DE3040562C2 - - Google Patents
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- B60T8/446—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration having a fluid pressure regulator responsive to a speed condition co-operating with a power-assist booster means associated with a master cylinder for controlling the release and reapplication of brake pressure through an interaction with the power assist device, i.e. open systems replenishing the released brake fluid volume via the master cylinder
Description
Die Erfindung betrifft eine hilfskraftunterstützende Brems
schlupfregelanlage eines hydraulischen Fahrzeugbremssystems,
mit einer bremspedalbetätigbaren Hauptzylinderanordnung mit
Hauptzylinderkolben und zugeordneter Vorkammer, die eine
Nachlaufbohrung zur pedalnahmen Sekundärseite des Hauptzylinder
kolbens aufweist, welche hinter der pedalfernen Arbeitsseite
der Hauptzylinderanordnung auf der anderen Seite des Haupt
zylinderkolbens gelegen ist, und einer Einspeisung von Druck
mitteln aus einem Hilfskraftversorgungssystem in den Arbeits
raum des Hauptzylinderkolbens.
Bei einer hilfskraftunterstützenden Bremsschlupfregelanlage eines
hydraulischen Fahrzeugbremssystems (Bremsanlage mit Blockier
regelung) der vorgenannten, aus der DE-OS 24 43 545 bekannten Bau
art ist die Hauptzylinderanordnung mit einem Tandemhaupt
zylinder ausgebildet, deren pedalnaher (Stufen-)Kolben eine
Kolbenstange mit einem pedalseitigen einstückigen Umfangs
flansch aufweist, wobei der Außendurchmesser des Umfangs
flansches größer ist als der Außendurchmesser des zugehöri
gen Hauptzylinderkolbens. Zwischen einer dem Tandemhauptzylin
der vorgelagerten bremspedalbetätigbaren Bremsventilanordnung zur
Einspeisung von Druckmittel aus einer Hilfskraftquelle und dem Umfangflansch befindet sich eine
Wegfeder, die bei einer Bremsbetätigung einer Bedienungsperson ein
gutes Bremsgefühl vermittelt. Im Normalfall einer Bremsung
wird Druckmittel aus der Hilfskraftquelle durch das Bremsventil der Bremsventilanord
nung der Vorkammern des Tandemhauptzylinders und von dort
der Sekundärseite der Hauptzylinderkolben zugeleitet. Der
einen größeren Durchmesser als der Hauptzylinderkolben auf
weisende Umfangsflansch mit äußerer Gehäuseabdichtung sorgt
bei Druckmittelbeaufschlagung der Hilfskraft dafür, daß bei Normalbe
trieb beide Hauptzylinderkolben in ihrer Ausgangsstellung ge
halten werden, wobei der Umfangsflansch gegen einen pedal
nahen gehäusefesten Axialanschlag anstößt. Das der Sekundär
seite zugeleitete hydraulische Druckmittel gelangt durch axiale
Füllbohrungen am Hauptzylinderkolben zu den Arbeitsräumen des Zylinders
und von dort unter dynamischer Ansteuerung zu zugeord
neten Radbremszylindern. Fällt das Hilfskraftversorgungs
system aus, wird der Umfangsflansch des pedalnahen Haupt
zylinderkolbens nicht mehr an seinem gehäusefesten Axialan
schlag gehalten, so daß sich beide Hauptzylinderkolben ins
gesamt in Arbeitsrichtung bewegen können, wobei dann der
Hauptzylinder Normalfunktion ausübt und die Radbremszylinder
statisch ansteuert. Nachteilig bei der bekannten Anordnung
ist der komplizierte Aufbau des pedalnahen Hauptzylinder
kolbens mit erweitertem pedalseitigen Umfangsflansch grö
ßeren Durchmessers. Da der Kolben bei Normalbetrieb in
seiner Ausgangslage arretiert wird, müssen Mittel in Form
einer Wegfeder vorgesehen sein, die der Bedienungsperson
ein gutes Bremsgefühl vermitteln. Die Bremsventilanordnung selbst
ist hierfür an sich ungeeignet. Da der Hauptzylinderkolben
bei Normalbetrieb feststeht (und keine Normalfunktion aus
übt), ist bei Normalbetrieb der Bremse nicht zu erkennen,
ob dieser nicht etwa schadhafte Stellen besitzt (z. B. etwaige
Undichtigkeiten im Bereich der Manschettenabdichtung).
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer hilfskraftunter
stützten Bremsschlupfregelanlage eines hydraulischen Fahr
zeugbremssystems der eingangs genannten Gattung, die bei
einfachem und kompaktem Aufbau einen sicheren Brembetrieb
ermöglicht, insbesondere bei einem energiesparenden Brems
system.
Gelöst wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dadurch,
daß auf der Sekundärseite des Hauptzyinderkolbens mindestens ein
gegen einen gehäusefesten Axialanschlag anliegendes, axil verschieblicher,
gegen das Hauptzylindergehäuse abgedichteter Positionierungs
kolben vorgesehen ist, der einen größeren Außendurchmesser
als der Hauptzylinderkolben aufweist und durch den die Hauptzy
linderkolbenstange abgedichtet zentrisch geführt ist, wobei
bei einer Betätigung des Bremspedals und einer im Schlupfregelfall
erfolgenden Hilfskraftbeaufschlagung der Sekundärseite
des Hauptzylinderkolbens entweder ein pedalnahes erweitertes Umfangs
ende der Hauptzylinderkolbenstange oder ein Umfangsvorsprung
eines Drosselventils einer der Hauptzylinderanordnung vorgelagerten
Drosselventilanordnung mit einer zugeordneten pedalnahen Umfangs
kante des Positionierungskolbens derart in Eingriff bringbar
ist, daß bei einer geregelten Bremsung der Hauptzylinder
kolben in eine definierte Stellung gebracht wird.
Dadurch kann der (pedalnahe) Hauptzylinderkolben einfach
gestaltet werden. Bei einer Tandemhauptzylinderausführung
können im wesentlichen identische Hauptzylinderkolben bekannter
Konfiguration verwendet werden. Im normalen Brembetrieb ist
ein Durchtreten des Bremspedals möglich, wobei der
Hauptzylinder Normalfunktion mit statischer Ansteuerung der
Radbremszylinder ausübt. Dadurch kann die Funktion des Haupt
zylinders bei Normalbremsung überprüft werden. Gleichzeitig
erfährt eine Bedienungsperson ein gutes Bremsgefühl, und
es kann gegebenenfalls auf einen Wegsimulator verzichtet
werden. Durch den Positionierungskolben ist sichergestellt,
daß ein ausreichendes Hydraulikvolumen auch bei getretenem
Bremspedal im Arbeitsraum des Hauptzylinders für den Normalbremsbetrieb
erhalten bleibt, was für Notfälle (Ausfall des Hilfskraftversorgungssystems,
Ausfall eines Bremskreises, Blockierregelfall) von Vorteil ist.
Die Gegenkraft des Positionierungskolbens ist so groß, daß
das Bremspedal in einer definierten Stellung
gehalten wird. Das Pedal wird somit nicht völlig zu
rückgestellt, so daß ein Fahrer in einer kritischen Si
tuation nicht irretiert wird.
Der Positionierungskolben kann in Richtung der Pedalkraft
mittels einer Druckfeder am gehäusefesten Axialanschlag vor
gespannt sein. Die Druckfeder befindet sich dabei im wesent
lichen auf der pedalnahen Seite des Positionierungskolbens.
Insbesondere weist der Positionierungskolben eine diesen
umschließende koaxiale Druckfeder auf, deren eines pedalfernes
Ende gegen einen Umfangsflansch des Positionierungskolbens
und deren anderes Ende gegen eine Gehäuseumfangskante abge
stützt ist. Die Feder dient zur Einstellung einer definierten
Ruhelage des Positionierungskolbens und ist derart ausgelegt,
daß sie die Reibkräfte des Dichtungsmaterials überwinden kann.
In vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die zugeordnete pedalnahe Umfangskante des Positionie
rungskolben mit einer weiteren als Endanschlag dienenden
pedalnahen Umfangskante des Hauptzylindergehäuses in Ein
griff bringbar ist, wobei bei einem Eingriff die pedalnahe
Umfangskante des Positionierungskolbens einen Axialanschlag
für den Hauptzylinderkolben entsprechend einer mittleren
Kolbenstellung im Schlupfregelfall festlegt.
Ist ein Tandemhauptzylinder vorgesehen, ist zweckmäßiger
weise der Positionierungskolben nur dem pedalnahen Haupt
zylinderkolben zugeordnet.
In alternativer Ausgestaltung der Erfindung kann der Posi
tionierungskolben auch entgegen der Richtung der Pedalkraft
gegen den gehäusefesten Axialanschlag federvorgespannt sein.
Die Druckfeder befindet sich dann im wesentlichen auf der
pedalfernen Seite.
Zweckmäßigerweise ist eine den Positionierungskolben teil
weise umschließende koaxiale Druckfeder vorgesehen,
deren pedalnahes Ende gegen einen Umfangsflansch des Po
sitionierungskolbens und deren anderes Ende gegen eine
weitere Umfangskante des Hauptzylindergehäuses abgestützt
ist.
In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß das pedalnahe Umfangsende des Posi
tionierungskolbens als sich zum Bremspedal hin verjüngen
de Umfangsrampe ausgebildet ist, die bei einem am gehäuse
festen Axialanschlag anliegenden Positionierungskolben in
Eingriff mit einer in einer Rücklaufleitung von Radbrems
zylindern zu einem Vorratsbehälter angeordneten Rücklaufsperre
steht und diese offenhält, und bei einer Axialverschiebung
des Positionierungskolbens in Arbeitsrichtung zwecks Sper
ren der Rücklaufleitung aus dem Eingriff lösbar ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugsnahme auf die Zeichnung näher beschrie
ben; es zeigt
Fig. 1 eine Bremsschlupfregelanlage mit
einem Positionierungskolben, der in Richtung
der Pedalkraft F federvorgespannt ist,
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ausgestaltung,
Fig. 3 eine andere Bremsschlupfregelanlage
mit einem Positionierungskolben, der der
Pedalkraftrichtung entgegengesetzt federvor
gespannt ist, und
Fig. 4 eine der Fig. 3 ähnliche Ausführungsform mit
einer durch den Positionierungskolben wegab
hängig steuerbaren Rücklaufsperre.
