CH622435A5

CH622435A5 -

Info

Publication number: CH622435A5
Application number: CH2478A
Authority: CH
Inventors: Hans Dr Ing Mueller; Rudolf Dr Gayler; Nikolas Rapsomanikis
Original assignee: Chemap Ag
Priority date: 1978-01-03
Filing date: 1978-01-03
Publication date: 1981-04-15
Also published as: US4428969A

Description

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Claims

PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Extraktion von Dattelfrüchten, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens das Fruchtfleisch mit Haut nach Wasserzusatz einer Nassvermahlung unterworfen und anschliessend das homogenisierte Gemisch unter Zusatz von cellulosehaltigem Filterhilfsmittel filtriert wird.

2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Filterhilfsmittel Cellulose verwendet wird.

3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Filterhilfsmittel ceilulosehaltiges Material der Dattelpalmblätter verwendet wird.

4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Filterhilfsmittel die gemahlenen Dattelkerne verwendet werden.

5. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der rohe Dattelsirup zusammen mit dem Filterhilfsmittel einer Verhefung unterworfen, anschliessend zusammen mit der Hefe abgetrennt und als Futtermittel getrocknet wird.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Extraktion von Dattelfrüchten.

Die Extraktion von Datteln, welche ca. 50% Zucker, vorzugsweise Invertzucker enthalten, sowie die Weiterverarbeitung auf Dattelsirup, Dattelzucker, Hefe usw. ist bekannt. So beschreibt die DE-OS 2 459 407 ein Verfahren zur Extraktion von Dattelfrüchten, wobei zur Extraktion die Datteln vor der Behandlung auf mindestens 15% Wassergehalt getrocknet werden und anschliessend der Länge nach zusammen mit dem Kern geschnitten und die so erhaltenen Schnitzel extrahiert werden. Auf diese Weise bleiben die Dattelschnitzel während der Diffusion in ihrer Zellstruktur erhalten.

Auch die DE-OS 2 459 353 beschreibt ein Verfahren, wobei die Dattelfrüchte in scharf geschnittene Schnitzel zerkleinert werden. Der aus der Extraktion erhaltene Dünnsaft wird durch Anschwemmfiltration unter Zusatz der üblichen Filterhilfsmittel wie Kieselgur oder Perlite filtriert. Die abge-presste Dattelpulpe wird getrocknet.

Da die Filtrationsrückstände als Futtermittel verwendet werden, haben diese Methoden den Nachteil, dass die anorganischen Filterhilfsmittel störend wirken.

Eine klare Filtration von zu Brei zerdrückten Datteln wurde bisher als nicht möglich erachtet.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das die Extraktion der Dattelfrüchte und die Verwendung des

Filterkuchens als Futtermittel ohne den störenden Einfluss der anorganischen Filterhilfsmittel ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss nach Patentanspruch 1 gelöst und ist dadurch gekennzeichnet, dass minde-5 stens das Fruchtfleisch mit Haut nach Wasserzusatz einer Nassvermahlung unterworfen und anschliessend das homogenisierte Gemisch unter Zusatz von cellulosehaltigen Filterhilfsmitteln filtriert wird.

Es wurde gefunden, dass durch Feinvermahlung der Dat-io teln und Homogenisierung der Mischung in überraschender Weise eine sehr gute Filtration erreicht werden kann.

Als Filterhilfsmittel wird Cellulosepulver verwendet. Es kann aber auch ceilulosehaltiges Material der getrockneten Dattelblätter verwendet werden. Auch gemahlene und ge-15 trocknete Dattelkerne eignen sich als Filterhilfsmittel.

Beispiel

100 kg entkernte Datteln werden mit 400 Liter Wasser angeteigt und bei 50 bis 60° C in einer Nassmühle zerkleinert 20 und homogenisiert. Das Homogenisat wird mit 5 bis 8 kg Cellulosepulver vermischt und beispielsweise auf einem Trommelfilter filtriert. Der Rückstand wird zur weiteren Entwässerung ausgepresst. Die Filtrationsleistung beträgt ca. 800 bis 1000 Liter pro m2 und Stunde. Die so gereinigte Zuckerlösung wird 25 entfärbt und konzentriert. Je nach Qualität der Datteln wird 60 bis 80 kg hochkonzentrierter Dattelsirup erhalten. Die Rückstände der Filtration werden direkt getrocknet oder vorher mit gemahlenen Dattelkernen vermischt und dann getrocknet. Sie stellen ein vorzügliches Mischfutter dar. 30 Anstelle eines Filterhilfsmittels können auch die gemahlenen Dattelkerne verwendet werden.

Das cellulosehaltige Mischfutter wird von Wiederkäuern, die Cellulose abbauende Enzymsysteme besitzen, ausgezeichnet verdaut.

35 Die Verwendung von gemahlenen Dattelkernen anstelle eines Filterhilfsmittels erlaubt eine sinnvolle Ausnutzung der gesamten Dattelsubstanz ohne Zugabe eines Fremdstoffes.

Der Dattelsirup kann entweder in bekannter Weise auf Zucker aufgearbeitet werden oder nach klassischer Reinigung 40 einer Verhefung unterzogen werden.

Es kann aber auch die ganze Dattelsubstanz nach Zerkleinerung und Homogenisierung direkt verheft, separiert und getrocknet werden.

Die Hefe kann dann mit Cellulose oder gemahlenen Dat-45 telkernen als Filterhilfsmittel abgetrennt und getrocknet werden. Auf diese Weise wird ein mit Hefeprotein angereichertes hochwertiges Futtermittel erhalten.