DE3812832C1 - - Google Patents
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- B60T8/32—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration
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- B60T8/4275—Pump-back systems
Description
Die Erfindung betrifft ein Antiblockier-System für ein
Straßenfahrzeug mit einer hydraulischen Mehrkreis-Brems
anlage, die mindestens einen statischen Bremskreis umfaßt,
der an einen Ausgangsdruckraum eines zur Bremsdruckversor
gung der Radbremsen vorgesehenen Bremsgeräts angeschlossen
ist, dessen Ausgangsdruck über ein elektrisch ansteuer
bares Bremsdruck-Regelventil eines zur Steuerung von
Bremsdruck-Abbau-, Bremsdruck-Halte- und Bremsdruck-
Wiederaufbau-Phasen der Antiblockier-Regelung vorgesehenen
Bremsdruck-Stelleinrichtung in die Radbremsen des statischen
Bremskreises einkoppelbar ist, die mindestens dann, wenn
die Antiblockier-Regelung dem Betrage nach hohe Druck
absenkungen erfordert, nach dem Rückförderprinzip arbeitet,
gemäß welchem in einer Bremsdruck-Abbau-Phase aus einer
der Regelung unterworfenen Radbremse abgelassene Brems
flüssigkeit in den Ausgangsdruckraum des Bremsgeräts zurück
gefördert wird, wobei eine zu diesem Zweck vorgesehene
Fördereinrichtung einen Stufenzylinder umfaßt, mit zwei
über eine radiale Gehäusestufe gegeneinander abgesetzten
Bohrungsabschnitten unterschiedlichen Durchmessers, in
denen ein Kolben mit Kolbenflanschen entsprechend ver
schiedenen Durchmessers druckdicht verschiebbar geführt
ist, dessen größere Stufe die axial bewegliche Begrenzung
eines Antriebsdruckraumes bildet, der mittels einer
elektrisch ansteuerbaren ABS-Steuerventil-Anordnung an
den Hochdruckausgang einer hydraulischen Hilfsdruckquelle
anschließbar, alternativ hierzu zum Tank der Hilfsdruck
quelle hin entspannbar ist, und deren kleinere, die be
wegliche Begrenzung einer im Rückförderbetrieb der Brems
druckstelleinrichtung als Pumpenkammer wirkenden Funktions
kammer bildet, welche über ein Auslaß-Rückschlagventil
an den dem statischen Bremskreis zugeordneten Druckaus
gang des Bremsgeräts und über ein Einlaß-Ventil an die
Radbremsen des statischen Bremskreises anschließbar ist,
wobei eine Rückstellfeder vorgesehen ist, die den Kolben
in dessen mit maximalem Volumen der an die Radbremsen
anschließbaren Funktionskammer verknüpfte Endstellung
drängt und wobei die zur regelungsgerechten Umschaltung
des Bremsdruck-Regelventils und der den Stufenzylinder-
Antrieb steuernden Magnet-Ventilanordnung erforderlichen
Ansteuersignale von einer elektronischen Steuereinheit
abgegeben werden, welche diese Signale aus einer ver
gleichenden und - zeitlich - differenzierenden Verar
beitung elektrischer Ausgangssignale von Raddrehzahl
sensoren erzeugt, deren Ausgangssignale nach Pegel und/
oder Frequenz ein Maß für die Radumfangsgeschwindigkeiten
der Fahrzeugräder sind.
Ein derartiges Antiblockier-System kann durch die
DE-OS 33 47 618 als bekannt angesehen werden, obgleich
dort die Regelung an dem statischen Bremskreis - dem
Vorderachs-Bremskreis - im Sinne einer Einzelrad-Regelung
mit den Fahrzeugrädern je einzeln zugeordneten Bremsdruck-
Regelventilen ausgebildet ist und eine gemeinsame Brems
druck-Regelung an beiden Rädern eines Bremskreises nur
für den als offenen Bremskreis ausgebildeten Hinterachs-
Bremskreis explizit offenbart ist.
Bei dem bekannten ABS ist für den statischen Bremskreis
ein Niederdruckspeicher vorgesehen, der die in einer
Druckabsenkungs-Phase aus einer der Regelung unterworfenen
Radbremse abgelassene Bremsflüssigkeit zunächst aufnimmt,
wonach diese dann erst mittels der - hydraulisch ange
triebenen - Rückförderpumpe in den dem statischen Brems
kreis zugeordneten Ausgangsdruckraum des Bremsgeräts
zurückgepumpt wird. Diese Rückförderpumpe ist dahin
gehend ausgelegt, daß pro Kolbenhub zwischen 0,2 und 0,4 cm3
Bremsflüssigkeit in den Ausgangsdruckraum des Bremsgeräts
zurückgefördert werden können, was zwischen 1/20 und 1/10
derjenigen Bremsflüssigkeitsmenge entspricht, die bei
einem Fahrzeug der gehobenen Leistungsklasse (Fahrzeug
gewicht ca. 1,5 t und Höchstgeschwindigkeit um 200 km/h
bis 220 km/h) in den Bremskreis hineinverdrängt wird,
wenn eine Bremsung mit dem maximal möglichen Bremsdruck
erfolgt, auf den die Bremsanlage ausgelegt ist.
Als Bremsdruck-Regelventile sind 3/3-Wege-Magnetventile
vorgesehen, deren Grundstellung jeweils die Bremsdruck-
Aufbaustellung ist, aus welcher heraus ein solches
Ventil durch ein Steuersignal definierter Steuerstrom
stärke in eine Sperrstellung - die Bremsdruck-Halte-
Stellung - steuerbar ist und durch ein Steuersignal
definiert höherer, z.B. der doppelten Steuerstromstärke
in eine Bremsdruck-Abbau-Stellung steuerbar ist, in
welcher die der Regelung unterwerfbaren Radbremsen
des statischen Bremskreises an den Niederdruckspeicher
angeschlossen sind, aus dem die Bremsflüssigkeit mittels
der hydraulisch angetriebenen Förderpumpe in den Ausgangs
druckraum des Bremsgeräts zurückgepumpt wird.
Bei einer derartigen Auslegung der Bremsanlage und des Anti
blockier-Systems erfordert ein bedarfsgerechter Rückförder
betrieb einen Antrieb der hydraulischen Rückförderpumpe mit
einer Hub-Wiederholungsfrequenz von mindestens 10 Hz, was wegen
der hiermit verknüpften Druckstöße zu einer unangenehmen Ge
räuschentwicklung im Regelungsbetrieb führt, die nicht nur aus
Gründen der Beeinträchtigung des Betriebskomforts des Fahrzeuges
nachteilig ist, sondern vor allem auch deshalb, weil insbe
sondere vorsichtige Fahrer, die aufgrund einer "defensiven"
Fahrweise das ABS nur äußerst selten zum Ansprechen bringen
und daher an eine derartige Geräuschentwicklung nicht "gewöhnt"
sind, durch dieselbe erschreckt und dadurch in einer Gefahren
situation, die bei einem Ansprechen eines ABS immer gegeben
ist, zu einer unangemessenen Fehlreaktion veranlaßt werden
können. Nachteilig an dem bekannten ABS ist aber auch der zu
seiner Realisierung erforderliche technische Aufwand, der durch
den zusätzlich zu der hydraulisch angetriebenen Rückförderpumpe
vorgesehenen Niederdruckspeicher und die aufwendige Konstruktion
der Bremsdruck-Regelventile bedingt ist.
