DE3610352A1 - Hydraulische bremsanlage - Google Patents
Hydraulische bremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, mit einem hydraulischen
Kraftverstärker und einem dem Kraftverstärker nachgeschalteten
Hauptzylinder, bei der der Druckraum des Kraftverstärkers
mit einem von der Stellung eines pedalbetätigbaren
Bremsventils abhängigen Fremddruck beaufschlagbar
ist und bei der eine mit dem dynamischen Druck beaufschlagbarer
Hilfszylinder, beispielsweise ein Füllstufenzylinder
vorgesehen ist, mit dessen Hilfe der Arbeitskammer
des Hauptzylinders in der Anbremsphase zusätzliches
Druckmittel zuführbar ist.
Beispielsweise in der älteren Anmeldung P 30 16 683.7 ist
eine hydraulische Bremsanlage vorgeschlagen, die über
einen Tandemhauptzylinder verfügt, dem ein hydraulischer
Kraftverstärker vorgeschaltet ist. Jeweils eine Kammer des
Tandemhauptzylinders steht über eine Bremsleitung unter
Zwischenschaltung eines sogenannten Wechselventils mit
Radbremszylindern in Verbindung.
Radbremszylinder heutiger Fahrzeugbremsen haben in der
Regel die Eigenschaft, daß sie ein mehr oder weniger
großes Maß an Bremsflüssigkeit aufnehmen, bevor der Belag
an der Bremsscheibe zur Anlage kommt.
Herkömmliche Bremsanlagen, bei denen über einen dem Hauptzylinder
vorgeschalteten hydraulischen Kraftverstärker
eine Erhöhung des Bremsdrucks stattfindet, weisen daher
infolge des Schluckvolumens der Radbremszylinder den Nachteil
auf, daß die Hauptzylinderkolben einen gewissen Weg
ausführen müssen, bevor überhaupt eine Bremswirkung einsetzt.
Ferner äußert sich in diesem Zusammenhang der Losbrecheffekt
dadurch, daß sich der Verstärkerkolben erst
bei einem relativ hohen Druck im Druckraum des hydraulischen
Kraftverstärkers in Bewegung setzt, wobei sich die
Reibkräfte des Dichtungsmaterials vom Übergang von der
Haftreibung in Gleitreibung schlagartig vermindern, so daß
ein mehr oder weniger abrupter Bremsdruckanstieg in den
Arbeitskammern des Hauptzylinders einsetzt, was dadurch
begünstigt wird, daß infolge des Schlupfvolumens zunächst
ein entsprechender Gegendruck in den Bremskreisen fehlt.
Zur Vermeidung dieses Funktionsnachteils sind in der
älteren Patentanmeldung P 30 16 683.7 die hydraulisch betätigbaren
Wechselventile vorgesehen, die in der Bremslösestellung,
d. h., im drucklosen Zustand der Arbeitskammern
des Hauptzylinders die Bremsleitungen zwischen den
Arbeitskammern und den Radbremszylindern absperren, wobei
die Wechselventile außerdem an den Druck des hydraulischen
Kraftverstärkers angeschlossen sind.
Wenn ein pedalbetätigbares Bremsventil des hydraulischen
Kraftverstärkers angesteuert wird, so wird bekanntlich
zunächst eine Verbindung zwischen dem Druckraum und einem
drucklosen Nachlaufbehälter verschlossen, während nach
einem darüber hinausgehenden Steuerweg die Druckzufuhr zum
Druckraum zunächst teilweise geöffnet wird. Dadurch baut
sich im Druckraum des hydraulischen Kraftverstärkers
zunächst ein relativ kleiner Druck auf, der zwar noch
nicht dazu ausreicht, den Verstärkerkolben in Bewegung zu
setzen, aber bereits über die am Druckraum angeschlossenen
Wechselventile zu den Radbremszylindern gelangt. Dadurch
wird bei dem älteren Vorschlag bereits unter geringem
Druck stehendes Medium zu den Radbremszylindern geleitet,
was dazu führt, daß die Radbremszylinder unter Aufnahme
eines gewissen Schluckvolumens die systembedingten Totwege
überwinden. Durch eine geeignete Dimensionierung der
Bremsanlage läßt sich erreichen, daß die Totwege dann
überwunden sind, wenn der Druck im Druckraum des hydraulischen
Kraftverstärkers gerade so groß ist, daß sich der
Verstärkerkolben in Bewegung setzt. Dadurch erfolgt auf in
den Arbeitskammern des Tandemhauptzylinders ein Druckaufbau.
