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Das
Newcastle-Krankheitsvirus (NDV) ist verantwortlich für eine der
die drastischsten Verluste hervorrufenden Krankheiten beim Geflügel und
hat einen wesentlichen ökonomischen
Einfluss auf die Geflügel-Industrie.
Impfungen von Hühnern,
insbesondere denjenigen, die für
den kommerziellen Verbrauch vorgesehen sind, werden überall auf
der Welt ausgeführt.
Obwohl wirksame lebende oder inaktivierte ND-Impfstoffe (Impfstoffe
gegen die Newcastle-Krankheit)
derzeit verfügbar
sind, verbleibt das Virus eine weitergehende Herausforderung für kommerzielle
Schwärme.
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Das
negativ-strängige
RNS Virus-Genom des NDV, welches ungefähr 15 kb lang ist, enthält sechs
Gene, die sechs hauptsächliche
strukturelle Proteine kodieren: Nukleoprotein (NP), Phosphorprotein
(P), Matrixprotein (M), Fusionsprotein (F), Hämagglutininneuraminidase (HN)
und RNS-abhängige
RNS-Polymerase (L). Die RNS zusammen mit NP, P und L-Proteinen bilden
den Ribonukleoprotein-Komplex
(RNP), der als ein Template für
die RNS-Synthese dient. Ein gemeinsames Merkmal von allen negativ-strängigen Viren
(NSV) ist die Anwesenheit ihrer genetischen Information ausschliesslich
in Gestalt eines RNP. Das RNP, aber nicht die nackte RNS, dient
als Template für
die Transkription und Replizierung.
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Das
NP zusammen mit den Polymerase-Proteinen P und L, spielt eine wesentliche
Rolle beim Einkapseln und Schutz der RNS vor enzymatischer Zerstörung. Darüber hinaus
reguliert NP die Transkription und Replikation des viralen Genoms
durch Wechselwirkung mit P alleine, mit P und L (RNS-Polymerase)
oder mit sich selbst (NP-NP Wechselwirkung). Für den Sendai Paramyxovirus ist
gezeigt worden, dass ein konservierter N-Endbereich des NP in der
NP-RNS und NP-NP Wechselwirkung involviert gewesen ist (Buchholz
et al., J. Virol. 67, 5803–5812,
1993), wobei für
den Carboxy-Endbereich gezeigt worden ist, dass er für die Template-Funktion notwendig
ist (Curan et al., J. Virol. 67, 4358–64). Die meisten Teile des
NP sind damit absolut wesentlich für die Virus-Replikation aufgrund
der mannigfaltigen Wirkung von NP bei dem Zusammensetzen und der
biologischen Aktivität
von RNP.
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In
vielen Ländern
besteht eine Gesetzgebung, um NDV-Ausbrüche zu kontrollieren. In einigen
Ländern
werden Ausrottungs-Strategien mit zwangsweiser Eliminierung von
infizierten Vögeln
praktiziert. Für
eine Weiterverfolgung von erfolgreichem internationalem Geflügel-Handel
ist die Einführung
von systematischen ND-Kontrollmassnamen
wünschenswert.
Doch haben alle derzeit benutzten auf ganzen Viren basierende lebende
und inaktivierte ND-Impfstoffe
einen wesentlichen Nachteil, der darin liegt, dass geimpfte Tiere
nicht von infizierten Tieren unterschieden werden können, wenn
standardisierte serologische Tests wie die Hämagglutination-Inhibition (HI)
oder Virus-Neutralisierung (VN) eingesetzt werden. Daher besteht
das Bedürfnis
für NDV-immunogenes Material,
umfassend ein NDV-Protein, welchem mindestens eine immuno-dominante
Epitope fehlt. Eine Epitope ist ein kleiner struktureller Bereich
auf einem Antigen, der mit einem Antikörper wechselwirkt. Eine Epitope
kann aus so wenig wie drei Aminosäuren eines Polypeptids bestehen,
aber üblicherweise
umfasst es fünf
bis zehn oder in manchen Fällen
mehr Aminosäuren.
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Erst
kürzlich
sind Impfstoffe daraus, die als „Marker-Impfstoffe" bezeichnet worden sind, an Popularität in der
Veterinär-Medizin
zu gewinnen, wo die Auslöschung
von bestimmten Krankheiten von nationalem oder internationalem Interesse
ist.
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Ein
Marker-Impfstoff ist als ein Impfstoff definiert, der in Zusammenhang
mit einem Diagnose-Test eine serologische Unterscheidung von geimpften
Tieren von infizierten Tieren ermöglicht.
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Versuche,
Marker-Impfstoffe zu entwickeln, umfassen die Löschung von einem oder mehreren
nicht wesentlichen aber immunogenen Genen. Dieser Ansatz ist hauptsächlich verfügbar für DNS-Viren,
die verschiedene nicht notwendige Gene enthalten (beispielsweise
Herpes-Viren). Für
RNS-Viren sind die meisten der Gene entweder wesentlich oder die
nicht-wesentlichen sind nicht immunogen. NDV, ein negativ-strängiges RNS-Virus,
umfasst sechs hauptsächliche
strukturelle Gene, die alle wesentlich für die Ausbreitung des Virus sind.
Durch die Löschung
von einem oder mehreren dieser Gene würde man erwarten, dass ein
Verlust an biologischen Aktivitäten
folgen würde.
Tatsächlich,
wo solche Kontroll-Programme
für andere
virale Infektionskrankheiten in Tieren in Entwicklung sind, ist
bis jetzt und dem Vorliegen der in Rede stehenden Erfindung ein Impfstoff,
der auf einem NDV-Impfstrang basiert, welcher in ND-Kontrollprogramme
einpassen würde,
noch nicht beschrieben worden.
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Ein
alternativer Ansatz für
die Entwicklung eines Marker-Impfstoffs
ist der Einsatz von sogenannten „sub-unit" Impfstoffen. Dieser Ansatz ist für NDV implementiert
worden durch Identifizierung von zwei Glyko-Proteinen, dem Fusions-Protein
(F) und der Hämagglutinin-Neuraminidase
(HN), welche bei der Induktion von Schutz-Immunität involviert
sind. Rekombinante Vektoren wie das Herpes-Virus des Truthahns (HVT)
und das Geflügelpocken-Virus
(FPV) die NDV F und/oder HN exprimieren, sind in erfolgreicher Weise
hergestellt worden und ihre Sicherheit und Wirksamkeit sind in intensiver
Weise studiert worden.
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Nukleoproteine
(NP) der negativ-strängigen
RNS-Viren (NSV) sind in der Natur hoch immunogen und werden als
ein Antikörper
in Diagnose-ELISA's
eingesetzt. Dies umfasst die Tollwut, die Masern, die Rinderpest,
das vesikuläre
Stomatitis-Virus und NDV. Diese Tests werden hauptsächlich eingesetzt,
um Impfprogramme zu überwachen.
Im Zusammenhang mit einem NDV HN-Subunit Impfstoff ist auch ein
NP-basierter Immunoassay beschrieben und ein Diagnose-Test zur Unterscheidung
zwischen geimpften und infizierten Tieren (Makkay et al., Vet. Microbiol.
66, 209–222,
199). Dennoch bestehen keine NP-Immuno-Assays in Zusammenhang mit
einem ganzen NSV-basierten Marker-Impfstoff, insbesondere einem
NDV-Impfstoff, hauptsächlich
aufgrund der Tatsache, dass genetische Modifizierungen des sehr
vitalen NP-Gens nachteilige Konsequenzen auf die Virus-Replikation
und die Infektiösität haben
würde.
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Ein
Nachteil der NDV-Subunit-Impfstoffe ist jedoch, dass die Wirksamkeit
der rekombinanten Viren, die das NDV F oder HN Protein exprimieren,
in signifikanter Weise in Gegenwart von mütterlich abgeleiteten Antikörpern (MDA)
in kommerziell verwerteten Hühnern
vermindert ist. Im Gegensatz dazu liefern konventionelle ND-Impfstoffe,
die auf einer Präparation
des ganzen Virus basieren, vollen Schutz, selbst in Gegenwart von MDA.
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Ein
weiterer allgemeiner Nachteil von mehreren der rekombinanten Vektoren
ist der verzögerte
Einsatz der Schutz-Immunität.
Konventionelle lebende ND-Impfstoffe geben im allgemeinen den vollen
Schutz 6–7
Tage nach der Impfung, wohingegen das Einsetzen der Immunität, welches
durch einen Impfstoff induziert wird, welcher auf einem rekombinanten
HVT exprimierenden NDV F Protein basiert, nur zwischen 14 und 21 Tagen
nach der Impfung dargestellt werden konnte (Morgan et al., Avian
Dis. 37, 1032–1040,
1993).
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Angesichts
dieser Nachteile von ND-Subunit-Impfstoffen besteht eine Notwendigkeit
für einen
ND Marker-Impfstoff, der auf einem ganzen Virus basiert, welches
sein F- und HN-Protein in seiner natürlichen Form behält und welches
in serologischer Weise von Wildtypen- wie auch von traditionellen
Impf-Viren unterschieden werden kann.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 99/66045 beschreibt einen NDV
Marker-Impfstoff, der auf einer genetisch modifizierten NDV-Mutante basiert,
welcher eine immuno-dominante Epitope auf einem NDV-Protein fehlt.
Dennoch enthält
dieses Impfstoff-Virus ein hybrides HN-Protein, welches nur aus
einem Viertel-Teil des HN-Proteins
auf NDV besteht, während
die verbleibenden Teile des HN-Proteins von einem nicht in Beziehung
stehenden aviären
Paramyxovirus des Typs 2 oder 4 abgeleitet worden sind. Die Entfernung
des Hauptteils der NDV HN Region würde in vorstellbarer Weise
die Rolle vermindern, die von HN bei der Induktion von einem NDV
schützenden
Antikörper
gespielt wird.
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Derzeit
verfügbare
lebende NDV-Impfstoffe können
nur geschlüpften
Hühnern
durch das Trinkwasser, Aerosol, Augentropfen oder parenterale Wege
verabreicht werden. Diese Verabreichungs-Wege haben einige Nachteile.
Insbesondere sind diese Verfahren teuer, weil sie eine Arbeitskraft
für die
Anwendung benötigen. Kürzlich ist
der Impfstoff von Embryo-Impfstoffen als effiziente und ökonomische
Weise dargelegt worden (Sharma und Burmester, Avian Diseases 26,
134–149,
1982 und Sharma, Avian Diseases 29, 1155–1169, 1985). Darüber hinaus
ist die Embryo-Impfung als vorteilhaft befunden worden aufgrund
der wegen des jungen Alters bestehenden Widerstandskraft auf bestimmte
Krankheiten und die Verabreichung einer gleichförmigen Dosis des Impfstoffs
in jedes Ei mit halbautomatischen Maschinen mit Vielfach-Injektions- Köpfen.
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Es
sollte festgehalten werden, dass viele Impfstoffe, die in konventioneller
Weise für
die Impfung von Vögeln
nach dem Schlüpfen
eingesetzt werden, nicht für
die in ovo Impfung eingesetzt werden können. Embryos von späteren Stufen
sind in hoher Weise für
eine Infektion für
die meisten betrachteten Impf-Viren empfänglich, umfassend diejenigen
Impf-Viren, die in sicherer Weise einen Tag alten geschlüpften Hühner injiziert werden
können.