Der Nachteil der unangenehmen Geräuschentwicklung wird bei
einem durch die DE-OS 29 08 482 bekannten Antiblockiersystem,
bei welchem den einer Antiblockier-Regelung unterwerfbaren
Radbremsen je ein Druckmodulator zugeordnet ist, der eine Brems
druck-Regelung nach dem Prinzip der Bremsdruck-Änderung durch
Volumänderung eines Modulator-Ausgangsdruckraumes arbeitet, an
den der Radbremszylinder der jeweiligen Radbremse unmittelbar
angeschlossen ist. Dieser Modulator-Ausgangsdruckraum ist axial
beweglich durch einen ersten Kolbenflansch eines Steuerkolbens
begrenzt, der einen zweiten, mit dem ersten Flansch über eine
langgestreckte Kolbenstange fest verbundenen Kolbenflansch
aufweist, der in der größeren Stufe der Stufenbohrung des Modu
latorgehäuses druckdicht verschiebbar geführt ist und dort die
axial bewegliche Abgrenzung eines Reaktionsraumes, in den perma
nent der hohe Ausgangsdruck einer Hilfsdruckquelle eingekoppelt
ist, gegen einen Antriebsdruckraum bildet, der axial beweglich
durch den zweiten, größeren Flansch des Steuerkolbens und axial
gehäusefest durch eine Endstirnwand des Modulatorgehäuses be
grenzt ist, wobei dieser Antriebsdruckraum über elektrisch
ansteuerbare Ein- und Auslaßventile alternativ an den Hochdruck
ausgang der Hilfsdruckquelle oder deren drucklosen Vorrats
behälter anschließbar ist. An der den Antriebsdruckraum gehäuse
fest begrenzenden Endstirnwand des Modulatorgehäuses ist eine
Rückstellfeder abgestützt, welche an den größeren Kolbenflansch
des Steuerkolbens angreift und diesen in seine mit minimalem
Volumen des Ausgangsdruckraumes des Modulators verknüpfte Grund
stellung drängt, die mit dem normalen, das heißt einer Regelung
nicht unterworfenen Bremsbetrieb verknüpft ist. In dieser Grund
stellung des Steuerkolbens ist ein in dessen kleinerem Flansch
angeordnetes Zentralventil durch Abstützung seines Ventilkörpers
mit einem gehäusefesten Anschlagstift - gegen die Wirkung einer
Ventilfeder - in seiner Offen-Stellung gehalten, in welcher
der an den Radbremszylinder angeschlossene Modulator-Ausgangs
druckraum mit einem Einlaßraum verbunden ist, der an den Aus
gangsdruckraum eines Bremsgeräts angeschlossen ist, in welchem
durch Betätigung eines Bremspedals ein Betätigungskraft-propor
tionaler Bremsdruck aufbaubar ist. Die zweite axiale Begrenzung
dieses Einlaßraumes bildet die dem Durchmesser nach kleinere
Stufe eines als Stufenkolben ausgebildeten Ringkolbens, welche
sowohl gegen die kleinere Bohrungsstufe der Gehäusebohrung als
auch gegen die die beiden Kolbenflansche des Steuerkolbens
miteinander verbindende Kolbenstange verschiebbar abgedichtet
ist. Zwischen den beiden jeweils durch Endstirnwände des Modu
latorgehäuses abgeschlossenen Bohrungsstufen vermittelt eine
dritte, dem Durchmesser nach größte Bohrungsstufe, gegen welche
ein radialer Ringkolbenflansch, der sich an dessen kleinste,
den Einlaßraum begrenzende Stufe anschließt, verschiebbar ab
gedichtet ist. Der Ringkolben hat in axialem Abstand von diesem
Flansch einen zweiten radialen Flansch, der gegen diejenige
Bohrungsstufe verschiebbar abgedichtet ist, in welcher auch
der größere Flansch des Steuerkolbens druckdicht verschiebbar
geführt ist. Der Ringkolben ist an seiner dem Reaktionsraum
zugewandten Seite topfförmig gestaltet, derart, daß sein Mantel
den kolbenstangenförmigen Mittelabschnitt des Steuerkolbens in
radialem Abstand umgibt und zusammen mit diesem einen inneren
Ringraum begrenzt, der über einen Querkanal des Ringkolbens
mit einem axial durch dessen beide Radialflansche begrenzten
äußeren Ringraum kommuniziert, welcher permanent an den druck
losen Vorratsbehälter der Hilfsdruckquelle angeschlossen ist.
Durch den dem Durchmesser nach größten Flansch des Ringkolbens
und eine Gehäusestufe ist ein als Antriebsdruckraum ausgenutzter
Ringraum axial begrenzt, in den über ein Ventil, das seine
axiale Verschiebung des Steuerkolbens, die im Sinne einer Vo
lumen-Vergrößerung des Modulator-Ausgangsdruckraumes erfolgt,
in eine Funktions-Stellung gelangt, in welcher dieser ringraum
förmige Antriebsdruckraum mit dem Reaktionsraum kommunizierend
verbunden und dadurch ebenfalls mit dem hohen Ausgangsdruck der
Hilfsdruckquelle beaufschlagt ist. Der Ventilkörper dieses
Ventils ist als eine im wesentlichen zylindrische Hülse ausge
bildet, welche Reaktionsraum-seitig gegen die Kolbenstange des
Steuerkolbens verschiebbar abgedichtet ist, wobei der Hülsen
mantel ansonsten jedoch die zentrale Kolbenstange des Steuer
kolbens in einem kleinen radialen Abstand umgibt, so daß ein
mit dem drucklosen Ringraum kommunizierender innerer Ringspalt
innerhalb des Ventilkörpers vorhanden ist. Der Ventilkörper
ist außenseitig gegen den Mantel des topfförmigen Ringkolben
teils verschiebbar abgedichtet. Der hülsenförmige Ventilkörper
hat an seinem gegen die Kolbenstange des Steuerkolbens abge
dichteten Abschnitt eine äußere konisch gestaltete Dichtfläche,
welche die eine Begrenzung einer Außennut des Ventilkörpers
bildet, die sich zwischen dieser konischen Dichtfläche und dem
gegen den Ringkolben abgedichteten Abschnitt des Ventilkörpers
erstreckt und zusammen mit diesem einen Ringraum bildet, der
über Quer- und Längskanäle einerseits mit dem drucklos gehalte
nen Ringraum des Ringkolbens und andererseits mit dem als An
triebsdruckraum ausnutzbaren Ringraum in kommunizierender Ver
bindung steht. Durch eine Ventilfeder wird der Ventilkörper in
dichtende Anlage seiner konischen Fläche mit dem Rand der Re
aktionsraum-seitigen Öffnung des Ringkolbens gedrängt.
Zur Erzielung einer Druckabbau-Phase der Antiblockierregelung
wird der Antriebsdruckraum des Modulators gegen seinen Reak
tionsraum abgesperrt und dafür über das Auslaßventil mit dem
drucklosen Vorratsbehälter der Hilfsdruckquelle verbunden.
Dadurch erfährt der Steuerkolben eine einleitende Verschiebung
im Sinne einer Vergrößerung des Modulator-Ausgangsdruckraumes,
der an den Radbremszylinder der der Regelung unterwerfbaren
Radbremse angeschlossen ist. Dadurch schließt einerseits das
Zentralventil des den Modulator-Ausgangsdruckraum begrenzenden
Kolbenflansches und es wird weiter durch Anlage eines zentralen
Anschlag- und Dichtflansches des Steurkolbens an dem inneren
Rand des hülsenförmigen Ventilkörpers die kommunizierende Ver
bindung zwischen dem drucklos gehaltenen Ringraum des Ring
kolbens und dem durch den Ventilkörper und den Ringkolben be
grenzten Ringraum und -spalt unterbrochen. Durch die Verschie
bung des Steuerkolbens und damit auch des hülsenförmigen Ventil
körpers hebt dessen konische Dichtfläche von dem durch den
Ringkolben gebildeten Sitz ab, und es wird der im Reaktions
raum herrschende Druck auch in den ringförmigen Antriebsdruck
raum eingekoppelt, wodurch der Ringkolben im Ergebnis stets
der Bewegung des Steuerkolbens folgt, der seinerseits durch
den im Reaktionsraum herrschenden Druck - bei Druckentlastung
des durch seinen größeren Flansch begrenzten Antriebsdruckraumes
durch die Wirkung des im Reaktionsraum herrschenden Druckes im
Sinne einer Vergrößerung des Volumens des Ausgangsdruckraumes
des Modulators verschoben wird. Aufgrund des insoweit erläu
terten Aufbaues des Druckmodulators und seiner Funktion ergibt
sich, daß der Hub des Steuerkolbens so groß bemessen sein muß,
daß eine vollständige Druckabsenkung durch seinen Maximalhub
möglich ist und ein Rückförderbetrieb mittels des Druckmodu
lators nicht möglich ist. Das durch die DE-OS 29 08 482 bekannte
Antiblockiersystem hat zwar den Vorteil, daß bei einem Anspre
chen desselben praktisch keinerlei Geräuschentwicklung eintritt,
dafür aber auch den gravierenden Nachteil, daß in keinem Falle
eines Ansprechens des Antiblockiersystems dem Fahrer eine hier
für sinnfällige Pedalreaktion vermittelt wird.
Einem demgegenüber vorteilhaften Kompromiß zwischen unerwünsch
ter Geräuschentwicklung und einer für den Fall eines "extremen"
Ansprechens des Antiblockiersystems erwünschten, entsprechend
selteneren Pedalreaktion vermittelt das in der eigenen - nicht
vorveröffentlichten - DE 36 37 781 A1 beschriebene
Antiblockiersystem mit Druckmodulatoren, die einen in einem
Gehäuse verschiebbaren Kolben haben, durch den ein an die Rad
bremse (n) angeschlossener Ausgangsdruckraum begrenzt ist, sowie
einen Antriebsdruckraum, durch dessen alternativen Anschluß an
den Hochdruckausgang bzw. den - drucklosen - Vorratsbehälter
einer Hilfsdruckquelle Bremsdruckabbau-und Bremsdruckaufbau-
Phasen eines Antiblockier-Regelzyklus steuerbar sind, wobei
diese Druckmodulatoren mindestens eine Rückstellfeder haben,
die ihren Kolben in eine mit maximalem Volumen der Primärkammer
verknüpfte Stellung drängt und zur Steuerung der Druckaufbau-
und Druckabbau-Phasen eine ABS-Steuerventilanordnung vorgesehen
ist. Dabei ist der Kolben des jeweiligen Druckmodulators als
Stufenkolben ausgebildet, dessen kleinere Kolbenstufe den Aus
gangsdruckraum und dessen größere Kolbenstufe den Antriebs
druckraum begrenzt. Im normalen Bremsbetrieb ist der Antriebs
druckraum mit dem hohen Ausgangsdruck der Hilfsdruckquelle
beaufschlagt, wodurch der Kolben - gegen die Wirkung einer
kräftigen Rückstellfeder - in seine mit minimalem Volumen des
Modulator-Ausgangsdruckraumes verknüpfte Grundstellung gedrängt
wird. In dieser Grundstellung ist - mechanisch - ein Einlaß
ventil in seine Offenstellung gesteuert, in welcher der dem
regelbaren Bremskreis zugeordnete Ausgangsdruckraum des Brems
geräts der Bremsanlage mit dem Ausgangsdruckraum des Druck
modulators kommunizierend verbunden ist.
