DE3249608C2 - - Google Patents
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- Y10S426/00—Food or edible material: processes, compositions, and products
- Y10S426/807—Poultry or ruminant feed
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Trockenfutter
und Fett aus tierischen Rohstoffen in Form von Schlachthausabfällen
durch Erwärmen des vorzerkleinerten Rohmaterials, Auftrennen des
erwärmten Produktes in eine feste und eine flüssige Phase mittels
einer Presse, Konzentrieren der flüssigen Phase durch Verdampfen
und Vereinigen des Konzentrates mit den Preßkuchen sowie Trocknen
und gegebenenfalls Sterilisieren der festen Phase.
Die Rohstoffe, die für die Herstellung von Trockenfutter und Fett
verwendbar sind, können aus Schlachtabfällen, sogenannten konfiszierten
Produkten und anderen erhältlichen Fleischprodukten bestehen. Der
Wassergehalt der Rohstoffe kann zwischen 40% und 70%, der Fettgehalt
zwischen 35% und 10% betragen, während der Rest in erster Linie
aus verschiedenen proteinhaltigen festen Stoffen besteht.
Aus der norwegischen Patentanmeldung Nr. 7 41 380 (OS Nr. 1 39 627), der SE-
Patentschrift 3 17 862 und der britischen Patentschrift 12 00 672
ist die vorerwähnte Erwärmung und Aufteilung des Rohmaterials in
getrennte Teile bekannt, die einzeln behandelt werden. Andere, ähnliche
Verfahren sind aus der US-Patentschrift 42 59 252 und der GB-Patentschrift
15 64 277 bekannt.
In der US-PS 41 63 009 ist ein Verfahren zum Auftrennen tierischer
Rohstoffe in Fett- und Proteinfraktionen beschrieben, wobei das Rohmaterial
kurzzeitig auf 85° bis 100° erhitzt und dann unmittelbar
anschließt und durch Zentrifugieren getrennt wird.
Die DE-OS 24 14 879 beschreibt die Gewinnung von Fleischmehl
und Fett aus tierischen Rohmaterialien, wobei durch Zentrifugieren
eine proteinhaltige Feststoff-Fraktion erhalten wird, von der eine
Schlammfraktion abgetrennt wird, die neben dem Schlamm noch Fett
und Wasser enthält.
Die DE-AS 10 57 432 offenbart ein Verfahren zur Trennung von
vorher getrockneten Fischabfällen in Feststoffe und Fette in einer
hydraulischen Presse.
In der US-PS 43 44 976 ist die Abtrennung von Öl und Schlamm aus
Fischabfällen beschrieben. Dabei wird ein in einem Verdampfer erzeugter
Dampf als Heizmedium in einen Trockner verwendet und das gesamte
Material, das den Verdampfer verläßt, anschließend im Trockner
behandelt. Bei einen weiterhin bekannten Verfahren - US-PS 42 59 252
- wird bereits in der ersten Vermahlungsstufe zusätzliches Öl zu
dem Rohmaterial hinzugegeben. Eine Auftrennung in feste und flüssige
Phase findet nicht statt. Vielmehr wird das gesamte Material zunächst
eingedampft, anschließend entölt und schließlich im Trockner getrocknet.
Der Dampf aus dem Trockner wird als Heizmedium zum Verdampfer
geführt. Da nicht nur das Rohmaterial sondern auch das zusätzlich
eingebrachte Öl erhitzt werden muß, benötigt dieses Verfahren eine
hohe Energiemenge, da zum Aufheizen des Verdampfers große Dampfmengen
aus dem Trockner abgeführt werden müssen.
In den meisten europäischen Ländern muß das Rohmaterial
sterilisiert werden. Die Sterilisierung findet
normalerweise bei einer Temperatur von etwa 133°C und
einem Druck von etwa 3 bar in Autoklaven bzw. Druckkochern
statt und dauert etwa 15 Minuten. Die Trocknung
selbst erfolgt gewöhnlich unmittelbar nach der
Druckbehandlung (Sterilisierung). Das Pressen des Produkts
in eine feste Phase (Trockenfutter) und eine
flüssige Phase (Fett) findet anschließend statt. Durch
die Druck-Wärmebehandlung werden die Stoffe thermisch
zerlegt. Dadurch wird das Pressen in dem anschließenden
Preßvorgang erschwert, weil nämlich die Fettabscheidung
von der festen Phase von der faserigen
Struktur des Feststoffes abhängig ist. Deshalb wird
es zu einem Problem, eine genügend große Menge Fett
von dem Feststoff abzuscheiden, der die Substanz für
das Trockenfutter bilden soll.