Die hydraulisch betätigbaren Wechselventile gemäß dem
älteren Vorschlag sind ferner so aufgebaut, daß sie
umschalten, wenn der Druck in den Arbeitskammern des
Hauptzylinders den Druck im dynmaischen Bremskreis übersteigt.
Bei diesem Umschaltdruck wird eine freie Verbindung
zwischen den Radbremszylindern und den Arbeitskammern
des Tandemhauptzylinders hergestellt, während die Verbindung
zwischen dem Druckraum des hydraulischen Kraftverstärkers
und den Radbremszylindern unterbrochen wird.
In bestimmten Anwendungsfällen ist es erwünscht, daß bereits
eine geringe Bremswirkung an den Radbremsen einsetzt,
auch wenn die Arbeitskammern des Hauptbremszylinders
noch drucklos sind. Eine derartige Funktionsweise ist
insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit einem automatischen
Getriebe vorteilhaft, da man ein derartiges Fahrzeug bereits
mit einer relativ geringen Betätigungskraft am
Bremspedal auch bei eingelegter Fahrstufe in der Ruhestellung
halten kann.
In der deutschen Patentanmeldung P 32 15 954.4 ist eine
hydraulische Bremsanlage bekannt, bei der ein Bremsdruckgeber
zur Betätigung von Radzylindern vorgesehen ist. Der
Bremsdruckgeber besteht im wesentlichen aus einem hydraulischen
Kraftverstärker und einem dem hydraulischen Kraftverstärker
nachgeschalteten Hauptzylinder. Der Hauptzylinder
verfügt über einen Hauptzylinderkolben mit einem relativ
geringen Durchmesser während der Verstärkerkolben einen
größeren Durchmesser besitzt. Innerhalb des Verstärkerkolbens
ist ein Bremsventil angeordnet, duch das in Abhängigkeit
von der jeweils auf das Bremspedal ausgeübten
Kraft ein hydraulischer Druck im Druckraum des hydraulischen
Kraftverstärkers einstellbar ist.
Dem Bremsdruckgeber ist nebengeordnet ein Hilfszylinder,
in dem ein Kolben gegen die Kraft einer Druckfeder verschiebbar
gedichtet geführt ist. Der im Hilfszylinder
geführte Kolben ist mit einer Stirnfläche mit dem jeweils
im Druckraum des hydraulischen Kraftverstärkers vorherrschende
Druck beaufschlagt, während der die Druckfeder
aufnehmende Raum mit der Arbeitskammer des Hauptzylinders
verbunden ist. Da der Kolben innerhalb des Hilfszylinders
einen wesentlichen geringeren Durchmesser als der Durchmesser
des Verstärkerkolbens hat, wird der Kolben bereits
bei sehr niedrigen Drücken im Druckraum des hydraulischen
Kraftverstärkers verschoben, so daß ein entsprechendes
Vorfüllvolumen in die Bremsbetätigungsorgane eingeleitet
wird, bevor sich der Verstärkerkolben mit dem daran gekoppelten
Hauptzylinderkolben in Bewegung setzt. Zwischen den
Kolben des Bremsdruckgebers ist eine Gehäuseringraum gebildet,
der über eine entsprechende Druckleitung mit einem
drucklosen Nachlaufbehälter in Verbindung steht.
