DE3620186C2 - Schlupfgeregelte Bremsanlage für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Schlupfgeregelte Bremsanlage für KraftfahrzeugeInfo
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- DE3620186C2 DE3620186C2 DE19863620186 DE3620186A DE3620186C2 DE 3620186 C2 DE3620186 C2 DE 3620186C2 DE 19863620186 DE19863620186 DE 19863620186 DE 3620186 A DE3620186 A DE 3620186A DE 3620186 C2 DE3620186 C2 DE 3620186C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine schlupfgeregelte Bremsanlage
für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die aus der DE 30 40 562 A1 be
kannte Bremsanlage weist einen Hauptzylinderkolben
mit einer verlängerten Kolbenstange auf, an der die Rückstellhül
se angeordnet ist. Die Rückstellhülse ist dabei in einem
erweiterten Umfangsabschnitt des Hauptzylindergehäuses be
züglich dieses Gehäuses axial verschieblich aufgenommen,
wobei ein gehäusefester Axialanschlag vorgesehen ist, gegen
den die Rückstellhülse mittels einer Druckfeder federvorge
spannt ist, die sich an einer entsprechenden Umfangskante
des Hauptzylindergehäuses abstützt. Die Druckfeder erzeugt
hierbei eine Vorspannkraft, die gegen die Pedalkraft ge
richtet ist und die Reibkräfte des Dichtungsmaterials des
Hauptzylinderkolbens gerade überwindet. Bei einer Schlupf
regelung wird in die Vorkammern der Hauptzylinderkolben
Fremdenergie eingesteuert. Der dadurch in den Vorkammern
erzeugte Druck wirkt auf eine die Vorkammer des einen
(Schwimm-)Hauptzylinderkolbens begrenzende große Fläche der
Rückstellhülse, wodurch diese entgegen der Kraft der Feder
gegen einen Gehäuseanschlag oder einen Anschlag am zugeord
neten Hauptzylinderkolben bewegt und dort gehalten wird,
wodurch der Hauptzylinder in einer vorbestimmten Stellung
gehalten wird, in der eine ausreichende Volumenreserve an
Hydraulikmittel am Hauptzylinder gesichert ist. Aufgrund
der Anordnung der Rückstellhülse auf der relativ langen
Kolbenstange ist die gesamte Baulänge dieses Bremsdruckge
bers relativ groß.
Aus der DE 33 38 251 A1 geht bereits eine gattungsgemäße blockiergeschütz
te hydraulische Bremsanlage hervor, die einen Bremsdruckge
ber mit einem hydraulischen Bremskraftverstärker und einem
Hauptzylinder aufweist. Der dem Verstärkerkolben unmittel
bar zugeordnete Hauptzylinderkolben ist innerhalb einer
Rückstellhülse geführt. In Tandemanordnung ist dem Hauptzy
linderkolben ein weiterer Kolben zugeordnet, der innerhalb
eines verengten Bohrungsabschnitts im Bremsdruckgeber abge
dichtet geführt ist. Zwischen der Rückstellhülse und dem
Verstärkerkolben gelegen, durchdringt der Hauptzylinderkol
ben zwei drucklose Ringräume. Der Ringraum, welcher der
Rückstellhülse zugewandt ist, weist eine federbelastete und
am Hauptzylinderkolben anlegbare Ventilvorrichtung auf, die
den Nachlaufbehälter vom Ringraum trennt, um während der
Blockierschutzregelung eine hydraulische gedämpfte Rück
stellbewegung der Rückstellhülse zu gewährleisten. Diese
Anordnung und Funktion der Rückstelleinrichtung am Hauptzy
linderkolben hat zwangsläufig den Nachteil, daß das Brems
druckgebergehäuse relativ lang und kompliziert ausgeführt
ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
schlupfgeregelte Bremsanlage der eingangs genannten Art da
hingehend zu verbessern, daß die Baulänge des Bremsdruckge
bers reduziert ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Bremsanlage mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Rückstellhülse
zweckmäßiger
weise zumindest einen radialen Durchgang aufweist, der im Bereich
der Arbeitskammer des dem Verstärkerkolben zugeordneten Haupt
zylinderkolbens angeordnet ist, so daß eine Verbindung von der
Arbeitskammer zum entsprechenden Anschluß des zugeordneten
Bremskreises hergestellt ist.