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist es von Vorteil,
die Wärmeenergie einiger Schritte der verbleibenden
Verfahrensschritte zu nutzen. Um solche Abfallwärme
nutzen zu können, war es bisher notwendig, das Rohmaterial
fein zu zerkleinern, so daß die Teilchengröße
in einem Durchmesserbereich von 5 mm bis 10 mm lag.
Was die Wirtschaftlichkeit insgesamt anbelangt, muß
auch berücksichtigt werden, daß in Feinmühlen investiert
werden muß, die an sich sehr viel Energie benötigen
und einer beträchtlichen Abnutzung unterliegen.
Zu berücksichtigen ist auch die Tatsache, daß die
Fettabscheidung in der Preßstufe durch solches Feinmahlen
des Produkts erheblich reduziert wird, da auf
eine Weise, die der vorgenannten Druckbehandlung (Sterilisierung)
entspricht, die Zerlegung der bevorzugten
bzw. erwünschten Faserstruktur des Feststoffes erreicht
wird. Wenn die Druckbehandlung (Sterilisierung)
außerdem noch mit dem Feinmahlen kombiniert
wird, kommt es zu einer weiteren Verringerung der
Preßfähigkeit des Produkts. Das Ergebnis ist Trockenfutter
mit hohem Fettgehalt und Fett mit hohem Trockengehalt.
Beide Teile sind unerwünscht.
Es gibt auch Anlagen, in welchen die Fettstoffe mit
einem geeigneten Lösungsmittel aus dem Produkt extrahiert
werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein im allgemeinen wirtschaftliches
Verfahren, das gleichzeitig die Herstellung von Trockenfutter
mit niedrigem Fettgehalt und Fett mit niedrigem Trockengehalt
ermöglicht.
Als nächstliegender Stand der Technik ist dabei die ältere, nicht
vorveröffentlichte Patentanmeldung gemäß DE-OS 32 35 831 zu beachten.
Daraus ist es bekannt, den Schlachthausabfall zunächst grob zu
zerkleinern, auf 40° bis 60°C zu erhitzen und zu pressen, so daß
sich eine flüssige, fetthaltige Phase bildet, aus der das Fett abgeschieden
wird. Die restliche wäßrige Phase wird durch Verdampfen konzentriert
und das Konzentrat zu dem Preßkuchen gegeben. Diese wird getrocknet
und sterilisiert, und zwar bei mindestens 110°C und vorzugsweise
bei 120°C bis 130°C, wobei das Sterilisationsmaterial mindestens 10
min bei der Trocknungstemperatur gehalten wird, ehe es den Trockner
verläßt und zu Futtermehl zerkleinert wird. Auf diese Art wird eine
wesentliche Energieeinsparung erzielt, und man erhält ein Futtermehl
mit zufriedenstellenden niedrigem Fettgehalt. Demgegenüber zeichnet
sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Trockenfutters
durch folgende Verfahrensstufen aus, nämlich dadurch, daß in der
Stufe
- a) das lediglich grobzerkleinerte Rohmaterial auf eine Temperatur von 60-100°C erwärmt wird, in der Stufe
- c) die fetthaltige, flüssige Phase ohne Abtrennung des Fetts durch Verdampfen konzentriert wird und das Konzentrat ganz oder teilweise mit dem Preßkuchen vereinigt wird und
- e) das getrocknete Produkt in Fett und Feststoffe aufgetrennt wird, wobei
- f) die Wärmeenergie von Gasen, die in d) abgegeben werden, in die Stufe c) zurückgeführt werden.
In bevorzugter Ausführung wird derart verfahren, daß die in der Stufe
c) erhaltene konzentrierte, flüssige, fetthaltige Phase direkt zu Fett
weiterverarbeitet wird, und in weiterhin bevorzugter Ausführung,
daß in Stufe c) die Verdampfung in zwei Schritten durchgeführt wird,
wobei beim ersten Verdampfungsschritt die Wärmeenergie aus dem
Trocknungsvorgang der Stufe d) verwendet wird und für den zweiten
Verdampfungsschritt eine separate Zufuhr von Wärmeenergie (Frischdampf)
vorgesehen ist, und daß das aus dem zweiten Verdampfungsschritt
abgeschiedene warme Gas dem ersten Verdampfungsschritt als zusätzliche
Wärmequelle zugeleitet wird.
Es folgt die Beschreibung bevorzugter Ausführungsfor
men der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
Es zeigt:
Fig. 1a eine schematische Darstellung, in welcher
ein bekanntes Verfahren für die Herstellung
von Fleisch- und Knochenmehl anhand der ge
strichelten Linien und das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung von Fleisch- und
Knochenmehl anhand der durchgezogenen Linien
gezeigt ist;
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten
Verfahrensschrittes, in welchem die flüssige
Phase nach getrennter Verdampfung zusammen
mit der festen Phase der Beschickungsöffnung
eines Trockners für die feste Phase zuge
führt wird;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines zweiten
Verfahrensschrittes, in welchem die Fett
phase und die Feststoffphase einzeln zu dem
Endprodukt verarbeitet werden;
Fig. 3 eine Schnittansicht eines Bereiches von Fig. 1
nach einer alternativen Ausführungs
form;
Fig. 4 eine Schnittansicht eines Bereiches von Fig. 2
nach einer alternativen Ausführungs
form.
In Fig. 1a ist anhand der gestrichelten Linien ein be
kanntes Verfahren zur Herstellung von Fleisch- und
Knochenmehl schematisch dargestellt. Das Rohmaterial
wird über eine Beschickungsleitung 9 einer Trennvor
richtung 10 und weiter über eine Beschickungsleitung
11 einer Erwärmungsvorrichtung 14 zugeführt. Aus der
Vorrichtung 14 wird das Material über eine Beschic
kungsleitung 15a direkt einem Trockner 19 und weiter
über eine Beschickungsleitung 21 einer Presse 22 zuge
leitet, die über eine erste Abführleitung 23 Trocken
futter (Fleisch- und Knochenmehl) und über eine zweite
Abführleitung 24 Fett (Talg) liefert.
In Fig. 1a ist anhand der durchgezogenen Linien das
erfindungsgemäße Verfahren für die Herstellung von
Fleisch- und Knochenmehl schematisch dargestellt. Ein
neues Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht
auf dem Einsatz einer Trennvorrichtung 16 in eine von
der Erwärmungsvorrichtung 14 ausgehende Beschickungs
leitung 15. Über einen ersten Leitungszweig 17 wird
die abgeschiedene flüssige Phase einer Verdampfungs
vorrichtung 25 zugeleitet, aus der verdampftes Mate
rial über eine Beschickungsleitung 32 dem Trockner 19
zugeführt wird. Über eine zweite Abzweigung 18 wird
die abgeschiedene feste Phase dem Trockner 19 direkt
zugeführt. Die gestrichelten Linien zeigen eine Zu
fuhrleitung für die Zuführung eines Trägermediums für
Wärme (überschüssige Wärme) aus dem Trockner 19 zu der
Verdampfungsvorrichtung 25.
Gemäß vorliegender Erfindung ist es möglich, durch die
Anordnung bzw. Eingliederung einiger neuer Vorrich
tungen - wie in Fig. 1a dargestellt - ein bestehen
des System in ein neues, erfindungsgemäßes System um
zurüsten. Das erfindungsgemäße Verfahren wird an
schließend unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 4
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Beschickungsleitung 9 für die Zu
fuhr von Rohmaterial in Form von Schlachtabfällen,
konfiszierten Produkten und anderen verfügbaren Tier
produkten zu einer Trennvorrichtung in Form einer
Grobmühle 10. Das Rohmaterial wird bei einer Tempera
tur von beispielsweise 20°C zugeführt und kann zum
Beispiel 47% Wasser, 22% Fettstoffe und 31% Feststof
fe (Trockenstoffe) enthalten. Vorzugsweise ist Troc
kenfutter (Fleisch- und Knochenmehl) mit 5% bis 10%
Wassergehalt, 8% bis 15% Fettgehalt und 75% bis 85%
Trockengehalt zusammen mit Fett herzustellen. Für be
stimmte Tierprodukte ist die Grobmühle vorteilhaft,
während sie für andere keine notwendige Voraussetzung
ist. Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt zwei
separate Zufuhrwege 9, 11, die durch die Mühle 10 füh
ren und einen Zufuhrweg 12, der außerhalb der Mühle
liegt. Beide Wege führen zu einer Erwärmungsvorrichtung 14,
die durch die Zuleitung von Dampf über eine Dampflei
tung 13 und eine zugehörige bzw. damit verbundene
Zweigleitung 13a mit Dampf, Warmwasser oder ein an
deres Wärmeträgermedium oder die Kombination solcher
Erwärmungsformen direkt oder indirekt erwärmt werden
kann. Die Erwärmung kann zum Beispiel in einer Vor
richtung stattfinden, die mit einem thermisch erwärm
ten Schraubenelement ausgestattet ist, oder in einem
Behälter mit einem Rührwerk, wobei entweder der Behäl
ter oder das Rührwerk oder beide Teile mit Dampf in
direkt erwärmt werden. Die Erwärmung kann unter At
mosphärendruck sowie unter Vakuum oder Druck über dem
Atmosphärendruck (in Autoklaven) erfolgen. Der Zweck
der Erwärmung des Rohmaterials liegt in der Erreichung
eines Zustands, in welchem sich ein Teil der flüssigen
Substanzen (Fett, Wasser, aufgelöstes oder trockenes
Material und dergleichen) sofort von den festen Stof
fen (Fleisch, Knochen und dergleichen) abscheiden
läßt. In diesem Zusammenhang kann das Rohmaterial auf
eine Temperatur von 60°C bis 100°C erwärmt werden.
Nachdem das Rohmaterial der vorgenannten Erwärmung un
terzogen wurde, wird es über die Leitung 15 einer
Trennvorrichtung 16 zugeleitet, nämlich für die Ab
scheidung der flüssigen Phase in eine erste Abfüh
rungsleitung 17 und der festen Phase in eine zweite
Abführungsleitung 18.
Die Trennung bzw. Abscheidung erfolgt in einer Presse,
wo das Produkt einer Volumenverringerung unterzogen
wird und die flüssige Phase durch Öffnungen in der
Presse (Preßkorb) ausgepreßt werden kann, während die
feste Phase innnerhalb der Presse schneckenförmig nach
vorne bewegt wird zu einem separaten Auslaß für festes
Material an einem Ende der Presse. Die Presse kann in
an sich bekannter Art mit einer Schraube bzw. Schnecke
versehen sein, die eine ansteigende Zahl von Schrau
ben- bzw. Schneckenelementen oder einen graduell ab
nehmenden Schraubendurchmesser oder einen graduell ab
nehmenden Schaftdurchmesser oder eine Kombination sol
cher Schraubenausbildungen aufweist. Dabei kann das
Auspressen der flüssigen Phase außerhalb des Schrau
ben- bzw. Schneckengehäuses (über einen Preßkorb) oder
ebenso innerhalb des Schrauben- bzw. Schneckengehäuses
über einen hohl ausgebildeten Schraubenschaft erfolgen. Je nach
Erfordernis, können zwei zusammenwirkende Schrauben
elemente verwendet werden oder aber nur ein Schrauben
element. Anstelle der Schraube bzw. Schnecke mit einem
Schrauben- bzw. Schneckengehäuse kann auch ein Kolben
mit zugehörigem Zylinder verwendet werden, der je
weils eine Anzahl zugehöriger Öffnungen für die flüs
sige Phase und eine Öffnung für die Leerung der festen
Phase aufweist.
Der Zweck der Trennung des Rohmaterials in eine flüs
sige und eine feste Phase liegt in der Möglichkeit der
individuellen Behandlung dieser Teile des Rohmaterials
auf möglichst rationelle Weise, wie das nachstehend
erläutert wird. In diesem Zusammenhang ist ein beson
deres Ziel die Verwendung der Wärmeenergie aus der
Behandlung der einen (festen Phase) für die Behandlung
der anderen (flüssigen Phase).
Die feste Phase (Preßkuchen), dessen Grundlage ver
schiedene Rohstoffe sind, und welcher der Leitung 18
zugeführt wird, hat einen mehr oder weniger konstanten
Wasser-, Fett- und Trockengehalt, nämlich gemäß der
Analyse in vorliegendem Falle einen Gehalt von 49%
Wasser, 7% Fettstoffen und 44% Trockenstoffen.
Aus der Leitung 18 wird die feste Phase einem Trockner
(Trommeltrockner) 19 zugeführt, in welchem der über
wiegende Teil des enthaltenen Wassers abgezogen wird,
wobei von der Leitung 13 über die Zweigleitung 13a
Frischdampf zugeleitet wird.
