen Vögeln
bei Wettkämpfen
und Leistungsschauen und auf den internationalen Handel mit solchen
Vögeln
zurückzuführen ist.
-
Heutzutage
ist die Newcastle-Krankheit immer noch in zahlreichen Ländern Asiens,
Afrikas, Nord-, Mittel- und Südamerikas
und Europas verbreitet. Lediglich die Länder Ozeaniens scheinen weitgehend
frei von der Erkrankung zu sein (Spradbrow, 1988).
-
NDV
gehört
zur Ordnung der Mononegavirales, Familie Paramyxoviridae, Subfamilie
Paramyxovirinae, Gattung Rubulavirus. Neben NDV, das üblicherweise
als Vogel-Paramyxovirus Typ-1 bezeichnet wird, können acht weitere Serotypen,
die als Vogel-Paramyxovirus Typ 2 bis 9 bezeichnet werden, auf Basis
ihrer Antigen-Verwandtschaft in Hämagglutination-Inhibierungstests
und Serum-Neutralisationstests unterschieden werden (Alexander,
1993).
-
Trotz
des Konsistenz der serologischen Gruppierung bestehen einige Kreuzbeziehungen
zwischen Viren der verschiedenen Serotypen.
-
Das
Genom von NDV ist ein einzelsträngiges
RNA-Molekül
mit negativer Polarität,
das komplementär zur
Polarität
der Boten- RNA ist,
welche für
die Virusproteine kodiert. Das RNA-Genom ist ungefähr 15200
nt groß und
kodiert für
die folgenden Genprodukte (aufgeführt vom 3'-Ende zum 5'-Ende der genomischen RNA): Nucleocapsid-Protein
(NP), Phosphoprotein (P), Matrix-Protein
(M), Fusions-Protein (F), Hämagglutinin-Neuraminidase
(HN) und großes
Polymerase-Protein (L) (Chambers et al., 1986).
-
Die
RNA ist mit den Proteinen NP, P und L komplexiert, wobei ein Ribonucleocapsid-Partikel
(RNP) gebildet wird, der von einer Hülle umgeben ist, welche an
der Innenseite durch das M-Protein ausgekleidet ist. Die Hülle enthält die Proteine
F und HN, die an der Anheftung und das Eindringen in die Wirtszelle
beteiligt sind.
-
Die
Replikation von NDV ähnelt
der Strategie, die von anderen Paramyxovirinae verwendet wird. Der erste
Schritt besteht in der Anheftung des Virus an die Rezeptoren der
Wirtszelle, welche vom HN-Protein vermittelt wird. Die Fusion der
viralen Hülle
mit der Wirtszell-Membran ist sowohl von der Wirkung des HN-Proteins
als auch von der Wirkung des F-Proteins abhängig und führt zur Freisetzung des RNP
in das Zytoplasma, wo die Virus-Replikation stattfindet.
-
Die
virale RNA-abhängige
RNA-Polymerase (die Teil des RNPs ist) erzeugt komplementäre Transkripte,
die als mRNAs wirken, und von der Translationsmaschinerie der Zelle
zur Synthese der Virusproteine verwendet werden. Aufgrund der Akkumulation
von NP-Protein wechselt der RNA-Polymerasekomplex von Transkription
zu Replikation, was zur Synthese von genomischen und antigenomischen
RNA-Molekülen
vollständiger
Länge führt.
-
Neu
gebildete RNPs werden an der Zellmembran durch die Wirkung des M-Proteins
sowie der Proteine F und HN, die sich in der zellulären Plasmamembran
angesammelt haben, eingekapselt. Die neu gebildeten Viruspartikel
werden durch einen Knospungsmechanismus aus der infizierten Zelle
freigesetzt. Für
genauere Informationen bezüglich
der Replikation von NDV, siehe Peeples (1988). Für einen kürzlich erschienenen Review
in Bezug auf die Molekularbiologie der Paramyxovirinae, siehe Lamb
und Kolakofsky (1996).
-
Neben
kommerziellem heimischem Geflügel
(d.h. Hühner,
Truthähne,
Fasane, Perlhühnern,
Enten, Gänse,
Tauben) ist eine große
Vielzahl von gehaltenen, semi-domestizierten und freilebenden Vögeln, einschließlich Wasser-Zugvögeln, für NDV empfindlich,
und diese können
primäre
Infektionsquellen darstellen (Kaleta und Baldauf, 1988).
-
Die
Pathogenität
von NDV-Stämmen
unterscheidet sich stark von Wirt zu Wirt. Die am stärksten resistenten
Spezies scheinen Wasservögel
zu sein, während
die am stärksten
empfindlichen Spezies Schwarmvögel
sind, die temporäre
oder permanente Schwärme
bilden. Hühner
sind sehr empfindlich, während
Enten und Gänse
infiziert werden können
aber selbst bei Stämmen,
die für
Hühner
tödlich
sind, wenige oder gar keine klinischen Anzeichen zeigen.
-
Die
Newcastle-Krankheit wird dadurch erschwert, dass unterschiedliche
Isolate und Stämme
des Virus eine enorme Schwankung im Hinblick auf die Schwere der
Erkrankung induzieren können.
Beard und Hanson (1984) gruppierten die NDV-Stämme und NDV-Isolate in verschiedene
Pathotypen, die auf die Erkrankungsanzeichen verweisen, welche in
vollständig
empfindlichen Hühnern
beobachtet werden können:
1) viszerotropes velogenes NDV, das akute lethale Infektionen erzeugt,
bei denen hämorrhagische
Läsionen
im Darm auftreten; und neurotropes velogenes NDV, das zu einer hohen
Mortalität
führt,
der respiratorische und neurologische Symptome vorangehen, jedoch
keine Läsionen
im Darm; 2) mesogenes NDV, das zu einer geringen Morta lität, zu einer
akuten respiratorischen Erkrankung sowie zu nervlichen Symptomen
in einigen Vögeln führt; 3)
lentogenes NDV, das milde oder nicht-apparente respiratorische Infektionen
erzeugt, oder sogar asymptomatisches enterisches NDV, avirulente
Viren, die sich offenbar hauptsächlich
im Intestinaltrakt replizieren. Es wurde von einigen Überlappungen
zwischen den Symptomen, die mit den verschiedenen Gruppen assoziiert
sind, berichtet.
-
Das
Virus tritt über
den Respirationstrakt und den Intestinaltrakt oder über das
Auge in den Körper
ein. In der Luftröhre
verbreitet sich das Virus durch Cilien sowie durch Verbreitung von
Zelle zu Zelle. Nach anfänglicher
Vermehrung an der Eintrittsstelle wird das Virus während der
Abschnitte einer Virämie
zu Milz, Leber, Nieren und Lungen getragen. Die Viren einiger Stämme erreichen
vitale Organe wie Leber und Niere sehr schnell, sodass die Vögel sterben
können,
bevor Krankheitssymptome sichtbar werden.
-
Die
meisten Viren erreichen über
das Blut das zentrale Nervensystem, bevor signifikante Mengen Antikörper existieren.
Ein langer asymptomatischer Trägerzustand,
von dem angenommen wird, dass er in Papageienvögeln vorkommt, ist eine potentielle
Bedrohung für
die Geflügel-Industrie.
Ein langfristiger Trägerzustand
sowohl bei lentogenem als auch velogenem Virus kann darüber hinaus
auch in Hühnern
bestehen (Heuschele und Easterday, 1970).
-
Während der
Replikation von NDV muß das
Vorläufer-Glykoprotein Fo zu
F1 und F2 gespalten werden, damit das Nachkommen-Virus infektiös ist (Rott
und Klenk, 1988). Diese posttranslationale Spaltung wird durch Proteasen
der Wirtszelle vermittelt. Wenn keine Spaltung stattfindet, werden
nicht-infektiöse Viruspartikel
gebildet, und die virale Replikation kann nicht fortschreiten. Das
Fo-Protein von virulenten Viren kann durch eine große Vielzahl
von Proteasen gespalten werden, wobei jedoch Fo-Proteine in Viren
mit geringer Virulenz hinsichtlich ihrer Sensitivität begrenzt
sind; diese Viren können
lediglich in bestimmten Wirtszellarten in vivo angezüchtet werden,
wobei sie im Allgemeinen in vitro nicht angezüchtet werden können.
-
Lentogene
Viren replizieren sich lediglich in Bereichen mit Trypsin-ähnlichen
Enzymen, wie beispielsweise im Respirationstrakt und im Intestinaltrakt,
während
sich virulente Viren in einer Reihe von Geweben und Organen replizieren
können,
was zu einer verhängnisvollen
systemischen Infektion führt.
-
Eine
Aminosäuresequenzierung
des Fo-Vorläufers
hat gezeigt, dass Viren mit geringer Virulenz ein einzelnes Arginin
(R) aufweisen, das die F2-Kette und die F1-Kette verbindet, während virulente
Stämme
zusätzliche
basische Aminosäuren
aufweisen, die an der Spaltstelle zwei Paare bilden, wie beispielsweise K/R-X-K/R-R-F.
Darüber
hinaus beginnt die F2-Kette von virulenten Stämmen im Allgemeinen mit einem
Phenylalanin-Rest, während
die F2-Kette von nicht-virulenten Stämmen im Allgemeinen mit einem
Leucin beginnt.
-
Bei
wenigen NDV-Stämmen
wird das HN-Protein auch als Vorläufer erzeugt, das eine Spaltung
benötigt,
um biologisch aktiv zu sein (Garten et al., 1980; Millar et al.,
1988).
-
Neben
der Spaltbarkeit des F-Proteins und des HN-Proteins können andere
virale Faktoren zur Pathogenität
beitragen. Madansky und Bratt (1978, 1981a, 1981b) haben gezeigt,
dass Veränderungen
in Bezug auf die Transkription oder Translation das Wachstum und
die Ausbreitung des Virus von Zelle zu Zelle und/oder die Zytopathogenität verändern können.
-
Die
anfängliche
Immunantwort auf eine Infektion mit NDV ist Zell-vermittelt und
kann bereits 2 bis 3 Tage nach Infektion mit lebendigen Impfstoff-Stämmen nachgewiesen
werden. Dies erklärt
voraussichtlich den frühen
Schutz bei Virus-Challenge, der in geimpften Vögeln verzeichnet wurde, bevor
eine messbare Antikörper-Antwort
zu beobachten war (Gough und Alexander, 1973).
-
Eine
Woche nach Infektion können
zirkulierende Antikörper
den Wirt vor einer erneuten Infektion schützen. In dieser frühen Phase
ist IgM beteiligt, gefolgt von IgG. Die Titer und der Schutz erreichen
nach etwa 3 Wochen einen Höhepunkt
und nehmen schrittweise ab, sofern es keine Auffrischung gibt. Dies
bedeutet, dass für ältere Vögel erneute
Impfungen notwendig sind.
-
Lediglich
Lebendimpfstoffe, die über
den respiratorischen Weg verabreicht werden, stimulieren Antikörper in
allen mukosalen Oberflächen
sowie im Serum. Ein inaktivierter Impfstoff löst selbst bei intramuskulärer Verabreichung
keine lokale Resistenz im Respirationstrakt aus, obwohl hohe Konzentrationen
von Serum-Antikörpern
vorliegen.
-
Dies
unterstreicht die Bedeutung von Lebendimpfstoffen, die in der Lage
sind, virales Antigen im oberen Respirationstrakt zu präsentieren,
um sowohl lokale als auch systemische Immunität zu induzieren. Kleine Tröpfchen dringen
in den unteren Respirationstrakt ein, wodurch eine vornehmlich humorale
Immunantwort ausgelöst
wird, während
größere Tröpfchen die
lokale Immunität
im oberen Respirationstrakt stimulieren.
-
Folglich
erzeugen Aerosole innerhalb eines weiten Bereichs der Tropfengröße die beste
gesamt-lokale und gesamt-humorale Immunität.
-
Es
sollte jedoch beachtet werden, dass trotz ausführlicher Impfung mit gegenwärtigen Impfstoffen,
die zu hohen Antikörper-Titern
führen,
immer noch Virus von den Oberflächen
der Schleimhäute
gewonnen werden kann.
-
Die
Identifizierung der Newcastle-Krankheit in den USA führte zur
Verwendung von inaktivierten Impfstoffen (Hofstad, 1953). Die Beobachtung,
dass einige der enzootischen Viren lediglich eine milde Erkrankung verursachen,
führte
zunächst
zur Entwicklung des mesogenen Lebendimpfstoffs Roakin (Beaudette
et al., 1949), und anschließend
zur Entwicklung der milderen Stämme
Hitschner B1 (Hitschner und Johnson, 1948) und LaSota (Goldhaft,
1980), die nunmehr die am stärksten
verbreiteten Lebendimpfstoffe sind.
-
NDV-Lebendimpfstoffe
können
in zwei Gruppen eingeteilt werden: lentogene und mesogene. Mesogene
Stämme
sind aufgrund ihrer höheren
Virulenz lediglich für
die Sekundärimpfung
von Vögeln
geeignet. Die Immunantwort nimmt mit steigender Pathogenität des Lebendimpfstoffs
zu. Um das erwünschte
Ausmaß an
Schutz ohne schwerwiegende Reaktion zu erhalten, werden derzeit
folglich Impfprogramme verwendet, welche die sequentielle Verwendung
von schrittweise virulenteren Impfstoffen oder die Verwendung von
Lebendimpfstoffen gefolgt von inaktivierten Impfstoffen umfassen.
-
Einer
der Hauptvorteile von Lebendimpfstoffen besteht darin, dass diese
durch kostengünstige
Massenanwendungsverfahren verabreicht werden können. Ein übliches Verfahren der Verabreichung
erfolgt über das
Trinkwasser. Die Verwendung von Trinkwasser muß jedoch sorgsam überwacht
werden, da das Virus durch übermäßige Hitze
sowie durch Licht und virizide Verunreinigungen im Wasser inaktiviert
werden kann.
-
Die
Massenanwendung von Lebendimpfstoff durch Sprays und Aerosole ist
aufgrund der Leichtigkeit, mit der eine große Anzahl von Vögeln in
kurzer Zeit geimpft werden kann, ebenfalls sehr populär. Es ist
wichtig, die korrekte Partikelgröße zu erhalten,
indem die Bedingungen kontrolliert werden, unter denen die Partikel
erzeugt werden.
-
Gegenwärtig verwendete
Lebendimpfstoffe haben mehrere Nacheile. Der Impfstoff kann, abhängig von
den Umweltbedingungen und des Vorhandenseins von erschwerenden Infektionen,
immer noch Symptome der Krankheit verursachen. Es ist daher wichtig,
extrem mildes Virus für
die primäre
Impfung zu benutzen, und aus diesem Grund sind in der Regel mehrere
Impfungen notwendig. Des Weiteren können von mütterlicher Seite stammende
Antikörper
die erfolgreiche Primärimpfung
mit lentogenen Lebendimpfstoffen verhindern.
-
Inaktivierte
Impfstoffe werden üblicherweise
ausgehend von infektiöser
Allantoisflüssigkeit
hergestellt, die mit Formalin oder beta-Propiolakton behandelt wird,
um das Virus abzutöten,
und die mit einem geeigneten Adjuvans gemischt wird. Inaktivierte
Impfstoffe werden entweder durch intramuskuläre oder subkutane Injektion
verabreicht. Inaktivierte Impfstoffe sind bezüglich ihrer Herstellung und
Anwendung kostenintensiv.
-
Inaktivierte Öl-Emulsions-Impfstoffe
sind jedoch durch die mütterliche
Immunität
nicht so nachteilig betroffen wie Lebendimpfstoffe, und sie können in
Hühnern
verwendet werden, die einen Tag alt sind. Die Vorteile von inaktivierten
Impfstoffen sind das geringe Ausmaß von Nebenwirkungen in den
geimpften Vögeln,
der hohe Spiegel an schützenden
Antikörpern
sowie die lange Dauer des Schutzes. Keiner der oben genannten Impfstoffe
kann serologisch von Wildtyp-NDV unterschieden werden.
-
Die
Entwicklung von rekombinanten viralen Impfstoffen ist über mehrere
Jahre für
die Geflügel-Industrie
von Interesse gewesen. Das Konzept besteht darin, Gene von entscheidenden
immunisierenden Epitopen eines Kranheits-Agens von Interesse in
ein nicht-essentielles Gen eines Vektor-Virus einzubringen. Die
Impfung mit dem rekombinanten Virus erzeugt dann eine Immunisierung
sowohl gegen das Vektor-Virus als auch gegen das Erkrankungs-Agens
von Interesse.
-
Mehrere
Arten von Viren sind als potentielle Lebendvirusimpfstoffe für Geflügel begutachtet
worden. Zwei Vogelviren, die stärkste
Beachtung gefunden haben, sind das Geflügelpockenvirus (fowlpox virus;
FPV) und das Putenherpesvirus (herpesvirus of turkeys; HVT). Das
Geflügelpockenvirus
ist ein DNA-Virus, das ein großes
Genom aufweist; es wird daher angenommen, dass es ausreichend Platz
aufweist, um fremde Gene zu tragen.
-
Im
attenuierten Zustand verursacht FPV keine klinische Erkrankung und
wird im Allgemeinen als Impfstoff in Hühnern verwendet. HVT ist ebenfalls
ein DNA-Virus und wird als Serotyp III der Familie des Marek-Krankheit-Virus
(MDV) klassifiziert. HVT ist nicht pathogen für Hühner und sogar kreuzprotektiv
gegenüber MDV,
und es wird im Allgemeinen verwendet, um Hühner gegen die Marek-Krankheit
zu impfen.
-
Es
ist gezeigt worden, dass der Schutz gegen die Newcastle-Krankheit durch Verwendung
von rekombinanten HVT- oder FPV-Impfstoffen
induziert werden kann (Morgan et al., 1992, 1993; Heckert et al.,
1996; Boursnell et al., 1990; Taylor et al., 1990).
-
Der
Beginn des Schutzes gegen die Newcastle-Krankheit nach Impfung mit
solchen rekombinanten Impfstoffen, die entweder das F-Protein von
NDV oder sowohl das F-Protein als auch das HN-Protein exprimieren,
war im Vergleich zu einer Impfung mit herkömmlichem Lebendimpfstoff oder
mit inaktiviertem NDV-Impfstoff
stark verzögert,
möglicherweise
weil die rekombinanten Impfstoffe kein ausreichend weites immunologisches
Spektrum von antigenisch relevanten NDV-Epitopen bereitstellen,
die sich von denjenigen unterscheiden, die auf dem NDV-Protein gefunden
werden, welches durch den rekombinanten Impfstoff exprimiert wird,
oder weil sie dem Immunsystem nicht in angemessener Weise präsentiert
werden.
-
Darüber hinaus
wurde in Vögeln,
die mit den rekombinanten Impfstoffen geimpft wurden, kein lokaler (mukosaler,
respiratorischer oder enterischer) Schutz wirksam induziert. Dies
ist ein schwerwiegender Nachteil, da Impfstoffe zur Verwendung als
Primärimpfstoff
gegen respiratorische Erkrankungen eine lokale Immunität induzieren
müssen,
um eine Infektion und Ausbreitung von virulenten Viren, die Hühner infizieren,
welche unter Praxisbedingungen aufgezogen wurden, zu verhindern.
-
Antikörper gegen
NDV, die in der Lage sind, den Wirt zu schützen, können in Virus-Neutralisationstests gemessen
werden. Da es jedoch scheint, dass die Neutralisationsantwort parallel
zur Hämagglutination-Inhibierungs
(HI)-Antwort verläuft,
wird der letztgenannte Test häufig
verwendet, um die protektive Reaktion zu bewerten, insbesondere
nach einer Impfung.
-
Antikörper sowohl
gegen das F-Protein als auch gegen das HN-Protein können NDV
neutralisieren. Antikörper
gegen das F-Protein scheinen jedoch in in vivo-Tests und in in vitro-Tests eine stärkere Neutralisierung
zu induzieren als diejenigen, die gegen HN gerichtet sind (Meulemans
et al., 1986).
-
Das
Vorhandensein von spezifischen Antikörpern gegen NDV im Serum eines
Vogels stellt eine begrenzte Information in Bezug auf den infizierenden
NDV-Stamm bereit und hat folglich beschränkten diagnostischen Wert.
-
Die
Allgegenwart von lentogenen NDV-Stämmen in Vögeln in den meisten Ländern sowie
die nahezu einheitliche Verwendung von Lebendimpfstoffen, die (zumindest
serologisch) nicht von Wildtyp-NDV unterschieden werden können, bedeutet,
dass das reine Aufzeigen einer Infektion nur selten ein angebrachter
Anlass für
anzulegende Kontrollmaßnahmen
darstellt. Da die Felderkrankung ein unzuverlässiges Maß für die tatsächliche Virulenz des Virus
sein könnte,
ist es erforderlich, das aufgefundenen Virus weiter zu charakterisieren.
-
Gegenwärtig besteht
das einzige Verfahren zur Diagnose der Newcastle-Krankheit, das
eine Charakterisierung des infizierenden Stamms ermöglicht,
in einer Virusisolierung gefolgt von der Untersuchung auf Pathogenität. Gegenwärtig werden
zu diesem Zweck drei in vivo-Tests verwendet: 1) mittlere Abtötungszeit
(mean death time; MDT) in Eiern; 2) intracerebraler Pathogenitätsindex
(ICPI) in Hühnern,
die einen Tag alt sind; 3) intravenöser Pathogenitätsindex
(IVPI) in Vögeln,
die 6 Wochen alt sind.
-
Diese
Tests weisen mehrere Nachteile auf, wie beispielsweise die Verfügbarkeit
an Tieren, die geringfügige
Reproduzierbarkeit sowie die verhältnismäßig lange Dauer der Untersuchungen.
Nicht zuletzt erlauben diese Tests keine einfache serologische Identifizierung
von Geflügel,
das mit einem Impfstoff geimpft oder mit einem Wildtyp-Stamm infiziert
wurde.
-
Als
eine Alternative zu in vivo-Tests ist die Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
erfolgreich verwendet worden, um zwischen virulenten und nicht-virulenten
Isolaten zu unterscheiden (Staüber
et al., 1995; Kant et al., 1997), wobei jedoch wiederum eine serologische
Unterscheidung nicht möglich
ist.
-
Die
Aufzucht von Geflügel
und der Handel mit Geflügelprodukten
ist heutzutage auf einer internationalen Basis organisiert und steht
häufig
unter dem Management von multinationalen Unternehmen. Die Bedrohung
durch die Newcastle-Krankheit hat sich als große Einschränkung für einen solchen Handel erwiesen.
-
Einer
erfolgreichen Kontrolle der Newcastle-Krankheit wird man sich nur
nähern
können,
wenn alle Länder
Ausbrüche
berichten. Internationale Vereinbarungen sind jedoch aufgrund der
enormen Abweichungen im Bezug auf den Umfang einer Krankheitsüberwachung
in verschiedenen Ländern
nicht einfach. Einige Länder
führen
keine Impfungen durch und wollen nicht, dass irgendeine Form von
NDV in heimisches Geflügel eingebracht
wird, weil geimpftes Geflügel
nicht von dem Geflügel
unterschieden werden kann, das mit Wildtyp-NDV infiziert ist.
-
Andere
erlauben lediglich die Verwendung von bestimmten Lebendimpfstoffen
und erachten andere Impfstoffe als unakzeptabel virulent. Wiederum
andere Länder
weisen ein dauerhaftes Vorkommen von zirkulierendem, hoch virulentem
Virus auf, das als solches nicht erkannt wird, weil die offenkundige
Erkrankung durch die Impfung verdeckt wird.
-
In
zahlreichen Ländern
existiert eine Gesetzgebung, um eventuelle Ausbrüche der Newcastle-Krankheit
zu kontrollieren. Nationale Kontrollmaßnahmen richten sich auf die
Verhinderung der Einschleppung und der Verbreitung. In den meisten
Ländern
gibt es Beschränkungen
des Handels mit Geflügelprodukten,
Eiern und lebendem Geflügel.
Die meisten Länder
haben ein Quarantäneverfahren
für den
Import errichtet, insbesondere für
Papageienvögel.
-
Einige
Länder
haben Ausrottungsstrategien erstellt, bei denen infizierte Vögel, ihre
Kontakte und Produkte zwingend vernichtet werden. Andere erfordern
eine prophylaktische Impfung der Vögel selbst in Abwesenheit von
Ausbrüchen,
während
wieder andere eine Richtlinie für
eine Ringimpfung um Ausbrüche
herum aufweisen, um eine Pufferzone zu etablieren.
-
Es
besteht eindeutig eine Notwendigkeit für verbesserte Impfstoffe und
für verbesserte
diagnostische Verfahren, die verwendet werden können, um die Newcastle-Krankheit
zu kontrollieren. Aufgrund der großen Unterschiede in Bezug auf
die Dosis, die von einzelnen Vögeln
während
einer Massenanwendung von Lebendimpfstoff erhalten wird, und aufgrund
der Abweichung in Bezug auf das Ausmaß der mütterlichen Immunität in jungen
Hühnern
sind nach der Impfung erfolgende Reaktionen mit Lebendimpfstoffen
unumgänglich.
Dies ist eine der Hauptbefürchtungen
von Landwirten in Ländern,
in denen eine Impfung vorgeschrieben ist.
-
Darüber hinaus
sind zahlreiche Impfstoffe Mischungen aus Subpopulationen. Im klonierten
Zustand können
diese Subpopulationen in Bezug auf die Immunogenität und Pathogenität signifikant
voneinander abweichen (Hanson, 1988).