Bei der beschriebenen Bremsanlage kann es beim Vorliegen
bestimmter Randbedingungen ohne weiteres auftreten, daß sich
der Kolben des Hilfszylinders früher oder später
bewegt als der Verstärkerkolben, so daß der gewünschte
Vorfülleffekt unter Umständen nicht eintritt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Bremsanlage der eingangs genannten Gattung mit
baulich einfachen Mitteln derart weiterzubilden, daß zum
einen der gewünschte Vorfülleffekt mit Sicherheit eintritt
und zum anderen eine genaue Synchronisierung der Bewegung
des Kolbens der Hauptzylindereinheit mit dem Stufenkolben
des Füllstufenzylinders stattfindet.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine
Kammer zwischen den beiden Kolbenstufen des Füllstufenzylinders
über eine Ventileinheit mit einem drucklosen Nachlaufbehälter
verbindbar ist und daß der Ventileinheit als
Regelgröße der Radzylinderdruck zugeführt wird.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Anmeldungsgegenstandes
sieht vor, daß die Ventileinheit über einen Ventildurchgang
verfügt, der normalerweise eine Offenstellung einnimmt
und durch den im Druckraum des hydraulischen Kraftverstärkers
vorherrschenden Druck in eine Sperrstellung
schaltbar ist. Wie bereits dargelegt, ist vorgesehen, daß
der Ventildurchgang durch den Radzylinderdruck in Öffnungsrichtung
des Ventildurchgangs druckbeaufschlagbar
ist. Alternativ zu einer derartigen Ausgestaltung könnte
allerdings auch vorgesehen sein, daß der Ventildurchgang
durch eine vom Radzylinderdruck unabhängige Steuergröße
beeinflußt wird.
Konstruktiv besonders einfach ist es, wenn die Ventileinheit
über einen als Stufenkolben ausgebildeten Ventilschieber
verfügt, dessen Kolbenstufe mit geringerem Durchmesser
als Ventilschließglied ausgebildet ist und dessen
Kolbenstufen mit größerem Durchmesser zwei Gehäusekammern
begrenzt, von denen die eine mit dem Radzylinder und die
andere mit dem Druckraum des hydraulischen Kraftverstärkers
verbunden ist. Im Hinblick auf eine kostengünstige
Fertigung des Gerätes ist vorzugsweise vorgesehen, daß die
wirksamen Flächen der Kolbenstufe mit größerem Durchmesser
des Ventilschiebers gleichgroß sind und daß in der mit dem
Radzylinder verbundenen Kammer eine den Ventildurchgang
der Ventileinheit in Öffnungsrichtung beaufschlagende
Druckfeder angeordnet ist. Die Druckfeder übt dabei auf
den Stufenkolben der Ventileinheit eine durch die Federrate
vorgegebene Steuerkraft aus und sorgt andererseits
dafür, daß der Stufenkolben der Ventileinheit im bremsfreien
Betrieb des Kraftfahrzeuges jedenfalls eine definierte
Endstellung einnimmt. Die auf den Stufenkolben der
Ventileinheit einwirkende Steuerkraft läßt sich durch eine
Variation der Kraft der Druckfeder verändern. Zu diesem
Zweck ist vorgesehen, daß die Kraft der Druckfeder einstellbar
ist.
Zweckmäßigerweise ist in den Druckmittelweg vom Verstärkerraum
zum Füllstufenzylinder ein Ventil, beispielsweise
ein 3/2-Wegeventil eingeschaltet, über das der Druckraum
des Füllstufenzylinders an den Behälter anschließbar ist.
Mit Vorteil weist der Füllstufenzylinder drei Kammern auf,
von denen die Füllstufenkammer unmittelbar an den Bremskreis,
der Druckraum an den Verstärkerraum und die Steuerkammer
über das Regelventil an den Rücklauf angeschlossen
ist, wobei die Ventilkammer des Regelventils über eine
Steuerleitung mit dem Druckraum in Verbindung steht.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung anhand der
beigefügten Abbildungen eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung hervor.
Nach Fig. 1 besteht die erfindungsgemäße Bremsanlage im
wesentlichen aus einem pedalbetätigten langgestreckten
hydraulischen Bremsdruckgeber, der in seiner Gesamtheit
mit 1 bezeichnet ist, aus einer Hilfsdruckquelle 2, einem
Vorrats- und Druckausgleichsbehälter 3 und aus elektromagnetisch
betätigbaren 2/2-Wegeventilen 4-6, über die die
Radbremsen bzw. Vorder- und Hinterräder VR, VL, HR und HL in
drei hydraulisch getrennten Bremskreisen angeschlossen
sind. Die Ventile 4-6 sind normalerweise, d. h. solange
sie nicht erregt sind, auf Durchlaß geschaltet. Ferner ist
eine von den Vorder- und von den Hinterrädern VR, VL, HR, HL
zu dem Ausgleichsbehälter 3 führende Rücklaufleitung 10
vorhanden, die jedoch mit Hilfe von drei weiteren
2/2-Wegeventilen 7-9 von den Radbremszylindern abgetrennt
ist, solange die Ventile 7-9 nicht erregt sind.
Der Bremsdruckgeber 1 setzt sich wiederum aus einem
hydraulischen Bremskraftverstärker 11 und aus einer Hauptzylinderanordnung
12 sowie aus einer Positionierungseinrichtung
13 zusammen.
An den Bremskraftverstärker 11 ist ein Bremskreis, nämlich
der Hinterrad-Bremskreis 14, direkt angeschlossen, während
die beiden Arbeitsräume 15 und 16 der Hauptzylinderanordnung
12, die hier als Tandem-Hauptzylinder ausgebildet
ist, über separate Bremskreise 17 und 18 jeweils mit einem
Vorderrad VR bzw. VL verbunden sind. Die beiden Hauptzylinderkreise
einer derartigen Anordnung werden als
statische Druckmittelkreise, der Hinterachskreis als dynamischer
Druckmittelkreis bezeichnet, weil in diesem Kreis
14 der Druck von der Stellung eines über ein Gestänge 41
pedalbetätigten Regelventiles 19 bestimmt wird, welches je
nach Verschiebung eines Ventilkolbens 20 mehr oder weniger
Druck aus der Hilfsenergiequelle 2 in den Verstärkerraum
21 und von dort in den Bremskreis 14 einströmen läßt.
Der bei Betätigung eines Bremspedales 22 im Verstärkerraum
21 aufgebaute bzw. durch das Regelventil 19 eingesteuerte
Druck wirkt gleichzeitig auf die Kolben 42, 43 der Hauptzylinderanordnung
12 und führt, wie ohne weiteres verständlich ist,
zum Aufbau von Bremsdruck in den Arbeitsräumen
15 und 16 der beiden statischen Bremskreise 17, 18,
die zu den Vorderrädern VR und VL führen. In einer Vorkammer
23 der Hauptzylinderanordnung 12 herrscht zunächst
noch Atmosphärendruck, weil diese Kammer über ein sogen.
Hauptventil 24 in der Ruhestellung, in der das Ventil
nicht erregt ist, mit dem Druckausgleichsbehälter 3 in
Verbindung steht.
An jedem Rad VL, VR, HL, HR des mit der erfindungsgemäßen
Bremsanlage ausgerüsteten Fahrzeugs befindet sich ein Sensor
S 1-S 4, der z. B. als induktiver Meßwertaufnehmer ausgebildet
ist und der Informationen über das Raddrehverhalten
in einen elektronischen Regler 38 einspeist. Die
entsprechenden Eingänge des Reglers 38 sind mit E s
gekennzeichnet. Dieser Regler enthält u. a. eine elektronische
Verknüpfungslogik in Form von festverdrahteten oder
programmierbaren Schaltkreisen, wie Microprozessoren, und
erzeugt nach Auswertung der Sensorsignale Steuerbefehle,
die an den Ausgängen A 1-A 6 und HV anstehen und über
nicht gezeigte Signalleitungen zu den entsprechenden Magnetventilen
4-9, 24 und 25 weitergeleitet werden.
Beim Einsetzen der Bremsschlupfregelung werden beide Ventile
24 und 25 umgeschaltet. Dadurch wird ein von dem Verstärkerraum
21 in die Vorkammer 23 führender Druckmittelweg
26 freigegeben, so daß Druckmittel in die Vorkammer 23
einströmt. Durch Anschlußkanäle 27, 28 wird dieser Druck zu
Ringkammern 29, 30 innerhalb der Hauptzylinderanordnung 12
weitergeleitet. Aus diesen Kammern wird Druck über am Umfang
der Kolben 42, 43 angeordnete Manschettendichtungen
31, 32, die die Funktion von Rückschlagventilen ausüben,
dynamisch in die Arbeitskammern 15, 16 eingespeist, die
mit den Radbremsen der Vorderräder in Verbindung stehen.
Der dynamisch eingesteuerte Druck führt gleichzeitig zum
Zurückstellen einer Positionierungshülse 33 der Positionierungseinrichtung
13, wodurch in bekannter Weise die
Kolben 42, 43 in der Hauptzylinderanordnung 12 eine
definierte Lage einnehmen.
Durch die dynamische Einsteuerung von Druckmittel in die
statischen Kreise der Vorderräder VR, VL und in die Ringkammer
30, die für den Rückstelldruck auf die Positionierungshülse
33 maßgeblich ist, wird auch bei häufigem
Druckabbau durch Abfluß von Druckmitteln über die umgeschalteten
Ventile 7 und 8 ein "Leerregeln" der Arbeitsräume
15 und 17 ausgeschlossen.
An den Bremskreis 18 ist über die Druckleitung 39 außerdem
ein Füllstufenzylinder 40 angeschlossen, der eine Stufenbohrung
44 aufweist, in der ein Stufenkolben 45 gegen die
Kraft einer Rückstellfeder 46 längsverschiebbar angeordnet
ist. Der Stufenkolben 45 teilt die Stufenbohrung 44 in
eine Füllstufenkammer 47, eine ringförmige Steuerkammer 48
und einen Druckraum 49 ein. Der Druckraum 49 ist über ein
3/2-Wegeventil 25 entweder mit dem Druckmittelweg 26 oder
der Rücklaufleitung 50 verbindbar. Die Steuerkammer 48 ist
an ein Regelventil 51 angeschlossen, das über die mit dem
Druckraum 49 verbundene Steuerleitung 52 ansteuerbar ist.
Das Regelventil ist in Fig. 2 näher dargestellt und weist
die vier Anschlüsse A bis D auf. Es stellt die Verbindung
der Steuerkammer 48 mit der zum Behälter 3 führenden Rücklaufleitung
10 her, wenn sich im Druckraum 49 der geregelte
Druck eingestellt hat und dieser Druck auch über die
Steuerleitung 52 am Anschluß C des Regelventils 51 anliegt.
Die Bewegung des Ventilschiebers 53 des Steuerventils
wird jedoch auch gleichzeitig vom Druck in der Füllstufenkammer
47 bestimmt, die über die Druckleitung 39 mit
dem Bremskreis 18 bzw. dem Arbeitsraum 16 des Hauptzylinders
12 verbindbar ist und die auch über die Zweigleitung
54 an die Federkammer 55 des Regelventils 51 angeschlossen
ist. Im drucklosen Zustand ist der Eingang A des Regelventils
51 mit dem Ausgang B verbunden, wobei der Ringraum
56 an den Behälter 3 angeschlossen ist. Wird das Bremspedal
22 betätigt, dann wird die Füllstufenkammer 47 mit
Druck beaufschlagt und ebenso auch der Steuereingang C des
Regelventils 51, da über den Druckmittelweg 26 und das
3/2-Wegeventil 25 auch der Druckraum 49 beaufschlagt wird. Der
Durchgang von A nach B des Regelventils 51 wird nun abgesperrt,
bis der Hauptzylinderdruck bzw. der Druck im
Bremskreis 18 am Steuereingang D das Regelventil 51 aufsteuert
und sich ein Gleichgewichtszustand einstellt. Es
wird also mit steigendem Druck im Verstärkerraum 21 das
Volumen im Ringraum 56 in den Behälter 3 abgelassen und
das Füllvolumen den Bremskreisen dosiert zugeführt. Wird
das Bremspedal 22 zurückbewegt, dann sinkt der Druck am
Steuereingang C, die Verbindung von A nach B wird wieder
hergestellt und der Stufenkolben 45 kann in seine Ausgangsposition
zurücklaufen.
Bei einem Defekt im Hilfsenergieversorgungssystem 2, das
hier aus einer Druckmittelpumpe 35 mit dem zugehörigen
Rückschlagventil 34 und aus einem Druckmittelspeicher 36
besteht, spricht die Druckwarnschaltung 37 an, meldet
diesen Zustand dem elektrischen Regler 38 der Bremsanlage
und führt, je nach Höhe des Restdruckes, zur Teilstillegung
oder Abschaltung der Bremsschlupfregelung. Die
Druckwarnschaltung 37 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
der Erfindung notwenig, weil die Hilfsenergie auch
bei normaler, ungeregelter Bremsung zur Bremskraftverstärkung
in den statischen Druckkreisen 17, 18 und zur Bremsdruckerzeugung
in dem dynamischen Bremskreis 14 verwendet
wird.
Defekte im dynamischen Druckmittelweg innerhalb des Bremsdruckgebers 1,
z. B. ein Defekt im Verstärkerraum 21 oder
in der Leitung 26, ein undichtes Hauptventil 24 oder ein
nichtöffnendes Hauptventil 24 werden dagegen erfindungsgemäß
durch die Wegmessung oder Lageermittlung der
Positionierungshülse 33 festgestellt. Verhindert nämlich
ein Leck oder ein Defekt im Druckmittelweg die Einströmung
von dynamischem Druck in die Ringkammer 30, führt dies bei
der Bremsschlupfregelung zu einer Verringerung des Volumens
in den Arbeitsräumen 15, 16 und zu einer erheblichen
Verschiebung der Positionierungshülse 33 nach links, bezogen
auf die Abbildung, wodurch dann schließlich - wenn das
restliche Druckmittelvolumen in den Vorderradkreisen zu
gering wird, ein nicht dargestellter Schalter verschoben
wird, den Signalweg öffnet und ein Fehlersignal über den
Eingang E 2 des elektronischen Reglers 38 einspeist.
Dadurch wird über die angedeuteten Ausgänge A 1-A 6
und HV, die zu den Schaltventilen 4-9 und zu den Ventilen
24 und 25 führen, die Bremsanlage teilstillgelegt
oder vollständig abgeschaltet.
- Auflistung der Einzelteile
1 Bremsdruckgeber
2 Hilfsdruckquelle
3 Vorrats- und Druckausgleichsquelle
4 bis 9 2/2-Wegeventil
10 Rücklaufleitung
11 Bremskraftverstärker
12 Hauptzylinderanordnung
13 Positionierungseinrichtung
14 Hinterrad-Bremskreis
15, 16 Arbeitsraum
17, 18 Bremskreis
19 Druck-Regelventil
20 Ventilkolben
21 Verstärkerraum
22 Bremspedal
23 Vorkammer
24 Hauptventil
25 3/2-Wegeventil
26 Druckmittelweg
27, 28 Anschlußkanal
29, 30 Ringkammer
31, 32 Dichtmanschette
33 Positionierungshülse
34 Rückschlagventil
35 Druckmittelpumpe
36 Druckmittelspeicher
37 Druck-Warnschalter
38 elektronischer Regler
39 Druckleitung
40 Füllstufenzylinder
41 Gestänge
42, 43 Kolben
44 Stufenbohrung
45 Stufenkolben
46 Rückstellfeder
47 Füllstufenkammer
48 Steuerkammer
49 Druckraum
50 Rücklaufleitung
51 Regelventil
52 Steuerleitung
53 Ventilschieber
54 Zweigleitung
55 Federkammer
56 Ringraum
57 Kolbenstufe mit kleiner Wirkfläche
58 Kolbenstufe mit großer Wirkfläche
59 Ventildurchgang
60 Ventilschließglied
61 Ventilkammer
62 Druckfeder
63 Zweigleitung
Claims (8)
1. Hydraulische Bremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit einem hydraulischen Kraftverstärker und
einem dem Kraftverstärker nachgeschalteten Hauptzylinder,
bei der der Druckraum des Kraftverstärkers
mit einem von der Stellung eines pedalbetätigbaren
Bremsventils abhängigen Fremddruck beaufschlagbar ist
und bei der ein mit dem dynamischen Druck beaufschlagbarer
Hilfszylinder, beispielsweise ein Füllstufenzylinder,
vorgesehen ist, mit dessen Hilfe der
Arbeitskammer des Hauptzylinders in der Anbremsphase
zusätzliches Druckmittel zuführbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kammer (48)
zwischen den beiden Kolbenstufen (57, 58) des Füllstufenzylinders
(40) über eine Ventileinheit (51) mit
einem drucklosen Nachlaufbehälter (3) verbindbar ist
und daß der Ventileinheit (51) als Regelgröße der
Radzylinderdruck zugeführt wird.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ventileinheit,
beispielsweise das Regelventil (51) über einen Ventildurchgang
(59) verfügt, der normalerweise eine
Offenstellung einnimmt und durch den im Druckraum
(21) des hydraulischen Kraftverstärkers (11) vorherrschenden
Druck in eine Sperrstellung schaltbar ist.
3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ventildurchgang
(59) durch den Radzylinderdruck in
Öffnungsrichtung des Ventildurchgangs (59) beaufschlagbar
ist.
4. Hydraulische Bremsanlage nach einem oder mehreren der
vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventileinheit (51) über
einen als Stufenkolben ausgebildeten Ventilschieber
(53) verfügt, dessen Kolbenstufe mit geringerem
Durchmesser als Ventilschließglied (60) ausgebildet
ist und dessen Kolbenstufe mit größerem Durchmesser
zwei Gehäusekammern (55, 61) begrenzt, von denen die
eine mit dem Radzylinder und die andere mit dem
Druckraum (21) des hydraulischen Kraftverstärkers
(11) verbunden ist.
5.Hydraulische Bremsanlage nach einem oder mehreren der
vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die wirksamen Flächen der Kolbenstufe mit größerem
Durchmesser des Ventilschiebers
(53) gleichgroß sind und daß in der mit dem Radzylinder
verbundenen Kammer (55) eine den Ventildurchgang
(59) der Ventileinheit (51) in Öffnungsrichtung
beaufschlagende Druckfeder (62) angeordnet ist.
6. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraft der Druckfeder
(62) einstellbar ist.
7. Hydraulische Bremsanlage nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Druckmittelweg (26, 63)
vom Verstärkerraum (21) zum Füllstufenzylinder (40)
ein Ventil, beispielsweise ein 3/2-Wegeventil (25)
eingeschaltet ist, über das der Druckraum (49) des
Füllstufenzylinders (40) an den Behälter (3) anschließbar
ist.
8. Hydraulische Bremsanlage nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllstufenzylinder (40) drei
Kammern (47, 48, 49) aufweist, von denen die Füllstufenkammer
(47) unmittelbar an den Bremskreis (18),
der Druckraum (49) an den Verstärkerraum (21) und die
Steuerkammer (48) über das Regelventil (51) an den
Rücklauf (10, 3) angeschlossen ist, wobei die Ventilkammer
(61) des Regelventils (51) über eine Steuerleitung
(52) mit dem Druckraum (49) in Verbindung
steht.
Priority Applications (5)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ITT AUTOMOTIVE EUROPE GMBH, 60488 FRANKFURT, DE |
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