Daher können
konventionelle Impfstoffe nicht für die in ovo Verabreichung
eingesetzt werden.
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Derzeit
besteht kein geeigneter kommerziell verfügbarer ND-Impfstoff, der in ovo angewandt werden kann,
hauptsächlich
aufgrund der hochgradigen Embryo-Sterblichkeit, die selbst mit den
zwei leichtesten, kommerziell verfügbaren NDV Impf-Stämmen verbunden
sind: NDW (US Patent
US 5,149,530 )
und C2 (US Patent
US 5,750,111 ).
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Das
US Patent
US 5,427,791 (Regents
of the University of Minnesota) beschreibt den Einsatz von chemischen
mutagenen Agenzien, um NDV Mutanten des Hitchner B1 Stammes zu erzeugen,
die für
Embryos der späten
Stufe nicht pathogen sind. Die chemische Behandlung des B1 Stammes
mit Ethyl-Methanin-Sulfonat (EMS) resultierte in dem mutanten Virus
NDV-B1-EMS, welches in sicherer Weise Hühnereiern am Tag 18 der Embryo-Entwicklung
verabreicht werden konnte. Dennoch musste in nachteiliger Weise
jeder Ei-Übergangsschritt
dieses Stammes in Gegenwart des mutagenen Agents EMS ausgeführt werden,
aufgrund der Eigenschaft der Mutante, in den B1 Elternstamm zurückzukehren,
der für
die Embryos nicht sicher gewesen ist.
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Es
ist ein Ziel dieser vorliegenden Erfindung, eine NDV-Mutante anzugeben,
die als aktive Komponente in einem mit einem ganzen Virus basierten
ND Marker-Impfstoff eingesetzt werden kann, um die serologische
Unterscheidung zwischen Tieren zu ermöglichen, die mit dem Wildtypus
NDV infiziert worden sind gegenüber
denen, die mit konventionellen NDV-Impfstämmen geimpft worden sind gegenüber den
Tieren, die mit einem Impfstoff immunisiert worden sind, der auf
dieser NDV-Mutante basiert.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine NDV-Mutante anzugeben,
die als aktive Komponente in einem Impfstoff eingesetzt werden kann,
der nicht nur jungen Vögeln
nach dem Schlüpfen
verabreicht werden kann, sondern auch sicher in ovo verabreicht
werden kann.
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Die
hier beschriebene Erfindung erfüllt
diese Ziele durch das Liefern einer genetisch veränderten NDV-Mutante,
die sich von den bekannten NDV-Stämmen (Impfstämmen) unterscheidet
aufgrund der Entfernung einer neuen immuno-dominanten Epitope aus
dem NP, welches in serologischer Weise bei der NDV-Infektion sehr
relevant ist, aber wobei die Löschung
von dieser nicht in negativer Weise die Schutzeigenschaften der
neuen NDV-Mutanten beeinflusst.
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Die
vorliegende Erfindung liefert eine NDV-Mutante, der eine immuno-dominante
Epitope auf einem NDV-Protein fehlt, als Ergebnis einer Mutation
in einem Gen, welches das Protein kodiert, dadurch gekennzeichnet,
dass der NDV-Mutante eine Epitope fehlt, die innerhalb eines Bereichs
des Nukleo-Proteins (NP) angeordnet ist, wobei der Bereich die Aminosäure-Sequenz
(447–455)
aufweist, die in SEQ ID Nr. 1 dargestellt ist.
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Es
ist auch gefunden worden, dass die Aminosäure-Sequenz (447–455) Phe
Leu Asp Leu Met Arg Ala Val Ala des NP, welche durch die Nukleotide
1460–1486
des NDV-Genoms kodiert worden sind, eine immuno-dominante Epitope
des NDV-NP umfassen. Dies sagt aus, dass Antiseren, die aus virtuell
allen Hühnern erhalten
werden, die mit NDV infiziert worden sind, mit einer Epitope wechselwirken,
die in diesem Bereich angeordnet ist. Die Antiseren wechselwirken
mit den oben erwähnten
Aminosäuren,
aber wechselwirken im Wesentlichen nicht mit Aminosäure, die
diesen Bereich flankieren.
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Weiterhin
ist in 2 dargestellt, dass Hühner-Antiserum, welches sowohl
durch lebende und inaktivierte, konventionelle NDV-Stämme induziert
worden ist, mit dem NP 18-mer Peptid reagiert, überspannend die Aminosäuren (443–460) Gly
Glu Thr Gin Phe Leu Asp Leu Met Arg Ala Val Ala Asn Ser Met Arg
Glu (SEQ ID Nr. 2), welche den (447–455) Bereich umfassen. Ein
Vergleich der Aminosäure-Sequenzen,
die diesen Bereich umfassen, zeigen 100%-ige Aminosäuren-Identität unter
den velogenen Texas GB Stämmen,
dem mesogenen Beaudette C Stamm und dem lentogenen Clone-30 Stamm.
Daher ist es eines der wesentlichsten Kriterien zur Entwicklung
eines Marker-Impfstoffs, d.h. der Identifizierung einer Epitope,
die durch ein Protein des konventionellen NDV-Stammes exprimiert wird, dass es von
dem Hühner-Immunsystem
erkannt wird, erfüllt
wird.
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Die
in Klammern eingesetzten Zahlen, die hier benutzt werden, dienen
zur Identifizierung von Nukleotid-Positionen auf dem NDV-Genom und Aminosäure-Residuen
in den NDV-Proteinen, wie dies in (Römer-Oberdörfer et al., J. Gen. Virol.
80, 2987–2995,
1999, EMBL Zugangs-Nr. Y18898) beschrieben worden ist.
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In
unerwarteter Weise ist weiter gefunden worden, dass trotz der Tatsache,
dass das NP ein wesentliches Protein für die NDV-Replikation ist, die Aminosäuren (447–455) für die Virus- Replikation nicht
erforderlich sind. Eine infektiöse
rekombinante NDV-Mutante, die keine NP-Epitope exprimiert, die in
diesem Bereich angeordnet ist, ist in erfolgreicher Weise aus Zellen
nach Transfektion dieser Zellen mit geeigneten Plasmiden wiedergewonnen
worden, unter Einsatz einer „reversen
genetischen" Technologie,
und konnten in effizienter Weise in Hühnereiern ausgebreitet werden.
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Eine
NDV NP Mutante gemäss
der vorliegenden Erfindung ist erzeugt worden unter Einführung einer Mutation
in das NP-Gen, so dass die Fähigkeit
der immuno-dominanten Epitope, Antikörper in Hühner zu induzieren, die mit
einer Epitope reagieren, die innerhalb des 18-mer Peptids angeordnet
ist, welches die Aminosäure-Sequenz
(443–460)
hat, ist verloren gegangen. Beispiele 2 und 3 demonstrieren (i),
dass die NDV NP Mutante gemäss
der Erfindung fähig
ist, HI Antikörper
und polyklonale Hühner-Anti-NDV-Seren zu induzieren, die
mit dem ganzen Virus Anti-Gen reagieren, aber dass (ii) diese Anti-Seren
keine Reaktivität
mit einer Epitope zeigen, die innerhalb des 18-mer Peptids angeordnet
gewesen ist.
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Die
Beobachtung, dass Hühner-Anti-NDV-Seren,
die gegen die NDV NP Mutante gemäss
der vorliegenden Erfindung gezogen worden sind, von Hühner-Seren
unterschieden werden können,
die gegen natürlich
auftretende NDV-Stämme
und konventionelle NDV-Impfstämme aufgezogen
worden sind, durch Beobachtung der Wechselwirkung dieser Antiseren
mit einer Epitope, die innerhalb des (447–455) Bereichs liegt, macht diese
NDV NP Mutante zu einem geeigneten Kandidaten für einen Marker-Impfstoff. Insbesondere
umfasst die vorliegende Erfindung eine NDV NP Mutante, der eine
immuno-dominante Epitope fehlt, die innerhalb des (447–455) Bereichs
angeordnet ist, welche Anti-Serum in Hühnern induziert, welches von
Anti-Serum unterschieden werden kann, welches durch konventionelle
NDV-Stämme
induziert worden ist, indem die Wechselwirkung des mutanten Anti-Serums
mit einem Peptid beobachtet wird, welches den (447–455) Bereich
umfasst, in Gegenwart eines monoklonalen Antikörpers, der in spezifischer
Weise mit einer immuno-dominanten Epitope bindet, die in diesem
Bereich angeordnet ist. Im letzt genannten Fall ist die Beobachtung üblicherweise ein
immunologischer Wettbewerbs- oder Blockier-Assay.
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Daher
ist eine bestimmte NDV NP Mutante gemäss der vorliegenden Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass die Mutante Antiserum in Hühner induziert,
welchen Antikörper
fehlen, welche mit einer immuno-dominanten Epitope reagieren, welche
innerhalb des Aminosäuren-Bereichs
(447–455)
des NP angeordnet ist.
-
In
einem bevorzugteren Ausführungsbeispiel
ist eine NDV NP Mutante vorgegeben, die ein Antiserum in Hühner induziert,
welchen Antikörper
fehlen, welche mit einem 18-mer Peptid reagieren, welches die NP Aminosäure-Sequenz
(443–460)
hat, die in der SEQ ID Nr. 2 dargestellt ist.
-
Unter
dem Begriff „induziert
Anti-Serum in Hühnern,
welchem Antikörper
fehlen, die mit ... reagieren" ist
zu verstehen, dass eine Serum-Probe, die aus einem infizierten/geimpften
Huhn erhalten worden ist in einem direkten oder blockierenden NP
Enzym-verbundenen immunosorbanten Assay (ELISA) ein negatives Ergebnis
zeigt.
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Typischerweise
ist der Absorbanz (OD) Abschnitts-Wert für den NP ELISA, um zwischen
positiven und negativen Proben zu differenzieren, auf drei Standard-Abweichungen
oberhalb des mittleren P/N Verhältnisses der
negativen Kontrollproben aus SPF-Hühnern gesetzt (wobei P = der
OD der Proben aus Plattenpunkten ist, die mit einem relevanten Peptid,
welches mit einem Träger-Molekül gekoppelt
ist, beschichtet sind, wobei N = der OD der Proben aus Plattenpunkten
ist, die mit dem Träger-Molekül beschichtet
sind). Ein Träger-Molekül kann ein
Träger-Protein
wie BSA, Ovalbumin, KLH, eine Kohlenhydrat-Kette oder eine synthetische
Aminosäuren-Kette
sein.
-
Das
NP-Gen ist auf dem NDV-Genom an den Nukleotid-Positionen 56 bis
1801 angeordnet (NDV-Stamm Clone 30®).
Das NP des NDV ist 489 Aminosäuren
lang und hochkonserviert mit lentogenen, mesogenen und velogenen
Stämmen.
Die Nukleotid-Sequenz und die Aminosäure-Sequenz des NP-Gens dieses NDV-Stammes
sind in den SEQ ID Nrn. 3 und 4 dargestellt. Ein Vergleich der abgeleiteten
Aminosäuren-Sequenzen des NP
des Clone-30 mit den entsprechenden Sequenzen des velogenen Texas
GB- und des mesogenen Beaudette C Stammes von NDV zeigen eine 100%-ige
und 99.3%-ige Identität.
Im Falle, dass ein Polypeptid-Bereich hier durch Referenz auf eine
bestimmte Aminosäuren-Sequenz
definiert ist, abgeleitet von dem spezifischen NDV-Stamm Clone 30,
ist dieser Bereich so zu betrachten, dass er den entsprechenden
Bereich mit einer abweichenden Aminosäuren-Sequenz eines anderen
NDV-Stammes umfasst.
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Eine
Mutation wird verstanden als ein Wechsel der genetischen Information
in einem "Wild-Typus" oder unmodifizierten
NP-Gen eines Eltern-NDV-Stammes, der fähig ist, ein natives NP zu
exprimieren, so dass dem von der NDV-Mutanten exprimierten NP eine
immunodominante Epitope fehlt, welche innerhalb des (447–455) Bereichs
des NP angeordnet ist.
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Eine
weitere Anforderung der in das NP-Gen eingeführten Mutation liegt darin,
dass das veränderte NP
die Wiedergewinnung der infektiösen
NDV aus einer Zellkultur nach Transfektion dieser Zellen mit den
geeigneten Plasmiden, unter Einsatz der "reversen genetischen" Technologie für NDV gestattet. Die Beispiele
1 und 2 beschreiben Experimente, die geeignet sind, um die Fähigkeit
des geänderten
NP zu bestimmen, NDV-Antikörper
zu induzieren und die Zulässigkeit
der Mutation, infektiöse
Viren zu erzeugen, die aus Zellkulturen wieder gewinnbar sind, welche
mit den geeigneten Plasmiden transfektiert sind.
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Die
Mutation ist beispielsweise eine Nukleinsäure-Substitution, Löschung,
Einfügung
oder eine Kombination davon.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung umfasst die NDV NP Mutante eine Löschung oder
einen Ersatz von einer oder mehreren Aminosäuren im Bereich des NP mit
der Aminosäuren-Sequenz
(447–455),
die in der SEQ ID Nr. 1 dargestellt ist.
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Es
ist auch gefunden worden, dass nicht alle Löschungen im Bereich des NP-Gens,
welche die Kodier-Sequenzen einer immunodominanten Epitope umfassen,
gestattet sind. Eine Löschung
der Nukleotide, die den NP Aminosäuren 443–460 (NDV-Δ18 Mutante) entsprechen, führt zu der
Wiedergewinnung einer infektiösen
NDV-Mutante aus
der Zellkultur nach Transfektion mit den geeigneten Plasmiden, wohingegen
eine Löschung
der Nukleotide, die den NP Aminosäuren 444–455 (NDV-Δ12 Mutante) oder 442–489 (NDV-Δ48 Mutante)
entsprechen, dies nicht tat.
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Die
Analyse der Protein-Sekundär-Struktur
(Garnier-Osguthorpe-Robson
Analyse) zeigte, dass die Aminosäuren-Positionen
(444–459)
des NP eine Alpha-Helix ausbilden. Es ist gefunden worden, dass
die Entfernung der kompletten Helix und der flankierenden Nukleotide
(Δ443–460) nicht
die Erzeugung einer lebensfähigen,
infektiösen
rekombinanten NDV verhinderten, wohingegen die Entfernung einer
teilweisen Helix-Struktur oder zusätzlicher Teile des NP-Proteins
nicht zur Wiedergewinnung der infektiösen NDV aus der Zellkultur
führten.
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Daher
umfasst eine bevorzugte NDV-Mutante gemäss der vorliegenden Erfindung
eine Löschung
der Aminosäuren
443 ± 1–460 ± 1.
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Bei
einem besonders bevorzugten Aspekt dieses Ausführungsbeispiels der Erfindung
ist eine NDV NP Mutante vorgeschlagen, die eine Löschung der
Aminosäuren
443–460
umfasst.
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Eine
besonders vorteilhafte NDV-Mutante gemäss der vorliegenden Erfindung
ist eine NDV-Mutante, wie oben beschrieben, die zusätzliche
dämpfende
Mutationen umfasst.
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Solche
NDV-Mutanten können
aus jeglichen konventionellen ND-Impfstämmen abgeleitet
werden. Beispiele von solchen geeigneten NDV-Impfstämmen, die
in kommerziell verfügbaren
ND-Impfstoffen vorliegen, sind: Clone-30®, La
Sota, Hitchner B1, NDW, C2 und AV4, wobei Clone-30® der
bevorzugte Impfstamm ist.
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Gemäss einem
weiteren Aspekt dieses Ausführungsbeispiels
liefert die vorliegende Erfindung ein rekombinantes Vektor-Virus,
das auf der oben beschriebenen NDV-Mutante basiert. Solch ein rekombinantes Vektor-Virus
kann nicht nur für
die Herstellung eines Impfstoffs gegen NDV, sondern auch gegen jegliche
andere Geflügel-Infektionskrankheiten
eingesetzt werden. Alternativ kann solch ein rekombinantes Vektor-Virus auch
eine besondere zusätzliche
Sicherheit in einem Diagnose-Test liefern und macht die rekombinanten
Viren zu attraktiven Dual-Markierungs-Kandidaten.
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Ein
NDV-Vektor kann durch Substitution innerhalb eines Rahmens (teilweise
oder vollständig)
des Bereichs erhalten werden, der die NP-Immunodominante Epitope
kodiert, wie oben definiert, durch eine heterologe Nukleinsäure-Sequenz,
die eine immuno-dominante
Epitope eines Polypeptids anders als das NP kodiert, beispielsweise
ein Polypeptid eines anderen aviären
Pathogens. Die immuno-dominante Epitope stellt einen Bereich eines
Polypeptids dar, der mit virtuell allen Anti-Seren wechselwirkt,
die durch das Polypeptid (oder eine Zusammensetzung, die dieses
enthält)
induziert wird.
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Bei
einem bevorzugten NDV-Vektor gemäss
der vorliegenden Erfindung werden die Nukleotide, die die NP-Aminosäuren-Sequenz
444–459
oder 444–455
kodieren, durch eine heterologe Nukleotid-Sequenz substituiert, insbesondere durch
eine heterologe Nukleotid-Sequenz, die 16 beziehungsweise 12 Aminosäuren kodiert.
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In
Beispiel 5 ist dargelegt, dass eine B-Zellen Epitope eines Virus,
welche nicht in Beziehung zu NDV steht, eingesetzt werden kann,
um die NP immuno-dominante Epitope von NDV zu ersetzen. Die rekombinanten
NDV-Vektoren sind fähig,
spezifische Antikörper
gegen die fremde Epitope zu induzieren, ohne Antikörper zu
induzieren, die gegen die immuno-dominante Epitope auf NP gerichtet
sind. Weiterhin ist dargelegt, dass die exprimierte fremde Epitope
fähig ist,
Schutz gegen einen Challenge durch das entsprechende Wildtyp-Virus
zu induzieren.
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Ein
NDV-Vektor kann also erhalten werden durch das Einfügen einer
heterologen Nukleinsäure-Sequenz,
die ein Polypeptid eines anderen aviären Pathogens kodiert, in einen
nicht übersetzten
Bereich der NDV-Mutante. Nicht übersetzte
Bereiche, die für
diesen Zweck geeignet sind, sind zwischen dem genomischen Promoter
und dem Beginn des NP-Gens angeordnet und an den NP/P, P/M, M/F,
F/HN und HN/L Gen-Verbindungen, sowohl als auch am Ende des L-Gens
und dem antigenomischen Promoter. Die heterologe Nukleinsäure-Sequenz
kann ein Antigen oder ein aviäres
Pathogen kodieren wie das infektiöse Bursalkrankheits-Virus,
das infektiöse
Bronchitis-Virus, das Marek-Krankheits-Virus, das aviäre Encephalomyelitis-Virus,
das aviäre
Reovirus, das aviäre
Influenza-Virus, das Hühneranämie-Virus,
Salmonella spp., E. Coli, und Eimeria spp.
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Eine
NDV NP Mutante gemäss
der vorliegenden Erfindung kann hergestellt werden durch das Mittel des
wohlbekannten „reversen
genetischen" Verfahrens,
welches die genetische Modifikation von nicht segmentierten, negativ-strängigen RNS-Viren
gestattet (eine Übersicht
findet sich bei Conzelmann, Annu. Rev. Genet. 32, 123–162, 1998,
und Roberts und Rose, Virology 247, 1–6, 1998).
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Zusätzlich ist
solch ein Verfahren für
NDV durch Peeters et al. (J. Virology, 73, 5001–5009, 1999) und Römer-Oberdörfer et
al. (J. Gen. Virol. 80, 2987–2995,
1999) offenbart und in Beispiel 1 beschrieben.
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Die
gewünschten
Mutationen können
in das NDV-Genom durch das Mittel von Verfahren eingeführt werden,
die im Stand der Technik für
diesen Zweck allgemein bekannt sind. Insbesondere sind die Mutationen durch
das Mittel der ortsgerichteten Mutagenese eingeführt. Solch ein Verfahren ist
beispielsweise hier beschrieben, aber auch im Stand der Technik
allgemein bekannt (Peeters et al., 1999, supra; Current Protocols in
Molecular Biology, Herausgeber: F. M. Ausubel et al., Wiley N. Y.,
Ausgabe 1995, Seiten 8.5.1–8.5.9
und Kunkel et al., Methods in Enzymology Band 154, 376–382, 1987).
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Zusätzlich zu
dem unerwarteten Auffinden, dass eine NDV NP Mutante gemäss der vorliegenden
Erfindung fähig
ist, eine Antikörper-Antwort
in Hühnern
zu induzieren, die sich von denen unterscheiden lässt, die
durch natürlich
auftretende NDV-Stämme
induziert wird, ist auch gefunden worden, dass die NDV NP Mutante,
die oben beschrieben worden ist, fähig ist, eine Schutz-Immun-Antwort
zu induzieren.
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Daher
wird gemäss
einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Impfstoff gegen die Newcastle-Krankheit bei Geflügel angegeben,
die eine NDV NP Mutante, wie sie oben beschrieben worden ist, in einer
lebenden oder inaktivierten Form umfasst, und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
oder Verdünnungsmittel.
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Ein
Impfstoff gemäss
der Erfindung kann hergestellt werden durch konventionelle Verfahren
wie solche, die üblicherweise
bei kommerziell verfügbaren
lebenden und inaktivierten NDV-Impfstoffen
eingesetzt werden.
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Kurz
gesagt wird ein entsprechend empfindliches Substrat mit der NDV
NP Mutante inokuliert und gezüchtet,
bis das Virus sich zu einem gewünschten
Titer repliziert hat, wonach das NDV-enthaltende Material geerntet wird.
Nachfolgend wird das geerntete Material in einem pharmazeutischen
Präparat
mit immunisierenden Eigenschaften formuliert.
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Jedes
Substrat, welches fähig
ist, die Replikation der ND-Viren zu unterstützen, kann bei der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, umfassend primäre (aviäre) Zellkulturen, wie Hühnerembryo-Fibroplast-Zellen
(CEF) oder Hühnernieren-Zellen
(CK) oder Säugetier-Zell-Linien
wie die VERO Zell-Linie oder die Babyhamsternieren-Zell-Linie (BHK).
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Ein
besonders geeignetes Substrat, auf dem die NDV NP Mutante gewachsen
werden kann, sind SPF embryonierte Eier. Embryonierte Eier können beispielsweise
mit 0.2 ml NDV inokuliert werden, welches ein allantoisches Fluid
enthält,
welches mindestens 102.0 EID50 je
Ei umfasst (EID für
Embryo infizierende Dosis).
