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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein die Gebiete der Zellkultur und Virusherstellung.
Insbesondere betrifft sie verbesserte Verfahren zum Kultivieren
von Säugetierzellen,
zur Infektion von solchen Zellen mit Adenoviren und die Herstellung
von infektiösen
Adenovirus-Partikeln daraus.
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2. Beschreibung des damit
in Zusammenhang stehenden Standes der Technik
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Adenovirale
Vektoren, die therapeutische Proteine exprimieren, werden gegenwärtig im
klinischen Bereich für
die Behandlung von verschiedenen Krebsindikationen, einschließlich Lungen-
und Kopf- und Halskrebserkrankungen, ausgewertet. Während die
klinischen Studien voranschreiten, nimmt der Bedarf an adenoviralen
Vektoren von klinischer Qualität
dramatisch zu. Der projizierte jährliche
Bedarf für
eine klinische Studie an 300 Patienten könnte ungefähr 6 × 1014 PFU
erreichen.
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Traditionell
werden Adenoviren in kommerziell erhältlichen Gewebekulturflaschen
oder „Cellfactories" hergestellt. Virusinifizierte
Zellen werden geerntet und eingefroren und wieder aufgetaut, um
die Viren aus den Zellen in Form von rohem Zelllysat freizusetzen.
Das hergestellte rohe Zelllysat (CCL) wird dann durch doppelte CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation
gereinigt. Die typischerweise berichtete Virusausbeute aus 100 Einzelschalen-„Cellfactories" beträgt ungefähr 6 × 1012 PFU. Es wird eindeutig undurchführbar, die
benötigte
Virusmenge unter Verwendung dieses traditionellen Verfahrens herzustellen.
Es müssen
neue maßstabsmäßig veränderbare
und validierbare Herstellungs- und Reinigungsverfahren entwickelt
werden, um den steigenden Bedarf zu befriedigen.
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Der
Reinigungsdurchsatz der CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation ist
so beschränkt,
dass diese den Bedarf an adenoviralen Vektoren für Gentherapie-Anwendungen nicht
befriedigen kann. Um eine Herstellung von adenoviralen Vektoren
in großem
Maßstab
zu erzielen, müssen
dementsprechend andere Reinigungsverfahren als die CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation
entwickelt werden. Berichte über
die chromatographische Reinigung von Viren sind trotz der weitverbreiteten
Anwendung von Chromatographie für
die Reinigung von rekombinanten Proteinen stark begrenzt. Größenausschluss-,
Ionenaustausch- und Affinitätschromatographie sind
für die
Reinigung von Retroviren, Enzephalitis-Viren aus Zecken und Pflanzenviren
mit variierenden Erfolgsgraden ausgewertet worden (Crooks et al.,
1990; Aboud et al., 1982; McGrath et al., 1978; Smith und Lee, 1978;
O'Neil und Balkovic,
1993). Sogar noch weniger Forschung erfolgte an der chromatographischen
Reinigung von Adenoviren. Dieses Fehlen an Forschungsaktivität kann teilweise
der Existenz des effektiven, jedoch nicht maßstäblich vergrößerbaren CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugationsreinigungsverfahrens
für Adenoviren zuschreibbar
sein.
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Unlängst berichteten
Huyghe et al. (1996), siehe auch WO 96/27677, über die Reinigung von adenoviralen
Vektoren unter Verwendung von Ionenaustauschchromatographie in Verbindung
mit Metallchelat-Affinitätschromatographie.
Es wurde über
eine Virusreinheit ähnlich
zu jener aus einer CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation berichtet.
Unglücklicherweise
wurden nur 23% der Viren nach dem doppelten Säulenreinigungsverfahren zurückgewonnen.
Verfahrensfaktoren, die zu dieser geringen Virusrückgewinnung
beitragen, sind der Einfrier/Auftau-Schritt, der durch die Autoren
eingesetzt wird, um Zellen zu lysieren, um das Virus aus den Zellen
freizusetzen, und die zwei Säulen-Reinigungsprozedur.
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Nadeau,
J. (1996), Biotechnology and Bioengineering, 51, 613–623, und
Garnier, A. (1994), Cytotechnology, 15, 145–155 betreffen eine Verbesserung
der Herstellung von rekombinanten Proteinen mit dem humanes Adenovirus/293S-Expressionssystem
bzw. eine maßstäbliche Vergrößerung des
Adenovirus-Expressionssystems für
die Herstellung von rekombinantem Protein in menschlichen 293S-Zellen.
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Graham,
F.L., und Prevec, L. (1991), Methods in Molecular Biology, Band
7: Gene Transfer and Expression Protocols, herausgegeben von: E.J.
Murray, The Humana Press Inc., Clifton, NJ, Kapitel 11, S. 109–128 offenbaren
die Propagierung, Titration und Reinigung von Adenovirus-Vektoren
unter Verwendung einer gefrorenen rohen Virus-Stammlösung, die
mit Natriumdesoxycholat und mittels Cäsiumchlorid-Bandenbindung behandelt
wird.
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Es
gibt eindeutig einen Bedarf an einem wirksamen und maßstäblich vergrößerbaren
Verfahren zur Herstellung von adenoviralen Vektoren, das eine hohe
Produktausbeute ergeben wird, um den ständig steigenden Bedarf an solchen
Produkten zu befriedigen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung beschreibt ein neues Verfahren zur Herstellung und Reinigung
von Adenoviren, wie in den Ansprüchen
angegeben. Dieses neue Herstellungsverfahren bietet nicht nur maßstäbliche Vergrößerbarkeit
und Validierbarkeit, sondern auch eine Virusreinheit, die mit jener,
die bei Verwendung einer CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation erzielt
wird, vergleichbar ist.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Herstellung eines Adenovirus
bereit, welches umfasst, Wirtszellen in Medien bei einer niedrigen
Perfusionsrate zu kultivieren, die Wirtszellen mit einem Adenovirus
zu infizieren, die Wirtszellen zu ernten und zu lysieren, um ein
rohes Zelllysat herzustellen, das rohe Zelllysat aufzukonzentrieren,
Puffer von rohem Zelllysat auszutauschen und die Konzentration an
kontaminierenden Nukleinsäuren
in dem rohen Zelllysat zu reduzieren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
umfasst das Verfahren ferner, ein Adenovirus-Partikel aus dem Lysat
unter Verwendung von Chromatographie zu isolieren. In bestimmten
Ausführungsformen
besteht die Isolierung im Wesentlichen aus einem einzelnen Chromatographieschritt.
In anderen Ausführungsformen
ist der Chromatographieschritt Ionenaustauschchromatographie. In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
wird die Ionenaustauschchromatographie in einem pH-Bereich zwischen
ungefähr
7,0 und ungefähr
10,0 ausgeführt.
In mehr bevorzugten Ausführungsformen
ist die Ionenaustauschchromatographie Anionenaustauschchromatographie.
In bestimmten Ausführungsformen
setzt die Anionenaustauschchromatographie DEAE, TMAE, QAE oder PEI
ein. In anderen bevorzugten Ausführungsformen
setzt die Anionenaustauschchromatographie Toyopearl Super Q 650M,
MonoQ, Source Q oder Fractogel TMAE ein.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung wird die Glucosekonzentration in den Medien zwischen
ungefähr
0,7 und ungefähr
1,7 g/l gehalten. In bestimmten anderen Ausführungsformen umfasst das Austauschen
von Puffer einen Diafiltrationsschritt.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst das Adenovirus einen adenoviralen Vektor, welcher
ein exogenes Genkonstrukt kodiert. In bestimmten derartigen Ausführungsformen
ist das Genkonstrukt funktionsfähig
mit einem Promotor verbunden. In bestimmten Ausführungsformen ist der Promotor
SV40 IE, RSV LTR, β-Aktin
oder CMV IE, Adenovirus-Major-Late,
Polyoma F9-1 oder Tyrosinase. In besonderen Ausführungsformen der Erfindung
ist das Adenovirus ein replikationsinkompetentes Adenovirus. In
anderen Ausführungsformen
fehlt dem Adenovirus mindestens ein Teil der E1-Region. Bei bestimmten
Aspekten fehlt dem Adenovirus mindestens ein Teil der E1A- und/oder
E1B-Region. In anderen Ausführungsformen
sind die Wirtszellen in der Lage, die Replikation zu komplementieren.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen sind
die Wirtszellen 293-Zellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist beabsichtigt, dass das exogene Genkonstrukt ein
therapeutisches Gen kodiert. Das therapeutische Gen kann beispielsweise
Antisense-ras, Antisense-myc, Antisense-raf, Antisense-erb, Antisense-src,
Antisense-fms, Anti sense-jun, Antisense-trk, Antisense-ret, Antisense-gsp,
Antisense-hst, Antisense-bcl, Antisense-abl, Rb, CFTR, p16, p21, p27, p57, p73,
C-CAM, APC, CTS-1, zac1, scFv-ras, DCC, NF-1, NF-2, WT-1, MEN-I, MEN-II, BRCA1, VHL,
MMAC1, FCC, MCC, BRCA2, IL-1, IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-7, IL-8, IL-9, IL-10,
IL-11, IL-12, GM-CSF, G-CSF, Thymidinkinase oder p53 kodieren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden die Zellen unter Verwendung eines nicht-denaturierenden Detergens lysiert und
geerntet. In bevorzugten Ausführungsformen
kann das Detergens Thesit®, NP-40®, Tween-20®,
Brij-58®,
Triton X®-100
oder Octylglucosid sein. Bei bestimmten anderen Aspekten der Erfindung wird
das Zelllysat mit Benzonase® oder Pulmozyme® behandelt.
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In
bestimmten Ausführungsformen
umfasst das Verfahren des Weiteren einen Konzentrationsschritt unter
Verwendung einer Membranfiltration. In bestimmten Ausführungsformen
ist die Filtration eine Tangentialflussfiltration. In bevorzugten
Ausführungsformen
kann die Filtration eine 100 bis 300 K NMWC aufweisende regenerierte
Cellulose- oder Polyethersulfonmembran verwenden.
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Die
Erfindung beschreibt auch ein Adenovirus, welches gemäß einem
Verfahren hergestellt wird, welches die Schritte umfasst, Wirtszellen
in Medien bei einer niedrigen Perfusionsrate zu kultivieren, die
Wirtszellen mit einem Adenovirus zu infizieren, die Wirtszellen
zu ernten und zu lysieren, um ein rohes Zelllysat herzustellen,
das rohe Zelllysat aufzukonzentrieren, Puffer von rohem Zelllysat
auszutauschen und die Konzentration an kontaminierenden Nukleinsäuren in
dem rohen Zelllysat zu reduzieren.
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Andere
Aspekte der Erfindung beschreiben ein Verfahren zur Reinigung eines
Adenovirus, welches umfasst, Wirtszellen zu kultivieren, die Wirtszellen
mit einem Adenovirus zu infizieren, die Wirtszellen zu ernten und
zu lysieren, indem die Zellen mit einem nicht-denaturierenden Detergens in Kontakt
gebracht werden, um ein rohes Zelllysat herzustellen, das rohe Zelllysat
aufzukonzentrieren, Puffer von rohem Zelllysat auszutauschen und
die Konzentration an kontaminierenden Nukleinsäuren in dem rohen Zelllysat
zu reduzieren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann das Detergens Thesit®, NP-40®, Tween-20®,
Brij-58®,
Triton X-100® oder
Octylglucosid sein. In spezielleren Ausführungsformen ist das Detergens
in der Lyselösung
in einer Konzentration von ungefähr
1% (Gew./Vol.) vorhanden.
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Bei
anderen Aspekten der Erfindung wird ein Adenovirus beschrieben,
welches gemäß einem
Verfahren hergestellt wird, welches die Schritte umfasst, Wirtszellen
zu kultivieren, die Wirtszellen mit einem Adenovirus zu infizieren,
die Wirtszellen zu ernten und zu lysieren, indem die Zellen mit
einem Detergens in Kontakt gebracht werden, um ein rohes Zelllysat
herzustellen, das rohe Zelllysat aufzukonzentrieren, Puffer von
rohem Zelllysat auszutauschen und die Konzentration an kontaminierenden
Nukleinsäuren
in dem rohen Zelllysat zu reduzieren.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
beschreibt die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung eines Adenovirus,
welches die Schritte umfasst, Wirtszellen in serumfreiem Medien
zu kultivieren; die Wirtszellen mit einem Adenovirus zu infizieren;
die Wirtszellen zu ernten und zu lysieren, um ein rohes Zelllysat
herzustellen; das rohe Zelllysat aufzukonzentrieren; Puffer von
rohem Zelllysat auszutauschen; und die Konzentration an kontaminierenden
Nukleinsäuren
in dem rohen Zelllysat zu reduzieren. In bevorzugten Ausführungsformen können die
Zellen unabhängig
als eine Zellsuspensionskultur oder als eine Verankerungs-abhängige Kultur kultiviert
werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
sind die Wirtszellen an das Wachstum in serumfreien Medien adaptiert.
In mehr bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die Adaptierung an ein Wachstum in serumfreien Medien eine
sequentielle Verringerung des Gehalts an fötalem Rinderserum in dem Wachstumsmedium.
Spezieller umfasst das serumfreie Medium einen Gehalt an fötalem Rinderserum
von weniger als 0,03% (Vol./Vol.).
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In
anderen Ausführungsformen
umfasst das Verfahren weiter, ein adenovirales Partikel aus dem
Lysat unter Verwendung von Chromatographie zu isolieren. In bevorzugten
Ausführungsformen
besteht die Isolierung im Wesentlichen aus einem einzigen Chromatographieschritt.
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Durch
die Erfindung wird auch ein Adenovirus beschrieben, welches hergestellt
wird gemäß einem Verfahren,
welches die Schritte umfasst, Wirtszellen in serumfreien Medien
zu kultivieren; die Wirtszellen mit einem Adenovirus zu infizieren;
die Wirtszellen zu ernten und zu lysieren, um ein rohes Zelllysat
herzustellen; das rohe Zelllysat aufzukonzentrieren; Puffer von
rohem Zelllysat auszutauschen; und die Konzentration an kontaminierenden
Nukleinsäuren
in dem rohen Zelllysat zu reduzieren.
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Die
Erfindung beschreibt weiter eine 293-Wirtszelle, die an ein Wachstum
in serumfreiem Medium adaptiert ist. Bei bestimmten Aspekten umfasst
die Adaptierung an ein Wachstum in serumfreien Medien eine sequentielle
Verringerung des Gehalts an fötalem
Rinderserum in dem Wachstumsmedium. In besonderen Ausführungsformen
ist die Zelle an ein Wachstum in Suspensionskultur adaptiert. In
bestimmten Ausführungsformen
werden die Zellen der Erfindung als IT293SF-Zellen bezeichnet. Diese
Zellen wurden bei der American Tissue Culture Collection (ATCC)
hinterlegt, um die Erfordernisse des Budapester Vertrags über die
internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren zu erfül len. Die Zellen wurden von
Dr. Shuyuan Zhang im Auftrag von Introgen Therapeutics, Inc. (Houston,
Tx.) am 17. November 1997 hinterlegt. Die IT293SF-Zelllinie ist
abgeleitet von einer Adaptierung einer 293-Zelllinie an eine serumfreie
Suspensionskultur, wie hier beschrieben. Die Zellen können in
serumfreiem IS 293-Medium (Irvine Scientific, Santa Ana, Ca.), welches
mit 100 mg/l Heparin und 0,1% Pluronic F-68 ergänzt ist, kultiviert werden und
sind für
eine Infektion durch humane Adenoviren permissiv.
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Andere
Gegenstände,
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden detaillierten
Beschreibung ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
folgenden Zeichnungen bilden einen Teil der Unterlagen und werden
aufgenommen, um bestimmte Aspekte der Erfindung weiter zu demonstrieren.
Die Erfindung kann durch Bezugnahme auf eine oder mehrere dieser
Zeichnungen in Kombination mit der detaillierten Beschreibung von
speziellen Ausführungsformen, die
hier aufgeführt
wird, besser verstanden.
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1A und 1B.
HPLC-Profile der viralen Lösungen
aus Produktionsläufen
unter Verwendung von Mediumperfusionsraten, die als „hoch" (1A) und „niedrig" (1B) gekennzeichnet sind.
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2.
Das HPLC-Profil von rohem Zelllysat (CCL) aus CellCubeTM (durchgezogene
Linie A260; gepunktete Linie A280).
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3A, 3B, 3C, 3D und 3E.
Die HPLC-Profile von Lyselösungen
aus CellCubeTM unter Verwendung von verschiedenen
Detergentien. 3A Thesit®. 3B Triton® X-100. 3C. NP-40®. 3D.
Brij® 80. 3E. Tween® 20. Detergenskonzentration:
1% (Gew./Vol.); Lysetemperatur: Raumtemperatur (durchgezogene Linie
A260; gepunktete Linie A280).
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4A und 4B.
Die HPLC-Profile einer Viruslösung
vor (4A) und nach (4B) Benzonasebehandlung (durchgezogene Linie A260; gepunktete Linie A280).
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5.
Das HPLC-Profil einer Viruslösung
nach Benzonasebehandlung in Gegenwart von 1 M NaCl. (durchgezogene
Linie A260; gepunktete Linie A280).
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6.
Reinigung von AdCMVp53-Virus unter Puffer A-Bedingungen von 20 mM
Tris + 1 mM MgCl2 + 0,2 M NaCl, pH = 7,5.
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7.
Reinigung von AdCMVp53-Virus unter Puffer A-Bedingungen von 20 mM
Tris + 1 mM MgCl2 + 0,2 M NaCl, pH = 9,0.
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8A, 8B und 8C.
HPLC-Analyse von Fraktionen, die während einer Reinigung erhalten werden. 8A Fraktion 3. 8B Fraktion
4, 8C Fraktion 8. (durchgezogene Linie A260;
gepunktete Linie A280).
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9.
Reinigung von AdCMVp53-Virus unter Puffer A-Bedingungen von 20 mM
Tris + 1 mM MgCl2 + 0,3 M NaCl, pH = 9.
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10A, 10B, 10C, 10D und 10E. HPLC-Analyse von rohen Virusfraktionen, die während einer
Reinigung erhalten werden, und von CsCl-Gradient-gereinigtem Virus. 10A Rohe Viruslösung. 10B Durchfluss. 10C. Peak Nr. 1, 10D.
Peak Nr. 2. 10E. CsCl-gereinigtes Virus. (durchgezogene
Linie A260; gepunktete Linie A280).
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11. HPLC-Reinigungsprofil aus einer Säule mit
5 cm Innendurchmesser.
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12. Die hauptsächlichen
Adenovirus-Strukturproteine, die mittels einer SDS-PAGE detektiert
werden.
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13. Die BSA-Konzentration in dem gereinigten Virus
als detektierte Konzentration des Western-Blot-Assays.
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14. Das Chromatogramm für rohes Zelllysat-Material,
welches aus dem CellCubeTM erzeugt worden
ist.
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15. Das Elutionsprofil von behandelter Viruslösung, die
unter Verwendung des Verfahrens der Erfindung unter Verwendung von
Toyopearl Super Q-Harz gereinigt worden ist.
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16A und 16B.
HPLC-Analyse einer Virusfraktion aus dem Reinigungsprotokoll. 16A HPLC-Profile einer Virusfraktion aus dem ersten
Reinigungsschritt. 16B HPLC-Profile einer Virusfraktion aus
einer zweiten Reinigung. (durchgezogene Linie A260;
gepunktete Linie A280).
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17. Reinigung einer unter Verwendung von 1% Tween® gewonnenen
Viruslösung
bei niedriger Mediumperfusionsrate.
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18. HPLC-Analyse der bei niedriger Mediumperfusionsrate
hergestellten Virusfraktion.
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19A, 19B und 19C. Analyse von säulengereinigtem Virus. 19A SDS-PAGE-Analyse. 19B Western-Blot
auf BSA. 19C Nukleinsäure-Slot-Blot,
um die Konzentration an kontaminierenden Nukleinsäuren zu
bestimmen.
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20A, 20B, 20C, 20D, 20E und 20F.
Kapazitätsuntersuchung
des Toyopearl SuperQ 650M-Harzes. 20A Durchfluss
von einem Beladungsverhältnis
von 1:1. 20B. Gereinigtes Virus aus
einem Beladungsverhältnis
von 1:1. 20C Durchfluss von einem Beladungsverhältnis von
2:1. 20D. Gereinigtes Virus aus
dem Beladungsverhältnis
von 2:1. 20E Durchfluss von einem Beladungsverhältnis von
3:1. 20F. Gereinigtes Virus aus
dem Beladungsverhältnis
von 3:1. (durchgezogene Linie A260; gepunktete
Linie A280).
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21. Durch eine isopyknische CsCl-Ultrazentrifugationssäule gereinigtes
Virus.
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22. Die HPLC-Profile von intakten Viren,
die in dem säulengereinigten
Virus vorhanden sind. A. Intaktes Virus. B. Defektes Virus. (durchgezogene
Linie A260; gepunktete Linie A280).
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23. Ein Herstellungs- und Reinigungsflussdiagramm
für AdCMVp53.
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BESCHREIBUNG
VON DER VERANSCHAULICHUNG DIENENDEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Es
ist gezeigt worden, dass adenovirale Vektoren erfolgreich bei der
eukaryotischen Genexpression und Impfstoffentwicklung verwendet
werden können.
Unlängst
haben Untersuchungen an Tieren gezeigt, dass rekombinante Adenoviren
für eine
Gentherapie verwendet werden konnten. Erfolgreiche Untersuchungen
bei einer Verabreichung von rekombinantem Adenovirus an verschiedene
Gewebe haben die Wirksamkeit von adenoviralen Vektoren im Rahmen
einer Therapie bewiesen. Dieser Erfolg hat zu der Verwendung von
solchen Vektoren in klinischen Studien am Menschen geführt. Es
besteht jetzt ein gestiegener Bedarf für die Herstellung von adenoviralen
Vektoren, die im Rahmen von verschiedenen Therapien verwendet werden
sollen. Die Techniken, die gegenwärtig zur Verfügung stehen,
sind unzureichend, um einen solchen Bedarf zu befriedigen. Die Erfindung
stellt Verfahren zur Herstellung von großen Mengen von Adenoviren für eine Verwendung
in solchen Therapien bereit.
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Die
Erfindung umfasst ein Verfahren, das für die Herstellung und Reinigung
eines replikationsdefizienten rekombinanten Adenovirus entwickelt
worden ist. Das Herstellungsverfahren basiert auf der Verwendung eines
CellcubeTM-Bioreaktors für die Zellvermehrung und Virusproduktion.
Es wurde festgestellt, dass eine gegebene Perfusionsrate, die während der
Zellvermehrungs- und Virusproduktionsphasen der Kultivierung verwendet
wird, eine signifikante Auswirkung auf die nachfolgend erfolgende
Reinigung des Virus hat. Spezieller verbessert eine niedrige bis
mittlere Mediumperfusionsrate die Virusproduktion. Zusätzlich verbessert
auch die aus gepuffertem Detergens bestehende Lyselösung, die
verwendet wird, um Zellen in dem CellcubeTM am Ende
der Virusproduktionsphase zu lysieren, das Verfahren. Bei diesen
zwei Vorteilen kann die geerntete rohe Viruslösung gereinigt werden unter
Verwendung eines einzigen Ionenaus tauschchromatographie-Laufs nach einer
Aufkonzentrierung/Diafiltration und Nukleasebehandlung, um die Konzentration
an kontaminierenden Nukleinsäuren
in der rohen Viruslösung
zu reduzieren. Das säulengereinigte
Virus weist eine äquivalente
Reinheit bezogen auf jene eines durch einen doppelten CsCl-Gradient
gereinigten Virus auf. Die gesamte Verfahrensrückgewinnung des Virusprodukts
beträgt
70% ± 10%.
Dies ist eine signifikante Verbesserung gegenüber den Ergebnissen, über die
von Huyghe et al. (1996) berichtet worden ist. Verglichen mit einer
doppelten CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation weist eine Säulenreinigung
den Vorteil auf, dass sie konsistenter, maßstäblich vergrößerbar, validierbar, schneller
und weniger teuer ist. Dieses neue Verfahren stellt eine signifikante Verbesserung
in der Technologie zur Herstellung von adenoviralen Vektoren für die Gentherapie
dar.
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Dementsprechend
ist die Erfindung so gestaltet, dass sie einen Vorteil aus diesen
Verbesserungen bei in großem
Maßstab
betriebenen Kultursystemen und bei einer in großem Maßstab erfolgenden Reinigung
für den
Zweck einer Herstellung und Reinigung von adenoviralen Vektoren
zieht. Die verschiedenen Komponenten für ein solches System und Verfahren
zur Herstellung von Adenoviren damit werden nachfolgend detailliert erläutert.
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1. Wirtszellen
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A) Zellen
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hängen
die Erzeugung und Propagierung der adenoviralen Vektoren von einer
einzigen Helferzelllinie ab, welche als 293 bezeichnet wird, die
ausgehend von humanen embryonalen Nierenzellen durch Adenovirus
Serotyp 5 (Ad5)-DNA-Fragmente
transformiert worden ist und konstitutiv E1-Proteine exprimiert
(Graham et al., 1977). Da die E3-Region in dem Ad-Genom entbehrlich
ist (Jones und Shenk, 1978), tragen die gegenwärtigen Ad-Vektoren, mit der
Hilfe von 293-Zellen, fremde DNA in entweder der E1- oder der E3- oder
in beiden Regionen (Graham und Prevec, 1991; Bett et al., 1994).
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Auch
offenbart werden rekombinante Zelllinien, die einen Teil des adenoviralen
Genoms exprimieren. Diese Zelllinien sind in der Lage, die Replikation
von rekombinanten Adenovirus-Vektoren
und Helferviren, welche Defekte in bestimmten adenoviralen Genen
aufweisen, zu unterstützen,
d.h. sie sind „permissiv" für die Vermehrung
dieser Viren und Vektoren. Die rekombinante Zelle wird auch als
eine Helferzelle bezeichnet aufgrund der Fähigkeit, Defekte in replikationsinkompetenten
adenoviralen Vektoren zu komplementieren und deren Replikation zu
unterstützen.
Der Prototyp für
eine adenovirale Helferzelle ist die 293-Zelllinie, die die adenovirale
E1-Region enthält.
293-Zellen unterstützen
die Replikation von adenoviralen Vektoren, de nen E1-Funktionen fehlen,
indem in trans die E1-aktiven Elemente, die für die Replikation erforderlich
sind, bereitgestellt werden.
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Erfindungsgemäße Helferzellen
sind von einer Säugetierzelle
und vorzugsweise von einer Primatenzelle, wie einer humanen embryonalen
Nierenzelle, abgeleitet. Obwohl verschiedene Primatenzellen bevorzugt
sind und humane oder sogar humane embryonale Nierenzellen am meisten
bevorzugt sind, wäre
eine jegliche Art von Zelle, die in der Lage ist, die Replikation
des Virus zu unterstützen,
bei der praktischen Ausführung
der Erfindung akzeptabel. Andere Zellarten könnten umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Vero-Zellen, CHO-Zellen oder jegliche eukaryotischen Zellen,
für welche
Gewebekulturtechniken etabliert sind, solange die Zellen Adenovirus-permissiv
sind. Der Begriff „Adenovirus-permissiv" bedeutet, dass das Adenovirus
oder der adenovirale Vektor in der Lage ist, innerhalb der zellulären Umgebung
den gesamten intrazellulären
Virus-Lebenszyklus abzuschließen.
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Die
Helferzelle kann von einer existierenden Zelllinie, z.B. von einer
293-Zelllinie, abgeleitet oder de novo entwickelt werden. Solche
Helferzellen exprimieren die adenoviralen Gene, die notwendig sind,
um in trans Deletionen in einem adenoviralen Genom zu komplementieren,
oder die die Replikation eines in anderer Weise defekten adenoviralen
Vektors unterstützen,
wie die E1-, E2-, E4-, E5 und späten
Funktionen. Ein besonderer Teil des Adenovirusgenoms, die E1-Region,
ist bereits verwendet worden, um Komplementationszelllinien zu erzeugen.
Ob integriert oder episomal werden sich Teile des Adenovirusgenoms,
denen ein viraler Replikationsstartpunkt fehlt, wenn sie in eine
Zelllinie eingeführt
werden, nicht replizieren, sogar wenn die Zelle mit Wildtyp-Adenovirus
superinfiziert wird. Da die Transkription der major late-Einheit
nach der viralen DNA-Replikation erfolgt, können die späten Adenovirus-Funktionen ausgehend
von einer Zelllinie zusätzlich nicht
ausreichend exprimiert werden. Dementsprechend werden die E2-Regionen,
die mit den späten
Funktionen (L1-5) überlappen,
durch Helferviren und nicht durch die Zelllinie bereitgestellt.
Typischerweise wird eine Zelllinie, die verwendet werden kann, um
die Erfindung in der Praxis auszuführen, E1 und/oder E4 exprimieren.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „rekombinante" Zelle sich auf eine
Zelle beziehen, in welche ein Gen, wie ein Gen aus dem adenoviralen
Genom oder aus einer anderen Zelle, eingeführt worden ist. Dementsprechend
sind rekombinante Zellen von in der Natur vorkommenden Zellen, die
ein rekombinant eingeführtes Gen
nicht enthalten, unterscheidbar. Rekombinante Zellen sind dementsprechend
Zellen, die ein Gen oder Gene aufweisen, das bzw. die durch „Menschenhand" eingeführt worden
ist bzw. sind.
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Replikation
wird bestimmt, indem eine Schicht von uninfizierten Zellen oder
von Zellen, die mit einem oder mehreren Helferviren infiziert worden
sind, mit Viruspartikeln in Kontakt gebracht werden, gefolgt von
einer Inkubation der Zellen. Die Bildung von viralen Plaques oder
zellfreien Flächen
in der Zellschicht ist das Ergebnis einer Zelllyse, die durch die
Expression von bestimmten viralen Produkten hervorgerufen wird.
Eine Zelllyse zeigt Virusreplikation an.
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Beispiele
für andere
nützliche
Säugetier-Zelllinien,
die mit einem replikationskompetenten Virus verwendet werden können oder
in Komplementationswirtszellen für
eine Verwendung mit replikationsdefekten Viren umgewandelt werden
können,
sind Vero- und HeLa-Zellen und Zelllinien des Ovars des chinesischen Hamsters,
W138-, BHK-, COS-7-, HepG2-, 3T3-, RIN- und MDCK-Zellen.
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B) Vermehrung in Selektionsmedien
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann es nützlich
sein, Selektionssysteme einzusetzen, die die Vermehrung von unerwünschten
Zellen ausschließen.
Dies kann bewerkstelligt werden, indem eine Zelllinie mit einem
selektierbaren Marker permanent transformiert wird oder indem eine
Zelllinie mit einem viralen Vektor, der einen selektierbaren Marker
kodiert, transduziert oder infiziert wird. In jeder Situation wird
eine Kultivierung der transformierten/transduzierten Zelle mit einem
geeigneten Arzneimittel oder einer geeigneten selektiven Verbindung
zu der Verstärkung
jener Zellen, die den Marker tragen, in der Zellpopulation führen.
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Beispiele
von Markern umfassen, sind aber nicht beschränkt auf HSV-Thymidinkinase-,
Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase- und Adeninphosphoribosyltransferase-Gene
in tk-, hgprt- bzw. aprt-Zellen. Es kann auch eine Antimetabolit-Resistenz
als Selektionsgrundlage für
dhfr, welches Resistenz gegen Methotrexat verleiht; gtp, welches
Resistenz gegen Mycophenolsäure
verleiht; neo, welches Resistenz gegen das Aminoglycosid G418 verleiht;
und hygro, welches Resistenz gegen Hygromycin verleiht, verwendet werden.
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C) Vermehrung bei Serumentwöhnung
-
Eine
Serumentwöhnungs-Adaptierung
von Verankerungs-abhängigen
Zellen an serumfreie Suspensionskulturen ist für die Herstellung von rekombinanten
Proteinen (Berg, 1993) und viralen Impfstoffen (Perrin, 1995) verwendet
worden. Es hat unlängst
einige wenige Berichte über
die Adaptierung von 293A-Zellen an serumfreie Suspensionskulturen
gegeben. Gilbert berichtete über
die Adaptierung von 293A-Zellen an serumfreie Suspensionskulturen
für die
Herstellung von Adenoviren und rekombinantem Protein (Gilbert, 1996).
