DE3040601A1 - Hydraulische bremsanlage mit einer bremsschlupfregelanlage - Google Patents
Hydraulische bremsanlage mit einer bremsschlupfregelanlageInfo
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Description
ALFRED TEVES GMBH 24. Oktober 1980
Frankfurt am Main ZL/Je/Ber
P 5013 H. Steffes - 11
Hydraulische Bremsanlage mit einer Bremsschlupfregelanlage
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Bremsanlage mit einer Bremsschlupfregelanlage/ mit einem Hauptzylinder
und mindestens einem Radzylinder, mit einem dem Radzylinder vorgeschalteten Drucksteuerventil- zur Herstellung
einer Verbindung zwischen dem Radzylinder und dem Hauptzylinder bzw. einem Rücklauf und mit einer
einen Steuerkolben umfassenden Ventileinrichtung zur Nachförderung von Druckmittel aus einer Druckquelle in
die Bremskreise.
Eine hydraulische Bremsanlage mit den "vorstehenden Merkmalen ist in einer nicht veröffentlichten Anmeldung
(Aktenzeichen P 30 10 639.9) der Anmelderin beschrieben. Die Anlage weist einen Vakuumbremskraftverstärker auf,
dem ein Tandemhauptzylinder nachgeschaltet ist. Die Arbeitskammerη des TandemhauptZylinders sind über Druckleitungen
und stromlos offene Ventile mit Radbremszylindern verbunden. Den Radbremszylindern sind ferner
stromlos geschlossene Ventile zugeordnet, die während einer Bremsschlupfregelung entsprechend den Steuerbefehlen
der Überwachungselektronik geöffnet werden, so daß ein schneller Druckabbau in den betreffenden
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Radzylindern erfolgen kann. Um im Regelfall ein Erschöpfen des in den Arbeitskammern des Hauptzylinders
eingeschlossenen Volumens zu verhindern, ist es notwendig,
das im Regelfall entnommene Druckmittel aus einer Druckquelle zu ersetzen. Zu diesem Zweck verfügt
die Bremsanlage über eine Ventilanordnung, die an ihrem Ausgang einen Druck zur Verfügung stellt, der dem Druck
in den Arbeitskammern des Hauptzylinders entspricht. Durch diese Anordnung ist sichergestellt, daß während
eines Regelvorgangs entnommenes Druckmittel aus einem unabhängigen Speicher ersetzt wird. Das Druckmittel
wird im Bedarfsfall über gegen den Hauptzylinderdruck aufschaltbare Rückschlagventile in die Bremskreise nachgefordert.
Der Ventilanordnung ist ein weiteres stromlos geschlossenes Ventil vorgeschaltet, das geöffnet
wird, sobald eines der an den Radbremsen angeordneten stromlos geschlossenen Ventile umschaltet. Die Stellung
des der Ventilanordnung zugeordneten stromlos geschlossenen Ventils ist ferner vom Ausgangsdruck der
Ventilanordnung abhängig. Auf diesem Wege ist sichergestellt, daß die Verbindung zwischen der Druckquelle
und der Ventilanordnung erst dann unterbrochen wird, wenn der Druck in den Kammern des TandemhauptZylinders
vollständig abgebaut ist. Auf der anderen Seite macht dies aber einen relativ komplizierten und aufwendigen
Aufbau des stromlos geschlossenen Ventils an der Ventilanordnung notwendig. Der Steuerkolben der Ventilanordnung
weist neben mehreren Radialbohrungen auch im Inneren Steuerkanäle auf, so daß eine intensive Bearbeitung
dieses Teiles erforderlich ist. Wie bereits erwähnt, entspricht der Druck am Auslaß der Ventilanordnung
genau dem in den Arbeitskammern des Tandemhauptzylinders aufgebauten Druck.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine einfache hydraulische Bremsanlage der' eingangs genannten
Gattung zu schaffen, bei welcher der Ventilaufwand reduziert ist und die Ventilanordnung derart ausgestaltet
ist, daß ein einfacher, ausschließlich an der Oberfläche bearbeiteter Steuerkolben einsetzbar ist. Ferner
soll eine Volumenreserve in den Arbeitskammerη des
Hauptzylinders unbedingt erhalten bleiben.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Steuerkolben von einem federbeiasteten Hilfskolben
in Schließrichtung kraftbeaufschlagt ist, daß eine Stirnfläche des Hilfskolbens bei Bremsbetätigung entgegen
der Federkraft von der Druckqüelle beaufschlagt ist und daß der Steuerkolben durch einen Staudruck in
einer Rücklaufleitung in Öffnungsrichtung druckbeaufschlagbar
ist. Diese Anordnung hat zur Folge, daß elektromagnetische Schaltventile eingespart werden.