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Vorzugsweise
werden 9 bis 11 Tage alte embryonierte Eier mit ungefähr 105.0 EID50 inokuliert
und nachfolgend bei 37°C
für 2–4 Tage
inkubiert. Nach 2–4
Tagen kann das ND Virus-Produkt geerntet werden, vorzugsweise durch
Aufsammeln des allantoischen Fluids. Diese Flüssigkeit kann danach für 10 Min.
bei 2500 g zentrifugiert werden, gefolgt vom Filtern des Supernatanten
durch einen Filter (100 μm).
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Der
Impfstoff gemäss
der Erfindung umfasst die NDV NP Mutante, zusammen mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger
oder Verdünnungsmittel,
der üblicherweise
für solche
Zusammensetzungen eingesetzt wird.
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Der
Impfstoff, der den lebenden Virus enthält, kann in Gestalt einer Suspension
oder in einer lyophilisierten Form hergestellt und vermarktet werden.
Träger
umfassen Stabilisierungsmittel, Konservierungsmittel und Puffer.
Verdünnungsmittel
umfassen Wasser, wässrige
Puffer und Polyole.
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Falls
gewünscht,
kann der Lebend-Impfstoff gemäss
der Erfindung ein Adjuvans enthalten. Beispiele von geeigneten Verbindungen
und Verbindungen mit Adjuvans-Aktivität sind dieselben, wie unten
für den
inaktivierten NDV-Impfstoff beschrieben.
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Obwohl
die Verabreichung durch Injektion, beispielsweise intramuskulär, subkutan
von dem lebenden Impfstoff gemäss
der vorliegenden Erfindung möglich
ist, wird der Impfstoff vorzugsweise durch kostengünstige Massenanwendungs-Techniken
verabreicht, wie sie häufig
für die
NDV-Impfung verwendet werden. Für NDV-Impfungen umfassen
diese Techniken das Trinkwasser und Sprüh-Impfung.
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Eine
zusätzliche
unerwartete Eigenschaft der NDV NP Mutante gemäss der Erfindung liegt darin,
dass die Virulenz für
Hühner-Embryos in signifikanter
Weise gedämpft
ist, so dass er in ovo verabreicht werden kann. Darüber hinaus
liefert die vorliegende Erfindung auch einen Impfstoff, der auf
einer NDV NP Mutante basiert, wie sie oben beschrieben worden ist,
welche für
die in ovo Impfung benutzt werden kann.
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Der
Impfstoff umfassend die NDV NP Mutante kann in embryonierte Eier
gemäss
den üblichen
in ovo Impfmethoden injiziert werden. Üblicherweise wird der Impfstoff
in embryonierte Eier während
der späten
Stufen der Embryonierung injiziert, allgemein während dem letzten Drittel der
Inkubations-Periode (Tag 15–21), vorzugsweise
am Tag 18 und 19 der Inkubations-Periode. Der Injektionsmechanismus
der inkubierten Eier ist nicht besonders kritisch, soweit er nicht
nicht-notwendiges Beschädigen
der Gewebe und Organe des Embryos verursacht. Beispielsweise wird
ein kleines Loch mit einer Nadel (1-1+/2 Zoll, ungefähr 22 Gauge),
welche an einer Spritze befestigt ist, am grossen Ende der Schale
gebohrt, und der Impfstoff wird unterhalb der inneren Schalen-Membrane
und der chorioallantoischen Membrane injiziert. Nachfolgend werden
die geimpften embryonierten Eier in einen Inkubator überführt, um
dort auszuschlüpfen
(
US 4'458'630 ,
US 5'427'791 ,
WO 98/56413 und WO 95/35121). Vorzugsweise wird der gesamte Embryo-Impfprozess
ausgeführt
unter Einsatz eines automatischen Impf-Systems, wie das kommerziell
verfügbare
Inovoject
®.
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Gemäss einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Impfstoff vorgeschlagen,
der die NDV NP Mutante in einer inaktivierten Form umfasst. Die
Hauptvorteile eines inaktivierten Impfstoffes liegen in seiner Sicherheit
und den hohen Niveaus von Schutz-Antikörpern von langer Dauer, die
induziert werden können.
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Das
Ziel der Inaktivierung der Viren, die nach dem Wachstumsschritt
geerntet werden, liegt in der Elimination der Reproduktion der Viren.
Im Allgemeinen kann dies durch wohlbekannte chemische oder physikalische
Mittel erreicht werden.
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Ein
Impfstoff, der die inaktivierte NP-Mutante gemäss der Erfindung umfasst, kann
beispielsweise eine oder mehrere der oben erwähnten pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Verdünnungsmittel
umfassen, die für
diesen Zweck geeignet sind.
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Vorzugsweise
umfasst ein inaktivierter Impfstoff gemäss der Erfindung eine oder
mehrere Verbindungen mit Adjuvans-Aktivität. Geeignete Verbindungen oder
Zusammensetzungen für
diesen Zweck umfassen Aluminium-Hydroxid, -Phosphat, oder -Oxyd, Öl-in-Wasser
oder Wasser-in-Öl
Emulsion, die beispielsweise auf einem mineralischen Öl wie Bayol
F® oder
Marcol 52® oder
einem pflanzlichen Öl
wie Vitamin E Acetat und Saponinen basieren.
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Der
Impfstoff gemäss
der vorliegenden Erfindung umfasst eine effektive Dosismenge der
NDV NP Mutante als aktivem Wirkstoff, d.h. eine Menge von immunisierendem
NDV-Material, welches Immunität
in den geimpften Vögeln
gegen ein Challenge durch ein virulentes Virus induziert. Immunität ist hierunter
als die Induktion eines signifikant höheren Niveaus von Schutz in
einer Vogelbevölkerung
gegen Sterblichkeit und klinische Symptome nach der Impfung gegenüber einer
nicht geimpften Gruppe definiert.
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Insbesondere
verhindert der Impfstoff gemäss
der Erfindung bei einem grossen Anteil von geimpften Tieren das
Auftreten von klinischen Symptomen der Krankheit und Sterblichkeit.
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Typischerweise
kann der Lebend-Impfstoff in einer Dosis zwischen 102.0–108.0 für
Embryo-infektiöse Dosen
(EID50) verabreicht werden, vorzugsweise
in einem Dosis-Bereich zwischen 104.0–107.0 EID50. Inaktivierte
Impfstoffe können
das antigene Äquivalent
von 104.0–109.0 EID50 umfassen.
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Inaktivierte
Impfstoffe werden üblicherweise
parenteral, beispielsweise intramuskulär oder subkutan verabreicht.
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Obwohl
der NDV-Impfstoff gemäss
der vorliegenden Erfindung effektiv gegen Hühner eingesetzt werden kann,
können
auch andere Geflügelarten
wie Truthahn, Tauben, Wachteln, Fasane, Perlhühner und Rebhühner oder
Feldhühner
in erfolgreicher Weise mit dem Impfstoff geimpft werden. Hühner umfassten
Hähnchen,
Reproduktionsschwärme
und Legeschwärme.
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Das
Alter der Tiere, die nach dem Schlüpfen einen lebenden oder inaktivierten
Impfstoff gemäss
der Erfindung erhalten ist das selbe wie bei den Tieren, die konventionelle
lebende oder inaktivierte NDV-Impfstoffe erhalten. Beispielsweise
können
Hähnchen
mit dem Alter von einem Tag oder im Alter von 1–3 Wochen geimpft werden, insbesondere
Hähnchen
mit hohen Niveaus von MDA. Legeschwärme oder Reproduktionsschwärme können im
Alter von 1–10
Tagen geimpft werden und mit einem lebenden oder inaktivierten Impfstoff im
Alter von 6–12
und 16–20
Wochen geimpft werden.
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Die
Erfindung umfasst ebenfalls Kombinations-Impfstoffe, umfassend zudem
NDV NP Mutanten gemäss
der Erfindung eines Impfstam mes, der fähig ist, Schutz gegen ND oder
irgend ein anderes aviäres
Pathogen zu gestalten.
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Vorzugsweise
umfassen Kombinations-Impfstoffe zusätzlich einen oder mehrere Impfstämme des
Mareks Krankheitsvirus (MDV), infektiösem Bronchitis-Virus (IBV),
Newcastle Krankheitsvirus (NDV), Eifall-Syndrom (EDS) Virus, Truthahn
Rhinotracheitis Virus (TRTV) oder Reovirus.
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Der
zusätzliche
ND Impfstamm in dem Kombinations-Impfstoff ist vorzugsweise ein
rekombinanter (Virus) Impfstoff-Vektor, der fähig ist, das F oder HN-Protein
des NDV zu exprimieren. Solche virale Impfvektoren sind wohl bekannt
und ihre Sicherheit und Wirksamkeit ist intensiv studiert worden:
Morgan et al., Avian Diseases 36, 858–870, 1992 und Avian Diseases
37, 1032–1040,
1993; Heckert et al., Avian Diseases 40, 770–777, 1996; Sakaguchi et al.,
Vaccine 16, 472–479,
1998 und Sonoda et al., J. Virol. 74, 3217–3226, 2000.
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Bei
einem bevorzugtesten Ausführungsbeispiel
ist der rekombinante Impfstoff-Vektor in einem Kombinations-Impfstoff
gemäss
der Erfindung ein rekombinanter HVT Vektor, der fähig ist,
das NDV F oder HN-Protein zu exprimieren.
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Im
Falle, dass der Kombinations-Impfstoff über die in ovo Route verabreicht
wird, sollte der zusätzliche Impfstoff
ein Embryonen-sicherer Impfstamm sein, d.h. ein Lebend-Impfstamm,
der, falls er in SPF Eier am Embryonations-Tag 18 inokuliert wird,
in dem Schlüpfen
von mindestens 70% der embryonierten Eier resultiert.
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Der
oben beschriebene NDV Marker-Impfstoff ermöglicht es, im Zusammenspiel
mit einem Diagnose-Verfahren, die Unterscheidung zwischen Tieren
zu treffen, die mit diesem Impfstoff geimpft sind und Tieren, die
mit natürlich
auftretenden NDV-Stämmen
infiziert worden sind oder mit üblichen
ND-Impfstoffen geimpft worden sind.
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Die
vorliegende Erfindung liefert auch ein unschätzbares Werkzeug, um ND Kontroll-Massnahmen
zu überwachen,
die zur Ausradierung von NDV führen
können,
falls sie in grossräumigen
Ausrottungs-Programmen angewandt werden. Dieses Werkzeug betrifft
ein Verfahren zur Bestimmung der NDV-Infektion in einem Geflügel, umfassend
den Schritt des Examinierens einer Probe des Tieres auf Anwesenheit
oder Abwesenheit von Antikörpern,
die mit der immuno-dominanten Epitope innerhalb eines Bereichs des
NP reagieren, welcher die Aminosäuren-Sequenz
(447–455)
hat.
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Die
Probe des in diesem Verfahren eingesetzten Tieres kann jede Probe
sein, bei welcher NDV Antikörper
erfasst werden können,
beispielsweise eine Blut-, Serum- oder Gewebe-Probe, wobei eine
Serum-Probe bevorzugt wird.
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Als
Antigen in solch einem Verfahren wird ein Fragment des NP eingesetzt,
welches den (447–455) Bereich
als einzigen Epitope enthaltenden Bereich aufweist. Daher umfasst
ein Verfahren zur Bestimmung der NDV-Infektion in einem Tier die
folgenden Schritte.
