DE2453911C3 - Verfahren zur Gewinnung von Öl aus pflanzlichen Rohstoffen mit mehr als 25 % Ölgehalt - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Öl aus pflanzlichen Rohstoffen mit mehr als 25 % Ölgehalt

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    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/02Pretreatment
    • C11B1/04Pretreatment of vegetable raw material

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Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von öl aus pflanzlichen Rohstoffen, wobei die Rohstoffe einer Vorreinigung (gegebenenfalls einem Vorbrechen) und einer Mahlung durch ein- oder mehrfaches Walzen unterworfen und vor der Lösungsmittelextraktion des Öls befeuchtet und getrocknet werden.
Bei der Gewinnung von öl aus ölhaltigen Pflanzen ist man bestrebt, das öl möglichst vollständig vom übrigen Pflanzenmaterial (Schrot) zu trennen. Das öl dient, nachdem es gereinigt bzw. weiterverarbeitet ist, hauptsächlich der menschlichen Ernährung, während das Schrot ein hochwertiges proteinreiches Viehfutter ergibt.
Die Gewinnung des Öles in hoher Ausbeute bzw. die Erzeugung eines Schrotes mit einem Restölgehalt von weniger als 2% erreicht man durch Extraktion des Pflanzenmaterials mit einem Extraktionsmittel, hauptsächlich einer Benzinfraktion, z. B. Hexan oder Heptan. Vor der Extraktion muß das ölhaltige Material entsprechend vorbehandelt werden. Außer einer Vorreinigung zur Entfernung unerwünschter Nebenbestandteile wird das Pflanzenmaterial zerkleinert und damit das in den Zellen befindliche öl freigelegt.
In einigen Fällen, z. B. bei Sojabohnen mit einem ölgehalt von 17 bis 19%, maximal 22%, genügt eine Zerkleinerung durch Mahlung auf Walzenstühlen, worauf das Material sofort der Extraktion zugeführt werden kann.
In anderen Fällen, so bei allem hochölhaltigen Pflanzenmaterial, d. h. Pflanzenmaterial mit einem ölgehalt von mehr als 25%, wie z. B. bei Erdnüssen (40-50%), Kopra (60-70%), Raps und Rübsen (35-50%), Leinsaat (35-40%), Sesam (45-55 %) und Sonnenblumenkernen (30-35%), ist eine direkte Extraktion des zerkleinerten Materials mit befriedigendem Ergebnis nicht oder nur mit hohem und damit kostspieligem technischem Aufwand möglich. Der Grund für die Schwierigkeiten liegt darin, daß bei der Zerkleinerung des hochölhaltigen Materials mechanisch instabile Teilchen, d. h. Teilchen, die leicht zerfallen und somit Feinanteile bilden, bei der Extraktion die Durchlässigkeit des Gutes für das Extraktionsmittel behindern. Dadurch wird die Extraktionszeit sehr lang und die zu installierenden Anlagen sehr groß. Vermeidet man die Bildung von Feinstanteilen durch schonende Mahlung, dann werden die Pflanzenzellen nicht genügend aufgeschlossen, und der Restölgehalt im extrahierten Schrot nimmt unzulässig hohe Werte an.
Aus den obengenannten Gründen werden daher heute üblicherweise solche hochölhaltigen Pflanzenmaterialien vor der Extraktion gepreßt, um die Hauptmenge des Öles zu entfernen. Die Pressung geschieht dabei entweder chargenweise in meist mit hydraulischem Druck betriebenen Pressen oder kontinuierlich, z. B. in Schneckenpressen. Nach dem Preßvorgang erhält man einen Preßkuchen, der bestenfalls noch 4%, bei Produkten, die anschließend extrahiert werden, aber auch 14-20% öl enthält. Der Preßkuchen wird anschließend zerkleinert und danach einer normalen Lösungsmittelextraktion zugeführt, wobei der ölgehalt auf 1-2% gesenkt werden kann. Die beim Preßvorgang verwendeten Apparate sind einem hohen Verschleiß unterworfen und erfordern einen großen Aufwand zur Instandhaltung und Wartung. Man versucht den Verschleiß zu vermindern, indem man das Pflanzenmaterial vor dem Preßvorgang anwärmt. Dadurch sinkt die Viskosität des Öles und es kann leichter ausfließen. Durch die Pressung steigt die Temperatur im Extraktionsgut aber zusätzlich an, so daß Temperaturen von 160-180° C auftreten können. Eine Erhitzung auf solche hohen Werte schädigt aber bereits das Ol und es werden unerwünschte Begleitstoffe -z. B. Schleimstoffe - mit herausgelöst. Die Folge davon ist, daß ein heiß gepreßtes öl farblich und geschmacklich von schlechter Qualität ist und bei der nachfolgenden ölraffination hohe Verluste entstehen.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, Verfahren
zu entwickeln, die eine direkte Extraktion von hochölhaltigen Pflanzenmaterialien ermöglichen bzw. erleichtern. So wird z. B. vorgeschlagen (Journal American Oil Chemists' Soc. 49 [1972] S. 364A), hochölhaltige Saaten in einem zweistufigen Verfahren zu extrahieren. Nach einer ersten Extraktionsstufe, die wie herkömmliche Verfahren mit Perkolation arbeitet, wird das Schrot vom Lösungsmittel befreit, ein zweites Mal bis auf Mehlfeinheit gemahlen und dann das Material in einem Extraktionsturm im Immersionsverfahren mit Lösungsmittel extrahiert. Der mit diesem Verfahren erreichte Restölgehalt im Schrot bzw. Mehl ist ausreichend niedrig, der Aufwand an Apparaten und Betriebsmitteln aber sehr hoch.
Ein anderes Verfahren geht von pulverförmigem Material, z. B. Reiskleie, Kakao u. a. aus und unterwirft das Pulver vor der nachfolgenden Extraktion einer Kornvergrößerung (DE-PS 970855). Dieses Verfahren eignet sich jedoch in der Regel nicht für die beschriebenen hochölhaltigen Pflanzenmaterialien, worauf in der Patentanmeldung ausdrücklich hingewiesen wird.
Die Mahlung von hochölhaltigem Pflanzenmaterial auf Walzen führt zwar nicht zu pulverigem Mahlgut. Andererseits erhält man aber auch keine ausgesprochene und vor allem stabile Plättchenstruktur, wie es für ein gutes Extraktionsverhalten nötig ist und wie es z. B. bei der Mahlung von Material mit geringem ölgehalt - z. B. Sojabohnen - erhältlich ist.
Besondere Schwierigkeiten bei der Extraktion bereitet ein hochölhaltiges Material, das mehrmals zwischen Walzen gemahlen wurde. Ein mehrfacher Mahlvorgang ist oft gerade dann erforderlich, wenn das Schrot auf einen geringen Restölgehalt extrahiert werden soll.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, die beschriebenen Schwierigkeiten bei der Extraktion von pflanzlichen Rohstoffen mit mehr als 25% Ölgehalt zu überwinden durch eine geeignete Vorbehandlung des gemahlenen Rohstoffes, so daß die Rohstoffe in einstufiger kontinuierlicher Fahrweise und in kurzen Extraktionszeiten auf einen befriedigenden Restölgehalt gebracht werden können.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der gemahlene Rohstoff mit mehr als 25% ölgehalt mit 1 bis 10 Gew.-% Wasser, wäßrigen Lösungen oder wäßrigen Aufschlämmungen befeuchtet und gemischt wird und auf einen Wassergehalt zwischen 4 und 15 Gew.-°/o getrocknet wird, wobei die Trocknung der befeuchteten und gemahlenen Rohstoffe in einem Gasstrom mit einer Temperatur von 50 bis 1500C erfolgt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird dem gemahlenen Rohstoff vor, während oder nach der Befeuchtung schon extrahiertes und entöltes Schrot in Mengen von 2 bis 15%, vorzugsweise 3 bis 8%, zugeführt, was zu einer weiteren Verbesserung des Verfahrens führt. Es wurde gefunden, daß die Zumischung von extrahiertem Schrot, das nur einen geringen Restölgehalt von 1 bis 2% aufweist, sich besonders günstig auf die Durchlässigkeit der zu extrahierenden Schicht auswirkt. Durch die Zugabe der oben angegebenen Mengen ändert sich bei ölhaltigen Rohstoffen, beispielsweise Erdnüssen mit 40% öl, der ölgehalt nur geringfügig. Es wurde weiter gefunden, daß die Anfeuchtung des Gutes über die optimale Feuchtigkeit hinaus und anschließende Trocknung bzw. Kühlung auf nahe der Siedetemperatur des Lösungsmittels sich besonders günstig auf die Durchlässigkeit
-»ο
und Extraktion auswirkt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird ein Teil des zugesetzten Schrotes in der Flüssigkeit auf geschlämmt und die mit 8 bis 12% Schrot aufg( sei lammte Rüssigkeit zur Befeuchtung des gemahle ie ι Rohstoffes, der auch noch zusätzlich rückgeführtes Schrot enthalten kann, zugesetzt.
