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Verfahren und Einrichtung zur Lösungsmittelextraktion fester Stoffe
Die Erfindung betrifft ein neues und verbessertes Verfahren zur Extraktion extrahierbarer
Stoffe, z. B. Öle, Fette und Wachse aus festen Stoffen pflanzlichen oder tierischen
Ursprungs, mittels eines organischen Lösungsmittels für die extrahierbaren Stoffe
und eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
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Bis heute war es üblich, derartige feste Stoffe mit einem Lösungsmittel
in einem Extrakteur, in dem der feste Stoff ruht oder in einem Flüssigkeitsbad bewegt
wird oder in dem das Lösungsmittel durch eine oder mehrere Schichten des zur Extraktion
geeigneten Feststoffes durchläuft, zu behandeln. Gegebenenfalls können derartige
feste Stoffe zunächst einer mechanischen Behandlung (Zerkleinerung, Abpressen) unterworfen
werden. Die in der Praxis nach früheren Verfahren erhaltenen Miscellen sind gewöhnlich
ziemlich verdünnt, und sie werden, um den extrahierten Stoff und das Lösungsmittel
daraus wiederzugewinnen, zunächst in einer Batterie von Vorverdampfern konzentriert,
die im allgemeinen bei Atmosphärendruck arbeiten und durch Dampfschlangen indirekt
beheizt werden, während der Rest des Lösungsmittels dann von dem
Konzentrat
in einem Verdampfer und. einem Abscheider, der unter vermindertem Druck und mit
direktem Dampfeinleiten arbeitet, abgetrennt wird.
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Es wurde nun gefunden, daß die Extraktion von extrahierbaren Stoffen,
wie Ölen, Fetten und Wachsen, aus festen Stoffen mittels eines organischen Lösungsmittels
weitgehend dadurch verbessert wird, daß ein Volumenverhältnis von Lösungsmittel
zu Löslichem von nicht wesentlich mehr als 1,5: i angewendet wird, wobei derjenige
Teil des Lösungsmittels, der von dem extrahierten Mehl nach der Abtrennung der Miscella
zurückgehalten wird, bei dem Verhältnis nicht berücksichtigt ist.
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Vorzugsweise wird während der Dauer der Extraktion zum Durchleiten
des flüssigen Lösungsmittels (einschließlich der Miscella) durch die Feststoffe
Fliehkraft angewendet. Die Feststoffe können von einem Filterträger gehalten werden,
der beispielsweise aus einem sich drehenden, .mit Löchern versehenen Zentrifugeneinsatz
besteht. Die Feststoffe können jedoch, auch in einer anderen Weise, z. B. durch
einen feststehenden Träger, gehalten werden, und es können alle bekannten Vorrichtungen
zur Unterstützung der Strömung des flüssigen Lösungsmittels durch die Feststoffe
oder zum. Trennen des Lösungsmittels von den Feststoffen angewendet werden.
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Die Lösungsmittelextraktion nach der Erfindung kann einen oder mehrere
der folgenden Vorteile gegenüber früheren Verfahren besitzen: a) Es wird direkt
eine stärker konzentrierte Miscella erhalten. So enthält eine Miscella, die direkt
durch Lösungsmittelextraktion aus Sojabohnenmehl nach früheren Verfahren gewonnen
wurde, nur zwischen annähernd 1q. und za Volumprozent Öl (annähernd i9 bis a8 Gewichtsprozent
C51 bei Verwendung von Hexan als Lösungsmittel), wogegen bei dem Verfahren nach
der Erfindung direkt eine konzentrierte Miscella erhalten wird, die außerdem besser
zum Abscheiden geeignet ist und im allgemeinen 4.o bis 5o Volumprozent Öl (5o bis
6o Gewichtsprozent oder mehr 01 bei Verwendung von Hexan als Lösungsmittel)
enthält.
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Die durch eine stärker konzentrierte Miscella erreichten Vorteile
sind: i. Die Miscella kann direkt, beispielsweise in einem als Turm ausgebildeten
Verdampfer, oder nach nur geringer Vorverdampfung abgeschieden werden. Infolgedessen
ist kein oder nur ein geringer Aufwand für Vorverdampfer erforderlich.
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a. Wegen der Verringerung der Dauer des Vorverdampfens oder dessen
Fortfalls sind die extrahierten Stoffe nur einer geringeren Wärmebehandlung unterworfen
und erleiden daher keine oder eine geringere Verschlechterung als früher. Dies ist
wichtig im Hinblick auf ihre Farbe und/oder Lagerungseigenschaften.
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3. Es wird Wirtschaftlichkeit in bezug auf die Energie zum Entfernen
des Lösungsmittels aus der Miscella erreicht.
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b) Auf Grund der Tatsache, daß ein geringeres Lösungsmittel-Öl-Verhältnis
erforderlich ist, werden die Lösungsmittelverluste und die Kosten für die Lösungsmittelwiedergewinnung
verringert. Zum Beispiel ist in einer früher verwendeten, gut arbeitenden Anlage
zur Lösungsmittelextraktion von Sojabohnen das Lösungsmittel-Öl-Volumenverhä1tnis
annähernd q. : i. Wenn nach der Erfindung gearbeitet wird, so ist das Volumenverhältnis
von Lösungsmittel zu Öl 1,5 : i, der Extraktionsgrad jedoch derselbe oder besser.
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c) Die Miscella wird oft gründlicher aus dem extrahierten Feststoff
entfernt.
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So verbleiben in einem nach der Enfindung extrahierten Sojabohnenmehl
nur etwa 5 bis 15 Gewichtsprozent und selten mehr als 15 % Lösungsmittel, während
nach den früheren Methoden in dem Sojabohnenmehl häufig 3o bis 35 % Lösungsmittel
verbleiben.
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Daher wird durch die Erfindung die Lösungsmittelrückgewinnung aus
dem Rückstand vereinfacht, da z. B. weniger oder einfachere Trockner erforderlich
sind und die entsprechenden Ausgaben verringert werden.
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d) Extrahierbare Stoffe können aus Feststoffen, die nach früheren
Lösungsmittelextraktionsverfahren nicht wirtschaftlich extrahiert werden können,
z. B. aus südafrikanischem Maiskeimmehl, gewonnen werden.
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e) Wenn ein höherer Extraktionsgrad als der gewöhnlich in den üblichen
Lösungsmittelextraktionsverfähren erreichte gewünscht wird, so kann dies nach der
Erfindung in einfacher Weise dadurch erzielt werden, daß einfach eine zusätzliche
Lösungsmittelbehandlung oder mehrere in der Zentrifuge durchgeführt werden, ohne
daß dabei das Lösungsmittel-Öl-Verhältnis ansteigt. Um vergleichbare Ergebnisse
mit den üblichen Verfahren zu erzielen, muß unter anderem, das Lösungsmittel-Öl-Verhältnis
wesentlich erhöht werden.