- (i) Inkubieren einer Probe,
die verdächtigt
wird, Anti-NDV Antikörper
zu enthalten, mit einem Fragment des NP umfassend den Aminosäurenbereich
(447–455)
als einzige Epitope enthaltenem Bereich,
- (ii) Gestatten der Ausbildung eines Antikörper-Antigen Komplexes, und
- (iii) Erfassen der Gegenwart des Antikörper-Antigen Komplexes.
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Bei
einem bevorzugten diagnostischen Verfahren ist das Fragment des
NP das Polypeptid, welches die Aminosäure-Sequenz 360–470 hat,
oder ein Teil davon, welcher die Bereiche (447–455) umfasst.
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Bei
einem besonders bevorzugten Diagnose-Verfahren ist das eingesetzte
Antigen das 18-mer Peptid mit der Aminosäure-Sequenz 443–460.
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Das
Design des Immunoassays kann variieren. Beispielsweise kann der
Immunoassay auf einer Wettbewerbs- oder einer direkten Reaktion
beruhen. Weiterhin können
Protokolle feste Stützpunkte
oder zelluläres Material
benutzen. Die Erfassung des Antikörper-Antigen Komplexes kann den Einsatz von
markierten Antikörpern
umfassen; die Markierer können
beispielsweise Enzyme, fluoreszierende, chemolumineszierende, radioaktive
oder Farb-Moleküle
enthalten.
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Geeignete
Verfahren zur Feststellung von NDV Antikörpern in der Probe umfassen
das Enzym-verbundene immunosorbierende Assay (ELISA), den Immunoflureszenz-Test
(IFT) und Western Blot Analyse, wobei das ELISA die bevorzugteste
Methode ist.
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Bei
einem beispielhaften ELISA sind die Wände einer Polystyrol Mikrotiterplatte
mit einem geeigneten Fragment des NP beschichtet, welches eine immuno-dominante
Epitope umfasst. Danach werden die Proben der beschichteten Platten
mit Hühner-Serum
gefüllt
und serielle Verdünnungen
werden durchgeführt.
Nach der Inkubation wird die Gegenwart oder Abwesenheit von relevanten
Hühner
anti-NP Serum Antikörpern,
die gegen eine immuno-dominante
Epitope gerichtet sind, durch einen markierten (beispielsweise Meerrettich
Peroxidase konjugiert) Erfassungs-Antikörper bestimmt, der an gefangenen
anti-NP Antikörpern bindet
(falls im Test-Serum vorhanden). Die Menge an relevanten Antikörpern, die
in dem Serum enthalten sind und die an das NP-Fragment gebunden sind, kann durch Inkubation
der Platten mit Enzym-Substrat bestimmt werden, wonach der Absorbanz-Wert
(OD) in einem Mikroplatten-Autoleser ausgelesen wird.
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Bei
einem alternativen Ausführungsbeispiel
des Diagnose-Verfahrens
wird das Vorhandensein von spezifischem Antikörper-Hühnerserum
durch Inkubieren des Serums und eines geeigneten Antigen in Gegenwart
eines monoklonalen Antikörpers
geprüft,
der spezifisch mit einer Epitope reagiert, die in dem (447–455) Bereich
angeordnet ist.
-
Antikörper erfassungs-basierte
ELISA's für NDV infizierten
gegen NDV (subunit) geimpfte Hühner,
basierend auf dem gesamten NP als das Antigen, sind durch Makkay
et al., (1999, supra) und Errington et al. (J. Virol. Methods 55,
357–365,
1995) beschrieben worden und das darin beschriebene Prinzip kann
demgemäss angewandt
werden, wenn das relevante Antigen eingesetzt wird.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird ein Diagnose-Test-Kit geliefert,
welches geeignet ist, das Diagnose-Verfahren gemäss der Erfindung wie oben beschrieben
durchzuführen.
-
Insbesondere
wird ein Diagnose-Kit geliefert, welches zusätzlich zu den üblicherweise
vorhandenen Komponenten ein geeignetes NP-Fragment aufweist, wie es oben beschrieben
worden ist, vorzugsweise das 18-mer (443–460) Peptid, vorzugsweise
verbunden mit einem Träger-Molekül (falls
gewünscht
auf einer Fest-Phase beschichtet), als das antigene Reagenz. Andere
Komponenten, die üblicherweise
in solch einem Test-Kit vorhanden sind, umfassen Biotin oder Meerrettich
Peroxidase konjugierte Antikörper, Enzym-Substrate,
Wasch-Puffer etc..
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Beispiel 1
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Erzeugung eines rekombinanten
NDV, dem eine immuno-dominante Epitope auf dem Nukleoprotein (NP)
fehlt
-
Materialien
und Verfahren
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Einführung der Mutation in das Voll-Längen NDV
cDNS
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Um
mutante NDV's zu
erzeugen, ist das Plasmid pflNDV, das Volllängen-Antigenom RNS des lentogenen
ND Impfstammes exprimierend, Clone-30 (Römer-Oberdörfer et al., J. Gen. Virol.
80, 2987–2995, 1999),
eingesetzt worden, um Mutationen einzuführen. Innere Löschungen
im Bereich, wo die immuno-dominante Epitope angeordnet ist, sind
eingeführt
worden unter Einsatz des so genannten „quick change site directed
mutagenesis kit" gemäss den Instruktionen
des Lieferanten (Stratagene). Zuerst ist ein DNS-Fragment, welches
die Nukleotide 77–2289
des NDV-Genoms umfasst, durch Aufschliessen von pflNDV mit MluI,
aufgefüllt
mit Klenow und behandelt mit ApaI hergestellt worden. Das ~2.2 kB
DNS-Fragment ist in den pSKT7T Vektor ligiert worden, der mit ApaI
und EcoRI aufgeschlossen worden ist. PCR-Mutagenese ist dann auf
dem oben beschriebenen Template durchgeführt worden unter Einsatz des
folgenden Sets von Primern (SEQ ID Nr: 5–10):
Um die Nukleotide
1451–1486
zu löschen,
entsprechend den NP Aminosäuren
444–455
Um die
Nukleotide 1448–1501
zu löschen,
entsprechend den NP Aminosäuren
443–460
Um die
Nukleotide 1445–1588
zu löschen,
entsprechend den NP Aminosäuren
442–489
-
-
Mutagenisierte
Klone sind durch AatII/ApaI ausgeschlossen worden und in dieselben
Orte von pflNDV kloniert worden. Die Gegenwart von eingeführten Mutationen
ist durch Sequenzierung der jeweiligen Klone bestätigt worden.
Die sich ergebenden Volllängen-Klone, mit Löschungen
auf dem NP-Gen, entsprechend den Aminosäuren-Positionen 444–455, 443–460, oder
442–489
sind NDV-Δ12,
NDV-Δ18, respektive
NDV-Δ48
genannt worden (1).
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Wiedergewinnung der rekombinanten
Viren
-
Ungefähr 1.5 × 106 BSR-T7/5 Zellen, die stabil Phagen T7 RNS
Polymerase exprimieren, sind über Nacht
auf 90% Konfluenz in 3.2 cm aufweisende Petri-Schalen aufgezogen
worden. Die Zellen sind mit Plasmid-Mischungen transfektiert worden,
die 5 μg
pCite-NP, 2.5 μg
pCite-P, 2.5 μg
pCite-L und 10 μg
von einem der Volllängen-Klone,
enthalten unter Einsatz eines Säugetier-Transfektions-Kits
(CaPO4 Transfektions-Protokoll; Stratagene).
Drei bis fünf
Tage nach der Transfektion sind die Supernatanten geerntet worden
und in den allantoischen Hohlraum von 9–11 Tage alten embryonierten
SPF Hühnereiern
inokuliert worden. Nach 3–4
Tagen der Inkubation ist die Anwesenheit des Virus in dem allantoischen
Fluid durch einen Schnell-Platten Hämagglutination (HA) Test unter
Einsatz von Hühner-Erythrocyten
bestimmt worden.
-
Ergebnisse
-
Um
die immuno-dominante Epitope auf dem NP-Gen zu löschen oder die Exprimierung
des C-terminierten Teils von NP zu blockieren, sind die Modifikationen
durchgeführt
worden, die unter Materialien und Verfahren beschrieben worden sind.
Jeder modifizierte Volllängen-cDNS
Klon, zusammen mit drei Unterstützungsplasmiden,
die die NDV NP, P und L Proteine exprimieren, sind in BSR-T7/5 Zellen
transfektiert worden. Nach 3–5
Tagen der Inkubation sind die Supernatanten geerntet worden und
in 9–11
Tage alte embryonierte SPF Hühnereier
inokuliert worden. Nach 3–4
Tagen der Inkubation sind allantoische Fluidproben geerntet worden
und einem HA-Test unterzogen worden. HA ist in Eiern festgestellt
worden, die mit dem Supernatanten inokuliert worden sind, der aus
Zellen stammt, die mit der unmodifizierten pflNDV transfektiert
worden sind. Überraschenderweise
ist unter Einsatz des HA Tests nach einer zusätzlichen Ei-Passage NDV-Δ18 festgestellt worden.
NDV-Δ18
ist dann seriell für
eine Gesamtheit von acht Passagen in embryonierten SPF Eiern passagiert
worden. RNS ist aus Zellen isoliert worden, die bei jeder Passage
infiziert worden sind und einer RT-PCR unterworfen wurden. Bei allen
Passagen ist die eingeführte
Löschung
beibehalten worden, was die Stabilität des rekombinanten Virus demonstriert.
Der infektiöse
Virus ist nicht in dem allantoischen Fluid der embryonierten Eier
gefunden worden, welche mit dem Supernatanten inokuliert worden
sind, welcher aus den NDV-Δ12 und
NDV-Δ48
Transfektionen stammt, selbst nach drei aufeinander folgenden Ei-Passagen.
-
Beispiel 2
-
NDV-Δ18 kann als Marker-Impfstoff
eingesetzt werden
-
Materialien
und Verfahren
-
Immunisierung von Hühnern mit
NDV-Δ18
und Analyse der Seren.
-
Fünfzehn SPF
Hühner
im Alter von 3 Wochen sind mit NDV-Δ18 über den oculo-nasalen Weg mit
einer Dosis von 6.5log10 EID50 je
0.2 ml immunisiert worden und 5 Wochen nach der ersten Immunisierung
mit der selben Dosis geboostet worden. Serum-Proben sind kurz vor
der Impfung und 2, 5 und 7 Wochen nach der ersten Immunisierung
gesammelt worden. Die Serumproben sind auf Hämagglutinations-Inhibition
(HI) Test und ELISA's
getestet worden, um das Niveau der Serokonversion festzustellen.
-
Enzym-verbundener immunosorbanter
Assay (ELISA).
