DE1157728B - Verfahren zur mechanischen Gewinnung von OEl und Protein aus frischen Nuessen und Samen - Google Patents

Verfahren zur mechanischen Gewinnung von OEl und Protein aus frischen Nuessen und Samen

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DE1157728B
DE1157728B DEC22106A DEC0022106A DE1157728B DE 1157728 B DE1157728 B DE 1157728B DE C22106 A DEC22106 A DE C22106A DE C0022106 A DEC0022106 A DE C0022106A DE 1157728 B DE1157728 B DE 1157728B
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    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/02Pretreatment
    • C11B1/04Pretreatment of vegetable raw material
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/14Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from leguminous or other vegetable seeds; from press-cake or oil-bearing seeds
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
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    • A23L25/30Mashed or comminuted products, e.g. pulp, pastes, meal, powders; Products made therefrom, e.g. blocks, flakes, snacks; Liquid or semi-liquid products

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Description

  • Verfahren zur mechanischen Gewinnung von Öl und Protein aus frischen Nüssen und Samen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Öl und eßbarem Protein aus dem frischen Fleisch von Nüssen, Samen od. dgl.
  • Die Behandlung pflanzlicher, ölhaltiger Stoffe, wovon ein Hauptvertreter das Kokosnußfleisch ist, bietet gänzlich andere Probleme wie die Behandlung von ölhaltigen tierischen Produkten, z. B. von Walfleisch. So besitzen die pflanzlichen Stoffe harte, starre Zellen, in denen das Öl eingeschlossen ist und die sich nur schwer öffnen lassen, während die tierischen Produkte eine leicht zu zerstörende Zellstruktur aufweisen. Bei einem tierischen Produkt kann daher allein durch die Anwendung von Druck bereits der größte Teil des Öls ausgepreßt werden, während es bei pflanzlichen Produkten zur Zerstörung der Zellen weitgehender Einwirkungen bedarf.
  • Ein weiteres, wesentliches Problem bei der Aufarbeitung von pflanzlichem Nuß- und Samenfleisch besteht darin, daß sich das frische Fleisch bereits nach ganz kurzer Zeit an der Luft verfärbt und unansehnlich wird.
  • Deshalb wird erfindungsgemäß das von den Schalen befreite Fleisch unverzüglich in als Trägerflüssigkeit dienendem arteigenem Öl fein zerkleinert. Die Verwendung von arteigenem Öl als Trägerflüssigkeit bei der Zerkleinerung ist an sich bekannt, jedoch erfolgte bisher diese Zerkleinerung nicht unverzüglich nach Herauslösung des Fleisches aus der Schale. Im Gegensatz zu den üblichen Verfahren wird dann die entstandene fließfähige Masse ohne Separierung zunächst im Vakuum auf eine Temperatur unterhalb 100° C erhitzt, vorzugsweise so lange, bis die Feuchtigkeit auf unter 10,01/0 herabgesetzt ist, worauf dann das Öl in üblicher Weise von dem proteinhaltigen Material abgetrennt, zweckmäßig abgepreßt, wird.
  • Man erhält auf diese Weise ein nahezu vollständig von Wasser befreites Öl und gleichzeitig ein geruchloses, eßbares Proteinmehl. Es ist dies darauf zurückzuführen, daß die aus den unter der Einwirkung von Hitze und Vakuum zerstörten Zellen in Form von Wasserdampf austretende Feuchtigkeit eine Desodorierung sowohl des Öls als auch des Fleisches bewirkt, so daß keiner weiteren Nachbehandlung bedürftige eßbare Endprodukte anfallen.
  • Kokosnüsse sind eine der größten natürlichen Nahrungsmittelquellen der Welt und sind in feuchten Gebieten, welche sonst an proteinhaltigen und anderen wichtigen Nahrungsmitteln knapp sind, in unbegrenzter Menge verfügbar. Wegen des hohen Nährwerts von Kokosnußlleisch und Öl, insbesondere in bezug auf deren Fett- und Proteingehalt, können sie in ihrer Bedeutung als Nahrungsmittelquelle in den genannten Gebieten ganz allgemein mit der Bedeutung der Viehwirtschaft in denen mit gemäßigterem Klima verglichen werden.