-
Der
größte Nachteil
der gegenwärtig
verwendeten Lebendimpfstoffe und der inaktivierten Impfstoffe ist
jedoch die Tatsache, dass mit den gegenwärtig verwendeten Screening-Verfahren
(wie beispielsweise Hämagglunation-Inhibierungstest
oder Virus-Neutralisationstest) geimpfte Tiere nicht von infizierten
Tieren unterschieden werden können.
-
Virulentes
Feld-Virus kann sich in geimpften Beständen weiter verbreiten, da
die Symptome der Erkrankung durch die Impfung verdeckt werden. Da
die Isolierung des Virus und die Charakterisierung der Virulenz
durch in vivo-Verfahren nicht im großen Maßstab durchführbar ist,
gibt es ein großes
Bedürfnis
nach neuen und wirksamen attenuierten Lebendimpfstoffen, die serologisch
von Feld-Viren unterschieden werden können.
-
Solche
Impfstoffe, die als NDV-Marker-Impfstoffe bezeichnet werden (und
zugehörige
diagnostische Verfahren und Kits), die das größtmögliche immunologische Spektrum
von antigenisch relevanten NDV-Epitopen bereitstellen sollten, und
die serologisch von Wildtyp-NDV unterschiedlich sein sollten, sind
noch nicht verfügbar.
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Modifizieren eines Genoms eines
Vogel-Paramyxovirus (aviären
Paramyxovirus) durch genetische Modifikation sowie ein genetisch
modifiziertes Vogel-Paramyxovirus und einen Vogel-Paramyxovirus-Marker-Impfstoff bereit.
-
Das
Aufkommen der modernen molekularbiologischen Verfahren hat die genetische
Modifikation zahlreicher RNA-Viren ermöglicht, einschließlich Viren
mit negativsträngiger
RNA. Diese Methode wird oftmals als "Reverse Genetik" bezeichnet. Man stellt zunächst eine
cDNA-Kopie (vollständiger
Länge)
der viralen RNA bereit, und transkribiert diese DNA in geeigneten
Zellen, um infektiöse
RNA zu erzeugen, die wiederum repliziert werden kann, um infektiöse Viruspartikel
zu erzeugen.
-
Im
Allgemeinen ist es durch vorhergehende Modifikation der cDNA mit
standardmäßigen molekularbiologischen
Verfahren möglich,
ein genetisch modifiziertes RNA-Virus zu erhalten. Dies wurde jedoch
für NDV oder
andere Vogel-Paramyxoviren nicht in die Tat umgesetzt; es ist bislang
noch nicht einmal möglich
gewesen, Minigenom-Fragmente oder Plasmide von genomischen Fragmenten
eines Vogel-Paramyxovirus zu erzeugen, um die Ereignisse bei der
Replikation des Vogel-Paramyxovirus zu untersuchen, und damit ein
Verständnis
zu erhalten, wie eine infektiöse
Viruskopie zu konstruieren ist.
-
Obwohl
in dieser Beschreibung es nunmehr zweifelsfrei belegt worden ist,
dass das Genom des Vogel-Paramyxovirus das kleinste aller bislang
sequenzierten Paramyxovirus-Genome ist, ist überraschenderweise insbesondere
die 5'-terminale
Endsequenz des NDV-Genoms viel länger
als zuvor bekannt war und anhand eines Vergleichs mit anderen Paramyxoviridae
erwartet worden war.
-
Die
Erfindung stellt nunmehr zum ersten Mal eine vollständige Sequenz
eines Vogel-Paramyxovirus-Genoms bereit, und sie stellt cDNA eines
solchen Virus von vollständiger
Länge oder
von minigenomischer Länge
bereit.
-
Die
Erfindung stellt vorliegend Vogel-Paramyxovirus-cDNA bereit, die
mindestens das 5'-terminale Ende
des Genoms von NDV umfasst, welches dem 5'-terminalen Ende von NDV von 6 entspricht,
wodurch die Erzeugung einer infektiösen Kopie eines Vogel-Paramyxovirus
möglich
wird, und wobei die cDNA vorzugsweise eine cDNA vollständiger Länge umfasst.
Die Erfindung stellt jedoch ferner cDNA bereit, die mindestens das
5'-terminale Ende
des Genoms von NDV umfasst, welches dem 5'-terminalen Ende von NDV von 6 entspricht,
wodurch die Erzeugung eines sich replizierenden Vogel-Paramyxovirus-Minigenoms möglich wird.
Solche Minigenome können
in vorteilhafter Weise verwendet werden, um ausgehend von modifizierten Nukleinsäuresequenzen
RNA zu transkribieren und/oder Proteine zu exprimieren. Die Erfindung
stellt eine erfindungsgemäße cDNA
bereit, die mindestens teilweise von Newcastle-Krankheit-Virus abgeleitet
ist, beispielsweise dadurch gekennzeichnet, dass das Newcastle-Krankheit-Virus
ein lentogenes Virus ist, vorzugsweise abgeleitet von einem Impfstamm,
wie beispielsweise LaSota-Stamm ATCC VR-699.
-
Die
Erfindung stellt darüber
hinaus eine erfindungsgemäße cDNA
bereit, die mit einer Modifikation in einer Nukleinsäure ausgestattet
ist, wie beispielsweise mit einer Deletion, Insertion, Mutation,
oder mit einer andersartigen Modifikation. Beispielsweise wird eine
cDNA bereitgestellt, bei der die Modifikation eine Nukleinsäure umfasst,
welche für
eine modifizierte Protease-Spaltstelle kodiert, beispielsweise dadurch
gekennzeichnet, dass die Spaltstelle eine Protease-Spaltstelle des
Fusionsproteins (F) ist.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine erfindungsgemäße cDNA bereit, bei der die
Modifikation eine Nukleinsäure
umfasst, welche für
ein virales Hybridprotein kodiert, wie beispielsweise für ein Hybrid-Hämagglutinin-Neuraminidase (HN)-Protein,
wie es im experimentellen Teil der Erfindung beschrieben wird. Die
Erfindung stellt ferner eine erfindungsgemäße cDNA bereit, bei der die
Modifikation eine Deletion in einer Nukleinsäure umfasst, welche für ein virales
Protein kodiert, beispielsweise für ein Matrix (M)-Protein.
-
Die
Erfindung stellt darüber
hinaus ein erfindungsgemäßes cDNA-Molekül bereit,
das zusätzlich
mit einer Nukleinsäure
ausgestattet ist, die für
ein heterologes Antigen kodiert, vorzugsweise dadurch gekennzeichnet,
dass das Antigen von einem Krankheitserreger für Geflügel abgeleitet ist, wie es
beispielsweise nachstehend beschrieben wird. Eine RNA, sowie ein
davon abgeleitetes Protein, die ausgehend von einer erfindungsgemäßen cDNA
erhalten wurden, werden ebenfalls bereitgestellt.
-
In
den vergangenen Jahren wurden mehrere nicht segmentierte negativsträngige RNA-Viren
vollständig
charakterisiert, und grundlegende Arbeiten zur Replikation und Expression
ihrer Genome hat dazu geführt, dass
infektiöse
Viren erzeugt werden konnten, indem Zellen gänzlich mit klonierter cDNA
des Virus transfiziert wurden (zusammengefaßt von Conzelmann, 1996).
-
Bislang
wurde infektiöses
Virus von nicht segmentierten negativsträngigen RNA-Viren ausgehend
von klonierter cDNA hergestellt, beispielsweise solche von Rabies-Virus
(Schnell et al., 1994; Conzelmann;
EP 0 702 085 A1 ) (Schnell et al., 1994,
EP 0 702 085 A1 ),
vesikulärem
Stomatitis-Virus (Lawson et al., 1995; Whelan et al., 1995), Sendai-Virus
(Garcin et al., 1995), Masern-Virus (Radecke et al., 1995; Schneider
et al., 1997;
EP 0
780 475 A1 ), humanem respiratorischem Syncytial-Virus (Collins et
al., 1995), Rinderpestvirus (Baron und Barrett, 1997) und humanem
Parainfluenzavirus Typ 3 (Hoffman und Banerjee, 1997, Conzelmann;
EP 0 702 085 A1 ),
(Schnell et al., 1994;
EP
0 702 085 A1 ).
-
Alle
der oben genannten infektiösen
Kopie-Viren sind in der Lage sowohl in vivo als auch in vitro in Wirten,
Geweben oder Zellen verschiedenen Ursprungs zu wachsen, was eine
einfache cDNA-Transfektion sowie die Replikation und die Erzeugung
von infektiösen
Viruspartikeln in einer geeigneten Zelllinie erlaubt.
-
Eine
solche Möglichkeit
besteht für
NDV nicht, und insbesondere nicht für lentogene NDV-Stämme, die
einen Impfstoff bereitstellen können.
Die Virulenz eines solchen NDV-Stamms ist mit seiner Fähigkeit
assoziiert, sich in einer großen
Vielzahl von Zellen zu replizieren, was durch die Tatsache widergespiegelt
wird, dass virulente Stämme
sich problemlos in vitro und in vivo replizieren können, während Impfstoff-Stämme sich lediglich
in vivo replizieren können.
-
Aus
diesem Grund liegt bei NDV eine Zwickmühlensituation vor. Während Versuche
zur Herstellung eines infektiösen
Kopie-Virus (beispielsweise
aus infektiöser
cDNA) möglicherweise
zu einem infektiösen
Virus führen
könnte,
ist ein solches Virus im Allgemeinen nicht zur Verwendung als Impfstoff
geeignet, weil das damit erzeugte infektiöse Virus in der Regel zu virulent
ist, um als Impfstoff verwendet zu werden; die Tatsache, dass dieses
erzeugt und nach Transfektion von cDNA in einer Zelllinie repliziert
werden kann, spiegelt die leichte Spaltbarkeit des Fo-Proteins in
F1 und F2 wieder, welche – wie
oben besprochen – ein
Kennzeichen der Virulenz von NDV ist.
-
Die
Verwendung eines Impfstamms als parentales Material für cDNA würde dieses
Problem nicht lösen;
ein Impfstamm, insbesondere ein solcher vom lentogenen Typ, enthält kein
leicht spaltbares Fo-Protein, was es für die erste Virusgeneration
unmöglich
macht, die Replikation fortzusetzen. Die zur Transfektion verwendete
Zelle wird einfach nicht in der Lage sein, einen oder mehrere Replikationszyklen
von Virus des Impfstoff-Typs
mit einem nicht gespaltenen Fo-Protein zu unterstützen.
-
Die
Erfindung stellt nunmehr in eleganter Weise eine Lösung für dieses
Problem bereit, und sie stellt somit ein infektiöses Kopie-NDV bereit, beispielsweise
zur Verwendung in einem Impfstoff.
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer infektiösen Kopie
eines Newcastle-Krankheit-Virus bereit, bei dem man Zellen transfiziert,
die in der Lage sind, die viralen Proteine NP, P und L für die Komplexierung
von viraler RNA mit klonierter cDNA vollständiger Länge oder mit cDNA genomischer
Länge aus
diesem Virus zu exprimieren, und bei dem man ferner diese Zellen
in Wachstumsmedium inkubiert, das eine proteolytische Aktivität umfasst,
welche die Spaltung des Fo-Proteins des Virus erlaubt.
-
In
unserem System kann die Co-Transfektion eines NP-exprimierenden Plasmids ausgelassen
werden. NP wird wahr scheinlich ausgehend von der cDNA vollständiger Länge exprimiert,
da das NP-Gen das erste Gen nach dem 5'-Ende der antigenomischen RNA ist. Da
eukaryontische mRNAs in der Regel monocystronisch sind, ist die
Expression von distalen Genen nicht zu erwarten. Es ist jedoch möglich, eine
cDNA vollständiger
Länge zu
erzeugen, in der die relevanten Positionen des NDV-Gens ausgetauscht
sind. Wenn das erste Gen einer cDNA das NP-Gen oder das L-Gen ist,
so ist es nicht notwendig, das entsprechende Genprodukt ausgehend
von einem co-transfizierten Plasmid zu exprimieren.
-
Als
eine Alternative zur Verwendung von cDNA vollständiger Länge ist es möglich, zwei
oder mehr subgenomische cDNAs zu verwenden, die replikationskompetente
subgenomische RNAs erzeugen, und die gemeinsam das vollständige Komplement
der Vogel-Paramyxovirus-Proteine exprimieren. Selbst wenn die RNAs
separat verpackt werden, können
die resultierenden virusähnlichen
Partikel für
aufeinanderfolgende Replikationszyklen verwendet werden, indem man
eine Co-Infektion und Komplementierung der Genfunktion durchführt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren bereit, bei dem die proteolytische
Aktivität
von einem Enzym abgeleitet ist, wie beispielsweise einem Trypsinähnlichen
Enzym, oder von einer Zusammensetzung, welche diese proteolytische
Aktivität
umfasst. In einer stark bevorzugten Ausführungsform umfasst das Wachstumsmedium
Allantoisflüssigkeit,
welche die proteolytische Aktivität umfasst. Die Spaltung des
Fo-Proteins ist für
die Erzeugung von infektiösem
Virus erforderlich. Es ist möglich,
infektiöses
Virus ausgehend von lentogenen Stämmen ohne Zugabe von exogener
proteolytischer Aktivität
zu erzeugen. Durch Inokulation des Überstands von transfizierten
Zellen in die Allantoishöhle
von embryonierten Eiern ist die proteolytische Aktivität, welche
in der Allantoisflüssigkeit
vorhanden ist, in der Lage, das Fo-Protein zu spalten, und so den
fusionskompetenten F1-F2-Komplex zu erzeugen. Virione mit einem
solchen aktivierten F-Protein sind in der Lage, empfindliche Zellen
zu infizieren, und die Replikation in Zellen, welche die gewünschte proteolytische
Aktivität
exprimieren, führt
zu infektiösen
Nachkommen. Als eine Alternative zur Zugabe der erwünschten
proteolytischen Aktivität
in den Überstand
von transfizierten Zellen ist es beispielsweise möglich, eine
Zelle zu verwenden, die für
NDV tolerant ist, und die bereits die proteolytische Aktivität exprimiert.
Eine solche Zelllinie wird verwendet, um infektiöses lentogenes NDV ohne Zugabe
exogener proteolytischer Aktivität
zu erzeugen. Eine solche Zelllinie kann auch durch stabile Transfektion
einer Zelllinie mit einem Gen erzeugt werden, das diese Aktivität spezifiziert.
Darüber
hinaus ist es möglich,
eine stabile transfizierte Zelllinie zu erzeugen, die Wildtyp-F-Protein
in der Virushülle
exprimiert, wodurch infektiöse
Partikel (welche nicht mit genomischer Information ausgestattet
sind, die für
das Wildtyp-F-Protein kodiert) bereitgestellt werden, die Mittel
zum Eindringen in die Zelle aufweisen. Das Freisetzen von infektiösem lentogenem
Virus ist ferner durch Infektion von transfizierten Zellen mit einem
NDV-Helfervirus möglich.
Ein essentielles Erfordernis für
ein solches Helfervirus besteht darin, dass es selektiert werden
kann, beispielsweise durch neutralisierende Antikörper, die
das Helfervirus eliminieren, jedoch nicht mit dem lentogenen Virus
reagieren. Schließlich
kann man eine stabil transfizierte Zelllinie konstruieren, die ein,
zwei oder alle der drei essentiellen NDV-Proteine NP, P und L exprimiert.
Solche Zelllinien erfordern lediglich die Co-Expression einer Untergruppe
der drei essentiellen Proteine oder gar keine Co-Expression, um die Erzeugung von infektiösem Kopie-Virus
zu unterstützen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren bereit, bei dem die zur Transfektion
verwendeten Zellen von primären
oder sekundären
Hühnerzellen
oder von Zelllinien abgeleitet sind. Die Beschreibung stellt beispielsweise
CER- oder CEF-Zellen bereit, die wie die meisten in vitro-Zellen
im Allgemeinen keine geeigneten Proteasen aufweisen, die erforderlich
sind, um das Fo-Protein von NDV zu spalten, beispielsweise das vom
Stamm LaSota. Es können
jedoch auch Zellen verwendet werden, die beispielsweise von anderen
Vögeln
abgeleitet sind.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Erzeugung eines infektiösen Kopie-Newcastle-Krankheit-Virus
bereit, bei dem man Zellen mit klonierter cDNA vollständiger Länge oder
mit cDNA genomischer Länge
dieses Virus transfiziert, wie es beispielsweise in 3 gezeigt
ist, und bei dem man ferner die Zellen in Wachstumsmedium inkubiert,
das eine proteolytische Aktivität
aufweist, welche die Spaltung des Fo-Proteins des Virus erlaubt,
und bei dem man ferner das infektiöse Virus gewinnt, indem man
diese Zellen kultiviert und Material, welches aus den kultivierten
Zellen erhalten wurde, in die Allantoishöhle von embryonierten Eiern
inokuliert. Dieses Material umfasst beispielsweise (geerntete oder
gefrorene/aufgetaute) Zellen oder Zelltrümmer oder Überstand, der von der Zellkultur
erhalten wurde.
-
Die
Beschreibung beschreibt beispielsweise ein Verfahren zur Gewinnung
von infektiösem
Virus, wobei der Überstand
von transfizierten CEF-Monolayern in die Allantoishöhle von
embryonierten Eiern inokuliert wurde. Vier Tage später wurde
die Allantoisflüssigkeit
geerntet, in einem Hämagglinationsassay
analysiert und weiter in Eier passagiert.
-
Darüber hinaus
stellt die Erfindung ein Verfahren bereit, bei dem man ferner das
infektiöse
Kopie-Newcastle-Krankheit-Virus
durch Abernten der Allantoisflüssigkeit
und erneute Inokulation in embryonierte Eier passagiert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, bei dem das Virus
ein lentogenes Virus ist, beispielsweise abgeleitet von einem avirulenten
Feldfall von NDV oder von einem Impfstamm von NDV, wie beispielsweise
dem NDV-LaSota-Stamm. Darüber
hinaus wird ein Verfahren zum Modifizieren eines Vogel-Paramyxovirus-Genoms
durch genetische Modifikation bereitgestellt, das die Einbringung
einer oder mehrerer Mutationen, Deletionen und/oder Insertionen
oder anderer Modifikationen erlaubt. Beispielsweise wird ein Verfahren
zur Attenuierung oder Modifizierung der Virulenz von Vogel-Paramyxovirus
bereitgestellt, bei dem man cDNA, die beispielsweise für ein virales
Protein wie das V-Protein kodiert, modifiziert und die modifizierte
cDNA in eine cDNA vollständiger
Länge kloniert
und ein infektiöses
Kopie-Virus aus dieser cDNA vollständiger Länge erzeugt, wodurch neue NDV-Stämme oder
neue attenuierte lebende Impfstoffe mit verbesserten Eigenschaften
erzeugt werden.
-
Neben
der Attenuierung durch Modifizierung von Genprodukten ist es ferner
möglich,
Vogel-Parmayxovirus durch Modifizierung der Nukleotidsequenz, die
an der Transkription und/oder Replikation beteiligt ist, zu attenuieren.
Solche Modifikationen führen
zu attenuierten Stämmen,
die Wildtyp-ähnliche
F-Proteine exprimieren, die sowohl in vitro als auch in vivo in
einer großen
Vielzahl von Zellen spaltbar sind, und die somit stärker immunogen
sind als die klassischen Virus-Stämme.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Attenuierung oder Modifizierung
der Virulenz eines Vogel-Paramyxovirus, wie beispielsweise eines
Newcastle-Krankheit-Virus,
bereit, bei dem man eine Proteasespaltstelle eines viralen Proteins
durch Modifizierung der cDNA, welche für diese Spaltstelle kodiert,
modifiziert, und bei dem man die cDNA in cDNA genomischer Länge, z.B.
von Newcastle- Krankheit-Virus,
kloniert, und ein infektiöses
Kopie-Newcastle-Krankheit-Virus
erzeugt. Die Spaltstelle ist beispielsweise eine Proteasespaltstelle
in dem F-Protein oder in dem HN-Protein des Newcastle-Krankheit-Virus.
Die Attenuierung ist im Allgemeinen auf die Verringerung der Virulenz
beschränkt,
es ist jedoch nunmehr auch möglich,
einen relativ avirulenten Stamm von NDV zu verwenden und die Nachkommen
eines solchen Stamms mit erhöhter
Virulenz auszustatten, beispielsweise indem man diese mit einer
erhöhten
Tendenz zur Replikation in einem spezifischen Zelltyp ausstattet.
Es ist nunmehr somit möglich,
NDV verschiedene Virulenzattribute zu verleihen.
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur antigenischen Modifizierung von
Vogel-Paramyxovirus, wie beispielsweise eines Newcastle-Krankheit-Virus
bereit, bei dem man cDNA modifiziert, die für mindestens einen Teil eines
viralen Proteins kodiert, das mindestens ein immundominantes Epitop
umfasst, und bei dem man ferner die cDNA in cDNA genomischer Länge des
Newcastle-Krankheit-Virus kloniert, und infektiöses Kopie-Newcastle-Krankheit-Virus erzeugt.
-
Die
Erfindung stellt beispielsweise ein Verfahren zur (weiteren) Modifizierung
von NDV bereit, beispielsweise durch Verwendung eines Verfahrens
zur Herstellung einer infektiösen
Kopie von NDV (Impfstoff), die bereitgestellt wurde; ein Verfahren
zur Herstellung eines rekombinanten Marker-NDV-Impfstoffs wird bereitgestellt,
sowie ein Marker-Impfstoff, der das größtmögliche oder erforderliche immunologische
Spektrum von antigenisch relevanten NDV-Epitopen umfasst, und serologisch
vom Wildtyp-NDV unterschiedlich ist, weil ein bestimmtes serologisch
relevantes Epitop oder ein bestimmter serologisch relevanter Marker
durch rekombinante Verfahren entfernt wurde. Die Erfindung stellt
ein Verfahren zur Modifizierung der antigenischen Ausstattung eines
Vogel-Paramyxovirus, wie bei spielsweise NDV, bereit, das folglich
die Erzeugung z.B. eines lebenden NDV-Marker-Impfstoffs ermöglicht,
der serologisch von Feldstämmen
des Vogel-Paramyxovirus unterschieden werden kann.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein infektiöses
Kopie-NDV bereit, bei dem das HN-Protein von NDV modifiziert wurde,
indem man die cDNA, die für
einen Teil dieses HN-Proteins kodiert, mit cDNA rekombiniert hat,
die für
einen Teil eines HN-Proteins aus einem Vogel-Paramyxovirus kodiert,
beispielsweise vom Typ 2 oder Typ 4. Dieses Hybrid-HN-Protein dient
als serologischer Marker für
den so erhaltenen infektiösen
Kopie-NDV-Stamm, oder es kann dazu dienen, den Tropismus des Vogel-Paramyxovirus
in Bezug auf andere Zellen und/oder Gewebe zu verändern. Diese
durch die Erfindung bereitgestellten sogenannten Markerstämme erlauben
die Erzeugung von Impfstoffen, die ein unschätzbares Hilfsmittel bei der
Bestimmung der Prävalenz
von NDV in kommerziellen Schwärmen
weltweit sind. Darüber
hinaus wird die Verwendung dieser Marker-Impfstoffe in großem Umfang zur vollständigen Ausrottung
von NDV führen,
indem ein Verfahren aus intensivem Screening und Ausmustern von
infizierten Schwärmen
angewendet wird.
-
Darüber hinaus
wird ein Verfahren zur Herstellung eines infektiösen Kopie-NDV-Stamms bereitgestellt,
der ein oder mehrere Antigene von anderen Erregern exprimiert, und
dazu verwendet werden kann, gegen mehrere Krankheiten zu impfen.
Ein solches infektiöses
Kopie-NDV-Virus umfasst beispielsweise eine heterologe cDNA, die
für ein
heterologes Protein kodiert, das beispielsweise von Vogelinfluenza
(Avian Influenza; AI) (Hämagglutinin
(H5 und H7) und Neuraminidase), Vogel-Leukosevirus (ALV) (env-Protein
(gp85)), Hühneranämievirus
(CAV) (VP1 + VP2), Marek-Kranheit-Virus (MDV) (Glykoprotein B (gB),
gH), infektiöses
Laryngotracheitis-Virus (ILT) (gB, gH, gD), infektiöses Bursal-Krankheit-Virus
(IBDV) (VP2 und VP3), Truthahn-Rhinotracheitisvirus
(TRT) (Fusions (F)-Protein), Vogel- Paramyxovirus-2, -3, -6 (PMV) (F-Protein,
Hämagglutinin-Neuraminidase (HN),
oder andere), infektiöses
Bronchitisvirus (IBV) (Peplomerprotein, Nucleoprotein), Reoviren
(Sigmaprotein), Adenoviren, Pneumoviren, Salmonella enteritidis,
Campylobacter jejuni, Escherichia coli, Bordetella avium (früher Alcaligenes
faecalis), Haemophilus paragallinarum, Pasteurella multocida, Ornithobacterium
rhinotracheale, Riemerella (früher
Pasteurella) anatipestifer, Mycoplasmata (M. gallisepticum, M. synoviae,
M. mereagridis, M. iowae) oder Aspergilli (A. flavus, A. fumigatus).
-
Die
Erfindung stellt vorliegend ein Vogel-Paramyxovirus oder davon abgeleitete
Stämme
bereit, die als Impfvektor für
die Expression von Antigenen aus anderen Erregern für Geflügel verwendet
werden können. Einige
Eigenschaften machen NDV zu einem idealen Impfvektor für die Impfung
gegen respiratorische oder intestinale Erkrankungen. 1) NDV kann
in embryonierten Eiern problemlos bis auf hohe Titer kultiviert
werden. 2) Eine Massenkultur von NDV in embryonierten Eiern ist
verhältnismäßig billig.
3) NDV-Impfstoffe sind relativ stabil und können problemlos durch Massenanwendungsverfahren,
wie beispielsweise über
das Trinkwasser oder durch Versprühen oder durch Aerosolbildung,
verabreicht werden. 4) Der natürliche
Infektionsweg von NDV erfolgt über
den respiratorischen Trakt und/oder Intestinaltrakt, wobei diese
auch die wichtigsten natürlichen
Infektionswege von zahlreichen anderen Erregern für Geflügel sind.
5) NDV kann trotz des Vorhandenseins von zirkulierenden mütterlichen
Antikörpern
eine lokale Immunität
induzieren.
-
Es
ist gezeigt worden, dass NDV potente anti-neoplastische sowie auch
immunstimulierende Eigenschaften aufweist (siehe Schirrmacher et
al., 1998 für
einen Review) [Schirrmacher, V., Ahlert, T., Steiner, H.-H., Herold-Mende,
C., Gerhards, R. und Hagmüller
E. (1998) Immunization with virus-modified tumor cells. Seminars
in Oncology 25: 677-696]. Obwohl NDV nicht in der Lage zu sein scheint,
sich in normalen humanen Zellen wirksam zu replizieren, wurde ein
selektives, von NDV-vermitteltes
Abtöten
von humanen Krebszellen festgestellt. Nach einer lokalen Therapie
mit NDV wurde eine virale Onkolyse und eine vollständige Remission von
humanen Tumor-Xenotransplantaten
in Nacktmäusen
beobachtet. Dies hat zur Verwendung von NDV in der Tumortherapie
geführt.
Das Problem ist jedoch, dass solche Applikationen auf lokale Behandlungen
beschränkt
sein könnten.
-
Die
NDV-Infektion induziert Interferone, Chemokine und andere potentiell
wichtigen Genprodukte, und sie führt
pleiotrope, immunstimulierende Eigenschaften in Tumorzellen ein.
Dieses Konzept wurde für
die Herstellung von autologen Tumorzell-Impfstofffen verwendet, die aus frisch
operierten Proben bestehen, welche mit NDV infiziert sind. Diese
Art von Impfstoff wird autologes Tumorimpfstoff-NDV oder ATV-NDV
genannt (Schirrmacher et al., 1998). Die NDV-infizierten Zellen
werden durch gamma-Bestrahlung inaktiviert, die eine Zellteilung
verhindert, jedoch eine Replikation von NDV im Zytoplasma von infizierten
Zellen noch erlaubt. Nach Inokulation von Patienten mit ATV-NDV
werden T-Zellen durch NDV-induzierte Chemokine rekrutiert. Einige
dieser T-Zellen könnten
einen T-Zellrezeptor exprimieren, der im Komplex mit Molekülen des
Haupt-Histokompatibilitätskomplexes
der Klasse I an der Zelloberfläche
mit Peptiden aus tumorassoziierten Antigenen interagieren kann.
Diese Interaktion führt
zur Induktion einer zytotoxischen T-Zell-Antwort, die zu einem spezifischen
Abtöten
von autologen Tumorzellen führt.
-
Die
Erfindung sorgt dafür,
dass das Repertoire und die Menge von Chemokinen und immunstimulatorischen
Proteinen, die durch eine NDV-Infektion induziert werden, moduliert
werden. Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Erzeugung
von rekombinantem NDV bereit, das modifiziert wurde, sodass es ein
heterologes Gen (heterologe Gene) umfasst und exprimiert. Ein solches
rekombinantes NDV kann verwendet werden, um das Repertoire und die
Menge von immunstimulatorischen Proteinen in infizierten Zellen
zu modifizieren. In einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein rekombinantes NDV bereit, das Gene umfasst
und exprimiert, welche für
humane Interferone, Chemokine oder andere immunstimulatorischen
Proteine kodieren. Das rekombinante NDV wird zur Herstellung von
ATV-NDV verwendet, welches wirkungsvoller ist als herkömmliches
ATV-NDV. Beispielsweise: Zytokine IFN-α, -β, TNF-α, IL-1, IL-6; Chemokine RANTES,
IP-10; andere Gene, wie beispielsweise HSP, ACTH, Endorphin, iNOS,
EPA/TIMP, NFκB).
Die pleiotropen immunstimulatorischen Eigenschaften von NDV können auch
als Adjuvans für
die Impfung von Tieren und Menschen gegen Infektionserkrankungen
verwendet werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung werden Fremdgene, die für ein relevantes Antigen (relevante
Antigene) eines infektiösen
Erregers (von infektiösen
Erregern) kodieren, in das NDV-Genom eingebracht, und die gleichzeitige
Expression des Antigens (der Antigene) und der immunstimulatorischen
Proteine durch infizierte Zellen könnte eine wirkungsvolle Immunantwort
gegen den infektiösen
Erreger induzieren. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung können die
immunstimulatorischen Eigenschaften von NDV weiter verbessert werden,
indem NDV-Rekombinanten verwendet werden, die gleichzeitig Antigene
und spezifische immunstimulatorischen Proteine exprimieren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die Erfindung dazu verwendet, einen Impfstoff gegen AIDS (erworbenes
Immundefizienz-Syndrom) zu erzeugen, indem NDV-Rekombinanten verwendet
werden, die relevante Antigene des humanen Immundefizienzvirus (HIV)
exprimieren, entweder allein oder in Kombination mit immunstimulatorischen
Proteinen.
-
NDV
wird darüber
hinaus als Adjuvans für
die Impfung von Menschen und Tieren gegen Infektionskrankheiten
verwendet. In einer Ausführungsform
der Erfindung werden heterologe Gene oder Fremdgene, die für ein relevantes
Antigen (relevante Antigene) eines infektiösen Erregers (von infektiösen Erregern)
kodieren, in das NDV-Genom eingebracht, und die gleichzeitige Expression
des Antigens (der Antigene) und der immunstimulatorischen Proteine
durch die infizierten Zellen könnte
eine wirkungsvolle Immunantwort gegen den infektiösen Erreger
induzieren. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden
die immunstimulatorischen Eigenschaften von NDV weiter verstärkt, indem
NDV-Rekombinanten verwendet werden, die gleichzeitig Antigene und
spezifische immunstimulatorischen Proteine exprimieren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die Erfindung verwendet, um einen Impfstoff gegen AIDS (erworbenes
Immundefizienz-Syndrom) zu erzeugen, indem NDV-Rekombinanten verwendet
werden, die relevante Antigene des humanen Immundefizienzvirus (HIV)
exprimieren, entweder allein oder Kombination mit immunstimulatorischen
Proteinen.
-
Ferner
wird ein Verfahren zur Erzeugung einer bedingt letalen NDV-Deletionsmutante
bereitgestellt, die als selbstbeschränkender, nicht-übertragbarer
(Träger-)Impfstoff
verwendet werden kann. Es wurde eine NDV-Deletionsmutante erzeugt,
die nicht in der Lage ist, das Matrix (M)-Protein zu exprimieren,
welches an der Knospung von NDV an der inneren Zellmembran beteiligt
ist. Die Erfindung stellt ein Beispiel eines phänotypisch komplementierten
NDV-Stamms bereit, der nicht in der Lage ist, das M-Protein zu exprimieren,
welcher aber weiterhin in der Lage ist, Zellen zu infizieren und
sich durch Übertragung
von Zelle zu Zelle auszubreiten. Das mutierte Virus ist jedoch nicht
in der Lage, infektiöse
Nachkommen in nicht-komplementierten Zellen zu erzeugen. Dies zeigt
dass phänotypisch
komplementierte NDV-Deletionsmutanten als sichere, selbstbeschränkende Impfstoffe
verwendet werden können,
die nicht in der Lage sind, sich in der Umgebung auszubreiten. Ein
solcher nicht-übertragbarer
Impfstoff vereint den wichtigsten Vorteil von Lebendimpfstoffen,
d.h. die Wirksamkeit, mit dem wichtigsten Vorteil eines abgetöteten Impfstoffs,
d.h. die Sicherheit.
-
Die
Erfindung stellt Newcastle-Krankheit-Virus oder davon abgeleitete
Stämme
bereit (beispielsweise durch Passagieren und weitere Kultivierung
in embryonierten Eiern oder in geeigneten Zellen), wobei sich dieses
von infektiösem
Kopie-Virus ableitet, welches durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlich
ist.
-
Es
wird beispielsweise NDV bereitgestellt, das auf mindestens eine
Weise modifiziert wurde, um infektiöses Kopie-Newcastle-Krankheit-Virus bereitzustellen,
das attenuiert ist, bezüglich
der Virulenz modifiziert ist, antigenisch modifiziert ist, ein heterologes
Antigen exprimiert oder das nicht übertragbar sind, oder Kombinationen
dergleichen.
-
Die
Erfindung stellt vorliegend NDV-Impfstoffe bereit, die beispielsweise
dadurch charakterisiert sind, dass sie verschiedene Virulenzattribute
oder verschiedene antigenische Eigenschaften aufweisen, sei es für die Zwecke
als Marker-Impfstoff
und/oder für
die Expression heterologer Antigene, die von anderen Erregern stammen,
sei es in übertragbarer
und/oder in nicht-übertragbarer
Form.
-
Solch
ein Impfstoff kann ein abgetöteter
Impfstoff oder ein Lebendimpfstoff sein. Vorzugsweise ist ein solcher
Impfstoff ein Lebendimpfstoff, wobei jedoch abgetötete Impfstoffe,
die von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt werden, unter
solchen Umständen,
bei denen ein Lebendimpfstoff nicht oder nur in geringem Maße anwendbar
ist, vorteilhaft sind, beispielsweise aufgrund von Handelsbeschränkungen
oder aufgrund von anderen Bedingungen, die von krankheitskontrollierenden
Behörden
eingefordert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein diagnostisches Verfahren
bereit, um Antikörper
gegen serologisch relevante immundominante Epitope und Marker nachzuweisen,
wodurch Verfahren und Mittel bereitgestellt werden, um ein Verfahren
zur Kontrolle und/oder zur Ausrottung von NDV und/oder anderer Geflügel-Krankheiten
in Geflügel
durchzuführen.
Die Erfindung stellt neue und wirksame Impfstoffe bereit, die serologisch
von Feld-Viren und Impfstoffen älteren
Typs unterschieden werden können.
Diese neuen Impfstoffe, die als NDV-Marker-Impfstoffe bezeichnet werden, stellen
das größtmögliche immunologische
Spektrum von antigenisch relevanten NDV-Epitopen bereit, und sie
sind durch begleitende diagnostische Verfahren serologisch von Wildtyp-NDV
unterscheidbar.
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Unterscheidung von ungeimpften
Tieren oder von Tieren, die mit einem erfindungsgemäßen NDV-Impfstoff
geimpft wurden, von Tieren, die mit Wildtyp-NDV infiziert sind oder mit
einem unmodifizierten mesogenen oder lentogenen NDV-Impfstamm geimpft
wurden, bereit, bei dem mindestens eine Probe (wie beispielsweise
Serum, Blut, Eier oder Augenflüssigkeit)
von dem Tier genommen wird, und in dieser Probe das Vorhandensein
von Antikörpern
bestimmt wird, die gegen ein immundominantes Epitop oder einen Marker
gerichtet sind, welcher von dem Wildtyp oder dem unmodifizierten
NDV exprimiert wird, jedoch nicht von einem erfindungsgemäßen Impfstoff.
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren bereit, bei dem die Antikörper gegen
das HN- oder F-Protein von NDV gerichtet sind, beispielsweise gegen
ein Hybridprotein, wie es im experimentellen Teil dieser Beschreibung
beschrieben wird. Die Erfindung stellt beispielsweise ein diagnostisches
Verfahren bereit, bei dem das Tier ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Geflügel,
vorzugsweise Hühnern.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein schneller und rascher Hämagglutination-Inhibierungstest
(HI) verwendet, um zwischen geimpften Tieren und infizierten Tieren
zu unterscheiden. Tiere, die mit einem Marker-Impfstoff geimpft
wurden, bei dem der komplette globuläre Kopf von HN des NDV gegen
den entsprechenden Teil von HN eines anderen Serotyps ersetzt wurde,
werden keine Antikörper
gegen HN von NDV induzieren, und sie werden aus diesem Grund die
Hämagglutination
von Erythrozyten durch NDV-Virionen nicht hemmen.
-
Durch
Verwendung von Marker-Impfstoff-Virione in dem HI-Test werden Antikörper gegen
das Hybrid-HN-Protein nachgewiesen, und diese können als Maß für die Wirksamkeit der Impfung
verwendet werden. Als Alternative wird ein ELISA, der Antikörper gegen
das F-Protein von NDV nachweist, für die Messung der Effizienz
der Impfung verwendet.
-
Abgesehen
von dem HI-Test kann ein ELISA verwendet werden, um das Vorhandensein
von Antikörpern
gegen HN von NDV nachzuweisen. Das in einem solchen Test zu verwendende
Antigen ist beispielsweise NH von NDV, das durch rekombinante DNA-Verfahren exprimiert
wird, oder ein konserviertes Peptid von HN von NDV.
-
Ein
blockierender ELISA kann ebenfalls verwendet werden. In diesem Fall
werden ein oder mehrere monoklonale Antikörper gegen konservierte Epitope
von HN von NDV verwendet, um zu bestimmen, ob kompetitive Antikörper in
den Proben aus geimpften Tieren vorhanden sind. Die ELISA-Tests
können
in vorteilhafter Weise verwendet werden, wenn der Marker-Impfstoff
lediglich ein chimäres
NH-Protein enthält,
oder wenn einige Epitope von HN von NDV ersetzt werden.
-
Die
Erfindung wird weiter im experimentellen Teil dieser Beschreibung
erläutert,
ohne dass die Erfindung auf diesen beschränkt wird.
-
EXPERIMENTELLER TEIL
-
MATERIAL UND METHODEN
-
Standardklonierungsverfahren
wurden gemäß Sambrook
et al. (1989) durchgeführt,
soweit es nicht anders angegeben ist. Alle Konstruktionen, die mittels
Polymerasekettenreaktion (PCR) erzeugte DNA-Fragmente umfassen,
wurden durch Sequenzanalyse verifiziert. In den nachstehenden Primersequenzen
entsprechen die unterstrichenen Nukleotide den NDV-Sequenzen, und
die Position innerhalb des NDV-Genoms ist angegeben. Die Nukleotidsequenzen
von Restriktionsschnittstellen, die zur Klonierung verwendet wurden,
sind in Fettdruck angegeben.
-
Zellen und Viren
-
CER-Zellen
(Smith et al., 1976) wurden in GMEM/EMEM (1:1) angezüchtet, das
5 % fötales
Kälberserum
und 2 % einer Antibiotika-Mischung enthielt, welche 1000 U/ml Penicillin,
1000 mg/ml Streptamycin, 20 μg/ml
Fungizon, 500 μg/ml
Polymixin B und 10 mg/ml Kanamycin enthielt. QT35-Zellen (Moscovici
et al., 1977; Cho, 1982) wurden in Medium angezüchtet, das von GibcoBRL/Life.
Technologies stammte (Katalognummer 041-91536; geschützte Mischung
von Fort Dodge) und mit 5 % FCS und 2 % Antibiotika-Mischung supplementiert
war. QM5-Zellen (Antin und Ordahl, 1991) wurden in M199-Medium angezüchtet, das
mit 10 % Tryptose-Phosphat-Nährlösung, 10
% FCS und 2 % Antibiotika-Mischung
supplementiert war.
-
Der
NDV-Stamm LaSota wurde von der ATCC (ATCC VR-699) erhalten und zweimal
in embryonierten Eiern passagiert. Bevor wir mit der Konstruktion
und Klonierung von cDNA begannen, wurde das Virus durch drei Runden
Plaque-Reinigung auf primären
Hühnerembryo-Fibroblasten
(CEF) Plaque-gereinigt. Zu diesem Zweck wurde das Virus auf CEF-Zellen
titriert, welche in GMEM/EMEM (1:1) kultiviert worden waren, das
5 % fötales
Kälberserum,
2 % Antibiotika-Mischung, 5 % Allantoisflüssigkeit, 30 mM MgCl2, 200 μg/ml
DEAE-Dextran (Sigma) und 0,8 % Agar Nobel (Difco) enthielt. Virus
aus der dritten Runde Plaque-Reinigung
(als Klon E13-1 bezeichnet) wurde in embryonierten Eiern angezüchtet, und
4 Tage nach Inokulation wurde die Allantoisflüssigkeit geerntet und in Aliquots
bei -70 °C
gelagert. Das rekombinante Geflügelpockenvirus
fpEFLT7pol (Britton et al., 1996; nachfolgend als FPV-T7 bezeichnet),
welches die T7-RNA-Polymerase exprimierte, war ein Geschenk von
Dr. Michael Skinner und wurde auf QT35-Zellen angezüchtet.
-
Isolierung von viraler RNA
-
Alle
Manipulationen wurden in RNase-freien Glasgegenständen oder
Kunststoffgegenständen
durchgeführt,
und alle Lösungen
wurden mit RNase-freiem Wasser hergestellt, das mit 1 % Diethylpyrocarbonat (DEPC)
behandelt und durch Autoklavieren sterilisiert worden war. Virus
wurde aus Allantoisflüssigkeit
durch Zentrifugation bei 21000 UpM für 70 Minuten in einem SW40-Rotor
von Beckman bei 4 °C
sedimentiert. Das Pellet wurde in Homogenisierungspuffer (50 mM
Tris-HCl, pH 7,5, 50 mM NaCl, 5 mM EDTA, 0,5 % SDS) resuspendiert
und mit Proteinase K (200 μg/ml)
für 90
Minuten bei 37 °C
unter ständigem
Schütteln
behandelt. Das Lysat wurde zweimal mit einem gleichen Volumen Phenol/Chloroform
(1:1) pH 5,4 und einmal mit einem gleichen Volumen Chloroform extrahiert.
Die virale RNA wurde durch Zusatz von 0,1 Volumen 3M NaOAc pH 5,3
und 2,5 Volumen 100 % Ethanol aus der wässrigen Phase präzipitiert.
Das Präzipitat wurde
durch Zentrifugation gesammelt, einmal mit 70 Ethanol gewaschen,
in Wasser resuspendiert und in Aliquots bei -70 °C gelagert.
-
Reverse Transkription
-
Virale
RNA (1,5 μg)
wurde mit 500 ng Primer in einem Volumen von 12 μl gemischt und für 10 Minuten bei
70 °C inkubiert.
4 μl 5 × RT-Puffer
(250 mM Tris-HCl, pH 8,3, 375 mM KCl, 15 mM MgCl2;
GibcoBRL/Life Technologies), 2 μl
0,1 M DTT und 2 μl
10 mM dNTP's (jeweils
2,5 mM) wurden zugesetzt, und die Mischung wurde für 2 Minuten
bei 42 °C
inkubiert. Die reverse Transkription wurde in einem finalen Volumen
von 20 μl durch
Zugabe von 200 Einheiten reverser Transkriptase (Superscript II;
GibcoBRL/Life Technologies) gefolgt von einer Inkubation für 60 Minuten
bei 42 °C
durchgeführt.
-
Polymerasekettenreaktion (PCR)
-
Alle
PCR-Reaktionen, die verwendet wurden, um das 3'-Ende und das 5'-Ende des NDV-Genoms (siehe unten) zu
bestimmen, wurden unter Verwendung einer Taq-DNA-Polymerase (Perkin
Elmer) durchgeführt. Für die Klonierung
von einzelnen NDV-Genen oder großen subgenomischen cDNAs wurde
entweder die DNA-Polymerase
Pwo mit Proofreading-Funktion oder Mischungen aus Taq und Pwo ("Expand High Fidelity"-Kit oder "Expand Long Template"-Kit) gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Boehringer Mannheim) verwendet. Alle Proben wurden
vor dem Start der angegebenen Anzahl von PCR-Zyklen für 2 Minuten
bei 94 °C
inkubiert. Nach der angegebenen Anzahl von PCR-Zyklen wurden die
Proben bei der Elongationstemperatur für mindestens 3 × die Dauer
der Elongationszeit des PCR-Zyklus inkubiert. PCR-Fragmente wurden
direkt unter Verwendung des "High
Pure PCR Product Purification"-Kits
(Boehringer Mannheim) oder nach Agarosegelelektrophorese durch Verwendung
des "QiaexII"- Extraktionskits (Qiagen) im Wesentlichen
nach Angaben des Herstellers aufgereinigt.
-
Sequenzanalyse
-
Alle
Sequenzen wurden unter Verwendung des "PRISM Ready Reaction Dye Deoxy Terminator
Cycle Sequencing"-Kits
(Perkin Elmer) bestimmt. Die Reaktionsmischungen (5 μl) wurden
25 Zyklen einer linearen Amplifikation (10 Sekunden bei 94 °C, 5 Sekunden
bei 50 °C
und 4 Minuten bei 60 °C)
in einem Gene-Amp2400-Thermocycler
unterworfen. Anschließend
wurden die Reaktionsmischungen mit Ethanol gefällt, einmal mit 70 Ethanol
gewaschen, in 15 ml TSR-Puffer (Perkin Elmer) resuspendiert und
für 2 Minuten
bei 94 °C
erhitzt, bevor sie auf ein automatisches Applied Biosystems-AB310-Sequenziergerät geladen
wurden.
-
Die
Nukleotidsequenzen der Primer, die verwendet wurden, um das vollständige Genom
von NDV-Stamm LaSota zu sequenzieren, wurden entweder ausgehend
von veröffentlichten
Sequenzen erhalten, oder ausgehend von Sequenzen, die während dieses
Sequenzierprojekts erhalten wurden. Die Primer sind in Tabelle 1
gezeigt.
-
Klonierung und Sequenzierung des 3'-Terminus und des
5'-Terminus des
Genoms von NDV-Stamm LaSota
-
Die
Nukleotidsequenz des 3'-Terminus
und des 5'-Terminus
des NDV-Genoms wurden unter Verwendung der RACE-Methode (rapid amplification
of cDNA ends) bestimmt. NDV-RNA wurde in einer reversen Transkriptionsreaktion
in einem Endvolumen von 20 μl
eingesetzt, unter Verwendung des Primers p360 (5'-GGCGATGTAATCAGCCTAGTGCTT-3'; nt 14756-14779),
der von der veröffentlichten
Sequenz des L-Gens von NDV (Yusoff et al., 1987) abgeleitet wurde.
Die einzelsträngige
cDNA (2,5 μl
der RT-Mischung) wurde zu 8 pmol des Anker-Primers ALG3 (5'-CACGAATTCACTATCGATTCTGGATCCTTC-3') gegeben und über Nacht
bei Raumtemperatur in 20 μl
einer Reaktionsmischung ligiert, die 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, 10
mM MgCl2, 10 μg/ml BSA, 25 PEG, 1 mM HCC,
20 μM ATP
und 10 Einheiten T4-RNA-Ligase (New England Biolabs) enthielt, wie
es von Tessier et al. (1986) beschrieben wurde. 1 μl der Ligationsreaktion
wurde als Matrize in einer PCR-Reaktion unter Verwendung der Primer
p375 (5'-CAATGAATTCAAAGGATATTACAGTAACT-3'; nt 14964-14983)
und ALG4 (5'-GAAGGATCCAGAATCGATAG-3') verwendet. Der
letztgenannte Primer ist komplementär zum Anker-Primer ALG3. Die
PCR-Bedingungen
(40 Zyklen) waren die Folgenden: 1 Minute bei 94 °C, 1 Minute
bei 55 °C
und 2 Minuten bei 72 °C.
Die PCR-Produkte
wurden aufgereinigt und in den T-Vektor pBluescript-II-TSK (Ichihara
und Kurosawa, 1993) kloniert. Alternativ dazu wurden die aufgereinigten PCR-Produkte
mit Klenow-DNA-Polymerase
I behandelt, um glatte Enden zu erzeugen, und sie wurden in die HinCII-Schnittstelle
des Plasmids pGEM4Z (Promega) kloniert. Dreizehn unabhängige Klone
(8 × pBluescriptII-TSK
und 5 × pGEM4Z)
wurden sequenziert, um die Nukleotidsequenz des 5'-Endes des Genoms
von NDV-Stamm LaSota zu bestimmen. Die Nukleotidsequenz des 3'-Endes wurde durch
zwei unabhängige
Verfahren bestimmt. In Verfahren I wurde der Primer ALG3 an das
3'-Ende der viralen
RNA ligiert, indem eine T4-RNA-Ligase verwendet wurde, wie es von
Schütze
et al. (1995) beschrieben wurde. Die Reaktionsmischung (Endvolumen
von 10 μl)
enthielt 2,5 μg
NDV-RNA, 100 pmol ALG3, 1 μl
10 × T4-RNA-Ligasepuffer
(500 mM Tris-HCl, pH 7,8, 100 mM MgCl2,
100 mM DTT, 10 mM ATP), 1 μl
DMSO, 1 μl
10 μM Hexamin-Kobaltchlorid,
1 ml RNasin (Promega) und 10 Einheiten T4-RNA-Ligase (New England
Biolabs). Die Mischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur inkubiert, und 5 μl der Ligationsreaktion wurden
als Matrize in einer reversen Transkriptionsreaktion unter Verwendung
von ALG4 als Primer verwendet. 1 μl
der RT-Reaktion wurde in eine PCR-Reaktion unter Verwendung der
Primer ALG4 und p376 (5'-GAGCCTTAAGGAGCTGCTCGTACTGATC-3'; nt 137-164), der von der veröffentlichten
Sequenz des 3'-Endes
von NDV abgeleitet ist (Ishida et al., 1986), eingesetzt. Die PCR-Bedingungen
waren die oben für
die 5'-RACE beschriebenen
Bedingungen. In Verfahren II wurden das 3'-Ende und 5'-Ende der viralen NDV-RNA miteinander
ligiert, wobei eine T4-RNA-Ligase unter denselben Bedingungen, wie
sie oben für
Verfahren I beschrieben wurden, verwendet wurde. 5 μl der Ligationsmischung
wurden als Matrize in einer reversen Transkriptionsreaktion unter
Verwendung von Primer p360 verwendet. 1 μl der RT-Reaktion wurde in eine
PCR-Reaktion unter
Verwendung der Primer p375 und p376 und den oben für die 5'-RACE verwendeten
PCR-Bedingungen eingesetzt. Die PCR-Produkte wurden mit Klenow-DNA-Polymerase
I behandelt, um glatte Enden zu erzeugen, und sie wurden in die
HincII-Schnittstelle
des Plasmids pGEM4Z (Promega) kloniert. Zehn unabhängige Klone
(4 aus Verfahren I und 6 aus Verfahren II) wurden sequenziert, um
die Nukleotidsequenz des 3'-Endes
des Genoms von NDV-Stamm LaSota zu bestimmen.