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f) Die Vorbehandlung der Ausgangsstoffe kann in gewissen Fällen fortfallen
oder vereinfacht werden.
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i. In gewissen üblichen Anlagen wird beispielsweise ein Quetschen
als mehr oder weniger wesentliche Vorbehandlung angesehen. Bei Verwendung von z.
B. gemahlenem Ölkuchen zeigt sich beim Arbeiten nach der Erfindung kein merklicher
Vorteil durch Quetschen, obgleich in gewissen Fällen, z. B. bei Baumwollsaat, ein
Quetschen oder Pulverisieren vorteilhaft ist.
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z. Es wurde gefunden, daß in gewissen üblichen Anlagen ein Konditionieren
des Ausgangsmaterials in bezug auf den Feuchtigkeitsgehalt, z. B. bei der Sojabohnenextraktion,
sehr wichtig ist. Bei dem Verfahren nach der Erfindung dagegen kann man häufig ohne
eine Konditionierung in bezug auf den Feuchtigkeitsgehalt auskommen.
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Danach wird eine Reihe von Problemen, die für den Fachmann bei der
Lösungsmittelextraktion nach den bisherigen Verfahren und bei den bisher verwendeten
Vorrichtungen bestanden, durch die vorliegende Erfindung gelöst.
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Die Extraktion nach der Erfindung wird vorzugsweise in einer Zentrifuge
mit einem Einsatzkorb ausgeführt. .
Im allgemeinen wird das Lösungsmittel
oder die Miscella auf die zu extrahierenden Feststoffe in der Zentrifuge gesprüht.
Es kann vorteilhaft sein, die Feststoffe vorher mit dem Lösungsmittel oder der Miscella
zu befeuchten oder sie damit beim Transport in die Zentrifuge zu mischen. Die Feststoffe
können jedoch auch mit der erforderlichen Lösungsmittel- oder Miscellamenge von
Anfang an vermischt und zentrifugiert werden.
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Vorteilhafterweise wird das organische Lösungsmittel oder die Miscella
zur Extraktion der Feststoffe in der Zentrifuge in einem geschlossenen Kreislauf
umgepumpt. Dieser neue Gedanke kann allgemeine Anwendung beim Zentrifugieren von
Feststoffen mit Flüssigkeiten finden.
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Es ist im allgemeinen erwünscht, eine gegebene Menge Feststoffe aufeinanderfolgenden
Extraktionen mit Miscellen aus früheren Extraktionen, die abnehmende Konzentrationen
besitzen, und schließlich mit reinem Lösungsmittel zu unterwerfen. Es können besondere
Behälter für frische Lösungsmittel und für gesondert gesammelte Miscellen verschiedener
Konzentrationen aus verschiedenen Extraktionsstufen vorgesehen sein.
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Nach einem bevorzugten Verfahren wird eine einzelne Zentrifuge oder
eine Batterie von Zentrifugen mit frischem zu extrahierendem Feststoff gefüllt und
nacheinander mit verschiedenen Miscellen behandelt, von denen jede stärker verdünnt
ist als die vorhergehende, bis schließlich reines Lösungsmittel durch den festen
Stoff geleitet wird. Die für die erste Behandlung des frischen Feststoffes verwendete
Miscella kann die am meisten konzentrierte oder die der konzentriertesten folgende
Miscella aus einer vorhergehenden Behandlung des Feststoffes aus der gleichen oder
einer ähnlichen Quelle sein. Bei Verwendung mehrerer Zentrifugen arbeitet man nach
dem Gegenstromprinzip.
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Es wird so lange Miscella zur Extraktion verwendet, bis eine konzentrierte
Miscella mit q.o bis 5o Volumprozent Öl erreicht wird.
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Die Größe und Geschwindigkeit der Zentrifuge und damit die Größe der
angewendeten Fliehkraft werden so gewählt, daß nur eine geringe Menge Miscella,
etwa zwischen ro und 2o Gewichtsprozent oder sogar nur zwischen 5 und ro % oder
weniger, in dem Rückstand zurückbleibt.
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Das Verfahren wird insbesondere für die Lösungsmittelextraktion von
Ölen und bzw. oder Fetten, im folgenden als »ölartige Stoffe« bezeichnet, aus pflanzlichen
oder tierischen Substanzen, Maiskeimen, Maiskeimmehl, Mais, Baumwollsaat, Sojabohnen,
Erdnüsse, Sesamsamen, Rapssaat, Kakaobohnenfruchtfleisch, Leinsaat, gemahlenen Nüssen,
Sonnenblumensamen, Palmkernen, Kopra und Ölkuchen daraus, aus Walen, Fischen und
bzw. oder deren Teilen, Talg, Häuten oder Knochen von Landtieren u. dgl. verwendet.
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Es können beliebige organische Lösungsmittel, die die gewünschten
Extraktionseigenschaften besitzen und einen Siedebereich haben, der ihre leichte
Wiedergewinnung erlaubt, verwendet werden. Beispiele für derartige Lösungsmittel
sind Lösungsbenzol, Lösungsbenzin, n-Hexan, n-Heptan, gemischte Octane, Trichloräthylen,
Äthylendichlorid, Methylchlorid, Schwefelkohlenstoff, Aceton und Äthyläther oder
deren Mischungen.
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Das Material in der Zentrifuge kann bei erhöhter Temperatur behandelt
werden, z. B. durch Einleiten von Dampf oder heißen Lösungsmitteldämpfen, die beispielsweise
während der Lösungsmittelrückgewinnung gewonnen werden, in die Zentrifuge oder durch
indirekte Beheizung, z. B. mit Dampf und bzw. oder durch Vorwärmen des Rohmaterials
und bzw. oder des Lösungsmittels vor dem Einbringen in die Zentrifuge.
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Wenn das Rohmaterial nicht in einer zur Extraktion geeigneten Form
vorliegt, wind es zerkleinert oder anderen Vorbehandlungen unterworfen, z. B. Vermahlen
oder in einigen Fällen Quetschen, Kochen u. dgl.
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Vorzugsweise wird die Extraktion in Gegenwart von genügend Faserstoffen
durchgeführt, durch die die Trennung der Miscella vom Rückstand erleichtert wird.
Wenn diese nicht von Natur in dem zu extrahierenden Rohstoff anwesend sind, können
derartige Faserstoffe, z. B. in Form von Kleie, Hülsen, Kaff, Stroh, Asbest u. dgl.,
zugesetzt werden. Falls erwünscht, können zwei konzentrische Zentrifugeneinsätze
vorgesehen sein, und das Fasermaterial kann in den Raum zwischen beiden gefüllt
werden, so daß sich ein Mantel aus Filtermaterial bildet. Oder es kann ein Filtertuch
oder Filtrierpapier so angeordnet werden, daß die Zentrifugeneinsätze damit belegt
sind.
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Eine wichtige Anwendung der Erfindung in der Praxis ist die Extraktion
von Maisöl aus Maiskeimmehl. Dieses Mehl ist ein Nebenprodukt bei der Herstellung
von gebrochenem Mais (geschältem Mais, »samp«) und enthält im allgemeinen etwa zo
bis 1q. Gewichtsprozent Öl, d. h. im Durchschnitt 12%. Es wurde bisher nicht als
wirtschaftlich angesehen, aus diesem Rohstoff Öl zu extrahieren, da er zu arm an
Öl und für die üblichen Verfahren wegen seines hohen Gehaltes an Feinstoffen nicht
geeignet ist. Zur Herstellung von Maisöl wurden bisher als Ausgangsstoff Maiskeime,
die so rein wie möglich waren, verwendet.
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Überraschenderweise wurden bei der Behandlung eines Maiskeimmehles,
das 13,3 Gewichtsprozent Öl enthielt, in mehreren Chargen in Zentrifugen mit Einsätzen
mittels Miscellen, die in vorhergehenden Extraktionen erhalten worden waren. und
schrittweise abnehmende Konzentrationen an extrahiertem Öl in n-Hexan hatten, und
schließlich mittels reinem n-Hexan, wobei im Durchschnitt insgesamt 3o bis 35 Gewichtsprozent
n-Hexan, berechnet auf Maiskeimmehl, verwendet wurden, etwa i2,5 Gewichtsprozent
Maisöl gewonnen. Ferner wurde ein Rückstand erhalten, der nur o,8 Gewichtsprozent
Öl und im wesentlichen das ganze ursprünglich vorhandene Eiweiß enthielt und hervorragend
als Futtermittel, z. B. Schweinefutter, geeignet war.
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Der Rückstand enthielt weniger als 2o Gewichtsprozent Lösungsmittel,
das mit geringem Wärmeverbrauch
wiedergewonnen werden konnte. Die
direkt durch die Extraktion gewonnene Miscella enthielt annähernd 5o Volumprozent
Maisöl, aus dem das Lösungsmittel direkt in einem Abscheider, ohne daß Verdampfer
angewendet werden mußten, zurückgewonnen werden konnte.
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Gleiche Ergebnisse wurden mit Sojabohnenmehl erhalten.
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Die im folgenden angeführten Beispiele zeigen, daß der Erfindungsgedanke
auf verschiedene zu extrahierende Feststoffe und in dem Verfahren verwendbare Lösungsmittel
angewendet werden kann, Beispiel i 4,5 kg Maiskeimmehl werden in einer fünfstufigen
Extraktion mit n-Hexan wie folgt behandelt: Das Maiskeimmehl wird in einem mit Löchern
versehenen Einsatz einer Zentrifuge, die mit einer Fliehkraft, die dem i5oofachen
der Erdanziehung entspricht, arbeitet, untergebracht und mit i,6 kg einer Miscella
besprüht, die eine Konzentration von 33 Gewichtsprozent Öl in n-Hexan besitzt. Diese
Miscella wurde bei der Behandlung während der zweiten Stufe einer früheren gleichartigen
Extraktion von Maiskeimmehl gleichen Ursprungs gewonnen. Das ursprüngliche Maiskeimmehl
-enthält 12 Gewichtsprozent, d. h. 0,54 kg Öl. Die Behandlung während der ersten-
Stufe kann, wenn notwendig, durch Rückführen der Miscella durch das Mehl in dem
Zentrifugeneinsatz fortgesetzt werden, bis die Ölkonzentration in der Miscella bis
auf mindestens 5o Gewichtsprozent angestiegen ist. Nach beendetemAbtrennen dieser
konzentrierten Miscella von dem Maiskeimmehl wird das Mehl in einer zweiten Behandlungsstufe
in gleicher Weise mit i,4 kg einer Miscella in Berührung gebracht, die aus der dritten
Behandlungsstufe der vorhergegangenen Extraktion erhalten -wurde und eine Ölkonzentration
von 19,4 Gewichtsprozent hat. Die Behandlung während dieser zweiten Stufe wird,
wenn notwendig, so lange fortgesetzt, bis die Konzentration des Öls in der Miscella
bis auf 33 Gewichtsprozent angestiegen ist. Nachdem die Miscella von dem Maiskeimmehl
abgetrennt worden ist, wird das Mehl in gleicher Weise in einer dritten Behandlungsstufe
mit i,2'kg einer Miscella, die in der vierten Behandlungsstufe der vorhergegangenen
Extraktion erhalten wurde und eine Ölkonzentration von 9,6 Gewichtsprozent hat,
in Berührung gebracht. Die Behandlung während dieser dritten Stufe wird, wenn notwendig,
so lange fortgesetzt, bis die Ölkonzentration der Miscella bis auf 19,4 Gewichtsprozent
angestiegen ist. Nachdem die Miscella von dem Maiskeimmehl abgetrennt worden ist,
wird das Mehl in gleicher Weise in einer vierten Behandlungsstufe mit i,i kg einer
Miscella, die bei der fünften Behandlungsstufe der vorhergegangenen Extraktion erhalten
wurde und eine Ölkonzentration von 3,4 Gewichtsprozent besitzt, in Berührung gebracht.
Die Behandlung während dieser vierten Stufe wird, wenn notwendig, so lange fortgesetzt,
bis die Ölkonzentration der Miscella auf 9,6 Gewichtsprozent angestiegen ist Nachdem
die Miscella von dem Maiskeimmehl abgetrennt worden ist, wird das Mehl in gleicher
Weise in einer fünften Behandlungsstufe mit i,oi kg frischem n-Hexan in Berührung
gebracht und die Behandlung während dieser fünften Stufe so lange fortgesetzt, bis
eine Miscella mit einer Ölkonzentration von 34 Gewichtsprozent erhalten wird.
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Wie oben ausgeführt wurde, enthielt das dem Verfahren zugeführte frische
Mehl 0,54 kg Öl. Bei dem beschriebenen Beispiel enthält das Mehl nach der
ersten Behandlungsstufe noch 0,54 kg Öl sowie o,54 kg Hexan. Nach der -zweiten Behandlungsstufe
enthält das Mehl o,28 kg Öl und 0,54 kg Hexan, nach der dritten Behandlungsstufe
0,14 kg Öl und 0,57 kg Hexan und nach der vierten Behandlungsstufe o,o5 kg
Öl und o,52 kg Hexan. Das endgültig ausgezogene Mehl aus der fünften Behandlungsstufe
enthält nur o,oi6 kg Öl und 0,48 kg Hexan.