Durch den einseitig federbelasteten Hilfskolben ist eine Sperre gebildet, welche die Ventilanordnung erst
dann freigibt, wenn eine Bremsbetätigung vorgenommen wird. Zu diesem Zweck ist der Hilfskolben hydraulisch
mit dem Verstärkerraum des hydraulischen Bremskraftverstärkers verbunden. Sobald Druckmittel in den Verstärkerraum
eingesteuert wird, so wandert der Hilfskolben
in eine Arbeitsstellung, wodurch er die Voraussetzung zum Wirksamwerden der Ventilanordnung schafft.
Der Steuerkolben befindet sich nun in einer Bereitschaftsstellung und kann unmittelbar eine Nachförderung
von Druckmittel veranlassen, wenn Druckmittel aus den Radbremsen entnommen wird. Zu diesem Zweck ist ein
Druckbegrenzungsventil in die Rücklaufleitung eingeschaltet,
das bei einem Rückströmen von Druckmittel einen gegenüber dem Bremsdruck geringen Druck aufbaut,
der eine Stirnfläche des bislang indifferenten Steuerkolbens der Ventilanordnung druckbeauschlagt, wobei
durch die Lageänderung eine Verbindung zwischen dem
VJ
Verstärkerraum des hydraulischen Bremskraftverstärkers und den Arbeitskammerη des Tandemhauptzylinders hergestellt
ist.
Zweckmäßig ist es, das Druckniveau in der Rücklaufleitung relativ niedrig zu halten, um die Drucksenkungsgeschwindigkeit
in den Radbremsen nicht unnötig zu verlangsamen. Es empfiehlt sich, das Druckniveau in der
Rücklaufleitung auf etwa 2 bar einzustellen. Im allgemeinen kann der Druck in der Rücklaufleitung durch das
Druckreduzierventil so gering bemessen werden, daß ausschließlich die Reibkräfte des Steuerkolbens überwindbar
sind.
Eine besonders günstige Ausgestaltung der Ventilanordnung ist dann gegeben, wenn der Steuerkolben verschiebbar
in einem Gehäuse mit einem Einlaßkanal und einem Auslaßkanal geführt ist und über eine Ausnehmung "
des Steuerkolbens eine Verbindung zwischen Einlaßkanal und Auslaßkanal herstellbar ist. In diesem Fall ergibt
sich eine Ausgestaltung des Steuerkolbens, bei der ausschließlich dessen Oberflächen eine Bearbeitung verlangen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Bremsanlage ergibt sich dadurch, daß der Einlaßkanal mit dem Verstärkerraum des hydraulischen Bremskraft-Verstärkers
und der Auslaßraum über Rückschlagventile mit Arbeitskammern des Hauptzylinders verbunden ist,
wobei die Rückschlagventile gegen den Hauptzylinderdruck aufsteuerbar sind. Durch diese Maßnahme ist
sichergestellt, daß eine Druckmittelnachförderung aus dem Verstärkerraum des hydraulischen Bremskraftverstärkers
nur dann vorgenommen wird, wenn der Druck in den Arbeitskaitimern des Tandemhauptzylinders unter das
Niveau des Verstärkerdrucks abgesunken ist. Eine Beeinflussung der Hauptzylinderdrücke in Fällen, in
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denen dieses nicht der Fall ist, ist damit ausgeschlossen.