-
Konstruktion des Transkriptionsvektors
-
Ein
Transkriptionsvektor mit geringer Kopienzahl wurde unter Verwendung
des Plasmids pOK12 (Vieira und Messing, 1991) als Ausgangsreplikon
konstruiert. Plasmid pOK12 wurde mit PvuII verdaut, und das DNA-Fragment,
welches den Replikationsursprung und das Kanamycin-Resistenzgen
enthielt, wurde isoliert. Dieses DNA-Fragment wurde mit einem Eco47III-AflII-Fragment (die
AflII-Schnittstelle wurde unter Verwendung von Klenow-DNA-Polymerase
I geglättet)
aus dem Transkriptionsvektor 2.0 (ein Geschenk von Dr. Andrew Ball;
Pattnaik et al., 1992) ligiert. Aus dem resultierenden Plasmid wurde
ein XbaI-NheI-Fragment
deletiert, um so viele einzeln vorkommende Schnittstellen wie möglich zu
eliminieren. Das resultierende Plasmid wurde als pOLTV5 bezeichnet
(1). Der Transkriptionsvektor pOLTV5 enthält den T7-DNA-abhängigen RNA- Polymerase-Promotor
gefolgt von einer einzeln vorkommenden StuI-Schnittstelle und einer
einzeln vorkommenden SmaI-Schnittstelle,
dem autokatalytischen Ribozym aus dem Hepatitis delta-Virus (HDV)
und dem Transkriptions-Terminationssignal aus dem Bakteriophagen
T7. DNA-Fragmente, die zwischen die Restriktionsschnittstellen StuI
und SmaI kloniert werden, können
entweder in vitro oder in vivo unter Verwendung der T7-RNA-Polymerase transkribiert
werden. Nach der Transkription enthält das 5'-Ende der resultierenden Transkripte
zwei G-Reste, die von dem Plasmid kodiert werden. Aufgrund der autokatalytischen
Wirkung des HDV-Ribozyms entspricht das 3'-Ende des Transkripts dem exakten terminalen
Nukleotid des klonierten DNA-Fragments (Pattnaik et al., 1992).
-
Konstruktion von Minigenom-Plasmiden
-
Um
die Erfordernisse für
die Replikation und Transkription von NDV zu untersuchen, wurden
Minigenom-Plasmide konstruiert, die die 3'- und die 5'-terminale Region von NDV enthielten,
welche ein Reportergen flankierten, das sämtliche NDV-Gene ersetzte (2). DNA-Fragmente, die der 3'- und der 5'-terminalen Region
von NDV entsprachen, wurden mittels PCR unter Verwendung einer Pwo-DNA-Polymerase
(30 Zyklen; 15 Sekunden bei 94 °C,
30 Sekunden bei 50 °C
und 30 Sekunden bei 72 °C)
erzeugt, wobei Plasmide verwendet wurden, welche das 3'- und das 5'-RACE-Fragmente als
Matrizen enthielten (siehe oben).
-
Die
3'-Region (nt 1-119)
wurde erzeugt, indem die Primer 3UIT (5'-ACCAAACAGAGAATCCGTGAGTTACGA-3'; nt 1-27) und SEAP3
(5'-ATCGATACTGGTCAGCATGCTGGCAGAAGGCTTTCTCG-3'; nt 102-119) verwendet
wurden. Die 5'-Region
(nt 14973-15186) wurde erzeugt, indem die Primer SEAP5 (5'-GCATGCTGACCAGTATCGATATTACAGTAACTGTGACT-3'; nt 14973-14990)
und 5NDV (5'-ACCAAACAAAGATTTGGTGAATGACGA-3'; nt 15158-15186)
verwendet wurden. Die beiden DNA-Fragmente wurden in einer überlappenden
PCR verbunden (die Überlappung
ist in Kursivbuchstaben in den oben aufgeführten Primersequenzen gezeigt),
wobei die Primer 3UIT und 5WDV verwendet wurden. Das resultierende
DNA-Fragment, welches eine Fusion aus dem 3'-Ende und dem 5'-Ende von NDV ist, die durch 20 Nukleotide
voneinander getrennt sind, wurde durch Behandlung mit T4-Polynukleotidkinase
phosphoryliert und in beiden Orientierungen in das Transkriptionsplasmid
pOLTV5 kloniert (1), welches mit StuI und SmaI
gespalten und mit CIP (calf intestinal phosphatase; Boehringer Mannheim)
dephosphoryliert worden war. Schließlich wurde das SEAP-Gen (welches
für die
sekretierte alkalische Phosphatase kodiert) durch Verdau mit SphI
und ClaI aus dem Plasmid pSAEP-Basic (Clontech) gewonnen und zwischen
die SphI-Schnittstelle und die ClaI-Schnittstelle zwischen 3'-Ende und 5'-Ende von NDV kloniert.
Die resultierenden Plasmide wurden pOLTV535 bzw. pOLTV553 genannt.
Die in vivo- oder in vitro-Transkription von Plasmid pOLTV535 unter
Verwendung der T7-RNA-Polymerase führt zur antigenomischen RNA
([+]-RNA), während
die Transkription von Plasmid pOLTV553 zur genomischen RNA ([-]-RNA)
führt.
-
Die
Plasmide pOLTV535N0 bis -N5 und pOLTV553N0 bis -N5 wurden erzeugt,
indem selbst-komplementäre
Oligonukleotide in die ClaI-Schnittstelle eingesetzt wurden, die
zwischen dem SEAP-Gen
und dem 5'-Ende
von NDV in pOLTV535 bzw. pOLTV553 lokalisiert war (siehe 2). Die verwendeten Oligonukleotide waren:
N0, 5'-CGCGAGCTCG-3'; N1, 5'-CGCGAGSCTCG-3'; N2, 5'-CGCGAGCGCTCG-3'; N3, 5'-CGCGAGCWGCTCG-3'; N4, 5'-CGCGAGCATGCTCG-3'; N5, 5'-CGCGAGCASTGCTCG-3' (W = A oder T; S
= C oder G).
-
Modifikation des T7-Promotors in den Plasmiden
pOLTV535 und pOLTV553
-
Um
in vitro oder in vivo Transkripte zu erzeugen, die das authentische
5'- terminale Ende
und das authentische 3'-terminale
Ende von NDV enthielten, wurde der T7-Promotor in den Plasmiden
pOLTV535 und pOLTV553 so modifiziert, dass die Transkription am
ersten Nukleotid des 3'-terminalen
Endes oder des 5'-terminalen
Endes von NDV startet. Es wurden Primer erzeugt, die das Folgende
enthielten: 1) eine BglI-Restriktionsschnittstelle,
2) die Sequenz des T7-Promotors (in Kursivbuchstaben dargestellt),
die so modifiziert wurde, dass die zwei G-Reste am Ende des T7-Promotors
gegen einen A-Rest ersetzt wurden, und 3) das 3'-Ende (nt 1-21) oder das 5'-Ende (nt 15164-15186)
von NDV. Es wurden die Primer BGL3F2 (5'-GATATGGCCATTCAGGCTTAATACGACTCACTATAACCAAACAGAGAATCCGTGAG-3') und SEAP3 (siehe oben) verwendet,
um ein DNA-Fragment zu erzeugen, das den modifizierten T7-Promotor
enthielt, sowie das gesamte 3'-Ende
von NDV bis zum Start des SEAP-Gens in pOLTV535. In ähnlicher
Weise wurde ein DNA-Fragment erzeugt, das den modifizierten T7-Promotor
und das gesamte 5'-Ende
von NDV bis zum Ende des SEAP-Gens in pOLTV553 enthielt, indem die
Primer BGL5F2 (5'-GATATGGCCATTCAGGCTTAATACGACTCACTATAACCAAACAAAGATTTGGTGAATG-3') und SEAP5 verwendet wurden. Die resultierenden
Fragmente wurden mit BglI und SphI (3'-Ende) bzw. mit BglI und ClaI (5'-Ende) verdaut und
dazu verwendet, das BglI-SphI-Fragment in pOLTV535 bzw. das BglI-ClaI-Fragment
in pOLTV553 zu ersetzen. Die resultierenden Plasmide wurden als
pOLTV735 bzw. pOLTV753 bezeichnet. Die Plasmide pOLTV735N3 und pOLTV753N3
wurden erzeugt, indem ein selbst-komplementäres Oligonukleotid (5'-CGCGAGCWGCTCG-3'; W = A oder T) in
die ClaI-Schnittstelle eingesetzt wurde, die in pOLTV735 bzw. pOLTV753
zwischen dem SEAP-Gen und dem 5'-Ende
von NDV lokalisiert ist.
-
Konstruktion von SEAP-Reporterplasmiden
-
Das
Plasmid pCIneoSEAP wurde konstruiert, indem ein XhoI-ClaI-Fragment (die
ClaI-Schnittstelle wurde unter Verwendung von Klenow-DNA-Polymerase
I geglättet),
welches das SEAP-Gen aus dem Plasmid pSEAP-Basic (Contech) enthielt,
zwischen die XhoI-Schnittstelle und die SmaI-Schnittstelle des eukaryontischen
Expressionsvektors pCIneo (Promega) kloniert wurde. Das letztgenannte
Plasmid enthielt den Promotor des humanen Cytomegalievirus (hCMV)
und darüber
hinaus den Bakteriophagen-T7-Promotor.
Um die SEAP-Expression durch Transkripte, die ausschließlich vom
T7-Promotor erzeugt werden, zu untersuchen und zu quantifizieren,
wurde ein weiteres Plasmid konstruiert, dem der hCMV-Promotor fehlte.
Zu diesem Zweck wurde der hCMV-Promotor
aus pCIneo durch partiellen Verdau mit HindIII gefolgt von einem
kompletten Verdau mit BglII deletiert. Das DNA-Fragment (nt 756-5469
gemäß der Nummerierung
von Clontech), aus dem der hCMV-Promotor deletiert worden war, wurde
isoliert, zur Erzeugung glatter Enden mit T4-DNA-Polymerase behandelt,
und unter Verwendung der T4-DNA-Ligase rezirkularisiert. Das resultierende
Plasmid wurde pCIneoD genannt. Schließlich wurde das SEAP-Gen aus
pSEAP-Basic als ein MluI-AccI-Fragment
gewonnen und in pCIneoD zwischen die Schnittstellen MluI und ClaI
kloniert. Das resultierende Plasmid wurde als pCIneoD SEAP bezeichnet.
-
Transfektionen
-
Die
Zellen wurden in Kulturschalen mit 24 Vertiefungen ausgesät, über Nacht
auf eine Konfluenz von 60 bis 80 angezüchtet und bei einer m.o.i.
von 1 mit FPV-T7 für
1 Stunde bei 37 °C
infiziert. Die Zellen wurden mit 0,5 μg Minigenom-Plasmid-DNA transfiziert, wobei 3 μl LipofectAMINTM und OptiMem. im Wesentlichen wie von den
Anbietern (GibcoBRL/Life Technologies) beschrieben verwendet wurden.
Nach einer Inkubation von 4 Stunden (CER-Zellen) oder von 16 Stunden
(QM5-Zellen) bei 37 °C
wurden die Zellen entweder mit NDV (Niederländisches Vi rulenz-Isolat Nr.
152608; 200 μl
pro Vertiefung) für
1 Stunde bei einer m.o.i. von 5 infiziert, oder sie wurden nicht
infiziert. Das Inoculum wurde verdampft und durch 1 ml Komplettmedium
ersetzt, und die Zellen wurden weiter bei 37 °C inkubiert. Für die Co-Transfektionen
wurden Zellen in Kulturschalen mit 6 Vertiefungen angezüchtet und
wie oben beschrieben mit FPV-T7 infiziert. Die Zellen wurden mit
0,25 μg
Minigenom-Plasmid-DNA,
0,4 μg pCIneoNP,
0,2 μg pCIneoP
und 0,2 μg
pCIneoL(c) oder mit pCIneo co-transfiziert, wobei entweder 8 μl LipofectAMIN
oder 9 μl
FuGene 6 (Boehringer Mannheim) verwendet wurden. Um infektiöses Virus
zu erzeugen, wurde das Minigenom-Plasmid durch ein Transkriptionsplasmid
ersetzt, welches die vollständige
cDNA von NDV enthielt.
-
Quantifizierung der SEAP-Aktivität
-
Die
Menge von SEAP, die in das Medium der transfizierten Zellen ausgeschieden
wurde, wurde in Einwegplatten mit 96 Vertiefungen gemessen, wobei
das Phosphat-LightTM-Kit für den Chemilumineszenz-Reporter-Assay
auf sekretierte alkalische Phosphatase im Wesentlichen wie vom Anbieter
(Tropix) beschrieben verwendet wurde. Die Chemilumineszenz wurde
unter Verwendung eines Flüssigszintillationszählers (Wallac 1450
Microbeta PLUS) quantifiziert.
-
Klonierung und Sequenzierung von cDNAs,
die das gesamte Genom von NDV-Stamm LaSota umfassen
-
Um
das gesamte Genom des NDV-Stamms LaSota zu klonieren und zu sequenzieren,
wurden durch RT-PCT große
subgenomische cDNA-Klone
erzeugt und in pGEM-T kloniert. Die Synthese des ersten cDNA-Strangs
(first strand cDNA synthesis) wurde unter Verwendung des Primers
3UIT wie oben beschrieben durchgeführt, und 1 μl der RT-Reaktion wurde in einer
PCR-Reaktion verwendet, wobei das "Expand Long Template"-PCR-Kit (Boehringer Mannheim) eingesetzt
wurde. Die PCR bestand aus 5 Zyklen von 10 Sekunden bei 94 °C, 30 Sekunden
bei 58 °C
und 6 Minuten bei 68 °C,
gefolgt von 10 Zyklen von 10 Sekunden bei 94 °C, 30 Sekunden bei 58 °C und 6 Minuten
bei 68 °C,
wobei die Elongationszeit bei 68 °C
um 20 Sekunden pro Zyklus erhöht
wurde. Die PCR-Fragmente
wurden in pGEM-T kloniert, wobei das gGEM-T-Klonierungskit im Wesentlichen wie vom
Anbieter (Promega) beschrieben verwendet wurde. Ligationsmischungen
wurden in E. coli-Stamm SURE II (Stratagene) transformiert. Zwei
unabhängige
RT-PCR-Reaktionen (A und B) wurden durchgeführt, und jede führte zu
einer ähnlichen
Gruppe von cDNA-Klonen. Die Nukleotidsequenz der subgenomischen
cDNA-Klone wurde unter Verwendung von NDV-spezifischen Primern (Tabelle
1), sowie von Primern, die das Insert flankieren, bestimmt. Nach
Vergleich der Nukleotidsequenz der Klon-Serien A und B wurden verbleibende
Unsicherheiten durch Sequenzierung der relevanten Regionen einer
dritten unabhängigen Serie
von cDNAs (C-Serie) beseitigt. Die Nukleotidsequenz des NDV-Stamms
LaSota ist in 3 gezeigt.
-
Konstruktion eines genomischen
NDV-cDNA-Klons vollständiger
Länge
-
Die
NDV-cDNA vollständiger
Länge wurde
im Transkriptionsplasmid pOLTV5 unter Verwendung von pOLTV535 als
Ausgangsplasmid zusammengesetzt. Die DNA-Fragmente wurden an Überlappungen
durch Verwendung üblicher
Restriktionsenzyme zusammengefügt,
wie es in 4B gezeigt ist. In einer Serie
von Klonierungsschritten wurde ein Plasmid (als p535-DI bezeichnet)
konstruiert, das die Nukleotide 1-3521 und 12355-15186 enthielt,
die durch eine ClaI-Schnittstelle getrennt waren, welche durch Verbinden
der ClaI-Schnittstellen an den Positionen 3521 und 12355 erzeugt
wurde. In einer anderen Serie von Klonierungsschritten wurde ein
Plasmid (als pGEM-B bezeichnet) konstruiert, welches einen Teil
des NDV-Genoms enthielt, einschließ lich der Nukleotide 3521-12355
(ClaI-Fragment). Um die Klonierung zu ermöglichen, wurde das letztgenannte
ClaI-Fragment mit dem Gen für
die Chloramphenicol-Resistenz (Cm) aus dem Plasmid pACYC184 (Chang
und Cohen, 1978) versehen. Zu diesem Zweck wurde das Cm-Gen aus
pACYC184 mittels PCR unter Verwendung der Primer CAT-F (5'-GCGTACGTCTAGACTGGTGTCCCTGTTGATACCGG-3') und CAT-R (5'-GCTCTAGACGTACGACCCTGCCCTGAACCGACG-3') gewonnen. Die PCR
wurde mit Pwo-DNA-Polymerase durchgeführt und bestand aus 30 Zyklen
von 30 Sekunden bei 94 °C,
45 Sekunden bei 60 °C
und 60 Sekunden bei 72 °C.
Das resultierende PCR-Fragment wurde mit BsiWI verdaut und in die
einzeln vorkommende BsiWI-Schnittstelle
von pGEM-B kloniert, was zu pGEM-B(CAT) führte. Das ClaI-Fragment von
pGEM-B(CAT) wurde in die einzeln vorkommende ClaI-Schnittstelle
von p535-DI kloniert, was zu pNDFL(CAT) führte. Schließlich wurde
das Cm-Gen aus diesem Plasmid durch Verdau mit BsiWI entfernt, gefolgt von
der Religation und Transformation des E. coli-Stamms DH5a. Das resultierende
Plasmid wurde pNDFL+ genannt, und es enthielt die gesamte cDNA-Sequenz
von NDV, welche im Transkriptionsplasmid pOLTV5 zwischen dem T7-Promotor
und dem HDV-Ribozym kloniert war.
-
Klonierung und Expression von einzelnen
NDV-Genen.
-
DNA-Fragmente,
die jedes der Gene von NDV-LaSota enthielten, wurden durch RT-PCR
erzeugt und in pCIneo kloniert. Nach der Klonierung wurden alle
Fragmente unter Verwendung von Primern sequenziert, welche die Inserts
flankieren, sowie durch Gen-spezifische Primer. NP-Gen: Der Primer
386 (5'-GAGCAATCGAAGTCGTACGGGTAGAAGGTG-3'; nt 40-69) wurde
für die
reverse Transkription verwendet. Die Primer 365 (5'-GTGTGAATTCCGAGTGCGAGCCCGAAG-3'; nt 77-94) und 892
(5'-TTGCATGCCTGCAGGTCAGTACCCCCAGTC-3; nt 1577-1593)
wurden für
die PCR verwendet, wobei eine Pwo-DNA-Polymerase eingesetzt wurde.
Das folgende PCR-Profil (30 Zyklen) wurde verwendet; 30 Sekunden
bei 95 °C,
40 Sekunden bei 65 °C
und 45 Sekunden bei 72 °C.
Das resultierende DNA-Fragment wurde mit EcoRI verdaut und zwischen
die EcoRI-Schnittstelle und die SmaI-Schnittstelle in pCIneo kloniert. Die
Expression von NP wurde in einem Immunperoxidase-Monolager-Assay
(IPMA) wie von Peeters et al., (1992) beschrieben verifiziert, wobei
der monoklonaler Antikörper
38 (Russell et al., 1983) verwendet wurde. P-Gen: Der Primer pRTl
(5'-CAAAGAATTCAGAAAAAAGTACGGGTAGAA-3'; nt 1794-1814) wurde
für die
reverse Transkription verwendet. Primer pRTl und p2 (5'-GCAGTCTAGATTAGCCATTCACTGCAAGGCGC-3'; nt 3053-3071) wurden
für die
PCR verwendet, wobei eine Pwo-DNA-Polymerase eingesetzt wurde. Das folgende
PCR-Profil (30 Zyklen) wurde verwendet; 30 Sekunden bei 95 °C, 40 Sekunden
bei 65 °C
und 60 Sekunden bei 72 °C.
Das resultierende DNA-Fragment wurde mit EcoRI und XbaI verdaut
und zwischen die EcoRI-Schnittstelle und die XbaI-Schnittstelle
in pCIneo kloniert. Die Expression von P wurde in einem IPMA unter
Verwendung des monoklonalen Antikörpers 688 (Russell et al.,
1983) verifiziert.
- M-Gen: Der Primer 3UIT (5'-ACCAAACAGAGAATCCGTGAGTTACGA-3'; nt 1-27) wurde
für die
reverse Transkription verwendet. Die Primer NDV5M (5'-GGGTGCTAGCGGAGTGCCCCAATTGTGCCAA-3'; nt 3268-3288) und NDV3M (5'-TCTCCCCGGGGCAGCTTATTTCTTAAAAGGAT-3'; nt 4368-4389) wurden
für die PCR
verwendet, wobei das "Expand
High Fidelity"-Kit
eingesetzt wurde. Die PCR bestand aus 10 Zyklen von 15 Sekunden
bei 95 °C,
30 Sekunden bei 55 °C
und 2 Minuten bei 68 °C,
gefolgt von 15 Zyklen, bei denen die Elongationszeit bei 68 °C um 20 Sekunden
pro Zyklus erhöht
wurde. Das resultierende DNA-Fragment wurde zur Erzeugung glatter
Enden mit T4-DNA-Polymerase behandelt, mit NheI verdaut und zwischen
die NheI-Schnittstelle und die SmaI-Schnittstelle in pCIneo kloniert. Die
Expression des M-Proteins wurde in einem IPMA unter Verwendung des
monoklonalen Antikörpers
424 (Russell et al., 1983) verifiziert.
- F-Gen: Der Primer 3UIT (siehe oben) wurde für die reverse Transkription
verwendet. Die Primer NDV5F (5'-ACGGGCTAGCGATTCTGGATCCCGGTTGG-3'; nt 4508-4526) und
NDV3F (5'-ACTACCCGGGAAACCTTCGTTCCTCAT-3'; nt 6212-31) wurden
für die
PCR verwendet, wobei das "Expand
High Fidelity"-Kit unter
Verwendung der oben für
das M-Gen beschriebenen Bedingungen eingesetzt wurde. Das resultierende DNA-Fragment
wurde zur Erzeugung glatter Enden mit T4-DNA-Polymerase behandelt,
mit NheI verdaut und zwischen die NheI-Schnittstelle und die SmaI-Schnittstelle in
pCIneo kloniert. Die Expression des F-Proteins wurde in einem IPMA
unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers 8E12A8C3 (ID-DLO, Abteilung
für Vogel-Virologie) verifiziert.
- HN-Gen: Der Primer 3UIT wurde für die reverse Transkription
verwendet. Für
die PCR wurden die Primer NDV5HN (5'-GTAGGCTAGCAAGAGAGGCCGCCCCTCAAT-3'; nt 6335-6354) und
NDV3HN (5'-CGAGCCCGGGCCGGCATTCGGTTTGATTCTTG-3'; nt 8205-8227) verwendet,
wobei das "Expand
High Fidelity"-Kit unter
Verwendung der oben für
das M-Gen beschriebenen Bedingungen eingesetzt wurde. Das resultierende DNA-Fragment
wurde zur Erzeugung glatter Enden mit T4-DNA-Polymerase behandelt,
und es wurde nach Verdau mit XmaI zwischen die geglättete (Klenow-DNA-Polymerase) NheI-Schnittstelle
und die XmaI-Schnittstelle in pCIneo kloniert. Die Expression des
HN-Proteins wurde in einem IPMA unter Verwendung des monoklonalen
Antikörpers
86 (Russell et al., 1983) verifiziert.
- L-Gen: Das L-Gen wurde ausgehend von dem cDNA-Klon pGEM-L7a
(4A) durch Verdau mit SacII und Sall gewonnen.
Vor dem Verdau mit SalI wurde die SacII-Schnittstelle durch Behandlung
mit T4-DNA-Polymerase geglättet.