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Die beschriebene Extraktion ist das Ergebnis eines Einsatzes von 4,5
kg frischem Mehl in der ersten Stufe, i,o`i kg frischem n-Hexan in der fünften Stufe
und der Zugabe von jeweils entsprechenden Miscellen einer gleichartigen vorhergegangenen
Extraktion zu jeder Stufe, wobei die Miscella der ersten Stufe der vorhergegangenen
Extraktion in die Lösungsmittelrückgewinnung geht. Von den i,oi kg frischem Hexan,
die in der fünften Stufe zugesetzt werden, verbleiben 0,48 kg in dem ausgezogenen
Mehl, während (abgesehen von unvermeidlichen Verlusten) 0,53 kg den Prozeß schließlich
in. der höchst konzentrierten Miscella als Ergebnis der nachfolgenden vierten Extraktion
verlassen. Somit ist das Lösungsmittel-Öl-Gewichtsverhältnis 0,53 : 0,54
oder im wesentlichen i : i. Das Volumenverhältnis von Lösungsmittel zu Öl ist annähernd
433 : i. Beispiel e 45 kg Maiskeimmehl werden in der folgenden Weise in einer fünfstufigen
Extraktion mit Trichlorätfhylen behandelt: Das Maiskeimmehl wird in einem mit Löchern
versehenen Einsatz einer Zentrifuge, die mit einer Fliehkraft, die dem i5oofachen
der Erdanziehung entspricht, arbeitet, untergebracht und mit 3,45 kg einer Miscella
mit einer Konzentration von 214 Gewichtsprozent Öl in Trichloräthylen besprüht,
die in der zweiten Behandlungsstufe einer früheren gleichartigen Extraktion von
Maiskeimmehl des gleichen Ursprungs erhalten wurde. Das ursprüngliche Maiskeimmehl
enthält 12 Gewichtsprozent, d. h. 0,54 kg Öl. Die Behandlung während dieser ersten
Stufe wird, wenn nötig, durch Rückführen der Miscella durch das Mehl in dem Zentrifugenei,nsatz
so lange fortgesetzt, bis die Konzentration des Öls in der Miscella bis auf mindestens
32 Gewichtsprozent angestiegen ist. Nach beendetem Abtrennen der konzentrierten
Miscella von dem Maiskeimmehl
wird dieses in gleicher Weise in einer
zweiten Behandlungsstufe mit 2,95 kg einer Miscella, die in der dritten Behandlungsstufe
der früheren Extraktion gewonnen wurde und eine Konzentration von 13 Gewichtsprozent
Öl hat, in Berührung gebracht. Die Behandlung während dieser zweiten Stufe wird,
wenn notwendig, fortgesetzt, bis die Konzentration des Öls in der Miscella bis auf
214 Gewichtsprozent angestiegen ist. Nach beendetem Abtrennen der Miscella von dem
Maiskeimmehl wird dieses in gleicher Weise in einer dritten Behandlungsstufe mit
2,63 kg einer Miscella, die in der vierten Behandlungsstufe der früheren Extraktion
gewonnen wurde und eine Ölkonzentration von 6,7 Gewichtsprozent hat, in Berührung
gebracht. Die Behandlung während dieser dritten Stufe wird, wenn notwendig, fortgesetzt,
bis die Ölkonzentration der Miscella -bis auf 13 Gewichtsprozent angestiegen ist.
Nach beendetem Abtrennen der Miscella von dem Maiskeimmehl wird das Mehl in gleicher
Weise in einer vierten Behandlungsstufe mit 2,36 kg einer Miscella, die in der fünften
Behandlungsstufe der früheren Extraktion gewonnen wurde und eine Ölkonzentration
von 2,7 Gewichtsprozent hat, in Berührung gebracht. Die Behandlung während dieser
vierten Stufe wird, wenn notwendig, fortgesetzt, bis die Ölkonzentration der Miscella
bis auf 6,7 Gewichtsprozent angestiegen ist. Nach beendetem Abtrennen der Miscella
von dem Maiskeimmehl wird dieses in gleicher Weise in einer fünften Stufe mit 2,18
kg frischem Trichloräthylen in Berührung gebracht und die Behandlung während dieser
Stufe, wenn notwendig, so lange fortgesetzt, bis eine Miscella mit einer Ölkonzentration
von 2,7 Gewichtsprozent erhalten wird.
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Wie oben ausgeführt wurde, enthält das dem Prozeß zugeführte frische
Mehl 0,54 kg Öl. In dem beschriebenen Beispiel enthält das Mehl nach der ersten
Behandlungsstufe 0,77 kg Öl sowie 1,63 kg Trichloräthylen, nach der zweiten
Stufe 0,41 kg Öl und 1,45 kg Trichloräthylen, nach der dritten Stufe o,2 kg Öl und
1,36 kg Trichloräthylen und nach der vierten Stufe o,o86 kg Öl und 1,17 kg Trichloräfhylen.
Das endgültig ausgezogene Mehl aus der fünften Behandlungsstufe enthält nur noch
0,03 kg Öl und i,og kg Trichloräthylen.
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Die beschriebene Extraktion ist das Ergebnis eines Einsatzes von 4,5
kg frischem Mehl in der ersten Stufe, 2,18 kg frischem Trichloräthylen in der fünften
Stufe und eines Zusatzes von jeweils entsprechenden Miscellen einer gleichartigen
früheren Extraktion zu einer jeden Behandlungsstufe, wobei die Miscella der ersten
Stufe der früheren Extraktion zur Lösungsmittelrückgewinnung geht. Von den 2,18
kg des frischen, zur fünften Stufe zugegebenen Trichloräthylens verbleiben 1,o9
k; in dem ausgezogenen Mehl, während (unter Vernachlässigung unvermeidlicher Verluste)
i,og kg des Trichloräthylens das System in der höchstkonzentrierten Miscella als
Ergebnis der nachfolgenden vierten Extraktion verlassen. Daher ist das Gewichtsverhältnis
von Lösungsmittel zu Öl i,og : o,54 oder im wesentlichen 2 : i. Das Volumenverhältnis
von Lösungsmittel zu Öl ist annähernd 1,26 : i.
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Das folgende Beispiel veranschaulicht die Verwendung einer Vakuumfiltration.