Um den axialen Bewegungsweg der Rückstellhülse auf baulich
einfache Weise zu begrenzen, ist erfindungsgemäß im Bereich
der Vorkammer des weiteren Hauptzylinderkolbens ein Anschlag
vorgesehen, der mit einem an der Rückstellhülse ausgebildeten
Anschlag zusammenwirkt. Zu diesem Zweck kann insbesondere am
Ende der Rückstellhülse ein radial nach außen vorspringender
umlaufender Flansch vorgesehen sein. Auch an dem dem Verstär
kerkolben zugewandten Ende der Rückstellhülse ist ein Anschlag
vorgesehen, der zweckmäßig die Form eines sich radial nach
innen erstreckenden Ringbundes aufweist und dadurch auch für
den Hauptzylinderkolben einen Anschlag bildet.
In zweckmäßiger Weise wird gemäß einer weiteren Ausfüh
rungsform der Erfindung die Rückstellhülse auch für einen
Übersetzungssprung ausgenutzt. Ein derartiger Übersetzungs
sprung ist bei Ausfall der Fremdenergie vorteilhaft, da
mittels des Übersetzungssprunges die wirksame Fläche verklei
nert wird, so daß bei einer bestimmten, auf das Bremspedal
wirksamen Fußkraft noch ausreichende Bremskräfte aufgebracht
werden können. Dazu wird erfindungsgemäß der wirksame Durch
messer bzw. die wirksame Fläche des Verstärkerkolbens größer
ausgeführt als der wirksame Außendurchmesser bzw. die wirksame
Fläche der Rückstellhülse im Bereich der Vorkammer des Haupt
zylinderkolbens und in einer Verbindungsleitung von einem
drucklosen Behälter zur Vorkammer wird ein Ventil angeordnet,
um die Vorkammer vom Behälter zu trennen. Bei dieser Ausfüh
rungsform hat die Rückstellhülse somit eine Doppelfunktion,
indem sie sowohl zur Rückstellung dient als auch den Über
setzungssprung bewirkt. Das Ventil arbeitet dabei in Abhängig
keit vom Druck in der Arbeitskammer des Hauptzylinders bzw.
dem Druck im zugeordneten Bremskreis und vom geregelten Hilfs
druck.
Um der Vorkammer des weiteren (Schwimm-)Hauptzylinderkolbens
auf einfache Weise geregelten Druck zuzuführen, ist gemäß
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform die Vorkammer des
weiteren Hauptzylinderkolbens mit dem drucklosen Behälter
verbunden, wobei in dieser Verbindung Ventilmittel vorgesehen
sind, um die Verbindung zum Behälter zu unterbrechen und die
Vorkammer mit einer geregelten Hilfsdruck führenden Leitung zu
verbinden. In vorteilhafter Weise bildet hierbei im Bereich
des weiteren Hauptzylinderkolbens die Rückstellhülse mit dem
Gehäuse einen sich bei Bewegung der Rückstellhülse in Betäti
gungsrichtung vergrößernden, abgedichteten (Sperr-)raum, der
über eine Drossel oder ein Ventil mit dem drucklosen Behälter
verbunden ist.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
sieht vor, daß zwischen dem (Sperr-)Raum und der Arbeitskammer
des Hauptzylinderkolbens eine Verbindung vorgesehen ist, in
die ein zur Arbeitskammer hin öffnendes Rückschlagventil
geschaltet ist. Bei dieser Weiterbildung wird im Regelfalle
durch die Rückstellhülse aus dem Sperraum ein Druckmedium
solange in den Druckstangenkreis gefördert bis die Rückstell
hülse in ihrer Endlage anschlägt.
