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Menschlicher
Parainfluenzavirus Typ 3 (HPIV3) ist eine häufige Ursache von schwerer
Infektion des unteren Respirationstrakts in Säuglingen und Kindern, die weniger
als ein Jahr alt sind. Es wird in dieser Altersgruppe nur vom Respiratorischen
Synzytialvirus (RSV) als eine führende
Ursache von Krankenhauseinweisung für virale Erkrankungen des unteren
Respirationstrakts übertroffen
(Collins et al., S. 1205-1243. In B.N. Fields (Knipe et al., Hrsg.)
Fields Virology, 3. Ausgabe, Bd. 1 Lippincott-Raven Publishers,
Philadelphia, 1996; Crowe et al., Vaccine 13:415-421, 1995; Marx
et al., J. Infect. Dis. 176:1423-1427, 1997). Infektionen durch
dieses Virus resultieren in erheblicher Morbidität bei Kindern von weniger als
3 Jahren. HPIV1 und HPIV2 sind ursächliche Erreger von Laryngotracheobronchitis
(Krupp) und können
auch schwere Lungenentzündung
und Bronchiolitis hervorrufen (Collins et al., 3. Ausgabe. In „Fields
Virology", B. N.
Fields, D. M. Knipe, P. M. Howley, R. M. Chanock, J. L. Melnic,
T.P. Monath, B. Roizman, und S. E. Straus, Hrsg. Bd. 1, S. 1205-1243.
Lippincott-Raven Publishers, Philadelphia, 1996). In einer Langzeitstudie über eine
Dauer von 20 Jahren wurden HPIV1, HPIV2 und HPIV3 als die ursächlichen
Erreger für
6,0, 3,2 bzw. 11,5% der Hospitalisierungsfälle für Erkrankungen des Respirationstrakts
identifiziert, die insgesamt für
18% der Hospitalisierungen verantwortlich sind, und aus diesem Grund
gibt es einen Bedarf für
einen wirkungsvollen Impfstoff (Murphy et al., Virus Res. 11, 1-15,
1988). Die Parainfluenzaviren sind auch als ein wesentlicher Anteil
der Fälle von
viral induziertem Mittelohr-Erguss in Kindern mit Otitis media identifiziert
worden (Heikkinen et al., N Engl J Med 340:260-4, 1999). Es besteht
daher ein Bedarf, einen Impfstoff gegen diese Viren zu produzieren,
der die schwere Erkrankung des unteren Respirationstrakts und die
Otitis media verhindern kann, die diese HPIV-Infektionen begleitet.
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Trotz
beträchtlicher
Bemühungen,
wirkungsvolle Impfstoff-Therapien gegen HPIV zu entwickeln, sind bis
jetzt weder anerkannte Impfstoffmittel für irgendeinen HPIV-Stamm erzielt
worden, noch für
Erleichterung der mit HPIV verbundenen Krankheit. Bis jetzt haben
nur zwei lebende abgeschwächte
PIV-Impfstoffkandidaten besondere Aufmerksamkeit erregt. Einer dieser
Kandidaten sind ein Rinder PIV (BPIV3)-Stamm der antigen mit dem
HPIV3 verwandt ist und von welchen gezeigt worden ist, dass er Tiere
gegen HPIV3 schützt. BPIV3
ist abgeschwächt,
genetisch stabil und in menschlichen Säuglingen und Kindern immunogen
(Karron et al., J. Inf. Dis. 171:1107-14 (1995a); Karron et al.,
J. Inf. Dis. 172:1445-1450, (1995b)). Ein zweiter PIV3 Impfstoff-Kandidat,
JScp45, ist eine an Kälte
angepasste Mutante des JS-Wildtyp (wt)-Stammes von HPIV3 (Karron
et al., (1995b), vorstehend; Belshe et al., J.Med. Virol. 10:235-42
(1982)). Dieser lebende, abgeschwächte, Kältepassagierte (cp) PIV3 Impfstoff-Kandidat
zeigt Temperatur-Sensitive (ts), Kälteangepasste (ca) und Attenuierungs-
(att) Phänotypen,
welche nach viraler Replikation in vivo stabil sind. Das cp45 Virus schützt in Testtieren
gegen Herausforderung mit menschlichem PIV3 und ist abgeschwächt, genetisch
stabil und in seronegativen menschlichen Säuglingen und Kindern immunogen
(Hall et al., Virus Res. 22:173-184 (1992); Karron et al., (1995b),
vorstehend).
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Um
die Entwicklung von PIV-Impfstoffkandidaten zu erleichtern, hat
es vor kurzem rekombinante DNA-Technologie möglich gemacht, infektiöse RNA-Viren
mit negativen Strängen
aus der cDNA zu gewinnen (für
Zusammenfassungen, siehe Conzelmann, J. Gen. Virol. 77:381-89 (1996);
Palese et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 93:11354-58 (1996)).
In diesem Zusammenhang wurde die rekombinante Rettung ("rescue") für infektiösen Respiratorischen
Synzytialvirus (RSV), Tollwutvirus (RaV), vesikulären Stomatitisvirus
(VSV), Masernvirus (MeV), Rinderpestvirus, Simianvirus 5 (SV5),
Newcastle-Disease-Virus (NDV) und Sendai-Virus (SeV) aus cDNA-codierter
antigenomischer RNA, in der Anwesenheit von essentiellen viralen
Proteinen, berichtet (siehe z.B. Garcin et al., EMBO J. 14:6087-6094
(1995); Lawson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 92:4477-81
(1995); Radecke et al., EMBO J. 14:5773-5784 (1995); Schnell et
al., EMBO J. 13:4195-203 (1994); Whelan et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A., 92:8388-92 (1995); Hoffman et al., J. Virol. 71:4272-4277 (1997); Kato
et al., Genes to Cells 1:569-579 (1996), Roberts et al., Virology
247(1), 1-6 (1998); Baron et al., J. Virol. 71:1265-1271 (1997);
Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 97/06270; Collins et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92:11563-11567
(1995); U.S. Patentanmeldung Nr. 08/892.403, eingereicht am 15.
Juli 1997 (entsprechend der veröffentlichten
Internationalen Anmeldung Nr. WO 98/02530 und der vorläufigen U.S.
Prioritätsanmeldungen
Nr. 60/047.634, eingereicht am 23. Mai 1997, 60/046.141, eingereicht
am 9. Mai 1997 und 60/021.773, eingereicht am 15. Juli 1996); Juhasz
et al., J. Virol. 71(8):5814-5819 (1997); He et al., Virology 237:249-260
(1997); Baron et al., J. Virol. 71:1265-1271 (1997); Whitehead et
al., Virology 247(2):232-9 (1998a); Whitehead et al., J. Virol.
72(5):4467-4471 (1998b); Peeters et al., J. Virol. 73:5001-5009
(1999); Jin et al., Virology 251:206-214 (1998); Bucholz et al.,
J. Virol. 73:251-259 (1999); und Whitehead et al., J. Virol. 73:(4)3438-3442
(1999)).
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Ein
Verfahren zur Herstellung von HPIV mit einem Wildtyp-Phänotyp aus
cDNA wurde vor kurzem zur Gewinnung des infektiösen rekombinanten PIV3 JS-Stammes entwickelt
(siehe z.B. Durbin et al., Virology 235:323-332, 1997; U.S. Patentanmeldung
Seriennr. 09/083.793, eingereicht am 22. Mai 1998; vorläufige U.S. Anmeldung
Nr. 60/047.575, eingereicht am 23. Mai 1997 (entsprechend der Internationalen
Veröffentlichung Nr.
WO 98/53078) und vorläufige
U.S. Anmeldung Nr. 60/059.385, eingereicht am 19. September 1997).
Außerdem
erlauben diese Offenbarungen genetische Manipulation der cDNA-Clone,
um die genetische Basis von phänotypischen Änderungen
in biologischen Mutanten zu bestimmen, z.B. welche Mutationen im
HPIV3 cp45 Virus seine ts-, ca- und att-Phänotypen spezifizieren und welches)
Gen(e) von BPIV3 seinen Abschwächungs-Phänotyp spezifizieren.
Außerdem
machen es diese Offenbarungen möglich,
neue PIV-Impfstoffkandidaten
zu konstruieren und ihren Abschwächungsgrad,
Immunogenität
und ihre phänotypische
Stabilität
zu bestimmen.
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Infektiöses rekombinantes
Wildtyp PIV3 (r)PIV3, sowie etliche ts-Derivate sind nun aus cDNA
gewonnen worden und reverse genetische Systeme sind verwendet worden,
um infektiöses
Virus zu erzeugen, das definierte abschwächende Mutationen trägt, und
die genetische Basis der Abschwächung
von bestehenden Impfstoffviren zu bestimmen. Zum Beispiel ist von
den drei Aminosäure-Substitutionen, die
im L-Gen von cp45 allein oder in Kombination gefunden wurden, festgestellt
worden, dass sie ts- und Abschwächungs-Phänotypen
spezifizieren. Zusätzliche
ts- und abschwächende
Mutationen sind in anderen Regionen von PIV3cp45 vorhanden. Außerdem ist
ein chimärer
PIV1-Impfstoff-Kandidat unter Verwendung des PIV3 cDNA-Rettungssystems,
durch Ersetzen der PIV3-HN und F-offenen
Leserahmen (ORFs) mit jenen von PIV1 in einer PIV3-Volllängen- cDNA
erzeugt worden, welche die drei abschwächenden Mutationen in L enthält. Das
rekombinante chimäre
Virus, das aus dieser cDNA stammt, wird als rPIV3-1.cp45L bezeichnet
(Skiadopoulos et al., J. Virol. 72:1762-8, (1998); Tao et al., J.
Virol. 72:2955-2961, 1998; Tao et al., Vaccine 17:1100-1108, 1999). rPIV3-1.cp45L
wurde in Hamstern abgeschwächt
und induzierte einen hohen Grad an Resistenz zu einer Herausforderung
mit PIV1. Ein rekombinantes chimäres
Virus, bezeichnet als rPIV3-1.cp45,
ist erzeugt worden, das 13 der 15 cp45 Mutationen enthält, d.h.
ohne die Mutationen in HN und F, und er ist im oberen und unteren Respirationstrakt
von Hamstern stark abgeschwächt
(Skiadopoulos et al., Vaccine, im Druck, 1999).
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Trotz
dieser zahlreichen Fortschritte in Richtung der Entwicklung von
effektiven Impfstoffmitteln gegen verschiedenen PIV-Gruppen, verbleibt
im Fachgebiet ein offensichtlicher Bedarf für zusätzliche Werkzeuge und Verfahren,
um sichere und effektive Impfstoffe herzustellen, um die ernsthaften
gesundheitlichen Probleme zu mildern, die auf PIV zurückzuführen sind,
insbesondere Erkrankungen unter Säuglingen und Kindern aufgrund
einer Infektion durch HPIV3. Unter den verbleibenden Herausforderungen
besteht in diesem Zusammenhang der Bedarf für zusätzliche Werkzeuge, um geeignete
abgeschwächte,
immunogene und genetisch stabile Impfstoffkandidaten für die Verwendung
in verschiedenen klinischen Situationen zu erzeugen. Um diese Ziele
zu erleichtern, müssen
bestehende Verfahren für
die Identifizierung und den Einbau von abschwächenden Mutationen in rekombinante
Impfstoffstämme
erweitert werden. Überraschenderweise
erfüllt
die vorliegende Erfindung diesen Bedarf und stellt, wie nachstehend
beschrieben, zusätzliche
Vorteile bereit.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein infektiöses
rekombinantes Parainfluenzavirus (PIV) bereitgestellt, umfassend
ein PIV-Genom oder Antigenom, ein Nucleocapsidprotein (N), ein Phosphoprotein
(P) und ein großes
Polymerase-Protein
(L), worin eine Modifikation in das Genom oder Antigenom eingeführt wird, umfassend
eine teilweise oder vollständige
Deletion von einem oder mehreren der C-, D- oder V-ORF(s) oder eine
oder mehrere Nucleotid-Änderung(en),
ausgewählt
aus (i) Einführung
von einem oder mehreren Stopp-Codons, (ii) einer Mutation in einer
RNA-editierenden Stelle, (iii) einer Mutation, die eine Aminosäure, die
durch ein Initiationscodon spezifiziert wird, verändert, und
(iv) Einführung
einer Rasterverschiebungsmutation, wobei die Expression von einem
oder mehreren der C-, D- oder V-ORF(s) reduziert oder unterdrückt (ablatiert)
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Modifikation im Genom oder
Antigenom eine oder mehrere erwünschte
phänotypische Änderungen
im rekombinanten PIV spezifiziert, ausgewählt aus (i) Abschwächung (Attenuierung)
in der Zellkultur, (ii) Abschwächung
im oberen und/oder unteren Respirationstrakt eines Säugerwirts.
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Vorzugsweise
umfasst die in das Genom oder Antigenom eingeführte Modifikation eine partielle
oder vollständige
Deletion von mindestens zwei der C-, D- oder V-ORF(s) oder eine oder mehrere
Nucleotid-Änderung(en),
welche die Expression von mindestens zwei dieser C-, D- oder V-ORF(s)
vermindert oder unterdrückt.
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Ferner
bevorzugt werden die D- und V-ORFs beide durch eine partielle oder
vollständige
Deletion oder eine oder mehrere Nucleotid-Änderung(en) modifiziert, welche
ihre Expression vermindert oder unterdrückt.
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Vorzugsweise
werden drei Stopp-Codons durch Nucleotid-Änderung an den Positionen 2692,
2695 und 2698 des D-ORF-Antigenoms eingeführt.
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Vorzugsweise
werden 2 Stopp-Codons durch Nucleotid-Änderung an den Positionen 2845
und 2854 des V-ORF Antigenoms eingeführt.
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Vorzugsweise
wird das C-ORF-Startcodon durch eine Nucleotid-Änderung an Position 1795 von
diesem Genom oder Antigenom in ein Threonin-Codon verändert und
zwei Stopp-Codons werden durch Änderung
der Nucleotide 1813 und 1869 eingeführt.
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Vorzugsweise
wird das virale Wachstum in Zellkultur verglichen mit dem Wachstum
des entsprechenden Wildtyps oder des mutierten Eltern-PIV-Stammes
im Wesentlichen 5-10-fach oder mehr abgeschwächt.
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Vorzugsweise
wird das virale Wachstum im oberen und unteren Respirationstrakt
verglichen mit dem Wachstum des entsprechenden Wildtyps oder des
mutierten Eltern-PIV-Stammes im Wesentlichen 10-100-fach oder mehr
abgeschwächt.
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Vorzugsweise
wird das virale Wachstum im oberen und unteren Respirationstrakt
verglichen mit dem Wachstum des entsprechenden Wildtyps oder des
mutierten Eltern-PIV-Stammes im Wesentlichen 100-1.000-fach oder
mehr abgeschwächt.
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Vorzugsweise
ist das Genom oder Antigenom durch Einführung von einer oder mehreren
abgeschwächten
Mutationen, die in einem biologisch-abgeleiteten mutierten menschlichen
PIV identifiziert wurden, weiter modifiziert.
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Vorzugsweise
beinhaltet das Genom oder Antigenom mindestens zwei abschwächende Mutationen.
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Vorzugsweise
umfasst das Genom oder Antigenom mindestens eine abschwächende Mutation,
die durch multiple Nucleotidänderungen
in einem Codon, welches die Mutation spezifiziert, stabilisiert
wird.
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Vorzugsweise
beinhaltet das Genom oder Antigenom mindestens eine und bis zu einem
vollständigen Komplement
von abschwächenden
Mutationen, die im PIV3 JS cp45 vorliegen.
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Vorzugsweise
beinhaltet das Genom oder Antigenom mindestens eine und bis zu einem
vollständigen Komplement
von abschwächenden
Mutationen, die eine Aminosäuresubstitution
an Tyr 942, Leu 992 und/oder Thr 1558 im PIV3-L-Gen; Val 96 und
Ser 389 in N; Ile 96 in C; Ile 420 und/oder Ala 550 in F; Val 384
in HN und/oder Nucleotidsubstitutionen im 3'-Leader bei Position 23, 24, 28 und/oder
45 und/oder bei Position 62 in der Genstartsequenz von N spezifizieren.
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Vorzugsweise
umfasst das Genom oder Antigenom eine zusätzliche Nucleotidmodifikation,
die eine phänotypische Änderung
spezifiziert, ausgewählt
aus einer Änderung
in den Wachstumscharaktaristika, Abschwächung, Temperaturempfindlichkeit,
Kälteanpassung,
Plaquegröße, Wirtsbereichrestriktion
oder einer Änderung
in der Immunogenität.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine immonogene Zusammensetzung zur
Auslösung
einer Immunreaktion gegen PIV bereitgestellt, wobei die Zusammensetzung
eine immunogen ausreichende Menge des rekombinanten PIV in einem
physiologisch akzeptablen Träger
umfasst.
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Vorzugsweise
wird die immunogene Zusammensetzung in einer Dosis von 103 bis 107 PbE formuliert.
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Vorzugsweise
wird die immunogene Zusammensetzung zur Verabreichung an den oberen
Respirationstrakt durch Spray, Tropfen oder Aerosol formuliert.
Vorzugsweise löst
das rekombinante PIV eine Immunreaktion gegen ein oder mehrere Viren
aus, ausgewählt
aus HPIV1, HPIV2 und HPIV3.
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Vorzugsweise
löst das
rekombinante PIV eine Immunantwort gegen HPIV3 und einen anderen
Virus aus, ausgewählt
aus HPIV1 und HPIV2.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes Polynucleotid-Molekül bereitgestellt,
umfassend ein rekombinantes PIV-Genom oder -Antigenom, das eine
Nucleotidmodifikation einbezieht, umfassend eine partielle oder
vollständige
Deletion von einem oder mehreren C-, D- oder V-ORF(s) oder eine
oder mehrere Nucleotidänderung(en),
welche die Expression des einen oder der mehreren C-, D- oder V-ORF(s)
reduzieren oder unterdrücken,
dadurch gekennzeichnet, dass die Modifikation im Genom oder Antigenom
eine oder mehrere erwünschte
phänotypische Änderungen
im rekombinanten PIV spezifiziert, ausgewählt aus (i) Abschwächung in
der Zellkultur, (ii) Abschwächung
im oberen und/oder unteren Respirationstrakt eines Säugerwirts.
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Vorzugsweise
ist die Expression des einen oder der mehreren C-, D- oder V-ORF(s) durch Einführung entweder
eines oder mehrerer Stopp-Codons, einer Mutation einer RNA-editierenden
Stelle, einer Mutation, welche die durch eine Initiationscodon spezifizierte
Aminosäure ändert, oder
Deletion von einem oder mehreren C-, D- oder V-ORF(s) insgesamt
oder zum Teil, reduziert oder unterdrückt.
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Vorzugsweise
umfasst die Modifikation, die in das Genom oder Antigenom eingeführt wird,
eine partielle oder vollständige
Deletion von mindestens zwei der C-, D- oder V-ORFs oder eine oder
mehrere Nucleotidänderung(en),
die eine Expression von mindestens zwei der C-, D- oder V-ORFs reduziert
oder unterdrückt.
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Vorzugsweise
sind die D- und V-ORFs beide durch eine partielle oder vollständige Deletion
oder eine oder mehrere Nucleotidänderung(en),
die ihre Expression reduzieren oder unterdrücken, modifiziert.
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Vorzugsweise
ist das rekombinante Genom oder Antigenom weiterhin durch eine oder
mehrere abschwächende
Mutationen modifiziert.
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Vorzugsweise
umfasst das isolierte Polynucleotid weiterhin eine Nucleotidmodifikation,
die eine phänotypische Änderung
spezifiziert, ausgewählt
aus einer Änderung
in den Wachstumscharakteristika, Abschwächung, Temperaturempfindlichkeit,
Kälteanpassung,
Plaquegröße, Wirtsbereichrestriktion
oder eine Änderung in
der Immunogenität.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung eines infektiösen
abgeschwächten
rekombinanten PIV-Partikels aus einer oder mehreren isolierten Polynucleotidmolekülen, welche
dieses PIV codieren, bereitgestellt, wobei das Verfahren umfasst:
Exprimieren eines Expressionsvektors in einer Zelle oder einem zellfreien
Lysat, der ein isoliertes Polynucleotid sowie PIV N-, P- und L-Proteine
umfasst.
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Vorzugsweise
werden das chimäre
PIV-Genom oder Antigenom sowie die N-, P- und L-Proteine durch zwei
oder mehrere unterschiedliche Expressionsvektoren exprimiert.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Expressionsvektor
bereitgestellt, umfassend einen funktionsfähigen verknüpften Transkriptionspromotor,
eine Polynucleotidsequenz und einen Transkriptionsterminator.
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Hierin
beschrieben werden Werkzeuge und Verfahren zum Einführen von
definierten, vorbestimmten strukturellen und phänotypischen Änderungen
im infektiösen
PIV. In einem Beispiel wird ein isoliertes Polynucleotidmolekül bereitgestellt,
umfassend einen funktionsfähig
verknüpften
Transkriptionspromotor, eine Polynucleotidsequenz, die ein PIV-Genom
oder -Antigenom codiert und einen Transkriptionsterminator. Das
Genom oder Antigenom bezieht eine Knockout-Mutation ein, welche die Expression
von einem oder mehreren der C-, D- und/oder V-Gen(e) reduziert oder
unterdrückt,
oder eine Mutation, welche alle oder einen Teil von einer oder mehreren
der C-, D- und/oder V-ORFs deletiert.
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Die
Expression von einem oder mehreren der C-, D- und/oder V-ORFs kann
durch Modifikation des PIV-Genoms oder -Antigenoms reduziert oder
unterdrückt
sein, indem eine Mutation einbezogen wird, welche das Startcodon
für den
C-ORF von M auf T verändert,
oder ein oder mehrere Stopp-Codons. Alternativ wird ein oder mehrere
der C-, D- und/oder V-ORFs vollständig oder teilweise deletiert
oder durch andere Mutationen, wie zum Beispiel Punktmutationen modifiziert,
um die (das) entsprechende(n) Protein(e) partiell oder vollständig nichtfunktionell
zu machen oder die Proteinexpression ganz zu zerstören. Alternativ
können
Mutationen in der Editierungsstelle ausgeführt werden, welche Editieren
verhindern und die Expression von Proteinen unterdrücken, die
durch RNA-Editieren zugänglich
gemacht werden (Kato et al., EMBO 16:578-587, 1997 und Schneider
et al., Virology 227:314-322, 1997).
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Der
rekombinante PIV, welcher Mutationen in C, D und/oder V aufweist,
besitzt höchst
wünschenswerte
phänotypische
Charakteristika für
die Impfstoffentwicklung. Die vorstehend identifizierten Modifikationen
in dem rekombinanten Genom oder Antigenom spezifizieren eine oder
mehrere erwünschte
phänotypische Änderungen
in dem daraus resultierenden Virus oder subviralen Partikel. Impfstoff-Kandidaten,
die auf diese Weise hergestellt werden, zeigen ein oder mehrere
Charakteristika, identifiziert als (i) ein Änderung in den Wachstumseigenschaften
der Zellkultur, (ii) Abschwächung
im oberen und unteren Respirationstrakt des Säugerwirts, (iii) Änderung
in der viralen Plaquegröße, (iv)
eine Änderung
im cytopathischen Effekt und (v) eine Änderung in der Immunogenität.
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In
den hierin beschriebenen exemplarischen PIV-Rekombinanten, umfassen
gewünschte
phänotypische Änderungen
Abschwächung
des Viruswachstums in vitro und/oder in Säugerwirten, verglichen mit
dem Wachstum des entsprechenden Wildtyps oder des mutierten Eltern-PIV-Stammes.
In einem genaueren Aspekt kann das virale Wachstum in der Zellkultur,
zurückführbar auf
einen Knockout oder Gen (oder Gensegment)-Deletionsmutationen ungefähr 5-10-fach
abgeschwächt
sein. Virale Abschwächung
im oberen und/oder unteren Respirationstrakt von Säugerwirten
wird vorzugsweise 10-100-fach abgeschwächt und manchmal 100-1.000-fach oder mehr,
um die Impfstoffentwicklung zu erleichtern. Gleichzeitig haben wie
hierin beschriebene rekombinante PIV immunogene Eigenschaften, welche
eine schützende
Immunantwort gegen WT-PIV-Herausforderung, sowohl in oberen als
auch in unteren Respirationstrakten von Säugerwirten, stimulieren.
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Das
PIV-Genom oder -Antigenom, welches eine C-, D und/oder V-Knockout-Mutation(en)
trägt,
kann eine menschliche oder nicht-menschliche PIV-Sequenz sein oder eine rekombinante
modifizierte Version davon. In einem Beispiel codiert die Polynucleotidsequenz
ein chimäres
Genom oder Antigenom, umfassend eine menschliche PIV-Sequenz, die
mit einer nicht-menschlichen PIV-Sequenz rekombinant verbunden ist,
wie zum Beispiel ein Gen oder Gensegment aus Rinder-PIV (BPIV) (siehe
z.B. vorläufige
U.S. Patentanmeldung mit dem Titel ATTENUATED HUMAN-BOVINE CHIMERIC
PARAINFLUEINZA VIRUS VACCINES, eingereicht durch Bailey et al.,
am 9. Juli 1999 und identifiziert durch die Anwalts-Aktennummer
15280-399000 US).
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In
weiteren Beispielen codiert das Polynucleotid ein Chimär von Sequenzen
aus einem nicht-menschlichen PIV und mindestens einem anderen PIV
von menschlichem oder nicht-menschlichen Ursprung.
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Außerdem beschrieben
wird ein isoliertes infektiöses
PIV-Partikel, umfassend ein rekombinantes PIV (rPIV)-Genom oder
-Antigenom, das eine C-, D- und/oder V-Knockout-Mutation(en) beinhaltet. Das
isolierte infektiöse
PIV-Partikel kann ein virales oder subvirales Partikel sein. Wie
hierin verwendet bezieht sich subvirales Partikel auf irgendein
infektiöses
PIV-Partikel, dem ein strukturelles Element fehlt, z.B. ein Gensegement, Gen,
Protein oder eine funktionelle Proteindomäne, die in einem vollständigen Virus
vorhanden ist (z.B. ein assembliertes Virion, umfassend ein vollständiges Genom
oder Antigenom, Nucleocapsid und Hülle). Ein Beispiel eines subviralen
Partikels ist daher ein infektiöses
Nucleocapsid, umfassend ein Genom oder Antigenom und die Produkte
der N-, P- und L-Gene. Andere subvirale Partikel werden durch teilweise
oder vollständige Deletionen
oder Substituionen von nicht-essentiellen Genen, Genomsegmenten
und/oder partiellen oder vollständigen
Genprodukten (z.B. F, HN, M oder C), unter andern nicht-essentiellen
genomischen und strukturellen Elementen, hergestellt.
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In
Kombination mit den phänotypischen
Effekten, die in dem rekombinanten PIV bereitgestellt werden, das
eine C-, D- und/oder V-Deletions- oder (eine) Knockout-Mutation(en)
trägt,
ist es oft wünschenswert
die Abschwächung
und den immunogenen Phänotyp
durch Einführen
von zusätzlichen
Mutationen anzupassen, welche die Abschwächung erhöhen oder verringern und/oder
die immunogene Aktivität
des rekombinanten Virus modulieren. Kandidaten-Impfstoffstämme können daher
durch Einfügen
von mindestens einer und vorzugsweise zwei oder mehreren unterschiedlichen
abschwächenden
Mutationen, zum Beispiel Mutationen, die in einer biologisch abgeleiteten
PIV-Mutante identifiziert wurden oder empirisch unter Verwendung
von rekombinanten Mini-Replikons, rekombinantem Virus oder biologisch
abgeleiteten Virus identifiziert wurden, weiter abgeschwächt. Bevorzugte
Mutanten-PIV-Stämme
sind in diesem Zusammenhang Kälte-passagiert
(cp), Kälteangepasst
(ca), Wirtsbereich-beschränkt
(hr), kleine Plaque (sp) und/oder Temperatur-sensitive (ts)-Mutanten,
zum Beispiel der JS HPIV3 cp45-Mutantenstamm.
In beispielhaften Ausführungsformen
kommen einen oder mehrere abschwächende
Mutationen im Polymerase L-Protein vor, z.B. an einer Position,
die Tyr942, Leu992 oder Thr1558 von JS cp45 entspricht. Zum Beispiel
können
Mutationen im N-Protein ausgewählt
sein und in eine C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutante eingefügt sein,
welche zum Beispiel Aminosäuresubstitution(en)
an einer Position codiert, die den Resten Val96 oder Ser389 von
JS cp45 entspricht. Alternative oder zusätzliche Mutationen können Aminosäuresubstitution(en)
im C-Protein codieren, z.B. an einer Position, entsprechend Ile96
von JS cp45. Noch weitere Mutationen zum Einstellen der Abschwächung einer C-,
D- und/oder V-Deletions-
oder einer Knockout-Mutante werden im F-Protein gefunden, z.B. an
einer Position, die Ile420 oder Ala450 von JS cp45 entspricht und
im HN-Protein, z.B.
an einer Position entsprechend dem Rest Val384 von JS cp45 (Skiadopoulos
et al., J. Virol. 73:1374-1381, 1999).
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Abschwächende Mutationen
aus biologisch abgeleiteten PIV-Mutationen zur Einfügung in
C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutationen umfassen auch
Mutationen in nicht-codierenden Abschnitten des PIV-Genoms oder
-Antigenoms, zum Beispiel in einer 3'-Leader-Sequenz. Beispielhafte Mutationen
können
in diesem Zusammenhang an einer Position im 3'-Leader eines rekombinanten Virus an
einer Position erzeugt werden, welche dem Nucleotid 23, 24, 28 oder
45 von JS cp45 entspricht (Skiadopoulos et al., J. Virol. 73:1374-1381,
1999).
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Noch
weitere beispielhafte Mutationen können in der N-Gen-Startsequenz,
zum Beispiel durch Änderung
von einem oder mehreren Nucleotiden in der N-Gen- Startsequenz, z.B. an einer Position,
die dem Nucleotid 62 von JS cp45 entspricht, erzeugt werden.
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Aus
JS cp45 und anderen biologisch abgeleiteten PIV-Mutationen wird
ein großes „Menü" an abschwächenden
Mutationen bereitgestellt, wobei jede der Mutationen mit irgendeiner
anderen Mutation(en) zur Einstellung eines Abschwächungsgrades
in einem rekombinanten PIV kombiniert werden kann, das C-, D- und/oder
V-Deletions- oder Knockout-Mutation(en) trägt. Zum Beispiel können Mutationen
innerhalb des rekombinanten PIVs eine oder mehrere und vorzugsweise
zwei oder mehrere Mutationen von JS cp45 umfassen. Gewünschte C-,
D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutanten der Erfindung, ausgewählt zur
Impfstoffverwendung, weisen oft mindestens zwei und manchmal drei
oder mehrere abschwächende
Mutationen auf, um einen zufriedenstellenden Abschwächungsgrad
für umfassende
klinische Anwendung zu erzielen.
-
Rekombinantes
PIV, das C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutation(en) trägt, kann
eine oder mehrere abschwächende
Mutation(en) einschließen,
die durch multiple Nucleotid-Substitutionen in einem Codon stabilisiert
sind, das die Mutation spezifiziert.
-
Zusätzliche
Mutationen, die in C-, D-, und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutanten eingesetzt
oder übertragen
werden können,
können
in nicht-PIV, nicht-segmentierten,
Negativ-Strang-RNA-Viren identifiziert werden und in PIV-Mutanten
der Erfindung einbezogen werden. Das wird leicht durch Kartierung
der Mutation erzielt, die in einem heterologen Negativ-Strang-RNA-Virus
zu einer entsprechenden homologen Stelle in dem Empfänger-PIV-Genom
oder Antigenom identifiziert wurde und durch Mutieren der bestehenden
Sequenz im Empfänger
des Mutanten-Genotyps
(entweder durch eine identische oder konservative Mutation), wie
es in der U.S. Patentanmeldung mit dem Titel PRODUCTION OF ATTENUATED
NEGATIVE STRANDED RNA VIRUS VACCINES FROM CLONED NUCLEOTIDE SEQUENCES,
eingereicht durch Murphy et al., am 13. April 1999 und identifiziert
durch Anwalts-Aktennummer
17634-000600, beschrieben wurde.
-
Zusätzlich zu
den vorstehend beschriebenen Mutationen beziehen infektiöse C-, D-
und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutanten wünschenswerterweise heterologe,
codierende oder nicht-codierende Nucleotidsequenzen aus irgendeinem
heterologen PIV oder PIV-ähnlichen
Virus ein, z.B. HPIV1, HPIV2, HPIV3, Rinder- PIV (BPIV) oder Mäuse-PIV (MPIV), um ein chimäres Genom
oder Antigenom zu bilden. Zum Beispiel kann rekombinantes PIV Sequenzen
aus zwei oder mehr Wildtyp oder PIV-Mutantenstämmen z.B. HPIV1 und HPIV3 einbeziehen.
Alternativ können
C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutanten Sequenzen aus einem
menschlichen und nicht-menschlichen PIV einbeziehen, z.B. HPIV und
BPIV.
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Ein
oder mehrere menschliches PIV codierende oder nicht-codierende Polynucleotide
in einem „Empfänger"- oder „Hintergrund"-Genom oder Antigenom
werden mit einer Gegenstück-Sequenz
aus einem heterologen PIV oder Nicht-PIV-Virus, alleine oder in Kombination mit
einer oder mehreren abschwächenden Punktmutationen
substituiert, z.B. cp- und/oder ts-Mutationen, um neue abgeschwächte Impfstoffstämme zu ergeben.
Das isolierte infektiöse
PIV-Partikel kann ein menschliches PIV, oder menschliches PIV3 (HPIV3) darstellen
(siehe z.B. vorläufige
U.S. Patentanmeldung mit dem Titel ATTENUATED HUMAN-BOVINE CHIMERIC
PARAINFLUEINZA VIRUS VACCINES, eingereicht durch Bailey et al.,
am 9. Juli 1999 und identifiziert durch die Anwalts-Aktennummer
15280-399000US).
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Isolierte,
infektiöse
PIV-Partikel, die Nucleotidsequenzen von HPIV3 einbeziehen, die
mit mindestens einer Sequenz aus einem heterologen PIV verbunden
sind, wie zum Beispiel HPIV1, HPIV2, BPIV oder MPIV, werden auch
beschrieben. Zum Beispiel können
die gesamten Gene von HPIV3 durch Gegenstück-Gene von anderen Formen
von PIV, wie zum Beispiel HN- und/oder F-Glykoprotein-Gene von PIV1 oder PIV2
ersetzt werden. Alternativ kann ein ausgewähltes Genomsegment, zum Beispiel
ein cytoplasmatischer Schwanz, eine Transmembrandomäne oder
eine Ectodomäne
von HN oder F von HPIV1 oder HPIV2 für ein entsprechendes Gensegment
in einem Gegenstück-HPIV3-Gen
ausgetauscht werden, um Konstrukte zu ergeben, die chimäre Proteine
codieren, z.B. Fusionsproteine, die einen cytoplasmatischen Schwanz
und/oder eine Transmembrandomäne
von PIV3 aufweisen, verbunden mit einer Ectodomäne von PIV1 oder PIV2. Alternativ
können
Gene oder Genomsegmente aus einem PIV hinzugefügt werden (d.h. ohne Substitution)
innerhalb eines heterologen PIV-Hintergrunds,
um neue immunogene Eigenschaften innerhalb des daraus resultierenden
Clons zu erzeugen.
-
Zusätzlich zu
rekombinantem PIV, das C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutationen
aufweist, werden verwandte cDNA-Clone, Vektoren und Partikel beschrieben,
von denen alle ein oder mehrere der hierin dargelegten gegenständlichen
phänotyp-spezifischen
Mutationen einbezieht. Diese werden in ausgewählten Kombinationen eingeführt, z.B.
in ein isoliertes Polynucleotid, welches ein rekombinantes cDNA-Genom
oder -Antigenom darstellt, um nach der Expression, gemäß den hierin
beschriebenen Verfahren, ein in geeigneter Weise abgeschwächtes Virus
oder subvirales Partikel herzustellen. Dieser Prozess, gepaart mit
phänotypischer
Routine-Evaluierung, stellt C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutanten
bereit, die solche erwünschten
Charakteristika wie Attenuierung, Temperatur-Sensitivität, veränderte Immunogenität, Kälteanpassung,
kleine Plaquegröße, Wirtsbereichrestriktion,
genetische Stabilität
usw. besitzen. Insbesondere werden Impfstoff-Kandidaten ausgewählt, die
abgeschwächt
und trotzdem ausreichend immunogen sind, um eine schützende Immunantwort
in dem geimpften Säugerwirt
hervorzurufen.
-
C-,
D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutanten, mit oder ohne zusätzliche
abschwächende
Mutationen, die z.B. aus einem biologisch abgeleiteten Mutantenvirus übernommen
werden, können
konstruiert werden, um zusätzliche
Nucleotidmodifikation(en) aufzuweisen, um eine gewünschte phänotypische,
strukturelle oder funktionelle Änderung
zu ergeben. Üblicherweise
wird die ausgewählte
Nucleotid-Modifikation eine phänotypische Änderung
spezifizieren, zum Beispiel eine Änderung in den Wachstumscharakteristika,
Attenuierung, Temperatursensitivität, Kälteanpassung, Plaquegröße, Wirtsbereichrestriktion
oder Immunogenität. Strukturelle Änderungen
umfassen in diesem Zusammenhang die Einführung oder Unterdrückung von
Restriktionsstellen in PIV-codierende cDNAs zur Erleichterung der
Manipulation und Identifizierung.
-
Nucleotidänderungen
innerhalb des Genoms oder des Antigenoms von einer C-, D- und/oder
V-Deletions- oder einer Knockout-Mutation, umfassen die Modifikation
von einem zusätzlichen
viralen Gen durch partielle oder vollständige Deletion des Gens oder
Reduktion oder Unterdrückung
(Knockout) seiner Expression. Zielgene für die Mutation umfassen in
diesem Zusammenhang das Nucleocapsidprotein N, Phosphoprotein P, große Polymerase
Untereinheit L, Matrixprotein M, Hämagglutinin-Neuraminidase-Protein
HN, Fusionsprotein F. Soweit das rekombinante Virus lebensfähig und
infektiös
bleibt, kann jedes dieser Proteine selektiv deletiert, substituiert
oder neu angeordnet werden, insgesamt oder teilweise, alleine oder
in Kombination mit anderen gewünschten
Modifikationen, um neue C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutanten
zu erzielen. Zum Beispiel kann ein oder mehrere dieser Gene als
Ganzes oder teilweise deletiert werden oder seine Expression reduziert
oder unterdrückt
werden (z.B. durch Einführung
eines Stopp-Codons,
durch eine Mutation in einer RNA-editierenden Stelle, durch eine
Mutation, welche die Aminosäure ändert, die
durch ein Initiationscodon oder durch eine Rasterverschiebungsmutation
spezifiziert ist), um den Phänotyp
des daraus resultierenden rekombinanten Clons zu verändern, um
Wachstum, Attenuation, Immunogenität oder andere gewünschte phänotypische
Eigenschaften zu verbessern.
-
Alternative
Nucleotidmodifikationen in C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutanten
umfassen eine Deletion, Insertion, Addition oder eine Neuanordnung
einer cis-agierenden regulatorischen Sequenz für ein ausgewähltes Gen
in dem rekombinanten Genom oder Antigenom. In einem Beispiel wird
eine cis-agierende
regulatorische Sequenz von einem PIV-Gen verändert, um einer heterologen
regulatorischen Sequenz zu entsprechen, die eine cis-agierende regulatorische
Gegenstück-Sequenz
des gleichen Gens in einem unterschiedlichen PIV darstellen kann
oder eine cis-agierende regulatorische Sequenz eines unterschiedlichen PIV-Gens.
Zum Beispiel kann ein Gen-Endsignal durch Konversion oder Substitution
in dem gleichen PIV-Stamm in ein Gen-Endsignal eines unterschiedlichen
Gens modifiziert werden. Die Nucleotid-Modifikation kann eine Insertion,
Deletion, Substitution oder eine Neuanordnung einer Transkriptions-Startstelle innerhalb des
rekombinanten Genoms oder Antigenoms umfassen, z.B. um eine alternative
Translations-Startseite für eine
ausgewählte
Form des Proteins zu unterdrücken.
-
Außerdem kann
eine Vielzahl von anderen genetischen Änderungen in einem PIV-Genom
oder -Antigenom hergestellt werden, die eine Deletions- oder ein
Knockout von C-, D- und/oder V aufweist, alleine oder gemeinsam
mit einer oder mehreren abschwächenden
Mutationen, die aus einer biologisch abgeleiteten PIV-Mutante übernommen
wurden. Zum Beispiel können
Gene oder Genomsegmente aus nicht-PIV-Quellen vollständig oder
teilweise inseriert werden. Alternativ kann die Reihenfolge der
Gene geändert
werden oder ein PIV-Genompromotor kann mit seinem Antigenom-Gegenstück ersetzt
werden. Unterschiedliche oder zusätzliche Modifikationen in dem
rekombinanten Genom oder Antigenom können durchgeführt werden,
um Manipulationen wie zum Beispiel die Insertion von einmaligen
Restriktionstellen in verschiedenen intergenomischen Regionen oder
anderswo zu erleichtern. Nicht-translatierte Gensequenzen können entfernt
werden, um die Kapazität
für die
Insertion von Fremdsequenzen zu erhöhen.
-
In
noch weiteren Aspekten können
Polynucleotid-Moleküle
oder Vektoren, welche das rekombinante PIV-Genom oder -Antigenom
codieren, modifiziert werden, um Nicht-PIV-Sequenzen, z.B. ein Cytokin,
ein T-Helfer-Epitop, einen Restriktionsmarker, oder ein Protein
eines mikrobiellen Pathogens (z.B. ein Virus, Bakterium oder einen
Pilz) zu codieren, die im Stande sind, in einem beabsichtigten Wirt
eine schützende
Immunantwort hervorzurufen. C-, D- und/oder V-Deletion und Knockout-Mutanten,
die ein Gen oder Genomsegment aus einem respiratorischen Synzytialvirus
(RSV) einbeziehen, zum Beispiel ein Gen, das ein antigenes Protein codiert
(z.B. ein F oder G-Protein), immunogene Domäne oder Epitop von RSV, werden
konstruiert.
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Zusammensetzungen
(z.B. isolierte Polynucleotide und Vektoren, welche eine PIV-codierende
cDNA einbeziehen) und auch Verfahren zur Herstellung eines isolierten
infektiösen
rekombinanten PIV werden beschrieben, das eine C-, D- und/oder V-Deletions-
oder Knockout-Mutation(en) trägt.
Einbezogen innerhalb dieser Beispiele sind neue, isolierte Polynucleotid-Moleküle und Vektoren,
die solche Moleküle
einbeziehen, welche ein PIV-Genom oder -Antigenom umfassen, das
durch eine partielle oder vollständige
Deletion der C-, D- und/oder V-ORFs oder einer oder mehrerer Nucleotidänderungen
modifiziert ist, welche die Expression davon reduzieren oder unterdrücken. Außerdem beschrieben
wird der gleiche oder ein unterschiedlicher Expressionsvektor, umfassend
eine oder mehrere isolierte Polynucleotid-Moleküle, die N-, P- und L-Proteine
codieren. Diese Proteine können
auch direkt aus der Genom- oder Antigenom-cDNA exprimiert werden.
Der (die) Vektor(en) kann (können)
in einem Zell- oder zellfreien Lysat exprimiert oder coexprimiert
werden und dadurch ein infektiöses
C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-PIV-Mutantenpartikel
oder subvirales Partikel erzeugen.
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Die
vorstehenden Verfahren und Zusammensetzungen zum Herstellen einer
C-, D- und/oder V-Deletions- und Knockout PIV-Mutante ergeben infektiöse virale
oder subvirale Partikel oder Derivate davon. Ein infektiöses Virus
ist mit dem authentischen PIV-Viruspartikel vergleichbar und ist
genauso infektiös.
Es kann frische Zellen direkt infizieren. Ein infektiöses subvirales
Partikel ist üblicherweise
eine Unterkomponente des Viruspartikels, die eine Infektion unter
geeigneten Bedingungen initiieren kann. Zum Beispiel ist ein Nucleocapsid,
das die genomische oder antigenomische RNA und die N-, P- und L-Proteine
enthält
ein Beispiel für ein
subvirales Partikel, das eine Infektion initiieren kann, wenn es
in das Cytoplasma der Zellen eingeführt wird. Subvirale Partikel
umfassen virale Partikel, welchen ein oder mehrere Protein(e), Proteinsegment(e)
oder andere virale Komponenten fehlen.
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Außerdem wird
eine Zelle oder ein zellfreies Lysat beschrieben, das den Expressionsvektor
enthält, der
ein isoliertes Polynucleotidmolekül umfasst, umfassend ein C-,
D- und/oder V-Deletions- oder ein wie vorstehend beschriebenes Knockout-Mutanten-PIV-Genom
oder -Antigenom und einen Expressionsvektor (der gleiche oder ein
unterschiedlicher Vektor), der ein oder mehrere isolierte Polynucleotidmoleküle umfasst,
welche die N-, P- und L-Proteine von PIV codieren. Ein oder mehrere
dieser Proteine können
auch aus der Genom- oder Antigenom-cDNA exprimiert werden. Nach der Expression
vereinigen sich Genom oder Antigenoms und N, P und L, um ein infektiöses PIV-Virus
oder subvirales Partikel zu bilden.
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Ferner
wird eine Zelle oder ein zellfreies Expressionssystem (z.B. ein
Zellfreies Lysat) beschrieben, das einen Expressionsvektor einschließt, der
ein isoliertes Polynucleotidmolekül umfasst, das ein PIV-Genom oder
-Antigenom codiert, das (eine) C-, D- und/oder V-Knockout-Mutation(en)
trägt und
einen Expressionsvektor, der ein oder mehrere isolierte Polynucleotidmoleküle umfasst,
welche die N-, P- und L-Proteine von einem PIV codieren. Nach der
Expression vereinigen sich das Genom oder Antigenom und N, P und
L-Proteine, um ein infektiöses
PIV-Partikel, wie zum Beispiel ein virales oder subvirales Partikel,
herzustellen.
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Die
rekombinanten PIVs sind in verschiedenen Zusammensetzungen nützlich,
um eine gewünschte Immunantwort
gegen PIV in einem Wirt hervorzurufen, der für eine PIV-Infektion empfänglich ist.
Abgeschwächte
C-, D- und/oder V-Deletions- und Knockout-Mutanten sind im Stande,
in einem infizierten Säugerwirt
eine schützende
Immunantwort hervorzurufen, sind jedoch ausreichend abgeschwächt, damit
sie keine unwillkommenen Symptome einer schweren Atemwegserkrankung
in dem immunisierten Wirt hervorrufen. Dieses abgeschwächte Virus
oder subvirale Partikel kann in einem Zellkulturüberstand vorhanden sein, der aus
der Kultur isoliert wird, oder partiell oder vollständig gereinigt
sein. Das Virus kann auch lyophilisiert werden und kann mit einer
Vielzahl an anderen Komponenten für die Lagerung oder Verabreichung
an den Wirt wie erwünscht
kombiniert werden.
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Auch
beschrieben werden Impfstoffe, umfassend einen physiologisch akzeptablen
Träger
und/oder Hilfsstoff und ein isoliertes, abgeschwächtes C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout
PIV-Mutantenpartikel oder subvirales Partikel.
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Der
Impfstoff besteht aus einer C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout
PIV-Mutante, welche mindestens eine und vorzugsweise zwei oder mehrere
zusätzliche
Mutationen oder andere Nucleotidmodifikationen aufweist wie sie
vorstehend beschrieben werden, um ein geeignetes Gleichgewicht von
Abschwächung und
Immunogenität
zu erzielen. Der Impfstoff kann in einer Dosis von 103 bis
107 PbE an abgeschwächtem Virus formuliert sein.
Der Impfstoff kann abgeschwächtes
C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Virus umfassen, das eine
Immunantwort gegen einen einzelnen PIV-Stamm oder gegen mehrere
PIV-Stämme hervorruft.
In diesem Zusammenhang kann die C-, D- und/oder V-Deletions- und Knockout-PIV-Mutante
in einer Impfstoff-Rezeptur mit anderen PIV-Impfstoffstämmen vereinigt sein oder mit
anderen viralen Impfstoffviren, wie zum Beispiel RSV.
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Ferner
beschrieben wird ein Verfahren zum Stimulieren des Immunsystems
einer Person, um eine Immunreaktion gegen PIV in einer Säugertestperson
hervorzurufen. Das Verfahren umfasst das Verabreichen einer Rezeptur
einer immunologisch ausreichenden Menge an abgeschwächter C-,
D- und/oder V-Deletions- oder
Knockout-PIV-Mutante in einem physiologisch verträglichen
Träger
und/oder Hilfsstoff. Die immunogene Zusammensetzung ist ein Impfstoff,
umfassend eine C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-PIV-Mutante, welche
mindestens ein und vorzugsweise zwei oder mehrere abschwächende Mutationen
oder andere Nucleotid-Modifikationen aufweist, welche wie vorstehend
beschrieben einen gewünschten
Phänotyp
spezifizieren. Der Impfstoff kann in einer Dosis von 103 bis
107 PbE an abgeschwächtem Virus formuliert sein.
Der Impfstoff kann eine abgeschwächte
C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-PIV-Mutante umfassen,
das eine Immunreaktion gegen ein einzelnes PIV, gegen multiple PIVs,
z.B. HPIV1 und HPIV3 oder gegen ein oder mehrere PIV(s) und ein
nicht-PIV-Pathogen wie zum Beispiel RSV hervorruft. In diesem Zusammenhang
kann eine C-, D- und/oder V-Deletions-
oder Knockout-PIV-Mutante eine monospezifische Immunantwort oder
eine polyspezifische Immunantwort gegen multiple PIVs oder gegen
ein oder mehrere PIVs und ein Nicht-PIV-Pathogen wie zum Beispiel
RSV, hervorrufen. Alternativ kann eine C-, D- und/oder V-Deletions-
oder Knockout-PIV-Mutante, die unterschiedliche immunogene Charakteristika
aufweist in einem Impfstoffgemisch kombiniert werden oder getrennt
in einem koordinierten Behandlungsprotokoll verabreicht werden,
um effektiveren Schutz gegen ein PIV, gegen multiple PIVs oder gegen
ein oder mehrere PIVs) und ein nicht-PIV-Pathogen wie zum Beispiel
RSV, hervorzurufen.
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Die
immunogene Zusammensetzung kann z.B. durch Spray, Tropfen oder Aerosol
an den oberen Respirationstrakt verabreicht werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun mit Bezugnahme auf die begleitenden
Darstellungen beschrieben werden. Es soll festgehalten werden, dass
der Schutzbereich des gewährten
Schutzes so besteht, wie er in den Ansprüchen definiert ist.
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KURZE BESCHREIBUNG DER DARSTELLUNGEN
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1 zeigt
die Organisation der HPIV3 P/C/V-ORFs (nicht im Maßstab).
Die drei Leserahmen der P-mRNA werden in (+1, +2 und +3) gezeigt,
mit den P-, C-, D- und V-ORFs dargestellt als Rechtecke. Aminosäurelängen werden
angezeigt. Die Position der RNA-editierenden Stelle wird als eine
vertikale Linie gezeigt und ihr Sequenzmotiv wird gezeigt und gemäß seiner
Nucleotidposition in der vollständigen
HPIV3 antigenomischen Sequenz nummeriert. Feld A zeigt die Organisation
der nicht editierten P-mRNA genau. Die Sequenz, welche die Translations-Startseiten
der P und C-ORFs enthält,
wird gezeigt und ist entsprechend der vollständigen antigenomischen Sequenz
nummeriert. Die Nucleotid-Positionen der P-, C-, D-, und V-ORFs
in der vollständigen
antigenomischen Sequenz des JS-Wildtypclons sind: P, 1784-3595;
C, 1794-2393; D, 2442-2903; V, 2792-3066. Relativ zur P-mRNA liegt
das AUG, welches den P-ORF eröffnet
an Positionen 80-82. Feld B zeigt die Organisation einer editierten
Version der P-mRNA genau, welche eine Insertion von zwei nicht in
der Matrize vorliegenden G-Resten (GG) in der Editierungsstelle
zeigt. Das verändert
das Leseregister, sodass das stromaufwärts-Ende des P-ORFs im Rahmen
+2 mit dem D-ORF im Rahmen +3 verbunden ist. Das resultierende chimäre Protein
enthält
die N-terminalen 241 Aminosäuren,
die durch den P-ORF codiert werden, verbunden mit den C-terminalen
131 Aminosäuren,
die durch den D-ORF codiert werden. Feld C zeigt die Positionen
von beispielhaften Mutationen, welche die C-, D- und V-ORFs unterbrechen,
welche auf der editierten Version der P-mRNA von Feld B dargestellt
sind. Eingeführte
Stopp-Codons werden durch vertikale Linien innerhalb der Rechtecke
dargestellt. Der C-ORF wurde modifiziert, um Codon 1 von M nach
T zu verändern
und Codons 7 und 26, um Stopp-Codons zu erzeugen. Der D-ORF wurde
modifiziert, um Stopp-Codons an den Codons 304, 305 und 306 zu erzeugen,
die gemäß dem 372-Aminosäure-chimären D-Protein
nummeriert sind, welches die N-terminalen 241 Aminosäuren von
P enthält,
das mit dem C-terminalen 131 Aminosäuren von D verbunden ist. Der
V-ORF wurde modifiziert, um Stopp-Codons an den Codons 17 bis 20 einzuführen. Diese letzteren
zwei Mutationen resultierten in Aminosäuresubstitutionen an den Codons
354 und 357 des D-ORFs (Sterne).
-
2 stellt
einen Radioimmun-Präzipitationstest
bereit, der zeigt, dass die Expression des C-Proteins im Virus rC-KO
aufgehoben wurde. In Spur (a) wurden 35S-markierte
Zelllysate mit einem polyclonalen, C-spezifischen Kaninchen-Antiserum
immunpräzipitiert.
Eine 22kD Bande, welche dem C-Protein entspricht (offener Pfeil)
ist in rJS eindeutig vorhanden, fehlt aber in Spur (a) von rC-KO.
Spur (b): Zelllysate wurden durch ein Gemisch aus zwei monoclonalen
Antikörpern
immunpräzipitiert,
die spezifisch für
das HPIV3 HN-Protein sind. Die 64 kD Bande, die dem HN-Protein entspricht
(geschlossener Pfeil) ist in beiden Virus-Lysaten vorhanden, was
bestätigt,
dass sie tatsächlich
HPIV3 darstellen und ähnliche
Proteinmengen exprimieren.
-
3 zeigt
die Ergebnisse der Multizyklus-Replikation der beispielhaften Knockout-Mutanten
rC-KO und rDV-KO, verglichen mit dem Elternvirus rJS. Die Virustiter
werden als TCID50/ml gezeigt und sind der Durchschnitt
der Proben in zweifacher Ausführung.
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BESCHREIBUNG DER SPEZIFISCHEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung stellt rekombinantes PIV (rPIV) bereit, in
welchem die Expression von einem oder mehreren der C-, D- und/oder
V-ORFs reduziert oder unterdrückt
ist, um eine Zusammensetzung von neuen PIV-Impfstoffkandidaten zu
erhalten. Expression der C-, D- und/oder V-ORFs kann durch Modifizieren
eines rekombinanten PIV-Genoms oder Antigenoms reduziert oder unterdrückt werden,
um eine Mutation einzubeziehen, welche die Änderungen in der Codierungs-Festsetzung
des Initiationscodons des C-ORF oder eine oder mehrere Stopp-Codons
in dem C-, D- und/oder V-ORF verändert.
Andere Änderungen,
um Zerstörung
der C-, D- und/oder
V-Expression oder Expression der Funktion von (vom) entsprechenden
Protein(en) zu erzielen, um abgeschwächte PIV-Impfstoffkandidaten
zu erzeugen, umfassen partielle oder vollständige Deletion der C-, D- und/oder
V- codierenden Sequenz(en), im gesamten oder einem Teil, um die
(das) C-, D- und/oder V-Protein(e)
partiell oder vollständig
nichtfunktionell zu machen oder ihre Expression zu beenden.
-
HPIV3
ist ein Mitglied der neu benannten Gattung Respirovirus der Familie
der Paramyxoviridae in der Ordnung der Mononegavirales. Sein Genom
ist ein einzelner Strang an Negativ-Sense-RNA, 15462 Nucleotide
(nt) lang (Galinski et al., Virology 165:499-510, (1988); Stokes
et al., Virus Res. 25:91-103 (1992)). Mindestens acht Proteine werden
durch PIV3 codiert: das Nucleocapsidprotein N, das Phosphoprotein
P, das nicht-strukturelle Protein C, das D-Protein, das Matrixprotein
M, das Fusions-Glykoprotein
F, das Hämagglutinin-Neuraminidaseprotein
HN und das große
Polymeraseprotein L (Collins et al., S. 1205-1243. In B.N. Fields (Knipe
et al., Hrsg.), Fields Virology, 3. Ausgabe, Bd. 1 Lippincott-Raven
Publishers, Philadelphia, 1996).
-
Die
M-, HN- und F-Proteine sind mit der Hülle assoziiert und die letzteren
zwei sind Oberflächenproteine,
welche, wie es bei jedem PIV der Fall ist, die Haupt-Neutralisierungs-
und Schutzantigene darstellen (Collins et al., 3. Ausgabe In „Fields
Virology" (B. N.
Fields, D. M. Knipe, P. M. Howley, R. M. Chanock, J. L. Melnick,
T.P. Monath, B. Roizman, und S. E. Straus, Hrsg.) Bd. 1, S. 1205-1243.