Das resultierende Fragment wurde zwischen die geglättete (Klenow-DNA-Polymerase) NheI-Schnittstelle und
die SalI-Schnittstelle in pCIneo kloniert. Die 5'-untranslatierte Region zwischen dem T7-Promotor
und dem ATG-Startkodon des L-Gens enthielt zwei ATG-Kodons außerhalb
des Leserahmens, welche die korrekte Expression des L-Proteins stören könnten. Daher
wurde ein neues Plasmid konstruiert, dem das erste ATG fehlte, und
in dem das zweite ATG mittels PCR-Mutagenese gegen AAG ausgetauscht wurde,
wie es nachfolgend beschrieben ist. Die Primer 5LE(E) 5'-CAATGGAATTCAAGGCAAAACAGCTCAAGGTAAATAATACGGG-3; nt 8332-8374) und 3LE(B)
5'-GTGAATCTAGAATGCCGGATCCGTACGAATGC-3;
nt 8847-8870) wurden in einer PCR-Reaktion verwendet, wobei das
Plasmid pGEM-L7a (4) als Matrize eingesetzt
wurde. Die PCR wurde unter Verwendung einer Pwo-DNA-Polymerase durchgeführt und bestand
aus 30 Zyklen von 30 Sekunden bei 94 °C, 45 Sekunden bei 60 °C und 60
Sekunden bei 72 °C.
Das resultierende DNA-Fragment wurde mit EcoRI und XbaI verdaut
und zwischen die EcoRI-Schnittstelle und die XbaI-Schnittstelle
in pCIneo kloniert, wodurch das Plasmid pCIneoL(N) erzeugt wurde.
Anschließend
wurde das BsiWI-SalI-Fragment aus pGEM-L7a, das den verbleibenden
Teil des L-Gens (nt 8852-15046) enthielt, zwischen die BsiWI-Schnittstelle
und die SalI-Schnittstelle in pCIneoL(N) kloniert, wodurch das Plasmid
pCIneoL(c) erzeugt wurde. Da Antikörper gegen das L-Protein nicht
verfügbar
sind, konnte die Expression von L nicht immunchemisch geprüft werden.
-
Einführung
eines genetischen Anhangs in das F-Gen.
-
Um
zweifelsfrei zu zeigen, dass ausgehend von klonierter cDNA vollständiger Länge infektiöses Virus erzeugt
werden kann, wurde mittels PCR-Mutagenese ein genetischer Anhang
(tag) in das F-Gen eingebracht. Zu diesem Zweck wurde das F-Gen
unter Verwendung zwei überlappender
PCR-Fragmente kloniert. Das erste PCR-Fragment wurde unter Verwendung
der Primer NDV5F (siehe oben) und F5R (5'-AAAGCGCCGCTGTCTCCTCCCTCCAGATGTAGTCAC-3;
nt 4859-4894) erzeugt. Die fett dargestellten Reste sind Austausche,
die in den Primer eingebracht wurden, um die Aminosäuresequenz
der proteolytischen Spaltstelle zwischen F1 und F2 von der des NDV-Stamms
LaSota (GGRQGR | L) zu der Konsensus-Spaltstelle für virulente NDV-Stämme (GRRQRR
| F) zu verändern.
Das zweite PCR-Fragment wurde unter Verwendung der Primer F3F (5'-GGAGGAGACAGCGGCGCTTTATAGGCGCCATTATTGG-3'; nt 4875-4911) und IV09 (5'-CTCTGTCGACACAGAOTACCAGAACTTTCAC-3'; nt 6246-6266) erzeugt.
Die PCR wurde mit einer Pwo-DNA-Polymerase durchgeführt und
bestand aus 25 Zyklen von 15 Sekunden bei 94 °C, 30 Sekunden bei 55 °C und 2 Minuten
bei 72 °C.
Die zwei überlappenden
PCR-Fragmente (die Überlappung
ist in der Primersequenz in Kursivbuchstaben dargestellt) wurden
in einer zweiten PCR unter Verwendung der Primer NDV5F und IV09
zusammengefügt,
wobei die gleichen PCR-Bedingungen angelegt wurden. Das resultierende
Fragment, das den Gesamt-ORF des F-Gens enthielt und für eine virulente
Konsensus-Spaltstelle kodierte, wurde mit NheI und SalI verdaut
und zwischen die NheI-Schnittstelle und die SalI-Schnittstelle in
pCIneo kloniert, was zu pCIneoFwt führte. Das
StuI-NotI-Fragment (nt 4646-4952) von pCIneoFwt wurde
verwendet, um das entsprechende Fragment in Plasmid p535-S zu ersetzen,
welches konstruiert worden war, indem das ClaI-ScaI (nt 3521-10311) von
pGEM-B in p535-DI zwischen die ClaI-Schnittstelle und die ScaI-Schnittstelle
eingebracht worden war (siehe 4C).
Das resultierende Plasmid wurde als p535-S [Fwtc]
bezeichnet. Ein PCR-Fragment, welches das Cm-Resistenzgen aus pACYC184 (siehe oben)
enthielt, wurde als XbaI-Fragment in die einzeln vorkommende XbaI-Schnittstelle
(Position 6172 in der NDV-Sequenz) von Plasmid p535-S[Fwtc]
kloniert, was zu dem Plasmid p535-S[Fwtc]Cm
führte.
Anschließend
wurde das mit Cm ausgestattete (Cm-tagged) ApaI-SpeI-Fragment (nt 2285-8094)
dieses Plasmids dazu verwendet, das entsprechende Fragment des cDNA-Klons
pNDFL+ vollständiger
Länge zu
ersetzen. Schließlich
wurde das Cm-Gen aus diesem Plasmid durch Verdau mit XbaI entfernt,
gefolgt von einer Rezirkularisierung unter Verwendung von T4-DNA-Ligase.
Das resultierende Plasmid, welches die genetisch mit Anhang ausge stattete
(tagged) NDV-cDNA vollständiger
Länge enthielt, wurde
als pNDFL+[Fwt] bezeichnet.
-
Erzeugung von stabil transformierten Zelllinien,
die einzelne NDV-Gene exprimieren
-
Die
Plasmide pCIneoNP, pCIneoP, pCIneoM, pCIneoF, pCIneoFwt und
pCIneoHN wurden für
die Erzeugung von stabil transformierten Zelllinien verwendet, die
diese Proteine einzeln exprimieren. Am Tag vor der Transfektion
wurden CER-Zellen in Kulturschalen von 6 cm ausgesät und über Nacht
inkubiert, um eine Konfluenz von 60 bis 80 zu erreichen. Die Zellen
wurden mit 2 μg
Plasmid-DNA unter Verwendung von 12 μl LipofectMmin und OptiMem transfiziert,
wie es im Wesentlichen vom Anbieter (GibcoBRL/Life Technologies) beschrieben
wurde. Nach 48 Stunden wurden die Zellen mit Trypsin behandelt,
und es wurden Verdünnungen mit
Medium in Kulturschalen von 10 cm ausgesät, die 500 μg/ml G418 (Boehringer Mannheim)
enthielten. Alle 3 Tage wurde das Medium gegen frisches Medium ersetzt,
das (in Stufen von 100 μg/ml)
ansteigende Mengen von G418 enthielt, bis eine Konzentration von
800 μg/ml
erreicht wurde. Die Zellen wurden im Medium gehalten, das 800 μg/ml G418
enthielt, und 3 Wochen nach der Transfektion wurden einzelne Kolonien
ausgewählt und
auf Kulturschalen mit 96 Vertiefungen überführt. Die klonierte Zelllinie
wurde im Hinblick auf die Expression des entsprechenden NDV-Gens
untersucht, indem ein IPMA wie oben beschrieben für Untersuchungen
zur transienten Expression verwendet wurde. Die Zelllinien, die
NP, P, M oder F konstitutiv exprimierten konnten identifiziert und
isoliert werden. Wir waren jedoch nicht in der Lage, Zelllinien
herzustellen, die das HN-Protein exprimieren. Möglicherweise ist die konstitutive
Expression von HN für
die Zellen toxisch.
-
Erzeugung von stabil transformierten Zelllinien,
welche die T7-RNA-Polymerase exprimieren.
-
Das
für die
T7-RNA-Polymerase kodierende Gen wurde durch Verdau mit EcoRI und
SalI aus dem Plasmid pRT7NT (René van Gennip, ID-DLO, Abteilung
für Säugetier-Virologie)
gewonnen. Das resultierende Fragment enthält das T7-RNA-Polymerase-Gen,
das hinter dem Baculovirus-p10-Promotor lokalisiert ist. Das DNA-Fragment
wurde zwischen die EcoRI-Schnittstelle und die SalI-Schnittstelle
in das Plasmid pCIneo0 kloniert, wodurch das Plasmid pCIneo107 erzeugt
wurde. Dem Plasmid pCIneo0 fehlt der T7-Promotor, und es wurde ausgehend
von pCIneo durch Verdau mit NheI, gefolgt von einem partiellen Verdau
mit ScaI, Auffüllen der
klebrigen Enden mit Klenow-DNA-Polymerase und Rezirkularisierung
unter Verwendung einer T4-DNA-Ligase gewonnen. Die Baculovirus-Sequenzen
wurden durch Verdau mit EcoRI und PacI, gefolgt von einer Behandlung
mit T4-DNA-Polymerase zur Erzeugung glatter Enden und Rezirkularisierung
aus pCIneo107 entfernt. Das resultierende Plasmid wurde pCIneo007
genannt. Die Expression der T7-RNA-Polymerase wurde durch Co-Transfektion
von Zellen mit pCIneo007 und pPRh01 verifiziert. Das letztgenannte
Plasmid enthält das
E2-Protein des klassischen Schweinefieber-Virus, welches hinter
einen T7-Promotor kloniert ist, sowie eine interne Ribosomeneintrittsstelle
(René van
Gennip, persönliche
Mitteilung). Die Expression von E2 wurde in einem IPMA unter Verwendung
des monoklonalen Antikörpers
V4 (Wensvoort et al., 1986) bestimmt. Stabil transformierte CER-Zelllinien,
welche die T7-RNA-Polymerase
exprimierten, wurden wie oben beschrieben erzeugt und isoliert,
mit der Ausnahme, dass Kulturschalen von 10 cm verwendet wurden,
und die Zellen mit 5 μg
pCIneo007-DNA und 25 μl
LipofectAmin transfiziert wurden. Um einzelne Zelllinien auf die
Expression der T7-RNA-Polymerase zu untersuchen, wurden diese mit
dem Plasmid pPRh01 transfiziert, und die Expression von E2 (die
von der von T7-RNA-Polymerase abhängt) wurde in einem IPMA unter
Verwendung des monoklonalen Antikörpers V4 untersucht. Es wurden
einige Zelllinien identifiziert, welche die T7-RNA-Polymerase exprimierten.
Eine Zelllinie, die als CER-C9 bezeichnet wurde, wurde für nachfolgende
Experimente verwendet.
-
Klonierung und Expression
von HN-Genen und Hybrid-HN-Genen
-
Der
Primer 3UIT wurde dazu verwendet, einzelsträngige cDNA. von NDV und von
Vogel-Paramyxovirus Serotyp 2 und 4 (APMV2 und APMV4) wie oben beschrieben
zu synthetisieren. Alle nachfolgenden PCR-Reaktionen wurden unter
Verwendung von 25 Zyklen von 15 Sekunden bei 94 °C, 30 Sekunden bei 55 °C und 2 Minuten
bei 72 °C
durchgeführt.
-
Die
gesamte kodierende Region des HN-Gens von APMV2 wurde durch eine
PCR erhalten, bei der die Primer IV03 (5'-GGGGGAATTCCCCATTCAATGAAGGGTCTAC-3') und IV05 (5'-GATCCCCGGGTCTTAAACCAGGCTTCGCAATG-3') verwendet wurden,
welche ausgehend von der Sequenz des HN-Gens von APMV2 (Gen-Bank Zugriffsnummer
D14030) abgeleitet wurden. Die gesamte kodierende Region des HN-Gens
von APMV4 wurde durch eine PCR erhalten, bei der die Primer IV06
(5'-GGGGGAATTCTGGTAGGGTGGGGAAGGTAGC-3') und IV08 (5'-ATTGCCCGGGGGGTAACTAATCAGGATCTCAG-3') verwendet wurden,
welche ausgehend von der Sequenz des HN-Gens von APMV4 (Gen-Bank Zugriffsnummer
D14031) abgeleitet wurde. Die resultierenden PCR-Fragmente wurden
(entweder direkt oder nach Subklonierung in pGEM-T) mit EcoRI und
XmaI verdaut und zwischen die EcoRI-Schnittstelle und die XmaI-Schnittstelle
in pCIneo kloniert. Die resultierenden Plasmide wurden als pCIneoHN2
bzw. pCIneoHN4 bezeichnet.
-
Hybride
zwischen dem HN-Gen des NDV-Stamms LaSota und dem HN-Genen von APMV2
und APMV4 wurden mittels überlappender
PCR wie folgt konstruiert. Der N-terminale Teil (aa 1-141) des HN-Gens des
NDV-Stamms LaSota wurde mit einer Pwo-DNA-Polymerase unter Verwendung der Primer
IV01B (5'-GTAGGAATTCAAGAGAGGCCGCCCCTCAAT-3'; nt 6325-6354) und IV10 (5'-AATGAGTTCTTTGCCTATCCCCCC-3'; nt 6811-6834) amplifiziert.
Der C-terminale Teil des HN-Gens von APMV2 (aa 142-580) wurde mit
einer Pwo-DNA-Polymerase unter Verwendung der Primer IV11B (5'-GGGGGGATAGGCAAAGAACTCATTCAAGGAGATGCATCTGCAGGC-3') und IV05 amplifiziert.
Die resultierenden PCR-Fragmente wurden in einer überlappenden
PCR (Überlappung
in Kursivbuchstaben dargestellt) unter Verwendung der Primer IV01B
und IV05 sowie unter Verwendung der "Expand High Fidelity"-Enzymmischung zusammengefügt. Das
resultierende PCR-Fragment wurde (entweder direkt oder nach Subklonierung
in pGEM-T) mit EcoRI und XmaI verdaut und zwischen die EcoRI-Schnittstelle
und die XmaI-Schnittstelle in pCIneo kloniert. Das resultierende
Plasmid, das ein Hybrid-HN-Gen enthielt und aus den aa 1-141 von
NDV und den aa 142-580 von APMV2 bestand, wurde als pCIneoHN1/2141 bezeichnet.
-
Der
C-terminale Teil des HN-Gens von APMV4 (aa 143-569) wurde unter
Verwendung der Primer IV14B (5'-GGGGGGATAGGCAAAGAACTCATTGTAGATGATGCATCTGCAGGCCTAAATTTCC-3') und IV08 amplifiziert. Dieses Fragment
wurde mit dem N-terminalen Teil des HN-Gens von NDV (siehe oben)
in einer überlappenden
PCR unter Verwendung der Primer IV01B und IV08 zusammengefügt. Das
resultierende PCR-Fragment wurde (entweder direkt oder nach Subklonierung
in pGEM-T) mit EcoRI und XmaI verdaut und zwischen die EcoRI-Schnittstelle
und die XmaI-Schnittstelle
in pCIneo kloniert. Das resultierende Plasmid, das ein Hybrid-HN-Gen
enthielt, welches aus den aa 1-141 von NDV und aa 143-569 von APMV4
bestand, wurde pCIneoHN1/4141 genannt.
-
In
Analogie zu den oben beschriebenen Konstruktionen wurden Hybrid-HN-Gene
konstruiert, die aus den aa 1-143 von NDV und den aa 144-580 von
APMV2, oder aus den aa 1-143 von NDV und den aa 145-569 von APMV4
bestanden. Für
diese Konstruktionen wurden PCR-Fragmente unter Verwendung der nachfolgenden
Primerpaare erhalten; NDV aa 1-143, Primer IV01B und IV13 (5'-ATCTACAATGAGTTCTTTGCCTATC-3'; nt 6816-6840);
APMV2 aa 144-580,
Primer IV14B (5'-GGGGGGATAGGCAAAGAACTCATTGTAGATGATGCATCTGCAGGCCTAAATTTCC-3') und IV05; APMV4 aa 145-569, Primer
IV15B (5'GGGGGGATAGGCAAAGAACTCATTGTAGATCAAACAGCTGACTACACAGCAG-3') und IV08. Die PCR-Fragmente
wurden (entweder direkt oder nach Subklonierung in pGEM-T) mit EcoRI
und XmaI verdaut und zwischen die EcoRI-Schnittstelle und die XmaI-Schnittstelle
in pCIneo kloniert. Die resultierenden Plasmide wurden pCIneo1/2143 bzw. pCIneo1/4143 genannt.
Um die Expression der HN-Proteine zu untersuchen, wurden CER-Zellen
oder die QM5-Zellen mit FPV-T7 für
1 Stunde bei einer m.o.i. von 1 infiziert, mit den Plasmiden pCIneoHN,
pCIneoHN2, pCIneoHN4, CIneoHN1/2141, CIneoHN1/2143, CIneoHN1/4143 und
pCIneoHN1/4143 transfiziert, und 24 Stunden
nach der Transfektion wurden die Monolayer mit einer 1%igen Suspension
aus Hühner-Erythrozyten
in PBS für
45 Minuten bei Raumtemperatur überschichtet.
Anschließend
wurden die Monolayer sorgfältig
dreimal mit PBS gewaschen, und die Adhäsion der Erythrozyten an die
transfizierten Zellen wurde mikroskopisch untersucht. Um die Induktion
der Zellfusion nach Co-Expression des HN-Proteins und des F-Proteins
zu untersuchen, wurden CER-Zellen oder QM5-Zellen mit pCIneoFwt gemeinsam mit entweder pCIneo-HN1, pCneoHN2,
pCIneoHN4, pCIneoHN1/2141, pCIneoHN1/4141, pCIneoHN1/2143 oder pCIneoHN1/4143 co-transfiziert. Nach Inkubation für 2 bis
3 Tage wurden die Monolayer mit PBS gewaschen, für 15 Minuten mit Giemsa-Lösung (1:30-Verdünnung in
Wasser) gewaschen und mikroskopisch untersucht.
-
Klonierung von Hybrid-HN-Genen in genomische
NDV-cDNA vollständiger
Länge
-
Ein
synthetisches Verbindungsmolekül
(linker), das als HN12 bezeichnet wurde, wurde zwischen die NotI-Schnittstelle
und die SpeI-Schnittstelle von pGEM-T (Promega) eingesetzt, wobei
die Oligonukleotide HN12a (5'-GGCCGCATATTCTAGAGTTAACGACTTA-3') und HN12b (5'-CTAGTAAGTCGTTAACTCTAGAATATGC-3') verwendet wurden.
Ein synthetisches Verbindungsmolekül, das als HN14 bezeichnet
wurde, wurde zwischen die NotI-Schnittstelle und die SpeI-Schnittstelle
von pGEM-T eingesetzt, wobei die Oligonukleotide HN14a (5'-GGCCGCATATTCTAGAGTTAACGA-3') und HN14b (5'-CTAGTCGTTAACTCTAGAATATGC-3') verwendet wurden.
Die resultierenden Plasmide wurden als pGEM-HN12 bzw. pGEM-HN14
bezeichnet. Diese Plasmide wurden mit NotI und XbaI verdaut und
dazu verwendet, das NotI-SpeI-Fragment (nt 3390-7488) aus dem Plasmid
p535-S[Fwtc]Cm zu klonieren. Die resultierenden
Plasmide wurden pGEM-HN1/2NS bzw. pGEM-HN1/4NS bezeichnet. Die HN-Gene
dieser Plasmide wurden durch die Hybrid-HN-Gene aus den Plasmiden
pCIneoHN1/2143 bzw. pCIneoHN1/4143 ersetzt
(siehe Abschnitt: Klonierung und Expression von HN-Genen und Hybrid-HN-Genen). Zu diesem
Zweck wurden pCIneoHN1/2143 und pCIneoHN1/4143 mit NheI und SmaI verdaut, und die resultierenden
Fragmente (welche die Hybrid-Gene HN1/2143 und
HN1/4143 enthielten) wurden zwischen die
NheI-Schnittstelle und die HpaI-Schnittstelle
der Plasmide pGEM-HN1/2NS und pGEM-HN1/4NS kloniert, was zu pGEM+HN12
bzw. pGEM+HN14 führte.
Die letztgenannten Plasmide wurden dazu verwendet, um die Hybrid-HN-Gene
in den genomischen NDV-cDNA-Klon vollständiger Länge einzubringen. Zu diesem
Zweck wurden die Plasmide pGEM+HN12 und pGEM+HN14 mit NotI und SpeI
verdaut, und das Fragment, welches entweder das HN12-Gen oder das
HN14-Gen enthielt, wurde dazu verwendet, das entsprechende Fragment
von pNDFL+ auszutauschen, was zu pNDFL+HN1/2143Cm
bzw. pNDFL+HN1/4143Cm führte. Das Cm-Gen wurde aus
diesen Plasmiden durch Verdau mit XbaI gefolgt von einer Rezirkularisierung
unter Verwendung der T4-DNA-Ligase entfernt. Um der "rule-of-six" zu entsprechen,
wurde ein Verbindungsmolekül
in die einzeln vorkommende SpeI- Schnittstelle
dieser Plasmide unter Verwendung von selbstkomplementären Oligonukleotiden
eingebracht. Das Verbindungsmolekül H2 (5'-CTAGCGAGCGCTCG-3') wurde in das Plasmid pNDFL+HN1/2143 eingebracht, und das Verbindungsmolekül H3 (5'-CTAGCGAGCWGCTCG-3') wurde in pNDFL+HN1/4143 eingebracht, was zu den Plasmiden pNDFL+HN1/2143(H2) bzw. pNDFL+HN1/4143(H3)
führte.
-
Eliminierung eines spezifischen
Epitops im HN-Protein von NDV-LaSota
-
Ein
spezifisches Epitop, d.h. Aminosäuren
346 bis 354 (PDE-QDYQIR)
in dem HN-Protein von NDV-LaSota, das von Mab 4D6 (Long et al.,
1986; Meulemans et al., 1986) erkannt wird, wurde eliminiert, indem
diese Sequenz durch die entsprechende Sequenz aus dem HN-Protein
entweder von APMV-2 (NRTDIQQTI) oder von APMV-4 (PDPLQDQIL) ersetzt
wurde. Zu diesem Zweck wurde das Plasmid pCIneoHN (siehe Abschnitt:
Klonierung und Expression von einzelnen NDV-Genen) als Matrize verwendet,
um überlappende PCR-Fragmente
zu erzeugen. Für
die APMV-2-Sequenz wurde das erste PCR-Fragment erzeugt, indem die Primer
IV01 (5'-GTAGACGCGTAAGAGAGGCCGCCCCTCAAT-3') und 3HN2 (5'-GATAGTTTGCTGTATATCAGTCCGATTGCATGTGTCATTGTATCGCTTGTATATCAC-3') verwendet wurden. Das zweite PCR-Fragment
wurde unter Verwendung der Primer 5HN2 (5'-AATCGGACTGATATACAGCAAACTATCATGGCCAAGTCTTCGTATAAGCCTGGAGCC-3') und NDV3-HN (5'-CGAGCCCGGGCCGGCATTCGGTTTGATTCTTG-3') erzeugt. Die resultierenden
Fragmente wurden kombiniert und als Matrize für eine dritte PCR unter Verwendung
der Primer IV01B (5'-GTAGGAATTCAAGAGAGGCCGCCCCTCAAT-3') und NDV3-HN verwendet.
Für die
APMV-4-Sequenz wurde das erste PCR-Fragment unter Verwendung der
Primer IV01 und 3HN4 (5'-TAAGATCTGATCTTGCAGCGGGTCAGGGCATGTGTCATTGTATCGCTTGTATATCAC-3') erzeugt. Das zweite PCR-Produkt wurde
unter Verwendung der Primer 5HN4 (5'-CCTGACCGCTGCAAGATCAGATCTTAATGGCCAAGTCTTCGTATAAGCCTGGAGCC-3') und NDV3-HN erzeugt. Die resultierenden
Fragmente wurden kombiniert und als Matrize für eine dritte PCR verwendet,
wobei die Primer IV01B und NDV3-HN verwendet wurden. Die Primer
3HN2/5HN2 und 3HN4/5HN4 sind teilweise komplementär und enthalten
die genetischen Kodes für
die HN2-Sequenz (NRTDIQQTI) bzw. die HN4-Sequenz (PDPLQDQIL). Die
PCR-Reaktionen wurden unter Verwendung des "Expand Long Template"-PCR-Kits (Boehringer Mannheim) durchgeführt. Die
PCR bestand aus 30 Zyklen von 10 Sekunden bei 94 °C, 30 Sekunden
bei 58 °C
und 2 Minuten bei 68 °C,
gefolgt von einem Zyklus von 4 Minuten bei 68 °C. Die PCR-Fragmente wurden
mit EcoNI und Bsu36I verdaut und zwischen die EcoNI-Schnittstelle und
die Bsu36I-Schnittstelle von pCIneoHN kloniert. Die resultierenden
Plasmide wurden pCIne-oHN1(HN2e) bzw.
pCIneoHN1(HN4e) genannt. Die Untersuchung der transienten Expression
ergab, dass die modifizierten HN-Proteine korrekt exprimiert und
zur Zelloberfläche
transportiert wurden, wie anhand von Hämadsorbtionsuntersuchungen
unter Verwendung von Hühner-Erythrozyten
beurteilt wurde. Darüber
hinaus reagierte MAb 6D4, der gegen ein lineares Epitop aus HN von
NDV gerichtet ist, das aus den Aminosäuren 346-354 besteht (oder
diese zumindest umfasst), nicht mit den modifizierten HN-Proteinen.
-
Die
Plasmide pCIneoHN1(HN2e) und pCIneoHN1(HN4e) wurden mit NarI und
SpeI verdaut, und die Fragmente, welche die modifizierten HN-Gene
enthielten, wurden zwischen die NarI-Schnittstelle und die SpeI-Schnittstelle
von pGEM-HN1/2NS bzw. pGEM-HN1/4NS kloniert. Die resultierenden
Plasmide, die als pGEM-HN1(HN2e) und pGEM-HN1(HN4e) bezeichnet wurden,
wurden mit NotI und SpeI verdaut und dazu verwendet, dass NotI-SpeI-Fragment in pNDFL+
zu ersetzen. Die resultierenden Plasmide wurden pNDFL-HN(HN2e)Cm
bzw. pNDFL-HN(HN4e)Cm genannt. Das Cm-Gen wurde aus diesen Plasmiden
durch Verdau mit XbaI ge folgt von einer Religation entfernt. Die
resultierenden Plasmide wurden als pNDFL-HN(HN2e) bzw. pNDFL-HN(HN4e)
bezeichnet.
-
ERGEBNISSE
-
Nukleotidsequenz des 3'-terminalen Endes und des 5'-terminalen Endes
des Genoms vom NDV-Stamm LaSota
-
Die
Sequenz eines putativen 3'-Endes
des NDV-Genoms ist veröffentlicht
worden (Ishida et al., 1986), wenn auch von einem anderen NDV-Stamm
(D26) als dem vorliegend verwendeten (LaSota). Yusoff et al. (1987)
haben eine Sequenz des L-Gens und die einer relativ großen, nicht-kodierenden
Region hinter dem L-Gen von NDV-Stamm Beaudette C veröffentlicht.
Wie jedoch vorliegend gezeigt wird, enthielt diese Sequenz nicht
das vollständige
terminale 5'-Ende
des viralen Genoms, wodurch es unmöglich ist, infektiöses Kopie-NDV
zu erzeugen. Das 3'-terminale
Ende und das 5'-terminale
Ende des Genoms von negativsträngigen RNA-Viren
erfüllt
eine essentielle Funktion bei der Replikation und Transkription
(Lamb und Kolakofsky, 1996). Um folglich eine NDV-cDNA vollständiger Länge zu erzeugen,
die dazu verwendet werden kann, infektiöses Virus durch reverse genetische
Manipulation zu erzeugen (Conzelmann, 1996), ist es absolut erforderlich, dass
korrekte 3'-Ende
und 5'-Ende des
viralen Genoms einzuschließen.
Aus diesem Grunde haben wir die exakte Nukleotidsequenz sowohl des
3'-Endes als auch
des 5'-Endes der
genomischen RNA von NDV-Stamm LaSota unter Verwendung eines 3'- und 5'-RACE-Verfahrens
(rapid amplification of cDNA ends) bestimmt. Das 5'-Ende wurde durch
PCR nach Ligation eines einzelsträngigen Anker-Primers (ALG3)
an einzelsträngige cDNA
erhalten, die durch reverse Transkription des 5'-Endes der genomischen RNA erzeugt wurde.
Unter Verwendung eines Primers (ALG4), der komplementär zum Anker-Primer
ist, sowie eines NDV-spezifischen Primers wurden PCR-Produkte erzeugt,
die das 5'-Ende
enthielten. Um das 3'-Ende
von NDV zu klonieren, wurde der einzelsträngige Anker-Primer ALG3 unter
Verwendung einer T4-RNA-Ligase an das 3'-Ende der viralen RNA ligiert und mittels
PCR unter Verwendung des Primers ALG4 und eines NDV-spezifischen
Primers amplifiziert (Verfahren I). Alternativ dazu wurden das 3'-Ende und das 5'-Ende der NDV-RNA
miteinander ligiert, wobei eine T4-RNA-Ligase verwendet wurde, und
die resultierende verknüpfte
RNA wurde für
eine RT-PCR unter Verwendung von NDV-spezifischen Primern verwendet,
welche den Ligationspunkt flankierten (Verfahren II). Die Produkte
der 3'- und 5'-RACE wurden in den
T-Vektor pBluescriptII-TSK (Ichihara und Kurosawa, 1993) oder in
pGEM4Z kloniert, und mehrere unabhängige Klone wurden isoliert
und sequenziert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Um einen direkten Vergleich des 3'-terminalen Endes und des 5'-terminalen Endes
zu ermöglichen,
sind die Sequenzen in Form einer DNA gezeigt, und das 3'-Ende des genomischen
Strangs wird als das 5'-Ende
des antigenomischen Strangs gezeigt. Auf Ebene der genomischen RNA lautet
die Sequenz des 3'-Endes
3'-UGGUUUGUCUCUUAG
gelesen, während
die Sequenz des 5'-Endes UUUAGAAACAAACCA-5' lautet. Die Sequenz
des 3'-Endes ähnelt fast
der veröffentlichten
3'-terminalen Sequenz
des NDV-Stamms D26 (Ishida et al., 1986). Die Sequenz des 5'-Endes zeigt jedoch,
dass der NDV-Stamm LaSota 64 zusätzliche
Nukleotide im Vergleich mit der veröffentlichten Sequenz des L-Gens
von NDV-Stamms Beaudette
C (Yusoff et al., 1987) aufweist. (6.)
-
Replikation von NDV-Minigenomen
durch ein Helfervirus
-
Um
zu bestimmen, ob das 3'-Ende
und das 5'-Ende
von NDV funktionell an der Replikation und Transkription beteiligt
sind, wurden Minigenome konstruiert, die aus dem 3'-Ende von NDV (nt
1-119), einem für sekretierte
alkalische Phosphatase (SEAP) kodierenden Reportergen und dem 5'-Ende von NDV (nt 14973-15186)
bestand (2). Diese Minigenome wurden
in beiden Orientierungen in den Transkriptionsvektor pOLTV5 klo niert,
wobei die Plasmide pOLTV535 bzw. pOLTV553 erzeugt wurden (für Details
bezüglich
der Konstruktion, siehe Material und Methoden). Das Plasmid pOLTV5
(1) enthält
den T7-RNA-Polymerase-Promotor gefolgt von einer einzeln vorkommenden
StuI-Schnittstelle und einer einzeln vorkommenden SmaI-Schnittstelle, das
autokatalytische Ribozym von Hepatitis Delta-Virus (HDV) und das
Transkriptions-Terminationssignal des Bakteriophagen T7 (Pattnaik
et al., 1992). Eine in vivo-Transkription oder eine in vitro-Transkription
des Plasmids pOLTV535 unter Verwendung von T7-RNA-Polymerase führt zu antigenomischer
RNA (oder [+]-RNA), während
die Transkription von Plasmid pOLTV553 zu genomischer RNA (oder [-]-RNA)
führt (5).
-
Um
zu untersuchen, ob die Minigenom-RNAs, die durch die Plasmide pOLTV535
und pOLTV553 erzeugt wurden, unter Verwendung von NDV als Helfervirus
repliziert und exprimiert werden können, haben wir CER-Zellen
verwendet, welche die T7-RNA-Polymerase
entweder konstitutiv exprimieren (CER-C9-Zellen, siehe Material
und Methoden) oder nach Infektion mit rekombinanten Geflügelpocken
fpEFLT7pol (Britton et al., 1995; im Folgenden FPV-T7 genannt),
das die T7-RNA-Polymerase exprimiert. CER-C9-Zellen und FPV-T7-infizierte
CER-Zellen wurden mit den Minigenom-Plasmiden pOLTV535 oder pOLTV553
transfiziert, und nach Inkubation für 3 Stunden bei 37 °C wurden
die Zellen entweder mit NDV für
1 Stunde infiziert, oder sie wurden nicht infiziert. Ungefähr 24 Stunden
nach der Transfektion wurde eine Probe aus dem Medium genommen und
auf eine SEAP-Aktivität untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die SEAP-Expression in FPV-T7-infizierten Zellen,
welche mit pOLTV535 transfiziert worden waren, sehr hoch war. Dies
ist nicht überraschend,
da die Transkription durch die T7-RNA-Polymerase antigenomische
[+]-RNA erzeugt, die durch die Geflügelpocken-Enzyme mit einer Cap-Struktur versehen
und von der Wirtszelle wirksam translatiert wird. In pOLTV553-transfizierten
Zellen erzeugt die Transkription durch die T7-RNA-Polymerase genomische
[-]-RNA, die durch das Helfervirus in [+]-RNA umgewandelt werden
muß, um
in ein SEAP-Protein translatiert zu werden (siehe 5).
In beiden Fällen
konnte keine Erhöhung
der SEA2-Expression in NDV-infizierten Zellen im Vergleich zu nicht-infizierten Zellen
beobachtet werden. Im Gegenteil; die SEAP-Expression in NDV-infizierten Zellen
war durchgehend ungefähr
zweimal niedriger als in nicht-infizierten Zellen (Ergebnisse nicht
gezeigt). Bei pOLTV535-transfizierten Zellen kann dies durch das
bereits sehr hohe Ausmaß der
SEAP-Expression durch Transkripte erklärt werden, welche durch die
T7-RNA-Polymerase erzeugt werden. In pOLTV553-tranfizierten Zellen
jedoch, in denen die Expression von SEAP von der Umwandlung der
genomischen [-]-RNA in antigenomische [+]-RNA oder mRNA durch den
viralen Polymerasekomplex abhängig
ist, hätten
wir eine Erhöhung
der SEAP-Expression nach NDV-Infektion erwartet. Wir können uns
zwei Gründe
vorstellen, warum die Minigenome nicht von NDV exprimiert und repliziert
werden konnten. Zunächst
entspricht die Größe der Minigenom-RNAs
nicht der sogenannten "rule-of-six" (Calain und Roux,
1993; Kolakofsky et al., 1998). Gemäß dieser Regel werden Paramyxovirus-Genome
nur wirksam repliziert, wenn sie ein Vielfaches von 6 nt lang sind.
Zum Zweiten können
die zwei zusätzlichen
G-Reste, die am 5'-Ende
der Minigenom-RNAs vorhanden sind, die korrekte Replikation und/oder
Transkription durch den viralen Polymerasekomplex stören. Um
herauszufinden, ob die Replikation der Genome von der "rule-of-six" abhängig ist,
haben wir eine Reihe von kurzen selbst-komplementären Oligonukleotiden,
bei denen sich die Länge
um 1 nt vergrößerte, in
die einzeln vorkommende ClaI-Schnittstelle der Plasmide pOLTV535
und pOLTV553 eingebaut (siehe 2).
Die resultierenden Plasmide (pOLTV535N0 bis -N5 und pOLTV553N0 bis
-N5) unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Länge von 1 bis 6 nt, und folglich
sollte eines dieser Plasmide eine Minigenom-RNA erzeugen, die der "rule-of-six" entspricht. Die
Plasmide wurden verwendet, um CER-Zellen oder FPV-T7-infizierte
CER-C9-Zellen wie oben beschrieben zu transfizieren. Die Ergebnisse
zeigten, dass lediglich die Plasmide pOLTV535N3 und pOLTV553N3 zu
einer erhöhten
SEAP-Aktivität nach einer
NDV-Infektion führten.
Die Länge
der Minigenom-RNAs, die ausgehend von diesen Plasmiden durch eine
T7-RNA-Polymerase erzeugt wurden, wurden auf 6 nt+2 berechnet. Da
zwei zusätzliche
G-Reste am 5'-Ende
der Minigenom-RNAs vorhanden waren, verweisen diese Ergebnisse darauf,
dass nur die Größe der RNA-Sequenz,
welche zwischen dem tatsächlichen 3'-Ende und dem tatsächlichen 5'-Ende der Minigenom-RNAs vorhanden ist,
für die "rule-of-six" relevant ist. Dies
wurde verifiziert, indem Minigenom-Plasmide konstruiert wurden,
in denen der Transkriptionstart der T7-RNA-Polymerase so verändert wurde,
dass das erste Nukleotid, welches in die RNA eingebaut wurde, das erste
Nukleotid des 3'-Endes
oder des 5'-Endes
von NDV war (siehe Material und Methoden). Die Transfektion dieser
Plasmide verwies darauf, dass lediglich Minigenom-RNAs, die ausgehend
von den Plasmiden pOLTV735N3 und pOLTV753N3 erzeugt wurden, durch
das Helfervirus repliziert wurden (Ergebnisse nicht gezeigt). Dieses
Erkenntnisse verweisen wiederum darauf, dass die Replikation von
NDV streng von der "rule-of-six" abhängig ist.
Ferner verweisen diese Erkenntnisse darauf, dass das Vorhandensein
von zwei zusätzlichen
G-Resten am 5'-Ende
der Minigenom-RNAs die korrekte Replikation nicht stören. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit Minigenom-Plasmiden (oder DI-Plasmiden) von
anderen Paramyxoviridae erhalten (Pattnaik et al., 1992; Harty und
Palese, 1995).
-
Verpackung von NDV-Minigenomen
durch Helfervirus
-
Um
zu bestimmen, ob Minigenom-RNAs durch NDV-Helfervirus verpackt werden
können,
wurde das Medium von transfizierten Zellen auf frische Monolayer überführt, und
nach 1 Stunde Adsorption wurden die Monolayer dreimal mit PBS gewaschen
und weiter in Komplettmedium inkubiert. Nach 24 Stunden Inkubation wurde
die SEAP-Aktivität
im Medium gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine SEAP-Aktivität lediglich
in Zellen vorhanden war, die mit Medium von Zellen behandelt worden
waren, welche mit Minigenom-Plasmid pOLTV555N3 transfiziert worden
waren (Tabelle 4). Diese Erkenntnis verweist darauf, dass Minigenom-RNAs in
NDV-Hüllen
verpackt werden können,
und dass diese Partikel in der Lage sind, Zellen zu infizieren.
Des Weiteren zeigen diese Ergebnisse, dass die Verpackung von der
Replikation abhängig
ist, was darauf verweist, dass lediglich RNA-Moleküle, die
mit dem viralen Proteinen NP, P und L kom- plexiert sind, in Virus-ähnliche Partikel
verpackt werden.
-
Replikation von NDV-Minigenomen durch
Plasmide, welche die Proteine NP, P und L exprimieren
-
Um
zu bestimmen, ob die Minigenom-RNAs auch durch Plasmide repliziert
werden können,
die für
die essentiellen Proteine NP, P und L kodieren, haben wir Co-Transfektions-Experimente
in Zellen durchgeführt, welche
mit FPV-T7 infiziert waren. Die Zellen wurden mit einer Kombination
aus Plasmiden transfiziert, die aus dem Minigenom-Plasmid und den
Plasmiden pCIneoNP, -P bzw. -L(c) bestand. Als Negativkontrolle
wurde pCIneoL(c), welches für
das essentielle Protein L kodiert, gegen das Vektorplasmid pCIneo
ersetzt. Die Ergebnisse (Tabelle 5) verwiesen darauf, dass Plasmide,
welche für
NP, P und L kodieren, tatsächlich
in der Lage sind, Minigenom-RNAs zu replizieren. Die Ergebnisse
zeigen ferner, dass ähnlich
wie bei der Minogenom-Replikation durch Helfervirus die Replikation
durch die Proteine NP, P und L ebenfalls von der "rule-of-six" abhängig ist.
-
Nukleotidsequenz des vollständigen Genoms
vom NDV-Stamm LaSota
-
Subgenomische
cDNA-Fragmente, die das gesamte NDV-Genom umfassen, wurden mittels
RT-PCR konstruiert (4). Um die Anzahl
von PCR-Fehlern minimal zu halten, wurde ein Proofreading-Enzym-Mix (Expand
Long Template; Boehringer Mannheim) in Kombination mit einer begrenzten
Anzahl von PCR-Zyklen (15 Zyklen) verwendet. Der Primer 3UIT, der
komplementär
zu dem 3'-Ende der
NDV-RNA ist, wurde für
die reverse Transkription verwendet, und Gen-spezifische Primer
wurden für
die PCR verwendet. Um mögliche PCR-Fehler
zu identifizieren, wurden drei unabhängige RT-Reaktionen durchgeführt und
dazu verwendet, um drei unabhängige
Gruppen von subgenomischen cDNAs zu erzeugen. Die cDNAs, die hinsichtlich
ihrer Größe von ungefähr 4 bis
7 kb reichten, wurden in pGEM-T kloniert. Die Nukleotidsequenz von
zwei Gruppen von cDNAs wurde unter Verwendung von Primern bestimmt,
die entweder von veröffentlichten
NDV-Sequenzen abgeleitet
waren, oder unter Verwendung von Primern, die von der NDV-Sequenz
abgeleitet war, welche während
dieses Sequenzierungsprojekts erhalten wurde (Tabelle 1). Verbliebene
Unsicherheiten wurden durch Sequenzierung der relevanten Regionen
der drei Gruppe von cDNA-Klonen beseitigt. Das Genom des NDV-Stamms
LaSota besteht aus 15186 nt (3), womit
dieses das kleinste aller Paramyxovirus-Genome ist, von dem bislang
die gesamte Sequenz ermittelt wurde (Kolakofsky et al. 1998).
-
Konstruktion eines NDV-cDNA-Klons vollständiger Länge im Transkriptionsplasmid
pOLTV5
-
Um
einen cDNA-Klon vollständiger
Länge des
NDV-Stamms LaSota zu konstruieren, wurden überlappende cDNA-Klone, die
das gesamte NDV-Genom umfassten, an gemeinsamen Restriktionsschnittstellen
gemäß der in 4 gezeigten Strategie zusammengefügt. Die
gesamte NDV-cDNA wurde in dem Minigenom-Plasmid pOLTV535 (siehe
oben), das von dem Transkriptionsplasmid pOLTV5 abgeleitet ist,
zusammengesetzt. Wie in 4B gezeigt
wird, bestand der letzte Schritt beim Zusammenbau der vollständigen NDV-cDNA
in der Klonierung eines ungefähr
8,8 kb großen
ClaI (nt 3521-12355)-Fragments von pGEM-B in p535-DI, das die NDV-Sequenzen
enthielt, welche die ClaI-Schnittstelle auf beiden Seiten flankiert
(d.h. nt 1-3521 bzw. 12355-15186). Es zeigte sich, dass dieser Schritt
verhältnismäßig schwierig
war, da wir wiederholt bei der Erzeugung der korrekten Klone keinen
Erfolg hatten. Aus diesem Grund wurde das ClaI-Fragment von pGEM-B mit
dem Chloramphenicol-Resistenz (Cm)-Gen aus dem Plasmid pACYC184
versehen (tagged). Das ClaI-Fragment, welches das Cm-Gen enthielt,
wurde isoliert und in die ClaI-Schnittstelle
von p535-DI kloniert, und Transformanten wurden auf ihre Resistenz
gegen Cm selektiert. Da Transformanten nur geringfügig wuchsen,
wurde die Antibiotika-Selektion auf 15 μg/ml Cm und 10 μg/ml Km verringert,
und die Inkubationstemperatur wurde von 37 °C auf 32 °C verringert. Schließlich wurde
das Cm-Gen durch Verdau mit BsiWI aus diesem Plasmid entfernt, gefolgt
von einer Rezirkularisierung durch Verwendung einer T4-DNA-Ligase.
Nach Transformation von E. coli wurden Zellen, die das erwünschte Plasmid
enthielten, phänotypisch
durch Screening nach Km-Resistenz und Cm-Sensitivität identifiziert.
Das resultierende Plasmid, das aus der NDV-cDNA vollständiger Länge bestand,
welche zwischen die Schnittstellen SmaI und StuI des Transkriptionsplasmids pOLTV5
kloniert war, wurde als pNDFL+ bezeichnet.
-
Erzeugen eines infektiösen NDV
aus cDNA vollständiger
Länge
-
Um
infektiöses
NDV gänzlich
ausgehend von klonierter cDNA zu erzeugen, wurde das Plasmid pNDFL+
bei Co-Transfektionsexperimenten mit pCIneoNP, -P und -L(c) verwendet,
wie es oben für
die Minigenomplasmide beschrieben ist. Die Transfektion von CER-
und CEF-Zellen wurde unter Verwendung des Minigenomplasmids pOLTV553N3
und durch Messung der SEAP-Expression überprüft. Als Negativkontrolle wurde pCIneoL(c)
durch pCIneo ersetzt. Nach der Co-Transfektion wurden die Zellen
für 3 bis
6 Tage in Medium inkubiert, das 5 Allantoisflüssigkeit ent hielt. Die Zugabe
von Allantoisflüssigkeit
ist notwendig, weil CER- oder CEF-Zellen geeignete Proteasen fehlen,
die erforderlich sind, um das F-Protein des NDV-Stamms LaSota zu spalten.
Die Spaltung des F-Proteins ist für die Ausbreitung von Zelle
zu Zelle und für
die Erzeugung eines infektiösen
Virus absolut erforderlich. Nach 3 Tagen Inkubation führten wir
eine immunologische Färbung
der fixierten Monolayer unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gegen
das F-Protein durch. Die Ergebnisse zeigten, dass Zellen, die mit
dem Antikörper
gefärbt
wurden, lediglich in Monolayern vorhanden waren, die mit pNDFL(+),
pCIneoNP, -P und -L(c) co-transfiziert worden waren. Diese Ergebnisse
verwiesen darauf, dass die Replikation und Expression des Genoms
in diesen Zellen auftrat. Keine Färbung von Zellen wurde beobachtet,
wenn pCIneoL(c) in den Co-Transfektionsexperimenten
gegen pCIneo ersetzt wurde.
-
Um
infektiöses
Virus zu erhalten, wurde der Überstand
von transfizierten CEF-Monolayern in die Allantois-Höhle von
embryonierten Eiern injiziert. Vier Tage später wurde die Allantoisflüssigkeit
abgeerntet, in einem Hämagglutination-Assay
analysiert und weiter in Eiern passagiert. Die Ergebnisse zeigten,
dass lediglich der Überstand
von Zellen, die mit einer Kombination aus pNDFL+ und pCIneoNP, -P
und -L(c) transfiziert worden waren, zu einer positiven Reaktion
im Hämagglutination-Assay
führten.
Allantoisflüssigkeit,
die eine positive Hämagglutinationsreaktion
zeigte, wurde anschließend
in einem Hämagglutination-Inhibierungsassay unter
Verwendung der monoklonalen Antikörper 7B7, 8C11, 5A1, 7D4 und
4D6 (Long et al., 1986), welche verwendet werden können, um
zwischen verschiedenen NDV-Stämmen
zu unterscheiden, analysiert. Die Ergebnisse dieses Assays verwiesen
darauf, dass der NDV-Stamm, der aus den inokulierten Eiern gewonnen
wurde, dieselbe Reaktion zeigte wie der ursprünglich LaSota-Stamm. Das Virus,
das aus den inokulierten Eiern gewonnen wurde, wurde NDFL genannt,
um es von dem ursprünglichen
LaSota-Stamm zu unterscheiden.
-
Erzeugen eines genetisch modifizierten
NDV aus cDNA vollständiger
Länge
-
Um
unzweifelhaft zu zeigen, dass das Co-Transfektions-System verwendet
werden kann, um infektiöses
Virus aus klonierter NDV-cDNA vollständiger Länge zu erhalten, wurde ein
genetischer Anhang (tag) in das Plasmid pNDFL(+) eingebracht. Zu
diesem Zweck wurde die Aminosäuresequenz
der Proteasespaltstelle im Fo-Protein durch PCR-Mutagenese von der
Sequenz des LaSota-Stamms (GGRQGR | L) zur Konsensussequenz von
virulenten NDV-Stämmen
(GRRQRR | F) verändert
(siehe Material und Methoden für
Details). Das resultierende Plasmid pNDFL+[Fwt]
wurde verwendet, um Virus zu erzeugen, indem das oben beschriebene
Co-Transfektions-System eingesetzt wurde. Infektiöses Virus,
das NDFL[Fwt] genannt wurde, wurde aus der
Allantoisflüssigkeit
von embryonierten Eiern gewonnen, die mit dem Medium von co-transfizierten CEF-Zellen
inokuliert worden war. In einem HI-Test zeigten alle MAbs, einschließlich 7D4,
der spezifisch für den
LaSota-Stamm ist, dieselbe Reaktivität mit dem neu erzeugten Virus
wie mit dem ursprünglichen
LaSota-Stamm. Die Nukleotidsequenz der Region, die für die Proteasespaltstelle
des F-Proteins kodiert, wurde mittels RT-PCR bestimmt. Die Ergebnisse
zeigten, dass die Nukleotidsequenz die exakten Nukleotid-Austausche enthielt,
welche in den mutagenen Primer eingebracht worden waren, der verwendet
wurde, um die ursprüngliche
LaSota-Sequenz zu modifizieren. Diese Erkenntnis zeigt, dass das
Virus von dem Plasmid pNDFL+[Fwt] erhalten
wurde, und dies zeigt, dass (genetisch modifiziertes) NDV gänzlich ausgehend
von klonierter NDV-cDNA vollständiger
Länge erzeugt
werden kann.
-
Die Proteasespaltstelle des Fo-Proteins
von NDV ist eine wesentlich Determinante für die Virulenz
-
Es
wird im Allgemeinen angenommen, dass die Aminosäuresequenz der Proteasespaltstelle
des Fo-Proteins eine wesentliche Determinante für die Virulenz von verschiedenen
NDV-Stämmen
ist. Die Erzeugung eines genetisch modifizierten LaSota-Stamms, bei dem die
Aminosäuresequenz
der Proteasespaltstelle von der eines lentogenen (nicht-virulenten)
NDV-Stamms zu der eines velogenen (virulenten) NDV-Stamms verändert wurde,
bot die einzigartige Gelegenheit, diese Annahme zu überprüfen. Aus
diesem Grunde haben wir den intercerebralen Pathogenitätsindex
(ICPI) des neu erzeugten Virus NDFL[Fwt]
bestimmt und diesen mit dem des Stamms NDFL und dem des ursprünglichen
LaSota-Stamms (Klon
E13-1) verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass der ICPI des Stamms
NDFL[Fwt] 1,3 betrug, was bei weitem über dem
Wert für
die Stämme
NDFL (ICPI = 0,0) und Klon E13-1 (ICPI = 0,3) lag. Diese Ergebnisse
zeigen, dass erwartungsgemäß die Virulenz von
NDV in hohem Maße
durch die Aminosäuresequenz
der Proteasespaltstelle des Fo-Proteins bestimmt wird.