Dieses Einlaßventil ist als Rückschlagventil ausgebildet, das
schon in der einleitenden Phase eines Druckabsenkungs-Hubes
des Modulatorkolbens, der durch Druckentlastung seines Antriebs
ruckraumes gesteuert wird, in seine Sperrstellung gelangt,
wonach bei weiterer Verschiebung des Modulatorkolbens eine
zunehmende Druckabsenkung im Modulator-Ausgangsdruckraum ein
tritt. Die durch eine Kolbenverschiebung erzielbare Vergrößerung
des Modulator-Ausgangsdruckraumes ist kleiner als das Volumen
der bei maximalem Bremsdruck in die Radbremse(n) des an den
Druckmodulator angeschlossenen Bremskreises verdrängbare Flüs
sigkeitsmenge. Die mittels eines solchen Druckmodulators regel
bare(n) Radbremse(n) ist bzw. sind mittels eines Magnetventils,
dessen Grundstellung die Offen-Stellung ist, gegen den Ausgangs
druckraum des Druckmodulators absperrbar. Reicht die durch
einen einzigen Druckabsenkungs-Hub des Modulators erzielbare
Bremsdruck-Absenkung für die Antiblockier-Regelung nicht aus,
so wird die jeweilige Radbremse gegen den Modulator-Ausgangs
druckraum abgesperrt und es wird der Antriebsdruckraum des
Modulators wieder mit Antriebsdruck beaufschlagt, wobei dieser
nunmehr wie eine Rückförderpumpe arbeitet, welche zuvor zur
Bremsdruck-Absenkung aus einer Radbremse abgelassene Bremsflüs
sigkeit in das Bremsgerät zurückpumpt.
Damit bei einem Ausfall der Hilfsdruckquelle, der zur Folge
hat, daß der Modulatorkolben in seine mit größtem Volumen des
Modulator-Ausgangsdruckraumes verknüpfte Endstellung gelangt,
in welcher das Einlaßventil gesperrt ist, weiterhin gebremst
werden kann, ist der Modulator mit einem mechanisch gesteuerten
Bypass-Ventil versehen, das in der mit der genannten Fehlfunk
tion verknüpften Endstellung des Modulatorkolbens offen ist
und dadurch die Einkoppelung von Bremsdruck aus dem Bremsgerät
über den Modulator-Ausgangsdruckraum in die Radbremse(n) er
möglicht, das aber, sobald der Modulatorkolben auch nur gering
fügig aus seiner Endstellung im Sinne eines Bremsdruck-Wieder
aufbaues oder im Sinne des Rückförderbetriebes verschoben wird,
wieder schließt, wobei der Ventilkörper dieses Bypass-Ventils,
je "näher" der Modulatorkolben seiner minimalem Volumen des
Modulator-Ausgangsdruckraumes entsprechenden Position ist, mit
um so größerer Schließkraft gegen den Ventilsitz gedrängt ist.
Nachteilig hierbei ist, daß in einer Situation, in welcher die
Hilfsdruckquelle "teilweise" ausgefallen ist, derart, daß ihr
Ausgangsdruck lediglich nicht genügt, um den Modulatorkolben
gegen die Wirkung der Rückstellfeder und des in seinen Ausgangs
druckraum eingekoppelten Ausgangsdruckes des Bremsgeräts in
der minimalem Volumen des Ausgansdruckraumes entsprechenden
Position zu halten, sondern in einer hiervon geringfügig ver
schobenen Position, in der zwar das Einlaßventil geschlossen
ist, das Bypass-Ventil aber nicht öffnen kann, die Bremsanlage
praktisch ausgefallen ist. Ein Antiblockiersystem mit Druck
modulatoren der in der Patentanmeldung P 36 37 781.3 beschrie
benen Art ist daher aus Sicherheitsgründen problematisch.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, von einem Antiblockiersystem
der eingangs genannten Art ausgehend, dieses dahingehend zu
verbessern, daß, ohne Beeinträchtigung der Regelungsfunktionen,
der zu deren Realisierung erforderliche technische Aufwand
reduziert wird, eine regelungsbedingte Geräuschentwicklung
weitgehend vermieden wird und darüberhinaus eine hohe Funktions
zuverlässigkeit der Bremsanlage insgesamt gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 geannten Merkmale gelöst.
Das erfindungsgemäße ABS eignet sich sowohl für eine Rege
lung nach dem sog. Select-Low-Prinzip, gemäß welchem rege
lungsbedingte Bremsdruck-Änderungen in den Radbremsen des
statischen Bremskreises jeweils gleichsinnig erfolgen und
die Regelung schon einsetzt, wenn lediglich an einer der
Radbremsen des statischen Bremskreises eine Blockiertendenz
auftritt und solange aufrecht erhalten wird, wie "irgend
eine" Radbremse dieses statischen Bremskreises eine
Blockiertendenz zeigt, als auch zu einer Regelung nach
dem sog. Select-High-Prinzip, gemäß welchem die Regelung
erst dann einsetzt, wenn sämtliche Radbremsen des statischen
Bremskreises eine Blockiertendenz zeigen, die Regelung aber
ebenfalls solange aufrecht erhalten wird, wie auch nur an
einer der Radbremsen des statischen Bremskreises eine
Blockiertendenz vorliegt. Eine Regelung nach dem erst
genannten Prinzip ist dann vorteilhaft, wenn der statische
Bremskreis der Hinterachs-Bremskreis des Fahrzeuges ist,
während die Regelung nach dem zweitgenannten Prinzip für
einen die beiden Vorderräder umfassenden statischen Brems
kreis geeignet ist. Für beide Regelungsarten ist der zu
ihrer Realisierung geeignete Aufbau des ABS mit nur einem
als 2/2-Wege-Magnetventil ausgebildeten Bremsdruck-Regel
ventil, einem Stufenzylinder mit mechanisch gesteuertem
Funktionssteuerventil, das eine selbsttätige bedarfsge
rechte Umschaltung von Druckmodulationsbetrieb auf Rück
förderbetrieb des Stufenzylinders vermittelt und nur einer
ABS-Steuerventil-Anordnung, mittels derer die Antriebs
steuerung des Stufenzylinders erfolgt, jeweils pro Brems
kreis, sehr einfach, wobei -wegen der wesentlich ein
facheren Ansteuerung eines Zwei-Stellungs-Magnetventils
gegenüber einem - bei dem bekannten ABS benötigten -
Drei-Stellungs-Magnetventils schon allein hierdurch eine
erhebliche steuerungstechnische Vereinfachung gegenüber
dem bekannten ABS erzielt wird. Da, statistisch gesehen,
in einer weitaus überwiegenden Anzahl (mehr als 95%) von
Bremssituationen die Bremsanlage mit einer Kraft betätigt
wird, die allenfalls 1/4 oder einem geringeren Bruchteil
derjenigen Betätigungskraft entspricht, welche aufge
bracht werden muß, um den maximalen Bremsdruck zu er
zeugen, der nach der Auslegung der Bremsanlage möglich
ist, reicht bei der erfindungsgemäß vorgesehenen Auslegung
des Stufenzylinders auch bei einem entsprechend hohen
Anteil regelungsbedürftiger Bremssituationen, die durch
einen einzigen "Saug"-Hub des Kolbens des Stufenzylinders
erreichbare Vergrößerung seiner Funktionskammer aus, um
erforderlichenfalls eine weitestgehende Bremsdruck-
Absenkung in der bzw. den der Regelung unterworfenen
Radbremse(n) zu erzielen, so daß eine Umschaltung des
Stufenzylinders auf Rückförderbetrieb nur in seltenen
Fällen erfolgen wird. Der Stufenzylinder erfüllt daher
in der weitaus überwiegenden Anzahl von einer Antiblockier-
Regelung unterworfenen Bremsungen auch die Funktion eines
bei dem bekannten ABS vorgesehenen Druckspeichers, auf den
somit bei dem erfindungsgemäßen ABS verzichtet werden kann.