Durch diese Aufschlämmung werden Stärke und Eiweißstoffe aus dem extrahierten Schrot herausgelöst, die sich bei der Vorbehandlung als besonders günstig als Bindemittel für die pulverförmigen Feinanteile in dem gemahlenen Rohstoff erweisen. Dadurch wird die Durchlässigkeit des zu extrahierenden Stoffes verbessert.
Man kann jedoch auf eine solche Aufschlämmung verzichten, wenn erfindungsgemäß ein wäßriger Auszug des extrahierten Schrotes als Flüssigkeit zugesetzt wird. Der wäßrige Auszug enthält die ebenfalls als Bindemittel für die pulverförmigen Feinanteile geeignete Stärke und Eiweißstoffe. Verzichtet man auf Aufschlämmungen des Schrotes oder Auszüge des Schrotes, dann können erfindungsgemäß der Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, Kohlehydrate, wie z. B. Stärke, in Mengen von bis 10 Gew.-% zugesetzt werden. Die Kohlehydrate haben ebenfalls die Eigenschaft, vorzugsweise die feinsten Anteile zu agglomerieren.
Wesentlich ist, daß nach der Flüssigkeitszugabe eine Trocknung der befeuchteten und gemahlenen Rohstoffe in einem Gasstrom, vorzugsweise Luft, mit einer Temperatur von 50 bis 150° C erfolgt. Vorteil dieser Arbeitsweise ist, daß in diesem Temperaturbereich eine schonende Trocknung der zu extrahierenden Mischung stattfindet, bei der der Rohstoff selbst nicht über 90° C erwärmt wird. Diese Temperaturen haben keine schädlichen Auswirkungen auf das öl.
Die Kühlung des getrockneten Rohstoffes erfolgt in einem Gasstrom, vorzugsweise Luft. Eine solche Kühlung ist nur dann nötig, wenn bei der Trocknung auf den optimalen Feuchtegehalt zwischen 4 bis 15% die maximale Temperatur des Gutes über der Siedetemperatur des Extraktionsmittels liegt.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Mischung und Befeuchtung des gemahlenen Gutes mit dem extrahierten Schrot auf schrägen Drehtellern oder Drehtrommeln.
Erfindungsgemäß werden die einzelnen Verfahrensschritte, wie Mahlen, Zumischen des Schrotes, Befeuchten und Mischen sowie Trocknen und Kühlen und Extrahieren kontinuierlich ineinander übergehend durchgeführt.
Das Verfahren wird vorzugsweise bei Rapssamen, Sonnenblumenkernen, Kopra und Erdnüssen eingesetzt.
In der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren beschrieben, nach dem hochölhaltiges Pflanzenmaterial durch eine besondere Behandlungin einen solchen Zustand gebracht wird, daß es sich anschließend in einer Extraktionsanlage mit einem Lösungsmittel leicht extrahieren läßt. Das Verfahren zeichnet sich besonders dadurch aus, daß das Material sehr schonend behandelt wird. Auf diese Weise erhält man qualitativ hochwertige Pflanzenöle und gleichzeitig ein Schrot mit einem niedrigen Restölgehalt.
Im folgenden wird das Verfahren im einzelnen näher beschrieben und durch Beispiele ergänzt.