Ein ähnliches
Adaptie rungsverfahren ist für
die Adaptierung von A549-Zellen an eine serumfreie Suspensionskultur
für eine
Herstellung von Adenoviren verwendet worden (Morris et al., 1996).
Zellspezifische Virusausbeuten in den adaptierten Suspensionszellen
sind jedoch ungefähr
5–10-mal
geringer als jene, die in den anhaftenden Ausgangszellen erzielt
werden.
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Unter
Verwendung der ähnlichen
Serumentwöhnungs-Prozedur
haben die Erfinder erfolgreich die 293A-Zellen an eine serumfreie
Suspensionskultur adaptiert (293SF-Zellen). Bei dieser Vorgehensweise
wurden die 293-Zellen an ein kommerziell erhältliches 293-Medium adaptiert,
indem die FBS-Konzentration in T-Kolben sequentiell verringert wurde.
Kurz zusammengefasst, betrug die anfängliche Serumkonzentration
in dem Medium ungefähr
10% FBS (in) DMEM-Medium in T-75-Kolben und die Zellen wurden an
serumfreies IS 293-Medium in T-Kolben
adaptiert, indem die FBS-Konzentration in dem Medium sequentiell
verringert wurde. Nach 6 Passagen in T-75-Kolben wurde der FBS-Prozentsatz
auf ungefähr
0,019% geschätzt
und die 293-Zellen. Die Zellen wurden zwei weitere Male in den T-Kolben
subkultiviert, bevor sie in Spinner-Kolben („Spinner-Flasks") transferiert wurden.
Die hier beschriebenen Ergebnisse zeigen, dass Zellen sich in dem
serumfreien Medium (IS293-Medium, Irvine Scientific, Santa Ana,
CA) zufriedenstellend vermehren. Durchschnittliche Verdopplungszeiten
der Zellen betrugen 18–24
h, wobei stationäre
Zellkonzentrationen in der Größenordnung
von 4–10 × 106 Zellen/ml ohne Mediumaustausch erzielt
wurden.
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D) Adaptierung von Zellen
für eine
Suspensionskultur
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Es
sind zwei Methodiken verwendet worden, um 293-Zellen an Suspensionskulturen
zu adaptieren. Graham adaptierte 293A-Zellen an eine Suspensionskultur
(293N3S-Zellen) durch 3 Reihenpassagen in Nacktmäusen (Graham, 1987). Es wurde
festgestellt, dass die 293N3S-Suspensionszellen
in der Lage waren, adenovirale E1–-Vektoren
zu unterstützen.
Jedoch beobachteten Garnier et al. (1994), dass die 293N35-Zellen eine
relative lange anfängliche
Anlaufphase (Lag-Phase) in Suspension, eine langsame Vermehrungsrate
und eine starke Tendenz zur Verklumpung hatten.
-
Das
zweite Verfahren, das verwendet wurde, ist eine graduelle Adaptierung
von 293A-Zellen
an Suspensionsvermehrung (Cold Spring Harbor Laboratories, 293S-Zellen).
Garnier et al. (1994) berichteten über die Verwendung von 293S-Zellen
für die
Herstellung von rekombinanten Proteinen ausgehend von adenoviralen
Vektoren. Die Autoren stellten fest, dass 293S-Zellen in Calcium-freiem Medium viel
weniger klumpig waren und ein Austausch von frischem Medium zum
Zeitpunkt der Virusinfektion die Proteinproduktion signifikant erhöhen konnte.
Es wurde festgestellt, dass ohne Mediumaustausch Glucose der limitierende
Faktor bei der Kultivierung war.
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Im
Rahmen der Erfindung wurden die an eine Vermehrung unter serumfreien
Bedingungen adaptierten 293-Zellen an eine Suspensionskultur adaptiert.
Die Zellen wurden in eine serumfreie 250 ml-Spinner-Suspensionskultur
(100 ml Arbeitsvolumen) für
die Suspensionskultur bei einer anfänglichen Zelldichte zwischen ungefähr 1,18 × 105 vc/ml (lebensfähige Zellen/ml) und 5,22 × 105 vc/ml. transferiert. Die Medien können mit Heparin
ergänzt
werden, um eine Aggregation von Zellen zu verhindern. Dieses Zellkultursystem
erlaubt eine gewisse Erhöhung
der Zelldichte, während
Zelllebensfähigkeit
beibehalten wird. Vermehren sich diese Zellen einmal in Kultur,
werden diese Zellen in den Spinner-Kolben ungefähr 7 weitere Passagen subkultiviert.
Es kann festgehalten werden, dass die Verdopplungszeit der Zellen
fortschreitend verringert wird, bis am Ende der aufeinander folgenden
Passagen die Verdopplungszeit ungefähr 1,3 Tage beträgt, d.h.
vergleichbar ist mit 1,2 Tagen der Zellen in 10% FSB-Medium in der
mit angehefteten Zellen erfolgenden Kultur. In dem mit Heparin ergänzten serumfreien
IS 293-Medium existierten nahezu alle Zellen als individuelle Zellen,
wobei sie in der Suspensionskultur keine Aggregate von Zellen bildeten.
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2. Zellkultursysteme
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Die
Fähigkeit,
infektiöse
virale Vektoren herzustellen, ist für die pharmazeutische Industrie
zunehmend wichtig, speziell im Kontext der Gentherapie. Im Verlauf
der letzten 10 Jahre haben Fortschritte in der Biotechnologie zu
der Herstellung einer Anzahl von wichtigen viralen Vektoren geführt, die
potentielle Verwendungen als Therapien, Impfstoffe und Proteinproduktionsmaschinen
haben. Die Verwendung von viralen Vektoren in Säugetierkulturen hat Vorteile
gegenüber
Proteinen, die in bakteriellen oder anderen niedere Lebensform-Wirten
produziert werden, aufgrund von deren Fähigkeit, komplexe Proteinstrukturen
posttranslational weiterzuverarbeiten, wie Disulfid-abhängige Faltung
und Glycosylierung.
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Die
Entwicklung von Zellkultur für
die Herstellung von Virusvektoren ist stark unterstützt worden
durch die auf dem Gebiet der Molekularbiologie erfolgte Entwicklung
von Techniken für
die Gestaltung und Konstruktion von Vektorsystemen, die in Säugetierzellkulturen
hochgradig effizient sind, einer Batterie von nützlichen Selektionsmarkern,
Genamplifizierungsschemata und einem umfassenderen Verständnis der
biochemischen und zellulären
Mechanismen, die an der Bereitstellung des endgültigen biologisch aktiven Moleküls ausgehend von
dem eingeführten
Vektor beteiligt sind.
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Häufig wurden
Faktoren, die die nachgeschaltet ablaufende (in diesem Falle nach
der Zelllyse) Seite der maßstäblichen
Produktionserhöhung
beeinflussen, nicht berücksichtigt,
bevor die Zelllinie als der Wirt für das Expressionssystem ausgewählt worden
war. Auch wurde die Entwicklung von Bioreaktorsytemen, welche in
der Lage sind, Kulturen sehr hoher Dichte für längere Zeitspannen aufrecht
zu erhalten, dem steigenden Bedarf an einer erhöhten Produktion zu geringeren
Kosten nicht gerecht.
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Die
Erfindung wird einen Vorteil ziehen aus der unlängst verfügbaren Bioreaktor-Technologie. Das
Vermehren von Zellen gemäß der Erfindung
in einem Bioreaktor erlaubt eine in großem Maßstab erfolgende Herstellung
von vollständig
biologisch aktiven Zellen, die in der Lage sind, durch die adenoviralen
Vektoren der Erfindung infiziert zu werden. Indem das System mit
einer niedrigen Perfusionsrate betrieben wird und ein unterschiedliches
Schema für
die Reinigung der infizierenden Partikel angewendet wird, stellt
die Erfindung eine Reinigungsstrategie bereit, die leicht maßstäblich vergrößerbar ist,
um große
Mengen von hochgradig gereinigtem Produkt herzustellen.
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Bioreaktoren
sind weithin für
die Herstellung von biologischen Produkten sowohl aus Suspensionskulturen
als auch aus Verankerungs-abhängigen
tierischen Zellkulturen verwendet worden. Die am weitesten verbreitet
verwendeten Produzentenzellen für
die Herstellung von adenoviralen Vektoren sind Verankerungs-abhängige humane
embryonale Nierenzellen (293-Zellen).
Bioreaktoren, die für
die Herstellung von adenoviralen Vektoren entwickelt werden sollen,
sollten das Merkmal einer hohen volumenspezifischen Kulturoberfläche aufweisen,
um eine hohe Produzentenzelldichte und hohe Virusausbeute zu erzielen.
Eine Microcarrier-Zellkultur in Bioreaktoren mit gerührtem Tank
bietet eine sehr hohe volumenspezifische Kulturoberfläche und
ist für
die Herstellung von viralen Impfstoffen verwendet worden (Griffiths,
1986). Darüber
hinaus haben sich Bioreaktoren mit gerührtem Tank industriell als
maßstäblich vergrößerbar erwiesen.
Das von Corning-Costar hergestellte, eine Mehrzahl von Platten aufweisende
CellcubeTM-Zellkultursystem bietet ebenfalls
eine sehr hohe volumenspezifische Kulturoberfläche. Zellen vermehren sich
auf beiden Seiten der Kulturplatten, die in Gestalt eines kompakten
Kubus hermetisch zusammengeschweißt sind. Anders als bei Bioreaktoren
mit gerührtem Tank
ist die CellcubeTM-Kultureinheit ein Einwegartikel.
Dies ist bei der in frühem
Stadium erfolgenden Herstellung eines klinischen Produkts hochgradig
wünschenswert
aufgrund der verringerten Kapitalaufwendungen, Qualitätskontroll-
und Qualitätssicherungskosten,
die mit Einwegsystemen verbunden sind. Unter Berücksichtigung der Vorteile,
die die verschiedenen Systeme bieten, wurden sowohl der Bioreaktor
mit gerührtem
Tank als auch das CellcubeTM-System für die Herstellung
von Adenoviren ausgewertet.
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A) Verankerungs-abhängige gegenüber nicht-Verankerungs-abhängigen Kulturen.
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Tierische
und humane Zellen können
in vitro auf zwei Weisen propagiert werden: als nicht-Verankerungs-abhängige Zellen,
die sich frei in Suspension innerhalb des gesamten Volumens der
Kultur vermehren; oder als Verankerungs-abhängige Zellen, welche eine Anheftung
an ein festes Substrat für
deren Propagierung benötigen
(d.h. eine Monolayer-Art der Zellvermehrung).
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Nicht-Verankerungs-abhängige oder
Suspensionskulturen aus kontinuierlich etablierten Zelllinien sind die
am weitesten verbreitet verwendeten Mittel für eine in großem Maßstab erfolgende
Herstellung von Zellen und Zellprodukten. Eine auf einer mikrobiellen
(bakteriellen oder Hefe-) Fermentationstechnologie basierende Suspensionskultur
in großem
Maßstab
weist klare Vorteile für
die Herstellung von Säugetier-Zellprodukten
auf. Die Verfahren sind relativ einfach auszuführen und geradlinig maßstäblich zu
vergrößern. In
dem Reaktor, der eine präzise Überwachung
und Steuerung von Temperatur, gelöstem Sauerstoff und pH ermöglicht,
können homogene
Bedingungen bereitgestellt werden und sicherstellen, dass repräsentative
Proben der Kultur genommen werden können.
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Jedoch
können
nicht immer in Suspension kultivierte Zellen bei der Herstellung
von biologischen Erzeugnissen verwendet werden. Es wird nach wie
vor davon ausgegangen, dass Suspensionskulturen tumorigenes Potential
haben, und dementsprechend bedingt deren Verwendung als Substrate
für die
Produktion Einschränkungen
für die
Verwendung der resultierenden Produkte in humanen und veterinärmedizinischen
Anwendungen (Petricciani, 1985; Larsson, 1987). In Suspensionskulturen
vermehrte Viren können
im Gegensatz zu Verankerungs-abhängigen
Kulturen manchmal schnelle Veränderungen
bei Virusmarkern verursachen, was zu verringerter Immunogenität führt (Bahnemann,
1980). Schließlich
können
manchmal sogar rekombinante Zelllinien beträchtlich höhere Mengen von Produkten sekretieren,
wenn sie als Verankerungs-abhängige Kulturen
vermehrt werden, verglichen mit der gleichen Zelllinie in Suspension
(Nilsson und Mosbach, 1987). Aus diesen Gründen werden verschiedene Arten
von Verankerungs-abhängigen Zellen
in großem
Umfang bei der Herstellung von verschiedenen biologischen Produkten
verwendet.
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B) Reaktoren und Verfahren
für Suspensionen.
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Es
wurde eine in großem
Maßstab
erfolgende Kultivierung von Säugetierkulturen
in gerührten
Tanks vorgenommen. Die Instrumentierung und Kontrollen für Bioreaktoren
wurden zusammen mit der Gestaltung der Fermenter ausgehend von verwandten
mikrobiellen Anwendungen adaptiert. Jedoch wurden durch das Erkennen
des steigenden Bedarfs für
eine Kontaminierungskontrolle bei den sich langsamer vermehrenden
Säugetierkulturen
schnell verbesserte aseptische Gestaltungen implementiert, welche
die Zuverlässigkeit
von diesen Reaktoren verbesserten. Instrumentierung und Kontrollen
sind im Wesentlichen die gleichen, wie sie bei anderen Fermentern
gefunden werden, und umfassen Bewegungs-, Temperatur-, gelöster Sauerstoff-
und pH-Kontrollen. Fortschrittlichere Sonden und automatische Analysengeräte für on-line-
und off-line-Messungen
der Trübung
(eine Funktion der vorhandenen Partikel), der Kapazität (eine
Funktion der vorhandenen lebensfähigen
Zellen), von Glucose/Lactat, Carbonat/Bicarbonat und Kohlendioxid
stehen zur Verfügung.
Maximale Zelldichten, die in Suspensionskulturen erzielbar sind,
sind relativ niedrig bei ungefähr
2–4 × 106 Zellen/ml Medium (was weniger als 1 mg
Zelltrockengewicht pro ml ist), deutlich unter den Zahlen, die bei
einer mikrobiellen Fermentierung erzielt werden.
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In
der Industrie werden am weitesten verbreitet zwei Suspensionskulturreaktor-Gestaltungen aufgrund ihrer
Einfachheit und Robustheit im Betrieb verwendet – der gerührte Reaktor und der Airliftreaktor.
Die Gestaltung des gerührten
Reaktors ist erfolgreich im Maßstab
von 8000 l Fassungsvermögen
für die
Herstellung von Interferon verwendet worden (Phillips et al., 1985;
Mizrahi, 1983). Zellen werden in einem Tank aus rostfreiem Stahl
mit einem Höhe:Durchmesser-Verhältnis von
1:1 bis 3:1 vermehrt. Die Kultur wird üblicherweise mittels eines
oder mehrerer Rührer,
welche auf aus dünnen
Lagen bestehenden Scheiben oder Schiffsschrauben-Ausführungen
basieren, gemischt. Es sind Rührersysteme,
die weniger Scherkräfte
als Schaufeln bieten, beschrieben worden. Die Bewegung kann entweder
direkt oder indirekt durch magnetisch gekoppelte Antriebe angetrieben
werden. Indirekte Antriebe verringern das Risiko einer mikrobiellen
Kontamination durch Versiegelungen an Rührerschäften.
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Der
Airliftreaktor, der ebenfalls anfänglich für eine mikrobielle Fermentierung
beschrieben und später an
eine Säugetierkultur
adaptiert worden ist, beruht auf einem Gasstrom, um die Kultur sowohl
zu mischen als auch mit Sauerstoff zu versorgen. Der Gasstrom tritt
in einen Steigleitungs („Riser")-Abschnitt des Reaktors ein
und treibt die Zirkulation an. Gas tritt an der Kulturoberfläche aus,
was bewirkt, dass dichtere Flüssigkeit, die
frei von Gasblasen ist, nach unten in den Ablaufschacht- oder Fallrohrabschnitt
des Reaktors wandert. Der Hauptvorteil dieser Gestaltung ist die
Einfachheit und das Fehlen der Notwendigkeit für ein mechanisches Mi schen.
Das Verhältnis
von Höhe
zu Durchmesser beträgt
typischerweise 10:1. Der Airliftreaktor kann relativ leicht maßstäblich vergrößert werden,
weist einen guten Massetransfer von Gasen auf und erzeugt relativ
niedrige Scherkräfte.
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Die
meisten in großem
Maßstab
ausgeführten
Suspensionskulturen werden als Batch- oder Fed-Batch-Verfahren betrieben,
da sie am geradlinigsten zu betreiben und maßstäblich zu vergrößern sind. Jedoch
stehen kontinuierliche Verfahren, die auf Chemostat- oder Perfusionsprinzipien
basieren, zur Verfügung.
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Ein
Batch-Verfahren ist ein geschlossenes System, in welchem ein typisches
Vermehrungsprofil festgestellt wird. Einer Anlaufphase (Lag-Phase)
folgen exponentielle, stationäre
und abnehmende Phasen. In einem solchen System verändert sich
die Umgebung fortwährend,
da Nährstoffe
zu Ende gehen und sich Metaboliten anhäufen. Dies macht eine Analyse
von Faktoren, welche Zellvermehrung und Produktivität beeinflussen,
und folglich eine Optimierung des Verfahrens zu einer komplexen
Aufgabe. Die Produktivität
eines Batch-Verfahrens kann erhöht
werden durch kontrolliertes Einspeisen von Schlüsselnährstoffen, um den Vermehrungszyklus
zu verlängern.
Ein solches Fed-Batch-Verfahren ist nach wie vor ein geschlossenes
System, da Zellen, Produkte und Abfallprodukte nicht entfernt werden.
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In
dem, was nach wie vor ein geschlossenes System ist, kann eine Perfusion
von frischem Medium durch die Kultur erzielt werden, indem die Zellen
mit verschiedenen Vorrichtungen (z.B. feinmaschiger Spin-Filter,
Hohlfaser- oder flache Plattenmembranfilter, Sedimentationsröhrchen („Settling
Tubes")) zurückgehalten werden.
Spin-Filter-Kulturen können
Zelldichten von ungefähr
5 × 107 Zellen/ml erzeugen. Ein wahres offenes System
und das einfachste Perfusionsverfahren ist der Chemostat, in welchem
es einen Einstrom von Medium und einen Ausfluss von Zellen und Produkten
gibt. Kulturmedium wird in den Reaktor mit einer vorher festgelegten
und konstanten Rate eingespeist, die die Verdünnungsrate der Kultur bei einem
Wert unter der maximalen spezifischen Vermehrungsrate der Zellen
hält (um
ein Auswaschen der Zellmasse aus dem Reaktor zu verhindern). Kulturfluid,
welches Zellen und Zellprodukte und Nebenprodukte enthält, wird
mit derselben Rate entfernt.
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C) Nicht-perfundierte
Anheftungssysteme.
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Traditionell
werden Verankerungs-abhängige
Zellkulturen auf dem Boden von kleinen Glas- oder Kunststoffgefäßen propagiert.
Das für
den Labormaßstab
geeignete begrenzte Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen, das klassische und traditionelle Techniken bieten, hat
einen Engpass bei der Herstellung von Zellen und Zellprodukten in
großem
Maßstab
erzeugt. Beim Versuch, Systeme bereitzustellen, die große zugängliche Oberflächen für die Zellvermehrung
in einem kleinen Kulturvolumen bieten, sind verschiedene Techniken
vorgeschlagen worden: das Rollerflaschen („roller bottle")-System, die Vermehrungsvorrichtung
mit gestapelten Platten („stack
plates propagator"),
die Spiralfilmflaschen, das Hohlfasersystem, das gepackte Bett,
das Plattenaustauschersystem und die Membranschlauch-Spule. Da diese
Systeme in ihrer Natur nicht-homogen sind und manchmal auf einer
Mehrzahl von Prozessen basieren, leiden sie unter den folgenden
Nachteilen – limitiertes
Potential für
eine maßstäbliche Vergrößerung,
Schwierigkeiten bei der Entnahme von Zellproben, begrenztes Potential
für das
Messen und Steuern von Schüsselverfahrensparametern
und Schwierigkeiten, homogene Umgebungsbedingungen innerhalb der
gesamten Kultur beizubehalten.
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Trotz
dieser Nachteile ist ein üblicherweise
verwendetes Verfahren für
eine Verankerungs-abhängige Zellproduktion
in großem
Maßstab
die Rollerflasche. Da sie nur wenig mehr als ein großer unterschiedlich
geformter T-Kolben ist, macht die Einfachheit des Systems dieses
sehr verlässlich
und daher attraktiv. Es stehen vollständig automatisierte Roboter
zur Verfügung,
die Tausende von Rollerflaschen pro Tag handhaben können, wodurch
das Risiko von Kontaminierung und Inkonsistenz, welches mit der
ansonsten erforderlichen intensiven Handhabung durch Menschen verbunden
ist, eliminiert wird. Bei häufigen
Medienwechseln können Rollerflaschenkulturen
Zelldichten nahe 0,5 × 106 Zellen/cm2 erzielten
(was ungefähr
109 Zellen/Flasche oder nahezu 107 Zellen/ml Kulturmedien entspricht).
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D) Kultur auf Microcarriern
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Im
Bemühen,
die Nachteile der traditionellen Verankerungs-abhängigen Zellkulturverfahren
zu überwinden,
entwickelte van Wezel (1967) das Konzept der Microcarrier-Kultursysteme. In
diesem System werden Zellen auf der Oberfläche von kleinen festen Teilchen,
die in dem Vermehrungsmedium durch langsame Bewegung suspendiert
werden, vermehrt. Zellen heften sich an die Microcarrier an und
vermehren sich auf der Microcarrier-Oberfläche nach und nach bis zur Konfluenz.
Tatsächlich
verbessert dieses in großem
Maßstab eingesetzte
Kultursystem die Anheftungs-abhängige
Kultur ausgehend von einem Einzelscheiben-Verfahren zu einem Einheits-Verfahren,
in welchem sowohl Monolayer- als auch Suspensionskultur zusammengebracht worden
sind. Dementsprechend erhöht
das Kombinieren der notwendigen Oberfläche, damit eine Zelle sich vermehren
kann, mit den Vorteilen der homogenen Suspensionskultur die Produktion.
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Die
Vorteile von Microcarrier-Kulturen gegenüber den meisten anderen Verankerungs-abhängigen,
in großem
Maßstab
ausgeführten
Kultivierungsverfahren sind mehrfach. Erstens bieten Microcarrier-Kulturen
ein hohes Oberfläche:Volumen-Verhältnis (welches
variabel ist, indem die Carrier-Konzentration verändert wird), welches
zu hohen Zelldichteausbeuten und einem Potential für die Gewinnung
von hochgradig konzentrierten Zellprodukten führt. Zellausbeuten betragen
bis zu 1–2 × 107 Zellen/ml, wenn Kulturen in einem perfundierter Reaktor-Modus vermehrt werden.
Zweitens können
Zellen in eine einzige Einheit darstellenden Verfahrensgefäßen anstelle
einer Verwendung von vielen kleinen Gefäßen mit niedriger Produktivität (d.h.
Kolben oder Schalen) vermehrt werden. Dies resultiert in einer weit
besseren Nährstoff-Ausnutzung und einer
beträchtlichen
Einsparung von Kulturmedium. Darüber
hinaus führt
eine Vermehrung in einem einzelnen Reaktor zu einer Verringerung
der Notwendigkeit für
Raum für
Einrichtungen und bei der Anzahl von Handhabungsschritten, die pro
Zelle benötigt
werden, wodurch Arbeitskosten und Kontaminationsrisiko verringert
werden. Drittens macht die gut gemischte und homogene Microcarrier-Suspensionskultur
es möglich,
Umgebungsbedingungen zu überwachen
und zu steuern (z.B. pH, pO2 und Konzentration
von Mediumbestandteilen), was zu einer besser reproduzierbaren Zellvermehrung
und Produkt-Rückgewinnung
führt.
Viertens ist es möglich,
eine repräsentative
Probe für
ein Betrachten unter dem Mikroskop, chemisches Testen oder Zählung zu
entnehmen. Fünftens
können,
da Microcarrier sich schnell aus einer Suspension absetzen, die
Verwendung eines Fed-Batch-Verfahrens oder das Ernten von Zellen
relativ leicht erfolgen. Sechstens macht die Weise der Verankerungs-abhängigen Kulturvermehrung
auf den Microcarriern es möglich,
dieses System für
andere Zellmanipulationen, wie Zelltransfer ohne die Verwendung
von proteolytischen Enzymen, Cokultivierung von Zellen, Transplantierung
in Tiere und Perfusion der Kultur unter Verwendung von Dekantern,
Säulen,
Wirbelschichten oder Hohlfasern für ein Zurückhalten der Microcarrier,
zu verwenden. Siebtens werden Microcarrier-Kulturen relativ leicht maßstäblich vergrößert unter
Verwendung von herkömmlicher
Ausrüstung,
die für
eine Kultivierung von mikrobiellen und tierischen Zellen in Suspension
verwendet wird.
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E) Mikroverkapselung von
Säugetierzellen
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Ein
Verfahren, von dem gezeigt worden ist, dass es für die Kultivierung von Säugetierzellen
besonders nützlich
ist, ist die Mikroverkapselung. Die Säugetierzellen werden innerhalb
einer semipermeablen Hydrogelmembran zurückgehalten. Es wird um die
Zellen herum eine poröse
Membran gebildet, welche den Austausch von Nährstoffen, Gasen und Stoffwechselpro dukten
mit dem gesamten Volumen, welches die Kapsel umgibt, erlaubt. Es
sind mehrere Methoden entwickelt worden, die sanft, schnell und
nicht-toxisch sind und wo die resultierende Membran ausreichend
porös und
fest ist, um die sich vermehrende Zellmasse während der gesamten Kultivierungszeit
zu unterhalten. Diese Methoden basieren allesamt auf löslichem
Alginat, welches durch Tröpfchenkontakt
mit einer Calcium enthaltenden Lösung
geliert wird. Lim (1982, U.S.-Patent 4,352,883) beschreibt Zellen,
die in einer ungefähr
1%-igen Lösung
von Natriumalginat konzentriert sind, die durch eine kleine Öffnung gepresst
werden, wodurch Tröpfchen
gebildet werden, und die in eine ungefähr 1%-ige Calciumchlorid-Lösung freigesetzt
werden. Die Tröpfchen
werden dann zu einer Schicht von Polyaminosäure, die ionisch an das Oberflächen-Alginat
bindet, gegossen. Schließlich
wird das Alginat erneut verflüssigt
durch Behandeln des Tröpfchens
mit einem Chelatbildner, um die Calciumionen zu entfernen. Andere
Verfahren verwenden Zellen in einer Calciumlösung, die in eine Alginatlösung getropft
werden soll, wodurch ein hohles Alginat-Kügelchen erzeugt wird. Ein ähnlicher
Ansatz umfasst Zellen in einer Chitosan-Lösung, die in Alginat getropft
wird, was ebenfalls hohle Kügelchen
erzeugt.
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Mikroverkapselte
Zellen werden in Reaktoren mit gerührtem Tank leicht vermehrt
und werden bei Korngrößen im Bereich
von 150–1500 μm Durchmesser
leicht in einem perfundierten Reaktor unter Verwendung eines feinmaschigen
Siebs zurückgehalten.
Das Verhältnis
von Kapselvolumen zu gesamtem Mediumvolumen kann von so dicht wie
1:2 bis 1:10 gehalten werden. Bei Zelldichten innerhalb der Kapseln
von bis zu 108 beträgt die effektive Zelldichte
in der Kultur 1–5 × 107.
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Die
Vorteile einer Mikroverkapselung gegenüber anderen Verfahren umfassen
den Schutz vor den schädlichen
Wirkungen von Scherbeanspruchungen, die aufgrund des Durchperlens
von Gasen und der Bewegung auftreten, die Fähigkeit, Körnchen leicht zurückzuhalten
für den
Zweck einer Verwendung von perfundierten Systemen, die maßstäbliche Vergrößerung erfolgt
relativ geradlinig, und die Fähigkeit,
die Körnchen für eine Implantierung
zu verwenden.
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Die
Erfindung beschreibt Zellen, die von Natur aus Verankerungs-abhängig sind.
293-Zellen sind
beispielsweise Verankerungs-abhängig,
und wenn sie in Suspension vermehrt werden, werden die Zellen sich
aneinander anheften und sich in Klumpen vermehren, wodurch schließlich Zellen
im inneren Kern von jedem Klumpen erstickt werden, wenn diese eine
Größe erreichen,
die die Zellen im Kern durch die Kulturbedingungen nicht länger unterhaltbar
zurücklässt. Dementsprechend
wird ein effizientes Mittel für
eine in großem
Maßstab
erfolgende Kultur von Verankerungs-abhängigen Zellen benötigt, um
diese Zellen effektiv einzusetzen, um große Mengen von Adenovirus zu
erzeugen.
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F) Perfundierte Anheftungssysteme
-
Perfundierte
Anheftungssysteme sind eine bevorzugte Form der Erfindung. Perfusion
bezieht sich auf einen kontinuierlichen Fluss in einem Fließgleichgewichtszustand
(„steady
state") durch oder über eine
Population von Zellen (einer physiologischen Nährstofflösung). Sie impliziert das Zurückhalten
der Zellen innerhalb der Kultureinheit im Gegensatz zu einer in
einem kontinuierlichen Fluss erfolgenden Kultur, die die Zellen
mit dem entnommenen Medium herauswäscht (z.B. Chemostat). Die
Idee von Perfusion ist seit dem Beginn des Jahrhunderts bekannt
und ist angewendet worden, um kleine Gewebestücke für eine ausgedehnte mikroskopische
Beobachtung lebensfähig
zu halten. Die Technik wurde initiiert, um das Zellmilieu in vivo
nachzuahmen, wo Zellen kontinuierlich mit Blut, Lymphe oder anderen
Körperfluiden
versorgt werden. Ohne Perfusion durchlaufen Zellen in Kultur alternierende
Phasen, wo sie gefüttert
werden und hungern, wodurch die vollständige Ausprägung von deren Vermehrung und
Stoffwechselpotential begrenzt wird.
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Die
gegenwärtige
Verwendung einer perfundierten Kultur erfolgt in Reaktion auf die
Herausforderung, Zellen in hohen Dichten (d.h. 0,1–5 × 108 Zellen/ml) zu kultivieren. Um Dichten über 2–4 × 106 Zellen/ml hinaus zu erhöhen, muss das Medium konstant
durch eine frische Zufuhr ersetzt werden, um Ernährungsmängel zu kompensieren und toxische
Produkte zu entfernen. Perfusion erlaubt eine weit bessere Steuerung
der Kulturumgebung (pH, pO2, Nährstoffkonzentrationen
u.s.w.) und sie ist ein Mittel zur signifikanten Erhöhung der
Verwendung der Oberfläche
innerhalb einer Kultur für
die Zellanheftung.
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Die
Entwicklung eines perfundierten Reaktors mit gepacktem Bett unter
Verwendung einer Bettmatrix aus einem Vliesmaterial hat ein Mittel
bereitgestellt, um eine Perfusionskultur bei Dichten, welche 108 Zellen/ml des Bettvolumens übersteigen,
aufrechtzuerhalten (Celli-GenTM, New Brunswick Scientific, Edison, NJ;
Wang et al., 1992; Wang et al., 1993; Wang et al., 1994). Kurz beschrieben,
umfasst dieser Reaktor einen verbesserten Reaktor für die Kultivierung
von sowohl Verankerungs- als auch nicht-Verankerungs-abhängigen Zellen. Der
Reaktor ist als ein gepacktes Bett mit einem Mittel, um eine interne
Rezirkulation bereitzustellen, gestaltet. Vorzugsweise wird ein
Fasermatrix-Carrier oder -Träger
in einem Korb innerhalb des Reaktorgefäßes platziert. Ein oberer und
unterer Abschnitt des Korbs hat Löcher, was es dem Medium erlaubt,
durch den Korb zu fließen.
Ein speziell gestaltetes Laufrad stellt eine Rezirkulation des Mediums
durch den Raum, welcher durch die Fasermatrix eingenommen wird,
bereit, um eine gleichförmige
Zufuhr von Nährstoffen
und die Entfernung von Abfallprodukten sicherzustellen. Dies stellt
gleichzeitig sicher, dass eine vernachlässigbare Menge der gesamten
Zellmasse in dem Medium suspendiert wird. Die Kombination des Korbs
und der Rezirkulation stellt auch einen blasenfreien Fluss von oxygeniertem
Medium durch die Fasermatrix bereit. Die Fasermatrix ist ein Vliesmaterial
mit einem „Poren"durchmesser von 10 μm bis 100 μm, was ein
hohes internes Volumen mit Porenvolumen, welche dem 1- bis 20-fachen
des Volumens von individuellen Zellen entspricht, bereitstellt.
-
Im
Vergleich zu anderen Kultursystemen bietet dieser Ansatz mehrere
signifikante Vorteile. Bei einem Fasermatrix-Carrier sind die Zellen
vor mechanischer Beanspruchung aufgrund von Bewegung und Schaumbildung
geschützt.
Der freie Mediumfluss durch den Korb versorgt die Zellen mit optimal
regulierten Sauerstoffkonzentrationen, pH-Werten und Nährstoffkonzentrationen.
Produkte können
kontinuierlich aus der Kultur entfernt werden und die geernteten
Produkte sind frei von Zellen und können in Medium mit geringem
Proteingehalt hergestellt werden, was nachfolgende Reinigungsschritte
vereinfacht. Auch bietet die einzigartige Gestaltung dieses Reaktorsystems
eine leichtere Art und Weise, den Reaktor maßstäblich zu vergrößern. Gegenwärtig stehen
Größen bis
zu 30 l zur Verfügung.
Einhundert Liter- und 300 Liter-Versionen
befinden sich in der Entwicklung und theoretische Berechnungen unterstützen einen
bis zu 1000 Liter-Reaktor. Diese Technologie wird detailliert in
WO 94/17178 (04. August 1994, Freedman et al.) erläutert.
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Das
CellcubeTM (Corning-Costar)-Modul stellt
eine große
styrolische Oberfläche
für die
Immobilisierung und Vermehrung von an ein Substrat angehefteten
Zellen bereit. Es ist eine integral verkapselte sterile Einweg-Vorrichtung,
die eine Reihe von parallelen Kulturplatten aufweist, die miteinander
verbunden sind, um dünne
versiegelte Laminarströmungsräume zwischen
benachbarten Platten zu erzeugen.
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Das
CellcubeTM-Modul weist Einlass- und Auslassöffnungen
auf, die einander diagonal gegenüber
liegen und dazu beitragen, den Mediumfluss zu regulieren. Während der
ersten paar Tage der Vermehrung wird die Kultur im Allgemeinen durch
das Medium, welches innerhalb des Systems nach dem anfänglichen
Beimpfen enthalten ist, zufriedengestellt. Die Menge an Zeit zwischen
dem anfänglichen
Beimpfen und dem Beginn der Mediumperfusion ist abhängig von
der Dichte von Zellen in dem für
das Beimpfen verwendeten Inokulum und der Zellvermehrungsrate. Die
Messung der Nährstoffkonzentration
in dem zirkulierenden Medium ist ein guter Indikator für den Status
der Kultur. Wenn eine Vorgehensweise etabliert wird, kann es erforderlich
sein, die Nährstoffzusammensetzung
bei einem Spektrum von verschiedenen Perfusionsra ten zu überwachen,
um die wirtschaftlichsten und produktivsten Betriebsparameter zu
bestimmen.
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Zellen
innerhalb des Systems erreichen eine höhere Lösungsdichte (Zellen/ml) als
in traditionellen Kultursystemen. Viele typischerweise verwendete
Basismedien sind so gestaltet, dass sie 1–2 × 106 Zellen/ml/Tag
unterstützen.
Ein typischer CellcubeTM-Lauf mit einer
Oberfläche
von 85000 cm2 enthält ungefähr 6 l Medium innerhalb des
Moduls. Die Zelldichte übersteigt
oftmals 107 Zellen/ml in dem Kulturgefäß. Bei Konfluenz
werden pro Tag 2–4
Reaktorvolumen Medium benötigt.
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Der
zeitliche Ablauf und die Parameter der Produktionsphase von Kulturen
hängen
von der Art und der Verwendung einer bestimmten Zelllinie ab. Viele
Kulturen benötigen
ein unterschiedliches Medium für
die Produktion, als es für
die Vermehrungsphase der Kultur erforderlich ist. Der Übergang
von einer Phase zu der anderen wird wahrscheinlich eine Mehrzahl
von Waschschritten in traditionellen Kulturen erfordern. Das CellcubeTM-System setzt jedoch ein Perfusionssystem
ein. Einer der Vorteile eines solchen Systems ist die Fähigkeit, einen
sanften Übergang
zwischen verschiedenen Betriebsphasen bereitzustellen. Das Perfusionssystem
negiert die Notwendigkeit für
traditionelle Waschschritte, die danach streben, Serumkomponenten
in einem Vermehrungsmedium zu entfernen.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung wird das CellCubeTM-System
verwendet, um mit AdCMVp53 transfizierte Zellen zu vermehren. 293-Zellen
wurden als Inokulum gemäß der Empfehlung
des Herstellers in den CellcubeTM eingebracht.
Die Inokulationszelldichten lagen im Bereich von 1–1,5 × 104/cm2. Man ließ Zellen
7 Tage bei 37°C
unter Kulturbedingungen von pH = 7,20, DO = 60% Luftsättigung
sich vermehren. Die Mediumperfusionsrate wurde gemäß der Glucosekonzentration
in dem CellcubeTM reguliert. Einen Tag vor
der Virusinfektion wurde das Medium für die Perfusion von einem Puffer,
welcher 10% FBS umfasste, zu einem Puffer, welcher 2% FBS umfasste,
geändert.
Am Tag 8 wurden Zellen mit Virus mit einer Infektionsmultiplizität (MOI)
von 5 infiziert. Die Mediumperfusion wurde nach der Infektion unverzüglich für 1 h gestoppt,
dann für
den restlichen Zeitraum der Virusproduktionsphase wieder aufgenommen.
Die Kultur wurde 45–48
h nach der Infektion geerntet. Diese Kulturbedingungen sind selbstverständlich beispielhaft
und können gemäß den Ernährungserfordernissen
und Vermehrungserfordernissen einer bestimmten Zelllinie variiert
werden. Eine solche Variation kann ohne unangemessene Experimentierarbeit
ausgeführt
werden und liegt ohne Weiteres innerhalb der Fachkenntnisse des
Fachmanns auf diesem Gebiet.
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G) Serumfreie Suspensionskultur
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden adenovirale Vektoren für
eine Gentherapie ausgehend von einer Verankerungs-abhängigen Kultur
von 293-Zellen (293A-Zellen), wie oben beschrieben, hergestellt.
Eine maßstäbliche Vergrößerung der
Produktion von adenoviralen Vektoren wird durch die Verankerungsabhängigkeit
von 293A-Zellen begrenzt. Um die maßstäbliche Vergrößerung zu
vereinfachen und den zukünftigen
Bedarf an adenoviralen Vektoren zu erfüllen, sind signifikante Bemühungen der
Entwicklung von alternativen Herstellungsverfahren, die einer maßstäblichen
Vergrößerung zugänglich sind,
gewidmet worden. Verfahren umfassen das Vermehren von 293A-Zellen
in Microcarrier-Kulturen und die Adaptierung von 293A-Produzentenzellen
an Suspensionskulturen. Microcarrier-Kulturtechniken sind oben beschrieben
worden. Diese Technik beruht auf der Anheftung von Produzentenzellen
an die Oberflächen
von Microcarriern, die in Kulturmedium durch mechanische Bewegung
suspendiert sind. Das Erfordernis einer Zellanheftung kann der maßstäblichen Vergrößerung von
Microcarrier-Kulturen einige Beschränkungen auferlegen.
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Darüber hinaus
erfordern die berichteten 293-Suspensionszellen das Vorhandensein
von 5–10%
FBS im Kulturmedium für
eine optimale Zellvermehrung und Virusproduktion. Historisch bestanden
Bedenken auf der Seite von Verordnungen erlassenden Institutionen
hinsichtlich des Vorhandenseins von Proteinen von Rinder-Herkunft
in Zellkulturmedien, speziell unlängst aufgrund des Ausbruchs
von Bovine Spongiform Encephalopathy (BSE; bovine spongiforme Enzephalopathie)
in einigen Ländern.
Es muss ein rigoroses und komplexes nachgeschaltetes Reinigungsverfahren
entwickelt werden, um kontaminierende Proteine und jegliche fremde Viren
aus dem Endprodukt zu entfernen. Die Entwicklung einer serumfreien
293-Suspensionskultur wird als eine hauptsächliche Verfahrensverbesserung
für die
Herstellung von adenoviralen Vektoren für die Gentherapie angesehen.
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Ergebnisse
einer Virusproduktion in Spinner-Kolben und einem Bioreaktor mit
einem gerührten
3 l-Tank zeigen an, dass die zellspezifische Virusproduktivität der 293SF-Zellen
ungefähr
2,5 × 104 vp/Zelle betrug, welche ungefähr 60–90% von
jener aus den 293A-Zellen ist. Jedoch ist aufgrund der höheren stationären Zellkonzentration
die volumetrische Virusproduktivität ausgehend von der 293SF-Kultur
im Wesentlichen äquivalent
zu jener der 293A-Zellkultur. Die Erfinder haben auch beobachtet,
dass die Virusproduktion signifikant zunahm, indem ein frischer
Mediumaustausch zum Zeitpunkt der Virusinfektion ausgeführt wurde.
Die Erfinder sind dabei, die limitierenden Faktoren im Medium auszuwerten.
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Diese
Feststellungen ermöglichen
ein maßstäblich vergrößerbares,
effizientes und leicht validierbares Verfahren für die Herstellung von adenoviralen
Vektoren. Dieses Adaptierungsverfahren ist nicht nur auf 293A-Zellen
beschränkt
und wird in gleicher Weise nützlich
sein, wenn es auf andere Produzentenzellen von adenoviralen Vektoren
angewendet wird.
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3. Verfahren zur Zellernte
und -lyse
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Eine
Infektion durch Adenoviren führt
zur Lyse der Zellen, die infiziert werden. Die lytischen Merkmale einer
Adenovirus-Infektion erlauben zwei unterschiedliche Arten der Virusproduktion.
Eine besteht in dem Ernten von infizierten Zellen vor der Zelllyse.
Die andere Art und Weise besteht in dem Ernten von Virusüberstand nach
vollständiger
Zelllyse durch das produzierte Virus. Für die letztgenannte Art und
Weise werden längere Inkubationsdauern
benötigt,
um eine vollständige
Zelllyse zu erzielen. Diese verlängerte
Inkubationszeit nach der Virusinfektion erzeugt ernsthafte Bedenken über die
erhöhte
Möglichkeit
einer Erzeugung von replikationskompetenten Adenoviren (RCA), insbesondere
für die
gegenwärtige
erste Generation von adenoviralen Vektoren (Vektoren mit E1-Deletion).
Dementsprechend wurde das Ernten von infizierten Zellen vor einer
Zelllyse als Produktionsweise der Wahl gewählt. Tabelle 1 listet die üblichsten
Methoden, die zum Lysieren von Zellen nach der Zellernte verwendet
worden sind, auf. TABELLE
1. Für
die Zelllyse verwendete Methoden
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A) Detergentien
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Zellen
werden durch Membranen umgrenzt. Um Komponenten der Zelle freizusetzen,
ist es notwendig, die Zellen aufzubrechen. Die vorteilhafteste Weise,
auf welche dies bewerkstelligt werden kann, besteht gemäß der Erfindung
darin, die Membranen durch Verwendung von De tergentien zu solubilisieren.
Detergentien sind amphipathische Moleküle mit einem unpolaren Ende
von aliphatischer oder aromatischer Natur und einem polaren Ende,
welches geladen oder ungeladen sein kann. Detergentien sind hydrophiler
als Lipide und weisen dementsprechend eine größere Wasserlöslichkeit
als Lipide auf. Sie ermöglichen
die Dispergierung von in Wasser unlöslichen Verbindungen in wässrigen
Medien und werden verwendet, um Proteine in einer nativen Form zu
isolieren und zu reinigen.
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Detergentien
können
denaturierend oder nicht-denaturierend sein. Die Erstgenannten können anionisch,
wie Natriumdodecylsulfat, oder kationisch, wie Ethyltrimethylammoniumbromid,
sein. Diese Detergentien zerstören
Membranen vollständig
und denaturieren das Protein durch Zerstören von Protein-Protein-Wechselwirkungen.
Nicht-denaturierende Detergentien können unterteilt werden in nicht-anionische
Detergentien, wie Triton® X-100, Gallensalze, wie
Cholate, und zwitterionische Detergentien, wie CHAPS. Zwitterionische Detergentien
enthalten sowohl kationische als auch anionische Gruppen in demselben
Molekül,
die positive Ladung wird durch die negative Ladung an demselben
oder einem benachbarten Molekül
neutralisiert.
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Denaturierende
Mittel, wie SDS, binden an Proteine als Monomere und die Reaktion
wird durch ein Gleichgewicht angetrieben, bis sie gesättigt ist.
Dementsprechend bestimmt die Konzentration an freien Monomeren die
notwendige Detergenskonzentration. Die SDS-Bindung erfolgt kooperativ,
d.h. die Bindung von einem Molekül
SDS erhöht
die Wahrscheinlichkeit, dass ein anderes Molekül sich an jenes Protein bindet,
und verändert
das Protein zu Stäbchen,
deren Länge
proportional zu deren Molekulargewicht ist.
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Nicht-denaturierende
Mittel, wie Triton® X-100, binden weder an
native Konformationen noch haben sie einen kooperativen Bindungsmechanismus.
Diese Detergentien haben starre und sperrige apolare Gruppierungen,
die in wasserlösliche
Proteine nicht eindringen. Sie binden an die hydrophoben Teile von
Proteinen. Triton® X-100 und andere nicht-anionische
Polyoxyethylen-Detergentien sind unwirksam, Protein-Protein-Wechselwirkungen
zu zerstören,
und können
künstliche
Aggregate von Protein hervorrufen. Diese Detergentien werden jedoch
Protein-Lipid-Wechselwirkungen
zerstören,
sind aber viel sanfter und in der Lage, die native Form und funktionalen
Eigenschaften der Proteine zu bewahren.
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Die
Detergentienentfernung kann auf verschiedene Weisen versucht werden.
Dialyse funktioniert gut mit Detergentien, die als Monomere vorliegen.
Die Dialyse ist in gewissem Maße
unwirksam bei Detergentien, die leicht unter Bildung von Micellen
aggregieren, da Micellen zu groß sind,
um durch die Dialyse hindurchzugehen. Ionenaustauschchromatographie
kann eingesetzt werden, um dieses Problem zu umgehen. Die Lösung mit
aufgebrochenem Protein wird auf eine Ionenaustauschchromatographiesäule aufgetragen
und die Säule
wird dann mit Puffer ohne Detergens gewaschen. Das Detergens wird
als Ergebnis der Äquilibrierung des
Puffers mit der Detergenslösung
entfernt werden. Alternativ kann die Proteinlösung durch einen Dichtegradient
geleitet werden. Während
das Protein durch die Gradienten sedimentiert, wird das Detergens
aufgrund des chemischen Potentials entfernt werden.
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Oftmals
ist ein einzelnes Detergens nicht vielseitig genug für die Solubilisierung
und Analyse des Milieus von Proteinen, das in einer Zelle gefunden
wird. Die Proteine können
in einem Detergens solubilisiert werden und dann in ein anderes
geeignetes Detergens für
eine Proteinanalyse gegeben werden. Die in dem ersten Schritt gebildeten
Protein-Detergens-Micellen sollten sich von reinen Detergens-Micellen
abtrennen. Wenn diese zu einem Überschuss
von Detergens für
eine Analyse zugegeben werden, wird das Protein in Micellen mit
beiden Detergentien gefunden. Die Abtrennung der Detergens-Protein-Micellen
kann mit Ionenaustausch- oder
Gelfiltrationschromatographie, Dialyse oder Trennnungen vom Schwebedichten-Typ,
bewerkstelligt werden.
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Triton® X-Detergentien:
Diese Familie von Detergentien (Triton® X-100,
X114 und NP-40) weist die gleichen grundlegenden Merkmale auf, sie
unterscheiden sich aber in ihrer speziellen hydrophoben-hydrophilen
Natur. Alle diese heterogenen Detergentien haben eine verzweigte
8-Kohlenstoff-Kette, die an einen aromatischen Ring angeheftet ist.
Dieser Abschnitt des Moleküls
trägt am
meisten zu der hydrophoben Natur des Detergens bei. Triton® X-Detergentien werden
verwendet, um Membranproteine unter nicht-denaturierenden Bedingungen
zu solubilisieren. Die Wahl des Detergens, um Proteine zu solubilisieren,
wird von der hydrophoben Natur des zu solubilisierenden Proteins
abhängen.
Hydrophobe Proteine erfordern hydrophobe Detergentien, um sie effektiv
zu solubilisieren.
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Triton® X-100
und NP-40 sind in Struktur und Hydrophobizität sehr ähnlich und sind in den meisten Anwendungen,
einschließlich
Zelllyse, Lipidentfernung, Proteindissoziation und Membranprotein-
und Lipidsolubilisierung, gegeneinander austauschbar. Im Allgemeinen
werden 2 mg Detergens verwendet, um 1 mg Membranprotein zu solubilisieren,
oder 10 mg Detergens/1 mg Lipidmembran. Triton® X-114
ist nützlich,
um hydrophobe von hydrophilen Proteinen zu trennen.
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Brij®-Detergentien:
Diese sind in der Struktur ähnlich
zu Triton® X-Detergentien,
indem sie variierende Längen
von Polyoxyethylen-Ketten, die an eine hydrophobe Kette angeheftet
sind, aufweisen. Jedoch weisen die Brij®-Detergentien
anders als Triton® X-Detergentien keinen
aromatischen Ring auf und die Länge
der Kohlenstoffketten kann variieren. Die Brij®- Detergentien sind
schwierig aus einer Lösung
unter Verwendung von Dialyse zu entfernen, sie können aber durch Detergens-entfernende
Gele entfernt werden. Brij® 58 ist Triton® X100
in seinen hydrophoben/hydrophilen Merkmalen am ähnlichsten. Brij®-35
ist ein üblicherweise
verwendetes Detergens in HPLC-Anwendungen.
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Dialysierbare
nichtionische Detergentien: η-Octyl-β-D-glucosid
(Octylglucopyranosid) und η-Octyl-β-D-thioglucosid
(Octylthioglucopyranosid, OTG) sind nicht-denaturierende nichtionische
Detergentien, die aus einer Lösung
leicht durch Dialyse entfernt werden. Diese Detergentien sind nützlich für das Solubilisieren von
Membranproteinen und zeigen bei 280 nm geringe UV-Absorption. Octylglucosid
weist eine hohe CMC von 23–25
mM auf und ist in Konzentrationen von 1,1–1,2% verwendet worden, um
Membranproteine zu solubilisieren.
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Octylthioglucosid
wurde erstmalig synthetisiert, um eine Alternative zu Octylglucosid
anzubieten. Octylglucosid ist teuer herzustellen und es gibt einige
inhärente
Probleme in biologischen Systemen, da es durch β-Glucosidase hydrolysiert werden
kann.
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Tween®-Detergentien:
Die Tween®-Detergentien
sind nicht-denaturierende, nichtionische Detergentien. Sie sind
Polyoxyethylensorbitanester von Fettsäuren. Tween® 20
und Tween® 80-Detergentien
werden als Blockierungsmittel in biochemischen Anwendungen verwendet
und werden üblicherweise
zu Proteinlösungen zugesetzt,
um eine nicht-spezifische Bindung an hydrophobe Materialien, wie
Kunststoffe oder Nitrocellulose, zu verhindern. Sie sind als Blockierungsmittel
in ELISA- und Blotting-Anwendungen verwendet worden. Im Allgemeinen
werden diese Detergentien in Konzentrationen von 0,01–1,0% verwendet,
um eine nicht-spezifische Bindung an hydrophobe Materialien zu verhindern.
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Es
ist gezeigt worden, dass Tween® 20 und andere nichtionische
Detergentien einige Proteine von der Oberfläche von Nitrocellulose entfernen.
Tween® 80
ist verwendet worden, um Membranproteine, vorhandene nicht-spezifische
Bindung von Protein an eine Mehrzahl von Vertiefungen aufweisende
Kunststoff-Gewebekulturplatten zu solubilisieren und um nicht-spezifische Bindung
durch Serumproteine und biotinyliertes Protein A an Polystyrolplatten
im ELISA zu verringern.
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Der
Unterschied zwischen diesen Detergentien ist die Länge der
Fettsäurekette.
Tween® 80
leitet sich von Ölsäure mit
einer C18-Kette ab, während Tween® 20
sich von Laurinsäure
mit einer C12-Kette ableitet. Die längere Fettsäurekette
macht das Tween® 80-Detergens
weniger hydrophil als das Tween® 20-Detergens.
Beide Detergentien sind in Wasser sehr gut löslich.
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Die
Tween®-Detergentien
sind aus einer Lösung
durch Dialyse schwierig zu entfernen, Tween® 20 kann
aber durch Detergentien entfernende Gele entfernt werden. Die in
diesen De tergentien gefundene Polyoxyethylenkette macht sie anfällig für eine Oxidation
(Peroxid-Bildung),
wie dies für
die Detergentien der Triton® X- und Brij®-Reihen
zutrifft.
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Zwitterionische
Detergentien: Das zwitterionische Detergens CHAPS ist ein Sulfobetain-Derivat
von Cholsäure.
Dieses zwitterionische Detergens ist nützlich für die Solubilisierung von Membranproteinen,
wenn Proteinaktivität
wichtig ist. Dieses Detergens ist über einen breiten pH-Bereich
(pH 2–12)
nützlich
und wird aus einer Lösung
durch Dialyse leicht entfernt aufgrund von hohen CMCs (8–10 mM).
Dieses Detergens weist bei 280 nm geringe Absorption auf, was dieses
nützlich
macht, wenn eine Protein-Überwachung
bei dieser Wellenlänge
erforderlich ist. CHAPS ist mit dem BCA Protein Assay verträglich und
kann aus einer Lösung
durch ein Detergentien entfernendes Gel entfernt werden. Proteine
können
in Gegenwart von CHAPS iodiert werden.
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CHAPS
ist erfolgreich verwendet worden, um intrinsische Membranproteine
und Rezeptoren zu solubilisieren und die Funktionsfähigkeit
des Proteins aufrechtzuerhalten. Wenn Cytochrom P-450 in entweder
Triton® X-100
oder Natriumcholat solubilisiert wird, werden Aggregate gebildet.
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B) Nicht-Detergens-Methoden
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Verschiedene
Nicht-Detergens-Methoden werden, wie folgt, beschrieben:
Einfrieren-Auftauen:
Dies ist eine weithin verwendete Technik zur Zelllyse in einer sanften
und wirkungsvollen Weise gewesen. Zellen werden im Allgemeinen schnell
in beispielsweise einem Trockeneis/Ethanol-Bad eingefroren, bis
sie vollständig
gefroren sind, dann werden sie in ein 37°C-Wasserbad transferiert, bis
sie vollständig
aufgetaut sind. Dieser Zyklus wird einige Male wiederholt, um eine
vollständige
Zelllyse zu erzielen.
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Beschallung:
Es ist festgestellt worden, dass Hochfrequenz-Ultraschallschwingungen
für das
Aufbrechen von Zellen nützlich
ist. Die Methode, durch welche Ultraschallwellen Zellen aufbrechen,
ist nicht vollständig
verstanden, es ist aber bekannt, dass hohe vorübergehende Drücke erzeugt
werden, wenn Suspensionen Ultraschallschwingung ausgesetzt werden.
Der Hauptnachteil bei dieser Technik besteht darin, dass beträchtliche
Mengen an Wärme
erzeugt werden. Um Wärmeeffekte
zu minimieren, werden speziell gestaltete Glasgefäße verwendet,
um die Zellsuspension aufzunehmen. Solche Gestaltungen erlauben,
dass die Suspension weg von der Ultraschallsonde zu der Außenseite
des Gefäßes zirkuliert,
wo sie abkühlt,
da der Kolben in Eis gestellt ist.
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Hochdruck-Extrusion:
Dies ist eine häufig
verwendete Methode, um mikrobielle Zellen aufzubrechen. Die French-Press-Zelle
setzt Drücke
von 10,4 × 107 Pa (16000 p.s.i.) ein, um Zel len aufzubrechen.
Dieser Apparat besteht aus einer Kammer aus rostfreiem Stahl, die
sich zu der Außenseite
mittels eines Nadelventils öffnet.
Die Zellsuspension wird in die Kammer mit dem Nadelventil in geschlossener
Position eingebracht. Nach Umkehren der Kammer wird das Ventil geöffnet und
der Kolben hineingestoßen,
um jegliche Luft in der Kammer herauszudrücken. Mit dem Ventil in geschlossener
Position wird die Kammer wieder in ihre Ausgangslage zurückgebracht,
auf eine feste Grundlage gesetzt und der erforderliche Druck auf
den Kolben durch eine hydraulische Presse ausgeübt. Wenn der Druck erreicht
worden ist, wird das Nadelventil teilweise geöffnet, um den Druck geringfügig abzulassen,
und während
die Zellen expandieren, platzen sie. Das Ventil wird offen gehalten,
während
der Druck beibehalten wird, so dass es einen Tropfenfall von aufgebrochenen
Zellen gibt, der gesammelt werden kann.
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Feststoff-Scherungsmethoden:
Ein mechanisches Scheren mit Schleifmitteln kann erzielt werden
in Mickle-Schüttlern,
die eine Suspension kräftig
in Schwingungen versetzen (300–3000-mal/min)
in Gegenwart von Glaskörnchen
von 500 nm Durchmesser. Diese Methode kann zu Organellenschädigung führen. Eine
besser kontrollierte Methode besteht darin, eine Hughes-Press zu verwenden,
wo ein Kolben die meisten Zellen zusammen mit Schleifmitteln oder
tiefgefrorener Paste von Zellen durch einen 0,25 mm Durchmesser-Schlitz in
der Druckkammer presst. Drücke
von bis zu 5,5 × 107 Pa (8000 p.s.i.) können verwendet werden, um Bakterienpräparationen
zu lysieren.
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Flüssigkeits-Scherungsmethoden:
Diese Methoden setzen Mischer, die mit hoher Geschwindigkeit hin-
und hergehende oder rotierende Blätter oder Schaufeln verwenden,
Homogenisatoren, die eine Aufwärts/Abwärtsbewegung
eines Plungerkolbens und Balls verwenden, und Microfluidizer oder „Impinging
Jet" (auftreffender
Strahl)-Vorrichtungen, die eine Passage mit hoher Geschwindigkeit
durch Schläuche/Rohre
mit kleinem Durchmesser oder ein Auftreffen von zwei Fluidströmen mit
hoher Geschwindigkeit verwenden, ein. Die Schaufeln oder Blätter von
Mischern sind in unterschiedlichen Winkeln geneigt, um ein effizientes
Mischen zu erlauben. Homogenisatoren werden üblicherweise in kurzen Hochgeschwindigkeits-Bursts
von einigen wenigen Sekunden betrieben, um örtliche Wärme zu minimieren. Diese Techniken
sind nicht generell für
mikrobielle Zellen geeignet, aber sogar eine sehr sanfte Flüssigkeitsscherung
ist üblicherweise
adäquat,
um tierische Zellen aufzubrechen.
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Hypotonische/Hypertonische
Methoden: Zellen werden einer Lösung
mit einer viel geringeren (hypotonischen) oder höheren (hypertonischen) Konzentration
an gelösten
Stoffen ausgesetzt. Der Unterschied der Konzentration der gelösten Stoffe
erzeugt einen osmotischen Druckgradienten. Der resultierende Einstrom von
Wasser in die Zelle in einer hypotonischen Umgebung bewirkt, dass
die Zellen quellen und bersten. Der Ausfluss von Wasser aus der
Zelle in einer hypertonischen Umgebung bewirkt, dass die Zellen
schrumpfen und nachfolgend zerplatzen.
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4. Verfahren zur Konzentrierung
und Filtration
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Ein
Aspekt der Erfindung setzt Verfahren zur rohen Reinigung von Adenovirus
aus einem Zelllysat ein. Diese Methoden umfassen Klärung, Konzentrierung
und Diafiltration. Der anfängliche
Schritt in diesem Reinigungsverfahren ist eine Klärung des
Zelllysats, um großes
partikuläres
Material, insbesondere Zellkomponenten, aus dem Zelllysat zu entfernen.
Eine Klärung
des Lysats kann erzielt werden unter Verwendung eines Tiefenfilters
(Depth Filter) oder durch Tangentialflussfiltration. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wird das Zelllysat durch einen Tiefenfilter geleitet,
welcher aus einer gepackten Säule
von relativ nicht-adsorbierendem
Material (z.B. Polyesterharze, Sand, Diatomeenerde, Kolloide, Gele
und dergleichen) besteht. Bei einer Tangentialflussfiltration (TFF)
strömt
die Lysatlösung
entlang einer Membranoberfläche,
die die Rückdiffusion
von gelösten
Materialien von der Membranoberfläche in die Filtrationslösung (Bulk
Solution) vereinfacht. Membranen werden im Allgemeinen innerhalb
von verschiedenen Arten von Filterapparaturen angeordnet, einschließlich Platten
mit offenen Kanälen
und Rahmen, Hohlfasern und Röhrchen.
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Nach
Klärung
und Vorfiltration des Zelllysats wird der resultierende Virusüberstand
zuerst aufkonzentriert und dann wird der Puffer durch Diafiltration
ausgetauscht. Der Virusüberstand
wird durch Tangentialflussfiltration entlang einer Ultrafiltrationsmembran
von 100–300
K nominalem Molekulargewichtsausschluss aufkonzentriert. Ultrafiltration
ist ein Druckmodifiziertes Konvektionsverfahren, das semipermeable
Membranen verwendet, um Spezies anhand von Molekülgröße, -gestalt und/oder -ladung
zu trennen. Sie trennt Lösemittel von
gelösten
Stoffen verschiedener Größen unabhängig von
der Molekülgröße des gelösten Materials
ab. Ultrafiltration ist sanft, wirkungsvoll und kann verwendet werden,
um Lösungen
gleichzeitig aufzukonzentrieren und zu entsalzen. Ultrafiltrationsmembranen
weisen im Allgemeinen zwei unterschiedliche Lagen auf: eine dünne (0,1–1,5 μm) dichte
Haut mit einem Porendurchmesser von 10–400 Angström und eine offene Unterstruktur
mit fortschreitend größeren Hohlräumen, die überwiegend
offen sind zu der Permeat-Seite des Ultrafilters. Dementsprechend
kann eine jegliche Spezies, die in der Lage ist, durch die Poren
der Haut hindurchzutreten, frei durch die Membran hindurchtreten.
Für eine
maximale Zurückhaltung
von gelöstem
Material wird eine Membran ausgewählt, die einen nominalen Molekulargewichtsausschluss
deutlich unterhalb von jenem der Spezies, die zurückgehalten
wird, aufweist. Bei der Konzentrierung von Makromolekülen reichert
die Membran den Gehalt der gewünschten
biologischen Spezies an und stellt ein Filtrat, das von zurückgehaltenen Substanzen
befreit ist, bereit. Mikrosolute (gelöste Mikrostoffe) werden mit
dem Lösemittel
konvektiv entfernt. In dem Zuge, wie die Konzentration des zurückgehaltenen
gelösten
Materials zunimmt, nimmt die Ultrafiltrationsrate ab.
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Diafiltration
oder Pufferaustausch unter Verwendung von Ultrafiltern ist eine
ideale Weise für
eine Entfernung und einen Austausch von Salzen, Zuckern, nicht-wässrigen
Lösemitteln,
zur Trennung von freien von gebundenen Spezies, Entfernung von Material
von niedrigem Molekulargewicht oder zur schnellen Veränderung
von ionischen und pH-Umgebungen. Mikrosolute werden am effizientesten
entfernt, indem Lösemittel
zu der der Ultrafiltration zu unterziehenden Lösung hinzugesetzt wird mit
einer Rate, die gleich der Ultrafiltrationsrate ist. Dies wäscht Mikrospezies
aus der Lösung
bei konstantem Volumen aus, wodurch die zurückgehaltene Spezies gereinigt
wird. Die Erfindung setzt einen Diafiltrationsschritt ein, um den
Puffer des Virusüberstands vor
einer Benzonase®-Behandlung
auszutauschen.
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5. Virusinfektion
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Die
Erfindung setzt in einem Beispiel eine adenovirale Infektion von
Zellen ein, um therapeutisch signifikante Vektoren zu erzeugen.
Typischerweise wird das Virus einfach gegenüber der geeigneten Wirtszelle unter
physiologischen Bedingungen, welche eine Aufnahme des Virus erlauben,
exponiert.
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Adenovirus
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Adenovirus
ist für
eine Verwendung als Gentransfervektor besonders geeignet aufgrund
von dessen DNA-Genom von mittlerer Größe, leichter Handhabung, hohem
Titer, breitem Zielzellspektrum und hoher Infektiosität. Das Virusgenom
von grob 36 kb wird durch invertierte terminale Sequenzwiederholungen
(ITR) von 100–200
Basenpaaren (bp) begrenzt, in welchen cis-wirkende Elemente, die
für die
Virus-DNA-Replikation und Verpackung erforderlich sind, enthalten
sind. Die frühen
(E) und späten
(L) Regionen des Genoms, die unterschiedliche Transkriptionseinheiten
enthalten, werden durch den Beginn der viralen DNA-Replikation unterteilt.
-
Die
E1-Region (E1A und E1B) kodiert Proteine, die für die Regulation der Transkription
des Virusgenoms und einiger weniger zellulärer Gene verantwortlich sind.
Die Expression der E2-Region (E2A und E2B) führt zu der Synthese der Proteine
für die
virale DNA-Replikation. Dieses Proteine sind an der DNA-Replikation,
der Expression der späten
Gene und am Abschal ten der Wirtszelle beteiligt (Renan, 1990). Die
Produkte der späten
Gene (L1, L2, L3, L4 und L5), einschließlich der Hauptmenge der viralen
Kapsidproteine, werden nur nach signifikanter Prozessierung eines
einzelnen primären
Transkripts, welches durch den „major late"-Promotor (MLP) bereitgestellt
wird, exprimiert. Der MLP (lokalisiert bei 16,8 Karten-Einheiten)
ist während der
späten
Phase der Infektion besonders effizient und alle ausgehend von diesem
Promotor bereitgestellten mRNAs weisen eine dreiteilige 5'-Leader (TL; „tripartite
Leader")-Sequenz
auf, die sie zu bevorzugten mRNAs für eine Translation macht.
-
Um
ein Adenovirus für
eine Gentherapie zu optimieren, ist es erforderlich, das Aufnahmevermögen zu maximieren,
so dass große
DNA-Segmente aufgenommen werden können. Es ist auch sehr wünschenswert, die
Toxizität
und immunologische Reaktion, die mit bestimmten adenoviralen Produkten
verbunden sind, zu verringern. Eine Entfernung von großen Abschnitten
des adenoviralen Genoms und das Bereitstellen der deletierten Genprodukte
in trans durch Helferviren und/oder Helferzellen erlaubt die Insertion
von großen
Abschnitten von heterologer DNA in den Vektor. Diese Strategie wird
auch zu verringerter Toxizität
und Immunogenität
der Adenovirus-Genprodukte führen.
-
Das
umfängliche
Ersetzen von DNA ist möglich,
da die cis-Elemente, die für
die virale DNA-Replikation erforderlich sind, allesamt in den invertierten
terminalen Sequenzwiederholungen (ITR) (100–200 bp) an beiden Enden des
linearen viralen Genoms lokalisiert sind. Plasmide, die ITRs enthalten,
können
in Gegenwart eines nicht-defekten Adenovirus replizieren (Hay et
al., 1984). Dementsprechend sollte eine Aufnahme dieser Elemente
in einen adenoviralen Vektor eine Replikation erlauben.
-
Zusätzlich befindet
sich das Verpackungssignal für
die Virus-Einkapselung zwischen 194–385 bp (0,5–1,1 Karten-Einheiten)
am linken Ende des Virusgenoms (Hearing et al., 1987). Dieses Signal
ahmt die Proteinerkennungsstelle in der Bakteriophage λ-DNA nach,
wo eine spezielle Sequenz nahe dem linken Ende, aber außerhalb
der Sequenz des kohäsiven
Endes, die Bindung an Proteine, die für eine Insertion der DNA in die
Kopfstruktur benötigt
werden, vermittelt. E1-Substitutionsvektoren von Ad haben gezeigt,
dass ein 450 bp (0–1,25
Karten-Einheiten)-Fragment
am linken Ende des Virusgenoms eine Verpackung in 293-Zellen dirigieren
konnte (Levrero et al., 1991).
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Zuvor
ist gezeigt worden, dass bestimmte Regionen des adenoviralen Genoms
in das Genom von Säugetierzellen
eingebaut werden können
und die dadurch kodierten Gene exprimiert werden können. Diese Zelllinien
sind in der Lage, die Replikation eines adenoviralen Vektors zu
unterstützen,
der hinsichtlich der adenoviralen Funktion, die durch die Zelllinie
kodiert wird, defizient ist (einen Mangel aufweist). Es gibt auch
Berichte über
eine Komplementierung von replikationsdefizienten adenoviralen Vektoren
durch „Hilfs"-Vektoren, z.B. Wildtyp-Virus
oder konditional defekte Mutanten.
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Replikationsdefiziente
adenovirale Vektoren können
in trans durch Helferviren komplementiert werden. Diese Beobachtung
allein erlaubt jedoch keine Isolierung der replikationsdefizienten
Vektoren, da das Vorhandensein von Helferviren, welche benötigt werden,
um Replikationsfunktionen bereitzustellen, eine jegliche Präparation
kontaminieren würde.
Dementsprechend wurde ein zusätzliches
Element benötigt,
das der Replikation und/oder der Verpackung des replikationsdefizienten
Vektors zusätzlich
Spezifität
verleihen würde. Jenes
Element leitet sich, wie im Rahmen der Erfindung vorgesehen, von
der Verpackungsfunktion von Adenoviren ab.
-
Es
ist gezeigt worden, dass ein Verpackungssignal für Adenovirus in dem linken
Ende der herkömmlichen
Adenovirus-Karte existiert (Tibbetts, 1977). Spätere Untersuchungen zeigten,
dass eine Mutante mit einer Deletion in der E1A (194–358 bp)-Region
des Genoms sich sogar in einer Zelllinie, die die frühe (E1A) Funktion
komplementierte, schlecht vermehrte (Hearing und Shenk, 1983). Wenn
eine kompensierende adenovirale DNA (0–353 bp) durch Rekombination
in das rechte Ende der Mutante eingefügt wurde, wurde das Virus normal
verpackt. Weitere Mutationsanalysen identifizierten ein kurzes,
wiederholtes, positionsabhängiges
Element in dem linken Ende des Ad5-Genoms. Es wurde festgestellt,
dass eine Kopie der Wiederholungssequenz für eine effiziente Verpackung
ausreichend ist, wenn sie an einem der beiden Enden des Genoms vorhanden
ist, nicht aber, wenn sie in Richtung des Inneren des Ad5-DNA-Moleküls bewegt
wird (Hearing et al., 1987).
-
Durch
Verwendung von mutierten Versionen des Verpackungssignals ist es
möglich,
Helferviren zu erzeugen, die mit variierenden Effizienzen verpackt
werden. Typischerweise sind die Mutationen Punktmutationen oder
Deletionen. Wenn Helferviren mit geringer Verpackungseffizienz in
Helferzellen vermehrt werden, wird das Virus verpackt, obgleich
mit verringerten Raten verglichen mit Wildtyp-Virus, wodurch eine
Vermehrung der Helferviren erlaubt wird. Wenn diese Helferviren
in Zellen zusammen mit Virus, das Wildtyp-Verpackungssignal enthält, vermehrt
werden, werden jedoch die Wildtyp-Verpackungssignale präferentiell
gegenüber
den mutierten Versionen erkannt. Gibt es nur eine limitierende Menge
an Verpackungsfaktor, werden die die Wildtyp-Signale enthaltenden
Viren verglichen mit den Helferviren selektiv verpackt. Wenn die
Präferenz groß genug
ist, sollten Stammlösungen,
die sich Homogenität
annähern,
erhalten werden.
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6. Gentechnologische Modifizierung
von viralen Vektoren
-
In
bestimmten Ausführungsformen
umfasst die Erfindung weiter die Manipulation von viralen Vektoren. Solche
Verfahren umfassen die Verwendung eines Vektorkonstrukts, welches
beispielsweise eine heterologe DNA, die ein Gen von Interesse kodiert,
und ein Mittel für
deren Expression enthält,
ein Replizieren des Vektors in einer geeigneten Helferzelle, das
Gewinnen von ausgehend davon produzierten Viruspartikeln und ein
Infizieren von Zellen mit den rekombinanten Viruspartikeln. Das
Gen könnte
einfach ein Protein kodieren, für
welches große
Mengen des Proteins gewünscht
werden, d.h. in großem
Maßstab
ausgeführte
in vitro-Produktionsmethoden.
Alternativ könnte
das Gen ein therapeutisches Gen sein, um beispielsweise Krebszellen
zu behandeln, immunmodulatorische Gene zu exprimieren, um Virusinfektionen
zu bekämpfen,
oder um die Funktion eines Gens als Ergebnis eine genetischen Defekts
zu ersetzen. Im Kontext des Gentherapievektors wird das Gen eine
heterologe DNA sein, womit gemeint ist, dass es DNA umfasst, die
von einer anderen Quelle als dem Virusgenom, das das Grundgerüst für den Vektor
bereitstellt, abgeleitet ist. Schließlich kann das Virus als ein
viraler Lebendimpfstoff wirken und ein Antigen von Interesse für die Produktion
von Antikörpern
gegen dieses exprimieren. Das Gen kann von einer prokaryotischen
oder eukaryotischen Quelle, wie einem Bakterium, einem Virus, einer
Hefe, einem Parasiten, einer Pflanze oder sogar einem Tier abgeleitet
sein. Die heterologe DNA kann auch von mehr als einer Quelle abgeleitet
sein, d.h. ein Multigen-Konstrukt oder ein Fusionsprotein. Die heterologe
DNA kann auch eine regulatorische Sequenz, die von einer Quelle
abgeleitet sein kann, und das Gen aus einer unterschiedlichen Quelle
umfassen.
-
A) Therapeutische Gene
-
p53
wird gegenwärtig
als ein Tumorsuppressorgen angesehen (Montenarh, 1992). Hohe Konzentrationen
von mutiertem p53 sind in vielen Zellen, die durch chemische Kanzerogenese,
Bestrahlung mit ultraviolettem Licht und mehrere Viren, einschließlich SV40,
transformiert worden sind, gefunden worden. Das p53-Gen ist ein
häufiges
Ziel für
eine durch Mutation hervorgerufene Inaktivierung bei einer großen Vielzahl von
humanen Tumoren und ist bereits dokumentiert, das am häufigsten
mutierte Gen bei üblichen
Krebserkrankungen beim Menschen zu sein (Mercer, 1992). Es ist bei über 50%
der humanen NSCLC (Hollestein et al., 1991) und bei einem breiten
Spektrum von anderen Tumoren mutiert.
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Das
p53-Gen kodiert ein 393 Aminosäuren-Phosphoprotein,
das Komplexe mit Wirtsproteinen, wie dem großen T-Antigen und E1B, bilden
kann. Das Protein wird in normalen Geweben und Zellen gefunden, aber
in Konzentrationen, die im Allgemeinen sehr gering sind im Vergleich
zu transformierten Zellen oder Tumorgewebe. Interessanterweise scheint
Wildtyp-p53 bei der Regulation von Zellvermehrung und -teilung wichtig
zu sein. Es ist gezeigt worden, dass eine Überexpression von Wildtyp-p53
in einigen Fällen
bei humanen Tumorzelllinien antiproliferativ wirken kann. Dementsprechend
kann p53 als ein negativer Regulator der Zellvermehrung wirken (Weinberg,
1991) und kann direkt unkontrollierte Zellvermehrung supprimieren
oder direkt oder indirekt Gene aktivieren, die diese Vermehrung
supprimieren. Dementsprechend kann ein Fehlen oder eine Inaktivierung
von Wildtyp-p53 zu Transformation beitragen. Jedoch weisen einige
Untersuchungen darauf hin, dass das Vorhandensein von mutiertem
p53 für
eine vollständige
Expression des transformierenden Potentials des Gens erforderlich
sein kann.
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Wildtyp-p53
wird als ein wichtiger Regulator der Vermehrung bei vielen Zellarten
angesehen. Missense-Mutationen sind für das p53-Gen üblich und
treten bekanntermaßen
bei wenigstens 30 unterschiedlichen Codons auf, wobei oftmals dominante
Allele erzeugt werden, die Verschiebungen beim Zellphänotyp ohne
eine Reduktion zu Homozygotie erzeugen. Zusätzlich scheinen viele dieser
dominanten negativen Allele im Organismus toleriert und in der Keimbahn
weitergegeben zu werden. Es erweist sich, dass verschiedene mutierte Allele
von minimal funktionsgestörten
bis zu stark penetrierenden dominanten negativen Allelen reichen
(Weinberg, 1991).
-
Casey
und Kollegen haben darüber
berichtet, dass eine Transfektion von zwei humanen Brustkrebszelllinien
mit DNA, welche Wildtyp-p53 kodiert, die Vermehrungssuppressionskontrolle
in solchen Zellen wiederherstellt (Casey et al., 1991). Eine ähnliche
Wirkung ist auch bei einer Transfektion von humanen Lungenkrebszelllinien
mit Wildtyp-, nicht aber mit mutiertem p53 gezeigt worden (Takahasi
et al., 1992). P53 erscheint dominant gegenüber dem mutierten Gen und wird
eine Selektion gegenüber
einer Proliferation ermöglichen, wenn
Zellen mit dem mutierten Gen damit transfiziert werden. Eine normale
Expression des transfizierten p53 ist für normale Zellen mit endogenem
Wildtyp-p53 nicht schädlich.
Dementsprechend könnten
solche Konstrukte ohne abträgliche
Wirkungen durch normale Zellen aufgenommen werden. Es wird dementsprechend vorgeschlagen,
dass die Behandlung von mit p53 assoziierten Krebsarten mit Wildtyp-p53-Expressionskonstrukten
die Anzahl von malignen Zellen oder deren Vermehrungsrate verringern
wird. Darüber
hinaus legen neuere Untersuchungen nahe, dass einige p53- Wildtyp-Tumore ebenfalls
gegenüber
den Wirkungen einer Expression von exogenem p53 empfindlich sind.
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Die
hauptsächlichen Übergänge des
eukaryotischen Zellzyklus werden durch Cyclinabhängige Kinasen oder CDKs ausgelöst. Ein
CDK, die Cyclin-abhängige
Kinase 4 (CDK4), reguliert die Progression durch die G1-Phase.
Die Aktivität
dieses Enzyms kann darin bestehen, Rb in der späten G1-Phase
zu phosphorylieren. Die Aktivität
von CDK4 wird kontrolliert durch eine aktivierende Untereinheit,
D-Typ-Cyclin, und durch eine inhibitorische Untereinheit, z.B. p16INK4, das biochemisch als ein Protein, das
spezifisch an CDK4 bindet und diese hemmt und dementsprechend die
Rb-Phosphorylierung regulieren kann, charakterisiert worden ist
(Serrano et al., 1993; Serrano et al., 1995). Da das p16INK4-Protein ein CDK4-Inhibitor ist (Serrano,
1993), kann eine Deletion dieses Gens die Aktivität von CDK4
erhöhen,
was zu einer Hyperphosphorylierung des Rb-Proteins führt. p16
reguliert auch bekanntermaßen
die Funktion von CDK6.
-
p16INK4 gehört
zu einer neu beschriebenen Klasse von CDK-inhibierenden Proteinen,
die auch p16B, p21WAF1,CIPI,SDII und
p27KIP1 umfasst. Das p16INK4-Gen
kartiert auf 9p21, eine Chromosomenregion, die bei vielen Tumorarten
häufig
deletiert ist. Homozygote Deletionen und Mutationen des p16INK4-Gens sind in humanen Tumorzelllinien
häufig.
Dieser Hinweis legt nahe, dass das p16INK4-Gen
ein Tumorsuppressorgen ist. Diese Interpretation ist jedoch durch
die Beobachtung, dass die Häufigkeit
der p16INK4-Gen-Veränderungen bei primären unkultivierten
Tumoren viel geringer ist als in kultivierten Zelllinien, in Frage
gestellt worden (Caldas et al., 1994; Chen et al., 1994; Hussussian
et al., 1994; Kamb et al., 1994a; Kamb et al., 1994b; Mori et al.,
1994; Okamoto et al., 1994; Nobori et al., 1995; Orlow et al., 1994;
Arap et al., 1995). Eine Wiederherstellung von Wildtyp-p16INK4-Funktion durch Transfektion mit einem
Plasmid-Expressionsvektor
verringerte die Kolonienbildung durch einige humane Krebszelllinien
(Okamoto, 1994; Arap, 1995).
-
C-CAM
wird in praktisch allen Epithelzellen exprimiert (Odin und Obrink,
1987). C-CAM mit
einem offensichtlichen Molekulargewicht von 105 kD wurde ursprünglich aus
der Plasmamembran der Ratten-Leberzelle durch dessen Reaktion mit
spezifischen Antikörpern,
die die Zellaggregation neutralisieren, isoliert (Obrink, 1991).
Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass strukturell gesehen
C-CAM zu der Immunglobulin (Ig)-Überfamilie
gehört
und dessen Sequenz hochgradig homolog zu dem carcinoembryonalen
Antigen (CEA) ist (Lin und Guidotti, 1989). Die Verwendung eines
Baculovirus-Expressionssystems, Cheung et al., (1993a, 1993b und
1993c) zeigte, dass die erste Ig-Domäne von C-CAM für die Zelladhäsionsaktivität kritisch
ist.
-
Zelladhäsionsmoleküle oder
CAMs sind bekanntermaßen
an einem komplexen Netzwerk von molekularen Wechselwirkungen, die
Organentwicklung und Zelldifferenzierung regulieren, beteiligt (Edelman,
1985). Neuere Daten legen nahe, dass eine fehlerhafte Expression
von CAMs an der Tumorgenese von mehreren Neoplasmen beteiligt sein
kann; beispielsweise ist eine verringerte Expression von E-Cadherin,
welches hauptsächlich
in Epithelzellen exprimiert wird, mit dem Fortschreiten von mehreren
Arten von Neoplasmen verbunden (Edelman und Crossin, 1991; Frixen
et al., 1991; Bussemakers et al., 1992; Matsura et al., 1992; Umbas
et al., 1992). Auch zeigten Giancotti und Ruoslahti (1990), dass
ein Erhöhen
der Expression von α5β1-Integrin durch Gentransfer die Tumorigenität von Ovarzellen
des chinesischen Hamsters in vivo verringern kann. Es ist jetzt
gezeigt worden, dass C-CAM Tumorwachstum in vitro und in vivo supprimiert.
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Andere
Tumorsuppressoren, die gemäß der Erfindung
eingesetzt werden können,
umfassen RB, APC, DCC, NF-1, NF-2, WT-1, MEN-I, MEN-II, zac1, p73,
BRCA1, VHL, FCC, MMAC1, MCC, p16, p21, p57, C-CAM, p27 und BRCA2.
Apoptose-Induktoren, wie Bax, Bak, Bcl-X5,
Bik, Bid, Harakiri, Ad E1B, Bad und ICE-CED3-Proteasen, könnten in ähnlicher
Weise gemäß der Erfindung
Verwendung finden.
-
Verschiedene
Enzymgene sind gemäß der Erfindung
von Interesse. Solche Enzyme umfassen Cytosindesaminase, Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase,
Galactose-1-phosphat-Uridyltransferase, Phenylalaninhydroxylase,
Glucocerebrosidase, Sphingomyelinase, α-L-Iduronidase, Glucose-6-phosphatdehydrogenase,
HSV-Thymidinkinase und humane Thymidinkinase.
-
Hormone
sind eine andere Gruppe von Genen, die in den hier beschriebenen
Vektoren verwendet werden können.
Umfasst werden Wachstumshormon, Prolactin, placentares Lactogen,
luteinisierendes Hormon, Follikel-stimulierendes Hormon, Choriongonadotropin,
Thyreotropin, Leptin, Adrenocorticotropin (ACTH), Angiotensin I
und II, β-Endorphin, β-Melanozyten
stimulierendes Hormon (β-MSH),
Cholecystokinin, Endothelin I, Galanin, gastrisches inhibitorisches
Peptid (GIP), Glucagon, Insulin, Lipotropine, Neurophysine, Somatostatin,
Calcitonin, das mit dem Calcitonin-Gen verwandte Peptid (CGRP; „calcitonin
gene related peptide"),
das „β-calcitonin gene related
peptide", der Hyperkalzämie- oder
Malignitätsfaktor
(1–40),
Parathormon-verwandtes Protein (107–139) (PTH-rP), Parathormon-verwandtes
Protein (107–111)
(PTH-rP), Glucagon-artiges
Peptid (GLP-1), Pankreastatin, pankreatisches Peptid, Peptid YY,
PHM, Sekretin, vasoaktives intestinales Peptid (VIP), Oxytocin,
Vasopressin (AVP), Vasotocin, Enkephalinamid, Metorphinamid, das α-Melanozyten
stimulierende Hormon (alpha-MSH), der atriale natriuretische Faktor
(5–28)
(ANF), Amylin, Amyloid P-Komponente (SAP-1), das Corticotropin-freisetzende
Hormon (CRH), der Wachstumshormon-freisetzende Faktor (GHRH), das
luteinisierendes Hormon freisetzende Hormon (LHRH), Neuropeptid
Y, Substanz K (Neurokinin A), Substanz P und das Thyrotropin freisetzende
Hormon (TRH).
-
Andere
Klassen von Genen, bezüglich
derer beabsichtigt wird, dass sie in die Vektoren der Erfindung inseriert
werden, umfassen Interleukine und Zytokine. Interleukin 1 (IL-1),
IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-7, IL-8, IL-9, IL-10, IL-11, IL-12,
GM-CSF und G-CSF.
-
Beispiele
von Erkrankungen, für
die der virale Vektor nützlich
sein würde,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Adenosindesaminase-Mangel, humaner Blutgerinnungsfaktor IX-Mangel bei Hämophilie
B und zystische Fibrose, die das Ersetzen des zystische Fibrose-Transmembranrezeptor-Gens
umfassen würde.
Die im Rahmen der Erfindung realisierten Vektoren könnten auch
für eine
Behandlung von hyperproliferativen Erkrankungen, wie rheumatoider
Arthritis oder Restenose, durch Transfer von Genen, welche Angiogenese-Inhibitoren
oder Zellzyklus-Inhibitoren kodieren, verwendet werden. Ein Transfer
von Prodrug-Aktivatoren, wie des HSV-TK-Gens, kann ebenfalls bei
der Behandlung von hyperproliferativen Erkrankungen, einschließlich Krebs,
verwendet werden.
-
B) Antisense-Konstrukte
-
Onkogene,
wie ras, myc, neu, raf, erb, src, fms, jun, trk, ret, gsp, hst,
bcl und abl sind ebenfalls geeignete Ziele. Jedoch würden für therapeutischen
Nutzen diese Onkogene als eine Antisense-Nukleinsäure exprimiert
werden, so dass die Expression des Onkogens gehemmt wird. Der Begriff „Antisense-Nukleinsäure" soll sich auf die
Oligonukleotide beziehen, die zu den Basissequenzen von Onkogene
kodierender DNA und RNA komplementär sind. Antisense-Oligonukleotide binden,
wenn sie in eine Zielzelle eingeführt werden, spezifisch an ihre
Zielnukleinsäure
und interferieren mit Transkription, RNA-Prozessierung, -Transport
und/oder -Translation. Ein Targeting von doppelsträngiger (ds)
DNA mit Oligonukleotid führt
zu einer Dreifachhelix-Bildung; ein Targeting von RNA wird zu einer
Doppelhelix-Bildung führen.
-
Antisense-Konstrukte
können
so gestaltet werden, dass sie an den Promotor und andere Kontrollregionen,
Exons, Introns oder sogar Exon-Intron-Grenzbereiche eines Gens binden.
Antisense-RNA-Konstrukte oder solche Antisense-RNAs kodierende DNA
können
eingesetzt werden, um Gentranskription oder -translation oder beides
innerhalb einer Wirtszelle entweder in vitro oder in vivo, wie innerhalb
eines Wirtstiers, einschließlich
eines humanen Individuums, zu inhibieren. Nukleinsäuresequenzen,
welche „komplementäre Nukleotide" umfassen, sind jene,
die zu einer Basenpaarung gemäß den Watson-Crick-Komplementaritäts-Standardregeln
in der Lage sind. D.h., dass die größeren Purine eine Basenpaarung
mit den kleineren Pyrimidinen ausbilden werden, wobei nur Kombinationen
von Guanin gepaart mit Cytosin (G:C) und Adenin gepaart mit entweder
Thymin (A:T) im Falle von DNA oder Adenin gepaart mit Uracil (A:(U)
im Falle von RNA gebildet werden.
-
Wie
hier verwendet, bedeuten die Begriffe „komplementäre" oder „Antisense-Sequenzen" Nukleinsäuresequenzen,
die über
ihre gesamte Länge
im Wesentlichen komplementär
sind und sehr wenige Basenfehlpaarungen aufweisen. Beispielsweise
können
Nukleinsäuresequenzen
von 15 Basen Länge
als komplementär bezeichnet
werden, wenn sie ein komplementäres
Nukleotid an dreizehn oder vierzehn Positionen mit nur einzelnen
oder doppelten Fehlpaarungen aufweisen. Natürlich werden Nukleinsäuresequenzen,
die „vollständig komplementär" sind, Nukleinsäuresequenzen
sein, die über
ihre gesamte Länge
vollständig
komplementär sind
und keine Basenfehlpaarungen aufweisen.
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Obwohl
die Gesamtheit oder ein Teil der Gensequenz im Kontext der Antisense-Konstruktion
eingesetzt werden kann, sollte eine jegliche 17 Basen lange Sequenz
nur einmal in dem menschlichen Genom vorkommen und dementsprechend
ausreichen, um eine einmalige Zielsequenz zu spezifizieren. Obwohl
kürzere Oligomere
einfacher herzustellen sind und die in vivo-Zugänglichkeit
erhöhen,
sind zahlreiche andere Faktoren an der Bestimmung der Hybridisierungsspezifität beteiligt.
Sowohl Bindungsaffinität
als auch Sequenzspezifität eines
Oligonukleotids an seine komplementäre Zielsequenz nehmen mit zunehmender
Länge zu.
Es wird beabsichtigt, dass Oligonukleotide von 8, 9, 10, 11, 12,
13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 oder mehr Basenpaaren verwendet werden.
Man kann leicht bestimmen, ob eine gegebene Antisense-Nukleinsäure wirksam
ist, das entsprechende Wirtszellgen zielgerichtet anzusteuern, indem
einfach die Konstrukte in vitro getestet werden, um zu bestimmen,
ob die Funktion des endogenen Gens beeinflusst wird oder ob die
Expression von verwandten Genen, welche komplementäre Sequenzen
aufweisen, beeinflusst wird.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann man wünschen,
Antisense-Konstrukte einzusetzen, die andere Elemente umfassen,
beispielsweise jene, die C-5-Propinpyrimidine umfassen. Es ist gezeigt
worden, dass Oligonukleotide, die C-5-Propin-Analoga von Uridin
und Cytidin enthalten, RNA mit hoher Affinität binden und starke Antisense-Inhibitoren
der Genexpresson sind (Wagner et al., 1993).
-
Als
eine Alternative zu einer zielgerichteten Antisense-Abgabe können mit
Zielgerichtetheit ausgestattete Ribozyme verwendet werden. Der Begriff „Ribozym" bezieht sich auf
ein auf RNA basierendes Enzym, welches in der Lage ist, zielgerichtet
bestimmte Basensequenzen in onkogener DNA und RNA anzusteuern und
zu schneiden. Ribozyme können
entweder direkt zu Zellen dirigiert werden in Form von RNA-Oligonukleotiden,
welche Ribozymsequenzen beinhalten, oder in die Zelle als ein Expressionskonstrukt,
welches die gewünschte
ribozymale RNA kodiert, eingeführt
werden. Ribozyme können
auf im Wesentlichen die gleiche Weise, wie sie für Antisense-Nukleinsäuren beschrieben
worden ist, verwendet und angewendet werden.
-
C) Antigene für Impfstoffe
-
Andere
therapeutische Gene können
Gene umfassen, die Antigene kodieren, wie virale Antigene, bakterielle
Antigene, pilzliche Antigene oder von Parasiten stammende Antigene.
Viren umfassen Picornaviren, Coronaviren, Togaviren, Flaviviren,
Rhabdoviren, Paramyxoviren, Orthomyxoviren, Bunyaviren, Arenviren, Reoviren,
Retroviren, Papovaviren, Parvoviren, Herpesviren, Pockenviren, Hepadnaviren
und spongiforme Viren. Bevorzugte virale Ziele umfassen Influenza,
Herpes simplex-Virus 1 und 2, Masern, Variola, Polio oder HIV. Pathogene
umfassen Trypanosomen, Bandwürmer,
Rundwürmer,
Helminthen. Auf diese Weise können auch
Tumormarker, wie fötales
Antigen oder Prostata-spezifisches Antigen, zielgerichtet angesteuert
werden. Bevorzugte Beispiele umfassen HIV-env-Proteine und Hepatitis
B-Oberflächenantigen.
Die Verabreichung eines Vektors gemäß der Erfindung für Impfzwecke
würde erfordern,
dass die Vektor-assoziierten Antigene ausreichend nicht-immunogen
sind, um eine Langzeit-Expression des Transgens, für welches
eine starke Immunantwort gewünscht
würde,
zu ermöglichen.
Bevorzugt würde
eine Impfung eines Individuums nur selten erforderlich sein, wie
jährlich
oder alle zwei Jahre, und einen immunologischen Langzeitschutz gegen
das infektiöse
Agens bereitstellen.
-
D) Kontrollregionen
-
Damit
der virale Vektor eine Expression eines Transkripts, welches ein
therapeutisches Gen kodiert, bewirkt, wird das das therapeutische
Gen kodierende Polynukleotid unter der transkriptionellen Kontrolle
eines Promotors und eines Polyadenylierungssignals stehen. Ein „Promotor" bezieht sich auf
eine DNA-Sequenz, die durch die Synthesemaschinerie der Wirtszelle
oder eine eingeführte
Synthesemaschinerie, die erforderlich ist, um die spezifische Transkription
eines Gens zu initiieren, erkannt wird. Ein Polyadenylierungssignal
bezieht sich auf eine DNA-Sequenz, die durch die Synthesemaschinerie
der Wirtszelle oder eine eingeführte
Synthesemaschinerie, die erforderlich ist, um das Hinzufügen einer
Reihe von Nukleotiden an das Ende des mRNA-Transkripts für eine korrekte
Prozessierung und das Dirigieren des Transkripts aus dem Zellkern
hinaus in das Zytoplasma für
eine Translation zu dirigieren, erkannt wird. Der Ausdruck „unter
transkriptioneller Kontrolle" bedeutet,
dass der Promotor sich in der korrekten Position bezogen auf das
Polynukleotid befindet, um die RNA-Polymerase-Initiation und Expression des Polynukleotids
zu kontrollieren.