Dadurch wird eine weitere - erhebliche - Reduzierung des
zur Realisierung des erfindungsgemäßen ABS erforderlichen
technischen Aufwandes erzielt. Das erfindungsgemäße ABS
arbeitet daher in einer der genannten statistischen
Häufigkeit entsprechenden, überwiegenden Zahl von rege
lungsbedürftigen Bremssituationen im sog. Druckmodulations
betrieb, d.h. in demjenigen Betriebsmodus, in welchem
Bremsflüssigkeit, die zur Druckabsenkung in den Rad
bremsen von der in diesen Falle als Modulationskammer
anzusprechenden Funktionskammer des Stufenzylinders
aufgenommen wird, in Bremsdruck-Wiederaufbau-Phasen
der Antiblockier-Regelung wieder in die Radbremsen zu
rückverdrängt wird, mithin ein einziger Druckabsenkungs-
Hub und -wiederaufbau-Hub des Stufenkolbens benötigt
wird, um die regelungsgerechten Bremsdruck-Änderungen
zu erzielen, was sowohl der Empfindlichkeit der Rege
lung als auch dem "Regelungskomfort" im Sinne einer
weitestgehenden Vermeidung ansonsten störender Ge
räusche zugute kommt.
Durch die gemäß Anspruch 2 vorgesehene Auslegung des
überwiegend im Druckmodulations-Betrieb, d.h. als
Druckmodulator, arbeitenden Stufenzylinders wird bei
gleichwohl günstig geringen räumlichen Abmessungen
desselben erreicht, daß eine Wiederholung eines Rück
förder-Hub-Zyklus des Kolbens des Stufenzylinders nur
in sehr seltenen Fällen erforderlich wird, was wiederum
dem Regelungskomfort zugute kommt.
Durch die Merkmale der Ansprüche 3 bis 6 sind mit ein
fachen konstruktiven Mitteln realisierbare, bevorzugte
Gestaltungen des Funktions-Umschaltventils des Stufen
zylinders des erfindungsgemäßen ABS angegeben.
Die gemäß Anspruch 7 vorgesehene Gestaltung der ABS-
Steuerventil-Anordnung hat den Vorteil, daß - bei
gesperrtem Bremsdruck-Regelventil - allein mittels
der ABS-Steuerventilanordnung auf einfache Weise
Bremsdruck-Halte-Phasen der Antiblockier-Regelung
steuerbar sind.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
speziellen Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 ein elektro-hydraulisches Block
schaltbild eines erfindungsgemäßen
Antiblockier-Systems mit einem zur
Steuerung von Bremsdruck-Änderungs-
Phasen vorgesehenen Druckmodulator,
der auch die Funktion einer Rück
förderpumpe vermittelt und
Fig. 2 den Druckmodulator in verschiedenen
Funktionszuständen, zur Erläuterung
des Antiblockier-Systems gemäß
Fig. 1, jeweils im Schnitt längs
einer seine zentrale Längsachse
enthaltende Ebene.
In der Fig. 1, auf deren Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
sei, sind die funktionswesentlichen Komponenten eines ins
gesamt mit 10 bezeichneten - erfindungsgemäßen - Anti
blockier-Systems (ABS) dargestellt, das für ein Straßen
fahrzeug mit statischen Bremskreisen und Vorderachs-/Hinter
achs-Bremskreisaufteilung gedacht ist. Der Einfachheit halber
sind in der Fig. 1 lediglich die dem Hinterachs-Bremskreis II
zugeordneten Komponenten des ABS 10 und der Bremsanlage des
Fahrzeuges dargestellt, die zur Erläuterung ausreichend sind.
Als Bremsgerät sei ein üblicher, mittels eines Bremspedals
gegebenenfalls über einen Bremskraftverstärker betätigbarer
Tandem-Hauptzylinder 11 angenommen, an dessen durch den
Schwimmkolben 12 des Tandem-Hauptzylinders 11 beweglich be
grenzten Sekundär-Ausgangsdruckraum 13 der Hinterachs-Brems
kreis II angeschlossen ist.
Die an dem Druckausgang 14 des Sekundär-Ausgangsdruck
raumes 13 angeschlossene Hauptbremsleitung 16, von deren
Verzweigungsstelle 17 die zu der linken Hinterradbremse 18
und zu der rechten Hintrerradbremse 19 weiterführenden
Bremsleitungszweige 16′ und 16′′ ausgehen, ist mittels eines
Bremsdruck-Regelventils 21 elektrisch gesteuert absperrbar
und freigebbar. Dieses Bremsdruck-Regelventil ist als 2/2-
Wege-Magnetventil ausgebildet, dessen Grundstellung 0 seine
Durchfluß-Stellung und dessen bei Ansteuerung seines Steuer
magneten 22 mit dem Ausgangssignal einer zur Steuerung von
Regelphasen des Antiblockier-Systems vorgesehenen elektro
nischen Steuereinheit 23 eingenommene erregte Stellung I
seine Sperrstellung ist.
Zentrales Funktionselement der Bremsdruck-Stelleinrichtung
des ABS 10, der auch das Bremsdruck-Regelventil 21 zuzu
rechnen ist, ist ein insgesamt mit 24 bezeichneter Druck
modulator, der, je nachdem, um welchen Betrag der Bremsdruck
im Verlauf eines Antiblockier-Regelzyklus geändert - abge
baut und wieder aufgebaut- werden muß, eine Steuerung dieser
Änderungen allein durch Volum-Vergrößerung bzw. -Reduzierung
einer Modulationskammer 26 ermöglicht, dies dann, wenn
die erforderlichen Bremsdruck-Änderungen dem Betrage nach
relativ gering sind, und des weiteren einen Regelungsbetrieb
nach dem sogenannten Rückförderprinzip ermöglicht, gemäß
welchem in einer Bremsdruck-Abbauphase der Antiblockier-
Regelung aus den Radbremsen 18 und 19 abgelassene Brems
flüssigkeit während einer Bremsdruck-Haltephase zumindest
teilweise in den Sekundär-Ausgangsdruckraum 13 des Brems
geräts 11 zurückgepumpt wird, wobei das ABS in dem Rück
förder-Betriebsmodus arbeitet, wenn die Regelung eine dem
Betrage nach größere Bremsdruck-Absenkung erfordert als
durch einen einzigen Volum-Änderungshub des die Modulations
kammer 26 begrenzenden Modulatorkolbens 27 möglich ist.
Der Druckmodulator 24 ist seinem grundsätzlichen Aufbau nach
als Stufenzylinder ausgebildet, dessen Gehäuse 28 zwei über
eine radiale Gehäusestufe 29 gegeneinander abgesetzte bzw.
aneinander anschließende bezüglich der zentralen Achse 31
koaxiale Bohrungsstufen 32 und 33 hat, in denen der Modula
torkolben 27 insgesamt mit je einer Kolbenstufe 34 bzw. 36
druckdicht verschiebbar geführt ist.
Zur Abdichtung der kleineren Kolbenstufe 36 gegen die Boh
rungsstufe 33 des Zylindergehäuses 28 ist eine gehäusefeste
Ringdichtung 37 vorgesehen, die in unmittelbarer Nähe der
Gehäusestufe 29 angeordnet ist. Zur Abdichtung der größeren
Kolbenstufe 34 gegen die Gehäusebohrung 32 ist eine kolben
feste Ringdichtung 38 vorgesehen. Diese größere Kolbenstufe 34
bildet die axial bewegliche Begrenzung eines Steuerdruck
raumes 39, der axial gehäusefest durch die eine, gemäß Fig. 1
linke Endstirnwand des Modulatorgehäuses 28 abgeschlossen
ist.
Die kleinere Kolbenstufe 36 bildet die axial bewegliche Be
grenzung der Modulationskammer 26, welche im übrigen - ge
häusefest - durch das insgesamt blockförmige Gehäuseteil 41
begrenzt ist, in das eine wiederum durch eine radiale Ge
häusestufe 42 gegen die die kleinere Kolbenstufe 36 auf
nehmende Bohrungsstufe 33 abgesetzte und über die Gehäuse
stufe 32 an diese Bohrungsstufe 33 anschließende, mit der
zentralen Längsachse 31 des Druckmodulators 24 koaxiale
Sackbohrung 43 eingebracht ist, welche, in axialer Richtung
gesehen, durch die von der einen, gemäß Fig. 1 linken,
Endstirnwand 41 des Modulatorgehäuses entfernt angeordnete,
rechte Endstirnwand 44 abgeschlossen ist. Diese Sack
bohrung 43, die eine dritte Bohrungsstufe des Modulator
gehäuses 28 bildet, ist dem Durchmesser nach deutlich
kleiner als die sich zwischen dieser Sackbohrung 43 und
der größten Bohrungsstufe 32 erstreckende, mittlere
Bohrungsstufe 33, welche die radiale gehäusefeste
Begrenzung der Modulationskammer 26 bildet. In dieser
Sackbohrung 43 ist ein insgesamt mit 46 bezeichneter
Ventilschieber in Richtung der zentralen Längsachse 31
des Modulatorgehäuses 28 gesehen hin- und herverschiebbar
geführt und mittels einer gehäusefesten Ringdichtung 47,
welche in unmittelbarer Nähe der die Sackbohrung 43 gegen
die mittlere Bohrungsstufe 33 absetzenden Gehäusestufe 42
angeordnet ist, gegen die Sackbohrung 43 abgedichtet.