-
Ein
18-mer synthetisches Peptid (SEQ ID Nr. 1) umfassend die Aminosäure-Sequenz
(443–460)
des Nukleoproteins ist synthetisiert worden und mit dem bovinen
Serumalbumin (BSA) verbunden worden. Kurz, das synthetische Peptid
(2 mg) ist mit BSA verbunden worden (jeweils 4:1 molares Verhältnis) durch
Einsatz von 20 mM Glutaraldehyd in Phosphat gepufferter Salzlösung (PBS)
als ein Quervernetzer (Crosslinker). Parallel dazu ist ein negatives
Kontroll-Antigen hergestellt worden durch Querverbinden einer BSA-Mischung ohne
Hinzufügung
des Peptids. Infolge einer Inkubation über Nacht bei Umgebungstemperatur
ist die Querverbindungs-Reaktion
durch Hinzufügung
eines stabilisierenden Puffers, welcher Glycin enthielt, zu der
Reaktionsmischung gestoppt worden. Die BSA/Peptid Mischungen sind
aufgeteilt und bei –20°C gelagert
worden.
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Mikrotiter-Platten
sind über
Nacht bei 2–8°C mit 0.5 μg synthetischem
Peptid beschichtet worden, welches mit BSA gekoppelt ist oder mit
BSA alleine in einem beschichteten Puffer (Carbonat-Puffer, pH-Wert 9.6). Ungebundenes
Antigen ist durch Waschen der Näpfe
viermal mit PBST-Lösung
(PBS, Tween-20) entfernt worden.
-
Vor
dem Testen sind die Serum-Proben 50-fach in IB-EIA Lösung (0.2
M Na2HPO4-2H2O Puffer, pH-Wert
7.0, 0.05% Tween-20, 0.5 M NaCl, 0.1% BSA) verdünnt und zu den beschichteten
Proben hinzugefügt worden.
Infolge einer 1.5-stündigen
Inkubation bei 37°C
in befeuchteter Atmosphäre
sind die Näpfe
mit PBST-Lösung
gewaschen worden und mit 100 μl
Meerrettich Peroxidase konjugierten Kaninchen Anti-Hühner Immunoglobinen
inkubiert worden, aufgelöst
in EIA-Lösung.
Nach 45 Minuten Inkubation bei 37°C
sind die Näpfe
mit PBST gewaschen worden und die Antigen-Antikörper Komplexe sind durch Hinzufügung von
TMB als Substrat festgestellt worden.
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Nach
15 Minuten Inkubation bei Umgebungstemperatur ist die Reaktion durch
Hinzufügung
von 50 μl 2
M Schwefelsäure
zu jedem Napf gestoppt worden. Optische Dichten sind bei 450 nm
gemessen worden. Der Grenzwert, der sogenannte Cut-Off-Wert (COV)
ist bei drei Standard-Abweichungen oberhalb der mittleren P/N Verhältnisse
der negativen Kontroll-Proben aus SPF Hühnern gesetzt worden (wobei
P = optische Dichte (OD) der Proben von den mit Peptid beschichteten
Näpfen
und; N = OD der Proben von BSA beschichteten Näpfen).
-
Um
die gesamten NDV-spezifischen Antikörper-Antworten in den getesteten
Serum-Panels zu messen, sind Mikrotiter-Platten mit Saccharose-Gradienten
gereinigten NDV Clone 30 Antigenen beschichtet worden. Kurz gesagt
sind die Näpfe über Nacht
mit 0.5% Triton X-100 behandelten viralen Antigenen (1.0 μg/ml) in
40 mM Phosphat Puffer (PBS, pH-Wert 7.2) beschichtet worden. Infolge
der Entfernung von ungebundenen Antigenen durch Waschen mit PBST
sind die Proben nachträglich
mit 10% v/v Donor-Pferdeserum in PBS nachbeschichtet worden. Näpfe, die
ausschliesslich die nachbeschichteten Antigene enthielten, sind
als negative Kontrolle eingesetzt worden. Die getesteten Serum-Proben
sind (1:150) in IB-EIA Lösung
verdünnt
worden und sowohl zu den positiven als auch zu den negativen Kontrollproben
hinzugefügt
worden. Die verbleibenden Inkubations-Schritte der ELISA-Prozedur sind identisch
zu dem Peptid-basierten ELISA, wie oben beschrieben, mit der Ausnahme
des konjugierten Verdünnungspuffers
IB-EIA, der mit 5%-igem Donor-Pferdeserum versetzt worden ist. Der
Grenzwert (COV) ist auf drei Standard-Abweichungen oberhalb des
P/N Verhältnisses der
negativen Kontroll-Proben von SPF Hühnern gesetzt worden.
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Ergebnisse
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Die
Seren von Tieren, die mit dem rekombinanten NDV-Δ18 geimpft worden sind, sind
2, 5 und 7 Wochen gesammelt worden und einem HI Test und ELISA unterworfen
worden. Wie in 2 dargestellt, waren die mittleren
HI Titer 4.7, 4.9 und 7.7 bei 2, 5 beziehungsweise 7 Wochen nach
der ersten Immunisierung. Es gab auch eine entsprechende hohe Reaktion
in dem gesamten Virus-basierten ELISA, welches die Induktion einer
beträchtlichen
Immun-Antwort gegen das rekombinante Virus zeigt. Im Gegensatz dazu
reagierte keines der Seren in dem ELISA, welches mit dem Peptid
beschichtet worden ist, was zeigt, dass Hühnern, die mit dem NDV-Δ18 immunisiert
worden sind, vollständig
Antikörper
fehlen, die gegen die immuno-dominante Epitope des NP Proteins gerichtet
sind, selbst nach einer Booster-Immunisierung (Seren nach 7 Wochen).
Die Analyse der Seren, die von Tieren erhalten worden sind, die
mit konventionellen inaktivierten oder lebenden Virus-Impfstoffen geimpft
worden sind, zeigten Reaktivität
gegen den Gesamtvirus ELISA. Darüber
hinaus waren alle getesteten Seren positiv bei dem Peptid-basierten
ELISA (2), was die Präsenz
der Antikörper
zeigt, welche gegen die immuno-dominante Epitope von NP in den Seren
gerichtet ist, die von Tieren gesammelt worden sind, die mit üblichen
ND-Impfstoffen immunisiert worden sind. Daher kann das Peptid-basierte
ELISA die Antikörper-Antwort auf das rekombinante
NDV-Δ18
gegenüber
den konventionellen ND-Stämmen
unterscheiden.
-
Beispiel 3
-
NDV-Δ18 als in ovo Marker-Impfstoff,
verabreicht alleine oder in Kombination mit einem anderen Vektor-Impfstoff
-
Materialien
und Verfahren
-
Virus-Ausbreitung in embryonierten
Eiern.
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Um
den Virus-Titer und die Embryo-Sterblichkeit zu bestimmen, sind
seriell 10-fache Verdünnungen des
rekombinanten NDV-Δ18
Virus hergestellt worden und 9 bis 11 Tage alte embryonierte SPF
Hühnereier sind
in den allantoischen Hohlraum inokuliert worden. Die Eier sind täglich auf
Embryo-Sterblichkeit für
mindestens 7 Tage beobachtet worden und die 50%-ige embryo-letale
Dosis (ELD50) ist unter Einsatz des Verfahrens
von Reed und Muench (Am. J. Hyg. 27, 493–497, 1938) bestimmt worden.
Ein Schnellplatten-HA-Test (auch
sogenannter „Rapid
plate HA Test")
ist auch auf einem anderen Satz von Eiern 4 Tage nach der Inkubation
ausgeführt
worden und der Titer, ausgedrückt
als 50%-ige embryo-infektiöse Dosis
(EID50) ist mit demselben Verfahren berechnet
worden.
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In ovo Impfung und Challenge
-
Achtzehn
Tage alte embryonierte SPF Hühnereier
sind mit dem rekombinanten NDV-Δ18
Virus alleine oder in Kombination mit einem HVT-Vektor exprimierenden
NDV F Protein (Morgan et al., Avian Dis. 37, 1032–1040, 1993)
inokuliert worden. Unter Einsatz einer 23G Nadel, sind 0.1 ml der
Virusverdünnung
oder negatives allantoisches Fluid injiziert worden, durch ein Loch,
welches an dem stumpfen Ende des Eis erzeugt worden ist, gerade
unterhalb der Luftsack-Membrane. Die Eier sind weiter bis zum Schlüpfen inkubiert
worden. Die in Prozent ausgedrückte
Schlüpf-Fähigkeit
ist aufgezeichnet worden und die Hühner sind täglich auf ihren allgemeinen
Gesundheitszustand untersucht worden. Im Alter von 3 Wochen sind
Blutproben genommen worden und die Viren sind auf NDV-Antikörper in
dem NDV Hämagglutinations-Inhibitions-Test
(HI) Test und ELISA's
in Assays untersucht worden. Im Alter von 3 Wochen sind alle Tiere
mit intramuskulär
verabreichtem virulenten NDV Herts-Stamm gechallenged worden. Die
Hühner
sind täglich über eine
Zeitdauer von 10 Tagen auf das Auftreten von klinischen Symptomen
von Krankheit oder Sterblichkeit untersucht worden.
-
Ergebnisse
-
NDV-Δ18 ist in seiner Pathogenizität für Hühner-Embryos
gedämpft
worden.
-
Um
die Embryo-Sterblichkeit zu bestimmen, die durch NDV-Δ18 bewirkt
worden ist, sind 10-fache serielle Verdünnungen von Passage 3 des NDV-Δ18 in 11
Tage alte embryonierte SPF Hühnereier
(0.2 ml/Ei) inokuliert worden und diese für 1 Woche inkubiert worden.
In erstaunlicher Weise ist keinerlei Embryo-Sterblichkeit während der 7 Tage Inkubationsdauer
festgestellt worden, was zeigt, dass NDV-Δ18 in beträchtlichem Mass für Embryos
gedämpft
worden ist (3). Hühner-Embryos, die mit dem Eltern-Virus
inokuliert worden sind, dem rekombinanten NDV(rNDV), begannen bereits
drei Tage nach der Inokulation zu sterben, bei Dosen, die höher als
4log10 EID50/ml
betrugen. Der Unterschied zwischen der 50%-igen infektiösen Dosis
und der 50%-igen
letalen Dosis von rNDV lag nur bei 0.3log10.
Im Gegensatz dazu war dieser Unterschied so gross wie 8.0log10 für
NDV-Δ18,
was zeigt, dass es in signifikanter Weise gedämpft ist (3).
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NDV-Δ18 ist ein wirksamer in ovo
Marker-Impfstoff.
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NDV-Δ18 ist in
grossem Masse für
Hühner-Embryos
gedämpft
worden, wenn es 9 bis 11 Tage alten Embryos verabreicht worden ist;
dafür ist
ein in ovo (Embryo) Impf-Experiment ausgeführt worden, um die Sicherheit
und die Wirksamkeit des NDV-Δ18
(Tabelle 1) zu bestimmen. Hühner,
die von in ovo geimpften embryonierten Eiern geschlüpft sind,
sind mit einem velogenen Herts-Stamm des NDV gechallenged worden. Hühner, die
als Embryos mit NDV-Δ18
geimpft worden sind, entwickelten hohe Antikörper-Niveaus und der Schutz
gegen einen letalen Challenge war 100%, unabhängig davon, ob NDV-Δ18 alleine
oder in Kombination mit HVT rekombinant-exprimierendem NDV-F (Tabelle 1) gegeben
worden war. Alle Kontroll-Hühner
starben innerhalb von 3 Tagen nach dem Challenge. Diese Daten zeigen,
dass NDV-Δ18
einen vollen Schutz bereitstellen kann, wenn es 18 Tage alten SPS
Hühner-Embryos
verabreicht wird.
-
Um
zu bestimmen, ob Tiere, die in ovo mit NDV-Δ18 geimpft worden sind, sich
in serologischer Weise von infizierten Tieren oder Tieren unterscheiden,
die mit konventionellen Impfstoffen geimpft worden sind, sind Blutproben
beim Alter von 3 Wochen genommen worden und dem ELISA unterworfen
worden, wie er in Beispiel 2 beschrieben worden ist. Wie erwartet,
reagierten alle Seren von NDV-Δ18
geimpften Tieren nicht mit dem ELISA, welcher auf dem Peptid basiert,
welches die immuno-dominante Epitope auf dem NP-Gen umfasst, wohingegen
alle Seren mit dem Gesamtvirus-ELISA
und dem HI-Test (
4) reaktiv waren. Dies zeigt, dass
die in ovo-Verabreichung des NDV-Δ18
nicht die Möglichkeit
beeinträchtigte,
NDV-Δ18
geimpfte Tiere von den infizierten Tieren zu unterscheiden. Die
Abwesenheit einer Antwort auf die immuno-dominante Epitope des NP-Gens
ist auch bestätigt
worden, wenn NDV-Δ18
in ovo in Kombination mit HVT-NDV/F verabreicht worden ist, einem
Vektor-Impfstoff, der das NDV Fusion (F) Protein (
4)
exprimiert. Dies zeigt, dass NDV-Δ18 mit
anderen Vektor-Impfstoffen kombiniert werden kann, die nicht den
immuno-dominanten
Bereich des NDV Nukleoproteins exprimieren. Tabelle
1 Sicherheit und Wirksamkeit von NDV-Δ18 und NDV-Δ18 plus HVT-NDV/F in SPF Hühnern, geimpft in
ovo nach 18 Tagen der Embryonierung.
- a Dosis in log10 EID50 je Ei für NDV und
pBE je Ei für
HVT-NDV/F, berechnet nach der Rück-Titrierung
der Proben
- b Hämagglutinations-Inhibition
(HI) Titer (2log) gegen NDV im Alter von zwei Wochen
- c Hühner
sind mit Herts-Stamm des NDV im Alter von 3 Wochen mit einer Dosis
von 5.5log10 EID50/Huhn
intramuskulär
gechallenged worden.
-
Wie
in Tabelle 1 dargestellt, ist die Schlüpffähigkeit von SPF-Tieren vermindert,
insbesondere, wenn höhere
Dosen von NDV-Δ18
eingesetzt worden sind. Um zu bestimmen, ob die mütterlich
abgeleiteten Antikörper
(MDA) die Sicherheit von NDV-Δ18
modulieren, sind kommerzielle Hühner
in in ovo mit NDV-Δ18
alleine oder in Kombination mit HVT-NDV/F geimpft worden. Die Schlüpf-Fähigkeit von embryonierten kommerziellen
Hühnereiern
war vollständig
unbeeinträchtigt
durch die in ovo Verabreichung von NDV-Δ18 alleine oder in Kombination
mit HVT-NDV/F (Tabelle 2), was die Sicherheit von NDV-Δ18 bei Tieren
mit MDA zeigt. Tabelle
2. Sicherheit von NDV-Δ18
oder NDV-Δ18
in Kombination mit HVT-NDV/F bei kommerziellen Hühnern, die in ovo am 18. Tag
der Embryonierung geimpft worden sind.
- a Dosis in log10 EID50 je Ei für NDV und
pBE je Ei für
HVT-NDV/F, berechnet nach der Rück-Titrierung
der Proben
- b Der mittlere HI-Titer von NDV-spezifischer
MDA zur Zeit des Schlüpfens
lag bei 5.3 ± 1.1.
-
Zusätzlich ist
die Schlüpf-Fähigkeit
nach der Verabreichung von NDV-Δ18
am Tag 18 oder 19 der Embryonierung verglichen worden. Wie es in
Tabelle 3 dargestellt ist, war die Schlüpf-Fähigkeit von SPF-Embryos, die
am Tag 19 der Embryonierung geimpft worden sind, 100%, im Vergleich
zu 76% der Embryos, die 18 Tage nach der Embryonierung geimpft worden
sind.
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Tabelle
3 Sicherheit von NDV-Δ18
in SPF-Hühnern,
die in ovo am Tag 18 oder 19 der Embryonierung geimpft worden sind.
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Beispiel 4
-
NDV-Δ18 als ein wirksamer Marker-Impfstoff
nach dem Schlüpfen
-
Materialien und Verfahren
-
Um
die Sicherheit und Wirksamkeit von NDV-Δ18 als Impfstoff nach dem Schlüpfen zu
bestimmen, sind ein Tag alte SPF-Hühner über den Augentropfen-Weg mit
einer Dosis von 6log10 EID50/Huhn
geimpft worden. Die Hühner
sind täglich
auf klinische Anzeichen hin untersucht worden und im Alter von 3
Wochen sind Blutproben genommen worden und alle Tiere sind mit intramuskulär verabreichtem
virulenten NDV Herts-Stamm gechallenged worden. Die Seren sind auf
NDV-Antikörper
in dem NDV Hämagglutinations-Inhibitions (HI)
Test und ELISA's
untersucht worden. Die Hühner
sind täglich
für eine
Zeitdauer von 2 Wochen nach dem Challenge auf das Auftreten von
klinischen Anzeichen von Krankheit oder Sterblichkeit beobachtet
worden.
-
Ergebnisse
-
Hühner, die
nach dem Schlüpfen
mit NDV-Δ18
geimpft worden sind, entwickelten NDV-spezifische Antikörper und
der Schutz gegen den letalen Challenge war bei der verabreichten
Dosis (Tabelle 4) grösser
als 90%. Alle Kontrollhühner
starben innerhalb von 3 Tagen nach dem Challenge. Während der
Beobachtungsdauer vor dem Challenge sind keine auf die Impfung bezogene
nachteilige Zeichen festgestellt worden. Um zu bestimmen, ob die
mit dem NDV-Δ18
geimpften Tiere serologisch von infizierten Tieren unterschieden
werden konnten, oder von Tieren, die mit konventionellen Impfstoffen
geimpft worden waren, sind Blutproben gerade vor dem Challenge im
ELISA, wie in Beispiel 2 beschrieben, unterworfen worden. Wie erwartet,
waren alle Seren reaktiv mit dem Gesamtvirus-ELISA und im HI-Test,
aber nicht mit dem ELISA, der auf dem Peptid basiert, welches die
immuno-dominante Epitope des NP-Gens umfasst. Zusammengenommen zeigen
diese Daten, dass NDV-Δ18
nicht nur für
die in ovo Verabreichung geeignet ist, sondern auch ein sicherer
und wirksamer Marker-Impfstoff nach dem Schlüpfen ist. Tabelle
4. Sicherheit und Wirksamkeit des NDV-Δ18 in ein Tag alten SPF-Hühnern, die über den
Augentropfen-Weg geimpft worden sind.
![Figure 00370001](https://patentimages.storage.googleapis.com/11/09/c8/615d8760b0a36b/00370001.png)
- a Dosis in log10 EID50 je Huhn
- b Hämagglutinations-Inhibition
(HI) Titer (2log) gegen NDV im Alter von 3 Wochen
- c Hühner
sind mit dem Herts-Stamm des NDV im Alter von 3 Wochen mit einer
Dosis von 6.0log10 EID50/Huhn intramuskulär gechallenged
worden.
-
Beispiel 5
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Marker-Impfstoff, welcher
eine fremde Epitope exprimiert
-
Materialien und Verfahren
-
Konstruktion und Erzeugung
von rekombinanten Viren.
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Um
die Möglichkeit
des Exprimierens einer fremden Epitope durch ein rekombinantes NDV
zu bestimmen, ist eine wohl charakterisierte B-Zellen Epitope des
S2 Glykoproteins des Maus-Hepatitis- Virus (MHV) (Talbot et al., Virology,
132, 250–260,
1984; Luyties et al., J. Virol. 63, 1408–1415, 1989) gewählt worden,
um die NP immuno-dominante Epitope des NDV zu ersetzen. Der Ersatz
im Rahmen ersetzte entweder 16 Aminosäuren (Nukleotid-Positionen 1451 bis
1499, entsprechend den Aminosäuren
444 bis 459 des NP) oder 12 Aminosäuren (Nukleotid-Positionen
1451 bis 1486, entsprechend den Aminosäuren 444 bis 455 des NP) mit zwei überlappenden
Sequenzen von 16 Aminosäuren
(MHV Epitope-1) beziehungsweise 10 Aminosäuren (MHV Epitope-2), umfassend
die Epitope auf dem S2 Glykoprotein des MHV.
-
Die
Sequenz der MH Eptiope-1 (Zugangs-Nr. NCBI NC_001846; Nukleotide
26464–26511
des gesamten Genoms; Aminosäuren
845–860
des S2-Proteins):
-
Sequenz
der MHV Epitope-2 (Zugangs-Nr. NCBI NC_001846; Nukleotide 26470–26499 des
gesamten Genoms; Aminosäuren
847–856
des S2-Proteins):
-
PCR-Mutagenese
ist auf dem 2.2 kb MluI/ApaI Subklon, der im Beispiel 1 beschrieben
worden ist, unter Einsatz von einem geeigneten Paar von Primern,
durchgeführt
worden:
Mutagenisierte Klone sind durch AatII/ApaI aufgeschlossen
worden und in dieselben Orte des pflNDV geklont worden. Die Gegenwart
der eingeführten
Mutationen ist bestätigt
worden durch Sequenzierung der entsprechenden Klone. Die sich ergebenden
Volllängen-Klone,
bei denen die NP-Aminosäuren
444–459
durch die MHV-Epitopen-1
Sequenz ersetzt worden waren, oder bei denen die NP-Aminosäuren 444–455 durch
die MHV-Epitopen-2 Sequenz ersetzt worden waren, sind jeweils NDV-MHV1,
respektive NDV-MHV2 genannt worden. Die Transfektion und die Wiedergewinnung
der Viren ist ausgeführt
worden, wie in Beispiel 1 beschrieben. Drei bis fünf Tage
nach der Transfektion sind die Supernatanten geerntet worden und
in den allantoischen Hohlraum von 9 bis 11 Tage alten embryonierten
SPF-Hühnereiern
inokuliert worden. Nach 3–4
Tagen der Inkubation ist die Gegenwart des Virus in dem allantoischen
Fluid bestimmt worden durch Schnellplatten Hämagglutinations (HA) Test unter
Einsatz von Huhn-Erythrozyten.
-
Immunofluoreszenz-Analyse
-
Um
die Exprimierung der eingeführten
MHV-Epitope zu bestimmen, sind BSR-T7 Zellen mit einer Multiplizität der Infektion
(moi) von 0.01 mit dem Eltern-rekombinanten Clone-30, NDV-Δ18, NDV-MHV1 und NDV-MHV2
infiziert worden. Nach 24 Stunden der Inkubation sind die infizierten
Zellen mit kaltem Ethanol (96%) während 1 Std. bei Raumtemperatur
fixiert worden. Nach dem dreimaligen Waschen mit PBS sind die Zellen
mit monoklonalen Antikörpern
inkubiert worden, die gegen das F-Protein, die immuno-dominante
Epitope des NP-Proteins oder die MHV-Epitope gerichtet war. Die
Zellen sind gewaschen und mit FITC konjugiertem Anti-Maus Antikörper gefärbt worden
und durch Fluoreszenz-Mikroskopie
betrachtet worden.