Lippincott-Raven Publishers, Philadelphia, 1996). Von der signifikanten
Sequenzdivergenz zwischen vergleichbaren PIV-HN- oder -F-Proteinen
unter den PIVs wird angenommen, dass sie die Basis für die Typ-Spezifität der schützenden
Immunität ist
(Collins et al., 3. Ausgabe In „Fields Virology" (B. N. Fields, D.
M. Knipe, P. M. Howley, R. M. Chanock, J. L. Melnick, T.P. Monath,
B. Roizman, und S. E. Straus, Hrsg.) Bd. 1, S. 1205-1243. Lippincott-Raven
Publishers, Philadelphia, 1996; Cook et al., Amer Jour Hyg 77:150-159,1963;
Ray et al., J Infect. Dis. 162:746-9, 1990).
-
Alle
HPIV3-Gene werden als einzelne mRNA transkribiert, die ein einzelnes
Protein codiert, mit der Ausnahme, der P-mRNA, welche vier ORFs
enthält,
nämlich
P, C, D und V (1) (Galinski et al., Virology 186:543-550,
1992; Spriggs et al., J. Gen Virol. 67;2705-2719, 1986). Die P-
und C-Proteine werden von getrennten überlappenden ORFs in der mRNA
translatiert (1). Während alle Paramyxoviren ein
P-Protein codieren, codieren nur die Mitglieder der Gattung Respirovirus
und Morbillivirus ein C-Protein. Einzelne Viren variieren in der
Zahl der vom C-ORF exprimierten Proteine und in ihrer Wichtigkeit
in der Replikation des Virus in vitro und in vivo. Sendai-Virus
(SeV) exprimiert vier unabhängig
initiierte Proteine vom C-ORF: C',
C, Y1 und Y2, deren Transkriptions-Startseiten in dieser Reihenfolge
auf der mRNA erscheinen (Curran, et al., Enzyme 44:244-9, 1990;
Lamb et al., S. 181-214. In D. Kingsbury (Hrsg.), The Paramyoviruses.
Plenum Press, New York, 1991), wohingegen HPIV3 und das Masernvirus
(MV) nur ein einzelnes C-Protein exprimieren (Bellini et al., J
Virol. 53:908-19, 1985; Sanchez et al., Virolo 147:177-86, 1985; Spriggs
et al., J Gen Virol. 67:2705-2719, 1986).
-
Ein
lebensfähiges
rekombinantes SeV, in welchem alle vier von C stammenden Proteine
unterdrückt waren,
wurde in vitro ineffizient repliziert (Kurotari et al., Genes Cells
3:111-124, 1998), wohingegen Ablatierung von einzelnen C-Proteinen komplexe
Wirkungen hatte (Cadd et al., J Virol. 70:5067-74, 1996; Curran
et al., Virology 189:647-56, 1992; Latorre et al., J Virol. 72:5984-93,
1998). Ein rekombinantes SeV, das eine einzelne Punktmutation trägt, die
in einer Phenylalanin (F)- nach Serin (S)-Substitution an der Aminosäureposition 170
des C-Proteins resultiert, war in Mäusen abgeschwächt, aber
seine Replikation in der Zellkultur war nicht gestört (Garcin
et al., Viroligy 238:424-431, 1997; Itoh et al., J Gen Virol. 78:3207-15,
1977). Im deutlichen Gegensatz zu SeV replizierte ein C-minus-Masernvirus (MV)
effizient in Verozellen (Radecke et al., Virology 217:418-21, 1996),
obwohl es in menschlichen peripheren Blutzellen Restriktion der
Replikation zeigte und in vivo etwas abgeschwächt zu sein schien (Escoffier
et al., J Virol. 73:1695-8, 1999; Valsamakis et al., J Virol. 72:7754-61,
1998).
-
Zusätzlich zu
den P- und C-ORFs hat die P-mRNA von PIV3 zwei andere ORFs und zwar
D und V. Das PIV3 D-Protein, ein Fusionsprotein der P- und D-ORFs, wird vom P-Gen
durch den Prozess der Transkriptionseditierung oder RNA-Editierung exprimiert,
in welcher zwei nicht in der Matrize vorliegende G-Reste an der
RNA-Editierungsstelle zu der P-mRNA hinzugefügt werden. (1)
(Galinski et al. Virology 186:543-550, 1992; Pelet et al., EMBO
J. 10:443-8, 1991). BPIV3 ist das einzige Paramyxovirus, das ein D-Protein
exprimiert, und es führt
das durch den gleichen Mechanismus aus.
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Fast
alle Mitglieder der Gattung Respirovirus, Rubulavirus und Morbillivirus
exprimieren ein V-Protein. Das eine Mitglied, das es offensichtlich
nicht tut, ist HPIV1, welchem der intakte V-ORF fehlt (Matsuoka
et al., J Virol. 65:3406-10, 1991).
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Der
V-ORF ist durch die Anwesenheit einer Cystein-reichen Domäne gekennzeichnet,
die hoch konserviert ist (Cattaneo et al., Cell 56:759-64, 1989;
Park et al., J Virol. 66:7033-9, 1992; Thomas et al., Cell 54:891-902,
1988; Vidal et al., J Virol. 64:239-46, 1990). Der V-ORF wird in
jedem der HPIV3-Viren, die bis heute sequenziert wurden, beibehalten,
was darauf hindeutet, dass dieser ORF exprimiert ist und eine Funktion
für dieses
Virus behält
(Galinski et al., Virology 155:46-60, 1986; Spriggs et al., J Gen
Virol. 67:2705-2719, 1986; Stokes et al., Virus Res. 25:91-103,
1992).
-
Das
BPIV3 V-Protein wird exprimiert, wenn ein nicht in der Matrize vorhandener
G-Rest an der RNA-Editierungsstelle hinzugefügt wird (Pelet et al., EMBO
J 10:443-8, 1991). Im Falle von HPIV3 liegen jedoch zwei bis vier
Translations-Stopp-Codons zwischen der Editierungsstelle und dem
V-ORF und es ist nicht klar, ob HPIV3 ein anderes Beispiel darstellt,
in dem dieser ORF nicht exprimiert wird, oder ob er durch irgendeinen
anderen Mechanismus exprimiert wird. Eine Möglichkeit ist, dass HPIV3-Editierung
auch an einer zweiten, stromabwärts
gelegenen Stelle im P-Gen stattfindet, obwohl das in der Zellkultur
nicht vorzukommen schien (Galinski et al., Virology 186:543-550,
1992).
-
Alternativ
könnte
es sein, dass Ribosomen durch ribosomale Rasterverschiebung Zugang
zum V-ORF erlangen. Das wäre
mit der Situation mit dem P-Locus von MV vergleichbar. MV exprimiert
C-, P- und V-Proteine, exprimiert aber auch neues R-Protein, das
durch Rasterverschiebung vom P-ORF auf den V-ORF synthetisiert wird (Liston et al.,
J Virol. 69:6742-50, 1995).
-
Obwohl
das Mittel durch welches HPIV3 sein V-Protein exprimiert, unklar
ist, deutet die extreme Konservierung seines V-ORFs in unterschiedlichen
Stämmen
darauf hin, dass es tatsächlich
exprimiert wird. Die Funktion des V-Proteins ist nicht gut definiert,
aber V-minus-MV und -SeV-Rekombinanten sind gewonnen worden, welche
in vitro effizient replizieren, aber in vivo reduzierte Replikation
zeigen (Delenda, et al., Virology 228:55-62, 1997; Delena et al.,
Virology 242:327-37, 1998; Kato et al., EMBO J. 16:578-587, 1997;
Kato et al., J. Virol. 71:7266-7272, 1997; Valsamakis et al., J.
Virol. 72:7754-61, 1998).
-
Das
virale Genom von PIV enthält
auch extragene Leader- und Trailer-Regionen, welche Promotoren besitzen,
die für
die virale Replikation und Transkription benötigt werden. Die genetische
Karte von PIV wird daher als ein 3'-Leader-N-P/C/D/V-M-F-HN-L-5'-Trailer dargestellt.
Die Transkription wird am 3'-Ende
initiiert und durch einen sequenziellen Stopp-Start-Mechanismus
fortgesetzt, der durch kurze konservierte Motive gelenkt wird, die
an den Genübergängen liegen.
Das Stromaufwärts-Ende
von jedem Gen enthält
ein Gen-Start (GS)-Signal, welches die Initiation der jeweiligen
mRNA lenkt. Der Stromabwärts-Terminus
von jedem Gen enthält
ein Gen-Ende (GE)-Motiv, welches die Polyadenylierung und Termination
lenkt. Beispielhafte Sequenzen sind für den menschlichen PIV3-Stamm
JS beschrieben worden (GenBank Zugangsnummer Z11575) und Washington
(Galinski M.S. In Kingsbury, D.W. (Hrsg.), The Paramyxoviruses,
Seiten 537-568, Plenum Press, New York, 1991), und für den Rinder-PIV3-Stamm
910N (GenBank Zugangsnummer D80487).
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Wie
hierin verwendet bezieht sich „PIV-Gen" allgemein auf einen
Teil des PIV-Genoms,
der eine mRNA codiert und üblicherweise
an dem Stromaufwärts-Ende
mit einem Gen-Start (GS)-Signal beginnt und am Stromabwärts-Ende
mit dem Gen-Ende (GE)-Signal endet. Der Begriff PIV-Gen ist auch
mit dem Begriff „offener
Translations-Leserahmen" oder
ORF austauschbar. Zusätzlich
zu Genen enthält
das virale Genom von PIV auch nicht-codierende, intergene Sequenzen
und extragene Leader- und Trailer-Regionen, welche Promotoren besitzen,
die für
die virale Replikation und Transkription benötigt werden. Die Genkarte von
PIV ist daher partiell als 3'Leader-N-P/C/D/V-M-F-HN-L-5'Trailer dargestellt.
Transkription initiiert am 3'-Ende
und wird durch einen sequentiellen Stopp-Start-Mechanismus fortgesetzt,
der durch kurze konservierte Motive geleitet wird, die an den Genübergängen liegen.
Um die C-, D- und/oder V-Deletionsmutanten der Erfindung zu konstruieren,
können
ein oder mehrere PIV-Gen(e) ganz oder teilweise deletiert werden.
Das bedeutet, dass teilweise oder vollständige Deletionen in den offenen
Leserahmen und/oder cis-agierenden regulatorischen Sequenzen von
irgendeinem oder mehreren der PIV-Gene durchgeführt werden können. Mit „Gensegement" ist jede Länge an fortlaufenden
Nucleotiden aus dem PIV-Genom gemeint, die Teil von einem ORF, einem
Gen oder einer extragenen Region oder einer Kombination davon sein
kann.
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Alternative
Mittel zur Konstruktion von C-, D- und/oder V-Mutanten der Erfindung
umfassen die Konstruktion von „Knockout"-Viren, um die Genexpression
von wesentlichen Teilen des PIV-Genoms ohne Deletion zu reduzieren
oder zu unterdrücken.
Insbesondere wird die Expression der C-, D- und/oder V-ORF(s) vorzugsweise
reduziert oder unterdrückt
indem das rekombinante PIV-Genom oder Antigenom durch Einführung eines
Stopp-Codons, durch eine Mutation ein einer RNA-Editierungsstelle,
durch eine Mutation, welche die durch ein Initiationscodon spezifizierte
Aminosäure ändert oder
durch eine Rasterverschiebungsmutante in dem (den) ORF(s), modifiziert
wird, auf den(die) abgezielt wird. Eine Mutation kann an der Editierungsstelle durchgeführt werden,
welche das Editieren verhindert und die Expression der Proteine
unterdrückt,
deren mRNA durch RNA-Editierung erzeugt wird (Kato et al., EMBO
J. 16:578-587, 1997 und Schneider et al., Virology 227:314-322, 1997).
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Das
PIV-Genom oder Antigenom kann einer Mutagenese unterzogen werden,
um eine oder mehrere Stopp-Codons in die C-, D- und/oder V-ORF(s)
einzuführen.
In einem Beispiel wird ein Methionin-Initiationscodon im C-ORF in
Threonin verändert.
In einem anderen Beispiel werden zwei Stopp-Codons durch Mutationen an
der Nucleotidposition (nt) 1795 (verändern von T nach C) und nt
1813 (verändern
von C nach A) im Genom oder Antigenom eingeführt, die Stopp-Codons entsprechend
an den Positionen 7 bis 26 des C-ORFs einführen. Das erzeugt ein C-Knockout
Mutantenvirus, das als rC-KO bezeichnet wird. In drei anderen Mutantenviren wurden
die D- und V-ORFs einzeln und in Kombination unterbrochen. In der
einzelnen D-Knockout-Mutante, bezeichnet
als rD-KO, wurden Mutationen eingeführt, um die Expression des
D-ORFs zu unterbrechen, welche C nach A-Änderungen an den Nucleotidpositionen
2692, 2695 und 2698 des Volllängen-Antigenoms
einführten.
Diese Punktmutationen erzeugten drei aufeinander folgende Stopp-Codons
im mutmaßlichen
D-ORF, was in der verfrühten
Termination des D-Proteins resultierte, gefolgt von Codon 303 innerhalb
eines 372-Aminosäure
chimären
D-Proteins. In anderen Beispielen wurde eine einzelne V-Knockout-Mutante,
rV-KO, durch Einführung
von zwei Punktmutationen an den Positionen 2845 (A nach T) und 2854
(C nach T) des Volllängen-Antigenoms,
erzeugt. Diese Mutationen erzeugten frühe Stopp-Codons (Aminosäureposition
17 und 20) in dem mutmaßlichen
V-ORF. Die Änderungen
in rD-KO und rV-KO wurden gemeinsam in einen einzelnen Clon eingeführt, um
eine DV-Kombinations-Knockout-Mutante, rDV-KO, zu erzeugen.
-
Wie
vorstehend angemerkt besitzt das PIV der Erfindung, das eine oder
mehrere Mutationen in den C-, D- und/oder V-ORF(s) trägt, höchst wünschenswerte
phänotypische
Eigenschaften für
die Impfstoffentwicklung. Die hierin beschriebenen Modifikationen,
welche die C-, D- und/oder V-ORF(s) ganz oder teilweise deletieren,
oder die Expression der C-, D- und/oder V-ORF(s) reduzieren oder
unterdrücken,
spezifizieren eine Reihe an erwünschten
phänotypischen Änderungen
im daraus resultierenden Virus oder subviralen Partikel. C-, D-
und/oder V-Deletion und Knockout-Mutanten zeigen verglichen mit
dem Wachstum eines entsprechenden Wildtyps oder mutierten Eltern-RSV-Stammes,
abgeschwächtes
virales Wachstum. Wachstum, zum Beispiel in Zellkulturen, kann insgesamt,
verglichen mit dem Wachstum des entsprechenden Wildtyps oder des mutierten
Eltern-RSV-Stammes, etwa zweifach, öfter etwa 5-fach und vorzugsweise
etwa 10-fach oder mehr reduziert sein (wie z.B. nach ein 7-tägigen Kulturdauer
gemessen). In genaueren Aspekten zeigt das rekombinante RSV der
Erfindung eine geänderte
Kinetik des viralen Wachstums.
-
Rekombinante
Impfstoffviren, die C-, D- und/oder V-ORF-Deletions- und Knockout-Mutation(en)
tragen, können
in vivo auch Attenuierungs-Phänotypen
zeigen. Zum Beispiel kann die Replikation im unteren und/oder oberen
Respirationstrakt in einem akzeptablen Tiermodell für PIV-Replikation
in Menschen, z.B. Hamstern und Afrikanischen grünen Affen (AGMs), verglichen
mit dem Wachstum des entsprechenden Wildtyp oder mutierten Eltern-PIV-Stammes
um insgesamt etwa zweifach, öfter
etwa 5-fach, 10-fach oder 20-fach und vorzugsweise etwa 100-fach
bis 1.000-fach oder mehr reduziert sein (wie z.B. an einem oder
jedem von 3 bis 8 aufeinander folgenden Tagen nach der Infektion
gemessen). Zusätzlich
dazu oder in Verbindung damit können
die vorstehend angeführten
Abschwächungs-Phänotypen,
rekombinantes PIV, das C-, D- und/oder V-ORF-Deletion und Knockout-Mutation(en) trägt, auch
eine Änderung
in der viralen Plaquegröße; eine Änderung
im cytopathischen Effekt und/oder eine Änderung in der Immunogenität zeigen.
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Eine
besondere Eigenschaft der rekombinanten Impfstoffviren der Erfindung
ist es, dass sie, obwohl sie wie vorstehend angemerkt abgeschwächt sind,
trotzdem infektiös
sind und einen gewünschten
Grad an anti-PIV-Immunreaktivität
in dem geimpften Wirt hervorrufen. Insbesondere sind die Kandidaten-Impfstoff-Rekombinanten der
Erfindung ausreichend immunogen, damit sie eine schützende Immunreaktion
gegen folgende Herausforderungen durch ein wt-Virus hervorrufen.
Wie in den Beispielen hierin gezeigt, induzierte eine frühere Infektion
mit C-, D- und/oder
V-Knockout Mutantenviren sowohl in Hamstern als auch in AGMs eine
erhebliche HAI-Antikörperantwort
zu HPIV3, was darauf hindeutet, dass diese experimentellen Rekombinanten schützend sind
und daher vielversprechende Impfstoffkandidaten darstellen. In den
Impfstoff-Rekombinanten wird die immunogene Aktivität gegen
den Attenuierungsgrad abgewogen werden, um nützliche Impfstoffkandidaten
zu erhalten und wird insgesamt üblicherweise
durch eine Reduktion der Replikation des Herausforderungsvirus z.B.
rJS HPIV3 im unteren und/oder oberen Respirationstrakt von Modellwirten
(z.B. Hamster und nicht-menschliche
Primaten) um etwa 50-100-fach, 100-500-fach, vorzugsweise 500-2.000-fach und bis
zu 3.000-fach oder mehr gekennzeichnet sein (z.B. wie gemessen zwischen
3-8 Tagen nach der Herausforderung). Die rekombinanten Impfstoffviren
der Erfindung behalten die Immunogenität bei während sie gleichzeitige Reduktionen
in Replikation und Wachstum zeigen. Die überraschende Zusammenstellung
von phänotypischen
Merkmalen ist für
die Impfstoffentwicklung höchst
wünschenswert.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die Entwicklung von lebend-abgeschwächten RSV-Impfstoffkandidaten
bereit, welche die C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- oder Knockout-Mutationen
einbeziehen. Diese rekombinanten Viren werden über eine cDNA-Zwischenstufe
und ein auf cDNA basierendes Wiederfindungssystem konstruiert. Rekombinante
Viren, die aus cDNA gemacht werden, replizieren unabhängig und
werden in der gleichen Weise propagiert als ob sie biologisch- abgeleitet wären. C-,
D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- und Knockout-Mutanten werden ferner
modifiziert, um spezifische abschwächende Mutationen einzubeziehen,
sowie auch eine Vielzahl an anderen Mutationen und Nucleotidmodifikationen,
um gewünschte
strukturelle oder phänotypische
Wirkungen zu ergeben. Genaue Beschreibungen der Materialien und
Verfahren zur Herstellung von rekombinantem PIV aus cDNA und für die Herstellung
und das Testen der ganzen Auswahl an Mutationen und Nucleotidmodifikationen,
die hierin dargelegt werden, werden z.B. in Durbin et al., Virology
235:323-332, 1997; U.S. Patentanmeldungs-Seriennummer 09/083.793,
eingereicht am 22. Mai 1998; vorläufige U.S. Anmeldungsnummer
60/047.575, eingereicht am 23. Mai 1997 (entsprechend der Internationalen
Veröffentlichungsnummer
WO 98/53078) und der vorläufigen
U.S. Anmeldungsnummer 60/059.385, eingereicht am 19. September 1997,
bereitgestellt.
-
Insbesondere
beschreiben diese Dokumente Verfahren und Methoden zur Mutagenisierung,
Isolierung und Charakterisierung von PIV, um abgeschwächte Mutantenstämme (z.B.
temperatursensitive (ts), Kälte-passagierte
(cp), Kälteangepasste
(ca), kleine Plaque (sp) und Wirtsbereich-eingeschränkte (hr)
Mutantenstämme)
zu erhalten und zur Identifizierung der genetischen Änderungen,
welche den abgeschwächten
Phänotyp
spezifizieren. In Verbindung mit diesen Verfahren beschreiben die
vorangehenden Dokumente genaue Verfahrensabläufe zur Bestimmung von Replikation,
Immunogenität,
genetischer Stabilität
und Schutzwirkung von biologisch-abgeleiteten und rekombinant hergestellten,
abgeschwächten
menschlichen PIV in akzeptablen Modellsystemen, einschließlich Mäuse- und
nicht-menschlichen Primaten-Modellsystemen. Außerdem beschreiben diese Dokumente
allgemeine Verfahren zur Entwicklung und zum Testen von immunogenen
Zusammensetzungen, einschließlich
monovalenten und bivalenten Impfstoffen für die Vorbeugung und Behandlung von
PIV-Infektionen. Verfahren zur Herstellung von infektiösem rekombinantem
PIV durch Konstruktion und Expression von cDNA, die ein PIV-Genom
oder -Antigenom codiert, das mit wesentlichen PIV-Proteinen co-exprimiert
wird, werden auch in den vorstehenden Dokumenten beschrieben, welche
die Beschreibung der folgenden beispielhaften Plasmide umfassen,
die eingesetzt werden können,
um infektiöse
virale PIV-Clone herzustellen: p3/7(131) (ATCC 97990); p3/7(131)2G
(ATCC 97889) und p218(131) (ATCC 97991); jeder wurde unter den Bedingungen
des Budapester Vertrages bei der American Type Culture Collection
(ATCC), 10801 University Boulevard, Manassas, Virginia 20110-2209,
U.S.A. hinterlegt und mit den vorstehend identifizierten Hinterlegungsnummern
versehen.
-
Außerdem werden
in den vorstehenden Referenzen Verfahren zur Konstruktion und Evaluierung
von infektiösem
rekombinantem PIV offenbart, das modifiziert wurde, um Phänotyp-spezifische
Mutationen einzuführen,
die in biologisch-abgeleitete PIV-Mutanten identifiziert wurden,
z.B. Kälte-passagiert
(cp), Kälte-angepasst
(ca), Wirtsbereich-beschränkt
(hr), kleine Plaque (sp), und/oder temperatursensitive (ts)-Mutanten,
zum Beispiel den JS HPIV3 cp45 Mutanten-Stamm. In diesen Mutanten identifizierte
Mutationen können
leicht in rekombinantes PIV übernommen
werden, das (eine) C-, D- und/oder V-Knockout-Mutation(en) trägt. In einem Beispiel
treten eine oder mehrere abschwächende
Mutationen in dem Polymerase L-Protein auf, z.B. an einer Position,
die Tyr942, Leu992 oder Thr1558 von JS cp45 entspricht. Diese Mutationen
können
durch eine identische oder konservative Aminosäuresubstitution, wie sie in
der biologischen Mutante identifiziert wurde, in rekombinantes PIV
der Erfindung eingeführt
werden. PIV-Rekombinanten können
daher eine Mutation beinhalten, worin Tyr942 durch
His, ersetzt wird, Leu992 durch Phe ersetzt ist und/oder Thr1558 durch Ile ersetzt wird. Substitutionen
die konservativ zu diesen Ersatz-Aminosäuren sind, sind nützlich,
um einen gewünschten
Mutanten-Phäntyp
zu erzeugen.
-
Andere
beispielhafte Mutationen, die aus einer biologisch abgeleiteten
PIV-Mutante übernommen
werden, umfassen einen oder mehrere Mutationen im N-Protein, einschließlich spezifischen
Mutationen an einer Position die den Resten Val96 oder
Ser389 von JS cp45 entspricht. In genaueren
Aspekten werden diese Mutationen als Val96 nach
Ala oder Ser389 nach Ala oder Substitutionen
dargestellt, die konservativ dazu sind. Auch nützlich innerhalb des rekombinanten
PIVs der Erfindung sind Aminosäuresubstitutionen
im C-Protein, z.B. eine Mutation an einer Position entsprechend
Ile96 von JS cp45, vorzugsweise dargestellt
durch eine identische oder konservative Substitution von Ile96 nach Thr. Weitere beispielhafte Mutationen,
die aus biologisch-abgeleiteten PIV-Mutanten übernommen wurden, umfassen
eine oder mehrere Mutationen im F-Protein, einschließlich Mutationen,
die aus JS cp45 übernommen
wurden, an eine Position, die den Resten Ile420 oder Ala450 von JS cp45 entspricht, vorzugsweise
dargestellt durch Aminosäure-Substitutionen von
Ile420 nach Val oder Ala450 nach
Thr oder Substitutionen die konservativ dazu sind. Andere PIV-Rekombinanten übernehmen
eine oder mehrere Aminosäure-Substitutionen
im HN-Protein, wie nachstehend beispielhaft durch ein rekombinantes PIV
dargestellt, das eine Mutation an einer Position übernimmt,
die dem Rest Val384 von JS cp45 entspricht, vorzugsweise
dargestellt durch die Substitution Val384 nach
Ala.
-
Noch
weitere Beispiele umfassen rekombinanten PIV, der ein oder mehrere
Mutationen in nicht-codierenden Teilen des PIV-Genoms oder Antigenoms
einbezieht, zum Beispiel in einer 3'-Leadersequenz. Beispielhafte Mutationen
können
in diesem Zusammenhang an einer Position im 3'-Leader eines rekombinanten Virus erzeugt
werden, die dem Nucleotid 23, 24, 28 oder 45 von JS cp45 entspricht.
Noch weitere beispielhafte Mutationen können in der N-Gen Startsequenz
erzeugt werden, zum Beispiel durch Änderung einer oder mehrerer
Nucleotide in der N-Gen Startsequenz, z.B. an einer Position, die
den Nucleotiden 62 von JS cp45 entspricht. In genaueren Aspekten
beziehen C-, D- und/oder V-Knockout-Mutanten eine T nach C Änderung
bei Nucleotid 23 ein, eine C nach T Änderung bei Nucleotid 24, eine
G nach T Änderung
bei Nucleotid 28 und/oder eine T nach A Änderung bei Nucleotid 45. Zusätzliche
Mutationen in den extragenen Sequenzen werden beispielhaft durch
eine A nach T Änderung
in der N-Gen-Start-Sequenz an der Position dargestellt, die Nucleotid 62
von JS entspricht.
-
Diese
vorhergehenden beispielhaften Mutationen, die in einer C-, D- und/oder
V-Knockout-Mutante erzeugt werden können, sind erfolgreich erzeugt
worden und in rekombinantem PIV wiedergefunden worden – wie sie
durch die rekombinanten PIV-Clone,
die als rcp45, rcp45 L, rcp45 M, rcp45 HN, rcp45 C, rcp45 F, rcp453'N, 3'NL, und rcp45 3'NCMFHN dargestellt
werden (Durbin et al., Virology 235:323-332, 1997; Skiadopoulos
et al., J Virol. 72:1762-8; U.S. Patentanmeldungsseriennummer 09/083.793,
eingereicht am 22. Mai 1998; vorläufige U.S. Anmeldungsnummer
60/047.575, eingereicht am 23. Mai, 1997 (entsprechend der Internationalen
Veröffentlichungsnummer
WO 98/53078) und vorläufige
U.S. Anmeldungsnummer 60/059.385, eingereicht am 19. September 1997.
-
Aus
JScp45 und anderen biologisch-abgeleiteten PIV-Mutanten wird ein
großes „Menü" an abschwächenden
Mutationen bereitgestellt, von denen Mutationen zur Einstellung
des Abschwächungsgrades,
Immunogenität
und genetischer Stabilität
in einem rekombinanten PIV, das C-, D- und/oder V-Deletions- oder
Knockout-Mutation(en)
trägt.
In diesem Zusammenhang können
viele rekombinante PIVs ein oder mehrere und vorzugsweise zwei oder
mehrere Mutationen aus biologisch-abgeleiteten PIV-Mutanten umfassen,
z.B. irgendeine oder eine Kombination von Mutationen, die in JScp45
identifiziert wurden. PIV-Rekombinanten innerhalb der Erfindung
werden eine Vielzahl und bis zu einem vollen Komplement der Mutationen
beinhalten, die in JScp45 oder anderen biologisch-abgeleiteten PIV-Mutanten-Stämmen vorhanden
sind. Diese Mutationen können
durch multiple Nucleotidsubstitutionen in einem Codon, das jede
Mutation spezifiziert, gegen eine Reversion in rekombinantem PIV
stabilisiert werden, das C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutation(en) trägt.
-
Noch
zusätzliche
Mutationen, die in die C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- und Knockout PIV-Mutanten
eingeführt
werden können,
sind Mutationen, z.B. abschwächende
Mutationen, die in heterologen PIV identifiziert wurden, oder ferner
verwandte nicht-segmentierte Negativ-Strang RNA-Viren. Insbesondere
können
abschwächende
und andere erwünschte
Mutationen, die in einem Negativ-Strang RNA-Virus identifiziert wurden, „transferiert" werden, z.B. auf
eine entsprechende Position innerhalb des Genoms oder Antigenoms der
C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- und Knockout-Mutanten kopiert
werden. Kurz gesagt werden erwünschte
Mutationen in einem heterologen Negativ-Strang RNA-Virus in den
PIV-Empfänger
transferiert. Das beinhaltet das Kartieren der Mutation im heterologen
Virus, anschließende
Identifizierung der entsprechenden Stelle in dem Empfänger-PIV
durch Sequenzabgleich und Mutieren der nativen Sequenz in dem RSV-Empfänger zum
Mutanten-Genotyp (entweder durch eine identische oder konservative
Mutation), wie beschrieben in der U.S. Patentanmeldung mit dem Titel
PRODUCTION OF ATTENUATED NEGATIVE STRANDED RNA VIRUS VACCINES FROM
CLONED NUCLEOTIDE SEQUENCES, eingereicht durch Murphy et al., am
13. April 1999 und identifiziert durch die Anwalts-Aktennummer 17634-000600.
Wie diese Offenbarung lehrt, ist es vorzuziehen, das Empfängergenom
oder -Antigenom zu modifizieren, um eine Änderung der Subjektstelle der Mutation
zu codieren, die der Änderung
konservativ entspricht, die in dem heterologen Mutantenvirus identifiziert
wurde. Wenn eine Aminosäuresubstitution
zum Beispiel verglichen mit der entsprechenden Wildtyp-Sequenz eine
Mutationsstelle im Mutantenvirus markiert, dann sollte eine ähnliche
Substitution in dem (den) entsprechenden Rest(en) im rekombinanten
Virus erzeugt werden. Die Substitution kann eine identische oder konservative
Aminosäure
zu dem substituierten Rest einbeziehen, der in dem mutierten viralen
Protein vorhanden ist. Es ist jedoch auch möglich den nativen Aminosäurerest
an der Stelle der Mutation mit Bezug auf den substituierten Rest
in dem mutierten Protein nicht-konservativ
zu ändern
(z.B. durch Verwendung irgendeiner Aminosäure, um die Funktion des Wildtyprestes
zu zerstören
oder zu behindern). Negativ-strängige RNA-Viren aus welchen
beispielhafte Mutationen identifiziert werden und in einen rekombinanten
PIV transferiert werden, umfassen unter anderem andere PIVs (z.B.
HPIV1, HPIV2, HPIV3, BPIV oder MPIV), RSV, Sendai-Virus (SeV), Newcastle-Disease-Virus (NDV),
Simian Virus 5 (SV5), Masern-Virus (MeV), Rinderpestvirus, Hundestaupe-Virus
(CDV), Tollwutvirus (RaV) und Virus der vesikulären Stomatitis (VSV). Eine
Vielzahl an beispielhaften Mutationen werden offenbart, einschließlich einer
Aminosäuresubstitution
von Phenylalanin an Position 521 des RSV L-Proteins entsprechend
und daher übertragbar
auf eine Substitution von Phenylalanin (oder eine konservativen
verwandten Aminosäure)
an Position 456 des HPIV3 L-Proteins. Im Falle von Mutationen, die
durch Deletionen oder Insertionen markiert wurden, können diese
als entsprechende Deletionen oder Insertionen in den rekombinanten
Virus einbezogen werden, die spezielle Größe und Aminosäuresequenz
des deletierten oder inserierten Proteinfragments kann variieren.
-
Eine
Vielzahl an zusätzlichen
Mutationsarten werden auch in den vorhergehenden Referenzen offenbart
und können
leicht in ein rekombinantes PIV der Erfindung eingefügt werden,
um Wachstum, Abschwächung,
Immunogenität,
genetische Stabilität
auszugleichen oder andere vorteilhafte strukturelle und/oder phänotypische
Effekte bereitzustellen. Zum Beispiel werden Restriktionsschnittstellenmarker
routinemäßig in die C-,
D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutanten- Antigenome
oder Genome eingeführt,
um cDNA-Konstruktion und Manipulation zu erleichtern.
-
Außerdem werden
Verfahren und Zusammensetzungen beschrieben, welche die Herstellung
von C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- und Knockout Mutanten-PIV-Impfstoffvirus
als ein chimäres
Mensch-Rinder-PIV ermöglichen.
Diese Rekombinanten werden durch Austausch oder Addition von (einem)
heterologen Gen(en), Genom-Segment(en) oder einzelnen oder multiplen
Nucleotiden eines menschlichen oder Rinder-PIV zu einem teilweisen
oder vollständigen
Hintergrund an Rinder- oder menschlichem PIV-Genom oder Antigenom
gemacht, um ein chimäres
Mensch-Rinder-PIV-Genom oder Antigenom zu produzieren (siehe vorläufige U.S.
Patentanmeldung mit dem Titel ATTENUATED HUMAN-BOVINE CHIMERIC PARAINFLUEINZA VIRUS
VACCINES, angemeldet durch Bailey et al., am 9. Juli 1999 und identifiziert
durch die Anwalts-Aktennummer 15280-399000 US).
-
In
einem Beispiel umfasst ein chimäres
Mensch-Rinder-PIV ein partielles oder vollständiges Rinder-Hintergrund-PIV-Genom
oder -Antigenom, das mit einem oder mehreren heterologen Genen oder
Genom-Segement(en) aus einem oder mehreren menschlichen PIVs verbunden
ist. Alternativ kann ein chimäres Mensch-Rinder-PIV
ein partielles oder vollständiges
menschliches Hintergrund-PIV-Genom oder – Antigenom umfassen, kombiniert
mit einem heterologen Gen oder Genomsegment aus einem oder mehreren
Rinder-PIVs. Gene und Genomsegmente, die zur Verwendung als heterologe
Inserts oder Additionen zu dem Hintergrundgenom oder -Antigenom
ausgewählt
werden, umfassen irgendwelche Wildtyp- oder Mutantengene oder Genomsegemente
von N, P, C, D, V, M, F, HN, oder L. In einem Beispiel ist der ORF
des N-Gens von einem HPIV3-Empfänger
oder Hintergrundgenom mit dem N-Gen-ORF von BPIV3 substituiert,
der eine infektiöse
Rekombinante ergab, die in einem nicht-menschlichen Primatenwirt,
der ähnlich
dem Eltern-BPIV-Virus war, einen auf den Wirtsbereich beschränkten Phänotyp zeigte.
Das (die) heterologe(n) menschliche(n) oder Rinder-Gen(e) kann (können) ein
oder mehrere der PIV-Schutzantigene codieren, vorzugsweise ein oder
mehrere der HN- und/oder
F-Glykoproteine oder eine immunogene Domäne oder ein Epitop davon, obwohl
andere Proteine zu einer schützenden
Immunantwort beitragen können
und daher auch bevorzugte Objekte zur Konstruktion von chimären menschlichen-Rinder
PIV-Viren sind.
-
Alternativ
kann das chimäre
Mensch-Rinder-PIV, das eine C-, D- und/oder V-Deletions- oder Knockout-Mutation zeigt
ein oder mehrere Genomsegment(e) einbeziehen, die eine cytoplasmatische
Domäne, Transmembran-Domäne, Ectodomäne oder
ein immunogenes Epitop eines PIV-Antigenproteins codieren. Diese
immunogenen Proteine, Domänen
und Epitope erzeugen auch neue Immunantworten in einem immunisierten
Wirt. Zum Beispiel ergibt die Addition oder die Substitution von
einem oder mehreren immunogenen Gen(en) oder Genom-Segment(en) aus einem
menschlichen PIV innerhalb eines Rinder-Hintergrundgenoms oder -Antigenoms ein
rekombinantes chimäres
Virus oder ein subvirales Partikel, das im Stande ist eine Immunantwort
zu erzeugen, die gegen eine oder mehrere spezifische menschliche
PIV-„Spender"-Stämme gerichtet
ist, während
das Rinder-Gerüst
einen abgeschwächten
Phänotyp
verleiht, der das Chimär
zu einem nützlichen
Kandidaten für
die Impfstoffentwicklung macht.
-
Chimäres Mensch-Rinder-PIV,
das (eine) Mutation(en) im C-, D- und/oder V-ORF(s) trägt, kann konstruiert werden,
indem das heterologe Gen oder des Genomsegment in einem partiellen
PIV-Hintergrund-Genom oder -Antigenom für ein Gegenstückgen oder
-Genomsegment ausgetauscht wird. Alternativ kann das heterologe
Gen oder Genomsegment hinzugefügt
werden, z.B. zu einer 3' oder
5' nicht-codierenden
Region eines Gens, als ein überzähliges Gen
oder Genomsegment in Kombination mit einem vollständigen (oder
partiellen, wenn ein anderes Gen oder Genomsegment deletiert wurde)
PIV-Hintergrund-Genom oder -Antigenom. Das heterologe Gen oder Genomsegment
kann an einer intergenomischen Position innerhalb eines partiellen oder
vollständigen
PIV-Hintergrund-Genoms
oder -Antigenoms hinzugefügt
werden, sodass ein offener Leserahmen innerhalb des Hintergrund-Genoms
oder -Antigenoms nicht unterbrochen wird. Alternativ kann das heterologe
Gen oder Genomsegment an einer Position hinzugefügt oder substituiert werden,
die einer Wildtyp-Genordnungsposition eines Gegenstückgens oder
-Genomsegments innerhalb des partiellen oder vollständigen PIV-Hintergrundgenoms
oder -Antigenoms entspricht, wobei dieses Gegenstück-Gen oder
-Genomsegment dadurch ersetzt oder verschoben wird (z.B. auf eine
mehr distale Position vom Promotor). In noch weiteren Beispielen
wird das heterologe Gen oder Genomsegment an eine Position hinzugefügt oder
substituiert, die proximaler zum Promotor liegt oder, verglichen
mit einer Wildtyp-Genordnungsposition,
distal zum Promotor der Gegenstück-Gen
oder Genomsegment innerhalb des Hintergrund-Genoms oder -Antigenoms, wobei
die Expression des heterologen Gens oder Genomsegments jeweils erhöht oder
reduziert wird. Diese und andere in den zitierten Referenzen offenbarten
Modifikationen sind für
den Einbau innerhalb der C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- und Knockout-Mutanten
der Erfindung zugänglich.
-
Die
Einführung
von heterologen immunogenen Proteinen, Domänen und Epitopen, um chimäres PIV herzustellen
ist besonders nützlich,
um neue Immunantworten in einem immunisierten Wirt zu erzeugen.
Addition oder Substitution eines immunogenen Gens oder Genomsegments
aus einem Spender-PIV innerhalb eines Empfängergenoms oder -Antigenoms
eines unterschiedlichen PIVs kann eine Immunantwort erzeugen, die
gegen die Spender-Untergruppe oder den Stamm gerichtet ist, die
Empänger-Untergruppe
oder den Stamm oder sowohl gegen die Spender- als auch die Empfängeruntergruppe
oder den Stamm. Um diesen Zweck zu erreichen kann das C-, D- und/oder
V-ORF(s)-Deletions- und Knockout Mutanten-PIV auch so konstruiert werden, dass
es ein chimäres
Protein exprimiert, z.B. ein immunogenes Glykoprotein, das einen
cytoplasmatischen Schwanz und/oder eine Transmembrandomäne aufweist,
die spezifisch für
ein PIV ist, das mit einer Ectodomäne eines unterschiedlichen
PIVs verbunden ist, um z.B. ein Mensch-Rinder-Fusionsprotein bereitzustellen
oder ein Fusionsprotein, das Domänen
aus zwei unterschiedlichen menschlichen PIVs einschließt. In einem
Beispiel codiert ein C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- oder Knockout
Mutanten-PIV-Genom oder -Antigenom ein chimäres Glykoprotein in dem rekombinanten
Virus oder subviralen Partikel, das sowohl menschliche als auch
Rinder-Glykoproteindomänen
oder immunogene Epitope aufweist. Zum Beispiel kann ein heterologes
Genomsegment, das eine Glykoprotein-Ectodomäne aus einem menschlichen PIV-HN oder
F-Glykoprotein codiert,
mit einer Polynucleotidsequenz (z.B. einem Genomsegment) verbunden
werden, welches die entsprechenden cytoplasmatischen und/oder Transmembrandomänen des
Rinder-HN oder F-Glykoproteins aufweist, um das chimäre Mensch-Rinder-PIV-Genom
oder -Antigenom zu bilden.
-
In
anderen Beispielen können
die C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- und Knockout-Mutanten, die in
einer Impfstoffformulierung nützlich
sind, bequem modifiziert werden, um die Antigen-Veränderung
(antigenic drift) in dem zirkulierenden Virus aufzunehmen. Üblicherweise
wird die Modifizierung in dem HN und/oder F-Proteinen stattfinden.
Ein vollständiges
HN- oder F-Gen oder ein Genomsegment, das eine spezifische immunogene
Region davon codiert, wird durch Austausch einer entsprechenden
Region in einem Empfängerclon von
einem unterschiedlichen PIV-Stamm oder Untergruppe, aus einem PIV-Stamm
in eine chimäre
PIV-Genom oder -Antigenom-cDNA einbezogen oder durch Hinzufügen von einer
oder mehreren Kopien des Gens, sodass die verschiedenen antigenen
Formen repräsentiert
sind. Viren-Nachkommen, die aus dem modifizierten PIV-Clon hergestellt
wurden, können
dann in den Impf-Protokollen gegen in Erscheinung tretende PIV-Stämme verwendet
werden.
-
Austausch
einer menschlichen PIV-codierenden Sequenz oder nicht-codierenden Sequenz
(z.B. einem Promotor, Gen-Ende, Gen-Start, intergenes oder anderes
cis-agierendes Element) mit einem heterologen Gegenstück, z.B.
einer anderen menschlichen-PIV oder einer Rinder- oder Mäuse-PIV-Sequenz,
ergibt chimäres
PIV, das eine Vielzahl von möglichen
abschwächenden
oder anderen phänotypischen
Effekten aufweist. Insbesondere entstehen Wirtsbereich und andere
erwünschte
Effekte aus der Substituierung eines Rinder- oder Mäuse-PIV-Gens,
das in einen menschlichen PIV-Hintergrund importiert wurde, wobei
das Rinder- oder Mäusegen
in einer menschlichen Zelle nicht effizient wirkt, z.B. durch Inkompatibilität der heterologen
Sequenz oder des Proteins mit einer biologisch-interaktiven menschlichen
PIV-Sequenz oder einem Protein (d.h. eine Sequenz oder ein Protein,
das normalerweise mit der substituierten Sequenz oder dem Protein
für virale
Transkription, Translation, Zusammenbau, usw. kooperiert) oder,
typischer in einer Wirtsbereich-Restriktion, mit einem zellulären Protein
oder einem anderen Aspekt des zellulären Milieus, das zwischen dem
permissiven und weniger permissiven Wirt unterschiedlich ist.
-
Rinder-PIV-Sequenzen
werden zum Einführen
in menschliches PIV basierend auf bekannten Aspekten von Rinder-
und menschlichen PIV-Strukturen und Funktionen ausgewählt.
-
In
zusätzlichen
Beispielen werden C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- und Knockout-Mutanten-PIVs hergestellt,
in welchen das chimäre
Genom oder Antigenom ferner durch Einführen von einer oder mehreren Mutationen
modifiziert ist, die eine Abschwächung
oder einen anderen gewünschten
Phänotyp
in dem daraus resultierenden chimären Virus oder subviralen Partikel
spezifizieren. Diese Mutationen können neu erzeugt werden und
gemäß einer
rationalen Mutagenesestrategie für
den Entwurf auf Abschwächungseffekte
getestet werden. Alternativ können
die abschwächenden
Mutationen in bestehenden biologisch-abgeleiteten Mutanten-PIV identifiziert
werden und danach in C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- und Knockout Mutanten-PIV eingeführt werden.
Dieses rekombinante PIV bietet, wie vorstehend beschrieben, verbesserte
Eigenschaften von Attenuation und Immunogenität für die Verwendung als Impfstoffe.
In diesem Zusammenhang beschreiben die vorstehenden Referenzen die
Konstruktion von chimären
PIV-Rekombinanten, die HN und F-Gene von HPIV1 aufweisen, die in
ein partielles Hintergrund-Antigenom substituiert sind, das ferner
modifiziert ist, um ein oder mehrere abschwächende Mutationen zu tragen,
die in HPIV3 JS cp45 identifiziert wurden. Eine solche chimäre Rekombinante
bezieht alle der abschwächenden
Mutationen ein, die in dem L-Gen von cp45 identifiziert wurden.
Es ist seitdem gezeigt worden, dass alle der cp45-Mutationen außerhalb
der heterologen (HPIV1) HN und F-Gene in eine HPIV3-1-Rekombinante
eingebaut werden können,
um einen abgeschwächten
chimären
Impfstoffkandidaten zu ergeben.
-
Abschwächende Mutationen
in biologisch-abgeleitetem PIV, für den Einbau innerhalb der
C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- und Knockout-Mutanten, können natürlich vorkommen
oder können
in Wildtyp-PIV-Stämme
durch gut bekannte Mutageneseverfahren eingeführt werden. Zum Beispiel können unvollständig abgeschwächte PIV
Eltern-Stämme
durch chemische Mutagenese während
des Viruswachstums in den Zellkulturen hergestellt werden, zu welchen
ein chemisches Mutagen hinzugefügt
worden ist, durch Selektion von Virus, das dann einer Passage bei
suboptimalen Temperaturen unterzogen wurde, um die Wachstumsbeschränkungs-Mutationen
einzuführen,
oder wie in den vorstehenden Referenzen beschrieben durch Auswahl
von einem mutagenisierten Virus, das in der Zellkultur kleine Plaques
(sp) erzeugt.
-
Mit „biologisch-abgeleitetes
PIV" ist jedes PIV
gemeint, das nicht durch rekombinante Mittel erzeugt wurde. Biologisch-abgeleitetes
PIV umfasst daher alle natürlich
vorkommenden PIVs, einschließlich
z.B. natürlich
vorkommendes PIV, das eine Wildtyp genomische Sequenz aufweist und
PIV, das allelische oder mutierte genomische Variationen von einer
Referenz-Wildtyp PIV-Sequenz aufweist, z.B. PIV, das eine Mutation aufweist,
die einen abgeschwächten
Phänotyp
spezifiziert. Auf ähnliche
Weise umfasst biologisch abgeleitetes PIV PIV-Mutanten, die unter
anderem aus einem Eltern-PIV durch künstliche Mutagenese und Selektionsverfahren
abgeleitet wurden.
-
Wie
vorstehend angemerkt kann die Herstellung einer ausreichend abgeschwächten biologisch-abgeleiteten
PIV-Mutante durch verschieden bekannte Verfahren erzielt werden.
Ein solches Verfahren umfasst, das Aussetzen eines partiell abgeschwächtes Virus
einer Passage in Zellkultur bei immer niedrigeren abschwächenden
Temperaturen. Zum Beispiel werden partiell abgeschwächte Mutanten
durch Passage in Zellkulturen bei suboptimalen Temperaturen erzeugt.
Eine cp-Mutante oder ein anderer partiell abgeschwächter PIV-Stamm
wird einem effizienten Wachstum durch Passage in einer Kultur bei
einer niedrigeren Temperatur angepasst. Diese Selektion von Mutanten-PIV
während
der kalten Passage reduziert, wenn verglichen mit dem partiell abgeschwächten Elternstamm,
jede verbleibende Virulenz in den Derivat-Stämmen wesentlich.
-
Alternativ
können
spezifische Mutationen in biologisch-abgeleitetes PIV eingeführt werden,
indem ein partiell abgeschwächtes
Elternvirus einer chemischen Mutagenese unterzogen wird, z.B. um
ts-Mutationen einzuführen
oder, im Falle von Viren, die schon ts sind, zusätzliche ts-Mutationen, die
ausreichend sind, um erhöhte
Abschwächung
und/oder Stabilität
des ts-Phänotyps
des abgeschwächten
Derivats zu verleihen. Mittel für
das Einführen
der ts-Mutationen in PIV, umfassen die Replikation des Virus bei
Anwesenheit von einem Mutagen wie 5-Fluorouridin gemäß allgemein
bekannter Verfahren. Andere chemische Mutagene können verwendet werden. Abschwächung kann
aus einer ts-Mutation in fast jedem PIV-Gen resultieren, obwohl
festgestellt worden ist, dass das Polymerase (L)-Gen ein besonders
zugängliches
Ziel für
diesen Zeck ist.
-
Der
Grad an Temperatursensitivität
der Replikation in abgeschwächtem
PIV wird durch Vergleichen seiner Replikation bei einer permissiven
Temperatur mit jener bei mehreren restriktiven Temperaturen bestimmt.
Die niedrigste Temperatur bei welcher die Replikation des Virus
im Vergleich mit seiner Replikation bei der permissiven Temperatur
100-fach oder mehr reduziert ist, wird als „Shutoff"-Temperatur
bezeichnet. In Versuchstieren und Menschen korreliert sowohl die
Replikation als auch die Virulenz von PIV mit der Shutoff-Temperatur
der Mutante.
-
Es
ist festgestellt worden, dass die JScp45 HPIV3-Mutante genetisch
relativ stabil, hoch immunogen und zufriedenstellend abgeschwächt ist.
Die Nucleotidsequenzanalyse dieser biologisch-abgeleiteten und rekombinanten
Viren, bei denen festgestellt wurde, dass sie verschiedenste einzelne
und kombinierte Mutationen beinhalten, deutet darauf hin, dass jeder
Grad an verstärkter
Abschwächung
mit spezifischen Nucleotid- und Aminosäure-Substitutionen in Zusammenhang
steht. Die vorstehenden Referenzen offenbaren auch wie routinemäßig zwischen
stillen zufälligen
Mutationen und jenen unterschieden werden kann, die für die phänotypischen
Unterschiede verantwortlich sind, indem die Mutationen, getrennt
und in verschiedenen Kombinationen in die Genome oder Antigenome
von infektiösen
PIV-Clonen eingeführt
werden. Dieser Prozess, gekoppelt mit der Evaluierung von phänotypischen
Charakteristika von Eltern- und Derivat-Virus, identifiziert Mutationen,
die für
solche erwünschten
Eigenschaften wie Attenuierung, Temperatur-Sensitivität, Kälte-Adaption, kleine
Plaquegröße, Wirtsbereicheinschränkung usw.
verantwortlich sind.
-
Auf
diese Weise identifizierte Mutationen werden in einem „Menu" zusammengestellt
und werden dann, wie erwünscht,
einzeln oder in Kombination eingeführt, um eine C-, D- und/oder
V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutante auf einen geeigneten Grad
an Attenuierung, Immunogenität,
genetischer Resistenz zur Reversion von einem abgeschwächten Phänotyp usw.
wie erwünscht
einzustellen. In Übereinstimmung
mit der vorhergehenden Beschreibung erlaubt die Fähigkeit
infektiöses
PIV aus cDNA herzustellen die Einführung von spezifisch erzeugten Änderungen
innerhalb der C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutanten. Insbesondere
werden infektiöse
rekombinante PIVs für
die Identifizierung von spezifischen Mutation(en) in biologisch-abgeleiteten,
abgeschwächten
PIV-Stämmen eingesetzt,
zum Beispiel Mutationen, welche ts, ca, att und andere Phänotypen
spezifizieren. Erwünschte
Mutationen werden auf diese Weise identifiziert und in die Rekombinante,
die C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutanten PIV-Impfstoffstämme, eingeführt. Die
Fähigkeit
Virus von cDNA zu erzeugen ermöglicht
Routine-Einführungen
dieser Mutationen, einzeln oder in verschiedenen ausgewählten Kombinationen
in einen Volllängen
cDNA-Clon, wonach die Phänotypen
der gewonnenen rekombinanten Viren, die die eingeführten Mutationen
enthalten, leicht bestimmt werden zu können.
-
Durch
Identifizieren und Einfügen
von spezifischen, biologisch-abgeleiteten Mutationen, die mit erwünschten
Phänotypen
assoziiert sind, z.B. einen cp oder ts-Phänotyp,
in infektiöse
PIV-Clone, kann man andere ortsspezifische Modifikationen an oder
nahe bei der identifizierten Mutation bereitstellen. Wohingegen
die meisten abschwächenden
Mutationen, die in biologisch-abgeleitetem PIV hergestellt werden
einzelne Nuclteotidänderungen
sind, können
andere „ortsspezifische" Mutationen auch
durch rekombinante Techniken in biologisch-abgeleitetes oder rekombinantes
PIV eingebaut werden. Wie hierin verwendet umfassen ortsspezifische
Mutationen Insertionen, Substitutionen, Deletionen oder Neuanordnungen
von 1 bis 3, bis zu etwa 5-15 oder mehr geänderten Nucleotiden (z.B. geändert von
einer Wildtyp-PIV-Sequenz,
aus einer Sequenz eines ausgewählten
Mutanten-PIV-Stammes oder aus einem rekombinanten Eltern-PIV-Clon,
der einer Mutagenese unterzogen wurde). Derartige ortsspezifische
Mutationen können
an oder innerhalb der Region von einer ausgewählten biologisch-abgeleiteten
Punktmutation eingeführt
werden. Alternativ können
die Mutationen in verschiedenen anderen Zusammenhängen innerhalb
des PIV-Clons eingeführt
werden, zum Beispiel nahe einer cis-agierenden regulatorischen Sequenz
oder Nucleotidsequenz, die eine aktive Stelle des Promotors, Bindungsstelle,
ein immunogenes Epitop usw., codiert. Ortsspezifische PIV-Mutanten
behalten üblicherweise
einen erwünschten
abschwächenden
Phänotyp
bei, können
aber zusätzlich
veränderte
phänotypische
Charakteristika zeigen, die nicht mit der Abschwächung in Zusammenhang stehen,
z.B. verstärkte
oder erweiterte Immunogenität,
und/oder verbessertes Wachstum. Weitere Beispiele von erwünschten
ortsspezifischen Mutationen umfassen rekombinantes PIV, das entworfen
wurde, um zusätzliche
stabilisierende Nucleotidmutationen in einem Codon einzuführen, das
eine abschwächende
Punktmutation spezifiziert. Wo es möglich ist, werden zwei oder
mehrere Nucleotid-Substitutionen bei Codons eingeführt, die
abschwächende
Aminosäureaustausche
in einer Eltern-Mutante oder einem rekombinanten PIV-Clon spezifizieren,
was ein biologisch-abgeleitetes oder rekombinantes PIV ergibt, das
eine Resistenz gegen Reversion aus einem abgeschwächten Phänotyp aufweist.
In anderen Beispielen werden ortsspezifische Nucleotid-Substitutionen,
Additionen, Deletionen oder Neuanordnungen stromaufwärts (N-terminale
Richtung) oder stromabwärts
(C-terminale Richtung) eingeführt,
z.B. von 1 bis 3, 5-10 und bis zu 15 Nucleotiden oder mehr 5' oder 3' relativ zu einer
Nucleotidposition auf die abgezielt wird, z.B. um ein bestehendes
cis-agierendes regulatorisches
Element zu konstruieren oder zu unterdrücken.
-
Zusätzlich zu
einzelnen und multiplen Punktmutationen und ortsspezifischen Mutationen
umfassen hierin offenbarte Änderungen
zum C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- und Knockout Mutanten-PIV
Deletionen, Insertionen, Substitutionen und Neuanordnungen von ganzen
Genen oder Genomsegmenten außerhalb des
(der) deletierten oder unterdrückten
C-, D- und/oder V-ORF(s) oder der Genomsegmente. Diese Mutationen
können
kleine Zahlen an Basen ändern
(z.B. von 15-30 Basen bis zu 35-50 Basen oder mehr), große Blöcke an Nucleotiden
(z.B. 50-100, 100-300, 300-500, 500-1.000 Basen) oder fast vollständige oder
gesamte Gene (z.B. 1.000-1.500
Nucleotide, 1.500-2.500 Nucleotide, 2.500-5.000 Nucleotide, 5.000-6.500
Nucleotide oder mehr) im Spender oder Empfängergenom oder -Antigenom,
abhängig
von der Art der Änderung
(d.h. eine kleine Zahl an Basen kann verändert werden, um ein immunogenes
Epitop zu inserieren oder zu unterdrücken oder ein kleines Genomsegment
zu verändern,
wohingegen (ein) große(r)
Block (Blöcke)
an Basen beteiligt sind, wenn Gene oder große Genomsegmente hinzugefügt, substituiert,
deletiert oder neu angeordnet werden.
-
Zusätzliche
Beispiele stellen den Austausch von Mutationen bereit, die aus biologisch-abgeleitetem PIV
in einen rekombinanten PIV-Clon übernommen
werden, z.B. cp- und ts-Mutationen mit zusätzlichen Arten an Mutationen,
welche die gleichen oder unterschiedliche Gene in einem weiter modifizierten
PIV-Clon einbeziehen. Jedes der PIV-Gene kann bezüglich den
Expressionsgraden selektiv verändert
werden oder kann im Ganzen oder teilweise, alleine oder in Kombination
mit anderen erwünschten
Modifikationen hinzugefügt,
deletiert, substituiert oder neu angeordnet werden, um ein C-, D-
und/oder V-ORF(s) Deletions- und Knockout Mutanten-PIV zu ergeben,
das neue Impfstoff-Charakteristika zeigt. Zusätzlich oder in Kombination
mit abschwächenden
Mutationen, die aus biologisch-abgeleiteten PIV-Mutanten stammen,
stellen die Beispiele daher auch eine Reihe an zusätzlichen
Verfahren für
die Abschwächung
oder andersartige Modifikation des Phänotyps des C-, D- und/oder V-ORF(s)
Deletions- und Knockout Mutanten-PIV bereit, die auf der Konstruktion von
rekombinanten infektiösen
PIV-Clonen basieren. Eine Vielzahl von Änderungen kann in einer isolierten
Polynucleotidsequenz hergestellt werden, die ein Gen oder Genomsegment
codiert auf das abgezielt wird, einschließlich Spender oder Empfängergen
oder Genomsegment in einem chimären
PIV-Genom oder -Antigenom für
das Einfügen
in infektiöse
Clone. Genauer gesagt beschreiben die Beispiele die Einführung von
Modifikationen, die ein ausgewähltes
Nucleotid oder eine Vielzahl an Nucleotiden aus einem Eltern-Genom
oder -Antigenom deletieren, substituieren, einführen oder neu anordnen, um
erwünschte
strukturelle und phänotypische Änderungen
im rekombinanten PIV zu erzielen, sowie auch Mutationen, die (ein)
ganzes) Gen(e) oder Genomsegment(e) innerhalb eines C-, D- und/oder V-ORF(s)
Deletions- und Knockout-Mutanten-PIV-Clons deletieren, substituieren,
einfügen
oder neu anordnen.
-
Beschrieben
werden auf diese Weise Modifikationen im C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions-
und Knockout-Mutanten-PIV, welche die Expression eines ausgewählten Gens
zusätzlich
zu dem deletierten oder unterdrückten
C-, D- und/oder
V-ORF(s) oder Genomsegment(en) einfach ändern oder unterdrücken, z.B. durch
Einführen
eines Terminationscodons innerhalb einer ausgewählten PIV-Codierungssequenz, Ändern der Position eines PIV-Gens
hinsichtlich einem funktionsfähig
verknüpften
Promotors, Einführen
eines stromaufwärts
gelegenen Start-Codons, um die Expressionsraten zu verändern, Modifizieren
von (z.B. durch Änderung
der Position, Änderung
einer bestehenden Sequenz, oder Austausch einer bestehenden Sequenz
mit einer heterologen Sequenz) GS- und/oder GE-Transkriptionssignalen, um den Phänotyp zu
verändern
(z.B. Wachstum, Temperatureinschränkungen auf die Transkription
usw.) und verschiedene andere Deletionen, Substitutionen, Additionen
und Neuanordnungen, welche quantitative oder qualitative Änderungen
in der viralen Replikation spezifizieren, Transkription von (einem)
ausgewählten
Gen(en), oder Translation von (einem) ausgewählten Protein(en). In diesem
Zusammenhang kann jedes PIV-Gen, das für das Wachstum nicht essentiell
ist unterdrückt
oder auf andere Weise in einen rekombinanten PIV modifiziert werden,
um die gewünschten
Effekte von Virulenz, Pathogenese, Immunogenität und andere phänotypische
Eigenschaften zu ergeben.
-
Außerdem kann
eine Vielzahl von anderen genetischen Änderungen in einem PIV-Genom
oder -Antigenom zum Einfügen
in chimäres
Mensch-Rinder-PIV, alleine oder gemeinsam mit einer oder mehreren
abschwächenden
Mutationen hergestellt werden, die aus einem biologisch-abgeleiteten
Mutanten-PIV übernommen
wurden, z.B. um Wachstum, Abschwächung,
Immunogenität,
genetische Stabilität
einzustellen oder andere vorteilhafte strukturelle und/oder phänotypische
Wirkungen bereitzustellen. Diese zusätzlichen Arten von Mutationen
werden auch in den vorangehenden Referenzen offenbart und können leicht
in chimärem Mensch-Rinder-PIV erzeugt
werden. Zum Beispiel werden Restriktionsstellenmarker routinemäßig innerhalb des
chimären
Mensch-Rinder-PIV-Antigenoms oder -Genoms eingeführt, um cDNA-Konstruktion und
Manipulation zu erleichtern.
-
Auch
beschrieben werden genetische Modifikationen in einem C-, D- und/oder
V-ORF(s) Deletions- und Knockout-Mutanten-PIV, welche die Expression
eines ausgewählten
Gens oder Genomsegments außerhalb
des (der) C-, D- und/oder V-ORF(s)
auf die abzezielt wird ändern
oder unterdrücken,
ohne dass das Gen oder Genomsegment aus dem PIV-Clon entfernt wird.
Zum Beispiel kann das durch Einführen
einer Mutation erzielt werden, welche die Codierungs-Zuordnung eines
Initiationscodons ändert
oder ein Terminationscodon innerhalb einer ausgewählten Codierungssequenz
einführt,
die Position eines Gens ändert
oder ein Startcodon stromaufwärts
einführt,
um seine Expressionsrate zu ändern
oder GS- und/oder GE-Transkriptionssignale
verändert,
um den Phänotyp
(z.B. Wachstum, Temperaturrestriktionen auf die Transkription usw.)
zu ändern.
In genaueren Beispielen werden die C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions-
und Knockout-Mutanten-PIVs
bereitgestellt, in welchen die Expression eines Gens außerhalb
der C-, D- und/oder
V-ORF(s) auf die abgezielt wird auf dem Translationsniveau ohne
Deletion des Gens oder eines Segments davon unterdrückt wird,
zum Beispiel durch Einführen
von multiplen Translations-Terminationscodons in einen offenen Translationsleserahmen (ORF).
Das ergibt lebensfähiges
Virus in welchem ein ausgewähltes
Gen auf dem Translationsniveau, ohne die Deletion seines Gens, stillgelegt
wurde. In anderen Beispielen werden multiple Stopp-Codons in die ORF(s)
eingeführt,
auf die abgezielt wird. Alternativ wird eine Mutation in eine RNA-Editierungsstelle
eingeführt oder
eine Mutation wird eingeführt,
welche die Aminosäure ändert, die
durch ein Initiationscodon spezifiziert ist. Diese Arten von Knockout-Virus
werden in der Gewebekultur oft reduzierte Wachstumsraten und kleine Plaquegrößen zeigen.
Diese Verfahren stellen daher noch weitere neue Arten an abschwächenden
Mutationen bereit, welche die Expression eines viralen Gens unterdrücken, das
nicht eines der schützenden
viralen Hauptantigene darstellt. In diesem Zusammenhang können Knockout-Virus-Phänotypen,
die ohne Deletion eines Gens oder Genomsegments erzeugt wurden,
alternativ durch die hierin beschriebene Deletions-Mutagenese erzeugt
werden, um korrigierende Mutationen effektiv auszuschließen, welche
die Synthese des Zielproteins wiederherstellen könnten. Mehrere andere Gen-Knockouts
für die
C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- und Knockout-Mutanten können unter
Verwendung von Ersatzkonstruktionen und Verfahren gemacht werden, die
im Fachgebiet gut bekannt sind (wie zum Beispiel beschrieben in
(Kretschmer et al., Virology 216:309-316, 1996; Radicle et al.,
Virology 217:418-412, 1996; und Kato et al., EMBO J. 16:578-87, 1987; und Schneider
et al., Virology 277:314-322, 1996).
-
Andere
Mutationen zum Einführen
in das C-, D- und/oder V-ORF(s)-Deletions- und Knockout Mutanten-PIV umfassen
Mutationen die gegen cis-agierende Signale gerichtet sind, die z.B.
durch Mutationsanalyse von PIV-Minigenomen identifiziert werden
können.
Zum Beispiel identifiziert die Insertions- oder Deletionsanalyse
des Leaders und Trailers und der flankierenden Sequenzen virale
Promotoren und Transkriptionssignale und stellt eine Reihe an Mutationen
bereit, die mit variierenden Graden an Reduktion von RNA-Replikation oder
Transkription im Zusammenhang stehen. Die Sättigungsmutagenese hat (wobei
jede Position nacheinander zu jeder der Nucleotidalternativen modifiziert
wird) von diesen cis-agierenden Signalen auch viele Mutationen identifiziert,
welche die RNA-Replikation oder Transkription reduziert hat (oder
in einem Fall erhöht). Jede
dieser Mutationen kann in ein C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions-
oder Knockout-Mutanten-PIV-Antigenom oder -Genom, wie es hierin
beschrieben wurde, eingeführt
werden. Evaluierung und Manipulation von trans-wirkenden Proteinen
und cis-agierenden RNA-Sequenzen unter Verwendung der gesamten Antigenom-cDNA
wird, wie in den vorstehend Referenzen beschriebenen, durch die
Verwendung von PIV-Minigenomen, unterstützt.
-
Zusätzliche
Mutationen innerhalb des C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout Mutanten-PIVs
beziehen den Austausch des 3'-Endes
des Genoms mit seinem Gegenstück
aus dem Antigenom ein, was mit Änderungen
in der RNA-Replikation
und Transkription in Zusammenhang steht. In einem Beispiel kann der
Expressionsspiegel von spezifischen PIV-Proteinen, wie zum Beispiel
den schützenden
HN- und/oder F-Antigenen, durch Substitution der natürlichen
Sequenzen mit solchen erhöht
werden, die synthetisch hergestellt und entworfen wurden, um mit
einer effizienten Translation übereinzustimmen.
In diesem Zusammenhang ist gezeigt worden, dass die Codonverwendung
ein Hauptfaktor bei der Translationsmenge von viralen Proteinen
von Säugern
sein kann (Haas et al., Current Biol. 6:315-324, 1996). Die Untersuchung
der Codonverwendung der mRNAs, welche die HN- und F-Proteine von
PIV codieren, die die hauptsächlichen Schutzantigene
darstellen, wird eine Verbesserung der Codonverwendung durch rekombinante
Verfahren bereitstellen, um verbesserte Expression für diese
Gene zu erzielen.
-
In
einem anderen Beispiel wird eine Sequenz, die eine Translations-Startstelle
(vorzugsweise einschließlich
einem Nucleotid in der -3-Position) von einem ausgewählten PIV-Gen
umgibt, alleine oder in Kombination mit der Einführung eines stromaufwärts gelegenen
Startcodons modifiziert, um die PIV-Genexpression zu verändern, indem
das Rauf- und Runterregulieren der Translation festgelegt wird.
Alternativ oder in Kombination mit anderen hierin offenbarten PIV-Modifikationen,
kann die C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutanten-PIV-Genexpression durch Änderung
eines GS oder GE-Transkriptionssignals von (einem) ausgewählten Gen(en)
des Virus moduliert werden. In alternativen Beispielen werden Genexpressionsspiegel in
den C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutanten auf dem
Transkriptionsniveau modifiziert. In einem Aspekt kann die Position
eines ausgewählten
Gens in der PIV-Genkarte in eine mehr Promotor-proximale oder Promotor-distale Position
verändert
werden, wodurch das Gen jeweils mehr bzw. weniger effizient exprimiert
werden wird. Gemäß diesem
Aspekt kann die Modulation der Expression für spezifische Gene erzielt
werden was, verglichen mit den Wildtypmengen, die oft von einer
im Einklang stehenden Verringerung der Expressionsmengen für reziproke,
positionell substituierte Gene begleitet werden, zu Reduktionen
oder Erhöhungen
der Genexpression von zweifach, typischererweise vierfach, bis zu
zehnfach oder mehr führt.
Diese und andere transpositionierende Änderungen ergeben neue C-,
D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout Mutanten von PIV,
die abgeschwächte
Phänotypen
aufweisen, zum Beispiel aufgrund von verringerter Expression von
ausgewählten
viralen Proteinen, die an der RNA-Replikation beteiligt sind oder
andere wünschenswerte
Eigenschaften wie zum Beispiel erhöhte Antigen-Expression aufweisen.
-
Infektiöse C-, D-
und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutanten-PIV-Clone können gemäß den hierin
offenbarten Verfahren und Zusammensetzungen erzeugt werden, um die
Immunogenität
zu erhöhen
und einen Grad an Schutz zu induzieren, der größer ist als jener, der durch
die Infektion mit einen Wildtyp-PIV oder einen Eltern-PIV bereitgestellt
wird. Zum Beispiel kann ein immunogenes Epitop aus einem heterologen
PIV-Stamm oder Typ, oder aus einer nicht-PIV-Quelle, wie zum Beispiel
RSV, zu einem rekombinanten Clon durch entsprechende Nucleotidänderung
in der Polynucleotidsequenz, die das Genom oder Antigenom codiert,
hinzugefügt
werden. Alternativ kann Mutanten-PIV erzeugt werden, um immunogene
Proteine, Proteindomänen,
oder Arten von spezifischen Proteinen, die mit wünschenswerten und nicht-wünschenswerten
immunologischen Reaktionen in Zusammenhang stehen, hinzuzufügen oder
zu unterdrücken
(z.B. durch Aminosäure-Insertion, Substitution
oder Deletion).
-
Innerhalb
der hierin beschriebenen Verfahren können zusätzliche Gene oder Genomsegmente
in oder nahe dem C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutanten-PIV-Genom
oder -Antigenom eingeführt
werden. Diese Gene können
unter gemeinsamer Kontrolle mit Empfängergenen stehen oder können unter
Kontrolle von einer unabhängigen
Gruppe an Transkriptionssignalen stehen. Gene von Interesse umfassen die
PIV-Gene, die vorstehend identifiziert wurden sowie nicht-PIV-Gene.
Nicht-PIV-Gene von Interesse umfassen jene, die Cytokine codieren
(z.B. IL-2 bis IL-18, insbesondere IL-2, IL-6 und IL-12, IL-18 usw.)
Gamma-Interferon und Proteine, die reich an T-Helferzellen-Epitopen
sind. Diese zusätzlichen
Proteine können
entweder als getrenntes Protein exprimiert werden oder als eine überzählige Kopie
eines bestehenden PIV-Proteins, wie zum Beispiel HN oder F. Das
stellt die Fähigkeit
bereit die Immunantwort gegen PIV sowohl quantitativ als auch qualitativ
zu modifizieren und zu verbessern.
-
Deletionen,
Insertionen, Substitutionen und andere Mutationen, die Änderungen
von gesamten viralen Genen oder Genomsegmenten innerhalb der C-,
D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutante einbeziehen,
ergeben höchst
stabile Impfstoff-Kandidaten, die im Falle von immunsupprimierten
Personen besonders wichtig sind. Viele dieser Änderungen werden zu einer Abschwächung von
daraus resultierenden Impfstoffstämmen führen, wohingegen andere unterschiedliche
Arten an erwünschten
phänotypischen Änderungen
spezifizieren werden. Zum Beispiel sind zusätzliche (d.h. für das in
vitro Wachstum nicht wesentliche) Gene ausgezeichnete Kandidaten,
um Proteine zu codieren, die spezifisch mit der Wirtsimmunität interferieren (siehe
z.B. Kato et al., EMBO J 16:578-87, 1997).
-
Es
wird erwartet, dass die Unterdrückung
solcher Gene in Impfstoffviren die Virulenz und Pathogenese vermindert
und/oder Immunogenität
verbessert.
-
In
genaueren Beispielen werden die C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions-
oder Knockout-Mutanten als Vektoren für schützende Antigene von anderen
Pathogenen eingesetzt, insbesondere von Pathogenen des Respirationstraktes
wie zum Beispiel RSV. Zum Beispiel kann rekombinantes PIV erzeugt
werden, das Sequenzen einschließt,
die schützende
Antigene von RSV codieren, um infektiöses, abgeschwächtes Impfstoffvirus
zu produzieren. Die Clonierung der RSV-cDNA und eine anderen Offenbarung
wird in der vorläufigen U.S.
Patentanmeldungsnummer 60/007.083, eingereicht am 27. September
1995; der U.S. Patentanmeldungsnummer 08/720.132, eingereicht am
27. September 1996; der vorläufigen
U.S. Patentanmeldungsnummer 60/021.773, eingereicht am 15. Juli
1996; der vorläufigen
U.S. Patentanmeldungsnummer 60/046.141, eingereicht am 9. Mai 1997;
der vorläufigen
U.S. Patentanmeldungsnummer 60/047.634, eingereicht am 23. Mai 1997;
der U.S. Patentanmeldungsnummer 08/892.403, eingereicht am 15. Juli
1997 (entsprechend der Internationalen Veröffentlichungsnummer WO 98/02530);
der U.S. Patentanmeldung mit dem Titel PRODUCTION OF ATTENUATED
CHIMERIC RESPIRATORY SYNCYTIAL VIRUS VACCINES FROM CLONED NUCLEOTIDE
SEQUENCES, eingereicht am 13. April 1999 und identifiziert durch
die Anwalts-Aktennummer 17634-000520; der U.S. Patentanmeldung mit
dem Titel PRODUCTION OF ATTENUATED NEGATIVE STRANDED RNA VIRUS VACCINES
FROM CLONED NUCLEOTIDE SEQUENCES, eingereicht durch Murphy et al.,
am 13. April 1999 und identifiziert durch Anwalts-Aktennummer 17634-000600;
Collins et al., Proc Natl Acad Sci USA 92:11563-11567, 1995; Bukreyev, et al., J Virol.
70:6634-41, 1996, Juhasz et al., J. Virol. 71(8):5814-5819, 1997;
Durbin et al., Virology 235:323-332, 1997; He et al., Virology 237:249-260,
1997; Baron et al., J. Virol. 71:1265-1271, 1997; Whitehead et al.,
Virology 247(2):232-9, 1998a; Whitehead et al., J. Virol. 72(5):4467-4471,
1998b; Jin et al., Virology 251:206-214, 1998; und Whitehead et
al., J. Virol. 73(4):3438-3442,
1999 und Bukreyev, et al., Proc Natl Acad Sci USA 96:2367-72, 1999).
-
Gemäß diesem
Beispiel wird C-, D- und/oder V-ORF(s) Deletions- oder Knockout-Mutanten-PIV
bereitgestellt, das mindestens eine RSV-Sequenz einschließt. Zum
Beispiel können
einzelne Gene von HPIV3 mit den Gegenstückgenen aus menschlichem RSV
ersetzt werden. Alternativ wird ein ausgewähltes heterologes Genomsegment,
das z.B. einen cytoplasmatischen Schwanz, eine Transmembrandomäne oder
Ectodomäne
eines RSV-Glykoproteins codiert, durch ein Gegenstück-Genomsegment
ausgetauscht z.B. in das gleiche Gen in HPIV3 oder innerhalb eines
unterschiedlichen Gens in HPIV3 oder innerhalb einer nicht-codierenden
Sequenz des HPIV3-Genoms oder Antigenoms hinzugefügt, um ein
chimäres
PIV-RSV-Glykoprotein zu ergeben. In einem Beispiel wird ein Genomsegment
aus einem F-Gen des menschlichen RSV durch ein Gegenstück-HPIV3-Genomsegment
ausgetauscht, um Konstrukte zu ergeben, die chimäre Proteine codieren, z.B.
Fusionsproteine, die einen cytoplasmatischen Schwanz und/oder eine
Transmembrandomäne
von PIV aufweisen, fusioniert mit einer Ectodomäne von RSV, um ein neues abgeschwächtes Virus
zu ergeben und/oder einen multivalenten Impfstoff, der sowohl gegen
PIV als auch gegen RSV immunogen ist.
-
Zusätzlich zu
den vorstehend beschriebenen Modifikationen der C-, D- und/oder V-ORF(s)
Deletions- oder Knockout-Mutanten können unterschiedliche oder
zusätzliche
Modifikationen in den PIV-Clonen durchgeführt werden, um Manipulationen
wie zum Beispiel Insertion von einzigartigen Restriktionstellen
in verschiedenen intergenen Regionen oder anderswo zu erleichtern
(z.B. eine einzigartige Stul-Stelle zwischen den G und F-Genen).
Nicht-translatierte Gensequenzen können entfernt werden, um die
Kapazität
für die
Insertion von Fremdsequenzen zu erhöhen.
-
In
einem anderen Beispiel werden Zusammensetzungen (z.B. isolierte
Polynucleotide und Vektoren, die chimäre Mensch-Rinder-PIV-codierende
cDNA enthalten) für
die Produktion eines isolierten infektiösen PIVs bereitgestellt. Unter
Verwendung dieser Zusammensetzungen und Verfahren werden infektiöse PIVs
aus einem PIV-Genom oder -Antigenom, einem Nucleocapsid (N)-Protein,
einem Phosphoprotein (P) und einem großen (L) Polymeraseprotein erzeugt.
In ähnlichen
Beispielen werden Zusammensetzungen und Verfahren zum Einführen der
vorstehend erwähnten
strukturellen und phänotypischen Änderungen
in ein rekombinantes PIV bereitgestellt, um infektiöse abgeschwächte Impfstoffviren
zu ergeben.
-
Einführen der
vorhergehend definierten Mutationen in einen infektiösen C-,
D- und/oder V-ORF(s)
Deletions- oder Knockout-Mutanten-Clon kann durch eine Vielzahl
an gut bekannten Verfahren erzielt werden. Mit „infektiösem Clon", bezüglich der DNA, wird cDNA oder
ihr Produkt gemeint, synthetisch oder anders, das in genomische
oder antigenomische RNA transkribiert werden kann, die im Stande
ist als eine Matrize zu dienen, um das Genom eines infektiösen Virus
oder subviralen Partikels zu erzeugen. Definierte Mutanten können daher
durch herkömmliche
Techniken (z.B. ortsspezifische Mutagenese) in eine cDNA-Kopie des
Genoms oder Antigenoms eingeführt
werden. Die Verwendung von antigenomischen oder genomischen cDNA-Unterfragmenten,
um eine vollständige
antigenome oder genomische cDNA zusammenzusetzen, wie sie hierin
beschrieben wird, hat den Vorteil, dass jede Region getrennt manipuliert
(kleinere cDNAs sind leichter zu manipulieren als größere) und
dann leicht in vollständige
cDNAs zusammengesetzt werden kann. Die vollständige antigenomische oder genomische
cDNA, oder irgendein Unterfragment davon, kann daher als eine Matrize
für die
Oligonucleotidgerichtete Mutagenese verwendet werden. Das kann durch
das Zwischenprodukt einer einzelsträngigen Phagmidform, wie zum
Beispiel unter Verwendung des Mutagene® Kits
von Bio-Rad Laboratories (Richmond, CA) oder durch ein Verfahren,
das ein doppelsträngiges
Plasmid direkt als Matrize verwendet, wie zum Beispiel dem Chameleon-Mutagenesekit
von Stratagene (La Jolla, CA), oder durch die Polymerase-Kettenreaktion,
entweder unter Einsatz eines Oligonucleotidprimers oder einer Matrize
sein, welche die Mutation(en) von Interesse enthält. Ein mutiertes Unterfragment
kann dann in die vollständige
antigenomische oder genomische cDNA zusammengesetzt werden. Eine
Vielfalt an anderen Mutationstechniken ist bekannt und zur Verwendung
in der Herstellung der Mutationen von Interesse in der antigenomischen
oder genomischen PIV-cDNA verfügbar.
Mutationen können
von einzelnen Nucleotidänderung
bis zum Austausch von großen
cDNA-Stücken
variieren, die ein oder mehrere Gene oder Genomregionen enthalten.
-
In
einem veranschaulichenden Beispiel werden Mutationen unter Verwendung
des Muta-gene-Phagemid in vitro Mutageneskits eingeführt, der
von Bio-Rad erhältlich
ist. Kurz gesagt wird cDNA, die einen Teil des PIV-Genoms oder Antigenoms
codiert, in das Plasmid pTZ18U cloniert und verwendet, um CJ236-Zellen (Life Technologies)
zu transformieren. Phagmid-Präparationen
werden wie vom Hersteller empfohlen präpariert. Oligonucleotide werden
für die
Mutagenese durch Einführung
eines geänderten
Nucleotids an der gewünschten
Position des Genoms oder Antigenoms entworfen. Das Plasmid, welches
das genetisch veränderte
Genom- oder Antigenomfragment enthält, wird dann amplifiziert
und das mutierte Stück
wird dann wieder in den Volllängen-Genom
oder -Antigenom-Clon eingeführt.
-
Außerdem werden
Verfahren zur Herstellung von infektiösem chimärem Mensch-Rinder-PIV aus einem
oder mehreren isolierten Polynucleotiden beschrieben, z.B. ein oder
mehreren cDNAs. cDNA, die ein PIV-Genom oder -Antigenom codiert,
wird für
intrazelluläre
oder in vitro Co-Expression mit den nötigen viralen Proteinen konstruiert,
um infektiöses
PIV zu bilden. Unter „PIV-Antigenom" ist ein isoliertes
Polynucleotid-Molekül
mit positivem Sinn ("positive-sense") zu verstehen, das
als eine Matrize für
die Synthese der Nachkommen-PIV-Genoms dient. Eine cDNA, die eine
Version des PIV-Genoms mit positivem Sinn darstellt, entsprechend
der replikativen Zwischenprodukt-RNA, oder dem Antigenom, kann konstruiert
werden, damit die Möglichkeit
der Hybridisierung mit positive-sense-Transkripten der komplementierenden
Sequenzen, die Proteine codieren, die nötig sind um ein transkribierendes,
replizierendes Nucleocapsid zu erzeugen, d.h. Sequenzen, die N-,
P- und L-Protein codieren, minimiert wird.
-
Das
Genom oder Antigenom dieses rekombinanten PIVs muss nur jene Gene
oder Teile davon enthalten, die notwendig sind um die dadurch codierten
viralen oder subviralen Partikel infektiös zu machen. Ferner können die
Gene oder Teile davon durch mehr als ein Polynucleotid-Molekül bereitgestellt
werden. D.h. ein Gen kann durch Komplementierung oder ähnliches
aus einem getrennten Nucleotidmolekül bereitgestellt werden, oder
kann direkt aus der genomischen oder antigenomischen cDNA exprimiert
werden.
-
Mit
rekombinantem PIV wird ein PIV oder PIV-ähnliches virales oder subvirales
Partikel gemeint, das direkt oder indirekt aus einem rekombinanten
Expressionssystem stammt oder aus Virus- oder subviralen Partikeln
propagiert wird, die davon erzeugt werden. Das rekombinante Expressionssystem
wird einen rekombinanten Expressionsvektor einsetzen, der eine funktionsfähig damit
verknüpfte
Transkriptionseinheit umfasst, umfassend eine Zusammensetzung von
mindestens einem genetischen Element oder Elementen, die in der PIV-Genexpression eine
regulatorische Rolle spielen, zum Beispiel ein Promotor, eine strukturelle
oder codierende Sequenz, die in PIV-RNA transkribiert wird und geeignete
Transkriptionsinitiations- und Terminationssequenzen.
-
Um
infektiöses
PIV aus cDNA-exprimiertem Genom oder Antigenom herzustellen, wird
das Genom oder Antigenom mit jenen PIV-Proteinen co-exprimiert,
die notwendig sind um (i) ein Nucleocapsid herzustellen, das zur
RNA-Replikation fähig
ist, und (ii) Nachkommen-Nucleocapside zu ergeben, die sowohl zur RNA-Replikation als auch
zur Transkription im Stande sind. Transkription durch das Genom-Nucleocapsid stellt
die anderen PIV-Proteine bereit und initiiert eine produktive Infektion.
Alternativ können
zusätzliche PIV-Proteine
durch Co-Expression geliefert werden, die für eine produktive Infektion
benötigt
werden.
-
Infektiöses PIV
wird durch intrazelluläre
zellfreie Co-Expression von einem oder mehreren isolierten Polynucleotidmolekülen hergestellt,
die eine PIV-Genom oder -Antigenom-RNA, gemeinsam mit einem oder mehreren
Polynucleotiden codieren, die virale Proteine codieren, die notwendig
sind, um ein transkribierendes, replizierendes Nucleocapsid zu erzeugen.
Unter den viralen Proteinen, die für die Co-Expression notwendig sind,
um infektiöses
PIV zu ergeben sind das Haupt-Nucleocapsidprotein
(N), Nucleocapsid-Phosphoprotein (P), das große (L) Polymeraseprotein, das
Fusionsprotein (F), das Hämagglutinin-Neuraminidase
Glykoprotein (HN) und das Matrixprotein (M). In diesem Zusammenhang
sind außerdem
Produkte der C-, D- und V-ORFs von PIV nützlich.
-
cDNAs,
die ein PIV-Genom oder -Antigenom codieren werden für intrazelluläre oder
in vitro Co-Expression mit den nötigen
viralen Proteinen konstruiert, um infektiöses PIV zu bilden. Mit „PIV-Antigenom" wird ein isoliertes
positive-sense Polynucleotid-Molekül gemeint, das als ein Matrize
für die
Synthese des Nachkommen-PIV-Genoms dient. Es kann eine cDNA konstruiert
werden, die eine positive-sense-Version des PIV-Genoms darstellt,
die der replikativen Zwischenprodukt RNA, oder dem Antigenom entspricht,
damit die Möglichkeit
des Hybridisierens mit den positive-sense-Transkripten von komplementierenden
Sequenzen minimiert wird, die Proteine codieren die nötig sind,
um ein transkribierendes, replizierendes Nucleocapsid zu erzeugen.
-
In
manchen Beispielen muss das Genom oder Antigenom eines rekombinanten
PIVs (rPIV) nur diese Gene oder Teile davon enthalten, die notwendig
sind, um die viralen oder subviralen Partikel, die dadurch codiert
werden, infektiös
zu machen. Die Gene oder Teile davon können ferner durch mehr als
ein Polynucleotidmolekül
bereitgestellt werden d.h. ein Gen kann durch Komplementierung oder ähnliches
aus einem separaten Nucleotidmolekül bereitgestellt werden. In
anderen Ausführungsformen
codiert das PIV-Genom oder Antigenom alle Funktionen, die für das virale
Wachstum, die Replikation und Infektion, ohne der Beteiligung eines Helfervirus
oder der durch ein Plasmid oder Helfer-Zelllinie bereitgestellten
viralen Funktion, notwendig sind.
-
Mit „rekombinantem
PIV" wird ein PIV
oder PIV-ähnliches
virales oder subvirales Partikel gemeint, das direkt oder indirekt
aus einem rekombinanten Expressionssystem stammt oder aus vitalen
oder subviralen Partikeln davon hergestellt wird. Das rekombinante
Expressionssystem wird einen rekombinanten Expressionsvektor einsetzen,
der eine funktionsfähig
verknüpfte
Transkriptionseinheit einschließt,
umfassend eine Anordnung von mindestens einem genetischen Element
oder Elementen, die in der PIV-Genexpression eine regulatorische
Rolle spielen, zum Beispiel ein Promotor, eine strukturelle oder
codierende Sequenz, die in eine PIV-RNA transkribiert wird und geeignete
Transkriptionsinitiations- und Terminationssequenzen.
-
Um
infektiöses
PIV aus einem cDNA-exprimierten PIV-Genom oder -Antigenom herzustellen,
wird das Genom oder Antigenom mit jenen PIV-N, P und L-Proteinen co-exprimiert,
die notwendig sind um (i) ein Nucleocapsid herzustellen, das zur
RNA-Replikation im Stande ist und (ii) Nachkommen-Nucleocapside
zu ergeben, die sowohl zur RNA-Replikation als auch Transkription
im Stande sind. Transkription durch das Genom-Nucleocapsid stellt
die anderen PIV-Proteine bereit und initiiert eine produktive Infektion.
Alternativ können
zusätzliche
PIV-Proteine durch Co-Expression
geliefert werden, die für
eine produktive Infektion benötigt werden.
-
Synthese
von PIV-Antigenom oder -Genom, gemeinsam mit den vorstehend erwähnten vitalen
Proteinen, kann auch in vitro (zellfrei) erzielt werden, z.B. unter
Verwendung einer kombinierten Trankriptions-Translationsreaktion,
gefolgt durch Transfektion in Zellen. Alternativ kann Antigenom
oder Genom-RNA in vitro synthetisiert werden und in Zellen transfiziert
werden, die PIV-Proteine exprimieren.
-
In
einem anderen Beispiel werden komplementierende Sequenzen, die Proteine
codieren, die notwendig sind, um ein transkribierendes, replizierendes
PIV-Nucleotcapsid
zu erzeugen durch ein oder mehrere Helferviren bereitgestellt. Solche
Helferviren können
Wildtyp oder Mutanten sein.
-
Das
Helfervirus kann phänotypisch
von dem Virus unterschieden werden, das durch die PIV-cDNA codiert
wird. Zum Beispiel ist es wünschenswert
monoclonale Antikörper
bereitzustellen, die immunologisch mit dem Helfervirus, aber nicht
mit dem Virus reagieren, das durch die PIV-cDNA codiert wird. Solche
Antikörper können neutralisierende
Antikörper
sein. Die Antikörper
können
in der Affinitäts-Chromatographie verwendet werden,
um das Helfervirus von dem rekombinanten Virus abzutrennen. Um die
Beschaffung solcher Antikörper
zu unterstützen,
können
Mutationen in die PIV-cDNA eingeführt werden, um antigene Vielfalt
von dem Helfervirus bereitzustellen, wie zum Beispiel in den HN-
oder F-Glykoproteingenen.
-
In
Alternativbeispielen werden die N, P, L und andere erwünschte PIV-Proteine durch ein
oder mehrere nicht-virale Expressionsvektoren codiert, die die gleichen
oder unterschiedliche von jenen sein können, die das Genom oder Antigenom
codieren. Zusätzliche
Proteine können
wenn erwünscht
einbezogen werden, jedes codiert durch seinen eigenen Vektor oder
durch einen Vektor, der ein oder mehrere der N, P, L und andere
gewünschte
PIV-Proteine codiert, oder das vollständige Genom oder Antigenom.
Die Expression des Genoms oder Antigenoms und der Proteine aus transfizierten
Plasmiden können
zum Beispiel durch jede cDNA erzielt werden, die unter der Kontrolle
eines Promotors für
die T7 RNA-Polymerase steht, welcher wiederum durch Infektion, Transfektion
oder Transduktion mit einem Expressionssystem für die T7-Polymerase bereitgestellt wird,
z.B. einer Vacciniavirus-MVA-Stamm-Rekombinante, welche die T7 RNA-Polymerase
exprimiert (Wyatt et al., Virology, 210:202-205 (1995)).
-
Die
viralen Proteine und/oder T7 RNA-Polymerase, kann auch durch transformierte
Säugerzellen
oder durch Transfektion von vorgeformter mRNA oder Protein bereitgestellt
werden.
-
Ein
PIV-Antigenom kann z.B. durch Zusammenbau von clonierten cDNA-Segmenten, durch
Polymerase-Kettenreaktion oder ähnliches
(PCR; beschrieben z.B. in U.S. Patentnummern 4.683.195 und 4.683.202 und
PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications, Innis et al.,
Hrsg. Academic Press, San Diego (1990)) von revers-transkribierten
Kopien der PIV-mRNA oder Genom-RNA konstruiert werden, die in der
Gesamtheit das vollständige
Antigenom darstellen. Zum Beispiel wird ein erstes Konstrukt erzeugt,
das cDNAs umfasst, welche das linke Ende des Antigenoms enthält, das
einen geeigneten Promotor umspannt (z.B. T7 RNA- Polymerasepromotor) und in einem geeigneten
Expressionsvektor, wie zum Beispiel einem Plasmid, Cosmid, Phagen
oder DNA-Virusvektor zusammengesetzt wird. Der Vektor kann durch
Mutagenese modifiziert sein und/oder durch Insertion eines synthetischen
Polylinkers, der einzigartige Restriktionsstellen umfasst, die zur
Erleichterung des Zusammenbaus entworfen wurden. Zur Erleichterung
der Erzeugung können die
N, P, L und andere gewünschte
PIV-Proteine in einem oder mehreren getrennten Vektoren zusammengefügt werden.
Das rechte Ende des Antigenom-Plasmids kann, wenn erwünscht, zusätzliche
Sequenzen, wie zum Beispiel flankierende Ribozyme und Tandem T7
Transkriptionsterminatoren enthalten. Das Ribozym kann von Hammerkopf-Typ
sein (z.B. Grosfeld et al., (1995), vorstehend) der ein 3'-Ende ergeben würde, das
ein einzelnes nicht-virales Nucleotid enthält, oder kann jedes andere
geeignete Ribozym darstellen, wie zum Beispiel das eines Hepatitis-Deltavirus
(Perrotta et al., Nature 350:434-436 (1991)), das ein 3'-Ende ergeben würde, das frei von nicht-PIV-Nucleotiden
ist. Die linken und rechten Enden werden dann über eine gemeinsame Restriktionsstelle
verbunden.
-
Eine
Vielzahl an Nucleotid-Insertionen, Deletionen und Neuanordnungen
kann im PIV-Genom oder -Antigenom während oder nach der Konstruktion
der cDNA durchgeführt
werden. Zum Beispiel können
spezifisch erwünschte
Nucleotidsequenzen an den geeigneten Regionen in der cDNA unter
Verwendung von geeigneten Restriktionsenzymstellen synthetisiert
und inseriert werden. Alternativ können solche Techniken wie ortsspezifische
Mutagenese, Alanin-Durchmusterung,
PCR-Mutagenese oder andere solcher Techniken, die im Fachgebiet
gut bekannt sind verwendet werden, um Mutationen in die cDNA einzuführen.
-
Alternative
Mittel, um cDNA zu konstruieren, die das Genom oder Antigenom codiert,
umfassen reverse Transkriptions-PCR unter Verwendung von verbesserten
PCR-Bedingungen (z.B. wie beschrieben in Cheng et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91:5695-5699 (1994)), welche die Zahl von cDNA-Untereinheiten-Komponenten
auf so wenige wie ein oder zwei Stücke reduziert. Unterschiedliche
Promotoren können
verwendet werden (z.B. T3, SP6) oder unterschiedliche Ribozyme (z.B.
die des Hepatitis Deltavirus). Unterschiedliche DNA-Vektoren (z.B.
Cosmide) können
zur Vermehrung verwendet werden, um die größeren Genome oder Antigenome
besser aufnehmen zu können.
-
Isolierte
Polynucleotide (z.B. cDNA), die das Genom oder Antigenom codieren
können
durch Transfektion, Elektroporation, mechanische Insertion, Transduktion
oder ähnliches
in geeignete Wirtszellen inseriert werden, die im Stande sind eine
schützende
PIV-Infektion zu unterstützen,
z.B. HEp-2, FRhl-DBS2, LLC-MK2, MRC-5 und Verozellen. Die Transfektion
von isolierten Polynucleotidsequenzen kann in gezüchtete Zellen
z.B. durch Calciumphosphat-vermittelte Transfektion (Wigler et al.,
Cell 14:725 (1978); Corsaro und Pearson, Somatic Cell Genetics 7:603
(1981); Graham und Van der Eb, Virology 52:456 (1973)), Elektroporation
(Neumann et al., EMBO J. 1:841-845, (1982)), DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion (Ausubel et al., (Hrsg). Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley and Sons, Inc., NY (1987), Kationische, Lipid-vermittelte
Transfektion (Hawley-Nelson et al., Focus 15:73-79 (1993)) oder
einem im Handel erhältlichen
Transfektionsreagens z.B. LipofectACE® (Life
Technologies, Gaithersburg, MD) oder ähnlichem, eingeführt werden.
-
Wie
vorstehend angemerkt werden die N, P, L und andere erwünschte PIV-Proteine in manchen
Beispielen durch ein oder mehrere Helferviren codiert, das phänotypisch
von jenem unterscheidbar ist, das das Genom oder Antigenom codiert.
Die N, P, L und anderen erwünschten
PIV-Proteine können
auch durch ein oder mehrere Expressionsvektoren codiert werden,
die gleich oder unterschiedlich zu jenem sein können, welches das Genom oder
Antigenom codiert und verschiedenen Kombinationen davon. Zusätzliche
Proteine, die durch ihren eigenen Vektor oder durch einen Vektor
codiert werden, der ein oder mehrere der N, P, L und andere gewünschte PIV-Proteine
codiert oder das vollständige
Genom oder Antigenom, können,
falls erwünscht, einbezogen
werden.
-
Durch
Bereitstellen von infektiösen
Clonen von PIV erlaubt die Erfindung eine große Auswahl an Änderungen,
die rekombinant innerhalb des PIV-Genoms (oder Antigenoms) hergestellt
werden können
und definierte Mutationen ergeben, die gewünschte phänotypische Änderungen spezifizieren. Unter „infektiöser Clon" ist zu verstehen:
cDNA oder ihr Produkt, synthetisch oder anders, RNA, die in der
Lage ist direkt in infektiöse Virionen
eingebaut zu werden, die in genomische oder antigenomische RNA transkribiert
werden kann, die im Stande ist als eine Matrize zu dienen, um das
Genom von infektiösen
viralen oder subviralen Partikeln herzustellen. Wie vorstehend angemerkt
können
definierte Mutationen durch eine Vielzahl an herkömmlichen
Techniken (z.B. ortsgerichtete Mutagenese) in eine cDNA-Kopie des Genoms
oder Antigenoms eingeführt
werden. Die Verwendung von genomischen oder antigenomischen cDNA-Subfragmenten
für den
Zusammenbau einer vollständigen
genomischen oder antigenomischen cDNA, wie sie hierin beschrieben
wird, hat den Vorteil, dass jede Region getrennt manipuliert werden
kann, wobei kleine cDNA-Stücke
eine bessere Manipulationserleichterung bereitstellen als große cDNA-Stücke und
dann leichter in eine vollständige
cDNA zusammengesetzt werden. Die vollständige antigenomische oder genomische
cDNA, oder ein ausgewähltes
Unterfragment davon kann als eine Matrize für Oligonucleotidgerichtete
Mutagenese verwendet werden. Das kann durch das Zwischenprodukt
einer einzelsträngigen
Phagmidform stattfinden, wie zum Beispiel unter Verwendung des MUTA-gen® Kits
von Bio-Rad Laboratories (Richmond, CA) oder ein Verfahren unter
direkter Verwendung des doppelsträngigen Plasmids als eine Matrize
wie zum Beispiel des Chameleon® Mutagenesekits von Stratagene
(La Jolla, CA), oder der Polymerasekettenreaktion, entweder unter
Einsatz eines Oligonucleotidprimers oder einer Matrize, welche die
Mutation(en) von Interesse enthält.
Ein mutiertes Unterfragment kann dann in die vollständige Antigenom-
oder Genom-cDNA zusammengesetzt werden. Eine Vielzahl von anderen
Mutagenese-Techniken ist bekannt und kann routinemäßig für die Verwendung
in der Herstellung von Mutationen von Interesse in einer antigenomischen
oder genomischen PIV-cDNA angepasst werden.
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In
einem veranschaulichenden Beispiel werden daher Mutationen durch
Verwendung des MUTA-gene® Phagmid in vitro Mutagenesekits
eingeführt,
der von Bio-Rad Laboratories erhältlich
ist. Kurz gesagt wird cDNA in das Plasmid pTZ18U cloniert, das ein
PIV-Genom oder Antigenom codiert und verwendet, um CJ236-Zellen (Life Technologies)
zu transformieren. Phagmiderzeugungen werden wie vom Hersteller
empfohlen erzeugt. Oligonucleotide werden durch die Einführung von
geänderten
Nucleotiden an der gewünschten Position
des Genoms oder Antigenoms für
die Mutagenese entworfen. Das Plasmid, welches das genetisch veränderte Genom
oder Antigenom enthält,
wird amplifiziert.
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Mutationen
können
von einzelnen Nucleotidaustauschen bis zur Einführung, Deletion oder dem Austausch
von großen
cDNA-Segmenten variieren, die ein oder mehrere Gene oder Genomsegmente
enthalten. Genomsegmente können
strukturellen und/oder funktionellen Domänen entsprechen, z.B. cytoplasmatischen, Transmembran-
oder Ectodomänen
von Proteinen, aktiven Stellen wie zum Beispiel Stellen, welche
die Bindung oder andere biochemische Interaktionen mit unterschiedlichen
Proteinen vermitteln, epitopischen Stellen, z.B. Stellen, welche
die Antikörperbindung
und/oder humorale oder zellvermittelte Immunreaktionen usw. stimulieren.
Nützliche
Genomsegmente erstrecken sich in diesem Zusammenhang von etwa 15-35
Nucleotiden im Falle von Genomsegmenten, die kleinere funktionelle
Domänen
von Proteinen codieren, z.B. epitopische Stellen bis etwa 50, 75,
100, 200-500 und
500-1.500 oder mehr Nucleotiden.
-
Die
Fähigkeit
definierte Mutationen in infektiösen
PIV einzuführen
hat viele Anwendungen, einschließlich der Manipulation von
PIV-pathogenen und immunogenen Mechanismen. Zum Beispiel können die
Funktionen von PIV-Proteinen,
einschließlich
der N, P, M, F, HN und L-Proteine und C-, D- und V-ORF-Produkte durch Einführen von
Mutationen manipuliert werden, die den Proteinexpressionsgrad unterdrücken oder
reduzieren, oder welche Mutantenprotein ergeben. Verschiedene genomische
strukturelle RNA-Merkmale, wie zum Beispiel Promotoren, intergenische
Regionen und Transkriptionssignale, können routinemäßig manipuliert werden.
-
Die
Effekte von trans-wirkenden Proteinen und cis-agierenden RNA-Sequenzen kann leicht
bestimmt werden, zum Beispiel unter Verwendung einer vollständigen antigenomischen
cDNA in parallelen Tests, die PIV-Minigenome einsetzen (Dimock,
et al., J. Virol. 67:2772-8 (1993)), deren Gewinnung("Rescue")-abhängiger
Zustand bei der Charakterisierung jener Mutanten nützlich ist,
die zu hemmend wirken, um in einem replikationsunabhängigen infektiösen Virus
wiedergefunden zu werden.
-
Bestimmte
Substitutionen, Insertionen, Deletionen oder Neuanordnungen der
Gene oder Gensegmente innerhalb des rekombinanten PIVs (z.B. Substitutionen
eines Gensegments, das ein ausgewähltes Protein oder eine Proteinregion
codiert, zum Beispiel einen cytoplasmatischen Schwanz, Transmembrandomäne oder
Ectodomäne,
einer Epitopstelle oder Region, eine Bindungsstelle oder Region,
eine aktive Stelle oder Region, die eine aktive Stelle enthält, usw.)
werden in strukturelle oder funktionelle Beziehung mit einem bestehenden „Gegenstück"-Gen oder Gensegment
aus dem gleichen oder unterschiedlichen PIV oder einer anderen Quelle
gestellt. Solche Modifikationen ergeben neue Rekombinanten, die,
verglichen mit den Wildtyp oder Eltern-PIV oder anderen viralen
Stämmen,
gewünschte
phänotypische Änderungen
aufweisen. Zum Beispiel können
Rekombinanten dieser Art ein chimäres Protein codieren, das einen
cytoplasmatischen Schwanz und/oder eine Transmembrandomäne von einem
PIV aufweist, das mit einer Ectodomäne eines anderen PIV fusioniert
ist. Andere beispielhafte Rekombinante dieser Art exprimieren zweifache
Proteinregionen, wie zum Beispiel zweifache immunogene Regionen.
-
Wie
hierin verwendet sind „Gegenstück"-Gene, Gensegmente,
Proteine oder Proteinregionen die üblicherweise aus heterologen
Quellen sind (z.B. aus unterschiedlichen PIV-Genen, oder repräsentieren
das gleiche (d.h. homologe oder allelische) Gen oder Gensegment
in unterschiedlichen PIV-Arten oder Stämmen). Übliche Gegenstücke, die
in diesem Zusammenhang ausgewählt
werden, teilen grobe strukturelle Merkmale, z.B. kann jedes Gegenstück ein vergleichbares
Protein oder eine strukturelle Proteindomäne, wie zum Beispiel eine cytoplasmatische
Domäne,
Transmembrandomäne,
Ectodomäne,
Bindungsstelle oder -Region, Epitopstelle oder Region usw. codieren.
Gegenstück-Domänen und
ihre codierenden Gensegmente schließen eine Sammlung von Arten
ein, die eine Reihe an Größen- und Sequenzvariationen
aufweisen, die durch eine gemeinsame biologische Aktivität zwischen
der Domäne
oder dem Gensegement definiert werden.
-
Gegenstück-Gene
und -Gensegmente sowie auch andere hierin offenbarte Polynucleotide
für die
Herstellung von rekombinantem PIV, teilen oft beträchtliche
Sequenzidentität
mit einer ausgewählten
Polynucleotid-„Referenzsequenz", z.B. mit einer
anderen ausgewählten
Gegenstück-Sequenz.
Wie hierin verwendet ist eine „Referenz-Sequenz" eine definierte
Sequenz, die als eine Basis für
den Sequenzvergleich verwendet wird, zum Beispiel ein Segment von
einer Volllängen-cDNA oder einem Gen
oder einer vollständigen
cDNA oder Gensequenz. Im Allgemeinen ist eine Referenzsequenz mindestens
20 Nucleotide lang, häufig
mindestens 25 Nucleotide lang und oft mindestens 50 Nucleotide lang.
Nachdem zwei Polynucleotide jeweils (1) eine Sequenz umfassen können (d.h.
einen Teil der vollständigen
Polynucleotidsequenz), die zwischen den beiden Polynucleotiden ähnlich ist
und (2) ferner eine Sequenz umfassen können, die zwischen den beiden
Polynucleotiden unterschiedlich ist, werden Sequenzvergleiche zwischen
zwei (oder mehreren) Polynucleotiden üblicherweise durch Vergleichen
der Sequenzen der beiden Polynucleotide über ein „Vergleichsfenster" durchgeführt, um
lokale Regionen der Sequenzähnlichkeit
zu identifizieren und zu vergleichen. Ein „Vergleichsfenster", wie es hierin verwendet
wird, bezieht sich auf ein konzeptionelles Segment von mindestens
20 zusammenhängenden
Nucleotidpositionen, wobei eine Polynucleotidsequenz mit einer Referenzsequenz
von mindestens 20 zusammenhängenden
Nucleotiden verglichen werden kann und wobei der Anteil der Polynucleotidsequenz
in dem Vergleichsfenster, für
optimalen Abgleich der beiden Sequenzen, Additionen und Deletionen
(d.h. Lücken) von
20 Prozent oder weniger, verglichen mit der Referenzsequenz (die
keine Additionen oder Deletionen umfasst) umfassen kann. Optimalen
Abgleich (Alignment) der Sequenzen zum Abgleich eines Vergleichsfensters kann
durch den lokalen Homologie-Algorithmus von Smith & Waterman, Adv.
Appl Math. 2:482 (1981), durch den Homologie-Alignment-Algorithmus von Needleman & Wunsch, J. Mol.
Biol. 48:443 (1970), durch das Verfahren mittels Suche nach Ähnlichkeit
von Pearson & Lipman,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:2444 (1988), durch computerisierte
Ausführung
dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA, und TFASTA in der Wisconsin Genetics
Software Package Release 7,0, Genetics Computer Group, 575 Science
Dr., Madison WI, die hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist)
oder durch Überprüfung ausgeführt werden
und der beste, durch die verschiedenen Verfahren erzeugte Abgleich
(d.h. resultierend in der höchsten
Sequenzähnlichkeit über das Vergleichsfenster)
wird ausgewählt.
Der Begriff „Sequenzidentität" bedeutet, dass zwei
Polynucleotidsequenzen (d.h. auf einer Nucleotid-zu-Nucleotidbasis) über das
Vergleichsfenster identisch sind. Der Begriff „Prozent an Sequenzidentität" wird durch Vergleichen
von zwei optimal abgeglichenen Sequenzen über das Vergleichsfenster berechnet,
wobei die Anzahl der Positionen bestimmt wird, bei denen die identische
Nucleinsäurebase (z.B.
A, T, C, G, U oder I) in beiden Sequenzen vorkommt, um die Zahl
an übereinstimmenden
Positionen zu bestimmen, Dividieren der Zahl an übereinstimmenden Positionen
durch die Gesamtzahl an Positionen im Vergleichsfenster (d.h. der
Fenstergröße) und
Multiplizieren des Ergebnisses mit 100, um den Prozentsatz an Sequenzidentität zu ergeben.
Der Begriff „im
wesentlichen identisch" wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet eine Charakteristik einer Polynucleotidsequenz,
wobei das Polynucleotid eine Sequenz umfasst, die mindestens 85
Prozent Sequenzidentität
aufweist, vorzugsweise mindestens 90 bis 95 Prozent Sequenzidentität, üblichererweise
mindestens 99 Prozent Sequenzidentität, wie verglichen mit einer
Referenzsequenz über
ein Vergleichsfenster von mindestens 20 Nucleotidpositionen, oft über ein
Fenster von mindestens 25-50 Nucleotiden, wobei der Prozentsatz
an Sequenzidentität
durch Vergleichen der Referenzsequenz mit der Polynucleotidsequenz
berechnet wird, die Deletionen oder Additionen umfassen kann, die
insgesamt 20 Prozent oder weniger der Referenzsequenz über das
Vergleichsfenster ausmachen. Die Referenzsequenz kann eine Untergruppe
einer größeren Sequenz
darstellen.
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Zusätzlich zu
diesen Polynucleotidsequenzbeziehungen werden üblicherweise auch Proteine
und Proteinregionen, die durch rekombinantes PIV codiert sind, ausgewählt, um
konservative Beziehungen zu haben, d.h. um erhebliche Sequenzidentität oder Sequenzähnlichkeit
mit ausgewählten
Referenz-Polypeptiden aufzuweisen. Wenn auf Polypeptide angewandt,
bedeutet der Begriff „Sequenzidentität" Peptide, die identische
Aminosäuren
an entsprechenden Positionen teilen. Der Begriff „Sequenzähnlichkeit" bedeutet Peptide, die
identische oder ähnliche
Aminosäuren
(d.h. konservative Substitutionen) an übereinstimmenden Positionen
aufweisen. Der Begriff „wesentliche
Sequenzidentität" bedeutet, dass zwei
Peptidsequenzen, wenn sie optimal abgeglichen sind, wie zum Beispiel
durch die Programme GAP oder BESTFIT unter Verwendung von „Default
gap weights", mindestens
80 Prozent Sequenzidentität,
vorzugsweise mindestens 90 Prozent Sequenzidentität, stärker bevorzugt
mindestens 95 Prozent Sequenzidentität oder mehr (z.B. 99 Prozent
Sequenzidentität)
teilen. Der Begriff „wesentliche Ähnlichkeit" bedeutet, dass zwei
Peptidsequenzen übereinstimmende
Prozentsätze
an Sequenzähnlichkeit
teilen. Vorzugsweise unterscheiden sich die Positionen der Reste, die
nicht identisch sind durch konservative Aminosäureaustausche. Konservative
Aminosäuresubstitutionen beziehen
sich auf die Austauschbarkeit von Resten, die ähnliche Seitenketten aufweisen.
Eine Gruppe von Aminosäuren,
die aliphatische Seitenketten aufweist ist zum Beispiel Glycin,
Alanin, Valin, Leucin und Isoleucin; eine Gruppe von Aminosäuren, die
aliphatische Hydroxylseitenketten aufweist ist Serin und Threonin;
eine Gruppe von Aminosäuren,
die amidenthaltende Seitenketten aufweist, ist Asparagin und Glutamin;
eine Gruppe von Aminosäuren,
die aromatische Seitenketten aufweist ist Phenylalanin, Tyrosin
und Tryptophan; eine Gruppe an Aminosäuren, die basische Seitenketten
aufweist ist Lysin, Arginin und Histidin; und eine Gruppe von Aminosäuren, die
Schwefelseitenketten aufweist ist Cystein und Methionin. Bevorzugte
konservative Aminosäuresubstitutionsgruppen
sind: Valin-Leucin-Isoleucin, Phenylalanin-Tyrosin, Lysin-Arginin,
Alanin-Valin und Asparagin-Glutamin. Abkürzungen für die hierin verwendeten zwanzig
natürlich
vorkommenden Aminosäuren
folgen der herkömmlichen
Verwendung (Immunology – A
Synthesis (2. Ausgabe, E.S. Golub & D.R. Gren, Hrsg. Sinauer Associates,
Sunderland, MA, 1991)).
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Stereoisomere
(z.B. D-Aminosäuren)
von den zwanzig herkömmlichen
Aminosäuren,
nicht natürliche Aminosäuren, wie
zum Beispiel α,α-disubstituierte
Aminosäuren,
N-Alkyl-Aminosäuren,
Milchsäure
und andere nicht herkömmliche
Aminosäuren
können
auch geeignete Komponenten für
Polypeptide der vorliegenden Erfindung sein. Beispiele von nicht
herkömmlichen
Aminosäuren
umfassen: 4-Hydroxyprolin, γ-Carboxyglutamat, ε-N,N,N-Trimethyllysin, ε-N-Acetyllysin,
O-Phosphoserin,
N-Acetylserin, N-Formylmethionin, 3-Methylhistidin, 5-Hydroxylysin, ω-N-Methylarginin
und andere ähnliche
Aminosäuren
und Iminosäuren
(z.B. 4-Hydroxyprolin).
Darüber
hinaus können
Aminosäuren
durch Glykosylierung, Phosphorylierung und ähnliches modifiziert werden.
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Um
Kandidaten-Impfstoffviren auszuwählen,
werden die Kriterien von Lebensfähigkeit,
Attenuierung und Immunogenität
gemäß gut bekannten
Verfahren bestimmt. Viren, die als Impfstoffe der Erfindung am meisten
erwünscht
sein werden, müssen
Lebensfähigkeit
beibehalten, einen stabilen Attenuierungs-Phänotyp aufweisen, Replikation
in einem immunisierten Wirt zeigen (trotz niedriger Spiegel) und
wirkungsvoll die Erzeugung einer Immunantwort in einem Geimpften
hervorrufen, ausreichend, um Schutz gegen schwere Erkrankung zu
verleihen, die durch anschließende
Infektion von Wildtypvirus verursacht wird. Die rekombinanten PIVs
der Erfindung sind nicht nur lebensfähig, und angemessener abgeschwächt als
frühere
Impfstoffkandidaten, sondern sind in vivo genetisch stabiler, wobei
sie die Fähigkeit
eine schützende
Immunantwort zu stimulieren beibehalten und in manchen Fällen den
durch mehrere Modifikationen verliehenen Schutz ausdehnen, z.B.
Schutz gegen unterschiedliche virale Stämme oder Untergruppen induzieren
oder Schutz gegen eine unterschiedliche immunologische Basis, z.B.
sekretorisch im Vergleich mit Serum-Immunglobulinen, zellulärer Immunität und ähnlichem.
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Rekombinantes
PIV kann in verschiedenen gut bekannten und allgemein anerkannten
in vitro und in vivo Modellen getestet werden, um angemessene Attenuierung,
Resistenz gegen phänotypische
Reversion und Immunogenität
für Impfstoffverwendung
zu bestätigen.
In in vitro Tests wird das modifizierte Virus (z.B. eine vielfach
abgeschwächtes,
biologisch-abgeleitetes oder rekombinantes PIV) getestet, z.B. auf
Temperatursensitivität
der Virusreplikation, d.h. ts-Phänotyp
und auf den kleinen Plaque- oder anderen gewünschten Phänotyp. Modifizierte Viren werden
in Tiermodellen für
PIV-Infektion weiter untersucht. Eine Vielzahl an Tiermodellen ist
beschrieben worden und wurde hierin in verschiedenen Referenzen
zusammengefasst. PIV-Modellsysteme, einschließlich Nager und nicht-menschlichen
Primaten, zur Evaluierung von Attenuierung und immunogener Aktivität der PIV-Impfstoffkandidaten,
werden im Fachgebiet weithin akzeptiert und die davon erhaltenen
Daten korrelieren gut mit der PIV-Infektion, Attenuierung und Immunogenität in Menschen.
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In Übereinstimmung
mit der vorhergehenden Beschreibung werden isolierte, infektiöse rekombinante virale
PIV-Zusammensetzungen zur Verwendung als Impfstoff beschrieben.
Das abgeschwächte
Virus, das ein Bestandteil eines Impfstoffes ist, liegt in einer
isolierten und einer üblicherweise
gereinigten Form vor. Mit isoliert wird gemeint, dass es sich auf
PIV bezieht, das in einer anderen als einer natürlichen Form eines Wildtypvirus
vorliegt, wie zum Beispiel dem Nasopharynx eines infizierten Individuums.
Allgemeiner gesagt, soll isoliert bedeuten, dass das abgeschwächte Virus
als ein Teil einer Zellkultur oder eines anderen künstlichen
Mediums vorliegt, wo es vermehrt und in einem kontrollierten Milieu
charakterisiert werden kann. Zum Beispiel kann abgeschwächtes PIV
durch eine infizierte Zellkultur hergestellt werden, von der Zellkultur
abgetrennt und zu einem Stabilisator hinzugefügt werden.
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Zur
Verwendung als Impfstoff kann rekombinantes PIV direkt in Impfstoffformulierungen
verwendet werden oder wenn erwünscht
unter Verwendung von Lyophilisierungsprotokollen, die Fachleuten
gut bekannt sind, lyophilisiert werden. Lyophilisiertes Virus wird üblicherweise
bei etwa 4°C
beibehalten. Wenn es für
die Verwendung bereit ist, wird das lyophilisierte Virus in einer
stabilisierenden Lösung
rekonstituiert, z.B. Salzlösung,
SPG, Mg++ und HEPES, mit oder ohne Adjuvans,
wie nachstehend weiter beschrieben.
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PIV-Impfstoffe
enthalten als Wirkstoff eine immunologisch wirkungsvolle Menge an
PIV, die wie hierin beschrieben erzeugt wurde. Das modifizierte
Virus kann mit einem physiologisch akzeptablen Träger und/oder Adjuvans
in einen Wirt eingeführt
werden. Nützliche
Träger
sind im Fachgebiet gut bekannt und umfassen z.B. Wasser, gepuffertes
Wasser, 0,4% Salzlösung,
0,3% Glycin, Hyaluronsäure
und ähnliches.
Die daraus resultierenden wässrigen
Lösungen
können
wie sie sind zur Verwendung verpackt werden oder lyophilisiert werden, das
lyophilisierte Präparat
wird, wie vorstehend erwähnt,
vor der Verabreichung mit einer sterilen Lösung vereinigt. Die Zusammensetzungen
können,
falls sie benötigt
werden, pharmazeutisch verträgliche
Hilfsstoffe enthalten, um physiologischen Bedingungen nahe zu kommen,
wie zum Beispiel pH-Wert-Einstellung und puffernde Mittel, Tonizität-einstellende
Mittel, Befeuchtungsmittel und ähnliches,
zum Beispiel Natriumacetat, Natriumlactat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid,
Calciumchlorid, Sorbitanmonolaurat, Triethanolaminoleat und ähnliches.
Akzeptable Hilfsstoffe umfassen inkomplettes Freud's Adjuvans, MPLTM (3-o-deacyliertes Monophosphoryl-Lipid A; RIBI ImmunoChem
Research, Inc. Hamilton, MT) und IL-12 (Genetics Institute, Cambridge, MA)
unter vielen anderen im Fachgebiet gut bekannten Hilfsstoffen.
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Nach
der wie hierin beschriebenen Immunisierung mit einer PIV-Zusammensetzung über Aerosol, Tröpfchen,
oral, topisch oder einen anderen Weg, reagiert das Immunsystem des
Wirts durch Erzeugung von Antikörpern
auf den Impfstoff, die spezifisch für die PIV-Virusproteine sind,
z.B. F- und HN-Glykoproteine. Als ein Ergebnis der Impfung mit einer
immunogen effektiven Menge an PIV, die wie hierin beschrieben erzeugt wurde,
wird der Wirt zumindest partiell oder vollständig immun gegen PIV-Infektion
oder resistent für
die Entwicklung einer mittelmäßigen oder
schweren PIV-Infektion – insbesondere
des unteren Respirationstrakts.
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Der
Wirt, dem Impfstoffe verabreicht wurden, kann jeder Säuger sein,
der für
die Infektion durch PIV empfänglich
ist oder ein nahe verwandter Virus und wobei der Wirt im Stande
ist eine schützende
Immunantwort gegen die Antigene des Impfstoffstammes zu erzeugen.
Demgemäß werden
Verfahren zur Erzeugung von Impfstoffen für eine Vielzahl an menschlichen
und tierärztlichen
Verwendungen bereitgestellt.
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Die
Impfstoffzusammensetzungen, die PIV enthalten, können an einen Wirt verabreicht
werden, der für
PIV-Infektion empfänglich
oder anders gefährdet
ist, um die Fähigkeit
zur wirtseigenen Immunantwort zu erhöhen. Eine solche Menge wird
als eine „immunogen
effektive Dosis" definiert.
In dieser Verwendung wird die genaue Menge an PIV, die innerhalb
einer effektiven Dosis verabreicht werden soll, vom Gesundheitszustand
und Gewicht des Wirtes, der Art der Verabreichung, der Natur der
Formulierung usw. abhängig
sein, wird aber im Allgemeinen zwischen etwa 103 bis
etwa 107 Plaque bildenden Einheiten (PbE)
oder mehr an Virus pro Wirt liegen, üblicherweise von etwa 104 bis 106 PbE Virus
pro Wirt. Auf jeden Fall sollten die Impfstoffformulierungen eine
Menge an modifiziertem PIV bereitstellen, die ausreichend ist, um
den Wirtspatienten vor einer schweren lebensbedrohenden PIV-Infektion zu schützen.
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Das
PIV kann mit Viren von anderen PIV-Serotypen oder Stämmen kombiniert
werden, um Schutz gegen multiple PIV-Serotypen oder Stämme zu erzielen.
Alternativ kann der Schutz wie hierin beschrieben gegen multiple
PIV-Serotypen oder Stämme
durch Kombination der schützenden
Epitope von multiplen Serotypen oder Stämmen erzielt werden die in
einem Virus erzeugt werden. Üblicherweise,
wenn unterschiedliche Viren verabreicht werden, werden sie in Beimengung
und gleichzeitig verabreicht, sie können aber auch getrennt verabreicht
werden. Die Immunisierung mit einem Stamm kann gegen unterschiedliche
Stämme
des gleichen oder unterschiedlichen Serotypen schützen.
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In
manchen Fällen
kann es wünschenswert
sein die PIV-Impfstoffe mit Impfstoffen zu kombinieren, welche schützende Antworten
gegen andere Mittel induzieren, insbesondere andere Kindheits-Viren.
In einem anderen Beispiel kann das PIV als ein Vektor für schützende Antigene
von anderen Pathogenen eingesetzt werden, wie zum Beispiel respiratorisches
Synzytial-Virus (RSV) oder Masernvirus, indem die Sequenzen, die für diese
schützenden
Antigene codieren in das verwendete PIV-Genom oder -Antigenom eingeführt werden um
infektiöses
PIV wie vorhin beschrieben herzustellen.
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In
allen Probanden wird die genaue Menge an verabreichtem rekombinantem
PIV-Impfstoff und die zeitliche Koordination und Wiederholung der
Verabreichung basierend auf dem Gesundheitszustand und Gewicht des
Patienten, der Verabreichungsart, der Art der Formulierung usw.,
bestimmt werden. Dosierungen werden sich im Allgemeinen zwischen
etwa 103 und etwa 107 Plaque
bildenden Einheiten (PbE) oder mehr Virus pro Patient erstrecken; üblichererweise
von etwa 104 bis 106 PbE
Virus pro Patient. In jedem Fall sollten die Impfstoffformulierungen
eine Menge an abgeschwächten
PIV bereitstellen, die ausreichend ist, um eine anti-PIV-Immunantwort
effektiv zu stimulieren oder induzieren, z.B. wie es unter anderen
Verfahren durch Komplementfixierung, Plaque-Neutralisierung und/oder
Enzymgekoppeltem Immunadsorptions-Test bestimmt werden kann. In
diesem Zusammenhang werden Personen auch auf Zeichen und Symptome
für die
Erkrankung der oberen Atemwege beobachtet. Wie bei der Verabreichung
an Schimpansen, wo das abgeschwächte
Virus des Impfstoffes im Nasopharynx von Geimpften bei Mengen von
ungefähr
10-fach oder niedriger als der Wildtyp-Virus oder ungefähr 10-fach
oder niedriger wächst,
als wenn es mit Mengen an nicht vollständig abgeschwächten PIV
verglichen wird.
-
In
Neugeborenen und Säuglingen
kann eine mehrfache Verabreichung benötigt werden, um ausreichende
Immunitätsgrade
hervorzurufen. Die Verabreichung sollte innerhalb des ersten Lebensmonat
beginnen und bei Intervallen während
der ganzen Kindheit durchgeführt
werden, wie zum Beispiel falls nötig
nach zwei Monaten, sechs Monaten oder einem Jahr und zwei Jahren,
um ausreichende Schutzgrade gegen native (Wildtyp)-PIV-Infektion
aufrecht zu erhalten. Auf ähnliche
Weise können
Erwachsene, die besonders anfällig für wiederholte
oder schwere PIV-Infektion
sind, wie zum Beispiel Gesundheitspersonal, Kinderbetreuungspersonal,
Familienmitglieder von kleinen Kindern, ältere Menschen, Personen die
beeinträchtigte
Herz-Lungen-Funktion aufweisen, multiple Impfungen benötigen, um
schützende
Immunantworten auszubauen und/oder beizubehalten. Der Grad der induzierten
Immunität
kann durch Messung der Mengen an neutralisierenden sekretorischen
und Serumantikörpern überwacht
werden und Dosierungen angeglichen oder Impfungen, wenn nötig wiederholt
werden, um gewünschte
Schutzgrade beizubehalten. Unterschiedliche Impfstoffviren können ferner
für Verabreichung
in unterschiedlichen Empfängergruppen
indiziert sein. Zum Beispiel kann ein erzeugter PIV-Stamm, der Cytokin
oder zusätzliches
Protein exprimiert, das reich an T-Zell-Epitopen ist, eher besonders
vorteilhaft für
Erwachsene als für
Säuglinge
sein.
-
PIV-Impfstoffe
können
mit Viren vereinigt werden, die Antigene von einer anderen Untergruppe
oder PIV-Stamm exprimieren, um Schutz gegen multiple PIV-Untergruppen oder
Stämme
zu erzielen. Alternativ kann das Impfstoffvirus schützende Epitope
von multiplen PIV-Stämmen
oder Untergruppen einbeziehen, die wie vorstehend beschrieben in
dem PIV-Clon erzeugt werden.
-
Die
PIV-Impfstoffe der Erfindung lösen
die Erzeugung einer Immunantwort aus, die gegen schwere Erkrankung
des unteren Respirationstraktes schützt, wie zum Beispiel Lungenentzündung und
Bronchiolitis, wenn die Person anschließend mit Wildtyp-PIV infiziert
wird. Während
das natürlich
zirkulierende Virus noch immer im Stande ist insbesondere im oberen
Respirationstrakt eine Infektion zu verursachen, gibt es als Folge der
Immunisierung und möglicherweise
Boosten der Resistenz durch anschließende Infektion durch das Wildtyp-Virus
eine stark verringerte Möglichkeit
von Rhinitis. Nach der Impfung gibt es nachweisbare Mengen an wirtserzeugtem
Serum und sekretorischen Antikörpern,
die im Stande sind homologes (von der gleichen Untergruppe) Wildtyp-Virus
in vitro und in vivo zu neutralisieren. In manchen Fällen werden
die Wirtsantikörper auch
Wildtyp-Virus von unterschiedlichen nicht-Impfstoff-Untergruppen
neutralisieren.
-
Bevorzugte
PIV-Impfstoff-Kandidaten zeigen eine sehr erhebliche Verminderung
der Virulenz, wenn es mit dem Wildtypvirus verglichen wird, das
unter Menschen natürlich
zirkuliert. Das Virus wird ausreichend abgeschwächt, sodass Symptome der Infektion
in den meisten immunisierten Personen nicht vorkommen werden. In
manchen Fällen
kann das abgeschwächte
Virus noch immer im Stande sein an nicht geimpfte Personen übertragen
zu werden. Seine Virulenz ist jedoch ausreichend abgeschwächt, sodass
schwere Infektionen des unteren Respirationstraktes in geimpften
oder zufälligen
Wirten nicht vorkommen.
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Der
Attenuierungsgrad der PIV-Impfstoff-Kandidaten kann zum Beispiel
durch Quantifizierung der Virusmenge bestimmt werden, die in dem
Respirationstrakt eines immunisierten Wirts vorhanden ist und indem die
Menge mit der verglichen wird, die durch Wildtyp-PIV oder andere
abgeschwächte
PIV erzeugt wird, die als Kandidaten-Impfstoffstämme evaluiert worden sind.
Zum Beispiel wird das abgeschwächte
Virus im oberen Respirationstrakt von einem hoch empfänglichen
Wirt, wie zum Beispiel einem Schimpansen, verglichen mit den Replikationsgraden
des Wildtypvirus einen größeren Grad
an Replikationsrestriktion aufweisen, z.B. 10-1000-fach weniger.
Um die Entwicklung von Rhinorrhö weiter
zu reduzieren, die mit der Replikation von Virus im oberen Respirationstrakt
verbunden ist, sollte ein idealer Impfstoff-Kandidatenvirus sowohl im oberen als
auch im unteren Respirationstrakt eine eingeschränkte Replikationsmenge zeigen.
Die abgeschwächten Viren
müssen
in Menschen jedoch ausreichend infektiös und immunogen sein, um in
geimpften Individuen Schutz zu vermitteln. Verfahren zur Bestimmung
von PIV-Spiegeln im Nasopharynx eines infizierten Wirts sind in
der Literatur bekannt.
-
Der
Grad an induzierter Immunität,
die durch die Impfstoffe bereitgestellt wurde, kann auch durch Messen
der Mengen an neutralisierenden sekretorischen und Serumantikörpern gemessen
werden. Basierend auf diesen Messungen, können Impfstoffdosierungen eingestellt
oder Impfungen wenn nötig
wiederholt werden, um gewünschte
Schutzgrade beizubehalten. Unterschiedliche Impfstoffviren können ferner
für unterschiedliche
Empfängergruppen
vorteilhaft sein. Zum Beispiel kann ein erzeugter PIV-Stamm, der
ein zusätzliches
Protein exprimiert das reich an zusätzlichen T-Zellepitopen ist,
eher besonders vorteilhaft für
Erwachsene als für Säuglinge
sein.
-
In
noch einem weiteren Beispiel wird das PIV als ein Vektor für transiente
Gentherapie des Respirationstraktes eingesetzt. Demgemäß bezieht
das rekombinante PIV-Genom oder -Antigenom eine Sequenz ein, die
im Stande ist ein Genprodukt von Interesse zu codieren. Das Genprodukt
von Interesse steht unter der Kontrolle des gleichen oder eines
anderen Promotors, von dem die PIV-Expression kontrolliert wird.
Das infektiöse
PIV, das durch Co-Expression des rekombinanten PIV-Genoms oder Antigenoms
mit N-, P-, L oder anderen erwünschten
PIV-Proteinen erzeugt
wird und eine Sequenz enthält,
die das Genprodukt von Interesse codiert, kann an einen Patienten
verabreicht werden. Die Verabreichung erfolgt üblicherweise durch Aerosol, Zerstäuber oder
eine andere topische Verabreichung an den Respirationstrakt eines
Patienten, der behandelt wird. Rekombinantes PIV wird in einer Menge
verabreicht, die ausreichend ist, um in der Expression von therapeutischen
oder prophylaktischen Mengen des erwünschten Genproduktes zu resultieren.
Repräsentative Genprodukte,
die innerhalb dieses Verfahrens verabreicht werden können, sind
vorzugsweise für
transiente Expression geeignet, zum Beispiel einschließlich Interleukin-2,
Interleukin-4, Gamma-Interferon, GM-CSF, G-CSF, Erythropoietin und
andere Cytokine, Glukocerebrosidase, Phenylalanin- Hydrolase, cystische
Fibrose Transmembran-Übertragungsregulator
(CFTR), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase, Cytotoxine,
Tumorsuppressorgene, Antisense-RNAs und Impfstoff-Antigene.
-
Die
folgenden Beispiele werden als Erläuterung und nicht als Einschränkung bereitgestellt.
Diese Beispiele dokumentieren die Verwendung eines rekombinanten
cDNA-Systems, um eine repräsentative
Mutation in den C-ORF einzuführen,
die seine Expression völlig
stilllegt. Auch repräsentativ
für die
Erfindung wurden Mutationen konstruiert und bewertet, welche die
Einführung
von Stopp-Codons in die D- und V-ORFs umfassen, um die Expression
der entsprechenden Proteine stillzulegen. Die Effekte dieser Mutationen
auf die virale Replikation und Pathogenese werden dokumentiert und
die Nützlichkeit
dieser Mutationen in der Entwicklung von lebenden abgeschwächten Impfstoffen
gegen PIV wird dadurch etabliert.
-
In
einem nachstehend beschriebenen Mutantenvirus, bezeichnet als rC-KO,
wird die Expression des C-Proteins durch Umwandlung des C-Startcodons
von Methionin in Threonin und Einführung von zwei Stopp-Codons
an den Aminosäurepositionen
7 und 26 des C-ORF aufgehoben. In einem zweiten Mutantenvirus ist
die rC-KO-Mutante in vivo und in vitro höchst abgeschwächt, wie
sowohl unter Verwendung des Mäuse- als
auch des Primatenmodells gezeigt wird. rC-KO verleit auch erheblichen
Schutz gegen die Herausforderung mit dem Wildtyp HPIV3.
-
Obwohl
die einzelne Unterbrechung der D- und V-ORFs die Replikation des
Virus in vitro und in vivo nicht wesentlich beeinträchtigt hat,
hat die gemeinsame Unterbrechung beider die Replikation in vivo
abgeschwächt.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die C-, D- und V-Proteine
von HPIV3 alle eine Rolle in der Virusreplikation haben und dass
die beispielhaften Mutationen starke Werkzeuge für die Entwicklung von rekombinanten
PIV-Impfstoff-Kandidaten darstellen.
-
BEISPIEL I
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Konstruktion von Knockout-Mutationen in
den HPIV3 C-, D- und V-ORFs
-
Zellen und Viren
-
Menschliches
HEp-2 und Affen-LLC-MK2-Monolayer-Zellkulturen wurden in OptiMEM
1 (Life Technologies, Gaithersburg, MD) beibehalten, das mit 2%
fötalem
Rinderserum, Gentamicin-Sulfat (50μg/ml) und 4 mM Glutamin ergänzt war.
Das modifizierte, rekombinante Vaccinia-Stamm Ankara (MVA) Virus,
das Bakteriophagen T7 RNA-Polymerase exprimiert, wurde großzügigerweise
von Drs. L. Wyatt und B. Moss (Wyatt et al., Virology 210:202-205,
1995) zur Verfügung
gestellt. Der JS-Wiltyp
(wt) Stamm von PIV3 und sein abgeschwächtes ts-Derivat, JS cp45,
wurden in LLC-MK2-Zellen wie vorstehend beschrieben (Hall et al.,
Virus Res. 22:173-184, 1992)) vermehrt.
-
cDNAs
-
Der
Volllängen-cDNA-Clon,
der das gesamte 15462 nt Antigenom {p3/7(131)2G} des JS wt-Virus
codiert wurde vorstehend beschrieben (Genebank Zugangsnummer #Z11575)
[Durbin et al., Virology 235:323-332, 1997; siehe auch U.S. Patentanmeldungsseriennummer
09/083.793, eingereicht am 22. Mai 1998; vorläufige U.S. Anmeldungsnummer
60/047.575, eingereicht am 23. Mai 1997 (entsprechend der Internationalen
Veröffentlichungsnummer
WO 98/53078) und vorläufige
U.S. Anmeldungsnummer 60/059.385, eingereicht am 19. September 1997)].
-
Dieser
Clon wurde als eine Matrize für
die Konstruktion von vier mutierten cDNAs verwendet, eine, in welcher
die Expression des C-ORF vollständig
aufgehoben war, eine zweite und dritte, in welchen die Expression
der D- und V-Leserahmen
einzeln abgeschafft war und eine vierte, in welcher die D- und V-Leserahmenmutationen
kombiniert waren (Tabelle 1, 1).
-
Das
PmlI bis BamHI-Fragment des p3/7(131)2G (nt 1215-3903 des PIV3-Antigenoms) wurde
in das Plasmid pUC119 {pUC119(PmlI-BamHI)} subcloniert, das modifiziert
worden ist, um eine PmlI-Stelle in die multiple Clonierungsregion
einzubeziehen. Ortsspezifische Mutagenese wurde dann an pUC119(PmlI-BamHI)
unter Verwendung des Kunkel-Verfahrens (Kunkel et al., Methods Enzymol.
154:367- 382, 1987)
durchgeführt, um
die Mutationen in die C-, D- und V-ORFs einzuführen, die nachstehend beschrieben
werden.
-
Konstruktion von antigenomischer cDNA,
welche die C-Knockout-Mutante (rC-KO) codiert.
-
Zwei
Primer wurden verwendet um Mutationen einzuführen, welche die Expression
des C-ORFs stilllegen würden
(siehe Tabelle 1, 1C). Der erste mutagene
Primer änderte
das C-ORF-Startcodon von ATG zu ACG (Methionin zu Threonin), indem
die nt-Position 1795 (T→C)
des Volllängen
Antigenoms geändert
wurde und wandelte die Aminosäureposition
7 des C-ORFs durch Änderung
der nt-Position
1813 (C→A)
von Serin in ein Stopp-Codon um. Der zweite mutagene Primer ersetzte
das Serin an der Aminosäureposition
26 des C-ORFs durch ein Stopp-Codon,
indem die nt-Position 1869 von C nach A geändert wurde. Diese Mutationen, die
in den C-ORF eingeführt
wurden, waren im P-ORF still.
-
Konstruktion von antigenomischen cDNAs,
die D-, V- und DV-Knockout-Mutanten codieren (rD-KO, rV-KO und rDV-KO)
codieren
-
Mutationen
wurden eingeführt,
welche sowohl die Expression des D- und V-ORFs einzeln unterbrechen würden. Der
D-Knockout-Primer führte
C nach A-Änderungen
an den nt-Positionen 2692, 2695 und 2698 des Volllängen-Antigenoms
ein (Tabelle 1, 1). Diese Punktmutationen erzeugten
drei aufeinander folgende Stopp-Codons im mutmaßlichen D-ORF, die in vorzeitiger
Termination des D-Proteins,
nach dem Codon 303 innerhalb des 372-Aminosäuren langen, chimären D-Protein, das in 1 C
gezeigt wird, resultieren würden.
Es war nicht möglich
diese Stopp-Codons früher
in den D-ORF einzuführen
ohne eine gleichzeitige Codierungsänderung im P-ORF zu verursachen.
Die Expression des mutierten ORFs wird daher nicht vollständig aufgehoben,
sondern würde
ein verkürztes
D-Protein codieren, das die N-terminalen 241 Aminosäuren von
P, eher verbunden mit 62 als mit 131 Aminosäuren der D-Domäne enthält. Der
mutagene V-Knockout-Primer, führte
zwei Punktmutationen an den nt-Positionen 2845 (A nach T) und 2854
(C nach T) des Volllängen
Antigenoms (Tabelle 1) ein. Diese Mutationen erzeugten frühe Stopp-Codons
(Amiosäure-Positionen
17 und 20) im mutmaßlichen
V-ORF. Diese Mutationen waren im P-ORF still, führten aber zwei Aminosäuresubstitutionen in
das D-Protein ein, nämlich
Q354L und A357V. Beide Primer wurden gemeinsam in einer einzelnen
Mutagenesereaktion verwendet, um die kombinierten DV-Knockout-Mutationen zu erzeugen.
-
Das
PmlI bis BamHI-Fragment von jedem Volllängen-Clon wurde in seiner Gesamtheit
sequenziert, um die Anwesenheit der eingeführten Mutationen zu bestätigen und
um zu bestätigen,
dass keine zufällig
anderen Mutationen zufällig
eingeführt
wurden. Diese Fragmente wurden dann, wie vorstehend beschrieben (Durbin
et al., Virology 235:232-332, 1997) getrennt zurück in den Volllängen-Clon
p3/7(131)2G cloniert, um die vier unterschiedlichen antigenomischen
cDNA-Clone zu ergeben.
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BEISPIEL II
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Gewinnung und Charakterisierung von rekombinanten
C-Knockout (rC-KO)-, D-Knockout
(rD-KO)-, V-Knockout (rV-KO)- und DV-Knockout (rDV-KO)-Mutanten
-
Die
Volllängen
antigenomischen cDNAs, die entweder die C-, D-, V- oder DV-Knockout-Mutationen tragen,
wurden gemeinsam mit den Unterstützungs-Plasmiden
{pTM(N), pTM(P kein C) und pTM(L)} unter Verwendung von LipofectACE
(Life Technologies) in HEp-2-Zellen auf Platten mit 6 Vertiefungen
(Costar, Cambridge, MA) transfiziert und die Zellen wurden gleichzeitig
mit MVA-T7 infiziert, wie vorstehend beschrieben in Durbin et al.,
Virology 235:323-332, 1997; siehe auch U.S. Patentanmeldungsseriennummer
09/083.793, eingereicht am 22. Mai, 1998; vorläufige U.S. Anmeldungsnummer
60/047.575, eingereicht am 23. Mai 1997 (entsprechend der Internationalen
Veröffentlichungsnummer
WO 98/53078) und vorläufige
U.S. Anmeldungsnummer 60/059.385, eingereicht am 19. September 1997).
pTM(P kein C) ist, mit der Ausnahme dass die C-Transkriptions-Startseite
von ATG nach ACG mutiert wurde, wobei die erste Aminosäure im C-ORF
von Methionin nach Threonin verändert
wurde, identisch zum pTM(P) Plasmid, das vorstehend (ebenda) beschrieben
wurde. Nach Inkubation bei 32°C
für drei
Tage wurde die Transfektionsernte auf einen frischen LLC-MK2-Zellmonolayer
in einer T25-Flasche passagiert und für 5 Tage bei 32°C (bezeichnet
als Passage 1) inkubiert. Die Menge an Virus, das in der D-, V-
und DV-, Knockout-Passage 1 vorhanden war, wurde durch Plaque-Titration
auf LLC-MK2-Monolayer-Kulturen bestimmt, mit Plaques, die durch
Immunperoxidasefärbung
mit PIV3 HN-spezifischen Antikörpern
wie vorstehend beschrieben (ebenda) sichtbar gemacht wurden. Das
C-Knockout-Virus schien schlecht zu wachsen und deshalb wurde seine
Passage-1-Ernte durch eine zweite Passage in einem Monolayer von
LLC-MK2-Zellen in einer T75-Flasche weiter amplifiziert. Die Virusmenge,
die in der Passage-2-Ernte vorhanden war, wurde wie vorstehend beschrieben
bestimmt.
-
Die
D-, V- und DV-Knockout-Viren, die in den Überständen der Passage-1-Ernte vorhanden waren, wurden
dann wie vorstehend beschrieben (Hall et al., Virus Res. 22:173-184,
1992) dreimal auf LLC-MK2-Zellen Plaque-gereinigt.
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Das
C-Knockout-Virus konnte nicht biologisch durch Plaque-Reinigung
cloniert werden, da es nicht im Stande war identifizierbare Plaques
leicht zu bilden. Es wurde daher unter Verwendung von zweifachen
Verdünnungen
auf Platten mit 96 Vertiefungen (12 Vertiefungen pro Verdünnung) der
LLC-MK2-Zellen begrenzt verdünnt.
Die biologisch clonierten, rekombinanten Viren aus der dritten Runde
der Plaque-Reinigung oder der endgültigen Verdünnung wurden dann zweimal in
LLC-MK2-Zellen bei
32°C amplifiziert,
um Virus für
eine weitere Charakterisierung herzustellen.
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Sequenzanalyse der gewonnenen rekombinanten
Viren
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Virus
wurde aus geklärtem
Medium aus infizierten Zell-Monolayern durch Polyethylen-Glycol-Ausfällung wie
vorstehend beschreiben konzentriert (Durbin et al., Virology 235:323-332,
1997). Die RNA wurde mit TRIzol-Reagens (Life Technologies) gereinigt,
indem das vom Hersteller empfohlene Verfahren befolgt wurde. RT-PCR
wurde mit dem Advantage RT-for-PCR-Kit (Clontech, Palo Alto, CA),
entsprechend dem empfohlenen Protokoll durchgeführt. Kontrollreaktionen waren
identisch, außer
dass reverse Transkriptase von der Reaktion ausgelassen wurde, um
zu bestätigen,
dass die PCR-Produkte ausschließlich
aus viraler RNA und nicht aus möglicher
kontaminierender cDNA stammten. Primer wurden verwendet, um das
PCR-Fragment zu erzeugen, das die Nucleotide 1595-3104 des Volllängen-Antigenoms umspannte.
Dieses Fragment umfasst die vollständigen C-, D- und V-ORFs der rekombinanten
Viren. Die daraus resultierenden PCR-Produkte wurden dann unter
Verwendung der Zyklus-Didesoxynucleotid-Sequenzanalyse sequenziert
(New England Biolabs, Beverly, MA).
-
Proteinanalyse durch Immunpräzipitation
-
Zwei
PIV3 C-spezifische Antiseren wurden in Kaninchen durch multiple
Antigenpeptid (MAP)-Technik gegen zwei verschiedene C-Peptide (Research
Genetics, Huntsville, AL) erzeugt. Die beiden Peptide umspannten
die Aminosäureregionen
30-44 und 60-74 des C-Proteins. Acht Kopien von jedem C-Peptid wurden auf
einen verzweigten Trägerkern
gegeben und mit Freud-Adjuvans getrennt in Kaninchen injiziert (zwei
Kaninchen pro Peptid). Die Kaninchen wurden mit dem ausgewiesenen
MAP nach 2 und 4 Wochen geboostet und bei 4, 8 und 10 Wochen wurde
Blut entnommen. Jedes Antiserum erkannte das C-Peptid, das mit hohem Titer
als ein Immunogen verwendet wurde und fällte C-Protein aus HPIV3-infizierten Zellen
in einem Radioimmun-Präzipitationstest
(RIPA) aus. Auf ähnliche
Weise haben wir versucht Antiseren gegen die D- und V-Proteine herzustellen,
waren aber nicht erfolgreich; die erzeugten Antiseren hatten niedrige
Titer gegen die Peptide selbst und es war uns nicht möglich die
D- oder V-Proteine, die von den mit Wildtyp-Virus infizierten Zellen mutmaßlich hergestellt
wurden, nachzuweisen.
-
T25
Zell-Monolayer von LLC-MK2-Zellen wurden bei einer Multiplizität der Infektion
(MOI) von 5 entweder mit rC-KO, rekombinantem JS wt Virus (rJS)
infiziert oder wurden zum Schein infiziert und bei 32°C inkubiert.
24 Stunden nach der Infektion wurde der Monolayer mit Methionin
ohne DMEM (Life Technologies) gewaschen und in der Anwesenheit von
10 μCi/μl an 35S-Methionin in Methionin ohne DMEM für zusätzliche
6 Stunden inkubiert. Die Zellen wurden dann geerntet, 3-mal gewaschen und
in 1 ml RIPA-Puffer resuspendiert {1 % (Gew./Vol.) Natrium-Deoxycholat, 1 %
(Vol./Vol.) Triton X-100, 0,2% (Gew./Vol.) SDS, 150 mM NaCl, 50 mM
Tris-HCl, pH-Wert 7,4}, gefriergetrocknet und bei 6500 × g pelletiert.
Das Zellextrakt wurde in ein frisches Eppendorf-Röhrchen transferiert
und ein Gemisch von beiden C-Antiseren (jeweils 5μl) wurde
zu jeder Probe hinzugefügt
und bei konstantem Mischen für
2 Stunden bei 4°C
inkubiert. 10 μl
eines Gemischs von mAk 454/11 und 101/1, die das HN-Glykoprotein
von HPIV3 erkennen (van Wyke Coelingh et al., J. Virol. 61:1473-1477,
1987) wurden zu jeder Probe hinzugefügt, um zu bestätigen, dass
wiedergefundenes Virus tatsächlich
HPIV3 war. Immunkomplexe wurden durch Hinzufügen von 200 μl einer 10%
Suspension von Protein A-Sepharoseperlen
(Sigma, St. Louis, MO) zu jeder Probe ausgefällt, gefolgt von konstantem
Mischen bei 4°C über Nacht.
Jede Probe wurde denaturiert, reduziert und auf einem 4-12% Polyacrylamidgel
(NuPAGE, Novex, San Diego, CA) entsprechend den Empfehlungen des
Herstellers analysiert. Das Gel wurde getrocknet und durch Autoradiographie
analysiert.
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Multizyklus-Replikation von rPIV3
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Monolayer
von LLC-MK2-Zellen in T25-Flaschen wurden in zweifacher Ausführung mit
rC-KO, rDV-KO oder rJS bei einer MOI von 0,01 infiziert und bei
32°C in
5% CO2 inkubiert. 250 μl Proben wurden bei 24-Stunden
Intervallen für
7 aufeinander folgende Tage aus jeder Flasche entnommen und Blitzgefroren.
Zu jedem Zeitpunkt wurde wieder ein äquivalentes Volumen an frischem
Medium hinzugefügt.
Jede Probe wurde auf LLC-MK2-Zellmonolayern in Platten mit 96-Vertiefungen titriert,
die bei 32°C
für 7 Tage
inkubiert wurden. Virus wurde durch Hämadsorption nachgewiesen und
als log10TCID50/ml
ausgewiesen.
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Tierstudien
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4-6
Wochen alte golden Syrische Hamster wurden in Gruppen von 21 intranasal
mit 0,1 ml an EMEM (Life Technologies) pro Tier inokuliert, das
105 PbE von entweder rC-KO, rDV-KO oder
rJS, cp45 (das biologisch-abgeleitete, lebend abgeschwächte Derivat
des JS wt-Virus), oder respiratorisches Synzytialvirus (RSV) enthielt.
An den Tagen 3, 4 und 5 nach der Inokulation wurden von jeder Gruppe,
außer
jenen die RSV erhielten, 5 Hamster getötet und die Lungen und die
Nasenmuscheln wurden geerntet. Die Nasenmuscheln und Lungen wurden
homogenisiert, um eine 10% bzw. 20% Gew./Vol. Suspension in L-15
(Quality Biologicals, Gaithersburg, MD) zu erzeugen und die Proben
wurden rasch eingefroren. Virus, das in den Proben vorhanden war,
wurde auf Platten mit 96 Vertiefungen von LLC-MK2-Zellmonolayern
titriert, die bei 32°C
für 7 Tage
inkubiert wurden. Virus wurde durch Hämadsorption nachgewiesen und
die durchschnittliche log10TCID50/g
wurde für
jeden Tag, für
jede Gruppe von fünf
Hamstern berechnet. Seren wurden aus den verbleibenden 6 Hamstern in
jeder Gruppe an den Tagen 0 und 28 nach der Inokulierung gesammelt.
Serum-Antikörperantworten
zu jedem Virus wurden durch Hämagglutionations-Inhibierungs
(HAI)-Test, wie vorhergehend beschrieben (van Wyke Coelingh et al.,
Virology 143:569-582, 1985) evaluiert. Am Tag 28 wurden die in jeder
Gruppe verbleibenden Hamster, einschließlich jener, die mit RSV immunisiert
wurden, intranasal mit 106 PbE an biologisch-abgeleitetem
PIV3 JS wt-Virus herausgefordert. Die Tiere wurden am 4. Tag nach
der Herausforderung getötet
und die Lungen und Nasenmuscheln wurden geerntet und wie vorstehend
beschrieben verarbeitet. Die in den Herausforderungsproben vorhandene
Virusmenge wurde wie vorstehend beschrieben bestimmt. Eine getrennte
Studie wurde durchgeführt
in welcher rD-KO, rV-KO an Hamster wie vorstehend beschrieben verabreicht
wurden, außer
dass die Tiere nicht herausgefordert wurden.
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Afrikanische
grüne Affen
(AGMs) wurden in Gruppen von 4 Tieren jeweils intranasal und intratracheal mit
106 PbE von entweder rC-KO, rDV-KO, JSwt
oder cp45 inokuliert wie es vorstehend für frühere Studien in Rhesusaffen
beschrieben wurde (Durbin et al., Vaccine 16:1324-30, 1998). Nasopharyngale
Abstrichproben wurden täglich
für 12
aufeinander folgende Tage nach der Inokulation gesammelt und tracheale
Spülungsproben
wurden an den Tagen 2, 4, 6, 8 und 10 nach der Inokulierung gesammelt.
Die Proben wurden Blitzgefroren und bei –70°C gelagert bis alle Proben gesammelt
worden waren. In den Proben vorhandenes Virus wurde auf LLC-MK2-Zellmonolayern
in Platten mit 96 Vertiefungen titriert, die bei 32°C für 7 Tage
inkubiert wurden. Virus wurde durch Hämadsorption nachgewiesen und
der durchschnittliche log10TCID50/ml
wurde für
jeden Tag berechnet. Serum wurde aus jedem Affen an Tagen 0 und
28 gesammelt und die PIV3 HAI-Antikörperantwort zu experimenteller
Infektion mit den verschiedenen Mutanten und dem PIV3-Wildtyp (JS)
wurde bestimmt. Am Tag 28 nach der Inokulierung wurden die AGMs
mit 106 PbE des biologisch-abgeleiteten
PIV3-Wildtyp-Virus herausgefordert, das in einem 1 ml Inoculum intranasal
und intratracheal verabreicht wurde. Nasopharyngale Abstrichproben
wurden an den Tagen 0, 1, 2, 4, 6, 8, 10 und 12 nach der Herausforderung
gesammelt und tracheale Spülungsproben
wurden an den Tagen 2, 4, 6, 8 und 10 nach der Herausforderung gesammelt.
Proben wurden Blitzgefroren, gelagert und vorhandenes Virus wurde
wie vorstehend beschrieben titriert.
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Gewinnung der rekombinanten Mutanten rC-KO,
rD-KO, rV-KO und rDV-KO
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HPIV3
antigenomische cDNAs wurden hergestellt, um die folgenden vier Mutantenviren
(siehe Tabelle 1, 1) zu codieren: (i) rC-KO,
in dem der C-ORF modifiziert war, um das Initiationscodon von M
nach T zu ändern
und Translations-Stopp-Codons
7 und 26 einzuführen;
(ii) rD-KO, in dem die Translationsstopps an den Codon 304, 305
und 306 in dem chimären
372-Aminosäure-D-Protein
eingeführt
wurden; (iii) rV-KO, in dem die Stopp-Codons an den Positionen 17
und 20 in den V-ORF
eingeführt
wurden; und (iv) rDV-KO, in dem die Mutationen ii und iii kombiniert
wurden. Jede Mutation war in den überlappenden ORFs translationell
still, außer
in dem Fall in dem zwei Stopp-Codons in den V-ORF (iii) eingeführt wurden,
was in zwei Aminosäure-Substitutionen
in D resultierte, nämlich
Q354L und A357V, die nicht verhindert werden konnten. Darüber hinaus wurden
die Stopp-Codons in D nicht früher
in den ORF eingeführt,
da sie P geändert
hätten.
Jede Mutation wurde gemeinsam mit einem translationell stillen Restriktionsstellenmarker
eingeführt
(Tabelle 1).
-
-
Die
antigenomischen cDNAs wurden gemeinsam mit den drei PIV3-Unterstützungsplasmiden
{pTM(P kein C), pTM(N), pTM(L)} in Hep-2-Zellen transfiziert und
die Zellen wurden gleichzeitig mit MVA infiziert, das die T7 RNA-Polymerase exprimiert.
Die Effizienz der Wiederfindung von rPIV3, das die Mutationen in
den C-, D- oder V-ORFs enthält,
wurde mit der einer ähnlich
transfizierten-infizierten HEp-2-Zellkultur unter Verwendung des
p3/7(131)2G verglichen, dem Plasmid welches das Volllängen PIV3-Antigenom
exprimiert aus welchem rekombinantes JSwt PIV3 früher wiedergefunden
wurde (Durbin et al., Virology 235:323-332, 1997). Nach Inkubation
für 3 Tage
bei 32°C
wurden die transfizierten Zellen geerntet und jeder Überstand
wurde auf einem frischen Monolayer von LLC-MK2-Zellen in einer T25-Flasche
passagiert und für
5 Tage bei 32°C
(Passage 1) inkubiert. Nach 5 Tagen bei 32°C zeigte der LLC-MK2-Zellmonolayer von
rJS, rD-KO, rV-KO und rDV-KO 3-4+ cytopatischen Effekt (CPE). Die
entsprechende Passage 1 von rC-KO zeigte wenn überhaupt nur minimalen CPE.
Da unklar war ob das Fehlen des cytopatischen Effekts in der rC-KO-Probe
auf einen hohen Grand an Wachstumsrestriktion des Mutantenvirus
zurückzuführen war,
oder einfach einer sehr niedrigen anfänglichen Wiederfindung des
Virus zuzuschreiben war, wurde die Passage 1 geerntet und der Überstand
in einer T75-Flasche
auf einen frischen Monolayer an LLC-MK2-Zellen passagiert und für 7 Tage
bei 32°C
inkubiert (Passage 2). Der T75-Monolayer von LLC-MK2-Zellen zeigte
nur 1-2+ cytopatischen Effekt nach 7 Tagen der Inkubation, aber
die Anwesenheit von HPIV3 wurde durch Hämadsorption bestätigt. Nach
drei Runden an biologischer Clonierung durch Plaqueisolierung oder
terminaler Verdünnung
wurde jede Rekombinante zweimal in LLC-MK2-Zellen amplifiziert,
um eine Lösung
an Virus für
die weitere Charakterisierung zu erzeugen.
-
Um
zu bestätigen,
dass gewonnene Viren auch wirklich die erwarteten rC-KO, rD-KO,
rV/-KO und rDV-KO-Mutanten darstellten, wurde jedes clonierte Virus
durch RT-PCR unter Verwendung eines Primerpaares analysiert, das
ein DNA-Fragment amplifizierte, das nt 1595-3104 des HPIV3-Antigenoms
umspannte, welches den Teil des P-Gens umfasste, der die C-, D-
und V-ORFs umfasste. Die Erzeugung von jedem PCR-Produkt war vom
Einbeziehen von RT abhängig,
was darauf hinwies, dass jedes von RNA und nicht von kontaminierender
cDNA stammte. Die PCR-Produkte
von rC-KO, rD-KO, rV-KO und rDV-KO wurden dann mit Restriktionsenzymen,
die als Marker eingeführt
waren (Tabelle 1) gespalten und die Anwesenheit der Restriktionsenzymstellen
wurde bestätigt.
Nucleotidsequenzierung wurde auch an den RT-PCR-Produkten durchgeführt, um die
Anwesenheit von eingeführten
Mutationen zu bestätigen.
Von allen eingeführten
Mutationen wurde bestätigt,
dass sie im RT-PCR-Fragment vorhanden waren, welches die nt 1595-3104 umspannte, die
aus jeder clonierten Rekombinante amplifiziert wurden und andere
zufällige
Mutationen wurden in diesem Fragment nicht gefunden.
-
Um
zu bestätigen,
dass der C-ORF tatsächlich
stillgelegt worden war, wurden Radioimmunpräzipitationstests (RIPA) durchgeführt, um
das rC-KO-Mutantenvirus mit dem rJS wt-Virus zu vergleichen. Die
Zellen wurden infiziert, in der Anwesenheit von 35S-Methionin
von 24 bis 30 Stunden nach der Infektion inkubiert und Zelllysate
wurden erzeugt. Äquivalente
Mengen des Gesamtproteins wurden mit anti-C und anti-HN-Antikörpern inkubiert
und der Antikörper
wurde dann an Protein A Sepharoseperlen gebunden. rJS wt codierte
sowohl die HN als auch die C-Proteine, wohingegen rC-KO das C-Protein
nicht exprimierte (3).
-
Replikation von rC-KO und rDV-KO in Zellkultur
-
Zweifache
Kulturen von LLC-MK2-Zellmonolayern wurden mit rC-KO, rDV-KO oder
rJS bei einer Multiplizität
der Infektion von 0,01 infiziert und für 7 Tage bei 32°C inkubiert.
Medium für
jede Kultur wurde bei 24-Stunden Intervallen entnommen und dieses
Material wurde anschließend
titriert, um die Replikation von jedem Virus in der Zellkultur zu
bewerten. Die Replikation von rDV-KO war im Wesentlichen von jener
des Eltern-rJS-wt sowohl im Hinblick auf die Virus-Produktionsrate
als auch den Peak-Titer (3), sowie
auch der Fähigkeit
bei erhöhter
Temperatur (Daten nicht gezeigt) zu replizieren, nicht zu unterscheiden.
Im Gegensatz dazu replizierte das rC-KO Virus langsamer und erreichte einen
Peak-Titer am 6. Tag, was 100 bis 1.000-fach niedriger als der des rJS war.
Das Fehlen der Expression des C-Proteins hatte daher einen wesentlichen
Effekt auf die Virusreplikation in Zellkultur.
-
Replikation von rC-KO, rD-KO, rV-KO und
rDV-KO in Hamstern
-
Wir
haben dann die Mutantenviren und den Eltern-rJS-wt auf die Fähigkeit
verglichen, im oberen und unteren Respirationstrakt von Hamstern
zu replizieren. Eine vorläufige
Studie zeigte, dass die rD-KO und rV-KO-Viren vom rJS-Virus in diesem
Test (Daten nicht gezeigt) nicht zu unterscheiden waren und sie
wurden von weiterer Evaluierung ausgeschlossen. In einer zweiten
Studie wurden Gruppen an Hamstern intranasal mit 105 PbE
pro Tier an rC-KO, rDV-KO, rJS oder cp45, dem biologisch-abgeleiteten
Impfstoffkandidaten, inokuliert. Verglichen mit rJS war die Replikation
von rC-KO sowohl im oberen als auch im unteren Respirationstrakt
der Hamster an jedem getesteten Tag (Tabelle 2) tausendfach oder
mehr reduziert und war genauso abgeschwächt wie das cp45-Impfstoff-Kandidatenvirus.
Obwohl die Replikation von rDV-KO im oberen Respirationstrakt von
Hamstern nicht reduziert war, war sie im unteren Respirationstrakt
(Tabelle 2) an jedem der 3 getesteten Tage mindestens 20-fach reduziert.
Die Hamster, die mit rC-KO, rDV-KO, cp45 oder rJS infiziert waren,
hatten ein erhebliche Antikörperantwort
gegen HPIV3 und zeigten einen hohen Grad an Replikationsrestriktion
des PIV3 Herausforderungsvirus (Tabelle 3). Der im oberen Respirationstrakt
durch rC-KO gewährte Schutz
war unvollständig
aber doch erheblich.
-
-
-
Replikation von rC-KO und rDV-KO in Primaten
-
Um
den abgeschwächten
Phänotyp
und die schützende
Wirksamkeit von rC-KO
und rDV-KO weiter zu evaluieren wurde jede dieser Mutanten an eine
Gruppe von vier AGMs verabreicht und ihre Replikation in den oberen
und unteren Respirationstrakten wurde mit der von cp45 und JSwt
verglichen. Die Replikation von rC-KO war im oberen Respirationstrakt
der AGMs 100-fach oder reduziert, wohingegen rDV-KO an dieser Stelle
10-fach reduziert war. Die für
diese beiden Viren beobachtete Abschwächung im oberen Respirationstrakt war
mit der von cp45 (Tabelle 4) vergleichbar. Obwohl rC-KO im unteren
Respirationstrakt der AGMs stark abgeschwächt war (mehr als 105-fach), war rDV-KO an dieser Stelle nur
wenig (<10-fach) eingeschränkt. Beide Viren
induzierten eine HAI-Antikörperantwort
in HPIV3 obwohl die HAI-Antwort von AGMs zu rC-KO, wie jene von
Hamstern, erheblich geringer war als jene der anderen Viren (Tabelle
4). Die immunisierten AGMs wurden am 28. Tag mit 106 PbE
an biologisch-abgeleitetem JS wt-Virus herausgefordert, das intranasal
und intratracheal verabreicht wurde. Die Tiere, die rJS, rD-KO oder
das cp45-Impfstoff-Kandidatenvirus erhielten waren sowohl im oberen
als auch im unteren Respirationstrakt der AGMs vollständig gegen
die Replikation des Herausforderungsvirus geschützt. Der durch rC-KO vermittelte
Schutz gegen die Replikation des Herausforderungsvirus war erheblich,
wenn auch nicht vollständig.
Peak-Titer des Herausforderungsvirus waren sowohl im oberen als
auch im unteren Respirationstrakt von Tieren in dieser Gruppe erheblich
reduziert und die Dauer der Virusabsonderung von den oberen und
unteren Respirationstrakten war von 10 Tagen auf 4 Tage bzw. von 8
Tagen auf 6 Tage reduziert.
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Fasst
man die vorstehende Offenbarung zusammen, so demonstrieren die Ergebnisse
hierin die erfolgreiche Wiedergewinnung von infektiösem HPIV3
aus cDNA, um neue rekombinante Viren zu konstruieren, in welchen
die Expression der C-, D- oder V-ORFs durch eine beispielhafte Unterdrückungstechnik
einzeln unterbrochen ist, die Mutationen einbezieht, die eine Aminosäure ändern, die
ein Initiationscodon spezifiziert und/oder die Einführung von
Translations-Stopp-Codons, In einem anderen beispielhaften viralen
Clon, wurden die D- und V-ORFs gemeinsam unterbrochen. Diese Beispiele
offenbaren die Wichtigkeit der akzessorischen C-, D- und V-ORFs
von HPIV3 für
die Virusreplikation in vitro und in vivo und stellen nützliche
Impfstoffkandidaten für
die Prävention
und Behandlung von PIV bereit. Insbesondere lag der Replikationsgrad
von rC-KO im oberen und unteren Respirationstrakt von AGMs etwas
unter dem von cp45, des vielversprechendsten PIV3-Impfstoff-Kanditatenstammes.
Trotz seiner reduzierten Replikation in vivo war rC-KO im Stande
eine ausreichende Immunantwort zu induzieren, um die Replikation
des HPIV3-Herausforderungsvirus einzuschränken, was diese Rekombinante
als einen nützlichen
Impfstoffkandidaten qualifiziert, obwohl sie mit einer höheren Dosis,
wie zum Beispiel 107,0TCID oder in mehrfachen
Dosen an Menschen verabreicht werden muss, um einen höheren Grad
an Replikationsrestriktion des wt-Virus zu erreichen.
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Unter
Verwendung von rekombinanter DNA-Technologie sind Mutationen einzeln
oder in Kombination in die JS wt-Sequenz eingeführt worden, die in der HPIV3
cp45-Mutante identifiziert wurden (Skiadopoulos et al., J. Virol.
73:1374-1381, 1999; U.S. Patentanmeldungsseriennummer 09/083.793,
eingereicht am 22. Mai 1998; vorläufige U.S. Anmeldungsnummer
60/047.575, eingereicht am 23. Mai 1997 (entsprechend der Internationalen
Veröffentlichungsnummer
WO 98/53078) und vorläufige
U.S. Anmeldungsnummer 60/059.385, eingereicht am 19. September 1997).
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Das
hat die Identifizierung von Mutationen ermöglicht, die zu den abgeschwächten, Temperatur-sensitiven
(ts) und/oder Kälte-angepassten
Phänotypen
dieser Impfstoff-Kandidaten beitragen. Diese Mutationen und andere
Modifikationen von rekombinantem, hierin offenbarten PIV sind nützliche
beigeordnete Mutationen, um den Attenuierungsgrad einzustellen,
sowie die Immunogenität
und andere erwünschte
phänotypische Charakteristika
vom rekombinanten PIV der Erfindung, das C-, D- und V-ORF Knockout-Mutationen
aufweist.
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Die
zwei anderen Proteine, die möglicherweise
innerhalb des P-Lokus codiert werden, sind die V- und D-Proteine.
Mit der Ausnahme von HPIV-1 enthalten alle Respiroviren, Morbilliviren
und Rubulaviren einen intakten V-ORF. Der Cystein-reiche C-terminale
Teil des V-ORFs ist der am meisten konservierte ORF des P-Gens in
dem Paramyxovirinae und scheint von allen diesen Viren exprimiert
zu werden, außer
von HPIV1 und HPIV3. Obwohl HPIV3 den V-ORF enthält, ist unklar wie er zugänglich gemacht
wird, aber die Tatsache, dass er intakt bleibt, deutet darauf hin,
dass er benützt
wird. Im Gegensatz zum V-Cistron der Paramyxoviridae ist das D-Protein einmalig
für menschliches
und Rinder-PIV3. Das D-Protein wird durch Insertion von zwei nicht in
der Matrize vorliegende G-Reste an der Editierungsstelle der P-mRNA
zugänglich
gemacht, was in einem Fusionsprotein resultiert, in dem die N-terminalen
241 Aminosäuren
von P mit den C-terminalen 131 Aminosäuren des D-ORF verbunden sind. Über die Funktion des D-Proteins
ist nichts bekannt und es ist in HPIV3 infizierten Zellen oder Virionen
noch nicht identifiziert worden, obwohl eine editierte mRNA nachgewiesen
wurden, die im Stande ist D zu codieren. (Galinski et al., Virology
186:543-550, 1992). In einem Versuch sich dieser Frage zuzuwenden
haben wir eine rekombinante HPIV3-Mutante wiedergewonnen, die drei
aufeinander folgende Stopp-Codons im D-ORF aufwies, die ein verkürztes Fusionsprotein
exprimieren würden,
enthaltend 61 Aminosäuren
codiert durch den D-ORF. Keine der Rekombinanten, die eine einzelne
D- oder V-ORF-Knockout-Mutation enthielt war in vivo oder in vitro
erheblich in der Replikation eingeschränkt. Diese Mutationen sind jedoch
trotzdem höchst
nützlich
für die
Entwicklung von PIV-Impfstoffkandidaten.
Das wird durch die erfolgreiche Wiedergewinnung einer kombinatorischen
V- und D-Knockout-Mutante veranschaulicht, die durch Kombination
von zwei Gruppen an Mutationen hergestellt wurde, um sowohl im V- als auch im D-ORF
multiple Stopp-Codons zu erzeugen. Diese als rDV-KO bezeichnete
Mutante war in ihrer Replikation im unteren Respirationstrakt von
Hamstern eingeschränkt,
sowie sowohl im oberen und unteren Respirationstrakt von AGMs. Da
der P-ORF durch die eingeführten
Mutationen nicht beeinträchtigt
war ist es begründet
anzunehmen, dass die Phänotypen,
die wir beobachteten, den Verlust von V- und D-Aktivität widerspiegeln.
Obwohl die Replikation von rDV-KO in vivo abgeschwächt war,
war die Replikation in der Zellkultur im Wesentlichen unverändert. Diese
Ergebnisse stellen den zwingenden Beweis bereit, dass die D- und V-Proteine des
Wildtyp-HPIV3 exprimiert werden und dass die funktionelle Aufhebung
beider gemeinsam für
den abgeschwächten
Phänotyp
in vivo verantwortlich ist, der durch rDV-KO gezeigt wird. Es ist
möglich,
dass diese Proteine miteinander auf einem molekularen Niveau interagieren,
um in vivo Replikation zu beinträchtigen.
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Obwohl
die vorhergehende Erfindung durch die Beispiele zum Zwecke der Klarheit
des Verstehens genau beschrieben wurde, wird es für einen
Fachmann offensichtlich sein, dass bestimmte Änderungen und Modifikationen
im Geltungsbereich der beigefügten
Ansprüche
ausgeführt
werden können,
die als eine Veranschaulichung und nicht als Einschränkung präsentiert
wurden.
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Hinterlegungsinformation der Mikroorganismen
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Die
folgenden Materialien sind mit der American Type Culture Collection,
10801 University Boulevard, Manassas, Virginia 20110-2209 unter
den Bedingungen des Budapester Vertrages hinterlegt und wie folgt
bezeichnet worden:
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