Dieser Ventilschieber 46 bildet den Ventilkörper eines -
weggesteuerten - insgesamt mit 48 bezeichneten Funktions-
Steuerventils, das, falls erforderlich, eine selbsttätige
Einschaltung des Rückförderbetriebes vermittelt, falls
der Druckmodulationsbetrieb - Steuerung von Bremsdruck-
Abbau- und Bremsdruck-Wiederaufbau-Phasen allein durch
Volum-Veränderung der Modulationskammer 26 - nicht mehr
ausreicht, um die erforderlichen Bremsruck-Änderungen zu
erzielen.
Das Funktions-Steuerventil 48 ist, seinem Aufbau nach, ein
2/2-Wege-Ventil, in dessen alternativen Funktionsstellungen
- seiner Durchfluß-Stellung und seiner Sperrstellung - die
Modulationskammer 26 entweder über die Anschlußleitung 49 -
zwischen dem Bremsdruck-Regelventil 21 und den Radbremsen 18
und 19 - an die Hauptbremsleitung 16 angeschlossen oder
gegen diese abgesperrt ist, ersteres dann, wenn das ABS 10
im reinen Modulationsbetrieb arbeitet, letzteres dann, wenn
das ABS 10 auch im Rückförderbetrieb arbeitet, wobei die
Schließ- und Öffnungs-Hübe des Ventilkörpers 46 des Funk
tions-Steuerventils 48 mit den in Richtung des Pfeils 51
erfolgende Hüben des Modulatorkolbens 27, mit denen eine
Vergrößerung des Volumens der Modulationskammer 26 verknüpft
ist, bzw. mit den in der entgegengesetzten, durch den Pfeil 52
repräsentierten Richtung erfolgenden Hüben des Modulator
kolbens 27, mit denen eine Verringerung des Volumens der
Modulationskammer 26 verknüpft ist, durch Anschlagwirkung
zwischen dem Ventilkörper 46 und dem Modulatorkolben 27 dahin
gehend korreliert sind, daß das Funktions-Steuerventil 48 in
seine Sperrstellung gelangt, wenn der Modulatorkolben 27 eine
Stellung erreicht, die annähernd seiner mit maximalem Volumen
der Modulationskammer 26 verknüpften, gemäß Fig. 1 linken End
stellung entspricht, in seine Offen-Stellung aber erst dann
wieder gelangt, nachdem der Modulatorkolben 27, ausgehend von
seiner linken Endstellung, in der entgegengesetzten
Richtung 52 einen Rückförderhub ausgeführt hat, der einem
Teil, z. B. 1/3 bis 1/2 desjenigen Hubes entspricht, den
der Modulatorkolben 27 zwischen seinen mit maximalem und
minimalem Volumen der Modulationskammer 26 verknüpfte End
stellungen ausführen kann.
Bevor die zu diesem Zweck vorgesehenen konstruktiven Einzel
heiten des Funktions-Steuerventils 48 und des Modulator
kolbens 27 mehr im einzelnen erläutert werden, sei zunächst
auf diejenigen Gestaltungmerkmale des Druckmodulators 24 und
seiner elektrohydraulischen Schaltungsperipherie einge
gangen, die sowohl für den Druckmodulations-Betrieb als auch
für den Rückförderbetrieb des ABS 10 vorgesehen sind.
Zur regelungsgerechten Funktionssteuerung des Druckmodula
tors 24 ist ein durch elektrische Ausgangssignale der elek
tronischen Steuereinheit 23 ansteuerbares ABS-Steuerventil
vorgesehen, das beim dargestellten, speziellen Ausführungs
beispiel als 3/2-Wege-Magnetventil ausgebildet ist. In der
Grundstellung 0 dieses Ventils ist der Steueranschluß 54 des
Antriebsdruckraumes 39 des Druckmodulators 24 mit dem auf
hohem Druckniveau P A gehaltenen Druckausgang 56 einer
Hilfsdruckquelle 57 verbunden und gegen deren - drucklosen -
Tankanschluß 58 abgesperrt. Durch die hieraus resultierende
Druckbeaufschlagung des Modulatorkolbens 27 auf der Quer
schnittsfläche F 1 seiner größeren Kolbenstufe 34 wird der
Modulatorkolben 27 - gegen die Rückstellkraft einer kräf
tigen Rückstellfeder 59, welche den Modulatorkolben 27 in
seine mit maximalem Volumen der Modulationskammer 26 ver
knüpfte, gemäß Fig. 1 linke Endstellung zu drängen sucht,
sowie gegen den in der Modulationskammer 26 herrschenden
Bremdruck, mit dem der Modulatorkolben 27 auf der Quer
schnittsfläche F 2 seiner kleineren Kolbenstufe beaufschlagt
ist, in die mit minimalem Volumen der Modulationskammer 26
verknüpfte, dargestellte, gemäß Fig. 1 rechte Endstellung
gedrängt, die als Ausgangsstellung für eine normale, das
heißt einer Antiblockier-Regelung nicht unterworfenen
Bremsung ausgenutzt wird.
In der bei Ansteuerung mit einem Ausgangssignal der elektro
nischen Steuereinheit 23 eingenommenen, erregten Stellung I
des ABS-Steuerventils 53 ist der Steuerdruckraum des
Druckmodulators 24 mit dem Tankanschluß 58 der Hilfsdruck
quelle 57 verbunden und gegen deren Druckausgang 56 abge
sperrt. In dieser Funktionsstellung des ABS-Steuerventils 53
kann der Modulatorkolben 27 - durch die Wirkung der Rück
stellfeder 59 - bis in seine mit maximalem Volumen der
Modulationskammer 26 verknüpfte, linke Endstellung geschoben
werden, die durch Anlage eines in axialer Richtung nur
geringfügig ausgedehnten Stützvorsprunges 61 des Modulator
kolbens 27 an der den Steuerdruckraum 39 axial begrenzenden
Endstirnwand 41 des Modulatorgehäuses 28 markiert ist. Die
andere, minimalem Volumen der Modulationskammer 26 ent
sprechende, rechte Endstellung des Modulatorkolbens 27 ist
durch Anlage des freien Randes 62 einer mit der größeren
Kolbenstufe 34 fest verbundenen, zylindermantelförmigen
Führungshülse 63, welche den an die größere Kolbenstufe 34
anschließenden Abschnitt der kleineren Kolbenstufe 36 in
radialem Abstand koaxial umgibt, an der Gehäusestufe 29
markiert. Die Rückstellfeder 59 ist, in der dargestellten
Grundstellung des Modulatorkolbens 27 gesehen, auf ihrer
gesamten Länge von dem durch die Führungshülse 63 außen
seitig und innenseitig durch die kleinere Kolbenstufe 36
begrenzten Ringspalt 64 aufgenommen.
In dieser als Grundstellung für eine normale Bremsung aus
genutzten Endstellung des Modulatorkolbens 27 ist auch der
Ventilschieber 46 des Funktions-Steuerventils 48 in seiner
dargestellten, rechten Endstellung gehalten, die durch
Anschlagwirkung zwischen dem Modulatorkolben 27 und einem am
kolbenseitigen Ende des Ventilschiebers 46 angeordneten
radialen Anschlag- und Mitnahmeflansches 66 markiert ist. In
dieser Endstellung des Ventilschiebers 46 ist dieser auch
mit seinem kolbenfernen Endabschnitt an der die Sackbohrung 43
abschließenden Endstirnwand 44 des Modulatorgehäuses 28 ab
gestützt oder allenfalls in einem geringen Abstand von
dieser gehalten. Dieser Endabschnitt ist als innerhalb der Sack
bohrung 43 druckdicht gleitend verschiebbarer Kolbenflansch 67
ausgebildet, der über ein dem Durchmesser nach etwas
kleineres, stangenförmiges Zwischenstück 68 mit dem mittels
der gehäusefesten Ringdichtung 47 gegen den an die Modu
lationskammer 26 anschließenden Abschnitt der Sackbohrung 43
verschiebbar abgedichteten, langgestreckt-kolbenförmigen
Abschnitt 69 verbunden ist, der in die Modulationskammer 26
hineinragt und an seinem dem Modulatorkolben 27 zugewandten
Ende mit dem radialen Flansch 66 versehen ist. Innerhalb der
Sackbohrung 43 ist durch den flanschförmigen Endabschnitt 67
des Schiebers 46 axial beweglich und durch die Endstirnwand 44
der Sackbohrung 43 gehäusefest ein Ausgleichsraum 71 begrenzt,
der über einen den Ventilschieber 46 auf dem größten Teil
seiner Länge axial durchsetzenden Längskanal 72 und einen
innerhalb der Modulationskammer 26 in diese mündenden Quer
kanal 73 mit dieser in ständig-kommunizierender Verbindung
gehalten ist, sodaß der Ventilschieber 46 innerhalb des
Druckmodulators 24 druckausgeglichen angeordnet ist, das
heißt eine Verschiebung lediglich im Sinne einer Mitnahme
durch den Modulatorkolben 27 erfahren kann.