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Beispiel 3 4,5 kg Maiskeimmehl werden in einer siebenstufigen Extraktion
in der folgenden Weise mit n-Hexan behandelt. Das Maiskeimmehl wird auf einen Filterträger
in einem Vakuumfilter gebracht und mit 2,27 kg einer Miscella, die eine Konzentration
von 37 Gewichtsprozent Öl in n-Hexan hat und während der zweiten Behandlungsstufe
einer früheren gleichartigen Extraktion von Maiskeimmehl des gleichen Ursprungs
erhalten wurde, besprüht. Das ursprüngliche Maiskeimmehl enthält 13 Gewichtsprozent,
d. h. o,59 kg Öl. Auf die Unterseite der Mehlschicht auf dem Filter wird ein Vakuum
von 5oo mm Quecksilber angewendet, wobei die Miscella durchgesaugt wird. Die Behandlung
während dieser ersten Stufe ergibt eine Miscella mit einer Konzentration von 5o
Gewichtsprozent Öl. Nach beendetem Abtrennen der konzentrierten Miscella von dem
Maiskeimmehl wird dieses in gleicher Weise unter Vakuum in einer zweiten Behandlungsstufe
mit 2,og kg einer Miscella, die in der dritten Stufe der vorhergegangenen Extraktion
gewonnen wurde und eine Ölkonzentration von. 26,3 Gewichtsprozent hat, in Berührung
gebracht. Die Behandlung während dieser zweiten. Stufe ergibt eine Miscella mit
einer Konzentration von 37 Gewichtsprozent Ö1. Nach beendetem Abtrennen der Miscella
von dem Maiskeimmehl wird dieses in gleicher Weise unter Vakuum in einer dritten
Behandlungsstufe mit 1,95 kg einer Miscella, die in der vierten Behandlungsstufe
der früheren Extraktion gewonnen wurde .und eine Ölkonzentration von 17,5 Gewichtsprozent
hat, in Berührung gebracht. Die Behandlung während dieser dritten Stufe ergibt eine
Miscella mit einer Ölkonzentration von 26,3 Gewichtsprozent. Nach beendetem Abtrennen
der Miscella von dem Maiskeimmehl wird dieses in gleicher Weise unter Vakuum in
einer vierten Behandlungsstufe mit 1,9 kg einer Miscella, die in der fünften Behandlungsstufe
der früheren Extraktion gewonnen wurde und eine Ölkonzentration von io,8 Gewichtsprozent
hat, in Berührung gebracht. Die Behandlung während dieser vierten Stufe ergibt eine
Miscella mit einer Ölkonzentration von. 17,5 Gewichtsprozent. Nach beendetem Abtrennen
der Miscella von dem Maiskeimmehl wird dieses in gleicher Weise unter Vakuum in
einer fünften Behandlungsstufe mit r,81 kg einer Miscella, die in der sechsten Behandlungsstufe
der früheren Extraktion gewonnen wurde und eine Ölkonzentration von 5,7 Gewichtsprozent
hat, in Berührung gebracht. Die Behandlung während dieser fünften Stufe ergibt eine
Miscella mit einer Ölkonzentration von io,8 Gewichtsprozent. Nach beendetem Abtrennen
der Miscella von dem Maiskeimmehl
wird dieses in gleicher Weise
unter Vakuum in einer sechsten Behandlungsstufe mit 1,77 kg einer Miscella,
die in der siebenten Behandlungsstufe der früheren Extraktion erhalten wurde und
eine Ölkonzentration von 2 Ge-,vichtsprozent hat, in Berührung gebracht. Die Behandlung
während dieser siebenten Stufe ergibt eine Miscella mit einem Ölgehalt von 5,7 Gewichtsprozent.
Nach beendetem Abtrennen der Miscella von dem Maiskeimmehl wird dieses in gleicher
Weise unter Vakuum in einer siebenten Behandlungsstufe mit 477 kg frischem. n-Hexan
in Berührung gebracht. Die Behandlung während dieser siebenten Stufe ergibt eine
Miscella mit einem Ölgehalt von 2 Gewichtsprozent. Das vollständig ausgezogene Mehl
in der siebenten Behandlungsstufe enthält nur noch 0,038 kg Öl und i,ig kg
Hexan.
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Die beschriebene Extraktion ist das Ergebnis eines Einsatzes von.
4,5 kg frischem Mehl in der ersten Stufe, 1,77 kg frischem n-Hexan in der
siebenten Stufe und eines Zusatzes von jeweils entsprechenden Miscellen einer gleichartigen
früheren Extraktion zu den einzelnen Stufen, wobei die Miscella der ersten Stufe
der früheren Extraktion zur Lösungsmittelrückgewinnung geht. Von den 477 kg frischem,
der siebenten Stufe zugesetztem Hexan verbleiben i,ig kg in dem ausgezogenen Mehl,
während o,58 kg (abgesehen von unvermeidlichen Verlusten) das System in der höchstkonzentrierten
Miscella als Ergebnis der nachfolgenden sechsten Extraktion verlassen. Das Gewiehtsv
erhältnis von Lösungsmittel zu Öl ist daher o,58 : o,59 oder im wesentlichen i :
i. Das Volumenverhältnis von Lösungsmittel zu Öl ist annähernd 1,36: i.
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Den vorhergehenden Beispielen liegen bestimmte Arbeitsbedingungen
sowie bestimmte Einsätze von Mehlen bestimmten Ursprungs zugrunde, und sie veranschaulichen
allgemein die Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung. Zur Extraktion von Feststoffen
verschiedenen Ursprungs und unter verschiedenen Bedingungen ist nichts weiter erforderlich
als eine Bestimmung des Prozentsatzes an Lösungsmittel, das durch die besonderen
Feststoffe unter den besonderen angewendeten Bedingungen beim Abtrennen von den
extrahierten Feststoffen in der letzten Verfahrensstufe oder unter ähnlichen Bedingungen
festgehalten wird, so daß ein Volumenverhältnis von Lösungsmittel zu Löslichem,
das nicht wesentlich 1,5 : i übersteigt, gewählt werden kann, wobei dieses Verhältnis,
wie oben ausgeführt, diejenige Lösungsmittelmenge ausschließt, die von dem extrahierten
Mehl nach Abtrennen der Miscella zurückgehalten wird. Um eine Endmiscella mit mindestens
40 Volumprozent Gelöstem zu erhalten, ist nichts weiter notwendig, als mindestens
die geringste für diesen Zweck notwendige Zahl von Behandlungsstufen zu wählen,
was dem Fachmann keine Schwierigkeiten bereitet.
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Der hier verwendete Ausdruck »Feststoffe« schließt Pulpen ein.
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Das Wesen der Erfindung und die Art der Ausführung in der Praxis werden
ferner beispielsweise durch die schematische Zeichnung einer Anlage (Flußbild) veranschaulicht,
die einen Abriß einer Anlage nach der Erfindung zeigt.
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Der extraktionsfähige Feststoff ist in dem Vorratsbehälter oder -trichter
i enthalten. Stoffe, die zerkleinert werden müssen, wie Bohnen, Kerne oder Nüsse,
gelangen von dem Vorratsbehälter i über eine Leitung 2 zu Schrot- oder. Quetschwalzen
3, die ihre Größe in geeigneter Weise herabsetzen. Wenn der Feststoff bereits in
einer für die Extraktion geeigneten Form vorliegt, wie z. B. im Falle gewisser Mehle,
wird er durch eine Nebenleitung 4 in das Rohr 5 geleitet, das direkt zu den Extraktionseinheiten
führt. Däs zerkleinerte Material aus den Schrotwalzen 3 ist wegen der Anpassungsfähigkeit
des Verfahrens nach der Erfindung in bezug auf das Ausgangsmaterial im allgemeinen
direkt zur Lösungsmittelextraktion mittels Zentrifugen nach der Erfindung geeignet
und gelangt daher durch eine Leitung 6 zu dem Rohr 5, das direkt zur Extraktionseinheit
führt. Wenn notwendig, können Vorrichtungen zur Vorbehandlung des Materials aus
den Walzen 3 vorgesehen sein, wie z. B. eine Vorrichtung zum Enthülsen, eine Konditioniervorrichtung
und Quetschwalzen, die nicht dargestellt sind. Die zu extrahierenden Feststoffe
gelangen aus dem Rohr 5 in die Zuführungsvorrichtung 7, von der aus sie in den Einsatz
der Zentrifuge des Lösungsmittelextrakteurs 8 gelangen, der vorzugsweise gasdicht
gearbeitet ist, um Lösungsmittelverluste zu verhindern. Frisches Lösungsmittel ist
in dem Lösungsmitteltank 9; während konzentrierte Miscella in einem Tank io enthalten
ist. Die Tanks io, Ioa, Iob und io, enthalten Miscella in der Reihenfolge ihrer
abnehmbaren Konzentrationen, und die verschiedenen Miscellen können durch Rohre
1I, I Ia, I Ib, i i" die durch zugehörige Ventile 13,
13" ISb und 13, geöffnet
bzw. geschlossen werden können, aus den Tanks zu der Einspritzdüse des Zentrifugenextrakteurs
8, die im allgemeinen die Form eines Zerstäubers hat, geleitet werden.
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Zu Beginn der Behandlung wird konzentrierte Miscella aus dem Tank
io durch das Rohr ii und das Ventil 13, das jetzt geöffnet ist, während die Ventile
13a usw. geschlossen sind, zu der Lösungsmitteleinspritzdüse in dem Extrakteur 8
geleitet, wo sie durch den Feststoff in dem Einsatz hindurchtritt und die extrahierbaren
Stoffe, z. B. das Öl, daraus extrahiert.
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Die angewendete Fliehkraft kann den Umständen entsprechen. Gute Ergebnisse
wurden beispielsweise mit Fliehkräften zwischen 6oo und i5oo g erhalten.
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Die auf diese Weise gewonnene Miscella gelangt aus der Zentrifuge
in ein Rohr 15 und wird mittels einer Pumpe 16 und eines Rohres 17 in einen Verteiler
18 gepumpt, von dem aüs die mit Ventilen versehenen Verbindungen ig, I9a, 19b, ig,
und 2o zu den Tanks io, ioa, IOb, io, und 9 führen. Bei der beschriebenen Stufe
ist das Ventil der Verbindung ig geöffnet, während die Ventile der Verbindungen
iga bis 2o geschlossen sind.
Wenn die erforderliche Menge an konzentrierter
Miscella durch die Zentrifuge umgelaufen und eine weitere Extraktion bei dieser
Konzentration nicht länger wirtschaftlich ist, werden die Ventile 13 und i9 geschlossen
und 13, und iga geöffnet, so daß eine Miscella von geringerer Konzentration aus
dem Tank ioa in die Zentrifuge 8 und in den Kreislauf gelangen kann.
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Dies wird wiederholt durch aufeinanderfolgendes Umlaufenlassen von
Miscellen geringerer Konzentration durch die der Extraktion in der Zentrifuge 8
unterworfenen Feststoffe, bis schließlich reines Lösungsmittel aus Tank 9 über Rohr
I2, Ventil 14, Zentrifuge 8, Rohr 15, Pumpe 16, Rohr 17, Verteiler 18
und das mit einem Ventil versehene Verbindungsstück 2o umläuft.
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Schließlich wird das Ventil 14 geschlossen und die Zentrifuge laufengelassen.,
bis die Miscella so weit wie möglich ausgetrieben ist, gewöhnlich bis herab zu einem
Gehalt von io oder sogar 5 % und weniger.
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Bei Lösungsmitteln geringerer Dichte, z. B. n-Hexan, ist das angewendete
Gewichtsverhältnis von Öl zu Lösungsmitteln (Gewichtsverhältnis von Lösungsmittel
zu Ölgehalt der Ausgangsstoffe) im allgemeinen i : i oder weniger. Bei Lösungsmitteln
von größerer Dichte, z. B. Trichloräthylen, ist das angewendete Gewichtsverhältnis
gewöhnlich etwas höher, z. B. 2: I. Jedoch ist in jedem Falle das Volumenverhältnis
von Lösungsmittel zu Löslichem nicht wesentlich größer als 1,5: I und im
allgemeinen geringer, z. B. 44: I oder weniger.
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Die Steuerung der Ventile kann selbsttätig geschehen.
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Die Miscella in Tank io ist nach Beendigung der oben beschriebenen
Extraktion so konzentriert, daß sie direkt über das Rohr 23 in die Verdampferabscheidetürme
geleitet werden kann.
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Das extrahierte Mehl wird aus dem Zentrifugeneinsatz mittels eines
Messers oder anderer Mittel entfernt und gelangt über die Leitung 24 in den Behälter
für exträhiertes Mehl 25 und von dort zur Wiedergewinnung des darin enthaltenen
Lösungsmittels durch die Leitung 26 in den Mehltrockner 27, der eine übliche Bau-
und Arbeitsweise besitzen kann. Beispielsweise kann der Mehltrockner 27 mit einem
Dampfmantel versehen sein, und es kann Frischdampf durch das Rohr 28 zum Durchtritt
durch :den Trockner 27 im Gegenstrom zu dem Mehl, das durch Förderschnecken 29 bewegt
und schließlich bei 29d entfernt wird, eingeleitet werden.
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Lösungsmitteldämpfe und Wasserdampf treten aus den Trocknern bei
30 und 31 aus und gelangen durch ein Rohr 32 in einen Kondensator 33, aus
dem die kondensierten Flüssigkeiten durch ein Röhr 34 in den Wasser- und Lösungsmittelabscheidetank
35 gelangen, in dem Wasser und Lösungsmittel durch Sdhichtbildung voneinander getrennt
werden. Dann kann das wiedergewonnene Lösungsmittel dem Tank 9 für frisches Lösungsmittel
mittels einer Pumpe 36, einem Rdhr 22 und einem Speiserohr 2i wieder zugeführt werden.
Zur Lösungsmittelabtrennung können auch andere Mittel verwendet werden, wie z. B.
Destillation, insbesondere wenn das Lösungsmittel eine merkliche Löslichkeit im
Wasser besitzt.
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Die konzentrierte Miscella gelangt über das Rohr 23 in das obere Ende
eines Abdampfturmes 37, durch den es im Gegenstrom zu am Boden des Turmes durch
ein Rohr 38 eingeleitetem Frischdampf hindurchtritt. Die am Boden des Turmes 37
austretende Miscella gelangt durch ein Rohr 39 in das obere Ende einer Vakuumabscheidekolonne
40, in dessen unteren Teil Frischdampf durch ein Rohr 41 eintritt. Der Boden der
Kolonne 4o kann mit einem Dampfmantel versehen sein.
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Der Extrakt, z. B. das, Öl, :das auf diese Weise vollständig vom Lösungsmittel
befreit worden ist, wird am Boden der Kolonne 4o durch das Rohr 43 abgezogen und
gesammelt.
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Lösungsmitteldampf und Wasserdampf werden von den oberen Enden der
Kolonnen 37 und 40 durch Rohre 44 und 45 abgezogen und gelangen überein Rohr 46
in den Kondensator 47.
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Die das Vakuum erzeugende Vorrichtung ist mit 48 bezeichnet und kann
aus einer Dampfstrahlpumpe od. dgl. bestehen. Das auf @diese Weise kondensierte
Lösungsmittel und Wasser gelangt durch ein Rohr 49 in den Wasser- und Lösungsmittelabscheidetank
35. Wie ausgeführt, können irgendwelche anderen Vorrichtungen zur Trennung von Wasser-
und Lösungsmittel, z. B. Destillation, angewendet werden. Gleichfalls können irgendwelche
anderen Mittel zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels aus :der Miscella und bzw.
oder aus dem Mehl im Rahmen des Erfindungsgedankens angewendet werden.
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Wärmeaustauscher oder andere Vorrichtungen können, falls dies erforderlich
oder erwünscht ist, in die Anlage zur Lösungsmittelrückgewinnung eingebaut werden.
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Nach dem Abziehen der Miscella aus Tank io wird die Miscella aus Tank
ioa in, Tank io übergeführt, z. B. durch eine nicht :dargestellte Pumpe. Daraufhin
wird die Miscella aus Tank iob in Tank ioa und: weiterhin die Miscella aus Tank
io, in Tank IOb sowie die Miscella aus Tank 9 in Tank IOC, z. B. durch nicht dargestellte
Pumpen, übergeführt. Es wird dann:durch das Speiserohr 2,1 und das Rohr 22 frisches
Lösungsmittel in den Tank 9 eingeführt. Es wird ein frischer Einsatz von zu extrahierenden
Feststoffen im die Zentrifuge einr gebracht, worauf .der oben beschriebene Kreislauf
wiederholt wird.
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Andererseits kann auch nach dem Abziehen der Miscella aus Tank io
und dem Einbringen eines frischen Einssatzes von in der Zentrifuge 8 zu :extrahierenden
Feststoffen die Miscella aus Tank iod durch die Zentrifuge 8 in Tank io dadurch
übergeführt werden, daß die Ventile 13" und i9 geöffnet werden, worauf, wenn die
Extraktion auf dieser Stufe fortgesetzt werden soll, das Ventil 13, geschlossen
und" das Ventil 13 geöffnet wird, so daß die Miscella in der bereits b:eschrieben-,#n
Weise aus Tank io, so oft wie dies gewünscht wird, durch
die Füllung
der sich drehenden Zentrifuge 8 und zurück in den Tank io geführt werden kann.
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Nachdem die Extraktion auf dieser Stufe bis zu dem gewünschten Grad
durchgeführt worden ist, werden die Ventile 13 und ig geschlossen und die
Ventile 13b und iga geöffnet, worauf die Miscella aus Tank iob durch die Zentrifuge
8 in dent Tank ioa gelangt. Wenn dieser Vorgang beendet ist, wird das Ventil 13b
geschlossen und, wenn die Extraktion auf dieser Stufe fortgesetzt werden soll, das
Ventil 13" geöffnet, so daß die jetzt in Tank io befindliche Miscella, so oft wie
dies gewünscht wird, durch die Zentrifuge 8 und zurück in den Tank ioa in der beschriebenen
Weise geführt werden kann.
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Nachdem die Extraktion auf dieser letzteren Stufe bis zu dem gewünschten
Grade durchgeführt ist, werden die Ventile 13a Und iga geschlossen und die Ventile
13, und igb geöffnet, so @daß die Miscella aus Tank io, durch die Zentrifuge 8 und
die darin befindliche Füllung in den Tank lob gelangen kann. Wenn dieser Vorgang
beendet ist, wird das Ventil 13, geschlossen und, wenn es erwünscht ist, die Extraktion
auf dieser Stufe fortzusetzen, das Ventil 13b geöffnet, so daß die jetzt in Tank
iob befindliche Miscella, so oft wie dies gewünscht wird, in der beschriebenen Weise
durch die Zentrifuge 8 und zurück in .den Tand, iob geführt werden kann.
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Nachdem die Extraktion auf dieser letzteren Stufe bis zu dem erwünschten
Grad durchgeführt ist, werden die Ventile 13b und igb geschlossen und die Ventile
14 und ig, geöffnet, worauf die Miscella aus Tank g durch die Zentrifuge 8 in den
Tank ioa gelangt. Wenn die Überführung der Miscella beendet ist, wird das Ventil
14 geschlossen, und die Extraktion kann, falls erwünscht, auf dieser Stufe durch
Öffnen des Ventils 13, fortgesetzt werden, so daß die Miscella, die sich jetzt im
Tank io, befindet, so oft wie dies gewünscht wird; in der beschriebenen Weise durch
die Zentrifuge 8 Und zurück in den Tank io, geführt werden kann.
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Wenn die Extraktion auf dieser letzteren Stufe bis zu dem gewünschten
Grad ausgeführt ist, werden die Ventile 13, -und ig, geschlossen und der Tank ig
mit frischem Lösungsmittel aus dem Lösungsmittelspeiserohr 21 aufgefüllt. Die Ventile
14 und 2o werden dann geöffnet, um die letzte Stufe der Extraktion durchzuführen,
bei der das Lösungsmittel, so oft wie dies gewünscht wird, aus Tank g durch die
Zentrifuge 8 und zurück in den Tank g geführt wird, um die Miscella mit der geringsten
Lösungsmittelkonzentration des Verfahrens zu gewinnen.
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Nachdem dieser Vorgang beendet isst, wird die Miscella aus Tank io
abgezogen, und der Lösungsmittelwiedergewinnung, wie beschrieben, zugeführt. Die
Füllung der Zentrifuge 8 wird ebenfalls entfernt und in der beschriebenen Weise
der Lösungsmittelwiedergewnnnung zugeführt.
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Daraufhin wird ein neuer Einsatz in die Zentrifuge 8 eingebracht und
der obige Kreislauf wiederholt. Offensichtlich kann jeder andere Kreislauf, der
den Zweck der Erfindung erfüllt, verwendet werden, ohne daß der Rahmen der Erfindung
verlassen wird.
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Gleichfalls kann eine beliebige Zahl von Extraktionsstufen verwendet
werden, wie z. B. zwei, drei, vier, sechs, sieben, acht oder mehr, ohne daß der
Rahmen der Erfindung verlassen wird.
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Obgleich zum besseren Verständnis die Erfindung für eine einzige Zentrifuge
beschrieben wurde, liegt es für den Fachmann auf der Hand, daß jede gewünschte Zahl
an Zentrifugen bei aufeinanderfol.genden Extraktionen mit Miscellen mit fortschreitend
abnehmenden Ölkonzentrationen und mit den beschriebenen Verhältnissen von Lösungsmittel
zu Löslichem in dem ursprünglichen Einsatz angewendet werden und ein einziger -
Feststoffeinsatz während der Extraktion- in einer Zentrifuge bleiben, während der
Extraktion von Zentrifuge zu Zentrifuge in gewünschter Weise übergeführt oder in
einer anderen Weise behandelt werden kann. Vorzugsweise wird in der Weise gearbeitet,
d.aß ein ursprünglicher Feststoffeimatz einer Zentrifuge während der ganzen Extraktion
in dies-er Zentrifuge verbleibt.
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Obgleich oben ein Mischen des zu extrahierenden Feststoffes mit Lösungsmitteln
zum Transport in die Zentrifuge, z. B. als pumpbarer Brei, beschrieben wurde, wird,
wenn mit Mis.celilen fortschreitend abnehmender Ölkonzentration (und schließlich
mit frischem Lösungsmittel) nacheinander extrahiert wird, der frische Einsatz von
zu extrahierenden Feststoffen, vorzugsweise in Form einer Mischung (z. B. eines,
dünnem Breis), mit Miscella der ;höchsten bei. der Durchführung des Verfahrens erhaltenen
Ölkonzentration in die Zentrifuge eingebracht.
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Zu diesem Zweck kann Miscel`la aus Tank io, bevor sie in die Verdampferabscheidetürme
oder eine andere Lösungsmittelrückgewinnungsanlage gelangt, verwendet werden, vorausgesetzt,
daß sie nach den aufeinanderfolgemden Extraktionen in Tank io gespeichert wird,
damit eine ausreichende Flüssigkeitsmenge für diesen. Zweck vorhanden ist. Die Miscella
wird! dann von der Einsatzmasse durch Zentrifugieren abgetrennt und kann durch Offnen
des Ventils ig in den Tank io zurückgeführt werden. Damit in dem Tank io eine ausreichende
Flüssigkeitsmenge für ,nachfolgende Herstellungen des Breies übrgbleibt, kann auch
nur ein Teil des Inhaltes aus Tank io, z. B. das Volumen, das der während einer
eänzigen Extraktion gebildeten Endrniscella entspricht, wie oben beschrieben, in
die Lösungsmittelrückgewinnung gegeben werden. Andererseits und falls erwünscht
kann dieser Teil aus dem Tank io vor der Herstellung -des Breies abgezogen werden,
vorausgesetzt, daß ausreichend: Miscella zur Durchführung des gewünschten Zweckes
im Tank io belassen wird. Die zur Herstellung des Breies verwendete Mi:scella kann
auch in einem von Tank io getrennten Tank untergebracht sein und: in diesen nach
dem Trennen von der Einsatzmenge zurückgeführt werden,
wobei in
diesem Falle die Endmiscella aus Tank io, falls erwünscht, in einen derartigen getrennten
Tank übergeführt werden kann und derjenige Teil der konzentrierten Miscella, der
zur Lösungsmittelrückgewinnung geht, aus einem derartigen gesonderten Tank entnommen
werden kann. Es können jedoch auch andere Verfahren verwend@et werden, ohne daß
der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
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Die Tanks io, ioQ, iov, io, und 9 oder entsprechende Tanks in beliebiger
Anzahl können von jeder gewünschten oder geeigneten Größe sein. Die Menge an Miscella
Ader entsprechenden Konzentration in einem der Tanks kann beliebig und beispielsweise
diejenige Menge, die während oder nach der Extraktion mit der Miscella der nächst
geringeren Konzentration in den Tank gelangt, oder eine ,größere Menge :sein. Auf
alle Fälle soll die Endmiscella, die bei der Extraktion .gewonnen wird und die aus
Tank io oder dem entsprechenden Tank abgezogen wird, zum mindesten den obenerwähnten
Gehalt an Löslichem enthalten., damit die Vorteile erreicht werden, die mit einem
verhältnismäßig geringen Verhältnis von frischem Lösungsmittel zu Gehalt an Löslichem
der in! die Zentrifuge 8 eingebrachten, ursprünglichen Feststoffe verbunden sind;
derselbe Gedanke wird vorzugsweise beim Einbringen von frischem Lösungsmittel in
Tank g oder einen entsprechenden Tank und beim Zugeben von Miscella von Stufe zu
Stufe durch die ganze Reihe beachtet.
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Mit anderen Worten kann etwas von der Miscella aus vorhergegangenenExtraktionen
in irgendeinem oder in mehreren der Tanks aufgespeichert werden, falls dies aus
irgendeinem Grunde erwünscht ist, und es kann ferner Miscella der entsprechenden
Konzentrationen zu irgendeinem oder mehreren dieser Tanks hinzugefügt werden, ohne
daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird. Beispielsweise kann der Tank io eine
Reserve an Miscella, die zur Herstellung des Breies beim Einsatz der Feststoffe
in die Zentrifuge 8 dienen soll, enthalten, da ein beträchtlicher Überschuß an Flüssigkeit
gegenüber derjenigen, die durch eine einzelne Extralotion gebildet wird, für diesen
Zweck erforderlich ist.
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Mehrere der als Zentrifugen ausgebildeten Lösungsmittelextrakteure
können zu einer Batterie von Einheiten, die in der Zeichnung mit 7', 8', 9 und iö
bezeichnet und in gestrichelten Linien dargestellt sind, vereinigt werden.
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Der Ausdruck »Teilchen«, der in den Ansprüchen verwendet wird, umfaßt
ganze, pulverisierte, gequetschte oder zerkleinerte Samen, zerteilte oder zerkleinerte
Fisch- oder Walteile oder andere ölhaltige Feststoffe tierischer Art oder andere
Feststoffe (einschließlich Pulpen), die durch Lösungsmittel extrahierbares Öl, Fett
und bzw. oder Wachs enthalten und auf die diese Erfindung im allgemeinen Sinne zur
Lösungsmittelextraktion derartiger Öle, Fette bzw. Wachse anwendbar ist.
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Ferner umfaßt der Ausdruck »Miscella« in den Ansprüchen sowohl frisches
Lösungsmittel als auch Lösungsmittel, in dem Öl, Fett oder Wachs gelöst ist.
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Im Rahmen der oben im einzelnen beschriebenen Erfindung können. Änderungen,
Auslassungen, Zusätze und bzw. oder Einfügungen vorgenommen werden.