Aus dem Trockner 19 wird das Produkt über eine Leitung
21 einer Hochdruckpresse 2 zugeführt. In einer ersten
Abführungsleitung 23 wird Trockenfutter (Fleisch- und
Knochenmehl) und in einer zweiten Abführungsleitung
24 Fett (Talg) geliefert.
In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform wird die
flüssige Phase von der Leitung 17 einer Verdampfungs
vorrichtung zugeführt, wo ein großer Anteil des ent
haltenen Wassers entzogen wird. Die Verdampfungsvor
richtung 25 erhält Wärmeenergie für die Verdampfung
der flüssigen Phase über eine Abzugsleitung 26 für die
aus dem Trockner 19 der festen Phase abgeschiedenen
Gase. Infolge der relativ hohen Temperatur, die für
die Erwärmung der festen Phase in dem Trockner 19 ver
wendet wird, verbleibt genügend Wärmeenergie für die
Nutzung in der Verdampfungsvorrichtung 25 der flüssi
gen Phase. Am Einlaß der Verdampfungsvorrichtung kann
die flüssige Phase einen Wassergehalt von 45%, Fettge
halt von 36% und Trockengehalt von 19% aufweisen, wäh
rend am Auslaß der Verdampfungsvorrichtung der Wasser
gehalt 20%, Fettgehalt 52% und Trockengehalt 28% be
tragen kann. Die Analyse der flüssigen Phase variiert
in starkem Maße jeweils mit der Art des verwendeten
Rohmaterials und dessen Zusammensetzungen.
Von der Verdampfungsvorrichtung führt eine Verbin
dungsleitung 27 zu einem Kondensator bzw. Verflüssiger
28, der mit einem Kühlmittel in einer Leitung 29 ver
sorgt wird, während das Kondensat über einen Auslaß
30 abgeleitet und das erwärmte Kühlmittel über eine
Leitung 31 zu einer beliebigen Erwärmungsvorrichtung
geleitet wird, nämlich zur weiteren Verwendung der
Restwärmeenergie (zum Beispiel für die Vorrichtung 14).
Aus der Verdampfungsvorrichtung 25 wird das Produkt
(die verdampfte flüssige Phase) über eine Leitung 32
der Leitung 18 zugeführt und zusammen mit der festen
Phase dem Trockner 19 und über die Leitung 21 der
Presse 22 zugeleitet. In der Presse 22 werden die
Fettstoffe aus der getrockneten Mischung (aus fester
und flüssiger Phase), die der Trockner 19 liefert,
ausgepreßt.
In der Presse 22 wird Trockenfutter (Fleisch- und Kno
chenmehl) mit 7,5% Wassergehalt, 10% Fettgehalt und
82,5% Trockengehalt hergestellt, das über die Abfüh
rungsleitung 23 geliefert wird, sowie Fett (Talg) , das
über die Abführungsleitung 24 geliefert wird. Das Fett
in der Leitung 24 wird in einem Schlammscheider 35 ge
säubert und über eine Abführungsleitung 38 geliefert,
während der Schlamm über die Leitungen 39 und 21 zur
Presse zurückgeleitet wird.
In dem Schlammscheider 35 kann zum Beispiel die Tren
nung der festen Stoffe (Trockenstoffe) von Fett durch
Filtrieren, Zentrifugieren oder eine weitere Nutzung
der Dichteabweichungen in den Fettstoffen, Trocken
stoffen oder Feststoffen erfolgen. Je nach Art des
verwendeten Schlammscheiders kann der Trockengehalt
in dem Endprodukt Fett (Talg) reguliert werden.
Fig. 2 zeigt ein anderes Verfahren, bei welchem die
feste Phase und die flüssige Phase abschließend indi
viduell behandelt und jeweils zu Trockenfutter und
Fett (Talg) verarbeitet werden. Das Verfahren gemäß
Fig. 2 ist in mehrfacher Hinsicht identisch mit jenem
gemäß Fig. 1.