  • In einem typischen Kokosnußerzeugungsgebiet, wie dies z. B. die Philippinen darstellen, wo die Kokosnußproduktion etwa 40-% der gesamten Landwirtschaft ausmacht, wurden die Kokosnüsse bisher noch nicht unter Ausnutzung aller erdenklichen Vorteile behandelt. Dies ist weitgehend darauf zurückzuführen, daß die Kokosnüsse heute noch auf die gleiche Weise wie vor vielen Jahren behandelt werden; d. h., die Kokosnüsse werden luft-, rauch- oder sonnengetrocknet, und zwar in einem Handbetrieb unter Erzeugung von Kopra, die getrocknetes Kokosnußfleisch ist.
  • In Gegenden, wo die Arbeitskosten so hoch sind, daß eine Behandlung der Kokosnüsse von Hand nicht mehr wirtschaftlich ist, bleiben die Kokosnüsse häufig an den Bäumen oder werden anderweitig ohne Ausnutzung ihres Nährwertes vernachlässigt. Diese Situation besteht deshalb, weil bisher kein geeignetes und wirtschaftliches Verfahren zur raschen und wirksamen Überführung von frischem, feuchtem Kokosnußfleisch in eßbares Proteinmehl und Öl zur Verfügung steht. Da Kokosnüsse eine sehr harte Schale besitzen, welche das gesamte Kokosnußfleisch, in welchem die Kokosmilch eingeschlossen ist, umgeben, kann das Fleisch nicht ohne vorheriges Aufbrechen der Schale getrocknet werden. Es ist dies ein Unterschied zu anderen Nüssen und ölhaltigen Samen, welche an der Luft oder der Sonne ohne vorheriges Zerbrechen der Schale oder der Hülse getrocknet und in der Hülse lange Zeit gelagert und verschickt werden können, ohne daß das Fleisch dabei Schaden leidet. Kokosnüsse können jedoch nicht in der Schale getrocknet, noch können sie in wirtschaftlicher Weise verschickt oder gelagert werden. Infolgedessen ist die Verarbeitung von frischen Kokosnüssen in einem anderen Gebiet als in dem, in welchem sie gewachsen sind, nicht wirtschaftlich oder durchführbar.
  • Bei dem bekannten Verfahren zur Kopraerzeugung, bei welchem die Kokosnußschalen aufgebrochen und das Fleisch an der Luft, in Rauch oder an der Sonne getrocknet wird, beginnt sofort nach dem Aufbrechen der Schale eine Zersetzung in dem Kokosnußfleisch. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Kokosnußmilch, mit welcher das Fleisch ursprünglich in Berührung war, Muttermilch ähnelt, welche der Atmosphäre nur sehr kurze Zeit, ohne ranzig, sauer und verunreinigt zu werden, ausgesetzt werden kann. Das Fleisch ist dann für den Menschen nicht mehr genießbar.
  • Auch das in den Koprazellen eingeschlossene Öl ist, obwohl es nach dem Trocknen extrahiert werden kann, ranzig und hat einen sehr schlechten Geschmack und ein schlechtes Aroma. Aus Kopra gewonnenes Öl kann daher für den menschlichen Verbrauch nur nach einem kostspieligen Reinigungs-, Klärungs- und Desodorierungsverfahren geeignet gemacht werden.
  • Auch die zur Verarbeitung des frischen Kokosnußfleisches od. dgl. verwendete Einrichtung spielt eine Rolle. Sie soll nämlich keine Stellen aufweisen, an denen sich feuchte Fleischteilchen ansammeln und niederlassen können.