-
Einbringung eines serologischen
Markers
-
Die
Glykoproteine F und HN aus der Hülle
von NDV sind die am stärksten
immunogenen Proteine des Virus. Nach der Infektion zeigen sowohl
das F-Protein als auch das HN-Protein eine starke Antwort mit einem neutralisierenden
Antikörper.
Die Induktion einer solchen Antwort mit einem neutralisierenden
Antikörper
ist die Basis für
eine erfolgreiche Impfung durch nicht-virulente NDV-Stämme (wie
beispielsweise mit dem weit verbreiteten LaSota-Stamm). Die Antikörperantwort
gegen NDV-Impfstämme kann
jedoch nicht von der Antikörperantwort
gegen virulente NDV-Feldstämme
unterschieden werden. Daher können
Infektionen mit virulentem Feld-Virus nicht mit serologischen Verfahren
aufgespürt
werden. Diese Situation ist unerwünscht, da Infektionen mit Feld-Virus
durch eine Impfung verdeckt werden, und die durch Feldstämme verursachten
klinischen Symptome übersehen
oder sogar der Impfung zugeschrieben werden können.
-
Da
die erfolgreiche Differenzierung zwischen Impfung und Infektion
für die
Ausrottung von NDV notwendig ist, haben wir damit begonnen, genetisch
modifizierte NDV-Stämme
zu entwickeln, die für
die Impfung verwendet werden können,
und die serologisch von NDV-Feldstämmen unterschieden werden können (sogenannte
Marker-Impfstoffe). Um einen NDV-Marker-Impfstoff zu entwickeln,
muß das
Virus genetisch modifiziert werden, sodass ein oder mehrere immundominante
Epitope von einem der (Haupt)-Antigene
entweder deletiert oder modifiziert werden. Die Deletion eines Teils
(von Teilen) eines essentiellen Proteins kann zum Verlust der Funktion
dieses Proteins führen.
Aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen, eines der immundominanten
Proteine der Hülle
von NDV so zu modifizieren, dass die biologische Funktion des Proteins
beibehalten wurde, während
das Antikörper-Repertoire
gegen das modifizierte Protein sich von dem Antikörper-Repertoire gegen
das ursprüngliche
Protein unterschied. Aus den nachstehend genannten Gründen haben
wir für
eine Ausführungsform
der Erfindung beschlossen, das HN-Protein von NDV zu modifizieren.
Die Infektion von NDV wird durch Fusion der Hülle des Virions mit der Plasmamembran
der Wirtszelle ausgelöst.
Für diesen
Vorgang ist sowohl das F-Protein als auch das HN-Protein erforderlich.
Es ist gezeigt worden, dass das F-Protein und das HN-Protein physikalisch
Wechselwirken und, dass diese Wechselwirkung für die Membranfusion erforderlich
ist (Deng et al., 1995). Des Weiteren ist gezeigt worden, dass die
Interaktion Typen-spezifisch ist, d.h. das F-Protein und das HN-Protein
müssen
vom selben Virus stammen, um eine Fusionsaktivität zu zeigen. Die interagierende
Domäne
des HN-Proteins von NDV ist in der sogenannten Stiel- oder Stammregion
des Proteins lokalisiert worden, welche die ersten 92 Aminosäurereste
der Ektodomäne
des HN-Proteins umfasst (Deng et al., 1995). Es wurde gezeigt, dass
Hybrid-HN-Proteine,
die aus den aa 1-141 von NDV und den aa 141-572 des humanen Parainfluenzavirus
Typ-3 (hPIV3) bestehen, ihre Fusionsaktivität beibehalten, wenn sie mit
dem F-Protein von NDV co-exprimiert werden. Diese Ergebnisse verweisen
darauf, dass genetisch modifizierte NDV-Stämme, die ein Hybrid-HN-Protein
enthalten, welches aus der Stammregion von NDV besteht, welcher der
globuläre
Kopf eines HN-Proteins aus einem anderen Vogel-Paramyxovirus-Serotyp
folgt, lebensfähig
sein können.
Des Weiteren würden
solche Stämme
eine anti-HN-Antikörper-Antwort zeigen, die
sich von der von NDV unterscheidet. Da die Antwort mit neutralisierendem
Antikörper
gegen das F-Protein ausreichend ist, um einen wirksamen Schutz gegen
die Bedrohung einer Virusinfektion zu erzielen, erfüllen solche
genetisch modifizierten NDV-Stämme,
die beiden essentiellen Erfordernisse eines Marker-Impfstoffs, d.h.
Schutz gegen Erkrankung und serologische Abgrenzung.
-
Es
wurden Hybrid-HN-Gene konstruiert, die aus einer Fusion der aa 1-141
von NDV und der aa 142-580 des Vogel-Paramyxovirus Typ-2 (APMV2) (als HN1/2141 bezeichnet) oder aus einer Fusion der
aa 1-143 von NDV und der aa 144-580 von APMV2 (als HN1/2143 bezeichnet). In ähnlicher Weise wurden Hybrid-HN-Gene konstruiert,
die entweder aus den aa 1-141 von NDV und den aa 143-569 von AMPV4
(als HN1/4141 bezeichnet) bestanden oder
aus den aa 1-143 von NDV und den aa 145-569 von APMV4 (als HN1/4143 bezeichnet). Die Hybrid-Gene wurden in
den eukaryontischen Expressionsvektor pCIneo kloniert und in co-Transfektions-Experimenten
mit einem Plasmid verwendet, welches das NDV-F-Protein enthielt.
Zu diesem Zweck wurde das F-Protein so modifiziert, dass die Aminosäuresequenz
der proteolytischen Spaltstelle zwischen F2 und F1 von der Sequenz
von LaSota zu der Konsensussequenz von virulenten NDV-Stämmen verändert wurde
(Fwt, siehe Abschnitt Material und Methoden).
Die Co-Transfektions-Experimente in CER-Zellen und QM5-Zellen zeigten,
dass sowohl HN1/2141 und HN1/2143 sowie
auch HN1/4141 und HN1/4143 eine
Zellfusion bei einer Co-Expression mit dem Fwt-Protein
induzierten. Diese Ergebnisse zeigten, dass die Komplexe zwischen
den Hybrid-HN-Proteinen und dem F-Protein biologisch aktiv waren.
Die Hybrid-HN-Proteine HN1/2143 und HN1/4143 wurden dazu verwendet, die ursprünglichen
HN-Gene in dem cDNA-Klon vollständiger Länge pNDFL+
zu ersetzen, was zu pNDFL-HN1/2143 und pNDFL-HN1/4143 führte.
Die beiden letztgenannten Plasmide wurden anschließend für die Erzeugung
von infektiösem
Virus verwendet, indem das oben beschriebene Co-Transfektions-System eingesetzt wurde.
Lebensfähige
rekombinante Viren (als NDFL-HN1/2143 und NDFL-HN1/4143 bezeichnet) konnten aus der Allantoisflüssigkeit
von embryonierten Eiern isoliert werden, die mit dem Überstand
von transfizierten Monolagern inokuliert worden waren.
-
Das
Vorhandensein des Hybrid-HN-Gens wurde in jeder der zwei Rekombinanten
mittels RT-PCR verifiziert. Hämagglutination-Inhibierungstests
zeigten, dass monoklonale Antikörper
polyvalente Antiseren gegen NDV nicht in der Lage waren, die Agglutination
von Hühner-Erythrozyten
durch die rekombinanten Viren NDFL-HN1/2143 und
NDFL-HN1/4143 zu hemmen. Diese Ergebnisse
zeigen, dass die Stämme
in der NDFL-HN1/2143 und NDFL-HN1/4143 als
Impfstoffe verwendet werden können,
die serologisch von klassischen NDV-Impfstoffen unterschieden werden
können.
-
Expression eines heterologen
Proteins ausgehend von rekombinantem NDV
-
Um
zu untersuchen, ob Fremdgene in das NDV-Genom eingebracht werden
können,
haben wir ein rekombinantes Virus konstruiert, welches das SEAP-Reportergen
enthielt. Das SEAP-Gen wurde von dem Plasmid pOLTV535 abgeleitet
und wurde so modifiziert, dass es die übliche Transkriptions-Stopp-Box
und die übliche
Transkriptions-Start-Box von NDV enthielt. Ein DNA-Fragment, welches
das SEAP-Gen enthielt, und dem die von den Transkriptions-Stopp-Box
und die Transkriptions-Start-Box folgte, wurde in die XmnI-Schnittstelle
(nt 109) in das Plasmid pNDFL+[Fwt] eingebracht.
Infektiöses
Virus, das als NDFL-AP bezeichnet wurde, wurde mittels des Co-Transfektions-Systems
erzeugt, und das Vorhandensein des SEAP-Gens wurde mittels RT-PCR
verifiziert. Zellen, die mit dem Stamm NDFL-AP infiziert waren,
exprimierten sehr hohe Mengen des SEAP-Proteins. Durch Verwendung
der spezifischen Aktivität
des SEAP-Proteins berechneten wir, das x% des Proteins in den mit
NDFL-AP infizierten Zellen aus SEAP-Protein bestand. Diese Ergebnisse
zeigen, dass heterologe Gene in sehr starkem Ausmaß von rekombinantem
NDV exprimiert werden können.
-
Erzeugen einer NDV-Deletionsmutante
in einer transkomplementierenden Zellline
-
Um
die Expression des M-Proteins von NDV auszuschalten, wurde ein großer Teil
des M-Gens durch Verdau von pNDFL+[Fwt]
mit BsaAI (nt 3087) gefolgt von einem partiellen Verdau mit HindIII
(nt 4252) deletiert. Nach Auffüllen
des HindIII-Endes mit Klenow-DNA-Polymerase wurde das Fragment durch
Verwendung von T4-DNA-Ligase rezirkularisiert und dazu verwendet,
E. coli zu transformieren. Das resultierende Plasmid, das als pNDFL+[Fwt]dM bezeichnet wurde, wurde verwendet,
um Virus mit Hilfe des Co-Transfektions-Systems in trans-komplementierenden
CER-M-Zellen zu erzeugen, die das M-Protein von NDV exprimierten.
Der Überstand
von transfizierten Monolagern wurde dreimal in CER-M-Zellen passagiert
und im Hinblick auf das Vorhandensein des Virus analysiert. Es wurde
Virus erhalten, wie durch die Tatsache gezeigt wurde, dass der Kulturüberstand
der dritten Passage positive Ergebnisse beim Hämagglutination (HA)-Test und
beim Hämagglutination-Inhibierungs
(HI)-Test ergab. Das Virus wurde als NDFL-dM bezeichnet. Wenn NDFL-dM
verwendet wurde, um Monolayer von CEF-Zellen zu transfizieren, war
das Virus immer noch in der Lage, sich durch Übertragung von Zelle zu Zelle
zu verbreiten, wie in einem IPMA unter Verwendung eines monoklonalen
Antikörpers
gegen das F-Protein beobachtet werden konnte. Wie erwartet konnte
die Expression des M-Proteins in einem IPMA unter Verwendung eines
monoklonalen Antikörpers
gegen das M-Protein nicht gezeigt werden. Wenn der Überstand
verwendet wurde, um entweder CEF-Zellen oder CER-M-Zellen zu infizieren, waren wir nicht
in der Lage, das Vorhandensein von replizierendem Virus in diesen
Monolagern durch IPMA zu demonstrieren. Diese Erkenntnis verweist
darauf, dass in nicht-komplementierenden CEF-Zellen kein infektiöses Virus erzeugt
werden konnte. Diese Erkenntnis wurde durch die Beobachtung bestätigt, dass
eine Inokulation von embryonierten Eiern mit Überstand von infizierten CEF-Zellen
nicht zur Erzeugung von Nachkommenvirus führte, wenn eine Untersuchung
mittels HA-Test oder HI-Test durchgeführt wurde.
-
Die
Bedürfnis
nach besseren NDV-Impfstoffen, und insbesondere das Bedürfnis nach
NDV-Marker-Impfstoffen hat uns veranlasst, ein System der reversen
genetischen Manipulation zu entwickeln, das die genetische Modifikation
von NDV erlaubt. In diesem Dokument beschreiben wir die Erzeugung
von infektiösem NDV,
die ausschließlich
von klonierter cDNA vollständiger
Länge ausgeht.
Wir zeigen, dass die Virulenz von NDV dramatisch verändert werden
kann, indem lediglich drei Nukleotide modifiziert werden, welche
die Spezifität
der Proteasespaltstelle des F-Proteins bestimmen. In diesem Fall
wurde die Proteasespaltstelle von der Spaltstelle des Stamms LaSota
in die Konsensusspaltstelle von virulenten NDV-Stämmen geändert. Indem dieser
genetisch modifizierte NDV-Stamm erzeugt wurde, haben wir den formalen
Beweis dafür
erbracht, dass die Spaltbarkeit des F-Proteins die wesentliche Determinante
(jedoch nicht die einzige Determinante) für die Virulenz von NDV ist.
Durch Verwendung des gleichen reversen genetischen Ansatzes kann
die Spaltstelle nach Belieben in jede andere Aminosäuresequenz
modifiziert werden. Dies kann zur Erzeugung einer Serie von NDV-Stämmen führen, die
ein Spektrum von Virulenz-Niveaus zeigen.
-
In vivo
-
Wie
bereits oben erwähnt
ist gezeigt worden, dass neben der Spaltbarkeit des F-Proteins und
des HN-Proteins andere virale Faktoren zur Pathogenität beitragen
können.
Veränderungen
der Transkription und Translation können das Wachstum und die Ausbreitung
des Virus von Zelle zu Zelle und/oder die Zytopathogenität modulieren.
Die Verfügbarkeit
einer infektiösen
cDNA von NDV erlaubt die systematische Modifikation von Sequenzen,
die bei der Transkription und Replikation beteiligt sind. Dies kann
zur Erstellung von neuen NDV-Impfstoffen führen, die eine optimale Immunogenität und eine
nahezu nicht vorhandene Virulenz zeigen. Sicherheit ist eine der
wichtigsten Eigenschaften von Lebendimpfstoffen. Die Immunogenität steht
jedoch bei vielen Lebendimpfstoffen einschließlich NDV, oftmals in einem
umgekehrten Verhältnis
zur Virulenz. Aus diesem Grund ist die weitere Attenuierung von
Lebendimpfstoffen ohne Verlust von Immunogenität eine der am stärksten erwünschten
Veränderungen,
für die
eine genetische Modifikation eingesetzt werden könnte. In dieser Hinsicht ist
erwähnenswert,
dass es gezeigt wurde, dass die Eliminierung der Expression des
V-Proteins des Sendai-Virus zu einer deutlich verringerten in vivo-Pathogenität für Mäuse führt (Kato
et al., 1997). Ähnlich wie
das Sendai-Virus
erzeugt auch NDV ein V-Protein durch einen Mechanismus, der als
RNA-Editierung bekannt ist (Steward et al., 1993). Es ist vorhersagbar,
dass die Eliminierung der Expression des V-Proteins von NDV ebenfalls
zu einem attenuierten Phänotyp
in vivo führen
könnte.
Neben der Veränderung
der Virulenz von NDV zeigen wir, dass es möglich ist, die Antigen-Ausstattung
von NDV so zu modifizieren, dass Stämme erzeugt werden können, die
serologisch von NDV-Feldstämmen
unterschieden werden können.
Diese sogenannten Marker-Impfstoffe sind ein unschätzbares
Werkzeug um die Verbreitung von NDV in kommerziellen Schwärmen weltweit
zu erfassen. Darüber
hinaus könnte
die Anwendung dieser Marker-Impfstoffe in großen Ausmaß letztlich zur vollständigen Ausrottung
von NDV führen,
indem ein Verfahren aus in tensivem Screening und Ausmustern von
infizierten Schwärmen
angewendet wird. In diesem Dokument zeigen wir, dass Fremdgene in
das Genom von NDV eingebaut werden können. Diese Fremdgene können in
infizierten Zellen in sehr hohem Ausmaß exprimiert werden. Dies zeigt,
dass NDV als Impfvektor für
die Expression von Antigenen aus anderen (Geflügel-)Erregern verwendet werden
kann. Einige Eigenschaften machen NDV zu einem idealen Impfvektor
für die
Impfung gegen respiratorische oder intestinale Erkrankungen. 1)
NDV kann in embryonierten Eiern problemlos zu sehr hohen Titern
kultiviert werden. 2) Die Massenkultur von NDV in embryonierten
Eiern ist verhältnismäßig kostengünstig. 3)
NDV-Impfstoffe sind verhältnismäßig stabil
und können
einfach durch Massenanwendungsverfahren, wie beispielsweise durch
Trinkwasser oder durch Versprühen
oder Aerosolbildung, verabreicht werden. 4) Der natürliche Infektionsweg
für NDV
erfolgt über
den Respirationstrakt und/oder über
den Intestinaltrakt, wobei diese auch die wichtigsten natürlichen
Infektionswege von zahlreichen anderen Erregern für Geflügel sind.
5) NDV kann trotz des Vorhandenseins von zirkulierenden mütterlichen
Antikörpern eine
lokale Immunität
induzieren.
-
Schließlich zeigen
wir, dass lebensfähige
NDV-Deletionsmutanten erzeugt werden können, indem man trans-komplementierende
Zelllinien verwendet. Eine NDV-Deletionsmutante wurde erzeugt, die
nicht in der Lage ist, das Matrix (M)-Protein zu exprimieren, welches
an der Knospung von NDV an der inneren Zellmembran beteiligt ist.
Wir zeigen, dass ein phänotypisch
komplementierter NDV-Stamm, der nicht in der Lage ist, das M-Protein
zu exprimieren, immer noch in der Lage ist, Zellen zu infizieren
und sich durch Übertragung von
Zelle zu Zelle zu verbreiten. Das mutierte Virus ist jedoch nicht
in der Lage, infektiöse
Nachkommen in nicht-komplementierenden Zellen zu bilden. Diese Erkenntnis
zeigt, dass phänotypisch
komplementierte NDV-Deletionsmutanten als sichere selbst-beschränkende Impfstoffe
verwendet werden können,
die nicht in der Lage sind, sich in ihrer Umgebung zu verbreiten.
Ein solcher nicht-übertragbarer
Impfstoff vereint den wichtigsten Vorteil von Lebendimpfstoffen,
d.h. die Wirksamkeit, mit dem wichtigsten Vorteil von abgetöteten Impfstoffen,
d.h. die Sicherheit.
-
FIGURENBESCHREIBUNGEN
-
1.
-
Transkriptionsvektor
pOLTV5 ist ein Derivat des Transkriptionsvektors, der von Pattnaik
et al. (1992) beschrieben wurde. Siehe Text für Details hinsichtlich der
Konstruktion. Das Plasmid enthält
den T7-DNA-abhängigen
RNA-Polymerase-Promotor (fett dargestellt) gefolgt von den einzeln
vorkommenden Restriktionsschnittstellen StuI und SmaI und dem autokatalytischen
Ribozym aus dem Hepatitis-Delta-Virus (HDV). DNA-Fragmente können zwischen die Schnittstellen
StuI und SmaI kloniert und entweder in vitro oder in vivo unter
Verwendung der T7-RNA-Polymerase transkribiert werden. Das 5'-Ende des resultierenden
Transkripts enthält
zwei zusätzliche
G-Reste, die nicht vom Insert kodiert werden. Aufgrund der Wirkung
des Ribozyms entspricht das 3'-Ende
des Transkripts exakt dem letzten Nukleotid des Inserts.
-
2.
-
Struktur
der Minigenom-Plasmide pOLTV535 (2A)
und pOLTV553 (2B). Die Minigenom-Plasmide
basieren auf dem Transkriptionsplasmid pOLTV5 (vgl. 1)
und enthalten die 3'-Region
(nt 1-119) und die 5'-Region
(nt 14970-15186) vom NDV-Stamm LaSota, welche das Gen flankieren,
das für
die sekretierte alkalische Phosphatase (SEAP) kodiert. Die Transkription
von pOLTV535 durch die T7-RNA-Polymerase ergibt antigenomische RNA
(oder [+]-RNA), während
die Transkription von pOLTV553 genomische RNA (oder [-]-RNA) ergibt.
Die Start (S)-Box und die Ende (E)-Box, bei denen es sich um Signale
für die
Initiation und Termination der viralen Transkription handelt, sind
dargestellt. Das Startkodon des SEAP-Gens ist unterstrichen. Die
Sequenzen der Insertionen (N0-N5) in die ClaI-Schnittstelle, die
zu Minigenom-Plasmiden führen,
welche sich jeweils um 1 nt in ihre Länge unterscheiden (pOLTV535N0-N5
bzw. pOLTV553N0-N5) sind ebenfalls gezeigt.
-
3.
-
Nukleotidsequenz
des Genoms von NDV-Stamm LaSota und abgeleitete Aminosäuresequenz
der NDV-Gene. Die gezeigte Sequenz entspricht dem antigenomischen
Strang und ist in 5'-3'-Richtung in Form der
ssDNA gezeigt. Die in dieser Figur gezeigte Sequenz ist die der
Konsensussequenz, die durch vollständige Sequenzierung von zwei
unabhängigen
Gruppen überlappender,
subgenomischer cDNAs ermittelt wurde, welche das gesamte NDV-Genom
umfassen. Verbliebene Unsicherheiten (wahrscheinlich das Ergebnis
von PCR-Fehlern) wurden durch Sequenzierung der relevanten Regionen
von einer dritten unabhängigen
Gruppe von Klonen beseitigt. Die Sequenz des cDNA-Klons vollständiger Länge pNDFL+,
die aus überlappenden
subgenomischen cDNA-Klonen zusammengesetzt wurde (siehe 4) unterscheidet sich von derjenigen der Konsensus-NDV-Sequenz
an den folgenden Positionen (Konsensus-Sequenz in Klammern): nt
1755, G (A); nt 3766, A (G); nt 5109, G (A); nt 6999, T (C); nt
7056, G (A); nt 9337, G (A); nt 9486, A (T); nt 10195, T (C); nt
13075, A (G). Diese Unterscheide führen zu 3 Aminosäureveränderungen
(Konsensussequenz in Klammern: F-Protein, R189 (Q);
HN-Protein S200 (P); L-Protein N369 (I).
-
4.
-
- (A) Gesamtstrategie, die beim Zusammensetzen
der NDV-cDNA vollständiger
Länge aus
subgenomischen, überlappenden
cDNA- Klonen verwendet
wurde. Die cDNA wurde in Plasmid pOLTV535 zusammengesetzt, das bereits
das 3'-Ende und
5'-Ende des NDV-Stamms LaSota enthielt
(siehe 2). Das resultierende Plasmid,
das als pNDFL+ bezeichnet wurde, wurde für die Erzeugung von infektiösem NDV
verwendet.
- (B) Detailliertes Klonierungsverfahren für das Zusammensetzen von NDV-cDNA
vollständiger
Länge aus subgenomischen, überlappenden
cDNA-Klonen. Cm bezeichnet das Chloramphenicol-Resistenz-Gen, welches zeitweise als
phänotypischer
Anhang eingebracht wurde (siehe Text für Details).
- (C) Detailliertes Klonierungsverfahren für die Herstellung von genetisch
modifizierter NDV-cDNA vollständiger
Länge.
Die Modifikation besteht aus 3 Nukleotidveränderungen, die in das F-Gen
eingebracht wurden, und die zu der Modifikation der Aminosäuresequenz
der proteolytischen Spaltstelle des F-Proteins führt (siehe Text für Details).
-
5.
-
(A) pOLTV535-Serie.
-
Die
Transkription durch T7-RNA-Polymerase ergibt antigenomische RNA
(oder [+]-RNA) die direkt von der Zelle in SEAP-Protein translatiert werden kann. Nach
Infektion der Zelle mit Helfervirus (oder nach Co-Transfektion von
Plasmiden, die für
NP, P und L kodieren) wird die antigenomische RNA von dem viralen Polymerasekomplex
für die
Synthese von genomischer RNA (oder [-]-RNA) verwendet. Die genomische
RNA wird dann von dem viralen Polymerasekomplex für die Synthese
von mRNA (durch Verwendung der spezifischen Transkriptionsstart-Box
[S] und der Transkriptionsende-Box [E]) und für die Synthese von antigenomischer
RNA verwendet.
-
(B) pOLTV553-Serie.
-
Die
Transkription durch T7-RNA-Polymerase ergibt genomische RNA (oder
[-]-RNA), die nicht in SEAP-Protein translatiert werden kann. Nach
Infektion der Zelle mit Helfervirus (oder nach Co-Transfektion von
Plasmiden, die für
NP, P und L kodieren) wird die genomische RNA von dem viralen Polymerasekomplex für die Synthese
von mRNA (durch Verwendung der spezifischen Transkriptionsstart-Box
[S] und der Transkriptionsende-Box [E]) und für die Synthese von antigenomischer
RNA verwendet.
-
6.
-
Nukleinsäuresequenz-Alignment:
die 5'-terminalen
Enden von NDV-LaSota und anderen Paramyxoviren werden als Sequenzvergleich
von NDV mit den 4 Mitgliedern der Gattung Rubulavirus, 3 Mitgliedern
der Gattung Paramoxyvirus und 3 Mitgliedern der Gattung Morbillivirus
gezeigt. Die Sequenzen werden ausgehend von der Ende-Box des L-Gens
bis zum 5'-Ende
(3'-5' cDNA) gezeigt. NDV,
Newcastle-Krankheit-Virus; hPIV2, humanes Parainfluenzavirus 2;
MuV, Mumpsvirus; SV5 und SV4X, Simianes Virus 5 bzw. 41; SeV, Sendaivirus;
bPIV3 und hPIV3, bovines bzw. humanes Parainfluenzavirus; CDV, canines
Staupe-Virus; MeV, Masernvirus; RPV, Rinderpest-Virus. Die Nukleotid
(nt)-Sequenzen der
gesamten Genome wurden wie folgt erhalten (Zugriffsnummern): NDV
(AF077761); hPIV2 (X57559); MuV (AB000388); SV5 (AF052755); SV41 (X64275);
bPIV3 (D84095); hPIV3 (Z11575); CDV (L13194); MeV (X16565); RPV
(Z30697).
-
LITERATURHINWEISE
-
- Alexander, D.J. (1993) Paramyxovirus infections.
In Virus infections of birds. McFerran, J.B. and McNulty, M.S. (eds),
pp. 321-340, Elsevier Science Publishers B.V., Amsterdam.
- Antin, P.B and Ordahl, C.P. (1991) Isolation and characterization
of an avian myogenic cell Line, Dev. Biol. 143: 111-121.
- Baron, M.D. and Barrett, T. (1997) Rescue of rinderpest virus
from cloned cDNA, J. Virol. 71: 1265-1271.
- Beach J.R. (1944) The neutralization in vitro of avian pneumoencephalitis
virus by Newcastle disease immune serum. Science 100: 361-362.
- Beard, C.W. and Hanson, R.P. (1984) Newcastle disease. In M.S.
Hofstad et al. (eds) Disease of Poultry, 8th Ed., pp. 452-470. Iowa
State University Press, Ames. Beaudette, F.R., Bivins, J.A, and
Miller, B.R. (1949) Newcastle disease immunization with live virus.
Cornell Vet. 39: 302-334.
- Boursnell, M.E.G., Green, P.F., Samson, A.C.R., Campbell, J.I.A.,
Deuter, A., Peters, R.W., Millar, N.S., Emroerson, P.T. and Binns,
M.M. (1990) A recombinant fowlpox virus expressing the emagglutininneuraminidase gene
of Newcastle disease virus (NDV) protects chickens against challenge
by NDV. Virology 178: 297-300.
- Britton, P., Green, P., Kottier, S., Mawditt, K,L., Penzes,
Z., Cavanagh, D. and Skirmer, M. (1996) Expression of bacteriophage
T7 RNA polymerase in avian and mammalian cells by a recombinant
fowlpox virus. J. Gen. Virol. 77: 963-967.
- Calain, P. and Roux, L. (1993) The rule of six, a basic feature
for efficient replication of Sendai virus defective interfering
RNA. J. Virol. 67: 4822-4830.
- Chambers, P., Millar, N.S., Bingham, R.W. and Emmerson, P.T.
(1986) Molecular cloning of complementary DNA to Newcastle disease
virus and nucleotide sequence analysis of the junction between the
genes encoding the haemagglutinin-neuraminidase and the large protein.
J. Gen. Virol. 67: 475-486
- Chang, A.C.Y. and Cohen, S.N. (1978) Construction and characterization
of amplifiable multicopy DNA cloning vehicles derived from the P15A
cryptic miniplasmid. J. Bacteriol. 134: 1141-1156.
- Cho, B.R. (1982) Cytopathic effects and focus formation by reticuloendotheliosis
viruses in a quail fibroblast cell line. Avian Diseases 27: 261
- Collins, P.L., Hil, M.G., Camargo, E., Grosfeld, H., Chanock,
R.M. and Murphy, B.R. (1995) Production of infectious human respiratory
syncytial virus from cloned cDNA confirms an essential role for
transcription elongation factor from the 5' proximal open reading frame of the
M2 mRNA in gene expression and provides a capability for vaccine
development. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 11563-11567.
- Conzelmann, K.-K. (1996) Genetic manipulation of nonsegmented
negative-strand RNA viruses. J. Gen. Virol. 77: 381-389.
- Cowen, B.S. and Braune, M.O. (1988) The propagation of avian
viruses in a continuous cell line (QT35) of Japanese quail origin.
Avian Diseases 32: 282-297. Deng, R., Wang, Z., Mirza, A.M. and
Iorio, R.M. (1995) Localization of a domain on the paramyxovirus
attachment protein required for the promotion of cellular fusion
by its homologous fusion protein spike. Virology 209: 457-496.
- Doyle, T.M. (1927) A hitherto unrecorded disease of fowls due
to a filter-passing virus. J. Corp. Pathol. Ther. 40: 144-169.
- Garcin, D., Pelet, T., Calain, P., Roux, L., Curran, J. and
Kolakofsky, D. (1995) A highly recombinogenic system for the recovery
of infectious Sendai paramyxovirus from cDNA: generation of a novel
copyback non-defective interfering virus. EMBO J. 14: 6087-6094.
- Garten, W. Berk, W., nagai, Y., Rott, R. and Klenk, H.-D. (1980)
Mutational changes of the protease suceptibility of glycoprotein
F of Newcastle disease virus: Effects on pathogenicity, J. Gen.
Virol. 50: 135-147.
- Goldhaft, T.M. (1980) Historical note on the origin of the LaSota
strain of Newcastle disease virus. Avian Dis. 24: 297-301.
- Gough, R.E. and Alexander, D.J. (1973) The speed of resistance
to challenge induced in chickens vaccinated by different routes
with a B1 strain of live NDV. Vet. Rec. 92: 563-564.
- Hanson, R.P. (1988) Heterogeneity within strains of Newcastle
disease virus: key to survival. In D.J. Alexander (ed.), Newcastle
Disease, pp. 113-130. Kluwer Academic Publ., Boston.
- Harty, R.N. and Palese, P. (1995) Mutations within noncoding
terminal sequences of model RNA's
of Sendai virus: Influence on reporter gene expression. J. Virol.
69: 5128-5131.
- Heckert, R.A., Riva, J., Cook, S., McMillen, J. and Schwartz,
R.D. (1996) Onset of protective immunity in chicks after vaccination
with a recombinant herpes virus of turkeys vaccine expressing Newcastle
disease virus fusion and hemagglutinatinin-neuraminidase antigens.
Avan Dis. 40: 770-777.
- Heuschele, W.P. and Easterday, B.C. (1970) Local immunity and
persistence of virus in the tracheas of chickens following infection
with Newcastle disease virus. II. Immunofluorescent and histopathological
studies. J. Inf. Dis. 121: 497-504.
- Hitchner, S.B. and Johnson, E.P. (1948) A virus of low virulence
for immunizing fowls against Newcastle disease (avian pneumoencephalitis).
Vet. Med. 43: 525-530.
- Hoffman, M.A. and Banerjee, A.K, (1997) An infectious clone
of human parainfluenza virus type 3. J. Virol. 71: 4272-4277.
- Hofstad, M.S. (1953) Immunization of chickens against Newcastle
disease by formalin-inactivated vaccine. Am. J. Vet. Res. 14: 586-589.
- Ichihara, Y., and Kurosawa, Y. (1993) Construction of new T
vectors for direct cloning of PCR products. Gene 130: 153-154.
- Ishida, N., Taira, H., Omata, T., Mizumoto, K., Hattori, S.,
Iwasaki, K. and Kawakita, M. (1986) Sequence of 2617 nucleotides
from the 3' end
of Newcastle disease virus genome RNA and the predicted amino acid
sequence of the viral NP protein. Nucl. Acids Res. 14: 6551-6564.
- Kaleta, E.F. and Baldauf, C. (1988) Newcastle Disease in free-living
and pet birds. In D.J. Alexander (ed.), Newcastle Disease, pp. 197-246.
Kluwer Academic Publ., Boston.
- Kant, A., Koch, G. van Roozelaar, D.J., balk, F. and ter Huurne,
A. (1997) Differentiation of virulent and non-virulent strains of
Newcastle disease virus within 24 hours by polymerase chain reaction.
Avian Pathol. 26: 837-849.
- Kolakofsky, D., Pelet, T., Garcin, D., Hausmann, S., Curran,
J. and Roux, L. (1998) Paramyxovirus RNA synthesis and the requirement
for hexamer genome length: the rule of six revisited. J. Virol.
72: 891-899.
- Kraneveld, F.C. (1926) A poultry disease in the Dutch Bast Indies.
Ned. Indisch B1. Diergeneesk. 38: 448-450. Lamb, R.A. and Lolakofsky,
D. (1996) Paramyxoviridae: the viruses and their replication. in:
Fundamental Virology (Fields et al., eds), Chapter 20, p. 577-604, Lipincott-Raven
Publishers, Philadelphia. Lawson, N.D., Stillman, E.A., Whitt, M.A.
and Rose, J.K. (1995) Recombinant vesicular stomatitis virus from
DNA. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 4477-4481. Long, L., Portetelle,
D, Ghysdael, J., Gonze, M., Burny, A. and Meulemans, G. (1986) Monoclonal
antibodies to haemagglutinin-neuraminidase and fusion glycoproteins
of Newcastle disease virus: relationship between glycosylation and
reactivity. J. Virol. 57: 1198-1202.
- Madansky, C.H. and Bratt, M.A. (1978) Noncytopathic mutants
of Newcastle disease virus. J. Virol. 26: 724-729, Madansky, C.H.
and Bratt, M.A. (1981a) Noncytopathic mutants of Newcastle disease
virus are defective in virus-specific RNA synthesis. J. Virol. 37:
317-327. Madansky, C.H. and Bratt, M.A. (1981b) Relationships among
virus spread, cytopathogenicity, and virulence as revealed by the
noncytopathic mutants of Newcastle disease virus. J. Virol, 40:
691-702.
- Meulemans, G., Gonze, M., Carlier, M.C., Petit, P., Burny, A.
and Long, L. (1986) Protective effects of HN and F glycoprotein-specific
monoclonal antibodies on experimental Newcastle disease. Avian Pathol.
15: 761-768.
- Millar, N.S., Chambers, P. and Emmerson, P.T. (1988) Nucleotide
sequence of the fusion and haemagglutininneuraminidase gene of Newcastle
disease virus, strain Ulster: Molecular basis for variations in
pathogenicity between strains. J. Gen. Virol. 69: 613-620.
- Morgan, R.W., Gelb Jr., J., Schreurs, C.S., Lütticken,
D., Rosenberger, J.K, and Sondermeijer, P. (1992) Protection of
chickens from Newcastle and Marek's diseases with a recombinant herpes
virus of turkeys vaccine expressing the Newcastle disease virus
fusion protein. Avian Dis. 36: 858-870.
- Morgan, R.W., Gelb Jr., J., Pope, C.R. and Sondermeijer, P.
(1993) Efficacy in chickens of a herpes virus of turkeys recombinant
vaccine containing the fusion gene of Newcastle disease virus: onset
of protection and effect of maternal antibodies.
- Moscovici, C. Moscovici, M.G., Jimenez, H., Lai, M.M., Haymann,
M.J. and Vogt, P.K. (1977) Continuous tissue culture cell lines
derived from chemically induced tumors of Japanese quail. Cell 11:
95-103.
- Pattnaik, A.K., Ball, L.A., LeGrone, A.W. and Wertz, G.W. (1992)
Infectious defective interfering particles of VSV from transcripts
of a cDNA clone. Cell 69: 1011-1020. Peeples, M.E. (1988) Newcastle
disease virus replication. In D.J, Alexander (ed.), Newcastle Disease,
pp. 45-78. Kluwer Academic Publ., Boston.
- Peeters, B., N. de Wind, M. Hooisma, F. Wagenaar, A. Gielkens,
and R. Moormann. (1992) Pseudorabies virus envelope glycoproteins
gp50 and gII are essential for virus penetration, but only gII is
involved in membrane fusion. J. Virol. 66: 894-905.
- Radecke, F., Spielhofer, P., Schneider, H., Kaelin, K., Huber,
M., Dötsch,
C, Christiansen, G. and Billeter, M.A. (1995) Rescue of measles
virus from cloned DNA. EMBO J. 14: 5773-5784.
- Rott, R. and Klenk, H.-D. (1988) Molecular basis of infectivity
and pathogenicity of Newcastle disease virus. In D.J. Alexander
(ed.), Newcastle Disease, pp. 98-112. Kluwer Academic Publ., Boston
Russell, P.H., Griffiths, P.C., Goswami, K.K.A., Alexander, D.J.,
Cannon, M.J. and Russell, W.C. (1983) The characterization of monoclonal
antibodies to Newcastle disease virus. J. Gen. Virol. 64: 2069-2072.
Sambrook, J., Fritsch, E.F., and Maniatis, T. (1989) Molecular cloning,
a laboratory manual. Cold Spring Harbor Laboratories, Cold Spring
Harbor, NY.
- Schneider, H., Spielhofer, P., Kaelin, K., Dötsch, C., Radecke, F., Sutter,
G. and Billeter, M.A. (1997) Rescue of measles virus using a replication-deficient
vaccinia-T7 vector. J. Virol. meth. 64: 57-64.
- Schnell, M.J., Mebatsion, T. and Conzelmann, K.-K. (1994) Infectious
rabies viruses from cloned cDNA. EMBO J. 13: 4195-4203.
- Schütze,
H., Enzmann, P.-J., Kuchling, R., Mundt., E., Niemann, H. and Mettenleiter,
T.C. (1995) Complete genomic sequence of the fish rhabdovirus infectious
haematopoietic necrosis virus. J. Gen. Virol. 76: 2519-2527.
- Smith, A.L., Tignor, G.H., Mifune, K., and Motohashi, T. (1977)
Isolation and assay of rabies serogroup viruses in CER cells. Intervirlogy
8: 92-99.
- Spradbrow, P.B. (1988) Geographical distribution. In D.J. Alexander
(ed.), Newcastle Disease, pp. 247-255. Kluwer Academic Publ., Boston,
- Staüber,
N., Brechtbühl,
K,, Bruckner, L. and Hofmann, M.A. (1995) Detection of Newcastle
disease virus in poultry vaccines using the polymerase chain reaction
and direct sequencing of amplified DNA. Vaccine 13: 360-364 Steward,
NL, Vipond, I.B., Millar, N.S. and Emmerson, P.T. (1993) RNA editing
in Newcastle disease virus. J. Gen. Virol. 74: 2539-2547.
- Taylor, J., Edbauer, C., Rey-Senelonge, A., Bouguet, J., Norton,
E., Goebel, S., Desmettre, P. and Paoletti, E. (1990) Newcastle
disease virus fusion protein expressed in a fowlpox virus recombinant
confers protection in chickens. J. Virol. 64: 1441-1450.
- Tessier, D.C., Brousseau, R., and Vernet, T. (1986) Ligation
of single-stranded oligo deoxyribonucleotides by T4 RNA ligase.
Anal. Biochem. 158: 171-178.
- Vieira, J., and Messing, J. (1991) New pUC-derived cloning vectors
with different selectable markers and DNA replication origins. Gene
100: 189-194.
- Vindevogel, H. and Duchatel, J.P. (1988) Panzootic Newcastle
disease virus in pigeons. In D.J. Alexander (ed.), Newcastle Disease,
pp. 184-196. Kluwer Academic Publ., Boston.
- Whelan, S.P.J., Bali, L.A., Barr, J.N. and Wertz, G.T.W. (1995)
Efficient recovery of infectious vesicular stomatitis virus entirely
from cDNA clones. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 8388-8392.
- Wensvoort, G., Terpstra, C, Bonstra, J., Bloemraad, M. and Van
Zaane, D. (1986) Production of monoclonal antibodies against swine
fever virus and their use in laboratory diagnosis. Vet. Microbiol.
12: 101-108. Yusoff, K., Millar, N.S., Chambers, P., and Emmerson,
P.T. (1987) Nucleotide sequence analysis of the L gene of Newcastle
disease virus: homologies with Sendai and vesicular stomatitis viruses.
Nucl. Acids Res. 15: 3961-3976.
-
-
TABELLE 1 (FORTSETZUNG)
P9371+ | GCAGAATCCGTGACTCATGC | 9371-9411 |
P9390+ | ATAGCTACTGTATTCTCTGG | 9392-9411 |
P9686+ | TCACACGATATCATGTTGAG | 9686-9705 |
P9799+ | CACACCCTAACGATAATTGG | 9801-9820 |
P10198+ | ATAAGAAACGTATCACTGAC | 10200-10219 |
P10601+ | TTGTCGCGTTGCCTGTATGG | 10603-10622 |
P11006+ | GCAGACATACTTTGACTCTG | 11008-11027 |
P11393+ | TCCCTTATTGTCTGGAGTGC | 11395-11414 |
P11798+ | TGATACGATAGAACTCGTAG | 11800-11819 |
L12000 | CATATGTCGCCACATGTGAAGGCT | 12008-12031 |
P12373+ | CAACCAGGACATATGATGAG | 12375-12394 |
P12796+ | TCGACTGTTCTTACCAACTC | 12798-12817 |
P12978+ | CACACCAACTTGCAGATACG | 12978-12997 |
P13236+ | GAGTATCTACTGTCGGATGC | 13238-13257 |
P13601+ | ATACTTGTTCAGAGGAATAG | 13603-13622 |
P13943+ | GACCTGACCTCAGATAAAGC | 13946-13965 |
P14002+ | TATCATTGCTGCATTGTGAC | 14004-14023 |
TABELLE 1 (FORTSETZUNG)
P360 | GGCGATGTAATCAGCCTAGTGCTT | 14756-14779 |
P14812+ | ACTAAGGACATACTTGAAGC | 14812-14831 |
| | |
| | |
P230- | CCGGGACTTCTACTTTTAAG | 230-211 |
P998- | TTTGGATATCGCCTGAGAGG | 998-979 |
P1898- | AAAGGTGGCCATGTTTGTCC | 1898-1879 |
P2617- | TGATAGTCAACTTTACTTAC | 2617-2598 |
P3328- | GCAGAATCAAAGTACAGCCC | 3330-3311 |
P3610- | CTTGCCAACTCAACAAGATC | 3612-3593 |
P3990- | GATTAGCATAGTATCCACTG | 3992-3973 |
NDV3-M | TCTCCCCGGGGCAGCTTATTTCTT
AAAAGGAT | 4400-4368 |
P4593- | GACAGATGCAACTCAGTACC | 4625-4606 |
P4618-(LS) | ATGCAACTCAGTACCAGCGC | 4620-4601 |
P5390- | GTAGAGTTACCTGTATACCC | 5411-5392 |
NDV3-F | ACTACCCGGGAAACCTTCGTTCCT
CAT | 6238-6212 |
P6710-(LS) | TCTCAGTTTTTAACAATGCC | 6712-6693 |
P7093-(LS) | GTTGATGGAACGCAGAGTAG | 7095-7076 |
P7522-(LS) | CTGCTGGATGCGTTTCCCAC | 7524-7505 |
P367 | AGGGACCTCAATACTAGCCAGTTC | 8692-8666 |
P9905- | CTCTATCAAGAGGCGATTAG | 9907-9888 |
P10320- | TAAGACAGTACTTTTGCAGG | 10322-10303 |
P10684- | GATGCAACTGTGTCAACACC | 10687-10706 |
P11122- | AATTGGGCAGGAGTCAGAAC | 11124-11105 |
P11510- | TGCCTCCATGATAGCATGCG | 11512-11493 |
TABELLE 1 (FORTSETZUNG)
P11903- | ATTGCTTGGAAGATGGAACC | 11905-11836 |
P12717- | TGTCATACACTATTATGGCG | 12719-12700 |
P13141 | CAAAGAGTACCGTGTACAGACAGC
ATAACC | 13172- 13143 |
P13281- | GACATGATAGAGCTCACCTG | 13302-13283 |
P14101- | ACGGAATGCATGGCAATCAG | 14163-14144 |
P14522- | GCTCACCAAACTCTCTGCAC | 14524-14505 |
P14687- | AGGATCTGTCTCGTGCACTG | 14709-14690 |
P377 | TTTCCTTAAGTTTGGTAATACCTA
GGAC | 14888- 14861 |
P359 | CACCAAGTCGACAATTGGCCAGAA
AAGGAG | 15046- 15017 |
SNDV | ACCAAACAAAGATTTGGTGAATGA
CGA | 15186- 15159 |
Tabelle
2. Sequenz des 3'-terminalen
Endes und des 5'-terminalen
Endes vom Genom des NDV-Stamms LaSota A.
Sequenz des 3'-terminalen
Endes (gezeigt als 5'-Ende
des antigenomischen DNA-Strangs)
Verfahren
I. | Klon | Sequenz |
| 04 | ACCAAACAGAGAATC |
| 05 | ACCAAACAGAGAATC |
| 13 | ACCAAACAGAGAATC |
| 21 | ACCAAACAGAGAATC |
Verfahren
II. | Klon | Sequenz |
| 26 | ACCAAACAGAGAATC |
| 28 | ACCAAACAGAGAATC |
| 30 | ACCAAACAGAGAATC |
| 31 | GCCAAACAGAGAATC |
| 32 | ACCAAACAGAGAATC |
| 33 | ACCAAACAGAGAATC |
| Konsensus | ACCAAACAGAGAATC |
B.
Sequenz des 5'-terminalen
Endes (gezeigt als DNA)
pBluescriptII-TSK-Klone | Klon | Sequenz |
| r3101-13 | ACCAAACAAAGATTT |
| r3101-14 | ACCAAACAAAGATTT |
| r3101-15 | ACCAAACAAAGATTT |
| r2601-17 | ACCAAACAAAGATTT |
| r2601-18 | ACCAAACAAAGATTT |
| r2601-19 | ACCAAACAAAGATTT |
| r2601-20 | AACAAGGTGAAGATA |
| r2601-21 | ACCAAACAAAGATTT |
PGEM4Z-Klone | Klon | Sequenz |
| r3101-16 | ACCAAACAAAGATTT |
| r3101-17 | ACCAAACAAAGATTT |
| r3101-18 | ACCAAACAAAGATTT |
| r3101-19 | ACCAAACAAAGATTT |
| r3101-22 | ACCAAACAAAGATTT |
| Konsensus | ACCAAACAAAGATTT |
Tabelle
3. Minigenom-Replikation durch NDV-Helfervirus A.
SEAP-Aktivität
(cps) nach Transfektion von CER-C9-Zellen mit der pOLTV535-Plasmidserie
und der pOLTV553-Plasmidserie.
Plasmid | +NDV | -NDV | Verhältnis |
pOLTV535N0 | 3.5 × 104 | 7.1 × 104 | 0.49 |
pOLTV535N1 | 5.9 | 12.1 | 0.49 |
pOLTV535N2 | 2.4 | 6.2 | 0.39 |
pOLTV535N3 | 7.6 | 5.2 | 1.46 |
pOLTV535N4 | 1.8 | 4.1 | 0.44 |
pOLTV535N5 | 1.5 | 3.0 | 0.50 |
pOLTV553N0 | 5.5 × 103 | 9.6 × 103 | 0.57 |
pOLTV553N1 | 9.6 | 27.6 | 0.35 |
pOLTV553N2 | 2.4 | 3.5 | 0.68 |
pOLTV553N3 | 15.1 | 9.5 | 1.59 |
pOLTV553N4 | 3.4 | 7.9 | 0.43 |
pOLTV553N5 | 2.9 | 4.8 | 0.60 |
B.
SEAP-Aktivität
(cps) nach Transfektion von FPV-T7-infizierten CER-Zellen mit der pOLTV553-Plasmidserie.
Plasmid | +NDV | -NDV | Verhältnis |
pOLTV553N0 | 7.2 × 104 | 8.3 × 104 | 0.86 |
pOLTV5533N1 | 8.4 | 12.0 | 0.70 |
pOLTV553N2 | 8.9 | 12.6 | 0.71 |
pOLTV553N3 | 27.4 | 8.6 | 3.19 |
pOLTV553N4 | 9.7 | 10.4 | 0.93 |
pOLTV553N5 | 8.5 | 8.1 | 1.05 |
Tabelle
4. Transfer
der SEAP-Aktivität
(cps) nach Behandlung von CER-Zellen
mit dem Überstand
von FPV-T7-infizierten Zellen, die mit der pOLTV553-Plasmidserie
transfiziert und mit NDV superinfiziert worden waren (siehe Tabelle 3).
Plasmid | |
pOLTV553N0 | 2.4 × 103 |
pOLTV553N1 | 6.2 |
pOLTV553N2 | 2.0 |
pOLTV553N3 | 20.6 |
pOLTV553N4 | 2.0 |
pOLTV553N5 | 2.1 |
Tabelle
5. SEAP-Aktivität (cps)
nach Co-Transfektion von CER-Zellen mit der pOLTV553-Plasmidserie
sowie mit den Plasmiden pCIneoNP, pCIneoP und pCIneoL(c) (oder mit
pCIneo als Negativkontrolle).
Plasmid | NP,
P & L | NP,
P & pCIneo | Verhältnis |
pOLTV553N0 | 3.1 × 104 | 2.7 × 103 | 11.7 |
pOLTV553N1 | 4.1 | 5.2 | 7.9 |
pOLTV553N2 | 3.1 | 3.1 | 10.0 |
pOLTV553N3 | 35.9 | 3.6 | 100.8 |
pOLTV553N4 | 1.9 | 4.6 | 4.1 |
pOLTV553N5 | 1.0 | 4.1 | 2.5 |
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-