In Fig. 1 ist eine Bremsschlupfregelanlage 1 mit einer Haupt
zylinderanordnung 2 und einer vorgelagerten Bremsventilanord
nung 3 gezeigt. Die Hauptzylinderanordnung 2 ist als Tandem
hauptzylinder ausgebildet, während die Bremsventilanordnung 3
ein hydraulischer Bremskraftverstärker ist, dessen Steuer
ventil mit einem Bremspedal 9
verbunden ist. Den beiden Hauptzylinderkolben 34 sind Vor
kammern 22 zugeordnet, die radiale Nachlaufbohrungen zur Se
kundärseite der Hauptzylinderkolben besitzen. Ferner weisen
die Hauptzylinderkolben axiale Füllbohrungen 61 auf, die eine
Fluidströmung von der Sekundärseite zur Arbeitsseite des
Hauptzylinderkolbens ermöglichen (nicht umgekehrt). Die beiden
Vorkammern 22 des Tandemhauptzylinders sind über eine Hydrau
likleitung 10 mit dem Hilfskraft-Druckmittel-Ausgang des Bremskraft
verstärkers verbunden, wobei Ventilmittel zwischengeordnet
sind, die noch im einzelnen beschrieben werden.
Der Tandemhauptzylinder besitzt arbeitsraumseitig eine erste
Bremsleitung 17 eines ersten (statischen) Bremskreises, die
mit den Radbremszylindern 11, 12 der Vorderachse eines Fahr
zeugs verbunden ist. In der ersten Bremsleitung 17 befinden
sich elektromagnetisch betätigbare normalerweise durchge
schaltete 2/2-Wege-Ventile 15, die durch eine nicht dar
gestellte Steuerelektronik Bremsschlupfregelfall be
tätigbar sind. Die Radbremszylinder 11, 12 sind ferner über
eine Rücklaufleitung 20 mit einem drucklosen Vorratsbehälter 4
verbunden, wobei in der Rücklaufleitung 20 weitere den Radbremszylin
dern zugeordnete elektromagnetisch betätigbare 2/2-Wege-
Ventile 16 gelegen sind. Die Ventile 16
sind normalerweise gesperrt und öffnen unter Stromeinwirkung.
Die Ventile sind an die Steuerelektronik angeschlossen,
die unzulässig hohe Schlupfwerte zwischen Fahrzeug
bereifung und der Fahrbahn gegebenenfalls feststellt und
die Ventile entsprechend schaltet.
In ähnlicher Weise besitzt der Tandemhauptzylinder eine
zweite Bremsleitung 18 für die Radbremszylinder 13, 14
der Hinterachse mit entsprechenden 2/2-Wege-Ventilen 15
und 16 in der Zulauf- bzw. Rücklaufleitung 20.
Das Hilfskraftversorgungssystem der Bremsschlupfregelanlage 1
umfaßt eine elektromotorbetriebene Pumpe 5 und einen Druck
speicher 8, wobei zwischen dem Vorratsbehälter 4 und der
Pumpe 5 eine Filtereinheit 6 und zwischen der Pumpe 5 und
dem Druckspeicher 8 ein zum Druckspeicher hin öffnendes
Rückschlagventil 7 gelegen sind. Der Druckspeicher 8 steht
mit dem Eingang des Bremskraftverstärkers in hydraulischer
Leitungsverbindung. Der Eingang des Bremskraftverstärkers
ist mit dem Hilfskraft-Druckmittel-Ausgang
der Hydraulikleitung 10 durch Betätigen des Bremspedals
9 verbindbar.
Der erste pedalnahe Hauptzylinderkolben 34 weist ferner
sekundärseitig einen Positionierungskolben 67 auf, der die
dem Hauptzylinderkolben zugeordnete Kolbenstange 70 koaxial
abgedichtet umschließt. Der Positionierungskolben 67, dessen
äußerer Durchmesser größer ist als der des Hauptzylinder
kolbens, ist in einer Erweiterungsbohrung des Hauptzy
lindergehäuses 73 in abgedichteter Weise axial verschieb
lich und durch eine äußere koaxial den Positionierungskolben
67 umschließende Druckfeder 68 gegen einen in Umfangsrichtung
sich erstreckenden Axialanschlag 69 des Hauptzylindergehäuses
73 in Richtung der Pedalkraft F federvorgespannt. Die Vor
spannung der Druckfeder 68 ist so gewählt, daß der Positionie
rungskolben 67 in einer definierten Ruhelage eingestellt wird,
wobei die Reibkräfte des Dichtungsmaterials gerade über
wunden werden. Erster pedalnaher Hauptzylinderkolben, zugehö
rige Kolbenstange 70 und Positionierungskolben 67 bestimmen auf der
Sekundärseite des ersten Hauptzylinderkolbens einen abgedichteten
Raum, der mit der zugehörigen Vorkammer 22 in Verbindung
steht. Der gehäusefeste Axialanschlag 69 besitzt im
Bereich seines inneren Umfangs eine Abschrägung, so daß
bei anstoßendem Positionierungskolben 67 die innere zuge
ordnete Umfangskante 75 des Positionierungskolbens 67
freiliegt und die entsprechende Stirnseite des Positionie
rungskolbens durch den Druck des Hilfskraft-Druckmittels beaufschlag
bar ist.
Das dem gehäusefesten Axialanschlag 69 abgewandte, stirnseitige
Ende des Positionierungskolbens 67 besitzt eine Umfangskante
72, die im Betrieb mit dem pedalnahen erweiterten Umfangs
ende 71 der Hauptzylinderkolbenstange 70 in einer mittleren
Kolbenstellung gegebenenfalls in Eingriff bringbar ist. Das
Hauptzylindergehäuse 73 umfaßt ähnlich dem Axialanschlag 69
eine pedalnahe weitere Umfangskante 76, die als axialer
Endanschlag für den Positionierungskolben 67 bei Hilfskraftbe
aufschlagung und entsprechender Hauptzylinderkolbenstel
lung dient, wie dies nachfolgend noch erläutert wird.
Die zwischen der Ausgangsseite des Bremskraftverstärkers
und den beiden Vorkammern 22 der Hauptzylinderanord
nung 2 gelegene Hydraulikleitung 10 besitzt ein normaler
weise gesperrtes elektromagnetisch betätigbares 2/2-Wege-
Ventil 23 und eine nachgeordnete Ventileinheit 30 mit einer
weiteren Ventilfunktion für die Rücklaufleitung 20 zum drucklosen
Vorratsbehälter 4. Im Innern der Ventileinheit 30 befin
det sich ein stirnseitig federvorgespannter Schieberkolben
31, dessen andere Stirnseite 32 über einen hydraulischen
Hilfskraft-Druckmittel-Anschluß mit dem Druckspeicher 8 verbunden ist.
Die den beiden Hauptzylinderkolben zugeordneten Vor
kammern 22 enthalten federvorgespannte Kippventile 29,
die bei Nichtbetätigung der Bremse durch die Hauptzylinder
kolben 34 mechanisch betätigbar sind und dann eine von den
Vorkammern 22 zum drucklosen Vorratsbehälter 4
führende Hydraulikleitung 38 freigegeben. In die Hydraulik
leitung 38 mündet eine Ausgleichsleitung 37 ein, die zum
Federraum der Ventileinheit 30 führt.
Im Betrieb der Bremsschlupfregelanlage 1 nach Fig. 1 werden die
Radbremszylinder 11, 12, 13, 14 durch Betätigen des Brems
pedals 9 in Kraftrichtung F in zwei Brems
kreisen statisch angesteuert, wobei das 2/2-Wege-Ventil 23
der Hydraulikleitung 10 angeschlossen ist und dadurch die
Bremsventilanordnung 3 des Bremskraftverstärker wirkt.
Die durch die Ventileinheit 30 führenden Leitungen 10 und
20 sind im Normalfall bei Vorhandensein einer Hilfskraft durch
geschaltet. Im Bremsschlupfregelfall schaltet das 2/2-Wege-Ventil 23
in seine Durchgangsstellung, wodurch der Positionierungs
kolben 67 gemäß Fig. 1 nach rechts bis zur Umfangskante
76 des Hauptzylindergehäuses 73 oder bis zum (näher liegen
den) erweiterten Umfangsende 71 des zugeordneten Haupt
zylinderkolbens 34 axial verschoben wird, und dadurch eine
Volumenreserve an Hydraulikmittel am Hauptzylinder gesichert
wird. Im zweiten Fall eines Eingriffs des erweiterten Um
fangsendes 71 mit der zugeordneten Umfangskante 72 des
Positionierungskolbens 67 kann der Positionierungskolben
geringfügig zurückgestellt werden, bis die Umfangskante
72 gegen die Umfangskante 76 des Hauptzylindergehäuses
anschlägt.
Das eingesteuerte Hilfskraft-Druckmittel fließt von der
Sekundärseite über die axialen Füllbohrungen 61 zur Arbeits
seite des Hauptzylinders und von dort zu den einzelnen Rad
bremszylindern, wobei diese im Bremsschlupfregelfall dynamisch ange
steuert werden.
Ist ein Druckabfall der Hilfskraft zu verzeichnen, be
wirkt die Vorspannungskraft der Feder der Ventileinheit 30
eine Verschiebung des Schieberkolbens 31 gemäß Fig. 1
nach rechts und sperrt die Hydraulikleitung 10 sowie
die Rücklaufleitung 20. Dadurch ist zwar keine Bremsschlupf-Regelung
mehr möglich, jedoch für den Notfall sichgestellt, daß
das Hydraulikmittel in der Hauptzylindereinheit einschließ
lich der zugeordneten Bremskreise erhalten bleibt und nicht
zum drucklosen Vorratsbehälter 4 abfließen kann. Da nun
mehr der Positionierungskolben 67 nicht mehr durch Hilfskraft
beaufschlagbar ist, befindet sich dieser fortwährend in
seiner (linken) Ausgangsstellung, so daß der Hauptzylinderkol
ben bei stärkerer Bremsbetätigung in Arbeitsrichtung verschoben
werden kann und dadurch eine Notbremsung mit statischer Ansteuerung
der Radbremszylinder ohne Bremskraftverstärkung gewährleistet ist.
Das in Fig. 2 veranschaulichte Ausführungsbeispiel ent
spricht in seinem grundsätzlichen Aufbau demjenigen nach
Fig. 1, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen ver
sehen sind. Die Hauptzylinderanordnung 2 ist nunmehr als
Einfachhauptzylinder mit einer Vorkammer und einem
Kippventil 29 ausgebildet, wobei der Arbeitsraum des Zylin
ders an eine Radbremszylinder-Diagonale 12, 13 angeschlossen
ist.
Die andere Radbremszylinder-Diagonale 11, 14 ist hilfskraft
beaufschlagbar über eine ein Angleichventil 59 enthaltende
dynamische Bremsleitung 19 mit dem Bremskraftverstärker
verbunden, und es führt die Rücklaufleitung 21 des dynamischen
Kreises getrennt von der Rücklaufleitung 20 zum drucklosen Vorrats
behälter 4, wobei nur die Rücklaufleitung 20 des statischen Kreises
durch die Ventileinheit 30 zum Vorratsbehälter 4 führt.
Nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist ein Positio
nierungskolben 67 vorgesehen, der im wesentlichen dem vorge
nannten entspricht. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbei
spiel ist hier jedoch keine Umfangskante 76 am Gehäuse 73
vorgesehen, die als Endanschlag für den Positionierungskol
ben 67 dient.
Das in Fig. 3 veranschaulichte Ausführungsbeispiel einer Brems
schlupfregelanlage 1 entspricht hinsichtlich der vorhandenen
Ventile und der Funktion den vorgenannten Ausführungsbeispie
len und sieht bei einem Tandemhaupzylinder zwei statische und
einen weiteren dynamischen Bremskreis vor. In letzterem werden
die Radbremszylinder 13 und 14 der Hinterachse durch
Steuerventile 15 und 16 gemeinsam geregelt. Die separate
Rücklaufleitung 21 des dynamischen Kreises führt durch den Ausgleichs
raum 28 zum drucklosen Vorratsbehälter 4. Die Radbrems
zylinder 11 und 12 werden in separaten Bremsleitungen 17 und
18 statisch angesteuert und sind durch entsprechende Steuer
ventile 15 und 16 individuell regelbar.
Im Gegensatz zu vorgenannten Ausführungsbeispielen ist ein
Positionierungskolben 67 mit einer Druckfeder 68 vorgesehen,
die im wesentlichen auf der pedalfernen Seite des Positionie
rungskolbens gelegen ist und sich gegen eine entsprechende
Gehäusekante abstützt. Im Bremsschlupfregelfall ge
langt das erweiterte Umfangsende 71 des ersten pedalnahen
Hauptzylinderkolbens mit der zugeordneten Umfangskante 72
des Positionierungskolbens gegebenenfalls in einen Eingriff,
wobei der Kolben (und demnach auch das Bremspedal) dann in
der Eingriffsstellung gehalten wird und sich nicht weiter
durchtreten läßt, wenn Hilfskraft vorhanden ist.
Die den Kippventilen 29 der vorgenannten Ausführungsbeispiele
entsprechenden Ventilmittel sind nunmehr in einer Ventileinheit
60 integriert, die auch die Ventilmittel der ersten Ventil
einheit 30 enthält. Die Ventileinheit 60 umfaßt ein Ventil
gehäuse mit einer Innenbohrung, die in zwei Kammern aufge
teilt ist. In jeder Kammer befindet sich ein Schieberkolben
51 bzw. 52. Beide Schieberkolben 51, 52 werden durch Druck
federn 53, 54 voneinander weg gedrängt, wobei sich der eine
gemäß Fig. 3 linke Schieberkolben 51 gegen einen gehäuse
festen Anschlag abstützt und der andere Schieberkolben 52 im
Betrieb in einer schwimmenden Axialstellung ähnlich der
Ventileinheit 30 der vorgenannten Ausführungsformen gehalten
wird, wenn Hilfskraftdruck am stirnseitigen (gem. Zeichnung rechten)
Ende des Schieberkolbens 52 ansteht (Anschluß Sp). Beide in
axialer Verlängerung angeordneten Schieberkolben 51, 52
weisen eine innere Leitungsverbindung 55 auf. Die in der Dar
stellung gezeigten Anschlüsse Sp, GD, B 3, SG und B 1 ent
sprechen den Anschlüssen der Ventileinheit 30 für die
Leitungen 10 und 20 sowie den Hilfskraft-Druckmittel-Anschluß 33. Darüber
hinausgehend sind jedoch weitere Anschlüsse B 4 sowie ein
weiterer Radialanschluß B 5 im Bereich des ersten Schieber
kolbens 51 vorgesehen, wobei der Radialanschluß B 5 mit der
Vorkammer 22 in Verbindung steht.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der Anlage beschrieben;
bei Nichtbetätigung der Bremse befindet sich der Positionie
rungskolben 67 in seiner federvorgespannten Stellung gemäß
Zeichnung, und es ist die Ausgleichsleitung des Hauptzylin
ders über den Anschluß B 5, die innere Leitungsverbindung 55
und den Ausgang B 1 mit dem drucklosen Vorratsbehälter 4
verbunden, wobei die Rücklaufleitung durch den Ausgleichsraum 28
geführt ist, der stirnseitig durch den Positionierungskolben
67 und die Bremsventilanordnung 3 und umfangsseitig durch das
Hauptzylindergehäuse bestimmt ist. Im Nichtbetätigungsfall
wird ferner der zweite Schieberkolben 52 der Ventileinheit
60 durch Hilfskraftbeaufschlagung in der gezeigten (Schwimm-)
Stellung gehalten, während der erste Schieberkolben 51
durch die Druckfeder 53 gemäß Fig. 3 nach links gedrängt
wird und dadurch der Anschluß B 4 verschlossen ist.
Tritt der Bremsschlupfregelfall ein, schaltet das Elektromagnetventil
23 auf Durchgang, so daß aufgrund der Durchschaltstellung
des zweiten Schieberkolbens 52 bei einer Leitungsverbin
dung GD-B 3 ein Druck im Anschluß B 4 und somit am ent
sprechenden stirnseitigen Ende des ersten Schieberkolbens
51 ansteht. Dadurch wird der erste Schieberkolben 51 gegen
die Kraft der Druckfeder 53 gemäß Zeichnung nach rechts be
wegt, wodurch der Anschluß B 5 mit dem Anschluß B 4 verbunden und von
der Leitung 55 getrennt wird. Gleichzeitig wird der An
schluß SG mit dem Anschluß B 1 über die innere Leitungsver
bindung 55 verbunden und dadurch der Rücklauf 20 zum druck
losen Vorratsbehälter 4 geöffnet.
Bei einem Aus- oder Abfall der Hilfskraft bewegt sich der
zweite Schieberkolben 52 aufgrund der Kraft der Druckfeder
54 gemäß Fig. 3 nach rechts und versperrt den Durchgang GD-
B 3 sowie den Durchgang SG-B 1, und zwar unabhängig von der
Schaltstellung des ersten Schieberkolbens 51.
Im Normalbremsfall ist somit ein üblicher Weg des
Bremspedals bei statischer und dynamischer Ansteuerung der
Radbremszylinder möglich. Tritt der Bremsschlupfregelfall bei einem
Fahrzeugrad ein, schaltet das Steuerventil 23 auf Durchgang,
wodurch nicht nur die Radbremszylinder 13 und 15 der Hin
terachse, sondern auch die Radbremszylinder 11 und 12 der
Vorderachse dynamisch angesteuert werden. Im fortgesetzten
Bremsschlupfregelfall eines einzigen Bremsvorgangs tritt sich das Brems
pedal so weit durch, bis die Teile 71 und 72 anschlagen.
Ein weiteres Durchtreten des Bremspedals ist nicht möglich,
da der hilfskraftbeaufschlagte Positionierungskolben 67
als Axialarretierung in Arbeitsrichtung des Kolbens wirkt.
Bei einem Ausfall der Hilfskraft kann das Bremspedal bei
Verschiebung des Positionierungskolbens weiter durchgetre
ten werden, um eine Notbremsung durch statische Ansteuerung der
Radbremsen sicherzustellen.
In Fig. 4 ist eine Bremsschlupfregelanlage 1 mit einem
Hauptzylinder 2 und einer vorgelagerten Drosselventilan
ordnung 3 gezeigt, die durch ein Bremspedal 9 unter Auf
bringung der Pedalkraft F gemäß Zeichnung nach links betätig
bar ist.
Der Hauptzylinder 2 ist als Tandemhauptzylinder ausgebildet
und weist zwei Hauptzylinderkolben 34 auf, denen Vorkammern
22 zugeordnet sind. In dem Hauptzylinderkolben 34 befin
den sich Füllbohrungen 61, die eine Verbindung von der
Sekundärseite zur Arbeitsseite des Kolbens herstellen und
in Verbindung mit der Manschettenabdichtung als Rückschlag
ventil wirken, so daß Hydraulikfluid der Arbeitsseite
nicht zur Sekundärseite des Kolbens gelangen kann.
Jeder Arbeitsraum des Tandemhauptzylinders steht über eine
Bremsleitung 17 bzw. 18 mit einer zugeordneten Radbremszy
linder-Diagonalen 12, 13 bzw. 11, 14 in Verbindung, wobei
elektromagnetisch betätigbare normalerweise durchgeschaltete
2/2-Wege-Ventile 15 zwischengeordnet sind,
die durch eine nicht dargestellte Steuerelektronik betätig
bar sind, wenn unzulässig hohe Schlupfwerte zwischen der
Fahrzeugbereifung und der Fahrbahn festgestellt werden.
Sämtliche Radbremszylinder 11 bis 14 sind über eine Rück
laufleitung 20 mit dem drucklosen Vorratsbehälter 4 verbunden,
wobei die Rücklaufleitung 20 durch die Hauptzylinder-Brems
ventil-Einheit geführt ist.
Die Rücklaufleitung 20 weist weitere elektromagnetisch betätigbare
normalerweise gesperrte 2/2-Wege-Ventile 16 auf, die eben
falls von der Steuerelektronik im Bremsschlupf-Regelfall eines Fahr
zeugrades betätigbar sind.
Die dem Tandemhauptzylinder vorgelagerte Drosselventilan
ordnung 3 besteht im wesentlichen aus einem Ventilteil 85,
das pfannenartig in das vordere Ende der Kolbenstange 70
des pedalnahen Hauptzylinderkolbens eingreift, sowie aus
einer Umlaufdrossel 84, die mechanisch mit dem Bremspedal 9
verbunden ist.
Das Ventilteil 85 weist einen inneren Durchgang 86 auf, der
bei geöffneter Umlaufdrossel 84 die pedalnahe Arbeitsseite
des Ventilteils 85 mit der pedalfernen Ausgleichsseite des
Ventilteils verbindet, an die auch die Rücklaufleitung 20 ange
schlossen ist, die zum drucklosen Vorratsbehälter 4 führt.
Der innere Durchgang 86 ist im Bereich der Umlaufdrossel 84
erweitert, wobei im erweiterten Abschnitt eine Druckfeder 83
aufgenommen ist, die die Umlaufdrossel 84 bzw. das Ventilteil
85 bei Nichtbetätigung des Bremspedals 9 in die Öffnungs
stellung zu drängen versucht. In der Öffnungsstellung der
Umlaufdrossel ist eine Umlaufleitung 79 freigegeben, die
vom drucklosen Vorratsbehälter 4 zum Drosselventileingang 80
und vom Drosselventilausgang 81 zurück zum drucklosen Vorrats
behälter 4 führt. In der Umlaufleitung 79 zwischen drucklosem
Vorratsbehälter 4 und Drosselventileingang 80 befinden sich
eine Filtereinheit 6 und eine nachgeordnete Hydraulikpumpe 5,
die nur im Bremsschlupfregelfall angetrieben ist.
Die Umlaufleitung 79 weist zwischen Hydraulikpumpe 5 und
Drosselventileingang 80 eine Abzweigung in Form einer Hydraulik
leitung 10 auf, die zu den beiden Vorkammern 22 der Haupt
zylinderkolben 34 führt.
Die Vorkammern 22 sind ferner über eine Ausgleichsleitung
38 mit dem drucklosen Vorratsbehälter 4 verbunden. In den
Vorkammern 22 ist jeweils ein federvorgespanntes Kippventil
29 vorgesehen, das durch den zugeordneten Hauptzylinderkolben
34 mechanisch betätigbar ist, dergestalt, daß bei Nicht
betätigung des Bremspedals die Ausgleichsleitung 38 zum
drucklosen Vorratsbehälter 4 freigegeben ist, während in
jeder anderen Hauptzylinderkolbenstellung das Kippventil
29 die Ausgleichsleitung 38 versperrt.
Auf der Sekundärseite des pedalnahen Hauptzylinderkolbens
34 ist ein Positionierungskolben vorgesehen, der das er
weiterte Ende der Hauptzylinderkolbenstange 70 abdichtend
zentrisch umschließt, wobei die Kokbenstange relativ zum
Positionierungskolben 67 axial verschieblich ist.
Der Positionierungskolben 67 ist in einem erweiterten Umfangs
abschnitt des Hauptzylindergehäuses 73 axial verschieblich
bezüglich des Hauptzylindergehäuses aufgenommen, wobei ein
gehäusefester Axialanschlag 78 vorgesehen ist, gegen den
der Positionierungskolben 67 mittels einer Druckfeder 68
federvorgespannt ist, die sich an einer entsprechenden Um
fangskante des Hauptzylindergehäuses 73 abstützt. Die Druck
feder 68 erzeugt hierbei eine Vorspannkraft, die gegen
die Pedalkraft F gerichtet ist und die Reibkräfte des Dich
tungsmaterials des Kolbens 67 gerade überwindet.
Das Ventilteil 85 weist im Bereich der Ausgleichsseite einen
Umfangsvorgsprung 82 auf, der bei einem Niedertreten des Brems
pedals 9 in einen Eingriff mit der pedalnahen Umfangskante
72 des Positionierungskolbens 67 bringbar ist. Die
Funktion des Umfangsvorsprungs 82 in Zusammenwirkung mit
dem Positionierungskolben 67 wird nachfolgend noch beschrie
ben.
Der Positionierungskolben 67 ist ferner im Bereich der Umfangs
kante 72 zum Bremspedal 9 hin sich verjüngend konisch ausge
bildet und bildet eine Umfangsrampe 89 für einen Ventilstößel
88 einer Rücklaufsperre 87, die in der Rücklaufleitung 20 angeordnet ist.
Der Ventilstößel 88 erstreckt sich radial durch Haupt
zylindergehäusewand und wird mittels einer Feder radial
einwärts gedrängt. Die Rücklaufsperre 87 ist so angeordnet,
daß der Ventilstößel 88 in einem Eingriff mit der Umfangs
rampe 89 steht, wenn der Positionierungskolben 67 gegen
den gehäusefesten Axialanschlag 78 gedrängt wird, wobei in
dieser Eingriffslage die Rücklaufsperre durchgeschaltet ist
und die Rücklaufleitung 20 zum drucklosen Vorratsbehälter 4
freigibt.
Befindet sich der Positionierungskolben 67 in einer gemäß
Zeichnung linken Lage, steht Umfangsrampe 89 und Ventil
stößel 88 nicht mehr in Eingriff, und es ist die Rücklauf
sperre 87 geschlossen.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der Bremsschlupfregel
anlage beschrieben. Bei Nichtbetätigung des Bremspedals
9 ist die Umlaufdrossel 84 geschlossen und die Pumpe 5 außer
Betrieb. Bei einer Betätigung des Bremspedals werden im
Normalbremsfall Umlaufdrossel und Ventilteil der Drossel
ventilanordnung gemäß Fig. 4 nach links bewegt und damit
auch der Hauptzylinder auf normale Weise bei statischer An
steuerung der Radbremse betrieben. Die zwei am Tandemhaupt
zylinder angeordneten Kippventile 29 sind hierbei geschlos
sen, so daß die Leitung 38 zum drucklosen Vorratsbehälter
4 versperrt ist.
Tritt der Bremsschlupfregelfall ein, wird die elektromotorbetriebene
Hydraulikpumpe 5 in Betrieb gesetzt und Hilfskraft der Dros
selventilanordnung 3 sowie der Sekundärseite des Hauptzylinders
über die Hydraulikleitung 10, die Vorkammern 22 und die
radialen Nachlaufbohrungen zugeführt, wobei das Hydraulik
medium von der Sekundärseite auf die Arbeitsseite des Haupt
zylinders nachlaufen kann. Die Radbremsen werden sowohl
statisch als auch dynamisch im Bremsschlupfregelfall angesteuert. Da
die Sekundärseite des Hauptzylinders mit Hilfskraft be
aufschlagt ist, wird auch der Positionierungskolben 67
in seiner gezeigten rechten Axialstellung arretiert. Das
Bremspedal 9 kann nur so weit niedergetreten werden, bis
der Umfangsvorsprung 82 des Ventilteils 85 an die zugeord
nete Umfangskante 72 des Positionierungskolbens 67 anschlägt.
Ist dieser Zustand eingetreten, erfolgt eine Bremsschlupfregelung aus
schließlich auf dynamische Weise. Die Drosselventilanordnung
ist derart ausgebildet, daß die Umlaufdrossel nur geöffnet
wird, wenn der dynamische Druck der Hydraulikpumpe 5 größer
als die Pedalkraft bzw. größer als der statische Druck im
Hauptzylinder ist. Hat demnach im Bremsschlupfregelfall der dynamische
Druck nach dem Pumpenanlauf das Niveau des statischen Drucks
erreicht, wird der überschüssige Pumpendruck über die dann
geöffnete Drosselventilanordnung abgebaut. Bei einem Aus-
oder Abfall der Hilfskraft ist die Axialarretierung des
Positionierungskolbens 67 unwirksam. Das Bremspedal 9 kann
dann weiter niedergetrieben werden, wobei gleichzeitig die
Rücklaufleitung 20 versperrt wird und damit kein Hydraulikvolumen
zum drucklosen Vorratsbehälter 4 entweichen kann.
Claims (8)
1. Hilfskraftunterstützte Bremsschlupfregelanlage eines hydrau
lischen Fahrzeugbremssystems, mit einer bremspedalbetätig
baren Hauptzylinderanordnung mit Hauptzylinderkolben und
zugeordneter Vorkammer, die eine Nachlaufbohrung zur pedal
nahen Sekundärseite des Hauptzylinderkolbens aufweist,
welche hinter der pedalfernen Arbeitsseite der Hauptzylin
deranordnung auf der anderen Seite des Hauptzylinderkolbens
gelegen ist, und einer Einspeisung von Druckmittel aus ei
nem Hilfskraftversorgungssystem in den Arbeitsraum des
Hauptzylinderkolbens, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Sekundärseite des Hauptzylinderkolbens (34)
mindestens ein gegen einen gehäusefesten Axialanschlag
(69 bzw. 78) anliegender, axial verschieblicher, gegen
das Hauptzylindergehäuse (73) abgedichteter Positionierungs
kolben (67) vorgesehen ist, der einen größeren Außendurch
messer als der Hauptzylinderkolben (34) aufweist und
durch den die Hauptzylinderkolbenstange (70) abgedich
tet zentrisch geführt ist, wobei bei einer Betätigung
des Bremspedals (9) und einer im Schlupfregelfall er
folgenden Hilfskraftbeaufschlagung der Sekundärseite
des Hauptzylinderkolbens (34) entweder ein pedalnahes
erweitertes Umfangsende (71) der Hauptzylinderkolben
stange (70) (Fig. 1, 2, 3) oder ein Umfangsvorsprung (82)
eines Drosselventils einer der Hauptzylinderanordnung
(2) vorgelagerten Drosselventilanordnung (3) (Fig. 4)
mit einer zugeordneten pedalnahen Umfangskante (72)
des Positionierungskolbens (67) derart in Eingriff
bringbar ist, daß bei einer geregelten Bremsung der
Hauptzylinderkolben (34) in eine definierte Stellung
gebracht wird.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Positionierungskolben (67) in Richtung
der Pedalkraft (F) mittels einer Druckfeder (68) am ge
häusefesten Axialanschlag (69) vorgespannt ist (Fig. 1 und 2).
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß eine den Positionierungskolben (67) umschließende
koaxiale Druckfeder (68) vorgesehen ist, deren eines pedal
fernes Ende gegen einen Umfangsflansch (90) des Positionie
rungskolbens (67) und deren anderes Ende gegen eine Gehäuse
umfangskante (91) abgestützt ist.
4. Anlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die zugeordneten pedalnahe Umfangskante (72) des
Positionierungskolbens (67) mit einer weiteren als Endan
schlag dienenden pedalnahen Umfangskante (76) des Haupt
zylindergehäuses (73) in Eingriff bringbar ist, wobei bei
einem Eingriff die pedalnahe Umfangskante (72) des Positio
nierungskolbens (67) einen Axialanschlag für den Haupt
zylinderkolben (34) entsprechend einer definierten Kolben
stellung festlegt.
5. Anlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
zeichnet, daß bei einem Tandemhauptzylinder (2) ein Positio
nierungskolben (67) nur dem pedalnahen Hauptzylinderkolben
zugeordnet ist (Fig. 11).
6. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Positionierungskolben (67) entgegen der Richtung
der Pedalkraft (F) gegen den gehäusefesten Axialanschlag
(78) federvorgespannt ist (Fig. 3 und 4).
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß eine den Positionierungskolben (67) teilweise
umschließende koaxiale Druckfeder (68) vorgesehen ist,
deren pedalnahes Ende gegen einen Umfangsflansch (90) des
Positionierungskolbens (67) und deren anderes Ende gegen
eine weitere Umfangskante (92) des Hauptzylindergehäuses
abgestützt ist.
8. Anlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das pedalnahe Umfangsende des Posi
tionierungskolbens (67) als sich zum Bremspedal (9) hin
verjüngende Umfangsrampe (89) ausgebildet ist, die bei
einem am gehäusefesten Axialanschlag (78) anliegenden
Positionierungskolben (67) in Eingriff mit einer in einer
Rücklaufleitung (20) von Radbremszylindern (11, 12, 13, 14)
zu einem Vorratsbehälter (4) angeordneten Rücklaufsperre
(87) steht und diese offenhält und bei einer Axialver
schiebung des Positionierungskolbens (67) in Arbeits
richtung zwecks Sperren der Rücklaufleitung (20) aus
dem Eingriff lösbar ist (Fig. 4).
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