  • Sie besitzt daher zweckmäßig keine Förderbänder, -schrauben oder andere mechanische Fördermittel, so daß auch keine Stellen entstehen können, an welchen sich Teilchen niederlassen und ein Ranzigwerden verursachen können. Die Zeichnung zeigt ein schematisches Flußdiagramm einer an sich bekannten, für das erfindungsgemäße Verfahren verwendbaren Einrichtung. Zur Erläuterung wird nachstehend die Behandlung von Kokosnußfleisch beschrieben, ohne daß jedoch die Erfindung darauf beschränkt ist.
  • Frisches Kokosnußfleisch, so wie es aus einer frisch geöffneten Kokosnuß entnommen wird, besteht zu etwa 50% aus Wasser, zu 30 % aus Kokosnußöl und zu 20 % aus Proteinmehl. Wenn Kokosnußfleisch an der Luft oder an der Sonne getrocknet wird, wie dies im allgemeinen bei der Kopraerzeugung der Fall ist, kann der Wassergehalt des Fleisches weitgehend herabgesetzt werden, und zwar auf etwa 5 %; gleichmäßige Ergebnisse sind jedoch nicht mit Sicherheit zu erhalten. Dieses Verfahren erfordert jedoch min- i destens mehrere Wochen, während welcher Zeit das Fleisch selbst dann ranzig, verunreinigt und für den menschlichen Verbrauch ungeeignet wird.
  • Auch wenn man versucht, das Fleisch rascher unter Anwendung von Rauch oder Heizöfen zu i trocknen, dauert das Verfahren noch 20 bis 30 Stunden. Bei diesem beschleunigten Betrieb wird jedoch der Feuchtigkeitsgehalt nur auf etwa 15 % herabgesetzt, was nicht ausreicht, um das Produkt handelsfähig zu machen. Außerdem wird hierbei wegen der raschen Zerstörung von Kokosnußfleisch dieses auch in den 20 bis 30 Stunden, die für die Vortrocknung erforderlich sind, ranzig. Diese Methode ist daher nicht brauchbar, da immer noch eine anschließende Trocknung erforderlich und das erhaltene trockene Fleisch nicht eßbar ist, ebenso wie im Fall von an der Luft oder an der Sonne getrockneter Kopra. Das erhaltene Öl kann für Kochzwecke und das feingemahlene Mehl kann zum Backen od. dgl. verwendet werden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden frische Kokosnüsse von Hand oder auf geeignete mechanische Weise geöffnet und die Milch wird daraus entfernt und gegebenenfalls verwendet. Nach Loslösung des Fleisches von der Schale wird das feuchte, frische Fleisch sofort in Öl der gleichen Art, wie es in dem Fleisch enthalten ist, fein zerteilt oder zermahlen. Im Falle von Kokosnüssen wird das Fleisch in Kokosnußöl zermahlen. Diese Öhnahlung verhindert ein Ranzigwerden in der Mahlvorrichtung, da die Fleischteilchen kontinuierlich von dem Öl in Bewegung gehalten werden und sich daher nicht in der Mahlvorrichtung absetzen können.
  • Nach dem Mahlen kommt das aus dem feingemahlenen, frischen Fleisch und Öl bestehende fließfähige Produkt in einen Vorerhitzer, in welchem die Temperatur von Fleisch und Öl bei Atmosphärendruck auf eine mäßig hohe Temperatur unter 100° C erhöht wird. Dann werden das erhitzte Öl und das feuchte Fleisch unter vermindertem Druck weiter erhitzt, wobei die Feuchtigkeit aus dem Fleisch herausgekocht wird, und zwar bei viel niedrigerer Temperatur, als dies bei Atmosphärendruck möglich wäre. Auf diese Weise wird die Feuchtigkeit aus dem Fleisch ausgetrieben, und dieses wird auf einen annehmbaren Feuchtigkeitsgehalt von weit unter 10 Gewichtsprozent getrocknet, ohne daß es dabei verkohlt oder sich verfärbt.
  • Durch das Herauskochen der Feuchtigkeit aus dem Fleisch dehnen sich die einzelnen Fleischteilchen mehr oder weniger in dem Maße aus, in welchem die darin enthaltene Feuchtigkeit rasch in Dampf übergeführt wird. Bei dieser Ausdehnung reißen die einzelnen Zellen, so daß anschließend das Öl aus diesen Zellen leichter entfernt werden kann. Außerdem wird durch dieses Reißen der Zellen die in den Teilchen enthaltene Feuchtigkeit rascher frei, so daß die Abtrennung der Feuchtigkeit wirksamer und schneller vor sich geht. Der aus dem Material während der Trocknung entweichende Wasserdampf bewirkt eine Desodorierung von Fleisch und Öl. Der entweichende Dampf wird in geeigneter Weise aufgefangen und aus dem System abgeführt.
  • Während der Trocknung wird infolge des Zerreißeng der Zellen auch eine bestimmte Ölmenge aus dem Fleisch frei, welches sich mit dem in dem System bereits enthaltenen freien Öl, in welchem das Fleisch behandelt wird, vereinigt. Nach der Trocknung des Fleisches enthält dieses noch eine beträchtliche Ölmenge, welche abgetrennt und als Nahrungsmittel verwendet werden kann. Das in dem freien Öl enthaltene getrocknete Fleisch wird dann von dem Öl auf beliebige Weise abfiltriert. Dann kommt das getrocknete ölhaltige Fleisch in eine Ölauspreßvorrichtung, zweckmäßig in eine Schraubenpresse, in welcher aus dem getrockneten Fleisch unter Druckeinwirkung das Öl entfernt wird. Das nach dem Auspressen des getrockneten Fleisches erhaltene Proteinmehl eignet sich für den menschlichen Verbrauch ohne weitere Behandlung und kann z. B. zum Backen verwendet werden.
  • Ein Teil des in der Presse ausgepreßten freien Öls kann wieder zusammen mit frischem Fleisch in die Mahleinrichtung zurückgeführt werden. Da in der Presse das Fleisch unter einen beachtlichen Druck gesetzt wird, können feine Mehlteilchen aus der Presse mit in das Öl gelangen. Daher wird das für den anschließenden Verbrauch bestimmte Öl zweckmäßig vorher zur Entfernung solcher feinen Teilchen filtriert. Die dabei abfiltrierten feinen Teilchen können ebenfalls wieder in das System zurückgeführt oder dem trockenen, vorher aus der Presse entnommenen Mehl zugefügt werden.
  • Die gezeigte Einrichtung besitzt einen Fördertisch 1, auf welchen Anteile von frischem, feuchtem Kokosnußfleisch od. dgl. mechanisch oder von Hand aufgebracht werden. An einem Ende des Tisches ist ein Magnet 2 angeordnet, welcher etwaige Metallteilchen, die zufällig in die Kokosnußbeschickung gekommen sein können, entfernt.
  • Die Anteile von frischem Kokosnußfleisch werden mechanisch oder von Hand in eine Mahlvorrichtung 3 beliebiger Bauart geführt, in welcher sie in feine Teilchen mit etwa der Größe von gemahlenem Kaffee od. dgl. zerkleinert werden. Der Mahlvorrichtung 3 wird gleichzeitig zusammen mit dem frischen Fleisch eine bestimmte Menge Kokosnußöl zugegeben, so daß die frischen Kokosnußfleischanteile in Öl zermahlen werden. Diese Anordnung verhindert ein Ansammeln oder Absetzen von feuchten, leicht verunreinigten Kokosnußfleischteilchen innerhalb der Mahlvorrichtung, indem diese kontinuierlich von dem Öl durchspült und gereinigt wird, so daß eine Ansammlung von Teilchen, welche ranzig werden könnten, ausgeschlossen ist.
  • Ein geschlossenes Leitungssystem in Form von Metallrohren, welche durch die Einrichtung verlaufen und deren einzelne Stationen verbinden, ist vorgesehen. Durch diese Leitungen wird das aus dem der Mahlvorrichtung 3 zugeführten, frischen Öl und den feinzerteilten Frischfleischteilchen bestehende fließfähige Produkt durch die ganze Einrichtung geführt. Um das freie Öl und die Fleischteilchen durch die Einrichtung zu bewegen, ist bei 4 eine Pumpe, zweckmäßig eine Zentrifugalpumpe, vorgesehen, welche das freie Öl und das Fleisch durch die Einrichtung pumpt. Die Pumpe 4 kann auf beliebige Weise angetrieben werden, z. B. mittels eines Elektromotors oder eines mit einem Dieselmotor od. dgl. verbundenen Antriebriemens.
  • Bei Benutzung einer Pumpe und eines Leitungssystems werden übliche Fördermittel, wie sie bei dem bisherigen mechanischen Verfahren zur Verwendung kommen, z. B. Förderbänder und Schraubenförderer, völlig vermieden. Die Einrichtung bietet daher keine Flächen, an welchen sich feuchte Fleischteilchen ansammeln und ein Ranzigwerden verursachen könnten.
  • Die Pumpe 4 fördert das Fleisch und das freie Öl durch eine Leitung 6 in einen Vorerhitzer 7 gewöhnlicher Bauart, welcher zweckmäßig in seinem Innern mehrere Dampfleitungen besitzt, um welche das das feuchte Fleisch enthaltende freie Öl zirkuliert. Am Boden des Vorerhitzers 7 ist eine Dampffalle 8 vorgesehen, durch welche kondensierter Wasserdampf od. dgl. gegebenenfalls während des Betriebs des Vorerhitzers abgezogen werden kann. Der Wasserdampf innerhalb der Rohrleitungen des Vorerhitzers kann auf beliebige bekannte Weise zugeführt werden.
  • Die Temperatur des Vorerhitzers wird so reguliert, daß das Öl und das zu trocknende Fleisch unterhalb der Siedetemperatur von Wasser bei Atmosphärendruck, und zwar auf etwa 100° C, erhitzt werden. Auf diese Weise wird eine Verfärbung und ein Verkohlen des Fleisches in dem Vorerhitzer ausgeschlossen.
  • Nach der Erhitzung in dem Vorerhitzer gelangen das heiße freie Öl und das Fleisch durch die Leitung 9 in Form eines umgekehrten U in einen Feuchtigkeitsverdampfer 11; von der Leitung 9 verläuft zunächst ein größeres Stück senkrecht nach oben und dann nach unten in den Feuchtigkeitsverdampfer. Dieser ist ein Wärmeaustauscher ähnlich dem Vorerhitzer 7 und enthält ebenfalls eine Reihe von Dampfleitungen, welche darin in üblicher Weise angeordnet sind und um welche das erhitzte freie Öl mit dem feuchten Fleisch zirkuliert. Zwischen dem Feuchtigkeitsverdampfer 11 und einem Kondensator 13 ist ein Auffangraum 12 vorgesehen. Der Kondensator 13 ist durch eine Rohrleitung 14 mit einer Vakuumquelle verbunden, welche den Druck in dem Feuchtigkeitsverdampfer 11 unter Atmosphärendruck erniedrigt, so daß der Verdampfer gleichzeitig als Vakuumraum dient. Der Unterdruck in dem Verdampfer 11 kann auf jeden beliebigen Wert entsprechend einer raschen Trocknung des jeweils zu behandelnden Materials eingestellt werden.
  • Da das Innere des Verdampfers unter Vakuum steht, liegt der Siedepunkt des darin enthaltenen Wassers unter dem Siedepunkt von Wasser bei Atmosphärendruck. Beim Eintritt der feuchten Teilchen in den Verdampfer 11 dehnen sich diese daher mehr oder weniger in dem Maße, in welchem das in ihnen enthaltene Wasser in Dampf übergeführt wird, aus. Durch diese Ausdehnung zerreißen die einzelnen Zellen der Teilchen, was die wirksame Wasserentfernung und die anschließende Ölabtrennung erleichtert. Außerdem wird bei dem Zerreißen der Zellen gleichzeitig mit dem Wasser eine bestimmte Ölmenge frei.
  • Der aus dem Fleisch frei gewordene Wasserdampf und die in der Mahlvorrichtung eingeführte Luft steigen durch die Leitung 16 aus dem Auffangraum 12 nach oben und gelangen in den Kondensator 13, aus welchem sie durch die Leitung 17 abgeführt werden. Der Verdampfer 11 besitzt auch eine Wasserdampffalle 18 an seinem Boden, durch welche Kondensat von den Heizschlangen entfernt werden kann.
  • Obwohl die Fleischteilchen nach der Trocknung in dem Verdampfer 11 nur noch eine geringe Menge Feuchtigkeit enthalten, enthalten sie doch noch eine größere Menge Öl. Das freie Öl und das getrocknete Fleisch werden daher aus dem Verdampfer durch ein anderes umgekehrtes U-Rohr mit einer senkrechten Steigleitung 19 in eine Vorrichtung zur Abtrennung des Öls geführt.
  • Da der Verdampfer unter Vakuum steht, sind die Rohrabschnitte 9 und 19 zweckmäßig so lang, daß das freie Öl darin an den Stellen 21 und 22 im oberen Teil des U-Rohres Vakuumdichtungen bildet. Auf diese Weise kann der Verdampfer billig unter einem Vakuum gehalten werden, während der Rest der Einrichtung unter Atmosphärendruck steht. Der Auffangraum 12 ist von bekannter Bauart und befindet sich anschließend an den Verdampfer 11, so daß etwa gebildeter Schaum oder feine Teilchen von getrocknetem Fleisch, welche aus dem Verdampfer mit dem erzeugten Dampf entweichen, darin aufgefangen und durch eine Leitung 23 wieder in das System zurückgeführt werden.
  • Wegen des erheblichen Drucks, welche die Vakuumdichtungen 21 und 22 auf den Leitungsabschnitt 19 ausüben, hat sich die Verwendung einer zweiten Zentrifugalpumpe 24 neben dem Boden des Verdampfers für zweckmäßig erwiesen, welche das freie Öl und die trockenen Fleischteilchen durch den Rest der Einrichtung pumpt.
  • Da das Material in dem Verdampfer auf unter 5 0/0 getrocknet wurde, ist das Problem einer möglichen Verunreinigung nur noch gering, so daß die trockenen Teilchen dann ohne die Gefahr des Ranzigwerdens mit der Atmosphäre in Berührung gebracht werden können.
  • Nach dem Trocknen gelangen das freie Öl und das getrocknete Fleisch durch die Leitung 26 auf ein Trennsieb 27, zweckmäßig auf ein Schüttelsieb, auf welchem das freie Öl von den getrockneten Fleischteilchen getrennt wird. Das heißt, die Fleischteilchen bleiben auf dem Sieb, und das freie Öl tritt hindurch. Die trockenen Fleischteilchen werden dann auf beliebige geeignete Weise in eine Vorrichtung. gebracht, in welcher das in ihnen enthaltene Öl ausgepreßt wird. Eine solche Vorrichtung besteht vorzugsweise aus einer Schraubenpresse 28, welche auf die getrockneten Fleischteilchen einen ausreichenden Druck ausübt und das Öl so weit auspreßt, daß der Ölgehalt der Teilchen unter 10-% liegt. Diese nahezu ölfreien trockenen Teilchen bestehen dann aus eßbarem Proteinmehl, welches ohne weitere Behandlung für den menschlichen Verbrauch geeignet ist. Das Proteinmehl wird durch eine Leitung oder eine Schütte 29 aus der Presse entnommen und gelangt dann zur Lagerung.
  • Die verwendete Presse kann beliebiger Bauart sein, wie sie z. B. in den USA.-Patentschriften 2 004 408 und 2149 736 beschrieben ist. Eine bestimmte Menge des aus den trockenen Fleischteilchen in der Presse 28 ausgepreßten Öls wird durch eine Leitung 31 mittels einer anderen Zentrifugalpumpe 32 in die Einrichteng gepumpt und einer abschließenden Behandlung zugeführt. Ein Teil des in der Presse 28 ausgepreßten Öls wird jedoch direkt in die Mahlvorrichtung 3 abgeführt. Auf diese Weise dient die Presse als kontinuierliche Quelle von frischem freiem Öl, in welchem weiteres frisches Kokosnußfleisch bei einem kontinuierlichen Verfahren gemahlen werden kann.
  • Das aus dem Fleisch auf dem Sieb 27 abgetrennte Öl durchläuft eine Zusatzpumpe 33; welche das Öl sowie das aus der Presse 28 kommende Öl durch die Leitung 34 auf eine Filterpresse 36 fördert. Zweckmäßig wird jedoch eine bestimmte Ölmenge durch die Leitung 37 abgezogen, welche durch einen Ölkühler 38 beliebiger Bauart läuft und dann aus einem Verteilerkopf 39 über das Äußere der Presse 28 unter Kühlung derselben versprüht wird. Das zur Kühlung verwendete Öl wird unter der Presse zusammen mit dem ausgepreßten Öl aufgefangen und auf die vorstehend beschriebene Weise weiterbehandelt.
  • Da kleine Mehlteilchen mit dem freien Öl durch das Siebfilter 27 hindurchtreten und auch aus der Presse 28 mit dem aus dem getrockneten Fleisch ausgepreßten Öl ausgepreßt werden können, ist eine Filterpresse 36 vorgesehen, welche unter Anwendung geringer Drücke solche kleinen Teilchen aus dem eßbaren, fertigbehandelten Öl abtrennt. Die Filterpresse 36 ist ebenfalls bekannter Bauart. Dabei abgetrennte kleine Teilchen können, wenn sie ausreichend ölfrei sind, direkt dem gelagerten Mehl zugeführt oder gegebenenfalls zu einer Weiterbehandlung in die Einrichtung zurückgeführt werden. Das auf der Filterpresse 36 abgetrennte eßbare Öl wird in einem Zustand abgezogen und gelagert, in welchem es keine oder nur eine unbedeutende Nachbehandlung vor seinem Verbrauch benötigt. Es ist dies ein Unterschied zu den beschriebenen bekannten Methoden der Kopraerzeugung, bei welchen das von der nicht eßbaren Kopra abgetrennte Öl noch einer weiteren Desoxydations- und Desodorierungsbehandlung unterworfen werden muß.
  • Die Mahlvorrichtung 3 besitzt zweckmäßig ein großes Fassungsvermögen. In diese Mahlvorrichtung werden mit einer Geschwindigkeit von etwa 1800 kg/Std. Hälften oder Viertel von dem Fleisch frischer Kokosnüsse eingeführt. Das Fleisch wird zu feinen Teilchen mit etwa der Größe von gemahlenem Kaffee zermahlen; d. h., die Teilchen besitzen eine solche Größe, daß sie noch durch ein Sieb mit einer Maschenlänge von etwa 3 mm hindurchgehen. Zu dieser Fleischmenge in der Mahlvorrichtung wird etwa das Dreifache an frischem Kokosnußöl mit einer Geschwindigkeit von etwa 5450 kg oder 64601 Öl pro Stunde zugegeben. Auch ein höheres Verhältnis von Öl zu Fleisch bis zu 7: 1 hat sich als annehmbar erwiesen.