Das hochölhaltige Pflanzenmaterial, in den meisten Fällen ölsaat, wie z. B. Erdnüsse, Leinsaat, Raps und Rübsen, Sesam oder Sonnenblumenkerne, wird nach
der üblichen Vorreinigung, d. h. Absieben und Sichten zur Entfernung artfremder Begleitstoffe, zerkleinert.
Die Zerkleinerung schließt bei grobem Pflanzenmaterial, z. B. Kopra, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, ein Vorbrechen ein. Diese Vorzerkleinerung geschieht üblicherweise auf Stachel- und/oder Riffelwalzen. Danach erfolgt die eigentliche Zerkleinerung auf Glattwalzen. Dabei werden die ölhaltigen Pflanzenzellen zerstört und das öl freigelegt. Dieser Vorgang kann, falls notwendig, wiederholt werden. Die Zerkleinerung und Zerstörung der einzelnen Pflanzenzellen wird dadurch unterstützt, daß die Walzen vorzugsweise mit unterschiedlicher Drehzahl laufen und das Mahlgut nicht nur gequetscht, sondern dadurch einer zusätzlichen Scherbeanspruchung unterworfen wird.
Danach wird das zerkleinerte Material angefeuchtet und einer Mischvorrichtung zugeführt. Die Befeuchtung mit Wasser, einer wäßrigen Lösung oder einer wäßrigen Aufschlämmung geschieht zweckmäßigerweise in der Mischvorrichtung selbst.
Als Mischvorrichtung können die in der Technik üblichen Apparate, beispielsweise Mischtrommeln, Schnecken oder Drehteller, verwendet werden. Ebenso werden für das Befeuchten mit einer Flüssigkeit die üblichen Einrichtungen, z. B. Sprühdüsen, eingesetzt.
Für die Extraktion des Öles aus dem Pflanzenmaterial gibt es einen optimalen Wassergehalt im Extraktionsgut, bei dem das öl besonders leicht und in hoher Ausbeute gewonnen werden kann. Je nach der Art des Materials liegt dieser Wassergehalt zwischen 4 und 15%, in den meisten Fällen zwischen 5 bis 10%, z. B. bei Raps zwischen 5 und 8%.
Falls das zu extrahierende Gut vom Transport oder der Lagerung her einen geringen Wassergehalt aufweist, wird das fehlende und überschüssige Wasser bei der Befeuchtung mit einer Flüssigkeit zugegeben. Die Menge der über die optimale Wassermenge hinaus zugegebenen Flüssigkeit beträgt erfindungsgemäß bis zu 15%, vorzugsweise 1 bis 10%. Als Flüssigkeit zur Befeuchtung wird vorzugsweise Wasser verwandt. Auch Lösungen von Kohlehydraten u. a. mit einem Feststoffgehalt bis zu 10% sind geeignet sowie Lösungen bzw. Aufschlämmungen von extrahiertem Schrot. Durch die Mischvorrichtung wird dafür gesorgt, daß die Flüssigkeit mit dem zu extrahierenden Pflanzenmaterial gleichmäßig vermischt wird.
Anschließend an die Befeuchtung mit einer Flüssigkeit und an die Durchmischung wird die über den optimalen Feuchtigkeitsgehalt hinausgehende Flüssigkeitsmenge durch Trocknung entfernt. Dies geschieht zweckmäßig mit Hilfe eines Gasstromes, der nicht mit dem Dampf der zu entfernenden Flüssigkeit gesättigt ist. In den meisten Fällen kann Luft als Trocknungsgas verwendet werden. Der Gasstrom wird dazu in einer an sich bekannten Apparatur, z. B. in einem Virbrationstrockner, durch das zu trocknende Gut geleitet. Zur Beschleunigung der Trocknung kann der Gasstrom erwärmt werden, jedoch wird die Temperatur des in den Trockner eintretenden Gases vorzugsweise unter 150° C gehalten. Nach dem Trocknungsprozeß kann es notwendig sein, das Pflanzenmaterial zu kühlen. Dies ist dann der Fall, wenn das Gut bei der Trocknung eine Temperatur angenommen hat, die höher als 10° C über der Siedetemperatur des bei der Extraktion verwendeten Lösemittels ist. Die Kühlung erfolgt dabei analog der Trocknung vorzugsweise mit einem Gasstrom.