Eine baulich einfache Weiterbildung dieses Gedankens sieht
vor, daß die Verbindung von einem zwischen der Rückstellhülse
und dem Gehäuse angeordneten Kanal gebildet ist. Zweckmäßig
ist dabei das Rückschlagventil als Manschettendichtung ausge
bildet, die erfindungsgemäß in einer Gehäusenut angeordnet
sein kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform
eine schlupfgeregelte Bremsanlage mit Rückstell
hülse,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer schlupfgeregelten
Bremsanlage, bei der die Rückstellhülse auch für
einen Übersetzungssprung eingesetzt wird, und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform
einer schlupfgeregelten Bremsanlage.
Die in Fig. 1 gezeigte hydraulische Bremsanlage mit einem
Bremsdruckgeber weist einen Tandemhauptzylinder 2 und einen
hydraulischen Kraftverstärker 4 auf, die in einem gemeinsamen
Gehäuse 6 untergebracht sind. Der im rechten Teil der Zeich
nung dargestellte hydraulische Kraftverstärker 4 besteht im
wesentlichen aus einem Bremsventil 8 und einem Druckraum 10,
wobei in den Druckraum 10 über ein Bremspedal 12 ein hydrau
lischer Hilfsdruck einsteuerbar ist, der der jeweils auf das
Bremspedal 12 ausgeübten Betätigungskraft F proportional ist.
Der hydraulische Hilfsdruck wird von einer Pumpe 13 geliefert,
die mit einem Speicher 15 verbunden ist.
Das Bremsventil 8 ist als Schieberventil ausgebildet und
besteht aus einem Ventilgehäuse 14, in dem ein
Steuerschieber 16 gelagert ist. Der Steuerschieber 16 ist in
einer Bohrung des Ventilgehäuses 14 verschiebbar. Über einen
Doppelhebel 18 steht der Steuerschieber 16 in mechanischer
Verbindung mit einer Druckstange 20, die über das Bremspedal
12 direkt kraftbeaufschlagbar ist. Ein erster Hebel 22 des
Doppelhebels 18 ist einerseits im Gehäuse 6 gelagert und
greift andererseits in eine Ausnehmung der Druckstange 20 ein.
Am ersten Hebel 22 ist gelenkig ein zweiter Hebel 24 gelagert,
der sich einerseits am Steuerschieber 16 des Bremsventils 8
und andererseits am Verstärkerkolben 26 des hydraulischen
Kraftverstärkers 4 abstützt. Das obere Ende des ersten Hebels
22 ist dabei als Kugel ausgebildet, die von einem Einschraub
teil 28 aufgenommen ist, das unter Verwendung einer Dichtung
30 fest in das Gehäuse 6 eingeschraubt ist.
Der Verstärkerkolben 26 ist gedichtet gleitbar in einer Boh
rung 32 des Gehäuses 6 geführt. In dem zum Tandemhauptzylinder
2 gehörenden Gehäuseabschnitt ist ein erster Hauptzylinder
kolben 38 angeordnet, der dem Verstärkerkolben 26 zugeordnet
ist. Der erste Hauptzylinderkolben 38 weist ein Druckstück 40
auf, das in einer Ausnehmung 42 des Verstärkerkolbens 26
angeordnet ist und sich darin abstützt. Im Bereich des den
wirksamen Durchmesser bestimmenden Abschnittes des ersten
Hauptzylinderkolbens 38 sind axiale Durchgänge 44 vorgesehen,
denen eine Dichtmanschette 46 vorgesetzt ist, die ein Durch
strömen des Druckmediums durch die Durchgänge 44 in Richtung
der Arbeitskammer 48 des ersten Hauptzylinderkolbens ermög
licht und einen Durchfluß in umgekehrter Richtung verhindert.
Ein durch den ersten Hauptzylinderkolben 38 führender Kanal 50
verbindet die Arbeitskammer 48 mit einer zwischen dem Haupt
zylinderkolben 38 und dem Verstärkerkolben 26 gebildeten
Vorkammer 52 und ist mittels eines Zentralventils 54 ver
schließbar.
Das Gehäuse 6 weist im Bereich des Tandemhauptzylinders 2 eine
mehrfach abgestufte Bohrung auf, in der eine Rückstellhülse 60
axial verschiebbar angeordnet ist. Der erste Hauptzylinder
kolben 38 ist mit dem Abschnitt, der seinen wirksamen Durch
messer bestimmt, mittels der Dichtmanschette 46 abgedichtet
innerhalb der Rückstellhülse 60 verschiebbar angeordnet, so
daß die Vorkammer 52 einerseits vom Verstärkerkolben 26 und
andererseits vom ersten Hauptzylinderkolben 38 und der Rück
stellhülse 60 begrenzt ist. Letztere weist an ihrem pedalsei
tigen Ende einen radial nach innen ragenden Ansatz in Form
eines umlaufenden Ringbundes 62 auf. Etwa im mittleren Bereich
der Rückstellhülse 60 ist eine radiale Bohrung 64 vorgesehen,
die die Arbeitskammer 48 des ersten Hauptzylinderkolbens 38
mit einem Ringraum 66 verbindet, in den ein Anschluß 68
mündet, der zu einem ersten Bremskreis 70 führt. Zu beiden
Seiten des Ringraumes 66 sind Dichtungen 72, 74 vorgesehen,
die in entsprechenden Gehäusenuten angeordnet sind.
Am pedalfernen Ende der Rückstellhülse 60 ist ein radial nach
außen ragender Ringbund 76 vorgesehen, der in einen Bohrungs
abschnitt 78 vergrößerten Durchmessers ragt und gegenüber der
Bohrungswandung mittels einer Dichtung 80 abgedichtet ist.
Ein zweiter (Schwimm-)Hauptzylinderkolben 82 ist mit einem
ersten Abschnitt 84 über eine Dichtung 86 abgedichtet in der
Rückstellhülse 60 und mit einem zweiten Abschnitt 88 in einem
Bohrungsabschnitt 90 geführt. Der zweite Abschnitt 88 des
zweiten Hauptzylinderkolbens 82 weist wie der erste Hauptzy
linderkolben 38 Durchgänge 92 auf, denen eine Dichtmanschette
94 vorgesetzt ist, sowie einen Kanal 96, der mittels eines
Zentralventiles 98 verschließbar ist. Der zweite Hauptzylin
derkolben 82 und die Rückstellhülse 60 begrenzen eine vom
Bohrungsabschnitt 78 gebildete Vorkammer 100 des zweiten
Hauptzylinderkolbens. Das Gehäuse weist in diesem Bereich
einen Anschluß 107 auf, der mit einer Leitung verbindbar ist,
über die geregelter Hilfsdruck zuführbar ist. Ein weiterer
Anschluß 104 ist im Bereich der Arbeitskammer 106 des zweiten
Hauptzylinderkolbens 82 vorgesehen, um die Arbeitskammer 106
mit einem zweiten Bremskreis 108 zu verbinden.
Im folgenden ist die prinzipielle Wirkungsweise des in Fig. 1
dargestellten Bremsdruckgebers beschrieben, wobei von der in
der Zeichnung dargestellten Ausgangsstellung des Bremsdruck
gebers ausgegangen wird, die dem Bremslösezustand entspricht:
In diesem Zustand sind die Zentralventile 54, 98 geöffnet, so
daß die Arbeitskammern 48, 106 über Leitungen 49, 107 und über
ein 3/2-Wegeventil 109 mit einem drucklosen Behälter 110
verbunden sind. Wird nun eine Betätigungskraft F auf das
Bremspedal 12 ausgeübt, so verschiebt sich die Druckstange 20
des hydraulischen Kraftverstärkers 4 in Betätigungsrichtung,
wobei das untere Ende des ersten Hebels 22 im Uhrzeigersinn um
seine Lagerstelle am oberen Ende geschwenkt wird. Da der
zweite Hebel 24 durch einen Bolzen am ersten Hebel gelagert
ist und sich am Steuerschieber 16 des Bremsventils 8 abstützt,
wird bei einer Axialverschiebung der Druckstange 20 der zweite
Hebel 24 des Doppelhebels 18 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt,
so daß der Steuerschieber 16 des Bremsventils eine entspre
chende Bewegung in Betätigungsrichtung ausführt. Eine Ver
schiebung des Steuerschiebers 16 hat zunächst zur Folge, daß
der Druckraum 10 des hydraulischen Kraftverstärkers 4 vom
drucklosen Nachlaufbehälter 110 getrennt wird, mit dem er über
eine Leitung 111 in Verbindung steht. Eine weitere Verschie
bung des Steuerschiebers 16 des Bremsventils 8 führt dazu, daß
Druckmittelkanäle zwischen der Druckquelle 13 bzw. 15 und dem
Druckraum 10 des hydraulischen Kraftverstärkers 4 geöffnet
werden, so daß sich im Druckraum ein hydraulischer Druck
aufbaut, der der jeweils auf das Bremspedal 12 ausgeübten
Betätigungskraft F entspricht.
Nachdem der im Druckraum 10 des hydraulischen Kraftverstärkers
4 eingestellte Druck ein gewisses Niveau überschritten hat,
wird sich der Verstärkerkolben 26 des hydraulischen Kraft
verstärkers 4 und infolgedessen der erste Hauptzylinderkolben
38 in Betätigungsrichtung verschieben, so daß das Zentral
ventil 54 geschlossen wird und sich in der Arbeitskammer 48
ein Druck aufbaut. Dadurch wird auch der zweite Hauptzylin
derkolben 82 verschoben, so daß sich dessen Zentralventil 98
schließt und in der Arbeitskammer 106 sowie im zugehörigen
Bremskreis 108 ein Druck aufgebaut wird.
Im Fall einer Blockiertendenz, die mittels einer hier nicht
näher beschriebenen, an sich bekannten elektronischen Einrich
tung festgestellt wird, wird das Ventil 109 betätigt, so daß
die Vorkammern 52, 100 vom drucklosen Behälter 110 getrennt
werden und über die Leitung 112 den Vorkammern 52, 100 gere
gelter Druck zugeführt wird, was dazu führt, daß über die
entsprechenden Durchgänge 44, 92 in den Hauptzylinderkolben
38, 82 die entsprechenden Bremskreise beaufschlagt werden.
Ferner wirkt der geregelte Druck auf die wirksamen Kreisring
flächen der Rückstellhülse 60 in den Vorkammern. Da die wirk
same Kreisringfläche der Rückstellhülse 60 in der Vorkammer
100 größer ist als in der Vorkammer 52, wird die Rückstell
hülse 60 in einer Stellung gehalten bzw. in eine Stellung
gebracht, in der sie für den Verstärkerkolben 26 einen An
schlag bildet, so daß noch ein ausreichender Reservehub zur
Verfügung steht.
Bei der in Fig. 2 gezeigten weiteren Ausführungsform eines
Bremsdruckgebers erfüllt die Rückstellhülse eine zusätzliche
Funktion, indem sie für einen Übersetzungssprung bei Ausfall
der Hilfsenergie eingesetzt wird. Soweit der Bremsdruckgeber
gemäß Fig. 2 mit dem in der Fig. 1 dargestellten Bremsdruck
geber übereinstimmt, wird auf eine wiederholte Beschreibung
der entsprechenden Merkmale verzichtet.
Im Unterschied zu der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
ist der wirksame Außendurchmesser der Rückstellhülse 120
geringer als der des Verstärkerkolbens 122. Außerdem ist bei
dem Bremsdruckgeber gemäß Fig. 2 ein zusätzliches Sprungventil
144 vorgesehen, welches über eine Leitung 146 mit der Vor
kammer 148 des ersten Hauptzylinderkolbens 38 und über eine
Leitung 150 mit dem ersten Bremskreis 70 verbunden ist. Eine
dritte Leitung 152 verbindet das Sprungventil 144 mit dem
Behälter 110 und über eine vierte Leitung 154 kann dem Sprung
ventil geregelter Druck zugeführt werden. Ein Gehäuseanschluß
156 mündet in einen von einem Ringbund 126 der Rückstellhülse
120 begrenzten Raum 158. Von diesem Anschluß 156 führt eine
Leitung 160, in die eine schaltbare Drossel 162 geschaltet
ist, zum Behälter 110. Wird das 3/2-Wegeventil 109 bei dieser
Ausführungsform betätigt, trennt es eine zur Vorkammer 100
führende Leitung 174 von der zum drucklosen Behälter 110
führenden Leitung 172. Gleichzeitig wird der Vorkammer 100
über die Leitungen 112 und 174 und dem Sprungventil 144 über
die Zweigleitungen 112 und 154 geregelter Druck zugeführt. Ein
weiterer Unterschied dieser Ausführungsform gegenüber der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform besteht darin, daß der
zweite Hauptzylinderkolben 180 in dem in der Rückstellhülse
geführten Abschnitt Durchgänge 182 aufweist, die mit einer
Dichtmanschette 184 versehen sind, die ein Überströmen von
Druckmedium aus der Vorkammer 100 in die Arbeitskammer 48
ermöglicht.
Im folgenden ist die Arbeitsweise des in Fig. 2 dargestellten
Bremsdruckgebers beschrieben, wobei wiederum von der darge
stellten Ausgangsstellung ausgegangen wird, die der Bremslöse
stellung entspricht:
Wird bei dieser Ausführungsform auf das Bremspedal 12 eine
Fußkraft ausgeübt, so wird über das Bremsventil 8 ein der
Fußkraft proportionaler Druck in den Druckraum 10 eingesteu
ert. Dieser wirkt auf den Verstärkerkolben 122 und verschiebt
diesen in Betätigungsrichtung. Da das Sprungventil 144 hierbei
wegen des in der Leitung 154 anstehenden Druckes geschlossen
ist, wird aus der Vorkammer 148 Druckmedium durch die Durch
gänge 44 im ersten Hauptzylinderkolben 38 bzw. das geöffnete
Kugelventil des Sprungventils 144 in den zugehörigen Brems
kreis 70 verdrängt. Da die Vorkammer 100 des zweiten Haupt
zylinderkolbens 180 in diesem Zustand über die Leitung 174 und
das geöffnete 3/2-Wegeventil 109 mit dem Behälter 110 in
Verbindung ist, kann sich die Rückstellhülse 120 mit dem
Hauptzylinderkolben mitbewegen. Dabei kann aus dem Behälter
110 über die Leitung 160 und die Drossel 162 Druckmedium in
den Raum 158 nachgesaugt werden. Wird nun im Regelfall das
3/2-Wegeventil 109 geschaltet, wird die Leitung 172 zum Behäl
ter 110 abgeschlossen und der geregelte Druck über die Lei
tungen 112, 174 in der Vorkammer 100 des zweiten Hauptzylin
derkolbens 180 wirksam. Dadurch wird die Rückstellhülse 120 in
ihre Rückstellstellung gebracht, in der sie einen Anschlag für
den Verstärkerkolben 122 bildet.
Bei Ausfall der Hilfsenergie öffnet das Sprungventil 144, da
in der Leitung 154 kein auf den Kolben des Sprungventiles
wirksamer Druck mehr ansteht, so daß das bei Betätigung des
Bremspedals vom Verstärkerkolben 122 verdrängte Volumen über
die Leitung 146, das Sprungventil 144, und die Leitung 152 zum
Behälter 110 abfließen kann. In diesem Zustand ist daher nur
die Fläche des ersten Hauptzylinderkolbens 38 wirksam, der vom
Verstärkerkolben 122 mechanisch in der Rückstellhülse 120
verschoben wird und dadurch in der Arbeitskammer des ersten
Kreises einen Druck aufbaut, was zu einer Verschiebung auch
des zweiten Hauptzylinderkolbens 180 und damit zum Druckaufbau
im zweiten Kreis führt.
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform entspricht weitest
gehend der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform. Es sind
nachfolgend daher nur die gegenüber der Fig. 2 unterschied
lichen Merkmale beschrieben:
Anstelle der Drossel 162 ist bei der Ausführung gemäß Fig. 3
ein 2/2-Wegeventil 190 vorgesehen, das über das 3/2-Wegeventil
109 vom geregelten Druck geschaltet wird. Als weiterer Unter
schied ist bei dieser Ausführungsform eine Verbindung vom Raum
158 zur Arbeitskammer 48 des ersten Hauptzylinderkreises
vorgesehen, welche von einem zwischen der Rückstellhülse 192
und dem Gehäuse gebildeten Kanal 194 gebildet ist. In diese
Verbindung ist ein zur Arbeitskammer 48 des ersten Hauptzylin
derkreises hin offenes Rückschlagventil 196 geschaltet, wel
ches als Manschettendichtung ausgebildet ist, wobei die Man
schettendichtung in einer Gehäusenut 198 angeordnet ist.
Wird nun im Regelfall in die Vorkammer 100 geregelter Druck
eingesteuert, so wird bei geschlossenem Ventil 190 Volumen aus
dem Raum 158 über den Kanal 194 und das Rückschlagventil 196
in den ersten Bremskreis verdrängt, bis die Rückstellhülse 192
in ihrer Endstellung anschlägt. Danach strömt weiter Druck
mittel über die am Hauptzylinderkolben 180 vorgesehenen Durch
gänge 182 über die Dichtmanschette 94. Bei Ausfall der Hilfs
energie erfolgt ein Übersetzungssprung, wie er in Verbindung
mit der Ausführungsform gemäß Fig. 2 beschrieben ist.
Claims (12)
1. Schlupfgeregelte Bremsanlage für Kraftfahrzeuge mit ei
nem Bremsdruckgeber, der einen durch hydraulischen
Hilfsdruck in Betätigungsrichtung verschiebbaren Ver
stärkerkolben aufweist, und einen Hauptzylinder, der ei
nen dem Verstärkerkolben zugeordneten Hauptzylinderkol
ben aufweist, und mit einer axial verschiebbaren Rück
stellhülse, die vom hydraulischen Hilfsdruck beauf
schlagbar ist, um den Verstärkerkolben (bzw. den Haupt
zylinderkolben) in eine definierte Stellung zu bringen,
wobei der dem Verstärkerkolben zugeordnete Hauptzylin
derkolben mit seinem den wirksamen Durchmesser bestim
menden Abschnitt innerhalb der Rückstellhülse angeordnet
ist, und wobei der Hauptzylinder einen weiteren
(Schwimm-)Kolben aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der weitere (Schwimm-)Kolben (82,
180) einen Kolbenabschnitt aufweist, der abgedichtet in
der Rückstellhülse (60, 120, 192) geführt ist und zusam
men mit der Rückstellhülse eine Vorkammer (100) des wei
teren (Schwimm-)Kolbens (82, 180) begrenzt.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rückstellhülse (60, 120, 192)
zumindest einen radialen Durchgang, insbesondere eine
radiale Bohrung (64) aufweist, die im Bereich der Ar
beitskammer (48) des dem Verstärkerkolben (26, 102) zu
geordneten Hauptzylinderkolbens (30) angeordnet ist.
3. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die
Rückstellhülse einen Anschlag bildet, der mit einem ge
häusefesten Anschlag zusammenwirkt, dadurch ge
kennzeichnet, daß der gehäusefeste Anschlag
im Bereich der Vorkammer (100) des weiteren Hauptzylin
derkolbens (82, 180) vorgesehen ist.
4. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Rückstellhül
se (60, 120, 192) einen Anschlag (62) für den Hauptzy
linderkolben (38) aufweist.
5. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der wirksame
Durchmesser bzw. die wirksame Fläche des Verstärkerkol
bens (122) größer ist als der wirksame Außendurchmesser
bzw. die wirksame Fläche der Rückstellhülse (120, 192)
im Bereich der Vorkammer (148) des Hauptzylinderkolbens
(38) und daß in einer Verbindungsleitung (152, 146) von
einem drucklosen Behälter (110) zur Vorkammer (148) ein
Ventil (144) angeordnet ist, um die Vorkammer (148) vom
Behälter (110) zu trennen.
6. Bremsanlage nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ventil (Sprungventil 144) in
Abhängigkeit vom Druck in der Arbeitskammer des ersten
Hauptzylinderkolbens (38) bzw. im zugeordneten Brems
kreis und vom geregelten Druck schaltbar ist.
7. Bremsanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorkammer (100) des
weiteren Hauptzylinderkolbens (180) über eine Ventilan
ordnung (109) entweder mit dem drucklosen Behälter (110)
verbindbar oder mit geregeltem Druck beaufschlagbar ist.
8. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des weiteren
Hauptzylinderkolbens (180) die Rückstellhülse (120, 192)
mit dem Gehäuse (6) einen sich bei Bewegung der Rück
stellhülse in Betätigungsrichtung vergrößernden, abge
dichteten (Sperr-)Raum (158) bildet, der über eine Ven
tilanordnung (162, 190) mit dem drucklosen Behälter
(110) verbunden ist.
9. Bremsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem (Sperr-)Raum (158) und
der Arbeitskammer (48) des Hauptzylinderkolbens eine
Verbindung (194) vorgesehen ist, in die ein zur Arbeits
kammer (48) hin öffnendes Rückschlagventil (196) ge
schaltet ist.
10. Bremsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindung von einem zwischen
der Rückstellhülse (192) und dem Gehäuse (6) vorgesehe
nen Kanal (194) gebildet ist.
11. Bremsanlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Rückschlagventil (196)
als Manschettendichtung ausgebildet ist.
12. Bremsanlage nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Manschettendichtung in einer
Gehäusenut (198) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19863620186 DE3620186C2 (de) | 1986-06-16 | 1986-06-16 | Schlupfgeregelte Bremsanlage für Kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863620186 DE3620186C2 (de) | 1986-06-16 | 1986-06-16 | Schlupfgeregelte Bremsanlage für Kraftfahrzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3620186A1 DE3620186A1 (de) | 1987-12-17 |
DE3620186C2 true DE3620186C2 (de) | 1996-02-29 |
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ID=6303093
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863620186 Expired - Fee Related DE3620186C2 (de) | 1986-06-16 | 1986-06-16 | Schlupfgeregelte Bremsanlage für Kraftfahrzeuge |
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DE (1) | DE3620186C2 (de) |
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DE4138930A1 (de) * | 1991-11-27 | 1993-06-03 | Teves Gmbh Alfred | Hauptzylinder geeignet fuer eine blockiergeschuetzte hydraulische bremsanlage |
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DE3338251A1 (de) * | 1983-10-21 | 1985-05-02 | Alfred Teves Gmbh, 6000 Frankfurt | Hydraulische kraftfahrzeugbremsanlage |
DE3347618A1 (de) * | 1983-12-30 | 1985-07-18 | Daimler-Benz Ag, 7000 Stuttgart | Hydraulische zweikreis-bremsanlage fuer strassenfahrzeuge |
-
1986
- 1986-06-16 DE DE19863620186 patent/DE3620186C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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DE3620186A1 (de) | 1987-12-17 |
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