  • Vor der Zugabe des Mahlöls und des frischen Fleisches in die Mahlvorrichtung 3 wurde jedoch die ganze aus den Rohrleitungen, dem Vorerhitzer, dem Feuchtigkeitsverdampfer usw. bestehende Einrichtung mit freiem Öl gefüllt. Zu diesem Zweck waren etwa 378l erforderlich. Die in der Einrichtung verwendeten Zentrifugalpumpen 4, 24 und 33 besitzen zweckmäßig eine solche Kapazität, daß etwa 3781/Min. der Mischung aus dem freien Öl und den Fleischteilchen durchgesetzt werden können. Das zu behandelnde Produkt wird kontinuierlich durch zwei Leitungen durch die Einrichtung getrieben, und zwar unter einem beträchtlichen Druck, so daß sich keine einzelnen Teilchen in dem System ansammeln können.
  • Um eine Verfärbung und Verkohlung des Fleisches auszuschließen, werden die Temperaturen des Vorerhitzers 7 und des Verdampfers 11 gut unterhalb des Siedepunkts von Wasser bei Atmosphärendruck gehalten. Etwa 82° C haben sich als eine zur Behandlung von Kokosnußfleisch geeignete Temperatur erwiesen, weshalb sowohl der Vorerhitzer als auch der Verdampfer auf etwa diesen Wert erhitzt werden.
  • Bei dieser mäßigen Temperatur hat sich ein Vakuum von etwa 550 mm Hg zur Erzielung einer raschen Trocknung der Kokosnußfleischteilchen auf einen annehmbaren Feuchtigkeitsgehalt von nur 2,5 0/0 als wirksam erwiesen.
  • Bei einer derartigen Trocknung des Fleisches auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 2,5 Gewichtsprozent werden etwa 863 kg Wasser pro Stunde aus dem Kondensator abgezogen, wobei das Fleisch ursprünglich 50'% Wasser im Durchschnitt enthielt.
  • In der Presse wird der Ölgehalt des trockenen Fleisches auf etwa 5% herabgesetzt. Auf dieser Basis werden über 360 kg Proteinmehl mit geringem Ölgehalt pro Stunde aus der Presse entnommen. Etwa 6081 neues, freies Öl werden pro Stunde aus dem trockenen Fleisch ausgepreßt, wobei dieses Öl, wie bereits gesagt, zum Teil aus der Einrichtung abgezogen und zum Teil zur Wiederverwendung in die Mahlvorrichtung zusammen mit frischem Fleisch unter Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Betriebs zurückgeführt wird.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur mechanischen Gewinnung von Öl und Protein aus frischen Nüssen und Samen, wobei das Material in als Trägerflüssigkeit dienendem arteigenem Öl fein zerkleinert und im Vakuum unter 100° C getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das frische, von den Schalen befreite Fleisch unverzüglich in dem Trägeröl fein zerkleinert und die erhaltene fießfähige Masse ohne Separierung im Vakuum unterhalb 100° C trocknet, worauf man das Öl in an sich bekannter Weise von dem proteinhaltigen Produkt abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Fleischteilchen enthaltende fließfähige Masse im Vakuum bei etwa 82° C getrocknet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung bei einem Vakuum von etwa 550 mm Hg erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die fließfähige Masse vor Einwirkung des Vakuums vorerhitzt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während der Trocknung im Vakuum der Feuchtigkeitsgehalt des feinzerkleinerten Fleisches auf unter 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 5 Gewichtsprozent, herabgesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölgehalt des abgetrennten proteinhaltigen Produkts vorzugsweise durch Auspressen auf unter 10% herabgesetzt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß frisches Kokosnußfleisch verarbeitet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 617 304; britische Patentschrift Nr. 711352; französische Patentschrift Nr. 1024 865; Hefter-Schönfeld, »Chemie und Technologie der Fette und Fettprodukte«, 1936, Bd. I, S. 691.
DEC22106A 1959-08-10 1960-08-09 Verfahren zur mechanischen Gewinnung von OEl und Protein aus frischen Nuessen und Samen Pending DE1157728B (de)

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