-
Immunisierung von Hühnern mit
NDV-HMV1 oder NDV-MHV2 und Analyse der Seren.
-
Zwei
Gruppen von jeweils zehn SPF-Hühnern
im Alter von 3 Wochen sind entweder mit NDV-MHV1 oder NDV-HMV2 über den
oculo-nasalen Weg mit einer Dosis von 6.0log10 EID50 je 0.2 ml immunisiert worden und 5 Wochen
nach der ersten Immunisierung mit derselben Dosis geboostet worden.
Serum-Proben sind gerade vor der Impfung und 2, 5 und 7 Wochen nach
der ersten Immunisierung genommen worden. Serum-Proben sind durch
Hämagglutionations-Inhibitions
(HI) Test und ELISA's
getestet worden, um das Niveau der Serokonversion zu bestimmen.
-
Enzym-verbundener immunosorbanter
Assay (ELISA)
-
Um
zu bestimmen, ob die Hühner,
die mit den NDV-MHV1 und NDV-MHV2
Viren immunisiert worden sind, Antikörper entwickelt haben, die
speziell gegen die exprimierte MHV-Epitope spezifisch sind, sind
ELISA-Platten mit Saccharose gradient-gereinigtem MHV-Stamm A59
Antigen beschichtet worden. Die Näpfe sind über Nacht mit 1% Triton X-100
behandeltem viralen Antigen in 40 mM Phosphat-Puffer (PBS), pH-Wert 7.2) über Nacht
beschichtet worden. Die Entfernung von ungebundenen Antigenen, das
Blockieren und die verbleibenden Inkubations-Schritte der ELISA-Prozedur
waren identisch zu dem NDV-basierten ELISA, wie dies unter Beispiel
2 beschrieben worden ist. In ähnlicher
Weise ist die gesamte NDV-spezifische
Antikörper-Antwort
in ELISA-Platten gemessen worden, die mit Saccharose gradient-gereinigten
NDV Clone 30 Antigenen beschichtet waren, wie dies in Beispiel 2
beschrieben worden ist.
-
Immunisierung und Challenge
der Mäuse
-
Um
die Schutzfähigkeit
der MHV-Epitope, exprimiert durch NDV, zu bestimmen, sind Gruppen
von 4 Wochen alten Balb/c weibliche MHV-seronegative Mäuse zur Immunisierung und für Challenge-Experimente eingesetzt
worden. Zwei Gruppen von jeweils 10 Mäusen sind mit NDV-MHV1 und
NDV-MHV2 mit einer Dosis von 6.0log10 EID50/Maus immunisiert worden und mit einer ähnlichen
Dosis 4 Wochen später
geboostet worden. Die immunisierten wie die 10 Kontrolltiere von ähnlichem
Alter sind im Alter von 10 Wochen (zwei Wochen nach der Booster-Immunisierung)
mit dem Wildtyp MHV A59 Stamm mit einer Dosis von LD50/Maus
auf dem intraperitonealen Weg gechallenged worden. Die Tiere sind
für zwei
Wochen nach dem Challenge auf klinische Zeichen und Sterblichkeit
aufgrund des MHV betrachtet worden.
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Ergebnisse
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Supernatanten,
die von transfektierten Zellen stammen, sind geerntet worden und
zwei mal in 9 bis 11 Tage alten SPF-Hühnereiern
passagiert worden. Allantoische Fluid-Proben sind dann geerntet
worden und dem HA-Test unterworfen worden. HA ist in Eiern festgestellt
worden, die mit dem Supernatanten aus Zellen inokuliert worden waren,
die mit NDV-MHV1 sowohl als auch mit NDV-MHV2 Rekombinanten transfektiert
worden waren. Die wiedergewonnenen Viren sind weiterhin zwei mal
mehr in embryonierten Eiern passagiert worden. Die Wiedergewinnung
dieser rekombinanten Viren zeigt, dass die NP immmuno-dominante
Epitope nicht nur für
die Virus-Replizierung entbehrlich ist, sondern auch durch gesamte
fremde Sequenzen oder Epitope ersetzt werden kann.
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Um
zu bestimmen, ob die rekombinanten Viren die neu eingeführte Epitope
exprimieren, sind BSR-Zellen wie unter Materialen und Verfahren
infiziert worden und der Immunofluoreszenz-Analyse unterworfen worden.
Unter Einsatz eines monoklonalen Antikörpers (Mab), der gegen das
Fusions-Protein gerichtet ist, war die Exprimierung des F-Proteins
in allen Viren ununterscheidbar. Im Gegensatz dazu reagierte ein
monoklonaler Antikörper,
der gegen die NP immuno-dominante Epitope gerichtet war, nur mit
dem Eltern-Virus Clone 30. Wie erwartet, reagierte ein monoklonaler
Antikörper,
der gegen die MHV-Epitope gerichtet war, nur mit Zellen, die mit
NDV-MHV1 oder NDV-MHV2 infiziert worden waren, was zeigt, dass die
Epitope in korrekter Weise im offenen Leserahmen des NP-Gens exprimiert
worden war.
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Seren
gerade vor der Immunisierung (T = 0) oder nach 7 Wochen (T = 7)
nach der ersten Immunisierung sind dann dem HI-Test und Gesamt-NDV
ELISA unterworfen worden. Wie dies in den Figuren dargestellt ist,
waren die HI-Titer in allen Hühnern
7 Wochen nach der Impfung oberhalb von 6log2 HI
Einheiten und die Reaktion, die in dem Gesamt-NDV basierten ELISA
gemessen worden ist, war auch ziemlich hoch (5–8).
Interessanterweise reagierten 80% bis 90% der Hühner, die mit NDV-MHV1 oder
NDV-MHV2 immunisiert
worden waren, in positiver Weise in einem ELISA, der auf dem MHV
Gesamt-Virus Antigen basierte, was zeigt, dass die Hühner spezifische
Antikörper
gegen die MHV-Epitope erzeugen, die durch rekombinante NDV's exprimiert worden
sind (9–11).
Im Gegensatz dazu reagierte keines der Seren in dem ELISA, der mit
dem 18mer Peptid beschichtet worden war, was zeigt, dass den Hühnern, die
mit dem NDV-MHV1 oder NDV-MHV2 immunisiert worden waren, vollständig Antikörper fehlten,
die gegen die immuno-dominante Epitope des NP gerichtet sind. Diese
Eigenschaft liefert einen zusätzliche
Sicherheit in dem Diagnose-Test, sowohl als ein positiver als auch
als ein negativer Marker, und macht die rekombinanten Viren als
Doppelmarker-Kandidaten
attraktiv.
-
Um
weiter die Fähigkeit
der eingeführten
Epitope zu zeigen, gegen einen letalen Challenge zu schützen, immunisierten
wir Mäuse
mit den rekombinanten Viren und challengten diese 6 Wochen nach
der ersten Immunisierung. Obwohl Mäuse nicht natürliche Wirte
für NDV
sind, wurden signifikante Schutz-Niveaus in den immunisierten Mäusen gegen
einen letalen MDV-Challenge erreicht (Tabelle 5). Daher sind diese
rekombinanten Viren nicht nur attraktiv als Marker-Impfstoffe, sondern
auch als Vektoren, um fremde Epitope zu exprimieren, um gegen unbezogene
Pathogene zu schützen.
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-
Legende der
Figuren
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1.
Rekombinante NDV Konstrukte. Eine schematische Darstellung der NDV
Gen-Ordnung wird in dem negativ-strängigen genomischen RNS dargestellt.
Sequenzen um die immuno-dominante Epitope des NP-Gens (Position
1442–1501,
NP Aminosäuren
441–460
sind in einem positiven Sinn dargestellt. Die gestrichelten Linien
zeigen Löschungen
von 12 oder 18 Aminosäuren
in NDV-Δ12,
respektive NDV-Δ18.
Die NDV-Δ48
besitzt ein C-terminiertes abgeschnittenes NP (48 Residuen), wie
dies durch das Zeichen eines Stop-Codons (*) angezeigt wird, welches der
letzten Aminosäure
folgt.
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2.
Fünfzehn
SPF-Hühner
sind über
den oculo-nasalen Weg mit NDV-Δ18
im Alter von drei Wochen geimpft worden und im Alter von 5 Wochen
geboostet worden. Serenproben, die gerade vor der Impfung (D18 0W),
2 Wochen (D18 2W), 5 Wochen (D18 5W) und 7 Wochen (D18 7W) nach
der ersten Impfung gesammelt worden sind, sind ELISA unterworfen
worden und dem HI-Test wie in Materialien und Verfahren beschrieben.
Die serologische Antwort gegen einen lebenden kommerziellen ND-Impfstoff,
Clone 30, ist in ähnlicher
Weise bei 19 SPF Hühnern
festgestellt worden, die im Alter von 1 Woche geimpft worden sind
und denen 4 Wochen später
das Blut entnommen worden ist. Für
die NEWCAVAC-Gruppe, ein inaktivierter kommerzieller Impfstoff,
sind 21 SPF-Hühner
im Alter von 3 Wochen geimpft worden und ähnliche serologische Assays
sind in Seren-Proben durchgeführt
worden, die 3 Wochen nach der Immuni sierung gesammelt worden sind.
(D18 = NDV-Δ18).
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3.
Pathogenizität
des rNDV und NDV-Δin
SPF Hühner-Embryos.
Elf Tage alte embryonierte SPF-Hühnereier
sind mit dem Eltern-rNDV
oder dem mutanten NDV-Δ18
inokuliert worden und für
7 Tage inkubiert worden, oder bis dass der Tod der Embryos eingetreten
ist. NDV-Δ18
bewirkte keine Embryo-Sterblichkeit für 7 Tage bei allen angegebenen
Dosen, wohingegen rNDV letal war, selbst mit einer Dosis, die so
gering war wie 1 EID50/ml (ungefähr 10% Sterblichkeit).
Embryos, die mit rNDV inokuliert worden waren, begannen so früh wie drei
Tage nach der Inokulation bei höheren
Dosen zu sterben.
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4.
Serologische Antwort von SPF-Hühnern,
die in ovo mit NDV-Δ18
alleine oder in Kombination mit HVT-NDV/F geimpft worden waren,
einem Vektor-Impfstoff, der das NDV Fusions-Protein exprimiert.
Tiere sind am Tag 18 der Embryonierung geimpft worden und ein HI-Test
und ELISA sind durchgeführt
worden, wie in Materialien und Verfahren beschrieben worden ist,
mit Seren, die im Alter von drei Wochen gesammelt worden sind. (D18
= NDV-Δ18).
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5–8.
Serologische Antwort von SPF-Hühnern,
die mit NDV-MHV1 oder NDV-MHV2 geimpft worden waren. Serum-Proben
sind gerade vor der Impfung (T = 0) und 7 Wochen (T = 7) nach der
ersten Impfung einem HI-Test und ELISA unterworfen worden, basierend
auf dem Gesamt-NDV-Antigen.
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9–11.
Hühner
produzieren Antikörper
spezifisch für
die MHV-Epitope.
Dieselben Seren, wie unter 5 beschreiben
(für NDV-MHV1
und NDV-MHV2) oder 2 (für NDV-Δ18) sind einem ELISA unterworfen
worden, der auf dem Gesamt-MHV-Antigen basiert.
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Übersetzung
der Header der einzelnen Sequenzen: