DE3528986A1 - Hydraulische fahrzeugbremsanlage mit einer blockierschutzeinrichtung - Google Patents
Hydraulische fahrzeugbremsanlage mit einer blockierschutzeinrichtungInfo
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- B60T8/445—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration having a fluid pressure regulator responsive to a speed condition co-operating with a power-assist booster means associated with a master cylinder for controlling the release and reapplication of brake pressure through an interaction with the power assist device, i.e. open systems replenishing the released brake fluid volume into the brake piping
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage
mit einem Hauptbremszylinder, einem von einem hydraulischen
Energieversorgungssystem gespeisten Bremskraftverstärker zur
Betätigung des Hauptbremszylinders, einem Bremsventil zur
Steuerung des Betätigungsdrucks in der Verstärkerkammer des
Bremskraftverstärkers und Radbremszylindern, die über Steuerventile
einer Blockierschutzeinrichtung mit einem drucklosen
Behälter des Energieversorgungssystems oder mit wenigstens
einer an den Ausgang des Hauptbremszylinders angeschlossenen
Bremsleitung verbindbar sind, in der ein druckgesteuertes
Einströmventil angeordnet ist, durch das der Ausgang des
Hauptbremszylinders schließbar und die Radbremszylinder über
ein Steuerventil der Blockierschutzeinrichtung an die Verstärkerkammer
des Bremskraftverstärkers anschließbar sind.
Bei Fahrzeugbremsanlagen dieser Art ist es erforderlich, daß
während des Betriebs der Blockierschutzeinrichtung, bei dem
das zur wiederholten Betätigung der Radbremszylinder erforderliche
Druckmittel von dem Energieversorgungssystem und unabhängig
vom Hauptbremszylinder gefördert wird, der Hauptbremszylinder
in einer Bereitschaftsstellung gehalten wird, durch
die bei Ausfall des Energieversorgungssystems oder der
Blockierschutzeinrichtung eine weitere Betätigung der Bremse
mit Hilfe des Hauptbremszylinders gewährleistet ist.
Bei einer aus der älteren Patentanmeldung P 3 43 92 580 bekannten
Fahrzeugbremsanlage ist die Bremsleitung über ein
elektromagnetsich betätigbares Steuerventil der Blockierschutzeinrichtung
und ein diesem nachgeschaltetes Rückschlagventil
mit der Verstärkerkammer des Bremskraftverstärkers
verbindbar, um beim Betrieb der Blockierschutzeinrichtung die
Radbremszylinder mit Druckmittel aus dem Energieversorgungssystem
des Bremskraftverstärkers zu versorgen. Weiterhin ist
zwischen dem Hauptbremszylinder und der Anschlußstelle des
Steuerventils ein steuerbares Rückschlagventil vorgesehen,
das durch den über das Steuerventil eingesteuerten Druck in
eine Sperrstellung geschaltet wird, in der nur ein Rückfluß
von Druckmittel zum Hauptbremszylinder möglich ist, so daß
der Hauptbremszylinder in einer Bereitschaftsstellung gehalten
wird. Diese Fahrzeugbremsanlage hat aber den Nachteil,
daß bei einer Undichtigkeit an der Bremsleitung oder an den
an die Bremsleitung angeschlossenen Aggregaten die Hauptbremszylinder
und Radbremszylinder beim Einsetzen der
Blockierregelung das Druckmittel aus der Verstärkerkammer
über das Steuerventil zur undichten Stelle entweichen kann,
so daß der Druck in der Verstärkerkammer zusammenbricht und
auch die Betätigng eines unmittelbar an die Verstärkerkammer
angeschlossenen intakten Bremskreises nicht mehr möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fahrzeugbremsanlage
der eingangs genannten Art derart zu verbessern,
daß bei einer Undichtigkeit an der Bremsleitung oder
den an die Bremsleitung angeschlossenen Aggregaten auch beim
Betrieb der Blockierschutzeinrichtung der Druck in der Verstärkerkammer
und damit die Energieversorgung intakter Bremskreise
erhalten bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der
Grundstellung des Einströmventils die Bremsleitung offen und
der zur Verstärkerkammer führende Anschluß geschlossen ist
und daß das Einströmventil nur durch gleichzeitige Beaufschlagung
mit einem Druck in der Verstärkerkammer und mit
einem Druck in der Bremsleitung in seine Einströmstellung
schaltbar ist, in der der Ausgang des Hauptbremszylinders
verschlossen und die Radbremszylinder an die Verstärkerkammer
angeschlossen sind. Damit wird erreicht, daß die Verbindung
von der Verstärkerkammer zur Bremsleitung und den Radbremszylindern
auch bei geöffnetem Steuerventil der Blockierschutzeinrichtung
von dem druckgesteuerten Einströmventil nur dann
freigegeben wird, wenn in der Bremsleitung ein Druck aufgebaut
ist, d. h. wenn die Bremsleitung und die daran angeschlossenen
Aggregate intakt sind. Ist die Bremsleitung
defekt, so bleibt das Einströmventil geschlossen und es kann
nicht zu einer Verbindung zwischen der Verstärkerkammer und
der undichten Stelle an der Bremsleitung kommen. Die Funktion
eines unmittelbar an die Verstärkerkammer angeschlossenen
Bremskreises sowie weiterer Bremskreise einer Mehrkreisbremsanlage
und die Funktion der Blockierschutzeinrichtung bleiben
erhalten.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Einströmventil besteht
erfindungsgemäß darin, daß das Einströmventil zwei gegeneinander
bewegbare Schaltkolben hat, die eine zu den Radbremszylindern
hin offene Ventilkammer begrenzen und daß beide
Schaltkolben Ventilsitze tragen, die durch aneinander abgestützte
Ventilkörper gleichsinnig verschließbar sind, wobei
der Abstand der Ventilsitze in der Grundstellung der Schaltkolben
größer und in der Einströmstellung der Schaltkolben
kleiner ist als der Abstand der Ventilsitze. Dieses in seinem
Aufbau einfache Ventil hat den Vorteil, daß das Schließen des
Ausgangs des Hauptbremszylinders nur vor dem Öffnen des
Verstärkerkammeranschlusses möglich ist.
Erfindungsgemäß ist dabei der mit dem Druck am Anschluß des
Hauptbremszylinders beaufschlagbare erste Schaltkolben ein
Stufenkolben, dessen dem zweiten Schaltkolben zugewandte
Stufenstirnfläche einen Raum begrenzt, der an einen drucklosen
Behälter angeschlossen ist. Hierdurch wird bei jedem
Druckaufbau in der Bremsleitung der erste Schaltkolben in
Richtung auf den zweiten Schaltkolben bewegt, wodurch sein
Ventilsitz in eine Position gelangt, in der er durch den ihm
zugeordneten Ventilkörper bei Druckbeaufschlagung des zweiten
Schaltkolbens schließbar ist.
Vorzugsweise ist der Schaltweg der Schaltkolben durch eine
gehäusefeste Anschlaghülse begrenzt, die zwischen den Schaltkolben
angeordnet ist und in der die kleine Stufe des ersten
Schaltkolbens gedichtet geführt ist. Weiterhin kann erfindungsgemäß
zwischen den Schaltkolben eine Druckfeder eingespannt
sein, durch die die Schaltkolben in ihre Grundstellung
bewegt werden.
Ein einfacher Aufbau des Einströmventils wird erfindungsgemäß
weiterhin dadurch erreicht, daß beide Ventilkörper in einer
Zentalbohrung des mit dem Druck in der Verstärkerkammer
beaufschlagbaren zweiten Schaltkolbens gelagert sind und der
dem Ventilsatz im ersten Schaltkolben zugeordnete Ventilkörper
durch einen Anschlag am zweiten Schaltkolben in Offenstellung
gehalten wird. Diese Anordnung hat weiterhin den Vorteil, daß
der Schaltweg des Einströmventils nur von wenig Maßtoleranzen
abhängt und daher recht klein bemessen werden kann.
Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, daß der zweite
Schaltkolben in der Grundstellung mit seinem Ventilsitz an
dem zugehörigen Ventilkörper abgestützt ist, wobei der Ventilkörper
an einem gehäusefesten Anschlagstift anliegt. Hierdurch
wird die Schließstellung des Ventildurchgngs im zweiten
Schaltkolben zusätzlich durch die zwischen den Schaltkolben
angeordnete Druckfeder gesichert.
Schließlich kann der Hauptbremszylinder der Fahrzeugbremsanlage
zweckmäßigerweise auch ein Tandemhauptbremszylinder
sein, an den über zwei getrennte Bremsleitungen zwei Gruppen
von Radbremszylindern angeschlossen sind, wobei in jeder
Bremsleitung ein druckgesteuertes Einströmventil angeordnet
ist und beide Einströmventile gemeinsam über das Steuerventil
der Blockierschutzeinrichtung an die Verstärkerkammer anschließbar
sind. Bei dieser Ausgestaltung können die Bremsleitungen
beider an dem Tandemhauptbremszylinder angeschlossener
Bremskreise über ein Steuerventil der Blockierschutzeinrichtung
aus dem Energieversorgungssystem gespeist werden, ohne
daß dadurch die Trennung zwischen den Bremskreisen aufgehoben
wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
Die Zeichnung zeigt in einer einzigen Figur einen Längsschnitt
durch einen Bremskraftverstärker mit Tandemhauptbremszylinder
und durch zwei Einströmventile, die Teil einer
schematisch dargestellten Fahrzeugbremsanlage sind.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Fahrzeugbremsanlage
bildet ein Tandemhauptbremszylinder 1 mit einem hydraulischen
Bremskraftverstärker 2 eine bauliche Einheit. Der Tandemhauptbremszylinder 1
ist über Behälteranschlüsse 3, 4 in üblicher
Weise an zwei Kammern 5, 6 eines drucklosen Behälters 7
angeschlossen. In eine dritte Kammer 8 des Behälters 7 mündet
ein Behälterausgang 9 des Bremskraftverstärkers 2.
Ein hydraulisches Energieversorgungssystem 10 mit einer
motorgetriebenen Pumpe 11 und einem Druckspeicher 12 speist
den Bremskraftverstärker 2 mit Druckmittel, das aus der
Kammer 8 entnommen und einem Druckanschluß 13 des Bremskraftverstärkers 2
zugeführt wird. Der Behälterausgang 9 und der
Druckanschluß 13 stehen über Ringnuten und Bohrungen mit
einem Bremsventil 14 in Verbindung, das parallel zu einem
Verstärkerkolben 15 angeordnet ist. Die Betätigung des Bremsventils 14
wird durch einen Scherenhebel 16 bewirkt, der in
einer Verstärkerkammer 17 schwenkbar gelagert ist und eine
Relativbewegung zwischen einem an das Bremspedal anschließbaren
Betätigungselement 18 und dem Verstärkerkolben 15 auf
einen Steuerschieber 19 des Bremsventils 14 überträgt.
An dem Verstärkerkolben 15 ist über einen Stößel 20 der
Druckstangenkolben 21 des Tandemhauptbremszylinders 1 abgestützt.
Durch einen Schwimmkolben 22 sind im Tandemhauptbremszylinder 1
zwei voneinander getrennte Druckkammern 23, 24
gebildet, die über Zentralventile 25, 26 in dem Schwimmkolben
22 und dem Druckstangenkolben 21, die in der dargestellten
Grundstellung offen sind, über Räume 27 und 28 und nicht
dargestellte, zu den Behälteranschlüssen 3, 4 führende Verbindungsleitungen
mit dem Behälter 7 in Verbindung stehen.
Von den Druckkammern 23, 24 führen Bremsleitungen 29, 30 zu
Einströmventilen 31, 32 und von dort weiter zu den Radbremszylindern
einer linken Vorderradbremse VL und einer rechten
Vorderradbremse VR der Fahrzeugbremsanlage. Weiterhin führt
von der Verstärkerkammer 17 eine Bremsleitung 33 zu den
Radbremszylindern einer linken Hinterradbremse HL und einer
rechten Hinterradbremse HR der Fahrzeugbremsanlage. Die
Radbremszylinder sind durch Magnetventile 34, 35, 36, die in
ihrer Grundstellung offen sind, von den Bremsleitungen 29,
30, 33 abtrennbar und über Magnetventile 37, 38, 39, die in
ihrer Grundstellung geschlossen sind, an eine Rücklaufleitung
40 anschließbar, die in die Kammer 8 des Behälters 7 mündet.
Die Magnetventile 34 bis 39 sind Teil einer nicht näher
dargestellten Blockierschutzeinrichtung und dienen zur Steuerung
des Bremsbetätigungsdruckes in den Radbremszylindern bei
einer Blockierregelung.
Die in die Bremsleitungen 29, 30 geschalteten Einströmventile
31, 32 sind parallel zueinander an eine Verbindungsleitung 41
angeschlossen, die durch ein Steuerventil 42, das durch die
Blockierschutzeinrichtung elektromagnetisch betätigbar ist,
in einer Grundstellung an die Rücklaufleitung 40 und in einer
geschalteten Stellung über die Bremsleitung 33 an die Verstärkerkammer
17 anschließbar ist. Die Einströmventile 31, 32
sind außerdem unmittelbar an die Rücklaufleitung 40 angeschlossen.
Die beiden Einströmventile 31, 32 sind identisch ausgebildet.
Sie bestehen aus einem Ventilgehäuse 43 mit einer gestuften
Gehäusebohrung 44, die an den Stirnseiten durch Wände 45, 46
verschlossen ist. Die Gehäusebohrung 44 ist durch einen
ersten, in ihrem Abschnitt größeren Durchmessers angeordneten
Schaltkolben 47 und einen zweiten, in ihrem Abschnitt kleineren
Durchmessers angeordneten Schaltkolben 48 in drei Kammern
49, 50, 51 unterteilt. Die Kammer 49 wird von der Wand 45 und
dem Schaltkolben 48 begrenzt und ist bei beiden Ventilen 31
und 32 an die Verbindungsleitung 41 angeschlossen. Die Kammer
51 wird von der Wand 46 und dem Schaltkolben 47 begrenzt. Sie
ist bei dem Einströmventil 31 an die zum Tandemhauptbremszylinder 1
führende Bremsleitung 29 und bei dem Einströmventil
32 an die zum Tandemhauptbremszylinder 1 führende Bremsleitung
30 angeschlossen. Die mittlere Kammer 50 wird von beiden
Schaltkolben 47, 48 und von einer die kleine Stufe des Schaltkolbens 47
umgebende, gehäusefeste Anschlaghülse 52 begrenzt.
Die Kammer 50 ist jeweils an dem zu den Radbremszylindern
führenden Zweig der Bremsleitung 29 bei dem Einströmventil 31
und der Bremsleitung 30 bei dem Einströmventil 32 angeschlossen.
Durch die Anschlaghülse 52 und die Stufe des Schaltkolbens
47 wird eine Ringkammer 53 gebildet, die bei beiden
Einströmventilen 31, 32 an die Rücklaufleitung 40 zum Behälter 8
angeschlossen ist.
Eine mittige Durchgangsbohrung 54 im Schaltkolben 47 verbindet
die Kammern 50 und 51 und bildet mit der der Kammer 50
zugewandten Kolbenstirnfläche einen Ventilsitz 55, der durch
einen Ventilkörper 56 verschließbar ist. Der Ventilkörper 56
ist in einer Bohrung 57 im Schaltkolben 48 verschiebbar
gelagert und wird von einer Ventilfeder 58 in Richtung auf
den Schaltkolben 47 gegen einen Anschlag am Schaltkolben 48
gedrückt. Zwischen dem Ventilkörper 56 und einem an der Wand
45 befestigten, in die Bohrung 57 ragenden Anschlagstift 59
befindet sich eine Ventilkugel 60, die mit einem Ventilsitzring
61 zusammenwirkt, der in der Bohrung 57 befestigt ist
und das verjüngte Ende des Ventilkörpers 56 mit Abstand
umgibt. Die Ventilkugel 60 wird von einer am Schaltkolben 48
abgestützten Ventilfeder 62 gegen den Ventilsitzring 61
gedrückt. Zwischen den Schaltkolben 47, 48 ist weiterhin eine
Druckfeder 63 eingespannt, die die Schaltkolben 47, 48 in
ihre dargestellte Ruhelage drückt, in der der Schaltkolben 47
an der Wand 46 und der Schaltkolben 48 über den Ventilsitzring
61, die Ventilkugel 60 und den Anschlagstift 59 an der
Wand 45 abgestützt ist.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Fahrzeugbremsanlage ist
folgende:
In der Zeichnung sind der Tandemhauptbremszylinder 1, der
Bremskraftverstärker 2 und die Einströmventile 31, 32 in der
Bremslösestellung dargestellt. Zum Betätigen der Bremse wird
über ein Bremspedal das Betätigungselement 18 zum Verstärkerkolben
15 hin bewegt und über das Bremsventil 14 Druckmittel
aus dem Energieversorgungssystem 10 in die Verstärkerkammer
17 eingesteuert. Der in der Verstärkerkammer 17 ansteigende
Druck verschiebt den Verstärkerkolben 15 in Betätigungsrichtung
und betätigt hierdurch den Druckstangenkolben 21 und den
federnd am Druckstangenkolben 21 abgestützten Schimmkolben
22. Hierbei werden die Zentralventile 25, 26 geschlossen, so
daß sich in den Druckkammern 23, 24 ein Druck aufbauen kann,
der über die Bremsleitungen 29, 30 und die offenen Zentralbohrungen
54 in den Einströmventilen 31, 32, sowie die ebenfalls
offenen Magnetventile 34, 35 zu den Radbremszylindern
der Vorderradbremsen VL, VR gelangt. Gleichzeitig gelangt aus
der Verstärkerkammer 17 das vom Bremsventil 14 eingesteuerte
Druckmittel über die Bremsleitung 33 und das offene Magnetventil
36 zu den Radbremszylindern der Hinterradbremse HR,
HL. Der die Radbremszylinder beaufschlagende Betätigungsdruck
wird in dieser Phase der Bremsbetätigung durch das Bremsventil
14 entsprechend der am Bremsbetätigungselement 18
ausgeübten Betätigungskraft gesteuert.
Während dieser Betätigungsphase bleiben die Ventilsitzringe
61 in den Schaltkolben 48 geschlossen. Der Druck in den
Bremsleitungen 29, 30 ist nur in den Kammern 50, 51 der
Einströmventile 31, 32 wirksam und beaufschlagt die unterschiedlich
großen Stirnflächen der Schaltkolben 47, so daß
diese bereits bei verhältnismäßig geringen Drücken gegen die
Kraft der Druckfedern 63 in Richtung auf die Ventilkörper 56
so weit verschoben werden, bis sie an den Anschlaghülsen 52
anliegen. Da der Verschiebeweg der Schaltkolben 47 kleiner
ist, als der Schließweg zum Schließen der Ventilsitze 55,
bleibt die Verbindung vom Tandemhauptbremszylinder 1 zu den
Radbremszylindern weiterhin offen.
Wird von der Blockierschutzeinrichtung eine Blockierneigung
festgestellt, so wird das Steuerventil 42 geschaltet, wodurch
der Druck in der Verstärkerkammer 17 über die Verbindungsleitung
41 in die Kammern 49 der Einströmventile 31, 32 gelangt.
Hierdurch werden die Schaltkolben 48 gegen die Anschlaghülsen
52 bewegt, wobei zunächst die Ventilkörper 56 gegen die Ventilsitze
55 gedrückt werden und die Durchgangsbohrungen 54
verschließen und anschließend die Ventilsitzringe 61 von den
sich an den Ventilkörpern 56 abstützenden Ventilkugeln 60 abgehoben
und die Kammern 49 mit den Kammern 50 verbunden werden.
Die vom Tandemhauptbremszylinder 1 kommenden Bremsleitungen
29, 30 werden dadurch gesperrt, so daß selbst bei
einer Steigerung des Betätigungsdrucks der Druckstangenkolben
21 und der Schwimmkolben 22 nicht mehr verschoben werden
können, sondern in der zuvor erreichten Betätigungsstellung
verbleiben, in der ihnen noch genügend Betätigungsweg zur
Verfügung steht, um bei einem Ausfall des Energieversorgungssystems
10 oder der Blockierschutzeinrichtung ein erneuertes
Anlegen der Vorderradbremsen VL, VR ohne erneutes Betätigen
der Bremse zu ermöglichen. Die Radbremszylinder der beiden
Vorderradbremsen VL, VR werden nunmehr über die Einströmventile
31, 32 wie die Radbremszylinder der Hinterradbremsen HL,
HR mit Druckmittel aus der Verstärkerkammer 17 versorgt, so
daß bei Einsetzen der Blockierregelung durch wechselweises
Schalten der Magnetventile 34 bis 39 genügend Druckmittel zur
Verfügung steht, um nach jeder Druckabsenkung in den Radbremszylindern
einen erneuten Druckaufbau zu ermöglichen.
Kann sich bei einer Bremsbetätigung durch eine undichte
Stelle wie eine defekte Dichtung im Tandemhauptbremszylinder
oder durch einen Bruch der Bremsleitung beispielsweise in der
Bremsleitung 29 kein Druck aufbauen, so bleibt der Schaltkolben
47 in seiner in der Zeichnung dargestellten Positon
stehen, in der er an der Wand 46 anliegt. In dieser Stellung
ist der Abstand zwischen dem Ventilsitz 55 und dem Ventilkörper
56 so groß, daß durch ein Verschieben des Schaltkolbens
48 bis zur Anlage an die Anschlaghülse 52 der Ventilkörper
56 den Ventilsitz 55 nicht erreicht. Die Ventilkugel
60 kann sich daher in diesem Fall nicht an dem Ventilkörper
56 abstützen, so daß der Ventilsitzring 61 geschlossen
bleibt. Wird nun während eines solchen Bremsvorgangs die
Blockierschutzeinrichtung aktiviert und das Steuerventil 42
geöffnet, so kann der in die Verbindungsleitung 41 eingesteuerte
Druck über das Einströmventil nicht in die defekte
Bremsleitung entweichen. Die intakten Bremskreise der Fahrzeugbremsanlage
können somit ohne Einschränkung auch mit
eingeschalteter Blockierschutzeinrichtung gebremst werden und
es kann nicht zu einem Totalausfall der Bremsanlage kommen.
- Bezugszeichenliste:
1 Tandemhauptbremszylinders
2 Bremskraftverstärker
3 Behälteranschluß
4 Behälteranschluß
5 Kammer
6 Kammer
7 Behälter
8 Kammer
9 Behälterausgang
10 Energieversorgungssystem
11 Pumpe
12 Druckspeicher
13 Druckanschluß
14 Bremsventil
15 Verstärkerkolben
16 Schwenkhebel
17 Verstärkerkammer
18 Betätigungselement
19 Steuerschieber
20 Stößel
21 Druckstangenkolben
22 Schwimmkolben
23 Druckkammer
24 Druckkammer
25 Zentralventil
26 Zentralventil
27 Raum
28 Raum
31 Einströmventil
32 Einströmventil
33 Bremsleitung
34 Magnetventil
35 Magnetventil
36 Magnetventil
37 Magnetventil
38 Magnetventil
39 Magnetventil
40 Rücklaufleitung
41 Verbindungsleitung
42 Steuerventil
43 Ventilgehäuse
44 Gehäusebohrung
45 Wand
46 Wand
47 Schaltkolben
48 Schaltkolben
49 Kammer
50 Kammer
51 Kammer
52 Anschlaghülse
53 Rigkammer
54 Durchgangsbohrung
55 Ventilsitz
56 Ventilkörper
57 Bohrung
58 Ventilfeder
29 Bremsleitung
30 Bremsleitung
59 Anschlagstift
60 Ventilkugel
62 Ventilsitzring
63 Druckfeder
Claims (8)
1. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage mit einem Hauptbremszylinder,
einem von einem hydraulischen Energieversorgungssystem
gespeisten Bremskraftverstärker zur Betätigung des Hauptbremszylinders,
einem Bremsventil zur Steuerung des Betätigungsdrucks
in der Verstärkerkammer des Bremskraftverstärkers und
Radbremszylindern, die über Steuerventile einer Blockierschutzeinrichtung
e mit dem drucklosen Behälter des Energieversorgungssystems
oder mit wenigstens einer an den Ausgang des Hauptbremszylinders
angeschlossenen Bremsleitung verbindbar sind,
in der ein druckgesteuertes Einströmventil angeordnet ist,
durch das der Ausgang des Hauptbremszylinders schließbar und
die Radbremszylinder über ein Steuerventil der Blockierschutzeinrichtung
an die Verstärkerkammer des Bremskraftverstärkers
anschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der Grundstellung
des Einströmventils (31, 32) die Bremsleistung (29,
30) offen und der zur Verstärkerkammer (17) führende Anschluß
(41) geschlossen ist und daß das Einströmventil (31, 32) nur
durch gleichzeitige Beaufschlagung mit dem Druck in der
Verstärkerkammer (17) und mit einem Druck in der Bremsleitung
(29, 30) in seine Einströmstellung schaltbar ist, in der der
Ausgang des Hauptbremszylinders (1) verschlossen und die
Radzylinder an die Verstärkerkammer (17) angeschlossen sind.
2. Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einströmventil (31, 32) zwei gegeneinander
bewegbare Schaltkolben (47, 48) hat, die eine zu den Radbremszylindern
hin offene Ventilkammer (50) begrenzen und daß
beide Schaltkolben (47, 48) Ventilsitze (55, 61) tragen, die
durch aneinander abgestützte Ventilkörper (56, 60) gleichsinnig
verschließbar sind, wobei der Abstand der Ventilsitze
(55, 61) in der Grundstellung der Schaltkolben größer und in
der Einströmstellung der Schaltkolben kleiner ist als der
Abstand der Ventilkörper (56, 60).
3. Fahrzeugbremsanlage nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Druck am Ausgang des
Hauptbremszylinders beaufschlagbare erste Schaltkolben (47)
ein Stufenkolben ist, dessen dem zweiten Schaltkolben (48)
zugewandte Stufenstirnfläche einen Raum (53) begrenzt, der an
einen drucklosen Behälter (7) angeschlossen ist.
4. Fahrzeugbremsanlage nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltweg der Schaltkolben
(47, 48) durch eine gehäusefeste Anschlaghülse (52) begrenzt
ist, in der die kleine Stufe des ersten Schaltkolbens (47)
gedichtet geführt ist.
5. Fahrzeugbremsanlage nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schaltkolben (47,
48) eine Druckfeder (63) eingespannt ist.
6. Fahrzeugbremsanlage nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Ventilkörper (56, 60) in
einer Zentralbohrung (57) des mit dem Druck in der Verstärkerkammer
(17) beaufschlagbaren zweiten Schaltkolbens (48) gelagert
sind und der dem Ventilsitz (55) im ersten Schaltkolben
(47) zugeordnete Ventilkörper (56) von einem Anschlag am
zweiten Schaltkolben (48) in Offenstellung gehalten wird.
7. Fahrzeugbremsanlage nach einen vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schaltkolben (48) in
der Grundstellung mit seinem Ventilsitz (61) an dem zugehörigen
Ventilkörper (60) abgestützt ist, wobei der Ventilkörper
(60) an einem gehäusefesten Anschlagstift (59) anliegt.
8. Fahrzeugbremsanlage nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptbremszylinder (1) ein
Tandemhauptbremszylinder ist, an den über zwei getrennte
Bremsleitungen (29, 30) zwei Gruppen von Radbremszylindern
(VL, VR) angeschlossen sind, wobei in jeder Bremsleitung (29,
30) ein druckgesteuertes Einströmventil (31, 32) angeordnet
ist und die Einströmventile (31, 32) gemeinsam über das
Steuerventil (42) der Blockierschutzeinrichtung an die Verstärkerkammer
(17) anschließbar sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528986 DE3528986A1 (de) | 1985-08-13 | 1985-08-13 | Hydraulische fahrzeugbremsanlage mit einer blockierschutzeinrichtung |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853528986 DE3528986A1 (de) | 1985-08-13 | 1985-08-13 | Hydraulische fahrzeugbremsanlage mit einer blockierschutzeinrichtung |
Publications (1)
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