Um nach einer hinsichtlich des Schlupfes geregelten Bremsung einen vollständigen Druckabbau im System
sicherzustellen, weist das Gehäuse der Ventilanordnung einen Rücklaufkanal auf, von dem in der Schließstellung
eine Verbindung zum Auslaßkanal hergestellt ist. Der Auslaß der Ventilanordnung, an welchem die
Rückschlagventile angeschlossen sind, steht also in der Bremslösestellung stets über eine Leitung mit
einem drucklosen Rücklaufbehälter in Verbindung.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, die Lage des Steuerkolbens in der Bremslösestellung
durch einen am Hilfskolben angeformten Stößel und einen gehäusefesten Anschlag in der Schließstellung zu
fixieren. Auf diese Weise ist der Ventilanordnung bei plötzlichem Druckwechsel in extremen Situationen
eine definierte Stellung zugeordnet, in der-die Funktionsfähigkeit
gewährleistet ist.
Technisch sinnvoll ist es, die druckbeaufschlagbare
Stirnfläche des Steuerkolbens bezüglich des Durchmessers geringer zu bemessen als die Stirnfläche des
Hilfskolbens. Der Hilfskolben geht bei einer derartigen
Ausgestaltung bereits bei sehr niedrigen Drücken im Verstärkerraum in seine Arbeitsstellung. In dieser
Stellung ist die Arretierung des Steuerkolbens bereits aufgehoben. Diese Anordnung bedingt, daß der Steuerkolben
bei Bremsungen, bei denen der Fahrer.zunächst eine vorsichtige Bremsung einleitet und dann in den
Regelfall übergeht, schneller in seine Offenstellung überführbar ist, da der Hilfskolben bereits unwirksam
ist.
Es ist vorteilhaft, die erfindungsgemäße Bremsanlage
derart auszugestalten, daß das wirksame Verhältnis
zwischen Verstärkerkolbenfläche und Hauptzylinderkolbenfläche
derart ausgebildet ist, daß die Ruckstell-■
kräfte des in die Arbeitskammern eingesteuerten dynamischen
Drucks mindestens so groß sind wie die Vor-Schubkräfte .des Verstärkerkolbens. Dies führt dazu,
daß. ein bei anderen Anordnungen unter Umständen auftretendes langsames Durchsacken des Bremspedals verhindert
ist. Es ist darüber hinaus möglich und in bestimmten Fällen wünschenswert, wenn die Rückstelldrücke
im Tandemhauptzylinder größer sind, was zu einer Lösebewegung des Bremspedals führen würde.
Sin Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung, die ein hilfskraftbetätigtes hydraulisches
Bremssystem mit einem hydraulischen Bremskraftverstärker und einem. Tandenthauptzylinder zeigt,dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Tandemhauptzylinder und mit 2 ein hydraulischer Bremskraftverstärker bezeichnet.
Über einen Anschluß 3 steht der hydraulische Bremskraftverstärker
2 mit einer Druckquelle 4 in Verbindung, die in der Darstellung als Druckspeicher angedeutet ist
und im konkreten Fall aus einer Druckmittelpumpe, einem Speicherladeventil und dem eigentlichen Druckspeicher
besteht. Die Ansteuerung des hydraulischen Bremskraft-Verstärkers 2 erfolgt über ein Bremspedal 5, das über
eine Druckstange 6 und einen Betätigungskolben 7 mit dem Steuerschieber 8 des hydraulischen Bremskraftverstärkers
2 in Verbindung steht. In der dargestellten Ruhelage der Anordnung besteht eine Verbindung zwischen
einem Verstärkerraum 9 und einem Rücklaufbehälter 10,
der seinerseits in drei Kammern 11,12,13 unterteilt ist. Es sind dabei die Kammern 11 und 12 über Einlaufbohrungen
14,15 mit Arbeitskammern 16,17 des Tandemhauptzylinders
verbunden. Die Kammer 13 ist in erster Linie dafür
vorgesehen/ eine ausreichende Menge von Druckmittel für die nicht dargestellte Druckmittelpumpe bereitzuhalten.
Die Anordnung aus Tandemhauptzylinder 1 und hydraulischem Bremskraftverstärker 2 verfügt ferner
über zwei Hauptzylinderkolben 18,19 und einen Verstärkerkolben
20.
Die Arbeitskammern 16,17 des TandemhauptZylinders 1
stehen über stromlos offene Ventile 21,22 und entsprechende Druckleitungen mit den Radbremsen 23,24,25
und 26 in Verbindung. Es wird also der Druck in jeweils zwei Radbremsen durch ein stromlos offenes Ventil gesteuert.
An den Radbremsen 23,24 ist ferner ein stromlos geschlossenes Ventil 27 angeschlossen, über das
eine Verbindung zwischen den Radbremsen 23,24 und einer Rücklaufleitung 28 herstellbar ist. In gleicher Weise
ist ein weiteres stromlos geschlossenes Ventil 29 mit den Radbremsen 25,26 verknüpft.
Die stromlos offenen Ventile 21,22 und die stromlos geschlossenen Ventile 27,29 sind durch eine nicht dargestellte
überwachungselektronik gesteuert, die ihre Informationen von den Rädern zugeordneten Sensoren erhält.
Die Überwachungselektronik erkennt aus den Sensorsignalen
frühzeitig eine Blockierneigung an einem oder mehreren Rädern und gibt in diesem Fall gezielte
Steuerbefehle an die Ventile 21,22,27,29 ab, wodurch der Druck in den Radbremsen 23,24,25,26 je nach dem
Radzustand abgesenkt oder wieder erhöht werden kann. Diese Steuerung dauert solange an, bis das Rad aus der
Blockiergefahr herausgelaufen ist.
Die Rücklaufleitung 2 8 führt von den stromlos geschlossenen
Ventilen 27,29 zur Kammer 11 des Rücklaufbehälters 10. In die Rücklaufleitung 2 8 ist ein Druckbegrenzungsventil
3Q eingeschaltet, welches einen Druckmittelstrom durch die Rücklaufleitung 2 8 auf etwa 2 bar
anstaut. Dieser Staudruck ist gering gegenüber dem Bremsdruck, so daß einer Druckmittelentnahme aus den
Radbremsen 23,24,25,26 kein nennenswerter Widerstand entgegengesetzt wird. Die Druckabsenkungsgeschwindigkeit
an den Radbremsen 2 3,24,25,26 wird also durch das Druckbegrenzungsventil 30 kaum spürbar verringert.
Dem bisher beschriebenen Bremssystem ist weiterhin eine Ventileinrichtung 31 zugeordnet, welche über eine Druckleitung
mit dem Verstärkerraum 9 des hydraulischen Bremskraftverstärkers 2 verbunden ist. Die Ventileinrichtung
31 besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 32, in dem in Axialrichtung hintereinander zwei Zylinderbohrungen
33,34 angeordnet sind. In der rechts gezeichneten Zylinderbohrung 34 ist ein Hilfskolben
geführt. Die rechts gezeichnete Stirnfläche des Hilfskolbens
bildet mit Teilen des Gehäuses 32 einen Raum 38, der über entsprechende Druckleitungen ständig mit dem
Rücklaufbehälter 10 verbunden ist. In diesem Raum 38
ist eine Druckfeder 39 angeordnet, welche den Hilfskolben
35 in Richtung zur links gezeichneten Zylinderbohrung 33 kraftbeaufschlagt. Die links gezeichnete
Stirnfläche 39 des Hilfskolbens 35 bildet mit Teilen
des Gehäuses 32 einen weiteren Raum 40, der mit dem Verstärkerraum 9 des hydraulischen Bremskraftverstärkers
2 verbunden ist. Die Druckfeder 39 weist eine vergleichsweise schwache Federrate auf, so daß bereits
bei geringen Drücken im Verstärkerraum 9 eine in der Darstellung nach rechts gerichtete Kolbenverschiebung
einsetzt. Andererseits muß die Druckfeder 39 so stark ausgelegt werden, daß der Hilfskolben 35 bei einem
Druckausgleich im Raum 41 gegen die Reibkräfte des Dichtungsmaterials in seine Ausgangsstellung zurückführbar
ist. An der Stirnfläche 40 des Hilfskolbens ist ein senkrecht zur Stirnfläche 40 stehender Stößel
42 angeformt, der in der Ausgangsstellung des Hilfskolbens 35 druckmitteldicht in die links cje-zi·ichnefce
Zylinderbohrung 33 hineinragt, wobei die Länge des Stößels 42 derart bemessen ist, daß er in der gezeichneten
Ruhestellung der Bremsanlage mit seinem freien Ende einen ersten axialen Anschlag für einen
Steuerkolben 43 bildet. Sobald Druckmittel in den Raum 41 eingesteuert wird, bewegt sich das freie Ende
des Stößels 42 in der Darstellung so weit nach rechts, bis es von einer Verbindungsbohrung 44 zwischen den
Zylinderbohrungen 33,34 aufgenommen wird.
In der Ventileinrichtung 31 ist ein zweiter, gehäusefester Anschlag 45 vorgesehen, durch den die Lage des
Steuerkolbens 43 in der gezeichneten Ruhestellung eindeutig fixiert ist. In der Wandung der Zylinderbohrung
ist ein Ringraum 46 gebildet, der ebenfalls mit dem Verstärkerraum 9 des hydraulischen Bremskraftverstärkers
2 in Verbindung steht. In der Schließstellung der Ventilanordnung 31 ist mit dem Ringraum 46 der Zylinderbohrung
33 eine Ringnut 47 des Steuerkolbens 43 zur Deckung gebracht. Der Steuerkolben 43 weist im weiteren
Verlauf ein abgesetztes Ende 48 auf, welches in der gezeichneten Stellung eine Verbindung zwischen einem Auslaßkanal
49 und einem Rücklaufkanal 50 herstellt. Der Rücklaufkanal 50 steht über eine Druckleitung mit der
Kammer 11 des Rücklaufbehälters 10 in Verbindung. Zwisehen dem Auslaßkanal 49 und den die Arbeitskammern 16,17
des Tandemhauptzylinders und die stromlos geöffneten Ventile 21,22 verbindenden Druckleitungen bestehen
ebenfalls Druckleitungsverbindungen. In diese Druck— leitungsverbindungen sind Rückschlagventile 51,52 derart
eingesetzt, daß ausschließlich ein Druckmittelfluß vom Auslaßkanal 49 zu den Arbeitskammern 16,17 bzw. zu den
stromlos geöffneten Ventilen 21,22 möglich ist.
Die beschriebene Bremsanlage hat folgende Wirkungsweise: Bei einer Kraftbeaufschlagung des Bremspedals 5 bewegt
sich der Steuerschieber 8 des hydraulischen Bremskraftverstärkers 2 in der Darstellung nach links und trennt
auf diesem Wege die Verbindung zwischen dem Verstärkerraum 9 und der Kammer 13 des Rücklaufbehülters
10. Bei einer weiteren Bewegung des Steuerschiebers 8 werden in bekannter Weise Kanäle im Steuerschieber 8
und im Verstärkerkolben 20 zur Deckung gebracht, so daß Druckmittel aus der Druckquelle 4 in den Verstärkerraum
9 einfließen kann. Dieser Verstärkerdruck übt auf die wirksame Fläche des Verstärkerkolbens 20 eine
Kraft aus, die den Verstärkerkolben 20 in Betätigungsrichtung verschiebt. Die Verschiebung des Verstärkerkolbens
20 setzt sich über geeignete Verbindungselemente auf die Hauptzylinderkolben 18,19 fort, welche
die Einlaufbohrungen 14,15 überfahren und in den Arbeitskammern
16,17 einen entsprechenden hydraulischen Druck aufbauen. Der in den Arbeitskammern 16,17 aufgebaute
Druck gelangt über die stromlos offenen Ventile 21,22 zu den Radbremsen 23,24,25,26. Gleichzeitig
gelangt der in den Verstärkerraum 9 eingesteuerte Druck in den Raum 41 der Ventileinrichtung
13, so daß der Hilfskolben 35 gegen die Kraft der Druckfeder 39 in der Darstellung nach rechts verschoben wird
und der am Hilfskolben 35 angeformte Stößel 42 in der Verbindungsbohrung 44 verschwindet. Damit befindet
sich der Steuerkolben 43 in einer Bereitschaftsstellung, in der beide Stirnflächen druckausgeglichen sind.
Wenn die Überwachungselektronik ein drehendes Blockieren
feststellt, wird eines oder beide der stromlos offenen Ventile 21,22 umgeschaltet, so daß die Verbindung
zwischen den Arbeitskammern 16,17 des Tandemhauptzylinders 1 und den Radbremsen 23,24; 25,26 unterbrochen
ist. Stellt die Antiblockierregelanlage fest, daß der Druck in den Radbremsen 23,24; 25,26 abgesenkt
werden muß, so schalten auch die stromlos geschlossenen Ventile 27,29 in die Durchgangsstellung, so daß Druckmittel
von den Radbremsen 23,24,25,26 über die stromlos geschlossenen. Ventile 27,29 und das Druckbegrenzungsventil
30 zum Rücklaufbehälter 10 abfließen kann.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen,
daß jeweils zwei Radbremsen 23,24 bzw. 25,26 gemeinsam durch eine Ventilkombination 21,27 bzw. 22,29 geregelt
werden. Die Erfindung ist jedoch in gleichem Maße auch auf Bremsschlupfregelanlagen anwendbar, bei denen eine
individuelle Regelung jedes einzelnen Fahrzeugrades vorgesehen ist oder die Hinterräder gemeinsam geregelt
werden, während die Regelung der Vorderräder unabhängig voneinander erfolgt.
Sobald bei einer Druckmittelentnahme aus den Radbremsen 23,24,25,26 Druckmittel über die Rücklaufleitung
2 8 zum Rücklaufbehälter 10 fließt, wird von dem Druckbegrenzungsventil
30 ein Druck angestaut, der sich zur Ventileinrichtung 31 ausbreitet und dort die links gezeichnete
Stirnfläche des Steuerkolbens 43 druckbeaufschlagt, so daß der Steuerkolben 43 vom gehäusefesten
Anschlag 45 wegbewegt wird und mit seiner rechts gezeichneten Stirnfläche an einer Fläche des Gehäuses
zur Anlage kommt. In dieser öffnungsstellung des Steuerkolbens
43 besteht eine Verbindung zwischen dem Einlaßkanal 46 und dem Auslaßkanal· 49, während eine Verbindung
zwischen dem Ausiaßkanal· 49 und dem Rücklaufkanal 50 unterbrochen ist. Der in der Rücklaufleitung 28 angestaute
Druck ist durch eine geeignete Einstellung des Druckbegrenzungsventils 30 so groß, daß er den Steüerkolben
43 gegen die Reibkräfte des Dichtungsmaterials bewegen kann. Ein Druck im Bereich von etwa 2 bar ist
dabei ausreichend. Dieser gegenüber dem Bremsdruck niedrige Druck beeinflußt die Druckabsenkungsgeschwindigkeit
in den'Radbremsen 23,24,25,26 nur unwesentlich.
Sind die Fahrzeugräder durch eine ausreichende Druckabsenkung wieder aus der Blockiergefahr herausgelaufen,
so schalten die Ventile 21,22,27,29 in ihre Ruhestellung, in der wiederum ein Druckaufbau in den Radbremsen 23,24,
25,26 möglich ist. Aufgrund der vorangegangenen Druckmittelentnahme muß jedoch vor einem Druckaufbau zunächst
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Druckmittel in die Bremskreise nachgefördert werden.
Würde dieses Druckmittel aus den Arbeitskammern 16,17 des Tandemhauptzylinders 1 entnommen werden, so wäre
dies mit einem weiteren Durchtreten des Bremspedals gekoppelt. Der Druck in den Verbindungsleitungen zwischen
den Arbeitskammern 16,17 und den stromlos geöffneten Ventilen 21,22 ist jedoch im Zeitpunkt des Umschaltens der
Ventile 21,22 niedriger als der Druck am Auslaßkanal 49, so daß die Rückschlagventile 51,52 öffnen und eine Nachförderung
von Druckmittel über die Ventileinrichtung vorgenommen wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß
die Hauptzylinderkolben 18,19 im Regelfall ihre axiale
Lag el.beibehalten. Ist der Druck in den Radbremsen 23,24,
25,26 wieder soweit aufgebaut, daß die Fahrzeugräder aus dem günstigen Schlupfbereich hinauslaufen, setzt erneut
eine Regelung ein.
Bei einem Ausfall der Druckquelle 4 arbeitet die beschriebene Bremsanlage wie eine gewöhnliche Bremsanlage
mit einem Tandemhauptzylinder. Durch die überwachungselektronik werden in einem derartigen Störfall
die stromlos offenen Ventile 21 ,22 und die stromlos geschlossenen Ventile 27,29 in ihrer Ruhelage gehalten.
In einem derartigen Störfall wird in den Verstärkerraum 9 kein Hilfsdruck eingesteuert. Folglich
wird auch der Hilfskolben 35 in seiner Ruhelage verharren, in der der Steuerkolben 43 in seiner Schließstellung
gehalten wird.
Claims (9)
- O1J 3U40601ALFRED TEVES GMBH 24. Oktober 1980Frankfurt am Main ZL/Je/BerP 5013 H. Steffes - 11Patentansprüche ')\ Hydraulische Bremsanlage mit einer Bremsschlupf-"s-—'' regelanlage, mit einem Hauptzylinder (1) und mindestens einem Radzylinder (23,24,25 ,26), mit einem dem Radzylinder (23,24,25,26) vorgeschalteten Drucksteuerventil (21,22,27,29) zur Herstellung einer Verbindung zwischen dem Radzylinder (23,24,25,26) und dem Hauptzylinder (1) bzw. einem Rücklauf (28,10) und mit einer einen Steuerkolben (43) umfassenden Ventileinrichtung (31) zur Nachförderung von Druckmittel· aus· einer Druckquelle (4) in die Bremskreise, dadurch gekennzeichnet , daß der Steuerkolben (43) von einem federbelasteten HilfsKolben (35) in Schließrichtung kraftbeaufschlagt ist, daß eine Stirnfläche (40) des Hilfskolbens (35) bei Bremsbetätigung entgegen der Federkraft von der Druckquelle (4) beaufschlagt ist und daß der Steuerkolben (43) durch einen Staudruck in einer Rücklaufleitung (28) in Öffnungsrichtung druckbeaufschlagbar ist.
- 2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die druckbeaufschlagbare Stirnfläche (40) des Hilfskolbens (35) mit dem Verstärkerraum (9) eines hydraulischen Bremskraftverstärkers (2) verbunden ist.
- 3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in die Rücklaufleitung (28) ein Druckbegrenzungsventil (30) eingesetzt ist.
- 4. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Druckniveau in der Rücklaufleitung (28) auf etwa 2 bar eingestellt ist.
- 5. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurchgekennzeichnet , daß der Steuerkolben (43) verschiebbar in einem Gehäuse (32) mit einem Einlaßkanal (46) und einem Auslaßkanal (4.9) geführt ist und daß über eine Ringnut (47) des Steuerkolbens (4 3) eine Verbindung zwischen Einlaßkanal (46) und Auslaßkanal (49) herstellbar ist.
- 6. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Einlaßkanal (46) mit dem Verstärkerraum (9) des hydraulischen Bremskraftverstärkers (2) und der Auslaßkanal (49) über Rückschlagventile (51,52) mit Arbeitskammern (16,17) des Hauptzylinders (1) verbunden ist, wobei die Rückschlagventile (51,52) gegen den Hauptzylinderdruck, aufsteuerbar sind.
- 7. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 5 und 6, da-5 durch gekennzeichnet ', daß das Gehäuse (32) einen Rücklaufkanal (50) aufweist, von dem in Schließstellung eine Verbindung zum Auslaßkanal (49) hergestellt ist.y,~, :;-\.i U'Ou 3ο4ο6ο- 16 -
- 8. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Lage des Steuerkolbens (43) in der Bremslösestellung durch einen am Hilfskolben (35) angeformten Stößel(42) und einen gehäusefesten Anschlag (45) in der Schließstellung fixiert ist.
- 9. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die druckbeaufschlagbare Stirnfläche des Steuerkolbens (43) einen geringeren Durchmesser als die des Hilfskolbens (35) besitzt.10, Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das wirksame Verhältnis zwischen Verstärkerkolbenfläche und Hauptzylinderkqlbenflache derart ausgebildet ist, daß die Rückstellkräfte des in die Arbeitskammern (16,17) eingesteuerten dynamischen Drucks mindestens so groß sind wie die Vorschubkräfte des Verstärkerkolbens (20) .
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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