Bei dem Verfahren gemäß Fig. 2 wird in der Trennvor
richtung (Presse) 16 eine feste Phase (Preßkuchen),
deren Wasser-, Fett- und Trockengehalt jenem des
Preßkuchens von Fig. 1 entspricht, und eine entspre
chende flüssige Phase (Preßkuchen) hergestellt, deren
Wasser-, Fett- und Trockengehalt jenem der Preßflüs
sigkeit von Fig. 1 entspricht.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Ver
fahren nach den Beispielen 1 und 2 besteht darin, daß
im Gegensatz zu Beispiel 1, wo nur eine Verdampfungs
vorrichtung 25 verwendet wird, in Beispiel 2 eine er
ste Verdampfungsvorrichtung 25a und eine zweite Ver
dampfungsvorrichtung 25b verwendet werden. Die zweite
Verdampfungsvorrichtung 25b wird über eine Zweiglei
tung 13c von der Frischdampf-Speisungsleitung 13 sepa
rat mit Wärmeenergie versorgt, während die erste Ver
dampfungsvorrichtung 25a mit Wärmeenergie aus abge
schiedenen Gasen versorgt wird, die über eine Leitung
26a von dem Trockner 19 und über eine Leitung 26b von
der zweiten Verdampfungsvorrichtung 25b geliefert wer
den. Vor der ersten Verdampfungsvorrichtung 25a weist
die flüssige Phase einen Wassergehalt von 45%, Fettge
halt von 36% und Trockengehalt von 19% auf, während
jene in der Leitung zwischen der ersten und der zwei
ten Verdampfungsvorrichtung einen Wassergehalt von
20%, einen Fettgehalt von 52% und einen Trockengehalt
von 58% aufweist. In einer Leitung 34 nach der zweiten
Verdampfungsvorrichtung 25b weist die flüssige Phase
einen besonders geringen Wassergehalt, einen Fettge
halt von 61% und einen Trockengehalt von 31% auf. Von
der Leitung 34 gelangt die flüssige Phase in einen
Schlammscheider 35, und die in dem Schlammscheider ab
geschiedenen Feststoffe werden über eine Abführungs
leitung 36 zur Leitung 21 geleitet und von dort zusam
men mit der festen Phase aus dem Trockner 19 zur Pres
se 22. Das von der Presse 22 gelieferte Trockenfutter
weist einen Wassergehalt von 7,5%, einen Fettgehalt
von 10% und einen Trockengehalt von 82,5% auf. Das in
der Presse 22 aus der festen Phase ausgepreßte Fett
wird in einer Leitung 37 zu einer Leitung 34 vor dem
Schlammscheider 35 befördert. In einer Weise, die je
ner von Beispiel 1 entspricht, wird Fett (Talg) in der
Abführungsleitung 38 geliefert.
In vorliegendem Falle weist das verwendete Rohmaterial
einen Wassergehalt von 47% und einen Fettgehalt von
22% auf. Bei anderem Rohmaterial kann der Wassergehalt
zwischen 40% und 70% und der Fettgehalt zwischen 35%
und 10% liegen.
In einem anderen Fall, in dem Verfahren angewendet
wurden, die jenem nach Beispiel 1 entsprechen, und in
dem das Rohmaterial einen Wassergehalt von 60%, einen
Fettgehalt von 18% und einen Trockengehalt von 22%
hatte, wurde am Auslaß der Trennvorrichtung 16 ein
Preßkuchen gewonnen, dessen Wassergehalt 48%, Fettge
halt 7% und Trockengehalt 45% betrug, und eine Preß
flüssigkeit mit einem Wassergehalt von 66%, Fettgehalt
von 24% und Trockengehalt von 10%. Am Auslaß des
Trockners konnte ein Produkt entnommen werden, das ei
nen Wassergehalt von 5%, Fettgehalt von 43% und Troc
kengehalt von 52% aufwies, und am Ausgang der Presse
war das Produkt Trockenfutter mit einem Wasser-, Fett-
und Trockengehalt, der jenem von Beispiel 1 entsprach,
nämlich 7,5% Wasser, 10% Fettstoffe und 82,5% Trocken
stoffe und getrennt davon Fett (Talg) mit geringem
Wassergehalt.
Hier wurde ein Verfahren verwendet, das jenem von Bei
spiel 2 entsprach, wobei das Rohmaterial einen Wasser
gehalt von 60%, einen Fettgehalt von 18% und einen
Trockengehalt von 22% aufwies.
Am Auslaß des Trockners wurde ein Produkt mit 5% Was
sergehalt, 12% Fettgehalt und 83% Trockengehalt gewon
nen. Das Trockenfutter aus der Presse gemäß Fig. 2
hatte einen Wassergehalt von 7,5%, eine Fettgehalt von
10% und einen Trockengehalt von 82,5% (entsprechend
den anderen Beispielen).
Das Produkt der ersten Verdampfungsvorrichtung 25a
hatte einen Wassergehalt von 43%, einen Fettgehalt von
41% und einen Trockengehalt von 16%, während das Pro
dukt der zweiten Verdampfungsvorrichtung 25b einen be
sonders geringen Wassergehalt, etwa 70% Fettgehalt und
etwa 30% Trockengehalt aufwies.
In Fällen, in denen Veterinärbehörden Sterilisierung
fordern, kann die Erwärmung zum Beispiel in einem Au
toklav erfolgen, deren Inhalt 15 Minuten lang einer
Temperatur von 125°C bis 135°C bei einem Druck von 2,5
bis 3 bar ausgesetzt wird.
In Fig. 3 ist ein erster Autoklav 40a für die feste
Phase gezeigt, der in die Leitung 18 unmittelbar nach
der Trennvorrichtung 16 eingesetzt ist, und ein zwei
ter Autoklav 40b für die flüssige Phase, der zwischen
der Trennvorrichtung 16 und der Verdampfungsvorrich
tung 25 angeordnet ist. In diesem Falle kann das
heiße, in dem Autoklav behandelte Produkt den Wärme
gehalt in dem Trockner 19 und der Verdampfungsvorrich
tung 25 jeweils direkt nutzen, so daß sich die Zufuhr
von Extrawärme zu dem Trockner und der Verdampfungs
vorrichtung entsprechend reduzieren läßt.
In der Praxis kann die Notwendigkeit entstehen, die
"nicht saubere" Seite der Anlage von deren "sauberer"
Seite zu trennen. Die durchbrochenen Linien zeigen
einen Autoklav 40c, der unmittelbar vor dem Trockner
19 angeordnet ist, das heißt unmittelbar nach der Ver
bindung der von der Trennvorrichtung 16 abführenden
Leitung 18 mit der von der Verdampfungsvorrichtung 25 ab
führenden Leitung 32. Der Autklav 40c kann die Auto
klaven 40a und 40b ersetzen, und gleichzeitig können
alle Vorrichtungen vor dem Autoklaven 40c auf der
"nicht sauberen" Seite der Anlage angeordnet werden.
In Fig. 4 ist in entsprechender Weise ein erster Au
toklav 40a in der Leitung 18 zwischen der Trennvor
richtung 16 und dem Trockner 19 und ein zweiter Auto
klav 40b in der Leitung 17 zwischen der Trennvorrich
tung 16 und der ersten Verdampfungsvorrichtung 25a ge
zeigt.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von Trockenfutter und
Fett aus tierischen Rohstoffen in Form von
Schlachthausabfällen
- a) durch Erwärmen des vorzerkleinerten Rohmaterials,
- b) Auftrennen des erwärmten Produktes in eine feste und eine flüssige Phase mittels einer Presse,
- c) Konzentrieren der flüssigen Phase durch Ver dampfen und Vereinigen des Konzentrates mit den Preßkuchen,
- d) Trocknen und gegebenenfalls Sterilisieren der festen Phase,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Stufe
- a) das lediglich grobzerkleinerte Rohmaterial auf eine Temperatur von 60 bis 100°C erwärmt wird, in der Stufe
- c) die fetthaltige, flüssige Phase ohne Abtrennung des Fetts durch Verdampfen konzentriert wird und das Konzentrat ganz oder teilweise mit dem Preßkuchen vereinigt wird und
- e) das getrocknete Produkt in Fett und Feststoffe aufgetrennt wird, wobei
- f) die Wärmeenergie von Gasen, die in d) abgegeben werden in die Stufe c) zurückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Stufe c) erhaltene konzentrierte,
flüssige, fetthaltige Phase direkt zu Fett
weiterverarbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in Stufe c) die Verdampfung in zwei Schritten
durchgeführt wird, wobei beim ersten Verdampfungs
schritt die Wärmeenergie aus dem Trocknungsvorgang
der Stufe d) verwendet wird und für den zweiten
Verdampfungsschritt eine separate Zufuhr von
Wärmeenergie (Frischdampf) vorgesehen ist, und daß
das aus dem zweiten Verdampfungsschritt abge
schiedene warme Gas dem ersten Verdampfungs
schritt als zusätzliche Wärmequelle zugeleitet
wird.
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