Durch diese Behandlung wird nicht notwendigerweise eine meßbare Vergrößerung der maximalen Teilchengröße des zerkleinerten Pflanzenmaterials erreicht. Überraschenderweise hat sich nämlich gezeigt, daß durch die beschriebene Vorbehandlung bevorzugt die Feinanteile des Pflanzenmaterials gebunden werden und bei der nachfolgenden Extraktion
ίο nicht zu Verstopfungen führen und auch die Durchdringung und den Durchlauf des Extraktionsmittels nicht behindern.
Bei der Trocknung des Pflanzenmaterials auf den optimalen Feuchtigkeitsgehalt erhält man ein Gut, das mechanisch ausreichend stabil ist und durch Transportvorgänge mechanisch nicht mehr verändert wird. Das auf diese Weise behandelte Pflanzenmaterial wird direkt einer Lösungsmittelextraktion zugeführt, in der das öl unter gleichen Bedingungen wie bei öl-
pflanzen geringen Olgehaltes, z. B. Sojabohnen, gewonnen wird.
Eine wesentliche Verbesserung des Extraktionsverhaltens von hochölhaltigem Pflanzenmaterial erhält man dadurch, daß man einen Teil des vom Öl befreiten Schrotes mit Restölgehalten von 0,5 bis 2% vor, während oder nach der Befeuchtung dem hochölhaltigen Ausgangsmaterial zumischt. Es ist dazu völlig ausreichend, wenn maximal 15%, vorzugsweise sogar weniger als 10%, bezogen auf die eingesetzte Menge ölhaltigen Materials, zurückgeführt werden.
Beispiel 1
Erdnußsaat wurde auf einer Riffelwalze vorgebrochen und anschließend über einem Glattwalzenstuhl gemahlen. Ein Teil des Materials mit einem ölgehalt von 50,3% und einem Feuchtegehalt von 5,6% wurde ohne zusätzliche Behandlung in einer Versuchsapparatur zur Beurteilung des Extraktionsverhaltens untersucht. Ein anderer Teil des zerkleinerten Materials wurde auf einem Drehteller mit Wasser besprüht und anschließend auf einem Vibrationstrockner mit einem Luftstrom - Eintrittstemperatur 100° C, Austrittstemperatur 620C- getrocknet, ehe es auf das Extraktionsverhalten untersucht wurde.
Die Extraktionsapparatur zur Beurteilung des Extraktionsverhaltens bestand aus einem 3ehälter, in dem auf einem Siebrost das zu untersuchende ölhaltige Material geschichtet wurde. Die Füllhöhe der Schicht betrug in allen Fällen 300 mm. Der Behälter war thermostatiert und wurde auf einer konstanten Temperatur von 50° C gehalten. Am Boden befand sich eine Auslauföffnung für das ölhaltige Lösungsmittel, in diesem Falle Hexan. Das ölhaltige Material wurde nach einem genauen Zeitplan mit einer bestimmten Menge Hexan von 50° C übergössen und dabei die Zeit gemessen, die das Lösungsmittel benötigt, um die Schicht zu durchdringen (Durchlaufzeit) bzw. die Zeit, die benötigt wurde, bis das Lösungsmittel zu 90% aus der Schicht gelaufen war (Ablaufzeit).
Nach fünfmaliger Extraktion mit Hexan wurde das extrahierte Material aus der Apparatur entfernt und der Restölgehalt bestimmt. Folgende Werte wurden gemessen:
es 1- Nichtbehandeltes Erdnußmaterial
Durchlaufzeit 26 see
Ablaufzeit 600 see
Restölgehalt 1,1%
1. Nichtbehandelter Sommerraps 590 see
Durchlaufzeit 4900 sec
Ablaufzeit 3,9%
Restölgehalt
2. Behandelter Sommerraps 11,3%
Wassergehalt nach Befeuchtung 5,3%
Wassergehalt nach Trocknung 32 sec
Durchlaufzeit 300 sec
Ablaufzeit 1,1%
Restölgehalt
7
2. Behandeltes Erdnußmaterial
Wassergehalt nach Befeuchtung 10,4%
Wassergehalt nach Trocknung 5,3%
Durchlaufzeit 9 see
Ablaufzeit 120 sec
Restölgehalt 1,0%
Bei etwa gleichem Restölgehalt wurde also die Ablaufzeit um einen Faktor 5 verringert.
Beispiel 2 to
Sommerraps mit einem Olgehalt von 38,5% und einem Feuchtigkeitsgehalt von 5,7% wurde auf einem Glattwalzenstuhl mehrmals gemahlen. Wie in Beispiel 1 wurde ein Teil des Materials direkt auf das Extraktionsverhalten untersucht und ein zweiter Teil mit ts Wasser angefeuchtet, getrocknet und danach untersucht.
Folgende Ergebnisse wurden dabei erzielt:
20
25
Auch hier wurde durch die Vorbehandlung der Restölgehalt von 3,9% auf 1,1 % gesenkt und die Ablaufzeit um einen Faktor von annähernd 16 verringert.
Beispiel 3
In diesem Beispiel wurde das gleiche Material wie in Beispiel 2 verwendet, um den Einfluß der Rückführung von extrahiertem Schrot zu untersuchen. Das Schrot wurde vor dem Befeuchten mit Wasser mit dem gemahlenen Sommerraps vermischt.
Bei diesem Versuch wurden folgende Werte gefunden:
Rückgeführte
Schrotmenge 0% 2% 5% 10%
Wassergehalt nach Befeuchtung 11,3% 10,5% 11,3% 11,2% Wassergehalt
nach Trocknung 5,3% 5,6% 5,8% 5,6% Durchlaufzeit 32 see 15 see 11 see 15 see Μ Ablaufzeit 300 see 150 see 90 see 120 see
Restölgehalt 1,1% 0,9% 0,9% 0,9%
Aus diesem Beispiel kann man entnehmen, daß bei etwa 5% rückgeführter Schrotmenge sowohl die Ablaufzeit als auch der Restölgehalt gegenüber dem im Beispiel 2 unter Punkt. 2 behandelten Sommerraps verringert werden konnte.
60
65

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von öl aus pflanzlichen Rohstoffen, wobei die Rohstoffe einer Vorreinigung (gegebenenfalls einem Vorbrechen) und einer Mahlung durch ein- oder mehrfachesWalzen unterworfen und vor der Lösungsmittelextraktion des Öles befeuchtet und getrocknet werden, dadurch gekennzeichnet, daß gemahlener Rohstoff mit mehr als 25% ölgehalt mit 1 bis 10 Gew.-°/o Wasser, wäßrigen Lösungen oder wäßrigen Aufschlämmungen befeuchtet und gemischt wird und auf einen Wassergehalt zwischen 4 und 15 Gew.-% getrocknet wird, wobei die Trocknung der befeuchteten und gemahlenen Rohstoffe in einem Gasstrom mit einer Temperatur von 50 bis 150° C erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem gemahlenen Rohstoff, vor, während oder nach der Befeuchtung schon extrahiertes und entöltes Schrot in Mengen von 2 bis 15% zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des zugeführten Schrotes in der Flüssigkeit aufgeschlämmt und die auf 8 bis 12% an Schrotgehalt auf geschlämmte Flüssigkeit zur Befeuchtung des gemahlenen Rohstoffes zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösung oder Aufschlämmung ein wäßriger Auszug des extrahierten Schrotes zugesetzt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeit Kohlehydrate in Mengen von weniger als 10 Gew.-% zugesetzt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung mit dem extrahierten Schrot und die Befeuchtung des gemahlenen Gutes auf schrägen Drehtellern oder Drehtrommeln erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Verfahrensschritte wie Mahlen, Zumischen des Schrotes, Befeuchten und Mischen sowie Trocknen und Kühlen und Extrahieren kontinuierlich ineinander übergehend durchgeführt werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als pflanzliche Rohstoffe Rapssamen, Sonnenblu- » menkerne, Kopra und Erdnüsse eingesetzt werden.
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