-
Der
Begriff Promotor wird hier verwendet werden, um auf eine Gruppe
von transkriptionellen Kontrollmodulen zu verweisen, die in Gruppen
um die Initiationsstelle für
RNA-Polymerase II
herum angeordnet sind. Viel von den Annahmen darüber, wie Promotoren organisiert
sind, leitet sich aus Analysen von mehreren viralen Promotoren,
einschließlich
jenen für
die HSV-Thymidinkinase (tk) und die frühen SV40-Transkriptionseinheiten,
ab. Diese Untersuchungen, die durch neuere Arbeiten ergänzt werden,
haben gezeigt, dass Promotoren aus diskreten funktionalen Modulen
gebildet werden, die jeweils aus ungefähr 7–20 bp DNA bestehen und eine
oder mehrere Erkennungsstellen für
transkriptionelle Aktivator- oder Repressorproteine enthalten.
-
Wenigstens
ein Modul in jedem Promotor funktioniert, um die Startstelle für die RNA-Synthese zu positionieren.
Das am besten bekannte Beispiel dafür ist die TATA-Box, aber in
einigen Promotoren, denen eine TATA-Box fehlt, wie dem Promotor
für das
terminale Desoxynukleotidyltransferasegen von Säugetieren und dem Promotor
für die
späten
Gene von SV40, hilft ein diskretes Element, das die Startstelle
selbst überlagert, dabei,
die Initiationsstelle festzulegen.
-
Zusätzliche
Promotorelemente regulieren die Frequenz der Transkriptionsinitiation.
Diese befinden sich typischerweise in der Region 30–110 bp
strangaufwärts
von der Startstelle, obwohl unlängst
gezeigt worden ist, dass verschiedene Promotoren ebenso funktionale
Elemente strangabwärts
von der Startstelle enthalten. Der Abstand zwischen Promotorelemente
ist häufig
flexibel, so dass Promotorfunktion beibehalten wird, wenn Elemente
invertiert oder bezogen aufeinander bewegt werden. In dem tk-Promotor
kann der Abstand zwischen Promotorelementen auf 50 bp entfernt erhöht werden,
bevor die Aktivität
abzunehmen beginnt. Abhängig
von dem Promotor scheint es, dass individuelle Elemente ihre Funktion
entweder kooperativ oder unabhängig
entfalten können,
um die Transkription zu aktivieren.
-
Es
wird nicht angenommen, dass der jeweilige Promotor, der eingesetzt
wird, um die Expression eines therapeutischen Gens zu steuern, kritisch
ist, solange er in der Lage ist, das Polynukleotid in der Zielzelle
zu exprimieren. Wenn dementsprechend eine humane Zelle zielgerichtet
angesteuert wird, ist es bevorzugt, die Polynukleotid kodierende
Region angrenzend an und unter der Kontrolle eines Promotors, der
in der Lage ist, in einer humanen Zelle exprimiert zu werden, zu
positionieren. Allgemein gesagt, könnte ein solcher Promotor entweder
einen humanen oder viralen Promotor umfassen. Eine Liste von Promotoren
wird in Tabelle 2 bereitgestellt. TABELLE
2
-
Der
Promotor kann weiter als ein induzierbarer Promotor gekennzeichnet
sein. Ein induzierbarer Promotor ist ein Promotor, der mit Ausnahme
in Gegenwart einer Induktorsubstanz inaktiv ist oder geringe Aktivität zeigt.
Einige Beispiele für
Promotoren, die als Teil der Erfindung aufgenommen werden können, umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf das MT II-, MMTV-, Collagenase-, Stromelysin-, SV40-, Murines
MX-Gen, α-2-Makroglobulingen,
MHC-Klasse I-Gen
h-2kb, HSP70-, Proliferin-, Tumornekrosefaktor- oder Thyreotropin α-Gen. Die
damit assoziierten Induktoren sind in Tabelle 3 gezeigt. Es versteht
sich, dass ein jeglicher induzierbarer Promotor bei der praktischen
Ausführung
der Erfindung verwendet werden kann und dass alle derartigen Promotoren
unter den Geist und Umfang der beanspruchten Erfindung fallen würden. TABELLE
3
-
In
verschiedenen Ausführungsformen
können
der „immediate
early"-Genpromotor
des humane Zytomegalievirus (CMV), der frühe Promotor von SV40 und die
lange terminate Wiederholungssequenz („long terminal repeat") des Rous-Sarkomvirus
verwendet werden, um eine auf hohem Niveau erfolgende Expression des
Polynukleotids von Interesse zu erhalten. Die Verwendung von anderen
viralen oder aus Säugetieren stammenden
zellulären
oder Bakteriophagen-Promotoren,
die in diesem Fachgebiet wohlbekannt sind, um eine Expression von
Polynukleotiden zu erzielen, wird ebenso beabsichtigt mit der Maßgabe, dass
die Expressionsniveaus ausreichend sind, um eine die Vermehrung
inhibierende Wirkung zu erzeugen.
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Indem
ein Promotor mit wohlbekannten Eigenschaften eingesetzt wird, können das
Niveau und das Muster der Expression eines Polynukleotids nach einer
Transfektion optimiert werden. Beispielsweise wird die Auswahl eines
Promotors, der in speziellen Zellen aktiv ist, wie von Tyrosinase
(Melanom), alpha-Fetoprotein und Albumin (Lebertumore), CC10 (Lungentu mor)
und Prostata-spezifischem Antigen (Prostatatumor), eine gewebespezifische
Expression des therapeutischen Gens erlauben.
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Enhancer
wurden ursprünglich
als genetische Elemente nachgewiesen, die die Transkription ausgehend
von einem Promotor, der sich an einer entfernten Position auf demselben
DNA-Molekül befand,
verstärkten.
Für diese
Fähigkeit, über einen
großen
Abstand hinweg zu wirken, gab es in klassischen Untersuchungen zur
Regulation der prokaryotischen Transkription nur wenige Beispiele.
Nachfolgende Arbeiten zeigten, dass DNA-Regionen mit Enhancer-Aktivität in vielen
Aspekten wie Promotoren organisiert sind. D.h., sie bestehen aus
vielen individuellen Elementen, von denen jedes an ein oder mehrere
transkriptionelle(s) Protein(e) bindet.
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Die
grundlegende Unterscheidung zwischen Enhancern und Promotoren ist
funktionsbezogen. Eine Enhancerregion muss als Ganzes in der Lage
sein, die Transkription in einem Abstand zu stimulieren; dies muss
für eine
Promotorregion oder deren Komponentenelemente nicht zutreffen. Andererseits
muss ein Promotor ein oder mehrere Elemente aufweisen, die die Initiierung
der RNA-Synthese an einer bestimmten Stelle und in einer bestimmten
Orientierung dirigieren, wohingegen Enhancern diese Spezifitäten fehlen.
Promotoren und Enhancer überlappen
oftmals und grenzen aneinander an, wobei es oftmals scheint, dass
sie eine sehr ähnliche
modulare Organisation aufweisen.
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Zusätzlich könnte eine
jegliche Promotor/Enhancer-Kombination (wie anhand der Eukaryotic
Promoter Data Base (EPDB)) auch verwendet werden, um die Expression
eines bestimmten Konstrukts anzutreiben. Die Verwendung eines T3-,
T7- oder zytoplasmatischen SP6-Expressionssystems
ist eine andere mögliche Ausführungsform.
Eukaryotische Zellen können
eine zytoplasmatische Transkription ausgehend von bestimmten Bakteriophagen-Promotoren
unterstützen,
wenn die geeignete Bakteriophagen-Polymerase entweder als Teil des
Abgabekomplexes oder als ein zusätzlicher
genetischer Expressionsvektor bereitgestellt wird.
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Wenn
ein cDNA-Insert eingesetzt wird, wird man typischerweise wünschen,
ein Polyadenylierungssignal mit aufzunehmen, um eine korrekte Polyadenylierung
des Gentranskripts zu bewirken. Es wird nicht angenommen, dass die
Natur des Polyadenylierungssignals für die erfolgreiche praktische
Ausführung
der Erfindung entscheidend ist, und es kann eine jegliche derartige
Sequenz eingesetzt werden. Es ist festgestellt worden, dass solche
Polyadenlierungssignale, wie jene aus SV40, dem Rinder-Wachstumshormon
und dem Herpes simplex-Virus-Thymidinkinasegen,
in einer Anzahl von Zielzellen gut funktionieren.
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7. Gentransfermethoden
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Um
die Helferzelllinien der Erfindung zu erzeugen und um rekombinante
Adenovirus-Vektoren
für eine Verwendung
damit zu erzeugen, müssen
verschiedene genetische (d.h. DNA) Konstrukte an eine Zelle abgegeben
werden. Ein Weg, um dies zu erzielen, geht über virale Transduktionen unter
Verwendung von infektiösen
viralen Partikeln, beispielsweise durch Transformation mit einem
Adenovirus-Vektor der Erfindung. Alternativ können retrovirale oder Rinderpapillomaviren
eingesetzt werden, welche beide eine permanente Transformation einer
Wirtszelle mit einem oder mehreren Gen(en) von Interesse erlauben.
In anderen Situationen ist die zu transferierende Nukleinsäure nicht
infektiös,
d.h. in einem infektösen
Viruspartikel enthalten. Dieses genetische Material muss auf nicht-virale
Methoden für
einen Transfer bauen.
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Mehrere
nicht-virale Methoden für
den Transfer von Expressionskonstrukten in in Kultur gehaltene Säugetierzellen
werden durch die Erfindung ebenfalls beabsichtigt. Diese umfassen
Calciumphosphat-Präzipitation
(Graham und Van Der Eb, 1973; Chen und Okayama, 1987; Rippe et al.,
1990), DEAE-Dextran (Gopal, 1985), Elektroporation (Tur-Kaspa et
al., 1986; Potter et al., 1984), direkte Mikroinjektion (Harland
und Weintraub, 1985), DNA-beladene Liposome (Nicolau und Sene, 1982;
Fraley et al., 1979), Zellbeschallung (Fechheimer et al., 1987),
Genbombardement unter Verwendung von Hochgeschwindigkeitsprojektilen
(Yang et al., 1990) und Rezeptor-vermittelte Transfektion (Wu und
Wu, 1987; Wu und Wu, 1988).
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Ist
das Konstrukt einmal in die Zelle abgegeben worden, kann die Nukleinsäure, die
das therapeutische Gen kodiert, an unterschiedlichen Stellen positioniert
und exprimiert werden. In bestimmten Ausführungsformen kann die das therapeutische
Gen kodierende Nukleinsäure
stabil in das Genom der Zelle integriert werden. Diese Integration
kann an der Erkennungsposition und in der Erkennungsorientierung über homologe
Rekombination erfolgen (Genersatz) oder es kann an einer zufälligen,
nicht-spezifischen Position integriert werden (Generhöhung). In
noch weiteren Ausführungsformen
kann die Nukleinsäure
stabil in der Zelle als ein separates episomales DNA-Segment aufrechterhalten
werden. Solche Nukleinsäuresegmente
oder „Episome" kodieren Sequenzen,
die ausreichend sind, um die Aufrechterhaltung und Replikation unabhängig von
oder in Synchronisierung mit dem Zellzyklus des Wirts zu erlauben.
Wie das Expressionskonstrukt an eine Zelle abgegeben wird und wo
in der Zelle die Nukleinsäure
verbleibt, ist von dem eingesetzten Typ des Expressionskonstrukts
abhängig.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung kann das Expressionskonstrukt einfach aus nackter
rekombinanter DNA oder Plasmiden bestehen. Ein Transfer des Konstrukts
kann ausgeführt
werden durch eine jegliche der oben erwähnten Methoden, die die Zellmembran
physikalisch oder chemisch permeabilisieren. Dies ist besonders
anwendbar für
einen Transfer in vitro, kann jedoch ebenso für eine Verwendung in vivo angewendet
werden. Dubensky et al. (1984) injizierten erfolgreich Polyomavirus-DNA
in Form von CaPO4-Präzipitaten in Leber und Milz
von erwachsenen und neugeborenen Mäusen, wobei diese aktive Virusreplikation
und akute Infektion zeigten. Benvenisty und Neshif (1986) zeigten
ebenfalls, dass eine direkte intraperitoneale Injektion von durch
CaPO4 präzipitierten
Plasmiden zu einer Expression der transfizierten Gene führt. Es
besteht die Vorstellung, dass eine CAM kodierende DNA ebenfalls
auf eine ähnliche
Weise in vivo transferiert werden und CAM exprimieren kann.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung zum Transferieren eines nackten DNA- Expressionskonstrukts
in Zellen kann auch ein Partikelbombardement umfassen. Diese Methode
hängt von
der Fähigkeit
ab, mit DNA beschichtete Mikroprojektile auf eine hohe Geschwindigkeit
zu beschleunigen, was es diesen erlaubt, Zellmembranen zu durchbohren
und in Zellen einzudringen, ohne diese zu töten (Klein et al., 1987). Es
sind mehrere Vorrichtungen für
das Beschleunigen von kleinen Teilchen entwickelt worden. Eine derartige
Vorrichtung beruht auf einer Hochspannungsentladung, um einen elektrischen
Strom zu erzeugen, der wiederum die antreibende Kraft bereitstellt
(Yang et al., 1990). Die verwendeten Mikroprojektile bestanden aus
biologisch inerten Substanzen, wie Wolfram- oder Goldkörnchen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das Expressionskonstrukt in ein Liposom eingeschlossen
werden. Liposome sind vesikuläre
Strukturen, die durch eine Phospholipid-Doppelschichtmembran und
ein inneres wässriges
Medium gekennzeichnet sind. Multilamellare Liposome weisen eine
Mehrzahl von Lipidschichten, die durch wässriges Medium getrennt sind,
auf. Sie bilden sich spontan, wenn Phospholipide in einem Überschuss
von wässriger
Lösung
suspendiert werden. Die Lipidkomponenten durchlaufen eine Selbstumlagerung
vor der Bildung von geschlossenen Strukturen und schließen Wasser
und gelöste
lösliche Stoffe
zwischen den Lipid-Doppelschichten ein (Ghosh und Bachhawat, 1991).
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Eine
Liposomen-vermittelte Nukleinsäureabgabe
und Expression von fremder DNA in vitro ist sehr erfolgreich gewesen.
Unter Verwendung des β-Lactamasegens
demonstrierten Wong et al. (1980) die Durchführbarkeit einer Liposomen-vermittelten
Abgabe und Expression von fremder DNA in kultivierten Hühnerembryo-,
HeLa- und Hepatomzellen. Nicolau et al. (1987) bewerkstelligten
einen erfolgreichen Liposomen-vermittelten Gentransfer in Ratten
nach intravenöser
Injektion. Auch umfasst werden verschiedene kommerzielle Ansätze, welche
die „Lipofection"-Technologie umfassen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung kann das Liposom mit einem hämagglutinierenden Virus (HVJ)
komplexiert werden. Es ist gezeigt worden, dass dies die Fusion mit
der Zellmembran vereinfacht und den Zelleintritt von in Liposomen
verkapselter DNA fördert
(Kaneda et al., 1989). In anderen Ausführungsformen kann das Liposom
komplexiert oder in Verbindung mit nukleären chromosomalen Nicht-Histon-Proteinen
(HMG-1) eingesetzt werden (Kato et al., 1991). In noch weiteren
Ausführungsformen
kann das Liposom komplexiert oder in Verbindung mit sowohl HVJ als
auch HMG-1 eingesetzt werden. Indem solche Expressionskonstrukte
erfolgreich beim Transfer und bei der Expression von Nukleinsäure in vitro
und in vivo eingesetzt worden sind, sind sie dann für die vorliegende
Erfindung anwendbar.
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Andere
Expressionskonstrukte, die eingesetzt werden können, um eine ein therapeutisches
Gen kodierende Nukleinsäure
in Zellen abzugeben, sind Vehikel für eine Rezeptor-vermittelte Abgabe.
Diese ziehen einen Vorteil aus der selektiven Aufnahme von Makromolekülen durch
Rezeptor-vermittelte Endozytose in nahezu allen eukaryotischen Zellen.
Aufgrund der Zelltyp-spezifischen Verteilung von verschiedenen Rezeptoren kann
die Abgabe hochgradig spezifisch sein (Wu und Wu, 1993).
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Vehikel
für ein
Rezeptor-vermitteltes Gen-Targeting bestehen im Allgemeinen aus
zwei Bestandteilen: einem Zellrezeptor-spezifischen Ligand und einem
DNA-bindenden Mittel. Für
einen Rezeptor-vermittelten Gentransfer sind mehrere Liganden verwendet
worden. Die am umfassendsten charakterisierten Liganden sind Asialoorosomucoid
(ASOR) (Wu und Wu, 1987) und Transferrin (Wagner et al., 1990).
Unlängst
ist ein synthetisches Neoglycoprotein, das den gleichen Rezeptor
wie ASOR erkennt, als Genabgabe-Vehikel verwendet worden (Ferkol
et al., 1993; Perales et al., 1994) und epidermaler Wachstumsfaktor
(EGF) ist ebenfalls verwendet worden, um Gene an Plattenepithelkarzinomzellen
abzugeben (Myers, EPA 0273085).
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In
anderen Ausführungsformen
kann das Abgabevehikel einen Ligand und ein Liposom umfassen. Beispielsweise
setzten Nicolau et al. (1987) Lactosylceramid, ein Asialgangliosid
mit Galactose-Endgruppen, inkorporiert in Liposome, ein und beobachteten
eine Zunahme bei der Aufnahme des Insulingens durch Hepatozyten.
Es ist dementsprechend durchführbar,
dass eine ein therapeutisches Gen kodierende Nukleinsäure auch
spezifisch in eine Zellart, wie Prostata-, Epithel- oder Tumorzellen,
durch eine beliebige Anzahl von Rezeptor-Ligand-Systemen mit oder
ohne Liposome abgegeben werden kann. Beispielsweise kann das humane Prostata-spezifische
Antigen (Watt et al., 1986) als Rezeptor für eine vermittelte Abgabe einer
Nukleinsäure
in Prostatagewebe verwendet werden.
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8. Entfernen von Nukleinsäure-Kontaminanten
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Die
Erfindung setzt Nukleasen ein, um kontaminierende Nukleinsäuren zu
entfernen. Beispielhafte Nukleasen umfassen Benzonase®, Pulmozyme® oder
eine jegliche andere DNase oder RNase, die in diesem Fachgebiet üblicherweise
eingesetzt wird.
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Enzyme,
wie Benzonase®,
bauen Nukleinsäure
ab und weisen keine proteolytische Aktivität auf. Die Fähigkeit
von Benzonase®,
Nukleinsäuren
schnell zu hydrolysieren, macht das Enzym ideal für das Verringern der
Viskosität
eines Zelllysats. Es ist wohlbekannt, dass Nukleinsäuren an
von Zellen abgeleiteten Partikeln, wie Viren, anhaften können. Die
Adhäsion
kann mit einer Abtrennung aufgrund von Agglomeration, Größenänderung
des Partikels oder Änderung
bei der Partikelladung interferieren, was dazu führt, dass nur wenig, wie überhaupt
irgendein Produkt mit einem gegebenen Reinigungsschema rückgewonnen
wird. Benzonase® ist gut
geeignet, um die Nukleinsäure-Beladung
während
der Reinigung zu verringern, wodurch die Interferenz beseitigt und
die Ausbeute verbessert wird.
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Wie
bei allen Endonukleasen hydrolysiert Benzonase® interne
Phosphodiesterbindungen zwischen speziellen Nukleotiden. Nach vollständigem Verdau
sind alle freien Nukleinsäuren,
die in der Lösung
vorhanden sind, auf Oligonukleotide von 2 bis 4 Basen Länge reduziert.
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9. Reinigungstechniken
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A) Dichtegradientenzentrifugation
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Es
gibt zwei Methoden der Dichtegradientenzentrifugation, die „rate zonal"-Technik (Zonenzentrifugationstechnik)
und die isopyknische (gleiche Dichte) Technik und beide können verwendet
werden, wenn die quantitative Trennung aller Bestandteile einer
Mischung von Teilchen erforderlich ist. Sie werden auch für die Bestimmung
von Schwebedichten und für
die Abschätzung
von Sedimentationskoeffizienten verwendet.
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Die
Teilchentrennung durch die „rate
zonal"-Technik basiert
auf Unterschieden in der Größe oder
in Sedimentationsraten. Die Technik umfasst ein vorsichtiges Auftragen
einer Probenlösung
als Schicht auf einen vorab gebildeten flüssigen Dichtegradienten, dessen
höchste
Dichte jene der dichtesten Teilchen, die getrennt werden sollen, übersteigt.
Die Probe wird dann zentrifugiert, bis das gewünschte Ausmaß an Trennung
bewirkt ist, d.h. für
eine ausreichende Zeitdauer, damit die Teilchen durch den Gradient
wandern können,
um diskrete Zonen oder Banden zu bilden, die gemäß den relativen Geschwindigkeiten
der Teilchen beabstandet sind. Da Die Technik zeitabhängig ist,
muss eine Zentrifugation beendet werden, bevor eine jegliche der
getrennten Zonen am Boden des Röhrchens
pelletiert. Die Methode ist für
die Trennung von Enzymen, Hormonen, RNA-DNA-Hybriden, ribosomalen
Untereinheiten, subzellulären
Orga nellen, für
die Analyse der Größenverteilung
von Proben von Polysomen und für
Lipoprotein-Fraktionierungen
verwendet worden.
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Die
Probe wird als Schicht aufgetragen auf einen kontinuierlichen Dichtegradient,
der das gesamte Spektrum der Teilchendichten, die getrennt werden
sollen, überspannt.
Die maximale Dichte des Gradienten muss dementsprechend stets die
Dichte des dichtesten Teilchens übertreffen.
Während
einer Zentrifugation tritt eine Sedimentation der Teilchen auf,
bis die Schwebedichte des Teilchens und die Dichte des Gradienten gleich
sind (d.h., wo pp = pm in
der Gleichung 2.12). An diesem Punkt tritt keine weitere Sedimentation
auf unabhängig
davon, wie lange die Zentrifugation andauert, da die Teilchen auf
einem Kissen von Material, das eine Dichte hat, die größer als
ihre eigene ist, schwimmen.
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Eine
isopyknische Zentrifugation ist im Gegensatz zu der „rate zonal"-Technik eine Gleichgewichtsmethode,
wobei die Teilchen jeweils bei ihrer eigenen charakteristischen
Schwebedichte Banden unter Bildung von Zonen bilden. In Fällen, wo
vielleicht nicht alle Bestandteile in einer Mischung von Teilchen
benötigt
werden, kann ein Gradientenbereich ausgewählt werden, in welchem unerwünschte Bestandteile
der Mischung auf den Boden des Zentrifugenröhrchens sedimentieren werden,
während
die Teilchen von Interesse zu ihren jeweiligen isopyknischen Positionen
sedimentieren werden. Eine solche Technik umfasst eine Kombination
sowohl des „rate
zonal"- als auch
des isopyknischen Ansatzes.
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Die
isopyknische Zentrifugation hängt
allein von der Schwebedichte des Teilchens und nicht von dessen
Gestalt oder Größe ab und
ist unabhängig
von der Zeit. Folglich können
lösliche
Proteine, die eine sehr ähnliche
Dichte aufweisen (z.B. p = 1,3 g cm–3 in
Sucroselösung) üblicherweise
durch diese Methode nicht getrennt werden, wohingegen subzelluläre Organellen
(z.B Golgi-Apparat, p = 1,11 g cm–3,
Mitochondrien, p = 1,19 g cm–3 und Peroxisomen, p
= 1,23 g cm–3 in
Sucroselösung)
effektiv getrennt werden können.
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Als
eine Alternative zu einem Auftragen der aufzutrennenden Teilchenmischung
als Schicht auf einen vorab gebildeten Gradienten wird die Probe
zu Beginn mit dem Gradientenmedium gemischt, um eine Lösung von
gleichförmiger
Dichte zu erhalten, wobei der Gradient sich durch das Sedimentationsgleichgewicht
während
der Zentrifugation „selbsttätig bildet". Bei dieser Methode
(welche als „equilibrium
isodensity method"; Gleichgewichts-gleiche
Dichte-Methode)
bezeichnet wird, wird im Allgemeinen Gebrauch gemacht von Salzen von
Schwermetallen (z.B. Cäsium
oder Rubidium), Sucrose, kolloidalem Siliciumdioxid oder Metrizamid.
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Die
Probe (z.B. DNA) wird homogen mit beispielsweise einer konzentrierten
Lösung
von Cäsiumchlorid
gemischt. Eine Zentrifugation der konzentrierten Cäsiumchloridlösung führt zu der
Sedimentation der CsCl-Moleküle
unter Bildung eines Konzentrationsgradienten und daher eines Dichtegradienten.
Die Probenmoleküle
(DNA), die anfänglich
gleichförmig
in dem gesamten Röhrchen
verteilt waren, steigen jetzt entweder auf oder sedimentieren, bis
sie eine Region erreichen, wo die Lösungsdichte gleich ihrer eigenen
Schwebedichte ist, d.h. ihre isopyknische Position, wo sie Banden
unter Bildung von Zonen bilden werden. Diese Technik leidet unter
dem Nachteil, dass oftmals sehr lange Zentrifugationszeiten (z.B.
36 bis 48 h) benötigt
werden, um ein Gleichgewicht zu etablieren. Sie wird jedoch üblicherweise
bei der analytischen Zentrifugation verwendet, um die Schwebedichte
eines Teilchens, die Basenzusammensetzung von doppelsträngiger DNA
zu bestimmen und um lineare von zirkulären Formen von DNA zu trennen.
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Viele
der Trennungen können
verbessert werden, indem die Dichteunterschiede zwischen den verschiedenen
Formen von DNA durch Einbau von schweren Isotopen (z.B. 15N) während
der Biosynthese erhöht werden,
eine Technik, die von Leselson und Stahl verwendet worden ist, um
den Mechanismus der DNA-Replikation in Escherichia coli zu erhellen,
oder durch das Binden von Schwermetallionen oder Farbstoffen, wie Ethidiumbromid.
Isopyknische Gradienten sind auch verwendet worden, um Viren zu
trennen und zu reinigen und humane Plasma-Lipoproteine zu analysieren.
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B) Chromatographie
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung wird es wünschenswert
sein, gereinigte Adenoviren herzustellen. Reinigungstechniken sind
den Fachleuten auf diesem Gebiet wohlbekannt. Diese Techniken tendieren
dazu, die Fraktionierung des zellulären Milieus zu umfassen, um
die Adenovirus-Partikel von anderen Bestandteilen der Mischung abzutrennen.
Hat man adenovirale Partikel von den anderen Bestandteilen abgetrennt,
kann das Adenovirus unter Verwendung von chromatographischen und
elektrophoretischen Techniken gereinigt werden, um eine vollständige Reinigung
zu erzielen. Analytische Methoden, die für die Herstellung eines reinen
adenoviralen Partikels der Erfindung besonders geeignet sind, sind
Ionenaustauschchromatographie, Größenausschlusschromatographie,
Polyacrylamidgelelektrophorese. Eine besonders effiziente Reinigungsmethode,
die in Verbindung mit der Erfindung eingesetzt werden kann, ist
die HPLC.
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Bestimmte
Aspekte der Erfindung betreffen die Reinigung und in besonderen
Ausführungsformen
die substantielle Reinigung eines adenoviralen Partikels. Der Begriff „gereinigt", wie er hier verwendet
wird, soll auf eine Zusammensetzung verweisen, die von anderen Bestand teilen
isolierbar ist, wobei der adenovirale Partikel bis zu einem jeglichen
Ausmaß bezogen
auf dessen in der Natur erhältliche
Form gereinigt ist. Ein gereinigter adenoviraler Partikel bezieht
sich dementsprechend auf eine adenovirale Komponente, die frei ist
von der Umgebung, in welcher sie in der Natur vorkommen kann.
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Allgemein
wird sich „gereinigt" auf einen adenoviralen
Partikel beziehen, der einer Fraktionierung unterworfen worden ist,
um verschiedene andere Komponenten zu entfernen, und dessen Zusammensetzung
im Wesentlichen dessen exprimierte biologische Aktivität beibehält. Wenn
der Begriff „im
Wesentlichen gereinigt" verwendet
wird, wird diese Bezeichnung auf eine Zusammensetzung verweisen,
in welcher der Partikel, das Protein oder Peptid den Hauptbestandteil
der Zusammensetzung bildet, wie indem dieser bzw. dieses ungefähr 50% oder
mehr der Bestandteile in der Zusammensetzung ausmacht.
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Verschiedene
Methoden zum Quantifizieren des Reinigungsgrades eines Proteins
oder Peptids werden den Fachleuten auf diesem Gebiet im Licht der
vorliegenden Offenbarung bekannt sein. Diese umfassen beispielsweise
das Bestimmen der spezifischen Aktivität einer aktiven Fraktion oder
das Bestimmen der Menge von Polypeptiden innerhalb einer Fraktion
durch SDS/PAGE-Analyse. Eine bevorzugte Methode zum Bestimmen der
Reinheit einer Fraktion besteht darin, die spezifische Aktivität der Fraktion
zu berechnen, diese mit der spezifischen Aktivität des anfänglichen Extraktes zu vergleichen
und so den Reinheitsgrad zu berechnen, der hier durch eine „-fache
Reinigungszahl" bestimmt
wird. Die tatsächlichen
Einheiten, die verwendet werden, um die Aktivitätsmenge anzugeben, werden selbstverständlich von
der jeweiligen Assaytechnik, die gewählt wird, um die Reinigung
zu verfolgen, abhängen
und davon, ob das exprimierte Protein oder Peptid eine detektierbare
Aktivität
aufweist oder nicht.
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Es
gibt kein allgemeines Erfordernis, dass die Adenoviren stets in
ihrem am höchsten
gereinigten Stadium bereitgestellt werden müssen. Tatsächlich ist beabsichtigt, dass
weniger substantiell gereinigte Produkte in bestimmten Ausführungsformen
Nützlichkeit
haben werden. Eine teilweise Reinigung kann bewerkstelligt werden
durch Verwendung von weniger Reinigungsschritten in Kombination
oder durch Verwendung von unterschiedlichen Formen desselben allgemeinen
Reinigungsschemas. Methoden, die ein niedrigeres Ausmaß an relativer
Reinigung zeigen, können
bei der gesamten Rückgewinnung
von Proteinprodukt oder bei der Aufrechterhaltung der Aktivität eines
exprimierten Proteins Vorteile haben.
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Es
versteht sich selbstverständlich,
dass die chromatographischen Techniken und anderen Reinigungstechniken,
die den Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt sind, ebenfalls eingesetzt
werden können,
um Proteine zu reinigen, die durch die adenoviralen Vektoren der
Erfindung exprimiert werden. Ionenaustauschchromatographie und Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
sind exemplarische Reinigungstechniken, die bei der Reinigung von
adenoviralen Partikeln eingesetzt werden, und werden hier nachfolgend
detaillierter beschrieben.
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Ionenaustauschchromatographie:
Das grundlegende Prinzip der Ionenaustauschchromatographie besteht
darin, dass die Affinität
einer Substanz für
den Austauscher sowohl von den elektrischen Eigenschaften des Materials
als auch der relativen Affinität
von anderen geladenen Substanzen in dem Lösemittel abhängt. Daher
kann gebundenes Material eluiert werden, indem der pH verändert wird,
wodurch die Ladung des Materials verändert wird, oder durch Zugeben
von kompetitierenden Materialien, von denen Salze nur ein Beispiel sind.
Da verschiedene Substanzen unterschiedliche elektrische Eigenschaften
aufweisen, variieren die Bedingungen für die Freisetzung bei jeder
gebundenen Molekülspezies.
Um eine gute Trennung zu erhalten, sind die Methoden der Wahl allgemein
entweder eine Elution mit einem kontinuierlichen Ionenstärke-Gradienten oder eine
schrittweise erfolgende Elution. (Ein pH-Gradient allein wird oftmals
nicht verwendet, da es schwierig ist, einen pH-Gradienten zu etablieren,
ohne gleichzeitig die Ionenstärke
zu erhöhen).
Für einen
Anionenaustauscher werden entweder pH und Ionenstärke nach
und nach erhöht
oder die Ionenstärke
wird allein erhöht. Für einen
Kationenaustauscher werden sowohl pH als auch Ionenstärke erhöht. Die
tatsächliche
Wahl der Elutionsprozedur ist üblicherweise
ein Ergebnis von Versuch und Irrtum und von Stabilitätserwägungen.
Beispielsweise ist es für
instabile Materialien am besten, einen ziemlich konstanten pH beizubehalten.
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Ein
Ionenaustauscher ist ein Feststoff der chemisch gebundene geladene
Gruppen, an welche Ionen elektrostatisch gebunden werden, aufweist;
er kann diese Ionen gegen Ionen in wässriger Lösung austauschen. Ionenaustauscher
können
in einer Säulenchromatographie
verwendet werden, um Moleküle
nach ihrer Ladung aufzutrennen; tatsächlich sind üblicherweise
andere Merkmale des Moleküls
wichtig, so dass das chromatographische Verhalten empfindlich ist
gegenüber
der Ladungsdichte, Ladungsverteilung und Größe des Moleküls.
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Das
Prinzip der Ionenaustauschchromatographie besteht darin, dass geladene
Moleküle
sich reversibel an Ionenaustauscher adsorbieren, so dass Moleküle gebunden
oder eluiert werden können,
indem die ionische Umgebung verändert
wird. Eine Trennung an Ionenaustauschern wird üblicherweise in zwei Stufen
bewerkstelligt: erstens werden die zu trennenden Substanzen an den
Austauscher gebunden unter Verwendung von Bedingungen, die eine
stabile und enge Bindung ergeben; dann wird die Säule mit
Puffern von unterschiedlichem pH, unterschiedlicher Ionenstärke oder
Zusammensetzung eluiert und die Bestandteile des Puffers kompetitieren
mit dem gebundenen Material um die Bindungsstellen.
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Ein
Ionenaustauscher ist üblicherweise
ein(e) dreidimensionale(s) Netzwerk oder Matrix, das bzw. die kovalent
gebundene geladene Gruppen enthält.
Wenn eine Gruppe negativ geladen ist, wird sie positive Ionen austauschen
und ist ein Kationenaustauscher. Eine typische Gruppe, die in Kationenaustauschern
verwendet wird, ist die Sulfonsäuregruppe,
SO3 –. Wenn ein H+ an die Gruppe gebunden ist, wird gesagt,
dass der Austauscher in der Säureform
vorliegt; er kann beispielsweise ein H+ gegen
ein Na+ oder zwei H+ gegen
ein Ca2+ austauschen. Die Sulfonsäuregruppe
wird als stark saurer Kationenaustauscher bezeichnet. Andere üblicherweise
verwendete Gruppen sind phenolische Hydroxyl- und Carboxylgruppen,
die beide schwach saure Kationenaustauscher sind. Wenn die geladene
Gruppe positiv ist – beispielsweise
eine quartäre
Aminogruppe – ist
dies ein stark basischer Anionenaustauscher. Die häufigsten
schwach basischen Anionenaustauscher sind aromatische oder aliphatische
Aminogruppen.
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Die
Matrix kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Üblicherweise
verwendete Materialien sind Dextran, Cellulose, Agarose und Copolymer
von Styrol und Vinylbenzol, in denen das Vinylbenzol sowohl die
Polystyrolstränge
vernetzt als auch die geladenen Gruppen enthält. Tabelle 4 gibt die Zusammensetzung
von vielen Ionenaustauschern an.
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Die
gesamte Kapazität
eines Ionenaustauschers bemisst dessen Fähigkeit, austauschbare Gruppen pro
Milligramm Trockengewicht aufzunehmen. Diese Anzahl wird durch den
Hersteller bereitgestellt und ist wichtig, da, wenn die Kapazität überschritten
wird, Ionen durch die Säule
hindurchwandern werden, ohne zu binden. TABELLE
4
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Die
verfügbare
Kapazität
ist die Kapazität
unter bestimmten Versuchsbedingungen (d.h. pH, Ionenstärke). Beispielsweise
hängt das
Ausmaß,
bis zu welchem ein Ionenaustauscher geladen ist, von dem pH ab (die
Wirkung des pH ist bei starken Ionenaustauschern geringer). Ein
anderer Faktor ist Ionenstärke,
da kleine Ionen nahe den geladenen Gruppen mit dem Probenmolekül um diese
Gruppen kompetitieren. Diese Kompetition ist relativ wirksam, wenn
die Probe ein Makromolekül
ist, da der höhere
Diffusionskoeffizient der kleinen Ionen eine größere Anzahl von Begegnungen
bedeutet. Natürlich
wird, wenn die Pufferkonzentration steigt, die Kompetition stärker.
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Die
Porosität
der Matrix ist ein wichtiges Merkmal, da die geladenen Gruppen sich
sowohl innerhalb als auch außerhalb
der Matrix befinden und da die Matrix auch wie ein Molekularsieb
wirkt. Große
Moleküle sind
möglicherweise
nicht in der Lage, durch die Poren hindurchzutreten; so wird die
Kapazität
mit steigenden molekularen Abmessungen abnehmen. Die Porosität der auf
Polystyrol basierenden Harze wird bestimmt durch das Ausmaß an Vernetzung
durch das Divinylbenzol (Porosität
nimmt mit steigenden Mengen von Divinylbenzol ab). Bei den Dowex-
und AG-Reihen wird der Prozentsatz von Divinylbenzol durch eine
Zahl nach einem X angegeben – daher
ist Dowex 50-X8 8% Divinylbenzol.
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Ionenaustauscher
sind in verschiedenen Teilchengrößen, welche
als „mesh
size" (Maschengrößen) bezeichnet
werden, erhältlich.
Feinere Maschen bedeuten ein erhöhtes
Oberfläche:Volumen-Verhältnis und dementsprechend
eine erhöhte
Kapazität
und eine verringerte Zeit, damit ein Austausch für ein gegebenes Volumen des
Austauschers auftritt. Andererseits bedeuten feine Maschen eine
langsame Flussrate, welche eine diffusionsbedingte Ausbreitung verstärken kann.
Die Verwendung von sehr feinen Teilchen, von ungefähr 10 μm Durchmesser,
und hohem Druck, um einen adäquaten
Fluss aufrechtzuerhalten, wird als Hochleistungs- oder Hochdruckflüssigkeitschromatographie
oder einfach HPLC bezeichnet.
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Eine
solche Sammlung von Austauschern, welche solche unterschiedlichen
Eigenschaften – Ladung, Kapazität, Porosität, Maschen – aufweisen,
macht die Auswahl des geeigneten, um eine bestimmte Trennung zu
bewerkstelligen, schwierig. Wie eine Entscheidung hinsichtlich der
Art des Säulenmaterials
und der Bedingungen für
das Binden und die Elution getroffen werden kann, wird in den folgenden
Beispielen beschrieben.
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Es
gibt verschiedene Wahlen, die man treffen muss, wenn man Ionenaustauschchromatographie
als Technik einsetzt. Die erste Wahl, die zu treffen ist, ist, ob
der Austauscher anionisch oder kationisch sein soll. Wenn die Materialien,
die an die Säule
gebunden werden sollen, eine einzelne Ladung (d.h. entweder plus oder
minus) aufweisen, ist die Wahl klar. Jedoch tragen viele Substanzen
(z.B. Proteine, Viren) sowohl negative als auch positive Ladungen
und die Nettoladung hängt
von dem pH ab. In solchen Fällen
ist der primäre Faktor
die Stabilität
der Substanz bei verschiedenen pH-Werten. Die meisten Proteine haben
einen pH-Stabilitätsbereich
(d.h. in welchem sie nicht denaturieren), in welchem sie entweder
positiv oder negativ geladen sind. Wenn ein Protein bei pH-Werten
oberhalb des isoelektrischen Punkts stabil ist, sollte daher ein
Anionenaustauscher verwendet werden; wenn es bei Werten unterhalb
des isoelektrischen Punkts stabil ist, wird ein Kationenaustauscher
benötigt.
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Die
Wahl zwischen starken und schwachen Austauschern basiert auch auf
der Wirkung des pH auf Ladung und Stabilität. Wenn beispielsweise eine
schwach ionisierte Substanz, welche einen sehr niedrigen oder hohen
pH für
eine Ionisierung benötigt,
chromatographiert wird, wird ein starker Ionenaustauscher benötigt, da
er über
den gesamten pH-Bereich funktioniert. Wenn die Substanz jedoch labil
ist, sind schwache Ionenaustauscher zu bevorzugen, da starke Austauscher
oftmals in der Lage sind, ein Molekül zu deformieren, so dass das
Molekül
denaturiert. Der pH, bei welchem die Substanz stabil ist, muss selbstverständlich mit
dem engen pH-Bereich, in welchem ein bestimmter schwacher Austauscher
geladen ist, zusammenpassen. Schwache Ionenaustauscher sind auch
hervorragend für
die Trennung von Molekülen
mit einer hohen Ladung von jenen mit einer kleinen Ladung, da die
schwach geladenen Ionen üblicherweise
nicht binden werden. Schwache Austauscher zeigen auch eine größere Auflösung von
Substanzen, wenn Ladungsunterschiede sehr gering sind. Wenn ein
Makromolekül
eine sehr starke Ladung hat, ist es möglicherweise unmöglich, dieses
von einem starken Austauscher zu eluieren, und es kann erneut ein
schwacher Austauscher zu bevorzugen sein. Im Allgemeinen sind schwache
Austauscher nützlicher
als starke Austauscher.
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Die
Sephadex- und Bio-gel-Austauscher bieten einen besonderen Vorteil
für Makromoleküle, die
bei geringer Ionenstärke
instabil sind. Da die Vernetzungen in diesen Materialien die Unlöslichkeit
der Matrix sogar dann aufrecht erhalten, wenn die Matrix hochgradig
polar ist, kann die Dichte von ionisierbaren Gruppen um ein Mehrfaches
höher gemacht
werden, als dies bei Cellulose-Ionenaustauschern möglich ist.
Die erhöhte
Ladungsdichte bedeutet eine erhöhte
Affinität,
so dass die Adsorption bei höheren
Ionenstärken
ausgeführt
werden kann. Andererseits bewahren diese Austauscher einige von
ihren Molekularsieb-Eigenschaften, so dass manchmal Molekulargewichtsunterschiede
die durch die Ladungsunterschiede verursachte Verteilung aufheben;
dieser Molekularsieb-Effekt kann die Trennung auch verstärken.
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Kleine
Moleküle
werden am besten auf Matrices mit kleiner Porengröße (hohem
Vernetzungsgrad) getrennt, da die verfügbare Kapazität hoch ist,
wohingegen Makromoleküle
große
Porengrößen benötigen. Jedoch
bieten mit Ausnahme des Sephadex-Typs die meisten Ionenaustauscher
nicht die Möglichkeit,
die Porosität
an das Molekulargewicht anzupassen.
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Die
Cellulose-Ionenaustauscher haben sich als die besten für das Reinigen
von großen
Molekülen, wie
Proteinen und Polynukleotiden, erwiesen. Dies ist so, da die Matrix
faserförmig
ist und folglich sich alle funktionellen Gruppen an der Oberfläche befinden
und sogar den größ ten Molekülen zur
Verfügung
stehen. In vielen Fällen
sind jedoch körnchenförmige Formen,
wie DEAE-Sephacel und DEAE-Biogel P, nützlicher, da es eine bessere
Flussrate gibt und der Molekularsieb-Effekt zur Trennung beiträgt.
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Das
Auswählen
einer Maschengröße ist stets
schwierig. Kleine Maschengrößen verbessern
die Auflösung
(Auftrennung), verringern aber die Flussrate, was die Zonenausbreitung
erhöht
und die Auflösung
verringert. Folglich wird die geeignete Maschengröße üblicherweise
empirisch bestimmt.
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Da
Puffer selbst aus Ionen bestehen, können auch sie Austausche eingehen
und das pH-Gleichgewicht
kann beeinflusst werden. Um diese Probleme zu vermeiden, wird die „rule of
buffers" (Pufferregel)
herangezogen: Verwende kationische Puffer mit Anionenaustauschern
und anionische Puffer mit Kationenaustauschern. Da die Ionenstärke ein
Faktor bei der Bindung ist, sollte ein Puffer gewählt werden,
der eine hohe Pufferkapazität
hat, so dass dessen Ionenstärke
nicht zu noch sein muss. Darüber
hinaus ist für
die beste Auflösung
allgemein festgestellt worden, dass die ionischen Bedingungen, die
verwendet werden, um die Probe auf die Säule aufzutragen (die sogenannten
Ausgangsbedingungen), nahe bei jenen, die für das Eluieren der Säule verwendet
werden, sein sollten.
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Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) ist durch eine sehr schnelle Trennung mit einer außerordentlichen
Auflösung
von Peaks gekennzeichnet. Dies wird erzielt durch die Verwendung
von sehr feinen Teilchen und hohem Druck, um eine adäquate Flussrate
aufrechtzuerhalten. Eine Trennung kann in einer Angelegenheit von
Minuten oder höchstens
einer Stunde bewerkstelligt werden. Darüber hinaus wird nur ein sehr kleines
Volumen der Probe benötigt,
da die Teilchen so klein und dicht gepackt sind, dass das Hohlraumvolumen
ein sehr geringer Bruchteil des Bettvolumens darstellt. Auch muss
die Konzentration der Probe nicht sehr hoch sein, da die Banden
so eng sind, dass es eine sehr geringe Verdünnung der Probe gibt.
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10. Pharmazeutische
Zusammensetzungen und Formulierungen
-
Wenn
sie gemäß den oben
erläuterten
Verfahren gereinigt worden sind, werden die viralen Partikel der Erfindung
verabreicht werden; es wird in vitro, ex vivo oder in vivo beabsichtigt.
Es wird dementsprechend wünschenswert
sein, den Komplex als eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
für die
beabsichtigte Anwendung geeignet ist, herzustellen. Allgemein wird
dies ein Herstellen einer pharmazeutischen Zusammensetzung mit sich
bringen, die im Wesentlichen frei von Pyrogenen wie auch von jeglichen
anderen Verunreinigungen, die für
Menschen oder Tiere schädlich
sein könnten,
ist. Auch wird man im Allgemeinen wünschen, geeignete Salze und
Puffer einzusetzen, um den Komplex stabil zu machen und eine Aufnahme
des Komplexes durch Zielzellen zu ermöglichen.
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Wässrige Zusammensetzungen
können
eine wirksame Menge des Expressionskonstrukts und von Nukleinsäure, gelöst oder
dispergiert in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder
wässrigen
Medium, umfassen. Solche Zusammensetzungen können auch als Inokula bezeichnet
werden. Die Ausdrücke „pharmazeutisch
oder pharmakologisch annehmbar" beziehen
sich auf molekulare Entitäten
und Zusammensetzungen, die keine abträgliche, allergische oder andere
ungünstige
Reaktion erzeugen, wenn sie einem Tier oder einem Menschen, wie
geeignet, verabreicht werden. Wie hier verwendet, umfasst ein „pharmazeutisch
annehmbarer Träger" jegliche und alle
Lösemittel,
Dispersionsmedien, Überzüge, antibakterielle
und antifungale Mittel, isotonische und die Absorption verzögernde Mittel
und dergleichen. Die Verwendung von solchen Medien und Mitteln für pharmazeutisch
wirksame Substanzen ist in diesem Fachgebiet wohlbekannt. Abgesehen davon,
dass ein jegliches herkömmliches
Medium oder Mittel mit dem Wirkstoff unverträglich ist, ist dessen Verwendung
in den therapeutischen Zusammensetzungen beabsichtigt. Ergänzende Wirkstoffe
können
in die Zusammensetzungen ebenfalls eingebracht werden.
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Lösungen der
aktiven Verbindungen als freie Base oder pharmakologisch annehmbare
Salze können in
Wasser, geeignet gemischt mit einem grenzflächenaktiven Mittel, wie Hydroxypropylcellulose,
hergestellt werden. Dispersionen können auch in Glycerol, flüssigen Polyethylenglycolen
und Mischungen davon und in Ölen
hergestellt werden. Unter gewöhnlichen
Bedingungen von Aufbewahrung und Verwendung enthalten diese Zubereitungen
ein Konservierungsmittel, um die Vermehrung von Mikroorganismen
zu verhindern.
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Die
viralen Partikel können
klassische pharmazeutische Zubereitungen für eine Verwendung in Therapieplänen, welche
deren Verabreichung an Menschen mit einschließen, umfassen. Die Verabreichung
von therapeutischen Zusammensetzungen kann über eine jegliche übliche Route
erfolgen, solange das Zielgewebe über jene Route erreichbar ist.
Dies umfasst oral, nasal, bukkal, rektal, vaginal oder topisch.
Alternativ wird eine Verabreichung durch orthotopische, intradermale,
subkutane, intramuskuläre,
intraperitoneale oder intravenöse
Injektion erfolgen. Solche Zusammensetzungen würden normalerweise als pharmazeutisch
annehmbare Zusammensetzungen, die physiologisch annehmbare Träger, Puffer
oder andere Vehikel umfassen, verabreicht werden. Für eine Anwendung
gegen Tumore wird eine direkte intratumorale Injektion, die Injektion
in ein Tumorbett nach Resektion, eine regionale (d.h. lymphatische)
oder generelle Verabreichung beabsichtigt. Es kann auch gewünscht sein,
eine kontinuierliche Perfusion über Stunden
oder Tage über
einen Katheter an einem Erkrankungsort, z.B. einem Tumor oder einer
Tumorstelle, auszuführen.
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Die
therapeutischen Zusammensetzungen können in vorteilhafter Weise
in Form von injizierbaren Zusammensetzungen entweder als flüssige Lösungen oder
Suspensionen verabreicht werden; feste Formen, die für eine Lösung in
oder Suspension in Flüssigkeit
vor der Injektion geeignet sind, können ebenfalls hergestellt werden.
Diese Zubereitungen oder Präparate
können
auch emulgiert werden. Eine typische Zusammensetzung für einen
solchen Zweck umfasst einen pharmazeutisch annehmbaren Träger. Die
Zusammensetzung kann beispielsweise ungefähr 100 mg humanes Serumalbumin
pro Milliliter Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung enthalten. Andere pharmazeutisch
annehmbare Träger
umfassen wässrige
Lösungen,
nicht-toxische Vehikel,
einschließlich
Salzen, Konservierungsmitteln, Puffern und dergleichen, können verwendet
werden. Beispiele von nicht-wässrigen
Lösemitteln
sind Propylenglycol, Polyethylenglycol, pflanzliches Öl und injizierbare organische
Ester, wie Ethyloleat. Wässrige
Träger
umfassen Wasser, alkoholisch/wässrige
Lösungen,
Kochsalzlösungen,
parenterale Vehikel, wie Natriumchlorid, Ringer'-Dextrose u.s.w. Intravenöse Vehikel
umfassen Fluid- und Nährstoffersatzpräparate.
Konservierungsmittel umfassen antimikrobielle Mittel, Antioxidationsmittel,
Chelatbildner und inerte Gase. Der pH und die genaue Konzentration
der verschiedenen Bestandteile der pharmazeutischen Zusammensetzung
werden gemäß wohlbekannten
Parametern eingestellt.
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Zusätzliche
Formulierungen, die für
eine orale Verabreichung geeignet sind. Orale Formulierungen umfassen
solche typischen Vehikel, wie beispielsweise pharmazeutische Qualitäten von
Mannitol, Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Natriumsaccharin, Cellulose, Magnesiumcarbonat
und dergleichen. Die Zusammensetzungen nehmen die Form von Lösungen,
Suspensionen, Tabletten, Pillen, Kapseln, Formulierungen für eine länger andauernde
Freisetzung oder Pulvern an. Wenn die Route topisch ist, kann die
Form eine Creme, Salbe, ein Unguentum oder ein Spray sein.
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Eine
wirksame Menge des therapeutischen Mittels wird basierend auf dem
beabsichtigten Ziel, beispielsweise (i) Inhibition von Tumorzellproliferation,
(ii) Eliminierung oder Töten
von Tumorzellen, (iii) Impfung oder (iv) Gentransfer für eine Langzeitexpression
eines therapeutischen Gens, bestimmt. Der Begriff „Einheitsdosis" bezieht sich auf
physisch diskrete Einheiten, die für eine Verwendung in einem
Individuum geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorher festgelegte
Menge der therapeutischen Zusammensetzung enthält, die so berechnet ist, dass
die gewünschten
Reaktionen, die oben diskutiert wurden, in Verbindung mit deren
Verabreichung, d.h. der geeigneten Route und dem geeigneten Behandlungsplan,
erzeugt werden. Die zu verab reichende Menge, sowohl gemäß der Anzahl
von Behandlungen als auch der Einheitsdosis, hängt von dem zu behandelnden
Individuum, dem Zustand des Individuums und dem gewünschten
Ergebnis ab. Speziell für Adenoviren
werden mehrfache Gentherapiepläne
erwartet.
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Ein
adenoviraler Vektor, welcher ein Tumorsuppressorgen kodiert, kann
verwendet werden, um Krebspatienten zu behandeln. Typische Mengen
eines Adenovirus-Vektors, die im Rahmen einer Gentherapie von Krebs
verwendet werden, sind 103–1015 PFU/Dosis, (103,
104, 105, 106, 107, 108, 109, 1010, 1011, 1012, 1013, 1014, 1015), wobei
die Dosis in mehrere Injektionen an unterschiedlichen Stellen innerhalb
eines soliden Tumors aufgeteilt werden kann. Der Behandlungsplan
kann auch mehrere Verabreichungszyklen des Gentransfervektors über einen
Zeitraum von 3–10
Wochen umfassen. Eine Verabreichung des Vektors für längere Zeitspannen von
Monaten bis zu Jahren kann für
einen andauernden therapeutischen Nutzen erforderlich sein.
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Ein
adenoviraler Vektor, der ein therapeutisches Gen kodiert, kann verwendet
werden, um Menschen oder andere Säugetiere zu impfen. Typischerweise
würde eine
Menge von Virus, die wirksam ist, um die gewünschte Wirkung, in diesem Falle
eine Impfung, zu erzeugen, an einen Mensch oder ein Säugetier
verabreicht werden, so dass eine Langzeitexpression des Transgens
erzielt wird und sich eine starke Immunantwort des Wirts entwickelt.
Es wird beabsichtigt, dass eine Reihe von Injektionen, beispielsweise
eine primäre
Injektion, gefolgt von zwei Booster-Injektionen, ausreichend sein
würde,
um eine Langzeit-Immunantwort zu induzieren. Eine typische Dosis
würde 106 bis 1015 PFU/Injektion
abhängig
von dem gewünschten
Ergebnis darstellen. Niedrige Dosen von Antigen induzieren im Allgemeinen
eine starke zellvermittelte Immunantwort, wohingegen hohe Dosen
von Antigen im Allgemeinen eine Antikörper-vermittelte Immunantwort induzieren.
Genaue Mengen der therapeutischen Zusammensetzung hängen auch
von der Beurteilung des praktizierenden Arztes ab und sind für jedes
Individuum besonders.
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11. Beispiele
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Die
folgenden Beispiele werden aufgenommen, um bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung zu demonstrieren. Es sollte sich für die Fachleute auf diesem
Gebiet verstehen, dass die in den Beispielen, die folgen, offenbarten
Techniken Techniken darstellen, bezüglich deren durch den Erfinder
entdeckt worden ist, dass sie bei der praktischen Ausführung der
Erfindung gut funktionieren, und dementsprechend so angesehen werden
können,
dass sie bevorzugte Weisen für
deren praktische Ausführung
bilden.
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BEISPIEL 1
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Materialien und Methoden
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A) Zellen
-
Es
wurden 293-Zellen (humane epitheliale embryonale Nierenzellen) von
der Master Cell Bank für
die Untersuchungen verwendet.
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B) Medien
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Für die Zellvermehrungsphase
wurde Dulbecco's
modified Eagle's-Medium
(DMEM, 4,5 g/l Glucose) + 10% fötales
Rinderserum (FBS) verwendet. Für
die Virusproduktionsphase wurde die FBS-Konzentration in DMEM auf
2% verringert.
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C) Virus
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AdCMVp53
ist ein durch Gentechnologie modifiziertes replikationsinkompetentes
humanes Typ 5-Adenovirus, welches das humane Wildtyp-p53-Protein
unter der Kontrolle des „immediate
early"-Promotors des
Zytomegalievirus (CMV) exprimiert.
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D) Celligen-Bioreaktor
-
Es
wurde ein Celligen-Bioreaktor (New Brunswick Scientific Co., Inc.)
mit 5 l Gesamtvolumen (3,5 l Arbeitsvolumen) verwendet, um Virusüberstand
unter Verwendung einer Microcarrier-Kultur herzustellen. 13 g/l mit
Glas beschichteter Microcarrier (SoloHill) wurde für das Kultivieren
von Zellen in dem Bioreaktor verwendet.
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E) Herstellung von Virusüberstand
in dem Celligen-Bioreaktor
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293-Zellen
aus der Master Cell Bank (MCB) wurden aufgetaut und in Cellfactories
(Nunc) vermehrt. Zellen wurden im Allgemeinen bei einer Konfluenz
von ungefähr
85–90%
aufgeteilt. Zellen wurden als Inokulum in den Bioreaktor mit einer
Inokulationskonzentration von 1 × 105 Zellen/ml
eingebracht. Man ließ die
Zellen sich an die Microcarrier durch intermittierende Bewegung
anheften. Eine kontinuierliche Bewegung mit einer Geschwindigkeit
von 30 Upm wurde 6–8
h nach der Inokulation der Zellen begonnen. Die Zellen wurden 7
Tage kultiviert mit Verfahrensparametern, die auf pH = 7,20, gelöster Sauerstoff
(DO) = 60% Luftsättigung,
Temperatur = 37°C
festgelegt worden waren. Am Tag 8 wurden Zellen mit AdCMVp53 mit
einer MOI von 5 infiziert. Fünfzig
Stunden nach der Virusinfektion wurde die Bewegungsgeschwindigkeit
von 30 Upm auf 150 Upm erhöht,
um die Zelllyse zu vereinfachen und das Virus in den Überstand
freizusetzen. Der Virusüberstand
wurde 74 h nach der Infektion geerntet. Der Virusüberstand
wurde dann für
eine weitere Konzentration/Diafiltration filtriert.
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F) CellcubeTM-Bioreaktorsystem
-
Ein
CellcubeTM Bioreaktorsystem (Corning-Costar)
wurde ebenfalls für
die Herstellung von AdCMVp53-Virus verwendet. Es besteht aus einem
Einweg-Zellkulturmodul, einem Oxygenierapparat, einer Mediumrezirkulationspumpe
und einer Mediumpumpe für
die Perfusion. Das verwendete Zellkulturmodul weist eine Kulturoberfläche von
21.550 cm2 (1-mer; 1 Exemplar) auf.
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G) Herstellung von Virus
in dem CellcubeTM
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293-Zellen
aus der Master Cell Bank (MCB) wurden aufgetaut und in Cellfactories
(Nunc) vermehrt. Zellen wurden im Allgemeinen bei einer Konfluenz
von ungefähr
85–90%
aufgeteilt. Zellen wurden als Inokulum in den CellcubeTM gemäß der Empfehlung
des Herstellers eingebracht. Inokulationszelldichten lagen im Bereich
von 1–1,5 × 104/cm2. Man ließ Zellen
7 Tage bei 37°C
unter Kulturbedingungen von pH = 7,20, DO = 60% Luftsättigung,
sich vermehren. Die Mediumperfusionsrate wurde entsprechend der
Glucosekonzentration in dem CellcubeTM reguliert.
Einen Tag vor der Virusinfektion wurde das Medium für die Perfusion
von DMEM + 10% FBS auf DMEM + 2% FBS geändert. Am Tag 8 wurden Zellen
mit AdCMVp53-Virus
mit einer Infektionsmultiplizität
(MOI) von 5 infiziert. Die Mediumperfusion wurde unmittelbar nach
der Infektion für
1 h gestoppt, dann für
den verbleibenden Zeitraum der Virusproduktionsphase wieder aufgenommen.
Die Kultur wurde 45–48
h nach der Infektion geerntet.
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H) Lyselösung
-
Es
wurde Tween-20 (Fisher Chemical) in einer Konzentration von 1% (Vol./Vol.)
in 20 mM Tris + 0,25 M NaCl + 1 mM MgCl2,
pH = 7,50, -Puffer verwendet, um Zellen am Ende der Virusproduktionsphase
in dem CellcubeTM zu lysieren.
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I) Klärung und Filtration
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Virusüberstand
aus dem Celligen-Bioreaktor und Viruslösung aus dem CellcubeTM wurden zuerst unter Verwendung eines Depth
Filter (Preflow, GelmanSciences) geklärt, dann wurde durch einen
0,8/0,22 μm-Filter (SuporCap
100, Gelman Sciences) filtriert.
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J) Konzentration/Diafiltration
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Tangentialflussfiltration
(TFF) wurde verwendet, um den Virusüberstand aus dem Celligen-Bioreaktor und
die Viruslösung
aus dem CellcubeTM zu konzentrieren und
einen Pufferaustausch vorzunehmen. Eine „Pellicon II mini cassette" (Millipore) von
300 K nominalem Molekulargewichtsausschluss (NMWC) wurde für die Konzentration
und Diafiltration verwendet. Die Viruslösung wurde zuerst 10-fach aufkonzentriert.
Dem folgten 4 Probenvolumen Pufferaustausch gegen 20 mM Tris + 1,0
M NaCl + 1 mM MgCl2, pH = 9,00, -Puffer
unter Verwendung der bei einem konstanten Volumen arbeitenden Diafiltrationsmethode.
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Eine ähnliche
Konzentration/Diafiltration wurde für das mittels Säule gereinigte
Virus ausgeführt.
Eine „Pellicon
II mini cassette" von
100 K NMWC wurde anstelle der 300 K-NMWC-Kassette verwendet. Eine Diafiltration
erfolgte gegen 20 mM Tris + 0,25 M NaCl + 1 mM MgCl2,
pH 9,00, -Puffer oder Dulbecco's
Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung
(DPBS).
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K) Benzonasebehandlung
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Die
konzentrierte/diafiltrierte Viruslösung wurde mit BenzonaseTM (American International Chemicals) bei
einer Konzentration von 100 u/ml, Raumtemperatur über Nacht
behandelt, um die Konzentration von kontaminierenden Nukleinsäuren in
der Viruslösung
zu reduzieren.
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L) CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation
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Rohe
Viruslösung
wurde unter Verwendung einer doppelten CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation
unter Verwendung eines SW40-Rotors in einer Beckman-Ultrazentrifuge
(XL-90) gereinigt. Als erstes wurden 7 ml rohe Viruslösung unter Überschichtung
auf einen stufenweisen CsCl-Gradient, der aus gleichen 2,5 ml-Volumen
von 1,25 g/ml bzw. 1,40 g/ml CsCl-Lösung
hergestellt worden war, aufgetragen. Der CsCl-Gradient wurde bei
35000 Upm 1 h bei Raumtemperatur zentrifugiert. Die Virusbande an
der Gradientengrenzfläche
wurde gewonnen. Das gewonnene Virus wurde dann durch einen isopyknischen
CsCl-Gradienten weiter gereinigt. Dies erfolgte durch Mischen der
Viruslösung
mit einem wenigstens 1,5-fachen Volumen von 1,33 g/ml CsCl-Lösung. Die
CsCl-Lösung
wurde bei 35000 Upm wenigstens 18 h bei Raumtemperatur zentrifugiert.
Die untere Bande wurde als das intakte Virus gewonnen. Das Virus
wurde unverzüglich
gegen 20 mM Tris + 1 mM MgCl2, pH = 7,50,
-Puffer dialysiert, um CsCl zu entfernen. Das dialysierte Virus
wurde bei –70°C für eine zukünftige Verwendung
aufbewahrt.
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M) Ionenaustauschchromatographie
(IEC)-Reinigung
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Die
mit Benzonase behandelte Viruslösung
wurde unter Verwendung von IEC gereinigt. Für die Reinigung wurde das starke
Anionenharz Toyopearl SuperQ 650 M (Tosohaas) verwen det. Es wurde
ein FPLC-System (Pharmacia) mit einer XK16-Säule (Pharmacia) für die anfängliche
Verfahrensentwicklung verwendet. Weitere Untersuchungen zur maßstäblichen
Vergrößerung wurden
ausgeführt
unter Verwendung eines BioPilot-Systems (Pharmacia) mit einer XK
50-Säule
(Pharmacia). Kurz zusammengefasst, wurde das Harz in die Säulen gepackt
und mit 1 N NaOH desinfiziert, dann mit Puffer B beladen, welchem
eine Konditionierung mit Puffer A folgte. Die Puffer A und B bestanden
aus 20 mM Tris + 0,25 M NaCl + 1 mM MgCL2,
pH = 9,00, bzw. 20 mM Tris + 2 M NaCl + 1 mM MgCl2,
pH = 9,00. Viruslösungsprobe
wurde auf die konditionierte Säule
aufgeladen, gefolgt von einem Waschen der Säule mit Puffer A, bis die UV-Absorption
die Grundlinie erreichte. Das gereinigte Virus wurde von der Säule durch
Verwendung von 10 Säulenvolumen
eines linearen NaCl-Gradienten eluiert.
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N) HPLC-Analyse
-
Es
wurde eine HPLC-Analysenprozedur entwickelt, um die Effizienz der
Virusproduktion und -reinigung auszuwerten. Tris(hydroxymethyl)aminomethan
(Tris) wurde von Fisher Biotech (Kat.Nr. BP154-1; Fair Lawn, New
Jersey, U.S.A.) erhalten; Natriumchlorid (NaCl) wurde von Sigma
(Kat.Nr. S-7653, St. Louis, MO, U.S.A.) erhalten. Beide wurden direkt
ohne weitere Reinigung verwendet. HPLC-Analysen wurden ausgeführt an einem
Analytical Gradient System von Beckman mit Gold Workstation-Software
(binäre
Pumpe 126 und Diodenanordnungsdetektor 168), ausgerüstet mit
einer Anionenaustauschersäule
von TosoHaas (7,5 cm × 7,5 mm
ID, 10 μm
Teilchengröße, Kat.
Nr. 18257). Es wurde eine 1 ml-Resource Q (Pharmacia)-Anionenaustauschersäule verwendet,
um die durch Huyghe et al. entwickelte Methode unter Verwendung
von deren HEPES-Puffersystem auszuwerten. Diese Methode wurde nur
für das
Bioreaktor-System versucht.
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Die
in dem vorliegenden HPLC-System verwendeten Puffer waren Puffer
A: 10 mM Tris-Puffer, pH 9,0. Puffer B: 1,5 M NaCl in Puffer A,
pH 9,0. Die Puffer wurden durch einen 0,22 μm „bottle top"-Filter von Corning (Kat.Nr.
25970-33) filtriert. Alle Proben wurden vor der Injektion durch
einen 0,8/0,22 μm-Acrodisc
PF von Gelman Sciences (Kat.Nr. 4187) filtriert.
-
Die
Probe wird in die HPLC-Säule
in einem Volumen von 60–100 μl injiziert.
Nach der Injektion wird die Säule
(TosoHaas) mit 20% B 3 min mit einer Flussrate von 0,75 ml/min gewaschen.
Dann wird der Gradient gestartet, in welchem B von 20% auf 50% über 6 min
erhöht
wird. Dann wird der Gradient über
3 min von 50% auf 100% B geändert,
gefolgt von 100% B für
6 min. Die Salzkonzentration wird dann schrittweise zurück auf 20%,
erneut über
4 min, verändert
und weitere 6 min bei 20% gehalten. Die Retentionszeit des Adp53
beträgt 9,5 ± 0,3 min mit
A260/A280 ≌ 1,26 ± 0,03.
Das Reinigen der Säule
nach jedem Chromatographielauf wird bewerkstelligt, indem 100 μl 0,15 M
NaOH injiziert werden und dann der Gradient gefahren wird.
-
BEISPIEL 2
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Auswirkung der Mediumperfusionsrate
im CellcubeTM auf die Virusproduktion und
-reinigung
-
Für ein Perfusionszellkultursystem,
wie den CellcubeTM, spielt die Mediumperfusionsrate
eine wichtige Rolle bei der Ausbeute und Qualität des Produkts. Es wurden zwei
unterschiedliche Mediumperfusionsstrategien untersucht. Eine Strategie
bestand darin, die Glucosekonzentration in dem CellcubeTM ≥ 2 g/l zu
halten (hohe Perfusionsrate). Die andere bestand darin, die Glucosekonzentration ≥ 1 g/l zu
halten (niedrige Perfusionsrate).
-
Es
wurden zwischen den zwei unterschiedlichen Perfusionsraten keine
signifikanten Veränderungen bei
den Kulturparametern, wie pH, DO, beobachtet. Nach einem Ernten
unter Verwendung von 1% Tween-20-Lyselösung wurden ungefähr äquivalente
Mengen an rohen Viren (vor der Reinigung) hergestellt, wie in Tabelle
5 gezeigt. Jedoch wurde ein dramatischer Unterschied auf den HPLC-Profilen
der Viruslösungen aus
den Produktionsläufen
mit hoher und niedriger Mediumperfusionsrate festgestellt. TABELLE
5. Auswirkung der Mediumglucosekonzentration auf die Virusausbeute
-
Wie
in 1 gezeigt, wurde ein sehr gut abgetrennter
Viruspeak (Retentionszeit 9,39 min) ausgehend von einer Viruslösung unter
Verwendung der niedrigen Mediumperfusionsrate hergestellt. Es wurde
festgestellt, dass Virus mit adäquater
Reinheit und biologischer Aktivität nach einem einzigen Schritt
einer ionenaustauschchromatographischen Reinigung der unter niedriger
Mediumperfusionsrate hergestellten Viruslösung erhalten wurde. Andererseits
wurde kein abgetrennter Viruspeak in der Retentionszeit von 9,39
min ausgehend von einer Viruslösung,
die unter Verwendung der hohen Mediumperfusionsrate hergestellt
worden war, beobachtet. Dies legt nahe, dass Kontaminanten, die
das gleiche Elutionsprofil wie das Virus haben, unter hoher Mediumperfusionsrate
produziert worden waren. Obwohl die Natur der Kontaminanten noch nicht
klar ist, wird erwartet, dass die Kontaminanten in Verbindung stehen
mit der erhöhten
Produktion von extrazellulären Matrixproteinen
unter hoher Mediumperfusionsrate (hohe Serum-Einspeisung) ausgehend von den Produzentenzellen.
Diese schlechte Trenncharakteristik, die in der HPLC festgestellt
wird, erzeugte Schwierigkeiten für eine
IEC-Verfahrensreinigung, wie in den folgenden Beispielen gezeigt
wird. Als Ergebnis hat die Mediumperfusionsrate, die während den
Zellvermehrungs- und Virusproduktionsphasen in dem CellcubeTM verwendet wird, eine signifikante Auswirkung
auf die nachgeschaltet erfolgende IEC-Reinigung des Virus. Es wird
eine niedrige Mediumperfusionsrate empfohlen. Dies erzeugt nicht
nur ein leicht zu reinigendes Rohprodukt, sondern ermöglicht auch
eine kosteneffektivere Produktion aufgrund des verringerten Mediumverbrauchs.
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BEISPIEL 3
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Zellernte- und Lysemethoden
-
Basierend
auf früheren
Erfahrungen werteten die Erfinder zuerst die Einfrier-Auftau-Methode aus. Zellen
wurden aus dem CellcubeTM 45–48 h nach
der Infektion geerntet. Als erstes wurde der CellcubeTM aus
dem Kultursystem isoliert und man ließ das verbrauchte Medium ablaufen.
Dann wurde 50 mM EDTA-Lösung
in den Cube gepumpt, um die Zellen von der Kulturoberfläche abzulösen. Die
so erhaltene Zellsuspension wurde bei 1500 Upm 10 min zentrifugiert
(Beckman GS-6KR). Das resultierende Zellpellet wurde in Dulbecco's Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(DPBS) resuspendiert. Die Zellsuspension wurde 5 Zyklen von Einfrieren/Auftauen
zwischen einem 37°C-Wasserbad
und einem Trockeneis-Ethanol-Bad unterworfen, um Viren aus den Zellen
freizusetzen. Das so erzeugte rohe Zelllysat (CCL) wurde mittels
HPLC analysiert.
-
2 zeigt
das HPLC-Profil. Bei der Retentionszeit von 9,32 min wird kein Viruspeak
beobachtet. Stattdessen werden zwei Peaks mit Retentionszeiten von
9,11 und 9,78 min produziert. Dieses Profil legt nahe, dass die
anderen Kontaminanten, welche eine ähnliche Elutionszeit wie das
Virus aufweisen, in dem CCL vorkommen und mit der Reinigung des
Virus interferieren. Als Ergebnis wurde eine sehr niedrige Reinigungseffizienz
beobachtet, wenn das CCL durch IEC unter Verwendung von FPLC gereinigt
wurde.
-
Zusätzlich zu
der niedrigen Reinigungseffizienz gab es einen signifikanten Produktverlust
während des
Zellernteschritts in die EDTA-Lösung,
wie in Tabelle 6 angegeben. Ungefähr 20% des Produkts ging in
der EDTA-Lösung,
die verworfen wurde, verloren. Zusätzlich sind ungefähr 24% des
rohen Virusprodukt in dem verbrauchten Medium, das ebenfalls verworfen
wurde, vorhanden. Dementsprechend befinden sich nur 56% des rohen
Virusprodukts in dem CCL. Darüber
hinaus ist das Einfrieren/Auftauen ein Verfahren mit großer Variation
und sehr begrenzter maßstäblicher
Vergrößerbarkeit.
Es muss ein effizienteres Zelllyseverfahren mit weniger Produktverlust
entwickelt werden. TABELLE
6. Verlust von Virus während
EDTA-Ernte von Zellen aus dem Cellcube
TM - Die Daten wurden ausgehend von 1 Exemplar
von CellcubeTM erzeugt.
-
-
Detergentien
sind verwendet worden, um Zellen zu lysieren, um intrazelluläre Organellen
freizusetzen. Folglich werteten die Erfinder die Detergens-Lysemethode
für die
Freisetzung von Adenoviren aus. Tabelle 7 listet die 5 unterschiedlichen
nicht-ionischen Detergentien auf, die für die Zelllyse ausgewertet
wurden. Zellen wurden aus dem CellcubeTM 48
h nach der Infektion unter Verwendung von 50 mM EDTA geerntet. Das
Zellpellet wurde in den verschiedenen Detergentien in verschiedenen
Konzentrationen, die in Tabelle 7 aufgelistet sind, resuspendiert.
-
Die
Zelllyse wurde entweder bei Raumtemperatur oder auf Eis für 30 min
ausgeführt.
Eine klare Lyselösung
wurde nach Zentrifugation, um das Präzipitat und Zellrückstände zu entfernen,
erhalten. Die Lyselösungen
wurden mit Benzonase behandelt und dann durch HPLC analysiert. 3 zeigt die HPLC-Profile von Lyselösungen ausgehend
von den verschiedenen Detergentien. Thesit und NP-40 ergaben ein ähnliches
Ergebnis wie Triton X-100. Eine Lyselösung, die ausgehend von 1%
Tween-20 erzeugt worden war, ergab die beste Virusauftrennung, wobei
die schlechteste Virusauftrennung mit Brij-58 beobachtet wurde.
Bei einer Detergenskonzentration von 1% (Gew./Vol.) wurde eine effizientere
Zelllyse festgestellt. Die Lysetemperatur trug bei den untersuchten
Detergenskonzentrationen nicht signifikant zu der Virusauftrennung
bei. Zum Zwecke der Einfachheit des Verfahrens wird eine Lyse bei
Raumtemperatur empfohlen. Es wurde eine aus 1% Tween-20 in 20 mM
Tris + 0,25 M NaCl + 1 mM MgCl2, pH = 7,50,
bestehende Lyselösung
für die
Zelllyse und Virusernte in dem CellcubeTM eingesetzt.
-
BEISPIEL 4
-
Auswirkungen der Konzentration/Diafiltration
auf die Virusrückgewinnung
-
Viruslösung aus
dem Lyseschritt wurde vor einer Konzentration/Diafiltration geklärt und filtriert.
Für eine
effiziente Konzentration/Diafiltration wurden TFF-Membranen mit
unterschiedlichen NMWCs, einschließlich 100 K, 300 K, 500 K und
1000 K, ausgewertet. Der höchste
Mediumfluss mit minimalem Virusverlust an das Filtrat wurde mit
einer Membran von 300 K NMWC erhalten. Größere NMWC-Membranen boten einen
höheren
Mediumfluss, führten
aber zu einem höheren
Virusverlust an das Filtrat, während
kleinere NMWC-Membranen einen unzureichenden Mediumfluss erzielten.
Die Viruslösung
wurde zuerst 10-fach aufkonzentriert, gefolgt von 4 Probenvolumen
Diafiltration gegen 20 mM Tris + 0,25 M NaCl + 1 mM MgCl2, pH = 9,00, -Puffer unter Verwendung der
bei konstantem Volumen ausgeführten
Methode. Während
des Konzentrations/Diafiltrationsverfahrens wurde der Druckabfall
quer durch die Membran ≤ 5
psi gehalten. Während
des Konzentrations/Diafiltrationsschritts wurde eine konsistente
hochgradige Virusrückgewinnung
demonstriert, wie in Tabelle 8 angegeben.
-
-
BEISPIEL 5
-
Auswirkung
einer Salzzugabe auf die Benzonasebehandlung
-
Viruslösung wurde
nach Konzentration/Diafiltration mit Benzonase (Nuklease) behandelt,
um die Konzentration von kontaminierender Nukleinsäure in der
Viruslösung
zu reduzieren. Es wurden unterschiedliche Arbeitskonzentrationen
von Benzonase, die 50, 100, 200, 300 Einheiten/ml umfassten, für die Reduzierung
der Nukleinsäurekonzentrationen
ausgewertet. Für
den Zweck der Einfachheit des Verfahrens wurde die Behandlung bei
Raumtemperatur über
Nacht ausgeführt.
Es wurde nach Benzonasebehandlung eine signifikante Verringerung
der kontaminierenden Nukleinsäure,
die mit einer humanen genomischen DNA-Sonde hybridisierbar ist,
festgestellt.
-
Tabelle
9 zeigt die Reduzierung der Nukleinsäurekonzentration vor und nach
Benzonasebehandlung. Viruslösung
wurde vor und nach der Benzonasebehandlung mittels HPLC analysiert.
Wie in
4A und
4B gezeigt,
wurde nach einer Benzonasebehandlung eine dramatische Verringerung
des Peaks der kontaminierenden Nukleinsäure beobachtet. Dies steht
in Übereinstimmung
mit dem Ergebnis des Nukleinsäurehybridisierungsassays.
Aufgrund der Wirksamkeit wurde eine Benzonasekonzentration von 100
u/ml für
die Behandlung der rohen Viruslösung
eingesetzt. Tabelle
9. Reduzierung der Konzentration von kontaminierenden Nukleinsäuren in
der Viruslösung
- Behandlungsbedingungen: Benzonasekonzentration
100 u/ml, Temperatur: Raumtemperatur, Dauer: über Nacht.
-
Es
wurde vor und nach der Benzonasebehandlung eine signifikante Veränderung
in dem HPLC-Profil festgestellt. Bei einer Retentionszeit von 9,33
min wurde nach der Benzonasebehandlung kein abgetrennter Viruspeak
detektiert. Zugleich entwickelte sich ein größerer Peak mit hoher 260 nm-Absorption
bei einer Retentionszeit von 9,54 min. Titer-Assayergebnisse zeig ten
an, dass die Benzonasebehandlung den Virustiter nicht abträglich beeinflusste
und Virus nach der Benzonasebehandlung intakt und infektös blieb.
Es wurde geschlossen, dass während
des Zelllyseschritts freigesetzte zelluläre Nukleinsäure mit Virus wechselwirkte
und entweder Aggregate mit dem Virus bildete oder während der
Benzonasebehandlung an die Virusoberfläche adsorbierte.
-
Um
die mögliche
Nukleinsäure-Virus-Wechselwirkung
während
einer Benzonasebehandlung zu minimieren, wurden unterschiedliche
Konzentrationen von NaCl zu der Viruslösung vor der Benzonasebehandlung zugesetzt.
Nach einer Benzonasebehandlung in Gegenwart von 1 M NaCl in der
Viruslösung
trat keine dramatische Veränderung
in dem HPLC-Profil auf. 5 zeigt das HPLC-Profil einer
Viruslösung
nach Benzonasebehandlung in Gegenwart von 1 M NaCl. Anders als in 4B gezeigt, existiert nach der Benzonasebehandlung
nach wie vor der Viruspeak bei der Retentionszeit von 9,35 min.
Dieses Ergebnis zeigt an, dass das Vorhandensein von 1 M NaCl die
Wechselwirkung von Nukleinsäure
mit Virus während
einer Benzonasebehandlung verhindert und die weitere Reinigung von
Virus von kontaminierender Nukleinsäure vereinfacht.
-
BEISPIEL 6
-
Ionenaustauschchromatographische
Reinigung
-
Das
Vorhandensein einer negativen Ladung auf der Oberfläche von
Adenoviren bei physiologischen pH-Bedingungen veranlasste eine Auswertung
von Anionenaustauschern für
die Reinigung von Adenoviren. Der starke Anionenaustauscher Toyopearl
Super Q 650M wurde für
die Entwicklung eines Reinigungsverfahrens verwendet. Die Auswirkungen
der NaCl-Konzentration und des pHs des Beladungspuffers (Puffer
A) auf die Virusreinigung wurden unter Verwendung des FPLC-Systems
ausgewertet.
-
A) Methodenentwicklung
-
Für eine Ionenaustauschchromatorgraphie
ist der Puffer-pH einer der wichtigsten Parameter und kann dramatischen
Einfluss auf die Reinigungseffizienz haben. Unter Bezugnahme auf
den Medium-pH und die Leitfähigkeit,
die während
der Virusproduktion verwendet werden, formulierten die Erfinder
20 mM Tris + 1 mM MgCl2 + 0,2 M NaCl, pH
= 7,50, als Puffer A. Eine mit Toyopearl SuperQ 650M gepackte XK16-Säule mit
einer Höhe
von 5 cm wurde mit Puffer A konditioniert.
-
Eine
Probe von 5 ml Benzonase-behandeltem konzentriertem/diafiltriertem
Virusüberstand
aus dem Celligen-Bioreaktor wurde auf die Säule aufgetragen. Nach Waschen
der Säule wurde
eine Elution mit einem linearen Gradient von über 10 Säulenvolumen von Puffer B-Formulierung, um
mM Tris + 1 mM MgCl2 + 2 M NaCl, pH = 7,50,
zu erreichen, ausgeführt.
-
6 zeigt
das Elutionsprofil. Während
der Elution wurden drei Peaks ohne zufriedenstellende Trennung zwischen
diesen beobachtet. Eine mit mit 293-Zellen konditioniertem Medium
(ohne Virus) ausgeführte Kontrolluntersuchung
zeigte, dass die ersten beiden Peaks mit dem Virus in Zusammenhang
stehen. Um die Trennungseffizienz weiter zu verbessern, wurde die
Auswirkung des Puffer-pH ausgewertet. Der Puffer-pH wurde auf 9,00
erhöht,
während
andere Bedingungen konstant gehalten wurden. Es wurde eine stark
verbesserte Trennung, wie in 7 gezeigt,
beobachtet verglichen mit jener eines Puffers mit pH 7,50. Die Fraktionen Nr.
3, Nr. 4 und Nr. 8 wurden mittels HPLC analysiert.
-
Wie
in 8 gezeigt, wurde die Hauptmenge
des Virus in der Fraktion Nr. 4 gefunden, wobei kein Virus in den
Fraktionen Nr. 3 und Nr. 8 detektiert wurde. Es wurde festgestellt,
dass die Fraktion Nr. 8 hauptsächlich
aus kontaminierender Nukleinsäure
bestand. Jedoch war die Reinigung noch nicht optimal. Es gibt eine Überlappung
zwischen den Fraktionen Nr. 3 und Nr. 4, wobei in Fraktion Nr. 4
nach wie vor Kontaminanten detektiert werden.
-
Basierend
auf dem Chromatogramm in 7 wurde
geschlossen, dass eine weitere Verbesserung der Virusreinigung erzielt
werden könnte,
indem die Salzkonzentration im Puffer A erhöht würde. Als Ergebnis können die
Kontaminanten, die in der Fraktion Nr. 3, die dem Viruspeak vorangeht,
vorhanden sind, in Richtung der Durchflussfraktion verschoben werden.
Die NaCl-Konzentration im Puffer A wurde auf 0,3 M erhöht, während andere
Bedingungen konstant gehalten wurden. 9 zeigt
das Elutionsprofil unter der Bedingung von 0,3 M NaCl in Puffer
A.
-
Es
wurde eine dramatische Verbesserung bei der Reinigungseffizienz
erzielt. Wie erwartet, wurde der kontaminierende Peak, der in 7 beobachtet
wurde, unter der Bedingung von erhöhtem Salz eliminiert. Proben
von rohem Virusüberstand,
Durchfluss, Peak Nr. 1 und Peak Nr. 2 wurden mittels HPLC analysiert
und die Ergebnisse sind in 10 gezeigt.
In der Durchflussfraktion wurde kein Virus detektiert. Die Hauptmenge
der in dem Rohmaterial vorhandenen Kontaminanten wurde in dem Durchfluss
gefunden. Eine HPLC-Analyse von Peak Nr. 1 zeigte einen einzigen
gut definierten Viruspeak. Dieses HPLC-Profil ist äquivalent
zu jenem, das ausgehend von einem mittels doppeltem CsCl-Gradient
gereinigten Virus erhalten wird. Peaks, die bei Retentionszeiten
von 3,14 und 3,61 min bei dem mittels CsCl-Gradient gereinigten
Virus beobachtet werden, sind mit Glycerol in Zusammenhang stehende
Peaks. Das gereinigte Virus hat ein A260/A280-Verhältnis von
1,27 ± 0,03.
Dies ist ähnlich
zu dem Wert eines mittels dop peltem CsCl-Gradient gereinigten Virus
wie auch zu den Ergebnissen, über
die von Huyghe et al (1996) berichtet worden ist. Peak Nr. 2 besteht
hauptsächlich
aus kontaminierender Nukleinsäurek.
Basierend auf dem Reinigungsergebnis schlugen die Erfinder die folgende
Methode für
eine IEC-Reinigung von Adenovirus-Überstand aus dem Bioreaktor
vor.
Puffer A: 20 mM Tris + 1 mM MgCl2 +
0,3 M NaCl, pH = 9,00
Puffer B: 20 mM Tris + 1 mM MgCl2 + 2 M NaCl, pH = 9,00
Elution: 10
Säulenvolumen
linearer Gradient.
-
B) Maßstäbliche Vergrößerung der
Methode
-
Nach
der Entwicklung der Methode wurde die Reinigung unter Verwendung
des gleichen Reinigungsverfahrens maßstäblich von der XK16-Säule (1,6
cm I.D.) zu einer XK 50-Säule
(5 cm I.D.; 10-fache maßstäbliche Vergrößerung)
vergrößert. Es
wurde an der XK50-Säule
ein ähnliches
Elutionsprofil erzielt, wie in 11 gezeigt.
Die Virusfraktion wurde mittels HPLC analysiert, die eine äquivalente
Virusreinheit zu jener, die ausgehend von der XK16-Säule erhalten
wird, anzeigte.
-
Während der
Untersuchungen zur maßstäblichen
Vergrößerung wurde
festgestellt, dass es bequemer und konsistenter war, Leitfähigkeit
zu verwenden, um die Salzkonzentration in Puffer A zu quantifizieren.
Die optimale Leitfähigkeit
von Puffer A liegt im Bereich von 25 ± 2 mS/cm bei ungefähr Raumtemperatur
(21°C). Während des
Reinigungsverfahrens erzeugte Proben wurden zusammen mit doppelt
CsCl-gereinigtem Virus mittels SDS-PAGE analysiert.
-
Wie
in 12 gezeigt, werden alle hauptsächlichen Adenovirus-Strukturproteine
mittels der SDS-PAGE detektiert. Das IEC-gereinigte Virus zeigt
eine äquivalente
Anfärbung
wie jene des doppelt CsCl-gereinigten Virus. Es wurde während der
Reinigung eine signifikante Verringerung der Rinderserumalbumin (BSA)-Konzentration
erzielt. Die BSA-Konzentration in dem vereinigten Virus war unterhalb
der Nachweisgrenze des Western-Blot-Assays, wie in 13 gezeigt.
-
Die
Verringerung der Konzentration an kontaminierenden Nukleinsäuren in
der Viruslösung
während des
Reinigungsverfahrens wurde unter Verwendung eines Nukleinsäure-Slot-Blots
bestimmt.
32P-markierte humane genomische
DNA wurde als Hybridisierungssonde verwendet (da 293-Zellen humane
embryonale Nierenzellen sind). Tabelle 10 zeigt die Nukleinsäurekonzentration
in unterschiedlichen Stadien des Reinigungsverfahrens. Die Nukleinsäurekonzentration
in der endgültigen
gereinigten Viruslösung
war auf 60 pg/ml verringert, eine ungefähr 3,6 × 10
6-fache
Verringerung verglichen mit dem anfänglichen Virusüberstand.
Virustiter und das Verhältnis
von infektiösen
zu gesamten Teilchen wurden für
das gereinigte Virus bestimmt und die Ergebnisse wurden mit jenen
aus einer doppelten CsCl-Reinigung in Tabelle 9 verglichen. Sowohl
Virusrückgewinnung
als auch Partikel/PFU-Verhältnis
sind zwischen den beiden Reinigungsverfahren sehr ähnlich. Der
Titer der mittels einer Säure
gereinigten Viruslösung
kann weiter erhöht
werden, indem ein Konzentrationsschritt ausgeführt wird. TABELLE
10. Entfernung von kontaminierenden Nukleinsäuren während der Reinigung
-
BEISPIEL 7
-
Andere Reinigungsmethoden
-
Zusätzlich zu
der starken Anionenaustauschchromatographie wurden auch andere Weisen
von chromatographischen Methoden für die Reinigung von AdCMVp53-Virus
ausgewertet (z.B. Größenausschlusschromatographie,
hydrophobe Wechselwirkungs-Chromatographie, Kationenaustauschchromatographie
oder Metallionenaffinitätschromatographie).
Verglichen mit Toyopearl Super Q boten alle diese Reinigungsweisen eine
viel weniger effiziente Reinigung mit geringer Produktrückgewinnung.
Dementsprechend wird Toyopearl Super Q-Harz für die Reinigung von AdCMVp53
empfohlen. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass andere auf der quartären Ammoniumchemie
basierende starke Anionenaustauscher bei einigen Verfahrensmodifizierungen für die Reinigung
von AdCMVp53 geeignet wein werden.
-
BEISPIEL 8
-
Reinigung von rohem AdCMVp53-Virus,
welches ausgehend von CellcubeTM erzeugt
worden ist
-
Es
wurden zwei unterschiedliche Herstellungsmethoden entwickelt, um
AdCMVp53-Virus herzustellen.
Eine basierte auf einer Microcarrier-Kultur in einem Bioreaktor
mit gerührtem
Tank. Die andere basierte auf einem CellcubeTM-Bioreaktor.
Wie oben beschrieben, wurde das Reinigungsverfahren entwickelt unter
Verwendung eines rohen Virusüberstands,
der ausgehend von dem Bioreaktor mit gerührtem Tank erzeugt worden ist.
Es wurde festgestellt, dass, obwohl das gleiche Medium, die gleichen
Zellen und Viren für
die Virusproduktion sowohl in dem Bioreaktor als auch dem CellcubeTM verwendet worden waren, die Kulturoberfläche, an
welche die Zellen sich anhefteten, unterschiedlich war.
-
In
dem Bioreaktor wurden Zellen auf einem mit Glas beschichteten Microcarrier
kultiviert, während
in dem CellcubeTM Zellen auf einer patentrechtlich
geschützten
behandelten Polystyrol-Kulturoberfläche vermehrt wurden. In dem
CellcubeTM wurde eine konstante Mediumperfusion
verwendet, andererseits wurde in dem Bioreaktor keine Mediumperfusion
verwendet. In dem CellcubeTM wurde das rohe
Virusprodukt in Form von virusinfizierten Zellen geerntet, was sich
von dem aus dem Bioreaktor geernteten Virusüberstand unterscheidet.
-
Rohes
Zelllysat (CCL), das nach 5 Zyklen von Einfrieren-Auftauen der geernteten
virusinfizierten Zellen hergestellt wird, wurde durch IEC unter
Verwendung der oben beschriebenen Methode gereinigt. Anders als
bei dem Virusüberstand
aus dem Bioreaktor wurde für
das ausgehend von dem CellcubeTM erzeugte CCL-Material
keine zufrieden stellende Reinigung erzielt. 14 zeigt
das Chromatogramm. Das Ergebnis legt nahe, dass rohe Viruslösung, die
ausgehend von dem CellcubeTM durch Einfrieren-Auftauen
von geernteten Zellen erzeugt wird, nicht leicht durch die IEC-Methode
gereinigt wird.
-
Andere
Reinigungsmethoden, einschließlich
hydrophobe Wechselwirkungs- und Metallchelatchromatographie, wurden
für die
Reinigung von Virus in CCL untersucht. Unglücklicherweise wurde bei jedem
der beiden Verfahren keine Verbesserung bei der Reinigung beobachtet.
Unter Berücksichtigung
der Schwierigkeiten einer Reinigung von Virus in CCL und der mit
einem Einfrier-Auftau-Schritt in dem Herstellungsverfahren verbundenen
Nachteile entschieden sich die Erfinder, andere Zelllysemethoden
zu erforschen.
-
A) Reinigung von roher
Viruslösung
in Lysepuffer
-
Wie
in den Beispielen 1 und 3 beschrieben, wurde eine HPLC-Analyse verwendet,
um verschiedene Detergens-Lysemethoden zu screenen. Basierend auf
den HPLC-Ergebnissen wurde 1% Tween-20 in 20 mM Tris + 0,25 M NaCl
+ 1 mM MgCl2, pH = 7,50, -Puffer als Lysepuf fer
eingesetzt. Am Ende der Virusproduktionsphase wurde anstelle eines
Erntens der infizierten Zellen der Lysepuffer in den CellcubeTM gepumpt, nachdem man das verbrauchte Medium
hatte ablaufen lassen. Die Zellen wurden lysiert und Virus in den
Lysepuffer freigesetzt, indem 30 min inkubiert wurde.
-
Nach
Klärung
und Filtration wurde die Viruslösung
konzentriert/diafiltriert und mit Benzonase behandelt, um die Konzentration
an kontaminierender Nukleinsäure
zu reduzieren. Die behandelte Viruslösung wurde durch die oben unter
Verwendung von Toyopearl SuperQ-Harz entwickelte Methode gereinigt.
Es wurde eine zufrieden stellende Auftrennung ähnlich zu jener, die unter
Verwendung von Virusüberstand
aus dem Bioreaktor erhalten worden war, während der Elution erzielt. 15 zeigt das Elutionsprofil. Wenn die Virusfraktion
jedoch mittels HPLC analysiert wurde, wurde ein anderer Peak zusätzlich zu
dem Viruspeak detektiert. Das Ergebnis ist in 16A gezeigt.
-
Um
das Virus weiter zu reinigen, wurde die gesammtelte Virusfraktion
erneut unter Verwendung der gleichen Methode gereinigt. Wie in 16B gezeigt, verbesserte sich die Reinheit der
Virusfraktion nach der zweiten Reinigung beträchtlich. Es wurde auch eine
Metallchelat-Chromatographie
als ein Kandidat für
die zweite Reinigung ausgewertet. Es wurde eine ähnliche Verbesserung bei der
Virusreinheit, wie sie bei der zweiten IEC festgestellt wird, erzielt.
Jedoch ist eine IEC aufgrund von ihrer Einfachheit als die Methode
der Wahl für
die zweite Reinigung bevorzugt.
-
Wie
oben in Beispiel 2 beschrieben, hat die Mediumperfusionsrate, die
während
der Zellvermehrungs- und Virusproduktionsphasen eingesetzt wird,
einen beträchtlichen
Einfluss auf das HPLC-Auftrennungsprofil der rohen Tween-20-Virus-Ernte.
Für eine
rohe Viruslösung,
die bei einer hohen Mediumperfusionsrate hergestellt worden ist,
werden zwei Ionenaustauschersäulen
benötigt,
um die erforderliche Virusreinheit zu erzielen.
-
Basierend
auf der stark verbesserten Auftrennung, die bei einer HPLC für eine Viruslösung, die
bei niedriger Mediumperfusionsrate hergestellt worden ist, beobachtet
wird, ist es wahrscheinlich, dass eine Reinigung durch eine Ionenaustauschersäule die
erforderliche Virusreinheit erzielen könnte. 17 zeigt
das Elutionsprofil unter Verwendung einer rohen Viruslösung, die
bei niedriger Mediumperfusionsrate hergestellt worden ist. Während der
Elution wurde ein scharfer Viruspeak erhalten. Eine HPLC-Analyse
der Virusfraktion zeigt eine Virusreinheit an, die äquivalent
zu jener eines durch einen CsCl-Gradient gereinigten Virus nach
einem Ionenaustauschchromatographieschritt ist. 18 zeigt das HPLC-Analysenergebnis.
-
Das
gereinigte Virus wurde weiter durch SDS-PAGE, Western-Blot auf BSA
und Nukleinsäure-Slot-Blot
analysiert, um die Konzentration von kontaminierenden Nukleinsäuren zu
bestimmen. Die Analysenergebnisse sind in
19A,
19B bzw.
19C angegeben.
Alle jene Analysen zeigen an, dass das Säulen-gereinigte Virus eine äquivalente
Reinheit aufweist verglichen mit dem durch einen doppelten CsCl-Gradient
gereinigtem Virus. Tabelle 11 zeigt den Virustiter und die Virusrückgewinnung
vor und nach der Säulenreinigung.
Zu Vergleichszwecken wurde auch die typische Virusrückgewinnung,
die durch doppelte CsCl-Gradientenreinigung
erzielt wird, mit aufgenommen. Durch beiden Methoden wurden ähnliche
Virusrückgewinnungen
erzielt. TABELLE
11. Vergleich von IEC- und doppelter CsCl-Gradient-Ultrazentrifugationsreinigung
von AdCMVp53 aus Cellcube
TM
-
A) Harzkapazitätsuntersuchungen
-
Die
dynamische Kapazität
des Toyopearl Super Q-Harzes wurde für die Reinigung der mittels Tween-20
geernteten Viruslösung,
die bei niedriger Mediumperfusionsrate hergestellt worden ist, ausgewertet. Einhundert
Milliliter Harz wurden in eine XK50-Säule gepackt. Durch die Säule wurden
unterschiedliche Mengen von roher Viruslösung unter Verwendung der hier
beschriebenen Methoden gereinigt.
-
Virus-Durchbruch
und Reinigungseffizienz wurden mittels HPLC analysiert. 20 zeigt die HPLC-Analysenergebnisse.
Bei einem Säulenbeladungsfaktor,
welcher größer als
ein Probe/Säulenvolumen-Verhältnis von
2:1 war, wurde die Reinheit der Virusfraktion verringert. Kontaminanten
coeluierten mit dem Virus. Bei einem Beladungsfaktor über 3:1
wurde ein Durchbruch des Virus in den Durchfluss beobachtet. Es
wurde dementsprechend vorgeschlagen, dass die Arbeitsbeladungskapazität des Harzes
im Bereich eines Probe/Säulenvolumen-Verhältnisses
von 1:1 liegt.
-
B) Konzentration/Diafiltrations-Nachreinigung
-
Ein
Konzentrations/Diafiltrationsschritt nach der Säulenreinigung dient nicht nur
dazu, den Virustiter zu erhöhen,
sondern, sofern notwendig, um einen Austausch zu dem Puffersystem, das
für das
Virusprodukt spezifiziert worden ist, vorzunehmen. Für den Konzentrationsschritt
wurde eine 300 K NMWC-TFF-Membran eingesetzt. Aufgrund des Fehlens
von proteinartigen und Nukleinsäure-Kontaminanten
in dem gereinigten Virus wurde ein sehr hoher Pufferfluss ohne bemerkenswerten
Druckabfall quer über
die Membran erzielt.
-
Es
wurde während
dieses Schritts eine ungefähr
100%-ige Virusrückgewinnung
erzielt, indem der Puffer zu 20 mM Tris + 1 mM MgCl2 +
0,15 M NaCl, pH = 7,50, gewechselt wurde. Bei dem gereinigten Virus
wurde auch erfolgreich ein Pufferaustausch zu DPBS während des
Konzentrations/Diafiltrationsschritts vorgenommen. Der Konzentrationsfaktor
kann bestimmt werden durch den Virustiter, der in dem Endprodukt
gewünscht wird,
und den Titer der Viruslösung,
die von der Säule
eluiert. Diese Flexibilität
wird dazu beitragen, die Konsistenz des abschließenden gereinigten Virusprodukts
beizubehalten.
-
C) Auswertung von defekten
Adenoviren in den IEC-gereinigten AdCMVp53
-
Aufgrund
der weniger als 100%-igen Verpackungseffizienz von Adenoviren in
Produzentenzellen existieren in einer rohen Viruslösung im
Allgemeinen einige defekte Adenoviren. Defekte Viren weisen keine
DNA verpackt innerhalb des Viruskapsids auf und können dementsprechend
von intaktem Virus mittels einer CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation
basierend auf dem Dichteunterschied getrennt werden. Es ist wahrscheinlich,
dass es schwierig sein würde,
die defekten von den intakten Viren basierend auf Ionenaustauschchromatographie
zu trennen, da angenommen wird, dass beide Viren eine ähnliche
Oberflächenchemie
aufweisen. Das Vorhandensein einer übermäßigen Menge von defekten Viren
wird die Qualität
des gereinigten Produkts beeinträchtigen.
-
Um
den Prozentsatz von vorhandenen defekten Viruspartikeln auszuwerten,
wurden die gereinigten und aufkonzentrierten Viren einer isopyknischen
CsCl-Ultrazentrifugation unterworfen. Wie in 21 gezeigt, wurde
eine schwache Bande oberhalb der Bande mit den intakten Viren nach
der Zentrifugation beobachtet. Beide Banden wurden rückgewonnen
und gegen 20 mM Tris + 1 mM MgCl2, pH =
7,50, -Puffer dialysiert, um CsCl zu entfernen. Die dialysierten
Viren wurden mittels HPLC analysiert und die Ergebnisse sind in 22 gezeigt. Beide Viren zeigen eine ähnliche
Retentionszeit. Jedoch weist das defekte Virus ein kleiners A260/A280-Verhältnis auf
als jenes der intakten Viren. Dies zeigt weniger virale DNA in dem
defekten Virus an.
-
Die
bei Retentionszeiten zwischen 3,02 und 3,48 min festgestellten Peaks
werden durch Glycerol erzeugt, das zu den Viren vor dem Einfrieren
bei –70°C zugesetzt
wird (10%, Vol.,/Vol.). Der Prozentsatz der defekten Viren war geringer
als 1% der gesamten Viren. Es ist unwahrscheinlich, dass dieser
niedrige Prozentsatz von defekten Viren das Verhältnis von gesamten Partikeln
zu infektiösen
Viren (PFU) in dem gereinigten Virusprodukt beeinflusst. Beide Viren
wurden durch SDS-PAGE analysiert (gezeigt in 19A).
Verglichen mit den intakten Viren fehlt defekten Viren die mit DNA
assoziierten Kernproteine, die eine Bande bei 24 und 48,5 kD bilden.
Dieses Ergebnis steht in Übereinstimmung
mit dem Fehlen von DNA in defekten Viren.
-
D) Verfahrensübersicht über die
Herstellung und Reinigung von AdCMVp53-Virus
-
Basierend
auf den obigen Ergebnissen aus der Verfahrensentwicklung schlagen
die Erfinder ein Herstellungs- und Reinigungsflussdiagramm für AdCMVp53
vor, wie in 23 gezeigt. Die auf den jeweiligen Schritt
bezogene und sich aufsummierende Virusrückgewinnung ist mit der entsprechenden
Virusausbeute basierend auf einem monomeren CellcubeTM mit
aufgenommen. Die endgültige
Virusrückgewinnung
beträgt
ungefähr
70 ± 10%.
Diese ist ungefähr
3-mal höher als
die Virusrückgewinnung, über die
von Huyghe et al. (1996) unter Verwendung eines DEAE-Ionenaustauschers
und eines Metallchelatchromatographie-Reinigungsverfahrens für die Reinigung
von p53-Protein kodierenden Adenoviren berichtet worden ist. Es
wurden ausgehend von einem monomeren CellcubeTM ungefähr 3 × 1012 PFU von endgültigem gereinigtem Virusprodukt
hergestellt. Dies repräsentiert
eine ähnliche
Endprodukt-Ausbeute verglichen mit dem gegenwärtigen Herstellungsverfahren
unter Verwendung einer doppelten CsCl-Gradienten-Ultrazentrifugation für die Reinigung.
-
E) Maßstäbliche Vergrößerung
-
Mit
dem tetrameren CellcubeTM-System sind erfolgreiche
Untersuchungen zur maßstäblichen
Vergrößerung ausgeführt worden
und es werden gegenwärtig
solche unternommen, um die Virusproduktion in dem 16-meren CellcubeTM-System auszuwerten. Die hergestellte rohe
Viruslösung
wird filtriert, konzentriert und diafiltriert werden unter Verwendung
einer größeren Pellicon-Kassette.
Die Qualität
und Rückgewinnung
des Virus wird bestimmt werden. Nach Benzonasebehandlung wird die
rohe Viruslösung
unter Verwendung einer 20 cm- und einer 30 cm-BioProcess-Säule für das Tetramer bzw. 16-mer
gereinigt werden.
-
BEISPIEL 9 (Referenzbeispiel)
-
Verbesserte Ad-p53-Herstellung
in serumfreier Suspensionskultur
-
Adaptierung von 293-Zellen
-
293-Zellen
wurden an ein kommerziell erhältliches
serumfreies IS293-Medium (Irvine Scientific; Santa Ana, CA) adaptiert,
indem die FBS-Konzentration sequentiell in T-Kolben gesenkt wurde.
Die gefrorenen Zellen in einer Ampulle von PDWB wurden aufgetaut
und in 10% FBS-DMEM-Medium in einem T-75-Kolben gegeben und die
Zellen wurden an serumfreies IS 293-Medium in T-Kolben adaptiert,
indem die FBS-Konzentration in dem Medium sequentiell verringert
wurde. Nach 6 Passagen in T-75-Kolben wurde der Prozentsatz von
FBS auf ungefähr
0,019% geschätzt.
Die Zellen wurden zwei weitere Male in den T-Kolben subkultiviert, bevor
sie in Spinner-Kolben transferiert wurden.
-
Serumfrei adaptierte 293-Zellen
in T-Kolben wurden an eine Suspensionskultur adaptiert
-
Die
obigen serumfrei adaptierten Zellen in T-Kolben wurden zu einer
serumfreien 250 ml-Spinner-Suspensionskultur (100 ml Arbeitsvolumen)
für die
Suspensionskultur transferiert. Die anfängliche Zelldichte betrug 1,18 × 10
5 vc (lebensfähige Zellen)/ml. Während der
Zellkultur nahm die Lebensfähigkeit
ab und es wurden große
Klumpen von Zellen beobachtet. Nach 2 weiteren Passagen in T-Kolben
wurde die Adaptierung an eine Suspensionskultur erneut versucht.
In einem zweiten Versuch wurde das Medium mit Heparin in einer Konzentration
von 100 mg/l ergänzt,
um die Aggregation von Zellen zu verhindern, und die anfängliche
Zelldichte wurde auf 5,22 × 10
5 vc/ml erhöht. Während der Zellkultur gab es
eine gewisse Zunahme der Zelldichte und Zelllebensfähigkeit
wurde beibehalten. Danach wurden die Zellen in den Spinner-Kolben 7 weitere
Passagen lang subkultiviert und während der Passagen verringerte
sich die Verdopplungszeit der Zellen fortschreitend und am Ende
von sieben Passagen betrug sie ungefähr 1,3 Tag, was vergleichbar
ist mit 1,2 Tag für
die Zellen in 10% FBS-Medium bei der angehefteten Zellkultur. In
dem mit Heparin ergänzten
serumfreien IS 293-Medium existierten nahezu alle Zellen als individuelle
Zellen, wobei sie keine Aggregate von Zellen in der Suspensionskultur
bildeten (Tabelle 12). TABELLE
12. Serumfreie Suspensionskultur: Adaptierung an Suspension
-
Virusproduktion und Vermehrung
von Zellen in serumfreier Suspensionskultur in Spinner-Kolben
-
Um
die Produktion von Ad5-CMVp53-Vektoren in der serumfreien Suspensionskultur
zu testen, wurden die obigen Zellen, die an die serumfreie Suspensionskultur
adaptiert worden waren, in 100 ml serumfreiem IS293-Medium, ergänzt mit
0,1% Pluronic F-68 und Heparin (100 mg/l), in 250 ml-Spinner-Kolben
kultiviert. Die Zellen wurden mit 5 MOI infiziert, wenn die Zellen
am Tag 3 1,36 × 10
6 lebensfähige
Zellen/ml erreichten. Der Überstand
wurde jeden Tag nach der Infektion durch HPLC auf virale Partikel/ml
getestet. Es wurden keine Viren außer in der Tag 3-Probe detektiert.
Am Tag 3 betrugen sie 2,2 × 10
9 vps/ml. Die pfu/ml am Tag 6 betrug 2,6
+/– 0,6 × 10
7 pfu/ml. Die pfu-Produktion pro Zelle wurde
zu 19 geschätzt,
welche ungefähr
46-mal unter der angehefteten Kultur in dem mit Serum ergänzten Medium
liegt. Als Kontrolle wurde die Vermehrung von Zellen in Abwesenheit
einer Infektion überprüft. TABELLE
13. Serumfreie Suspensionskultur: Virusproduktion und Zellvermehrung
-
Herstellung von an eine
serumfreie Suspension adaptierten 293-Zellbanken
-
Wie
oben beschrieben, wurden die Zellen, nachdem gezeigt worden war,
dass Zellen die Ad-p53-Vektoren produzierten, in dem serumfreien
IS293-Medium mit 0,1% F-68 und 100 mg/l Heparin in den Spinner-Kolben
vermehrt, um an eine serumfreie Suspension adaptierte Zellbänke, die
1,0 × 107 lebensfähige
Zellen/ml/Ampulle enthalten, herzustellen. Um die Zellen zu sammeln,
wurden sie abzentrifugiert, wenn sie sich in der mittleren log-Phase
der Vermehrung befanden und die Lebensfähigkeit über 90% betrug, und sie wurden in
serumfreiem, ergänztem
IS293-Medium resuspendiert und erneut abzentrifugiert, um die Zellen
auszuwaschen. Dann wurden die Zellen erneut in dem Tieftemperaturkonservierungsmedium,
welches kaltes IS293 mit 0,1% F-68, 100 mg/l Heparin, 10% DMSO und
0,1% Methylcellulose ist, resuspendiert, was zu 1 × 107 lebensfähige
Zellen/ml führte.
Die Zellsuspension wurde in sterile Tieftemperaturkonservierungsgefäße transferiert und
diese wurden versiegelt und in einem Kryobehälter bei –70°C über Nacht eingefroren. Die
Gefäße wurden in
einen Aufbewahrungstank mit flüssigem
Stickstoff transferiert. Der Mycoplasma-Test war negativ.
-
Um
die gefrorenen Zellen erneut zum Leben zu erwecken, wurde ein Gefäß in 50
ml serumfreiem IS293-Medium mit 0,1% F-68 und 100 mg/l Heparin in
einem T-150 aufgetaut. Seit damals wurden die Kulturen dreimal in
250 ml-Spinnerkolben subkultiviert. In der anderen Untersuchung
wurde ein Gefäß in 100
ml serumfreiem ergänztem
IS293-Medium in einem 250 ml-Spinner-Kolben
aufgetaut. Seit damals wurden diese in serumfreien Spinner-Kolben
2-mal subkultiviert. In beiden Untersuchungen vermehrten sich die
Zellen sehr gut.
-
Mediumsersatz unds Virusproduktion
in serumfreier Suspensionskultur in Spinner-Kolben
-
Bei
der vorherigen serumfreien Virusproduktion in der Suspensionskultur
im Spinner-Kolben
war die Virusproduktion pro Zelle zu gering, als dass die Produktion
in serumfreier Suspension in der Praxis hätte ausgeführt werden können. Es
wurde vermutet, dass dies auf die Erschöpfung von Nährstoffen und/oder die Produktion
von inhibitorischen Nebenprodukten zurückzuführen sein könnte. Um das verbrauchte Medium
durch frisches serumfreies ergänztes
IS293-Medium zu ersetzen, wurden die Zellen am Tag 3 abzentrifugiert
und in einem frischen serumfreien IS-293-Medium, welches mit F-68
und Heparin (100 mg/l) ergänzt
war, resuspendiert und die resultierende Zelldichte betrug 1,20 × 106 vc/ml und die Zellen wurden mit Ad5-CMVp53-Vektoren mit
einer MOI von 5 infiziert. Die extrazellulären HPLC-vps/ml betrugen 7,7 × 109 vps/ml am Tag 3, 1,18 × 1010 vps/ml
am Tag 4, 1,2 × 1010 vps/ml am Tag 5 und 1,3 × 1010 vps/ml am Tag 6 und die pfu/ml am Tag
6 betrug 2,75 +/– 0,86 × 108 tvps/ml. Das Verhält nis von mittels HPLC bestimmten
viralen Partikeln zu pfus betrug ungefähr 47. Die Zellen sind auch
abzentrifugiert und mit der gleichen Art des Detergens-Lysepuffers,
wie er bei der Ernte des Cellcube verwendet worden war, lysiert.
Die zellulären
HPLC-vps/ml betrugen 1,6 × 1010 vps/ml am Tag 2, 6,8 × 109 vps/ml
am Tag 3, 2,2 × 109 vps/ml am Tag 4, 2,24 × 109 vps/ml
am Tag 5 und 2,24 × 109 vps/ml am Tag 6.
-
Das
Ersetzen des verbrauchten Mediums durch ein frisches, serumfreies,
ergänztes
IS 293-Medium führte
zu der signifikanten Zunahme der Produktion von Ad-p53-Vektoren.
Das Ersetzen des Mediums erhöhte die
Produktion von mittels HPLC ermittelten extrazellulären viralen
Partikeln 3,6-mal über
das vorige Niveau am Tag 3 und die Produktion des extrazellulären pfu-Titers
auf das 10-fache über
dem vorigen Niveau am Tag 6. Pro Zelle wurde die Produktion von
Ad-p53-Vektoren auf ungefähr
1,33 × 104 HPLC-vps geschätzt.
-
Die
mittels HPLC bestimmten intrazellulären viralen Partikel zeigten
einen Spitzenwert am Tag 2 nach der Infektion und dann nahmen die
Partikelzahlen ab. Im Gegenzug nahmen die extrazelluären viralen
Partikel fortschreitend bis zum dem Tag 6 der Ernte zu. Nahezu die
gesamten Ad-p53-Vektoren wurden an den 2 Tagen nach der Infektion
produziert und waren intrazellulär
lokalisiert und dann wurden die Viren aus den Zellen freigesetzt.
Nahezu die Hälfte
der Viren wurde aus den Zellen in den Überstand zwischen Tag 2 und
Tag 3 nach der Infektion freigesetzt und die Freisetzungsrate nahm
ab, als die Zeit fortschritt.
-
Alle
mit Ad-p53-Vektor infizierten Zellen verloren ihre Lebensfähigkeit
am Ende von 6 Tagen nach der Infektion, während die Zellen in Abwesenheit
einer Infektion zu 97% lebensfähig
waren. In Gegenwart einer Infektion betrug der pH des verbrauchten
Mediums ohne Mediumaustausch und mit dem Mediumaustausch 6,04 bzw.
5,97, während
derjenige, der in Abwesenheit der Infektion beobachtet wurde, 7,00
betrug (Tabelle 12).
-
Virusproduktion und Zellkultur
in einem gerührten
Bioreaktor mit Mediumsersatz und Gas-Überschichtung
-
Um
die Produktion von Ad-p53-Vektoren zu erhöhen, wurde ein 5 l-CelliGen-Bioreaktor
verwendet, um eine stärker
kontrollierte Umgebung bereitzustellen. In dem 5 l-CelliGen-Bioreaktor wurden
der pH und der gelöste
Sauerstoff wie auch die Temperatur gesteuert. Sauerstoff und Kohlendioxidgas
wurden mit dem Solenoidventil für
eine Sauerstoffzufuhr bzw. die pH-Einstellung verbunden, Für ein besseres
Mischen, während
eine Umgebung mit geringer Scherung erzeugt wurde, wurde ein Schiffsschrauben-Flügelrad implementiert.
Luft wurde wäh rend
des gesamten Zeitraums des Betriebs zugeführt, um einen positiven Druck
innerhalb des Bioreaktors zu halten.
-
Um
den Bioreaktor zu inokulieren, wurde eine Ampulle von Zellen in
100 ml serumfreiem Medium in einem 250 ml-Spinner-Kolben aufgetaut
und die Zellen wurden in 250- oder 500 ml-Spinner-Kolben vermehrt. 800
ml-Zellinokulum, welche in 500 ml-Kolben kultiviert worden waren,
wurden mit 2700 ml frischem Medium in einem 10 l-Glasballon gemischt
und zu dem CelliGen-Bioreaktor durch Gasdruck transferiert. Das
anfängliche
Arbeitsvolumen des CelliGen-Bioreaktors
betrug ungefähr
3,5 l Kultur. Die Rührgeschwindigkeit
des Schiffsschrauben-Flügelrads
wurde während
der gesamten Zeitspanne des Laufs auf 80 Upm, die Temperatur auf
37°C, der
pH auf 7,1 am Beginn und 7,0 nach der Infektion und die OD auf 40%
eingestellt.
-
Die
anfängliche
Zelldichte betrug 4,3 × 105 vc/ml (97% Lebensfähigkeit) und 4 Tage später, wenn
die Zelldichte 2,7 × 106 vc/ml (93% Lebensfähigkeit) erreichte, wurden
die Zellen abzentrifugiert und die Zellen wurden in frischem Medium
resuspendiert und in den CelliGen-Bioreaktor transferiert. Nach dem Mediumaustausch
betrug die Zelldichte 2,1 × 106 vc/ml und die Zellen wurden mit einer MOI
von 10 infiziert. Seit diesem Zeitpunkt fiel die DO auf unter 40%
ab. Um die DO über
40% zu halten, wurden ungefähr
500 ml Kultur aus dem CelliGen-Bioreaktor
abgezogen, um den Sauerstoffbedarf durch die Zellkultur zu verringern,
und das obere Schiffsschaufelrad wurde nahe der Grenzfläche zwischen
dem Gas und der flüssigen
Phase positioniert, um den Sauerstofftransfer durch Erhöhung der
Oberflächenerneuerung
zu verbessern. Seit damals konnte die DO bis zum Ende des Laufs über 40%
gehalten werden.
-
Zur
pH-Kontrolle wurde CO2-Gas verwendet, um
die Zellkultur anzusäuern,
und 1 N NaHCO3-Lösung, um die Zellkultur alkalisch
zu machen. Die pH-Kontrolle wurde anfänglich auf 7,10 festgelegt.
Der anfängliche pH
der Zellkultur betrug ungefähr
pH 7,41. Ungefähr
280 ml 1 N NaHCO3-Lösung wurden verbraucht, bis
der pH der Zellkultur sich im Bereich von pH 7,1 stabilisiert hatte.
Nach der Virusinfektion der Zellkultur wurde die pH-Kontrolle auf
pH 7,0 gesenkt und die CO2-Gas-Zufuhrleitung
wurde geschlossen, um den Verbrauch an NaHCO3-Lösung zu verringern. Der Verbrauch
von zu viel NaHCO3-Lösung zur pH-Einstellung würde das
Zellkulturvolumen in einer unerwünschten
Weise erhöhen.
Seit damals wurden 70 ml 1 N NaHCO3-Lösung verbraucht
und der pH lag im Bereich zwischen 7,0 und 7,1 die meisten Zeit
während
des Laufs. Die Temperatur wurde auf zwischen 35°C und 37°C kontrolliert.
-
Nach
der Infektion nahm die Lebensfähigkeit
der Zellen stetig bis zum Tag 6 der Ernte nach der Infektion ab.
Am Erntetag war keine der Zellen lebensfähig. Die volumetrische Virusproduktion
des CelliGen-Bioreaktors betrug 5,1 × 1010 HPLC-vps/ml
verglichen mit den 1,3 × 1010 vps/ml in dem Spinner-Kolben. Die kontrollierte
Umgebung in dem CelliGen-Bioreaktor erhöhte die Produktion von Ad-p53-Vektor
um das 4-fache verglichen mit den Spinner-Kolben mit Mediumsersatz.
Dies ist beides zurückzuführen auf
die Zunahme der Zelldichte zum Zeitpunkt der Infektion von 1,2 × 106 auf 2,1 × 106 vc/ml
und die Zunahme der Produktion pro Zelle von 1,3 × 104 auf 2,5 × 104 vps/ml.
Die 2,5 × 104 vps/ml sind vergleichbar mit den 3,5 × 104 vps/Zelle in der mit Serum ergänzten, anhaftendenen
Zellkultur.
-
Virusproduktion und Zellkultur
in einem gerührten
und mit Gasblasen durchperlten Bioreaktor
-
In
der ersten Untersuchung wurden die Zellen in einem gerührten Bioreaktor
erfolgreich für
die Virusproduktion kultiviert und der Sauerstoff und das CO2 wurden durch Gas-Überschichtung im Kopfraum eines Bioreaktors
zugeführt.
Jedoch wird diese Methode das maßstäbliche Vergrößern des
Zellkultursystems aufgrund von dessen ineffizientem Gastransfer
limitieren. Dementsprechend wurden in der zweiten Untersuchung,
um die Durchführbarkeit
der maßstäblichen
Vergrößerung der
serumfreien Suspensionskultur zu testen und die Vermehrung von Zellen
und die Ad-p53-Produktion in einem mit Gasblasen durchperlten Reaktor
zu untersuchen, reiner Sauerstoff und CO2-Gase
zugeführt,
indem sie in Blasen durch das serumfreie IS293-Medium, ergänzt mit
F68 (0,1%) und Heparin (100 mg/l), hindurchgeleitet wurden.
-
Reiner
Sauerstoff wurde in Blasen durch das flüssigen Medium geleitet, um
den Zellen den gelösten Sauerstoff
bereitzustellen, und die Zufuhr von reinem Sauerstoff wurde durch
ein Solenoid-Ventil gesteuert, um den gelösten Sauerstoff über 40%
zu halten. Für
eine effiziente Sauerstoffzufuhr, während die Schädigungen an
den Zellen minimiert werden, wurde ein gesinterter Luftdiffusor
aus rostfreiem Stahl, dessen nominale Porengröße ungefähr 0,22 μm beträgt, für die Abgabe von reinem Sauerstoff
verwendet. Das CO2-Gas wurde ebenfalls dem
flüssigen
Medium zugeführt,
indem es in Blasen aus demselben Diffusor und derselben Leitung wie
der reine Sauerstoff zugeführt
wurde, um den pH um 7,0 zu halten. Für die pH-Kontrolle wurde auch Na2CO3-Lösung (106
g/l) an dem Bioreaktor angeschlossen. Luft wurde in den Kopfraum
des Bioreaktors zugeführt,
um einen positiven Druck innerhalb des Reaktors zu halten. Die übrige Konfiguration
des Bioreaktors war die gleiche wie bei der ersten Untersuchung.
-
Inokulumzellen
wurden ausgehend von einer gefrorenen Ampulle entwickelt. Eine Ampulle
von gefrorenen Zellen (1,0 × 107 vc) wurde in 50 ml Medium in einem T-150-Kolben
aufgetaut und dreimal in 200 ml Medium in 500 ml-Spinner-Kolben
subkultiviert. 400 ml Inokulum, die in 2 500 ml-Spinner-Kolben kultiviert
worden waren, wurden mit IS293-Medium mit F- 68 und Heparin in einem 10 l-Glasballon
gemischt, um 3,5 l Zellsuspension herzustellen, und diese wurden
zu dem 5 l CelliGen-Bioreaktor transferiert.
-
Die
anfängliche
Zelldichte in dem Bioreaktor betrug 3,0 × 104 vc/ml.
Die anfängliche
Zelldichte ist geringer als in der ersten Untersuchung. In der ersten
Untersuchung wurden vier 500 ml-Spinner-Kolben als Inokulum verwendet.
Sogar bei der niedrigeren anfänglichen
Zelldichte vermehrten sich die Zellen bis zu 1,8 × 106 vc/ml am Tag 7 in der von Gasblasen durchperlten
Umgebung und die Lebensfähigkeit
betrug 98%. Während
der siebentägigen
Vermehrung nahm die Glucosekonzentration von 5,4 g/l auf 3,0 g/l
ab und Lactat nahm von 0,3 g/l auf 1,8 g/l zu.
-
Am
Tag 7, wenn die Zelldichte 1,8 × 106 vc/ml erreichte, wurden die Zellen in dem
Bioreaktor abzentrifugiert und in 3,5 l frischem serumfreiem IS293-Medium
mit F-68 und Heparin in einem 10 l-Glasballon resuspendiert. Die
293-Zellen wurden mit 1,25 × 1011 pfu Ad-p53 infiziert und zu dem CelliGen-Bioreaktor
transferiert. In dem Bioreaktor betrug die Zelllebensfähigkeit
100%, aber die Zelldichte betrug nur 7,2 × 105 vc/ml. Es
gab einen Verlust von Zellen während
des Vorgangs des Mediumaustauschs. Der Virustiter in dem Medium wurde
zu 2,5 × 1010 HPLC-vps/ml am Tag 2, 2,0 × 1010 am Tag 3, 2,8 × 1010 am
Tag 4, 3,5 × 1010 am Tag 5 und 3,9 × 1010 HPLC-vps/ml
am Tag 6 der Ernte gemessen. Die erste CelliGen-Bioreaktor-Studie
mit Gas-Überschichtung
erzeugte 5,1 × 1010 HPLC-vps/ml. Die niedrigere Viruskonzentration
in dem zweiten Lauf war wahrscheinlich auf die geringere Zelldichte
zu dem Zeitpunkt der Infektion zurückzuführen. Verglichen mit 7,2 × 105 vc/ml in dem zweiten Lauf wurden 2,1 × 106 vc/ml in dem ersten Lauf verwendet. Aktuell
wird geschätzt,
dass die Produktion von Ad-p53 pro Zelle in dem zweiten, mit Gasblasen
durchperlten CelliGen-Bioreaktor 5,4 × 104 vps/Zelle
beträgt,
was die höchste
Produktion pro Zelle ist, die bislang erzielt worden ist. Die Produktion
pro Zelle in dem ersten serumfreien CelliGen-Bioreaktor ohne Durchperlen
von Gasblasen und dem mit Serum ergänzten T-Kolben betrug 2,5 × 104 vps/Zelle bzw. 3,5 × 104 vps/Zelle.
-
Nach
der Virusinfektion nahm die Lebensfähigkeit der Zellen von 100%
auf 13% am Tag 6 der Ernte ab. Während
jener 6 Tage nach der Infektion nahm die Glucosekonzentration von
5,0 g/l auf 2,1 g/l ab und das Lactat stieg von 0,3 g/l auf 2,9
g/l an. Während
des gesamten Verfahrenszeitraums wurden ungefähr 20 ml Na2CO3 (106 g/l)-Lösung verbraucht.
-
Das
Versuchsergebnis zeigt, dass es technisch und wirtschaftlich durchführbar ist,
Ad-p53 in dem von Gasen
durchperlten und gerührten
Bioreaktor herzustellen. Eine maßstäbliche Vergrößerung und
ein Betrieb eines von Gasen durchperlten und gerührten Bioreaktors in Form einer
in großem
Maßstab
betriebenen Einheit werden gut etabliert.
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