Durch die beiden Kolbenflansche 67 und 69 ist innerhalb der
Sackbohrung 43 ein Ringspalt 74 in axialer Richtung be
grenzt, innerhalb dessen, in der dargestellten Grundstellung
des Ventilschiebers 46 gesehen, die Mündungsöffnung 76 des -
radialen - Ventil-Anschlußkanals 77 liegt, der über die
Anschlußleitung 49 mit der Hauptbremsleitung 16 des Hinter
achs-Bremskreises II verbunden ist. Des weiteren mündet in
die Sackbohrung 43, in der dargestellten Grundstellung des
Ventilschiebers 46 ebenfalls innerhalb des Ringraumes 74 ein
beim dargestellten, speziellen Ausführungsbeispiel ebenfalls
radialer Querkanal 78, der über einen Längskanal 79 mit der
Modulationskammer 26 des Druckmodulators 24 kommunizierend
verbunden ist, die somit, in der genannten Grundstellung des
Modulatorkolbens 27 und des Ventilschiebers 46 an den sich
zu den Hinterradbremsen 18 und 19 hin verzweigenden Ab
schnitt der Hauptbremsleitung angeschlossen ist. Des wei
teren ist die Modulationskammer 26 an den Druckausgang 14
des Sekundär-Ausgangsdruckraumes 13 des Bremsgeräts 11 über
ein Auslaß-Rückschlagventil 81 angeschlossen, das durch
relativ höheren Druck in der Modulationskammer 26 als in dem
Ausgangsdruckraum 13 des Bremsgeräts 11 in seine Offen
stellung gesteuert ist und sonst in seiner Sperrstellung
gehalten ist. Die Schließkraft dieses Auslaß-Rückschlag
ventils 81 ist in typischer Auslegung einem Druckunterschied
von 2 bar äquivalent. Die kleinere Kolbenstufe 36 des
Modulatorkolbens 27 hat an ihrer die Modulationskammer 26
begrenzenden Seite eine den Anschlagflansch 66 des Ventil
schiebers 46 aufnehmende topfförmige Vertiefung 82, deren
Grund, in der dargestellten Position des Ventilschiebers 46
an dessen Anschlagflansch 66 abgestützt ist. An den freien
Rand des diese Vertiefung 82 radial begrenzenden topfmantel
förmigen Abschnittes 83 der kleineren Modulatorkolbenstufe 36
ist ein radial nach innen weisender Anschlagring 84 ange
setzt, der, in der dargestellten Grundstellung des Modulator
kolbens 27 und des Ventilschiebers 46 gesehen, von dem
Anschlagflansch 66 des Ventilschiebers 46 in einem axialen
Abstand h angeordnet ist, durch den der Maximalhub der
Relativbewegungen bestimmt ist, welche der Modulatorkolben 27
gegenüber dem Ventilschieber 46 ausführen kann, bis dieser
"spätestens" aus seiner dargestellten Endstellung ausgerückt
wird, wenn der Modulatorkolben 27 eine Verschiebung in
Richtung des Pfeils 51 erfährt. Ist dies der Fall, so wird
der Ventilschieber 46, sobald der Anschlagring 84 in Anlage
mit dem Flansch 66 des Ventilschiebers 46 gelangt, von dem
Modulatorkolben 27 mitgenommen. Durch diese Mitnahme gelangt
der den Ausgleichsraum 71 begrenzende Kolbenflansch 67 des
Ventilschiebers 46, nachdem der Modulatorkolben 27 den
größten Teil, z. B. 90%, seines maximalen, bis in seine mit
maximalem Volumen der Modulationskammer 26 verknüpfte End
stellung führenden Hubes H ausgeführt hat, in eine die
Mündungsöffnung 76 des Ventilanschlußkanals 77 verschließende
Stellung, ab welcher für den "Rest" des Hubes des Modulator
kolbens 27 die Modulationskammer 26 des Druckmodulators 24
gegen die Radbremsen 18 und 19 des Hinterachs-Bremskreises II
abgesperrt ist.
Wird anschließend der Modulatorkolben 27 wieder - in Richtung
des Pfeils 52 - im Sinne einer Verminderung des Volumens der
Modulationskammer 26 verschoben, so bleibt der Ventil
schieber 46, bedingt durch die Reibung der Ringdichtung 47
und den Druckausgleich zwischen der Modulationskammer 26 und
dem Ausgleichsraum 71 so lange in der bis dahin eingenommenen
Sperrstellung stehen, bis der Modulatorkolben 27 auf den
Anschlagflansch 66 des Ventilschiebers 46 auftrifft und
dieser dadurch wieder eine Verschiebung im Sinne eines Über
gangs des Funktions-Steuerventils 48 in dessen Offen-Stellung
erfährt. Während hierbei der Modulatorkolben 27 seinen
Relativhub h gegenüber dem zunächst in der Sperrstellung des
Funktions-Steuerventils 48 verharrenden Ventilschieber 46
ausführt, gelangt das Ausgangs-Rückschlagventil 81 als Folge
des sich in der Modulationskammer 26 erhöhenden Druckes in
seine Offen-Stellung, so daß Bremsflüssigkeit aus der Modu
lationskammer 26 in den Ausgangsdruckraum 13 des Brems
geräts 11 zurückgefördert wird, jedenfalls dann, wenn hier
bei das Bremsdruck-Regelventil 21 in seine Sperrstellung
geschaltet ist. Sobald im weiteren Verlauf des in Richtung
des Pfeils 52 erfolgenden Hubes des Modulatorkolbens 27 der
Kolbenflansch 67 des Ventilschiebers 46 die Mündungsöffnung 76
des Anschlußkanals 77 des Funktions-Steuerventils 48 wieder
freigibt, sind die Radbremsen 18 und 19 wieder an die Modu
lationskammer 26 angeschlossen, wonach wieder eine Anti
blockier-Regelung nach dem Prinzip der Druckmodulation er
folgen kann.
Des weiteren ist der Druckmodulator 24 mit einem Stellungs
geber 88 ausgerüstet, der ein mit Auslenkungen des Modu
latorkolbens 27 stetig variierendes und für die jeweilige
Kolbenposition charakteristisches, elektrisches Ausgangs
signal erzeugt, das als zusätzliche Informations-Eingabe
der elektronischen Steuereinheit 23 zugeleitet ist. Dieser
Stellungsgeber 88, der in für sich bekannter Bauweise als
Widerstandsgeber oder als induktiver Geber ausgebildet sein
kann, erfaßt beim dargestellten, speziellen Ausführungs
beispiel die in axialer Richtung veränderbare Position eines
Geber-Gliedes 89, welches, z. B. unter der Vorspannung einer
Feder stehend, an einem radialen Betätigungsarm 91 abge
stützt ist, der, von dem Anschlagrand der Führungshülse 63
der größeren Kolbenstufe 34 radial abstehend, durch einen
Längsschlitz 92 des Modulatorgehäuses 28 austritt, dessen
lichte axiale Ausdehnung mindestens und etwa gleich dem
maximalen Hub H des Modulatorkolbens 27 ist. Das für die
jeweilige Momentanposition des Modulatorkolbens 27 charakte
ristische Ausgangssignal dieses Stellungsgebers 88 wird in
einer nachfolgend noch näher zu erläuternden Weise zur Hub-
Steuerung des Modulatorkolbens 27 ausgenutzt und kann
darüberhinaus auch in vielfältiger Weise zu einer Funktions-
Überprüfung, z. B. des Bremsdruck-Regelventils 21 und/oder
des ABS-Steuerventils 53 ausgenutzt werden.
Zu einer mehr ins Detail gehenden Erläuterung der Funktion
des insoweit anhand der Fig. 1 im wesentlichen seinem Aufbau
nach beschriebenen ABS 10 sei nunmehr auch auf die Einzel
heiten der Fig. 2a bis 2f Bezug genommen, in denen verschie
denen Phasen einer mit dem ABS 10 erzielbaren Antiblockier-
Regelung entsprechende Positionen des Modulatorkolbens 27
und des Ventilschiebers 46 des Druckmodulators 24 darge
stellt sind.
Von dem in der Fig. 1 dargestellten, dem normalen Bremsbetrieb
zugeordneten Funktionszustand der Komponenten des ABS 10
ausgehend, sei angenommen, daß an mindestens einer der
Hinterradbremsen 18 und/oder 19 eine Blockiertendenz auf
tritt, was die elektronische Steuereinheit 23 aus einer nach
bekannten Kriterien erfolgenden, vergleichenden sowie -
zeitlich - differenzierenden Verarbeitung der Ausgangs
signale von Raddrehzahlsensoren 86 und 87 erkennt, welche
elektrische Ausgangssignale abgeben, die nach Signalpegel
und/oder -frequenz ein Maß für die Radumfangsgeschwindig
keiten der überwachten Fahrzeugräder sind. Der Einfachheit
der Darstellung halber sind lediglich zwei, beim darge
stellten Ausführungsbeispiel den beiden Hinterrädern des
Fahrzeuges je einzeln zugeordnete Raddrehzahlsensoren darge
stellt.
Die elektronische Steuereinheit 23 erzeugt hierauf ein
erstes Ausgangssignal, durch welches das Bremsdruck-Regel
ventil 21 in dessen Sperrstellung I gesteuert und dadurch
die Radbremsen 18 und 19 gegen den Ausgangsdruckraum 13 des
Bremsgeräts 11 abgesperrt werden, sowie ein zweites Aus
gangssignal, durch welches das ABS-Steuerventil 53 in dessen
die Druckentlastung des Steuerdruckraumes 39 des Druck
modulators 24 vermittelnde erregte Stellung I umgeschaltet
wird. Hierdurch erfährt der Modulatorkolben 27 eine Ver
schiebung in Richtung des Pfeils 51 der Fig. 1, und es kann
Bremsflüssigkeit aus den Radbremsen 18 und 19 über das in
seiner Offen-Stellung befindliche Funktions-Steuerventil 48
in die Modulationskammer 26 überströmen, wodurch eine den
Antiblockier-Regelzyklus einleitende Bremsdruck-Absenkung
erzielt wird. Wird hierbei durch einen Bremsdruck-Ab
senkungshub H 1, durch den der Modulatorkolben 27 bis in die
der Fig. 2a dargestellte Position gelangt, in welcher der
Ventilschieber 46 des Funktions-Steuerventils 48 zwar schon
in Richtung auf dessen Sperr-Stellung um den Betrag H 1 - h
mitgenommen worden ist, diese Sperrstellung jedoch noch
nicht erreicht hat, eine signifikante Minderung der Blockier
tendenz erzielt, so wird das ABS-Steuerventil 53, noch bevor
die Blockiertendenz vollständig abgeklungen ist, wieder in
seine Grundstellung 0 zurückgeschaltet, während das Brems
druck-Regelventil 21 - zunächst - noch in seiner Sperr
stellung I gehalten wird. Hierdurch wird Bremsflüssigkeit,
die in der vorausgegangenen Druckabsenkungs-Phase von der
Modulationskammer 26 aufgenommen worden war, unmittelbar
wieder in die Radbremsen 18 und 19 zurückverdrängt und
dadurch der Bremsdruck in diesen wieder erhöht, maximal bis
auf den zuvor durch die Betätigung des Bremsgeräts 11 ein
gesteuerten Betrag. Nimmt hierauf die Blockiertendenz an der
Hinterachse nicht wieder zu, sondern weiterhin ab, so wird,
sobald der Bremsschlupf der Hinterräder auf einen Wert
innerhalb des durch die Regelung einzuhaltenden Soll-Wert-
Bereiches abgefallen ist, das Bremsdruck-Regelventil 21
wieder in dessen Durchlaßstellung 0 zurückgeschaltet, wonach
der Bremsdruck in den Radbremsen 18 und 19 wieder mittels des
Bremsgeräts 11 gesteuert wird.
Reicht ein begrenzter Druckabsenkungs-Hub H 1, wie anhand der
Fig. 2a erläutert, oder auch der maximale Bremsdruck-
Absenkungshub H, durch welchen der Modulatorkolben 27 bis in
die in der Fig. 2b dargestellte Endstellung gelangt, in
welcher das Funktions-Steuerventil 48 seine Sperrstellung
erreicht hat, nicht aus, um die Blockiertendenz zum Abklingen
zu bringen, was die elektronische Steuereinheit 23 daran
"erkennt", daß bei gleichwohl fortdauernder durch die Aus
gangssignale der Raddrehzahlsensoren 86 und 87 angezeigter
Blockiertendenz das Stellungsgeber-Ausgangssignal anzeigt,
daß der Modulatorkolben 27 seine Endstellung erreicht hat
oder zumindest in deren unmittelbare Nähe gelangt ist, so
wird das ABS-Steuerventil 53 wieder in dessen Grundstellung 0
zurückgeschaltet. Durch die hieraus resultierende, erneute
Beaufschlagung des Steuerdruckraumes 39 mit dem hohen Aus
gangsdruck der Hilfsdruckquelle 57 erfährt der Modulator
kolben 27 nunmehr wieder eine Verschiebung im Sinne einer
Verkleinerung des Volumens der Modulationskammer 26, die erst
dann auch zu einer Verschiebung des Ventilschiebers 46 des
Funktions-Steuerventils 48 führt, wenn der Modulatorkolben 27
die in der Fig. 2c dargestellte Position erreicht hat, ab
welcher jede weitere Verschiebung des Modulatorkolbens 27 in
Richtung des Pfeils 52 zu einer Freigabe des Ventilanschluß
kanals 77 führt. Während sich der Modulatorkolben zwischen
den in den Fig. 2b und 2c dargestellten Positionen bewegt,
wird - bei gesperrtem Bremsdruck-Regelventil 21 - Brems
flüssigkeit aus der sich verkleinernden Modulationskammer 26
über das Auslaß-Rückschlagventil 81 in den Sekundär-Ausgangs
druckraum 13 des Bremsgeräts 11 zurückgefördert.
Die in Richtung des Pfeils 52 der Fig. 2 erfolgende Ver
schiebung des Modulatorkolbens 27 wird über die in dieser
Fig. 2c dargestellte Position hinaus zumindest solange
fortgesetzt, bis der Ventilschieber 46 des Funktions-
Steuerventils 48 die in der Fig. 2d dargestellte Position
erreicht hat, in welcher der Ventil-Anschlußkanal 77 auf
dem gesamten Querschnitt seiner Mündungsöffnung 76 frei
gegeben ist, wobei das Bremsdruck-Regelventil 61
weiterhin in seiner Sperrstellung I gehalten bleibt.
Während der Kolbenflansch 67 des Ventilschiebers 46 die
Mündungsöffnung 76 des Ventilanschlußkanals 77 freigibt,
erfolgt zwischen der Modulationskammer 26 des Druckmodu
lators 24 und den Radbremszylindern der Hinterrad
bremsen 18 und 19 ein Druckausgleich, der einerseits
eine Druckabsenkung in der Modulationskammer 26 bewirkt,
wodurch das Auslaß-Rückschlagventil 81 - wegen des nunmehr
relativ höheren Druckes im Ausgangsdruckraum 13 des Brems
geräts 11 als in der Modulationskammer 26 wieder in seine
Sperrstellung gelangt, und andererseits eine - begrenzte -
Bremsdruckerhöhung in den Radbremsen 18 und 19 zur Folge
hat, wodurch eine zuvor schon im Abklingen begriffene
Blockiertendenz am Hinterachs-Bremskreis II wieder an
gefacht werden kann.
Um einer solchermaßen verursachten - statistisch wahr
scheinlichen - Blockiertendenz vorzubeugen, wird daher
nach einer Rückförder-Betriebsphase des Druckmodulators 24,
mit deren Abschluß der Ventilschieber 46 des Funktions-
Steuerventils 48 die in der Fig. 2d dargestellte Position
erreicht, welche anhand des hierfür charakteristischen
Ausgangssignals des Stellungsgebers 88 erkennbar ist,
durch Umschaltung des ABS-Steuerventils 53 in dessen
erregte Stellung I wieder ein Bremsdruck-Absenkungshub
des Modulatorkolbens 27 ausgelöst. Dieser Druckabsen
kungshub des Modulatorkolbens 27 wird zweckmäßigerweise
so weit fortgesetzt, daß über die in der Fig. 2e darge
stellten, der Fig. 2a entsprechenden Positionen des
Modulatorkolbens 27 und des Ventilschiebers 46 hinaus
die in der Fig. 2f dargestellten, der Darstellung der
Fig. 2b entsprechenden Positionen des Modulatorkolbens 27
und des Ventilschiebers 46 des Funktions-Steuerventils 48
erreicht werden, die als Ausgangspositionen sowohl für
eine Beendigung des Antiblockier-Regelspiels des ABS 10
als auch für eine Wiederholung von Rückförder- und Brems
druck-Abbau-Phasen der Antiblockier-Regelung gleicher
maßen geeignet sind.
In einer für den Erfindungsgedanken typischen Auslegung
des Druckmodulators 24 des ABS 10 entspricht das Volu
men derjenigen Bremsflüssigkeitsmenge, die im Modula
tionsbetrieb des Druckmodulators 24 von dessen
Modulationskammer 26 aufgenommen und in die Hinter
radbremsen 18 und 19 des Fahrzeuges insgesamt wieder
verdrängt werden kann, zwischen 1/5 und 1/3, vorzugs
weise um 1/4 des Volumens derjenigen Bremsflüssigkeits-
Menge, die bei einer der Regelung nicht unterworfenen
Bremsung in diese Radbremsen 18 und 19 - durch Betäti
gung des Bremsgeräts 11 mit hoher Betätigungskraft -
verdrängt werden muß, um den nach der Auslegung der
Bremsanlage maximal möglichen Bremsdruck zu erzeugen.
Die Bremsflüssigkeitsmenge, die pro Rückförder-Hub des
Modulatorkolbens 27 in den Ausgangsdruckraum 13 des
Bremsgeräts 11 zurückverdrängbar ist, entspricht etwa
der Hälfte bis 2/3 derjenigen Bremsflüssigkeitsmenge,
die mit einem einzigen - maximalen - Modulationshub H
aus den Radbremsen 18 und 19 insgesamt abziehbar bzw.
in diese zurück-verdrängbar ist.
Claims (7)
1. Antiblockier-System für ein Straßenfahrzeug mit
einer hydraulischen Mehrkreis-Bremsanlage, die
mindestens einen statischen Bremskreis umfaßt, der
an einen Ausgangsdruckraum eines zur Bremsdruck
versorgung der Radbremsen vorgesehenen Bremsgeräts
angeschlossen ist, dessen Ausgangsdruck über ein
elektrisch ansteuerbares Bremsdruck-Regelventil
einer zur Steuerung von Bremsdruck-Abbau-, Brems
druck-Halte- und Bremsdruck-Wiederaufbau-Phasen
der Antiblockier-Regelung vorgesehenen Bremsdruck-
Stelleinrichtung in die Radbremsen des statischen
Bremskreises einkoppelbar ist, die mindestens dann,
wenn die Antiblockier-Regelung dem Betrage nach
hohe Druckabsenkungen erfordert, nach dem Rückför
derprinzip arbeitet, gemäß welchem in einer Druck
abbauphase aus einer der Regelung unterworfenen
Radbremse abgelassene Bremsflüssigkeit in den
Ausgangsdruckraum des Bremsgeräts zurückgefördert
wird, wobei eine zu diesem Zweck vorgesehene Förder
einrichtung einen Stufenzylinder umfaßt, mit zwei,
über eine radiale Gehäusestufe gegeneinander abge
setzten Bohrungsabschnitten unterschiedlichen
Durchmessers, in denen ein Kolben mit Kolbenflanschen
entsprechend verschiedenen Durchmessers druckdicht
verschiebbar geführt ist, deren größerer, die axial
bewegliche Begrenzung eines Antriebsdruckraumes
bildet, der mittels einer elektrisch ansteuer
baren Antiblockier-Steuerventil-Anordnung an den
Hochdruck-Ausgang einer hydraulischen Hilfsdruck
quelle anschließbar, in der hierzu alternativen
Funktionsstellung der Antiblockier-Steuerventil-
Anordnung zum Tank der Hilfsdruckquelle hin ent
spannbar ist, und deren kleinere, die bewegliche
Begrenzung einer im Rückförderbetrieb der Brems
druck-Stelleinrichtung als Pumpenkammer wirkenden
Funktionskammer bildet, welche über ein Auslaß-
Rückschlagventil an den dem statischen Bremskreis
zugeordneten Druckausgang des Bremsgeräts und
über ein Einlaß-Ventil an die Radbremsen des
statischen Bremskreises anschließbar ist, wobei
eine Rückstellfeder vorgesehen ist, die den Stufen
kolben in dessen mit maximalem Volumen der an die
Radbremsen anschließbaren Funktionskammer ver
knüpfte Stellung drängt, und wobei die zur regelungs
gerechten Umschaltung des Bremsdruck-Regelventils
und der ABS-Steuermagnetventilanordnung erforder
lichen Ansteuersignale von einer elektronischen
Steuereinheit abgegeben werden, die diese Signale
aus einer vergleichenden und - zeitlich - differen
zierenden Verarbeitung elektrischer Ausgangssignale
von Raddrehzahlsensoren erzeugt, die nach Signal-
Pegel und/oder Frequenz ein Maß für die Radumfangs
geschwindigkeiten der Fahrzeugräder sind,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- a) Das Einlaßventil ist als durch die Hubbewegungen des Stufenkolbens (27) gesteuertes 2/2-Wege-Ventil (48) ausgebildet, das in der mit minimalem Volumen der an die Radbremsen (18 und 19) anschließbaren Funktions kammer (26) verknüpften Position des Stufenkolbens (27) in seiner Offen-Stellung gehalten ist, von dieser aus gehend durch eine im Sinne einer Vergrößerung der Funktionskammer (26) erfolgende Verschiebung des Stufenkolbens (27) erst dann in seine Sperrstellung gelangt, wenn der Stufenkolben (27) eine Position in unmittelbarer Nähe seiner mit maximalem Volumen der Funktionskammer (26) verknüpften Endstellung erreicht, und, von dieser Endstellung des Stufenkolbens (27) ausgehend, durch eine im Sinne einer Volumverminde rung der Funktionskammer (26) erfolgende Verschie bung des Stufenkolbens (27) erst dann wieder in die Offen-Stellung gelangt, nachdem der Stufenkolben (27) einen, auf diese Endstellung bezogenen, Mindesthub h ausgeführt hat;
- b) es ist ein Stellungsgeber (88) vorgesehen, der für die Positionen des Kolbens (27) charakteristische und mit deren Änderung stetig variierende elektrische Ausgangs signale erzeugt;
- c) die Ausgangssignale des Stellungsgebers (88) sind der elektronischen Steuereinheit (23) als zusätzliche In formations-Eingaben zugeleitet, aus deren Verarbeitung die elektronische Steuereinheit Signale zur Umschaltung der Antiblockier-Steuerventil-Anordnung (53) erzeugt, durch die der Rückförderbetrieb des Stufenzylinders (24) steuerbar ist;
- d) der Unterschied der Volumina der Funktionskammer (26) zwischen deren maximalem und minimalem Wert beträgt zwischen 1/5 und 1/3 desjenigen Bremsflüssigkeits volumens, das in die Radbremsen des statischen Brems kreises hineinverdrängt werden muß, um den nach der Auslegung der Bremsanlage maximal möglichen Brems druck zu erzielen.
2. Antiblockier-System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Rückförderhub
des Stufenkolbens (27) eine Bremsflüssigkeitsmenge in
den Ausgangsdruckraum (13) des Bremsgeräts (11) zurück
förderbar ist, deren Volumen zwischen 1/4 und 1/2 des
Unterschiedes der Volumina der Funktionskammer (26)
des Stufenzylinders (24) zwischen deren minimalem
und maximalem Wert entspricht.
3. Antiblockier-System nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Einlaßventil (48) als
Schieber-Ventil ausgebildet ist, dessen Gehäuse (41)
in axialer Verlängerung des Stufenzylinders (24)
an dessen die Funktionskammer (26) begrenzenden
Abschnitt anschließt, wobei eine den Ventilkörper (46)
des Schieber-Ventils (48) aufnehmende Ventilbohrung (43)
als von der die Funktionskammer (26) gehäusefest be
grenzenden Bohrungsstufe (33) ausgehende Sackbohrung (43)
ausgebildet ist, die durch eine Gehäusestufe (42)
gegenüber dieser Zylinder-Bohrungsstufe (33) abgesetzt
ist, in deren unmittelbarer Nähe der Ventilschieber
gegen die Funktionskammer (26) verschiebbar abgedichtet
ist.
4. Antiblockier-System nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilschieber (46)
des Einlaßventils (48) an einem innerhalb der
Funktionskammer (26) des Stufenzylinders (24) an
geordneten Endabschnitt mit einem radialen Flansch (66)
versehen ist, der seinerseits für einen radial nach
innen weisenden Anschlagflansch (84) des Stufen
kolbens (27) hintergriffen ist, wobei durch diese
beiden Flansche (66 und 84) der Maximalbetrag h eines
zwischen dem Stufenkolben (27) und dem Ventil-
Schieber (46) möglichen Relativ-Bewegungshubes be
stimmt ist.
5. Antiblockier-System nach Anspruch 3 oder Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilschieber (46)
mit einem End-Flansch (67) versehen ist, der die
bewegliche Abgrenzung eines Ausgleichsraumes (71)
bildet, der über einen Längskanal (72) des Ventil
schiebers (46) und einen Querkanal (73) desselben
mit der für die Bremsdruck-Modulation ausgenutzten
Funktionskammer (26) des Stufen-Zylinders (24) in
ständig-kommunizierender Verbindung steht.
6. Antiblockier-System nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der den Ausgleichsraum (71)
einseitig begrenzende Endflansch (67) des Ventil-
Schiebers (46) auch den Ventilkörper des Einlaß
ventils (46) bildet, der in seiner Sperrstellung so
wohl den in die Sackbohrung (43) mündenden Einlaß
kanal (77) des Ventils als auch einen von der Sack
bohrung (43) zu der Funktionskammer (26) weiterführenden
Überströmkanal (78, 79) verschließt.
7. Antiblockier-System nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die ABS-Steuerventil-
Anordnung zwei, jeweils als 2/2-Wege-Ventile aus
gebildete, elektrisch ansteuerbare Ventile umfaßt,
deren eines in seiner Grundstellung die Einkopplung
des Ausgangsdruckes der Hilfsdruckquelle (57) in den
Steuerdruckraum (39) des Stufenzylinders (24) ver
mittelt und in seiner erregten Stellung dessen Ab
sperrung gegen die Hilfsdruckquelle, und deren
zweites, in seiner Grundstellung die Absperrung des
Steuerdruckraumes (39) gegen den drucklosen Tank (58)
der Hilfsdruckquelle (57) vermittelt und in seiner
erregten Stellung (I) den Steuerdruckraum (39) mit
dem Tank (58) der Hilfsdruckquelle (57) verbindet.
Priority Applications (4)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |