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Verfahren zum Entfetten von Knochen Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Knochenentfettung.
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Das Entfetten von Knochen ist ein wichtiger industrieller l'rozeß,
welcher in großem Umfang durchgeführt wird, und dessen Hauptzweck erstens darin
besteht, eine größtmögliche Fettmenge in verkäuflicher (gangbarer) Form und in möglichst
wirtschaftlicher und gleichzeitig mit der gewünschten Qualität zu vereinbarender
Weise zu extrahieren und zweitens entfettete Knochen herzustellen, die einen möglichst
niedrigen Gehalt an Fett und an unangenehmen organischen Verunreinigungen besitzen,
aus denen Leime, Futtermehle oder Düngemittel von hoher Qualität hergestellt werden
können. Das Entfetten wird im allgemeinen nach einem der drei bekanntenVerfahren,
nämlich Trockenverfahren, Naßverfahren oder Lösungsmittelextraktion durchgeführt.
Die Anwendung eines jeden dieser drei Verfahren ist, wie diese selbst, dem Fachmann
gut bekannt und mit verschiedenen Nachteilen veribunden, von denen einige hier kurz
angeführt seien.
Das Trockenverfahren besteht in einem wenigstens
vierstündigen Erhitzen der Knochen in Gegenwart von heißem Fett, welche Behandlung
dazu führt, den Talg zu entfärben und eine sehr schädliche Wirkung auf das in den
Knochen, Sehnen und der Knochenhaut (Periost) enthaltene Kollagen und leimbildende
Substanzen auszuüben. Ein weiterer Nachteil ist die verhältnismäßig große Fettinenge,
welche in den Knochen zurückbleibt und die selten weniger als 8 Gewichtsprozent
der behandelten Knochen beträgt.
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Beim Naßverfahren werden die Knochen entweder tnit oder ohne vorheriges
Erhitzen mit Dampf entweder in heißem Wasser 5 bis 8 Stunden -linde gekocht, oder
sie werden eine gleich lange Zeit mit heißem Wasser und Dampf unter Druck digeriert.
Bei dem Kochprozeß werden inl allgemeinen, wenn er auf frische Fleischerknochen
mit ungefähr 16% Fettgehalt angewendet wird, to°/o Fett extrahiert. wobei der Rest
in den Knochen zurückbleibt. Eine lange Kochbehandlung hat einen nachteiligen Einfluß
auf das Kollagen, und die Ollalit.it des Fettes wird durch verlängertes Erhitzen
ebenfalls nachteilig beei.nflußt. Der Digerierprozeß ergibt eine einigermaßen höhere
Fettausbeute, jedoch ist der Verlust an Kollagen auch etwas größer. Die Leime und
Knochenmehle, welche aus naßbehandelten Knochen hergestellt worden sind. , haben
eine geringere Qualität als solche, welche aus Knochen hergestellt sind, die mit
einem Lösungsmittel extrahiert wurden.
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Das bekannteste Verfahren zur Extraktion von Knochenfett ist der Lösungsmittelextraktionsprozeß,
bei dem die Knochen, die gewöhnlich vorher zerkleinert wurden, der Einwirkung von
heißen Dämpfen eines organischen Fettlösungsmittels ausgesetzt werden. Danach werden
das extrahierte Fett und der kondensierte Lösungsmitteldampf durch Destillationsapparaturen
geleitet und das Fett durch Abdestillieren des Lösungsmittels gewonnen, während
der Lösungsmitteldampf in den Knochen durch `'Wasserdampf ausgetrieben wird. Bei
Anwendung dieses Verfahrens, dessen Reaktionsdauer 18 Stunden beträgt, kann die
Fettausbeute bei den gewöhnlichen Fleischerknochen mit tfio/o Fettgehalt fast 15%
sein. Die Hauptnachteile dieses Verfahrens sind die hohen Kosten der dazu nötigen
Betriebsanlage und die hohen Brennstoffkosten zur Inbetriebhaltung derselben, ferner
die Feuergefährlichkeit und Giftigkeit der angewendeten Lösungsmittel und der nachteilige
Einfluß auf das Fett und die Knochen durch zu langes Erhitzen und Lösungsmittelverunreinigung.
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Es sei erwähnt, daß alle diese Verfahren diskontinuierliche oder Chargenverfahren
sind, wobei sowohl die Knochen als auch das Fett längere Zeit hindurch der Hitze
ausgesetzt werden, wodurch die angegebenen nachteiligen Wirkungen entstehen, während
die diskontinuierliche Arbeitsweise dieser Verfahren und die langen Hitzebehandlutlgen
die Kosten hierfür erheblich steigern.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Knochenentfettung,
welches die obenerwähnten Nachteile vermeidet, und das als kontinuierliches Verfahren
durchgeführt werden kann.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß, wenn fetthaltige Knochen
in Stücke zerkleinert und in diesem Zustand der mechanischen Einwirkung einer kräftig
bewegten und relativ großen Wassermenge ausgesetzt werden, die vorzugsweise Zimtnerternperatur
besitzt, die Membranen, welche die den größten Teil des Fettes enthaltenden Fettzellen
schützen, zerstört werden können, so daß das Fett freigelegt wird, das mit dein
Wasser ein Gemisch oder eine Suspension bildet. Die Mischung oder Suspension kann
leicht abgetrennt und das Fett gewonnen Nverden. Da (las 7erkleinern der rohen,
d. h. fetthaltigen Knochen in genügend kleide Stücke schwierig und unbequem ist,
sofern es nicht in Gegenwart einer Flüssigkeit und vorzugsweise Wasser erfolgt,
wird das erfindungsgemäße Verfahren derart durchgeführt, daß die Knochen in Gegenwart
einer kräftig bewegten -Menge Wassers vorzugsweise von gewöhnlicher Temperatur zerkleinert
werden.
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Ohne die vorliegende Erfindung auf eine spezielle Betriebsanlage zu
beschränken, soll erwähnt sein, daß ein gangbarer Weg zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in kontinuierlicher Weise darin bestellt, grob zerkleinerte Knochen kontinuierlich
in eine schnell .drehende Hammermühle geeigneter Ausführung mit einer Menge vorzugsweise
kalten Wassers zu bringen. Die Wassermenge beträgt zweckmäßig ein Älehrfaches der
Knochenmenge. Die zerkleinerten Knochen und das Wasser werden fortlaufend durch
ein oder mehrere geeignet dimensionierte Gitter in einen AbscheidekesseI mit kaltem
Wasser entleert, wobei man die Knochen durch das Wasser fallen läßt und sie kontinuierlich
vom Boden durch geeignete mechanische Vorrichtungen, wie z. B. eine Schnecke .oder
Schraube, entfernt.
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Die Fett-Wasser-Mischung oder -Suspension scheidet sich an der Oberfläche
des Wassers ab, von wo sie fortlaufend auf geeignete Weise entfernt wird, z. 13.
indem man sie über einen Überfall zum Zweck der Sammlung und Abtrennung des Fettes
vom Wasserfließen läßt.
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Es wurde gefunden, daß, wenn man von rohen, groll zerkleinerten Knochen
mit einem Fettgehalt von 12 bis 20% ausgeht, die nassen Knochen, welche von der
Schnecke in dem Abscheidekessel entfernt werden, im allgemeinen nur 3 bis 5% Fett
enthalten, ibezogen auf (las Trockengewicht der behandelten Knochen.
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Der größere Teil dieses restlichen Fettes kann leicht aus den Knochen
durch eine oder mehrere weitere ähnliche Behandlungen, wie sie eben beschrieben
wurden. abgetrennt und gewonnen werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist also ein Verfahren zur Knochenentfettung
vorgesehen, bei dem die in kleine Stücke zerkleinerten Knochen der Einwirkung eines
kräftig bewegten, vorzugsweise kalten Wassers unterworfen werden, wonach man sie
in vorzugsweise kaltem Wasser absetzen
läßt. Daraus werden die behandelten Knochen und |
(las sich an der Oberfläche des Wassers absetzende |
ljett getrennt entfernt. |
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung |
bestellt das Verfahren zum Entfetten von Knochen |
darin, claß vorzugsweise grob zerkleinerte Knochen |
in Gegenwart kräftig bewegten, vorzugsweise |
kalten Wassers fein zei-kleinei-t werden, worauf |
tnan si<, iii vorztigsweisc kaltem Wasser absetzen |
I;i[lt. \on (beirr clie hehandelten Knochen und das |
fett, wciclics sich an der Wasseroberfläche absetzt, |
getrenlit entfernt werden. |
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung |
ist ein Verfahren zur Entfettung von Knochen |
vorgeselrcn. l>ei dein vorztigsw,eise grob zerkleinerte |
Kiloclicii iii einen @esintegratc»-, vorzugsweise eine |
schnell rotirrende lianiinei-iniihle eingebracht und |
dort in (@cgenwart vorzugsweise kalten Wassers |
fein vei-tiialileii und (i@tlrei genügend untergetaucht |
gehaltert w-er<lcn, w-olei die Knochen zu kleinen |
Stückchen zernialileii werden, während sie der |
mechanischen Einwirkung kräftig bewegten Was- |
sers unterworfen sind. Die fein zerkleinerten |
Knochen und das Wasser werden in einett Ab- |
scheidekesscl, welcher vorzugsweise schon mit |
kaltem Wass(#i- gefüllt ist, gebracht und durch das |
Wasser auf den Boden des Kessels fallen gelassen, |
von (lein sie entfernt werden, während das Fett, |
welches sielt an der Olwrfläclie des Wassers an- |
sammelt, #_,etretiiit eiitferlit wird. |
Gein;iß cinein weiteren Merkmal der Erfindung wird das Verfahren kontinuierlich
durchgeführt. Die Knochen und das Wasser werden kontinuierlich in den Desintegrator
eingebracht und aus demselben entleert, w-',ihrend die zerkleinerten Knochen aus
(k#in :'\1)sclieidekessel kontinuierlich entfernt werden. Das Fett, welches sich
an der Oberfläche des Wassers abschei(let, wird ebenfalls kontinuierlich entnommen.
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Gemiiß einem weiteren 'Merkmal der Erfindung werden die fein zerkleinerten,
aus dem kalten Wasser des Abscheidekessels entfernten Knochen in einem weiteren,
heißes Wasser enthaltenden Abscheidekessel behandelt, wobei man die Knochen durch
(las Wasser auf den Boden desselben fallen läßt, von dem sie entfernt werden. Das
Fett, welches sich an der Oberfläche des Wassers abscheidet, w-ir(1 ebenfalls abgelassen.
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Die optimale Zeit, während der die zerkleinerten Knochen der mechanischen
Einwirkung kräftig bewegten Wassers unterworfen werden, wird für eine gegebene Knochenart
so bemessen, daß eine maximale Fettextraktion, verbunden mit der Erzielung eines
Knochenmehls von geeignetem Feinheitsgrad gesichert ist. Wenn die Knochen in Gegenwart
von kr:iftig bewegtem Wasser fein zerkleinert werden, so soll die Behandlung so
bemessen sein, daß sich chic maximale Fettextraktion zusammen niit einer geeigneten
(-,rülic von Knochenteilchen ergibt, wobei jede besondere Art von Desintegrator
verwendet werden kann. Die Behandlungszeit hängt ab von der I lerkunft t222(1 dein
Zustand der Knochen vor der 13eIlandlung, z. B. dem Fettgehalt, dem Alter, der Härte
und der Tierart, von der diese stammen, und dem Zweck, welchem die entfetteten Knochen
dienen sollen.
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Das kräftig bewegte Wasser hat vorzugsweise eine solche Temperatur,
bei der das freigelegte Fett nicht schmilzt, da durch das Schmelzen des Fettes dessen
Trennung von dan festen Produkten weniger leicht sein würde; außerdem ist es selbstverst:in(llich,
dal.) die Oualität des erhaltenen Fettes uni so besser ist, je tiefer die Temperatur
der Behandlung gewählt wird. Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die Behandlungsdauer des Materials mit kräftig beevegtemWasser sehr
kurz, im allgemeinen in der Crößenor(inutig von einigen Sekunden, so daß die Verwendung
von heißem Wasser die Produkte nicht wesentlich schä(figt. Dies läßt sich vergleichen
mit dein schein bekannten Heißverfahren, hei dem die Behandlungsdauer in der Größenordnung
von einigen Munden liegt. Überdies ist die Teilchengi-iil3e des behandelten Produktes
jetzt viel größer als bei den bekannten Verfahren, wobei eine beträchtliche Herabsetzung
der Rückadsorption gesc'htnolzenen Fettes durch die entfetteten Produkte erfolgt.
So reduzieren z. B. die schon bekannten Verfahren zur Entfettung unter Verwendung
einer Zerkleinerung oder ähnlichen Maßnahmen das Material zu Teilchen von etwa Zellengröße,
während bei dein Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung die Teilchengröße vorzugsweise
in der Größenordnung von 6 mm Durchmesser liegt.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden in folgender Beschreibung angegeben.
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Nähere Einzelheiten über verschiedene beispielsweise Ausführungsarten
des Verfahrens sowie Betriebsanlagen, welche zur Durchführung des Verfahrens geeignet
sind, sollen im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden.
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Fig. i ist eine schematische Darstellung einer geeigneten Anlage zur
Durchführung 'des erfindungsgemäßen Verfahrens in einfacher Form; Fig. 2 zeigt eine
schematische Abbildung einer Anlage, bei der Heiß- und Kaltabscheider verwendet
werden, und Fig.3 ist eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsmöglichkeit
der Anlage. Gemäß Fig. i werden Knochen entfettet, welche vorzugsweise in Stücke
von der Größe 2,5 bis 5,1 cm grob zerkleinert sind. Sie werden kontinuierlich in
die Einführungsöffnung i eines geeigneten hochtourigen Pulverisierungsapparates
oder einer Hammermühle 2 gebracht, in der sie in Gegenwart eines großen Volumens
kräftig bewegten Wassers, das durch das Rohr 3 eingeführt wird, fein zerkleinert
werden. Es wurde gefunden. (laß eine Christy-und-Norris-Schwingschlagmühle (Standardtyp
Nr. 2'/-2), welche mit Gittern von einer Maschenweite von 6,35 mm vor ihrer Ahfltißöffnting
versehen ist, die mit einer Geschwindigkeit von 2500 Umdr,/Min. rotiert,
und die kontinuierlich mittels einer Pumpe (in Fig. i nicht (bargestellt) mit kaltem
Wasser, und zwar mit 1920 1 stündlich durchspült wird, vorzügliche
Resultate
ergibt, wenn sie kontinuierlich mit grob zerkleinerten Knochen in Mengen von 4o6
kg/Std. gespeist wird.
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Die Gitter müssen im Hinblick auf die Natur der Knochen so gewählt
werden, daß die größeren Knochenstücke eine genügend lange Zeit zurückgehalten werden,
damit die fettschützende Membran zerstört werden kann, während zur selben Zeit die
Knochen auf eine für die Leimherstellung oder ähnliche Behandlung geeignete Größe
gebracht )-erden. Es sei erwähnt, daß für manche Zwecke zu sehr zerkleinerte Knochen
ungeeignet sind.
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Die gemahlenen Knochen und das Wasser werden durch das Rohr 4 in den
Abscheidekessel 5, der einen geneigten Boden 6 besitzt und kaltes Wasser enthält,
entleert. Man läßt dabei die Knochen durch das Wasser fallen. Die gemahlenen Knochen
)-erden kontinuierlich mittels einer Förderschnecke 7 entfernt. Das Fett sammelt
sich an der Oberfläche des kalten Wassers als Fett-Wasser-Gemisch oder Schaum und
wird kontinuierlich entfernt, indem man es über den Überfall 8 unter Einwirkung
eines Schaufelrades 9 überfließen läßt. Überschüssiges kaltes Wasser, das auch etwas
Fett enthält, wird durch das Rohr io entfernt.
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Wenn das abgeschiedene Fett-Wasser-Gemisch oder der Schaum auf ungefähr
94 bis 98° erhitzt und absetzen gelassen wird, so scheidet sich das Fett von dem
Wasser rein als obere Schicht ab und kann leicht entfernt werden. Die untere Wasserschicht
enthält sehr wenig Fett, welches gew,ünschtenfalls leicht gewonnen werden kann,
jedoch einige feste Bestandteile, hauptsächlich Eiweißstoffe setzen sich ab und
können auch gewonnen werden.
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Es wurde gefunden, daß bei Verwendung von grob zerkleinerten Fleischerknochen
mit 15% Fettgehalt die nassen, fein zerkleinerten Knochen, welche durch die Schnecke
7 von dem Kessel 5 getrennt wurden, einen Fettgehalt von nur 3 bis 5% bezogen auf
das Trockengewicht, besitzen. Die Knochen können in verschiedener `'eise weiterbehandelt
werden, um eine weitere Ausbeute an Fett zu erhalten.
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In Fig. 2 ist ein zweiter, dem Kessel 5 ähnlicher Abscheidekessel
ii vorgesehen, der jedoch heißes Wasser, vorzugsweise von einer Temperatur zwischen
70 und 95°, enthält. Diese Temperatur wird durch Dampf, der in geeigneter
Weise durch das Rohr 14 zugeführt wird, aufrechterhalten. Die aus dem Kessel 5 mittels
der Förderschnecke 7 entfernten Knochen werden durch das heiße Wasser auf den Boden
12 des Kessels i i fallen gelassen, von dem sie wieder durch eine Förderschnecke
13 entfernt werden. Es wurde gefunden, daß es vorteilhaft ist, die Knochen in der
Förderschnecke mit heißem Wasser zu besprühen, das durch das Rohr 15, daß sich an
oder in der Nähe der Stelle, wo die Förderschnecke aus der Oberfläche des heißen
Wassers in dem Kessel i i hinausragt, befindet, zugeleitet wird. Der Kessel i i
ist vorzugsweise so angeordnet und die Geschwindigkeit der Förderschnecke so eingestellt,
daß die Knochen mit dem heißen Wasser für einen Zeitraum von ungefähr 2 Minuten
in Berührung gelangen.
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Eine weitere Fettmenge setzt sich als flüssiges Fett an der Oberfläche
des heißen Wassers ab, von der sie durch Abfließenlassen über den Überfall 17 unter
der Einwirkung des Schaufelrades 16 entfernt werden kann. Überschüssiges heißes
Wasser wird aus dem Kessel i i mittels des Rohres 18 abgelassen.
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Es wurde gefunden, daß die Fettausbeute weiter verbessert und der
Fettgehalt der gemahlenen Knochen noch mehr verringert werden kann, wenn man eine
Anordnung trifft, daß die Knochen mit dem heißen Wasser in dem Kessel i i für kurze
Zeit kräftig durchgerührt werden, bevor man sie vor dem Entfernen aus dem Kessel
absetzen läßt. In diesem Fall kann es zweckmäßig sein, mehrere Kessel i i anzuordnen,
in die das Material aus dem Kessel s entleert werden kann, so daß, während sich
die Knochen nach dem Rühren in dem einen Kessel i i absetzen, sie in einen anderen
entleert und dort nochmals durchgerührt werden.
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Das durch die Rohre io und bzw. oder 18 abgelassene Wasser kann durch
Abscheidebehälter geleitet werden, um etwaiges Fett zu entfernen. Es wird zusammen
mit frischem Wasser mittels einer Pumpe (nicht dargestellt) zu dem Pulverisierapparat
2 zurückgeführt.
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In einer weiteren Modifikation (Fig. 3) werden die aus dem Kessel
5 entleerten Knochen zusammen mit kaltem Wasser durch das Rohr i9 zu einer Zentrifugalpumpe
20 geleitet, um )-eitere bluthaltige Substanzen und weitere Spuren von Fett, welche
in den Knochen zurückgeblieben sind, zu entfernen. In diesem Fall wird das Gut vorzugsweise
von der Pumpe 2o durch das Rohr 21 in ehren zweiten, dem Kessel 5 ähnlichen Kaltwasserkessel
entleert, welcher eine weitere Fettschicht als Schaum auf dem Wasser und gemahlene
Knochen liefert, deren Fettgehalt etwas niedriger ist als der der Knochen aus dem
Kessel 5. Diese Knochenkönnen dann in einem Heißwasserkessel. ähnlich dem Kessel
i i (Fig. 2), behandelt werden, wobei eine weitere kleine Fettmenge gewonnen werden
kann. Die so erhaltenen Knochen haben einen Fettgehalt zwischen i und 20/0.
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An Stelle oder zusätzlich zu dem Durchleiten des Materials aus dem
Kessel 5 durch eine Zentrifugalpumpe kann man es einer oder mehreren Behandlungen
mit kaltem Wasser in einer Hammermühle unterziehen, welche von ähnlicher Beschaffenheit
wie die oben erwähnte oder anderer geeigneter Bauart ist. Wenn jedoch die Knochen
mehr als einmal in einer Hammermühle behandelt werden, so sollen die verwendeten
Gitter in der Mühle oder in den Mühlen vorzugsweise größer, etwa 1,27 cm, sein,
um vorzubeugen, daß die Knochen zu fein werden. Im allgemeinen ist es jedoch immer
vorzuziehen, die Knochen nach jeder Behandlung in der Mühle einer Behandlung in
einem Kaltwasserabscheidekessel und einer abschließenden Behandlung in einem Heißwasserkessel
zu unterziehen.
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Im Falle von gemahlenen Knochen, welche aus
(lern
Kessel 5 entleert worden waren (nach einmaliger Behandlung in der -'-Mühle), und
die einen Fettgehalt von 3,6%, bezogen auf ihr Trockengewicht, hatten, wurde gefunden,
daß derselbe nach einer zweiten Behandlung in der Mühle und nachfolgender Abscheidung
in einem Kaltwasserkessel sich auf 1,8% verringerte und auf ungefähr o,5% nach einer
dritten solchen Behandlung.
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Das folgende Beispiel soll die Erfindung näher erläutern, ohne sie
zu beschränken. :lusfiihrringsbeispie1 1.924 kg frische Fleischerknochen
(r5 bis 16 Gewichtsprozent Fettgehalt) wurden auf Stücke von 2,5 bis 5 cm Größe
zerkleinert und kontinuierlich in einer Menge von 5o8 kg/Std. einer Christyund-Norris-Schwingschlagmühle
zugeführt, die mit Gittern von 6,35 mm Maschenweite an der Ablauföffnung versehen
war und mit einer Geschwindigkeit von 24oo Utndr./Min. rotierte. Die Mühle wurde
mittels einer Pumpe von kaltem Wasser gespült, und zwar in einer Menge von 4550
I/Std.
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Die gemahlenen Knochen und das Wasser wurden durch die Gitter in einen
Abscheidekessel mit kaltem Wasser befördert, von dessen Boden sie kontinuierlich
mit einer Förderschnecke in einen zweiten, mit heißem Wasser gefüllten Kessel gebracht
wurden, dessen Temperatur hei 85° gehalten wurde. Aus diesem Kessel wurden die Knochen
wieder kontinuierlich mittels einer Förderschnecke zur weiteren Verarbeitung entfernt.
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Die Wasserversorgung der Mühle wurde als geschlossener Kreislauf angelegt,
während das überfließeiide, Fettspuren und feste Substanzen enthaltende Wasser abschließend
in Sammeltanks kam. Dieses überfließende Wasser wird mit jener Wassermenge vereinigt,
die zum Waschen der Knochen versprüht und auch zum Abspülen des Fettes in dem .-'#1ischei(iekessel
verwendet wurde.
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Die aus (lern ersten Abscheidekessel kommenden Knochen hatten einen
Fettgehalt von 4,40/0, bezogen auf (las Trockengewicht, während die aus dem z@@-eiten
Abscheidekessel kommenden entfetteten Knochen einen Fettgehalt von 1.74%, bezogen
auf das Trockengewicht, hatten.
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Das bei diesem Versuch gewonnene Fett betrug 12,5"/o des Rohmaterials.
Es war von hoher Qualit:it und vorzüglich in Aussehen und Eigenschaften. Diese Fettausbeute
konnte uni 2% erhöht werden, indem man das Fett vom Bodensatz und aus dem Fett-Wasser-Gemiscli,
die in den Sammeltanks erhalten wurden, gewann.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde gefunden,
daß die kurze Zeitdauer und niedrige Behandlungstemperatur entfettete Knochen ergibt,
deren Kollagen praktisch unzerstört ist und eine bessere Leimqualität ergibt, falls
die Knochen für diesen Zweck verwendet werden, als dies bei Knochen der Fall ist,
die nach einer der bisher bekannten Methoden entfettet wurden. Die Qualität der
erhaltenen entfetteten Knochen ist auch höher bei der Verwendung zur Herstellung
von Futter- und Düngemitteln. Auch ist das abgeschiedene Fett besser als das, welches
durch die bekannten Entfettungsmethoden erhalten wird.
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Es sei erwähnt, daß die vorhergehende allgemeine Beschreibung nur
beispielsweise ist und daß die verschiedenen speziellen Methoden zur Durchführung
der Erfindung beliebig variiert werden können, ohne dadurch dieselbe zu beschränken: