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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft Linsensysteme
mit variabler Vergrößerungskraft,
insbesondere Zoom-Linsensysteme zur Verwendung zur Erzeugung kleiner
Bilder. In bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung werden die durch das Linsensystem erzeugten, kleinen
Bilder durch ein elektronisches Abbildungssystem erfasst, z. B.
ein System, bei dem eine ladungsgekoppelte Vorrichtung (CCD) oder
eine ähnliche
lichtempfindliche, elektronische Komponente verwendet wird. Solche
Systeme sind im Stand der Technik weithin bekannt, und Beschreibungen
hiervon können
in verschiedenen Referenzen gefunden werden, einschließlich Rose
et al., „Physical
Limits to the Performance of Imaging Systems," Physics Today, September 1989, Seiten
24–32
und die dort zitierten Referenzen; und Sequin et al., „Charge
Transfer Devices," Advances
in Electronics and Electron Physics, Suppl. 8, Hrsg. L. Marton,
Academic Press, New York, 1975, wobei die relevanten Teile hiervon jeweils
durch Bezugnahme aufgenommen werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Elektronische Abbildungssysteme weisen
den Vorteil auf, dass sie in der Lage sind, mit Bildern kleiner Größe zu arbeiten.
Beispielsweise sind CCDs mit einer Diagonalen von etwa 4 mm (bekannt
als ein 1/4 Inch CCDs) weithin erhältlich. CCDs mit Diagonalen
von 5,5 mm (1/3 Inch CCDs) werden ebenfalls in breitem Umfang verwendet.
Innerhalb dieser kleinen Größe weist
eine typische CCD über
200.000 Pixel auf, was der Vorrichtung einer Auflösung in
der Größenordnung
von 70 Zyklen bzw. Perioden pro Millimeter an der Oberfläche des
CCD gibt.
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In der Vergangenheit wurden Linsensysteme
mit fester Brennweite mit CCDs verwendet. Für viele Anwendungen sind solche
Systeme unzureichend, da ein System mit fester Brennweite nicht
gleichzeitig einen großen
Sichtwinkel und eine ausreichende Auflösung gewährleistet, um eine detaillierte
Untersuchung bestimmter Teile des Sichtfelds zu ermöglichen.
Obwohl ein elektronisches Zoomen durchgeführt werden kann, d. h. ein
Zoomen, wobei ein Teil des Felds ausgewählt wird und elektronisch so
vergrößert wird,
dass es die gesamte Bildschirmanzeige ausfüllt, erhöht ein solches Zoomen die Auflösung des
ursprünglichen
Bildes des mittels CCD aufgenommenen Bildes nicht. Alternativ kann
die Auflösung
des ursprünglichen
Bildes verbessert werden, indem die Anzahl der CCD-Pixel erhöht wird,
dieser Ansatz erhöht
jedoch die Kosten der Vorrichtung beträchtlich, und Beugungseffekte
begrenzen das Ausmaß,
auf welches die Pixelgröße verringert
werden kann.
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Es besteht daher ein Bedürfnis nach
Linsensystemen mit variabler Vergrößerungskraft zur Verwendung
mit elektronischen Abbildungssystemen. Wie aus dem Stand der Technik
bekannt ist, können
Linsensysteme mit variabler Vergrößerungskraft eine diskrete
Anzahl von Brennweiten aufweisen, an welchen das Bild an einem festgelegtem
Ort im Brennpunkt liegt, z. B. ein duales Vergrößerungssystem, oder können eine Brennweite
aufweisen, welche kontinuierlich variierbar ist, wobei ein fokussiertes
Bild an einem festen Ort erzeugt wird, z. B. ein Zoom-Linsensystem. Alternativ
braucht der Bildort nicht fest beibehalten werden, wobei in diesem
Fall entweder die Detektionsvorrichtung, z. B. der CCD, oder das
Linsensystem bewegbar ist, wenn die Brennweite des Linsensystems
entweder diskret oder kontinuierlich verändert wird. Die vorliegende
Erfindung stellt ein Linsensystem mit variabler Vergrößerungskraft
zur Verwendung mit jeder dieser Konfigurationen bereit.
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Eine Anzahl von Zoom-Linsensystemen
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispiele sind Tsuchida
et al., U.S. Patent-Nummer
4,810,071, Mihara et al ., U.S. Patent-Nummer 4,906,079, Hata, U.S.
Patent-Nummer 5,009,491 und Ozawa, U.S. Patent-Nummer 5,054,897. Linsensysteme dieser
Typen wurden gemäß den nachfolgenden
Prinzipien aus der Praxis der Gestaltung herkömmlicher Linsen entwickelt:
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- (1) Die Herstellungskosten eines Linsenelements
werden hauptsächlich
durch das Volumen des Elements und dessen Oberflächenbereich bestimmt. Aus diesem
Grund versuchen die Linsengestalter für die meisten gewerblichen
Anwendungen, die Linsenelementdurchmesser und dicken im Verhältnis zur
Bildgröße zu minimieren.
- (2) Bei der Gestaltung von Zoomlinsen bewegt sich üblicherweise
eine oder beide der Pupillen während
des Zoomens. Dies bedeutet, dass die Linsendurchmesser erhöht werden
müssen,
um das gesamte Bildbündel durch
den Zoombereich zu übertragen.
Um diese Zunahme der Linsendurchmesser zu minimieren (siehe Prinzip
(1) oben), verwenden Linsengestalter typischerweise Linsenelemente
mit relativ großen
Vergrößerungen. Dies
wiederum führt
zu erhöhten
Abbildungsfehleranteilen aufgrund der hohen Vergrößerungskräfte, und
erfordert die Einbeziehung mehrerer Linsenelemente zur Korrektur
der Abbildungsfehler. Nach herkömmlichem Wissen
wurden jedoch mehr Linsenelemente gewählt, im Gegensatz zu größeren Elementen.
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Ohno, U.S. Patent-Nummer 5,357,374,
offenbart ein Zoom-Linsensystem
zur Verwendung in einer Photokamera, bei dem drei Linsenelemente
in einer Negativ-Positiv-Negativ- oder einer Negativ-Positiv-Positiv-Anordnung
verwendet werden. Bei dem Ohno-Linsensystem werden starke, dünne Linsenelemente
verwendet, welche beträchtliche
Abbildungsfehler in das System einbringen, so dass der kleinste
f-Wert, der für eines
der Beispiele nach Ohno berichtet wird, 7,6 beträgt. Das Ohno-System ist auf
solche relativ kleinen Aperturen begrenzt, da die Abbildungsfehler
des Systems übermäßig wären, wenn
die Apertur erhöht
würde.
Im Gegensatz dazu werden mit dem Linsensystem der vorliegenden Erfindung
durch die Verwendung schwacher, dicker Linsenelemente große Aperturen
erreicht.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wurde gefunden, dass die oben diskutierten, herkömmlichen Ansätze zu übermäßig teuren
und komplizierten Gestaltungen führen,
wenn sie für
das Problem der Bereitstellung eines Linsensystems mit großer Apertur
und variabler Vergrößerungskraft
eingesetzt werden, welches ein für
die Erfassung durch ein elektronisches Abbildungssystem geeignetes,
kleines Bild erzeugt. Insbesondere wurde gemäß dieser Erfindung gefunden,
dass durch Erhöhung
der Dicke der Linsenelemente relativ zur Bildgröße, sowie durch Vergrößerung der
Lufträume
zwischen Linsenelementen, vereinfachte Linsengestaltungen mit hervorragenden
optischen Eigenschaften bei niedrigeren Kosten bereitgestellt werden
können.
Insbesondere können
in bestimmten Ausführungsformen
Linseneinheiten mit dem System verwendet werden, die nur ein Linsenelement
enthalten, wobei diese noch eine hervorragende Korrektur des Gesamtbildfehlers
zeigen.
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Diese Wirkung tritt auf, da obwohl
die Herstellungskosten mit kleiner werdendem Volumen eines Linsenelements
abnehmen, ein Punkt erreicht wird, wo diese Kostenverminderung sich
abschwächt.
Dieser Punkt der abnehmenden Kostenverringerung entspricht im Allgemeinem
Linsenelementen, deren Durchmesser kleiner als ungefähr 10 Millimeter
beträgt.
Diese Durchmesser sind als solche groß im Verhältnis zur Größe der Bilder,
die durch das elektronische Abbildungssystem erfasst werden, obwohl
aus Kostengesichtspunkten die Linsenelemente klein sind.
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Demgemäß werden bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung dicke Linsenelemente verwendet, deren Durchmesser
und Dicken groß sind
im Verhältnis
zur Bildgröße, deren
absolute Größe jedoch
klein ist. Solche dicken Linsenelemente erlauben die Verwendung
von Linsenoberflächen
mit verminderter Vergrößerungskraft.
Dies wiederum vermindert die durch die Oberflächen erzeugten Abbildungsfehler.
Da die Linsenelemente insgesamt eine kleine absolute Größe aufweisen,
können
sie weiterhin wirtschaftlich entweder aus Glas oder Kunststoff geformt
werden. Ein solches Formen erlaubt wiederum die Verwendung asphärischer Oberflächen, die
zur weiteren Verminderung der Abbildungsfehler des Systems gestaltet
werden können.
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Die Linsensysteme mit variabler Vergrößerungskraft
dieser Erfindung beinhalten drei Linseneinheiten. Die vom Objektende
des Systems ersten und zweiten Linseneinheiten weisen eine negative
und eine positive Vergrößerungskraft
auf. Die dritte Linseneinheit weist allgemein eine positive Vergrößerungskraft
auf, kann jedoch in einigen Fällen
negativ sein. Jede der drei Linseneinheiten beinhaltet ein oder
mehrere Linsenelemente.
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Die ersten und zweiten Einheiten
weisen Vergrößerungskräfte bzw.
Vergrößerungen
auf, deren Ausmaß relativ
klein im Vergleich zur gesamten, stärksten Vergrößerung des
Systems sind. Insbesondere sind die absoluten Werte der Brennweiten
mindestens einer und vorzugsweise beider der ersten und zweiten
Einheiten des Linsensystems größer als
etwa das 1,3fache von fmin, wobei fmin die Brennweite des Systems an dessen kürzester
Brennweitenposition ist, d. h. des breitesten Sichtfelds. Ähnlich ist
die dritte Linseneinheit ebenfalls im allgemeinen schwach, d. h.
deren Brennweite ist im Allgemeinen größer als etwa das 1,3fache von
fmin.
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Zusätzlich dazu, dass sie schwache
Linseneinheiten aufweisen, haben die Linsensysteme dieser Erfindung
auch dicke Linsenelemente. Insbesondere beinhalten die Linsensysteme
mindestens ein Linsenelement, dessen Dicke größer als etwa das 0,5fache von
fmin ist, und enthalten bevorzugt mindestens
zwei solcher Linsenelemente und in einigen Fällen mindestens drei solcher
Elemente. In einigen Ausführungsformen
kann eines der dicken Linsenelemente Teil eines Doublets sein (siehe
Beispiel 7).
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In bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung beinhaltet die erste Linseneinheit und/oder die zweite
Linseneinheit eine Oberfläche,
welche eine relativ starke Vergrößerungskraft
im Vergleich zur Gesamtvergrößerung der
Einheit, in der sie enthalten ist, aufweist. Diese starken Oberflächen dienen
dazu, eine Abbildungsfehlerkorrektur für das Linsensystem bereitzustellen.
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In anderen Ausführungsformen weist die dritte
Linseneinheit eine positive Vergrößerung auf und beinhaltet eine
Oberfläche
an dessen Bildseite, die zu dem Bild konkav ist. Diese Ober fläche gewährleistet
ebenfalls eine Abbildungsfehlerkorrektur für das Linsensysem.
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Wie durch die unten dargestellten
Beispiele illustriert wird, können
durch diese Erfindung Linsensysteme mit variabler Vergrößerungskraft
bereitgestellt werden, insbesondere Zoom-Linsensysteme mit einer eingeschränkten Zahl
von Linsenelementen, die jeweils eine niedrige Vergrößerung im
Vergleich zur Gesamtvergrößerung des
Systems aufweisen, z. B. in einigen Fällen nur drei Linsenelemente
mit relativ niedriger Vergrößerungskraft,
anstatt vieler Linsenelemente, von denen mindestens einige sehr
stark sind, wie im Stand der Technik. Solche Linsensysteme gewährleisten
einen kosteneffektiven Weg zur Erzeugung kleiner Bilder variierender
Vergrößerung zur
Erfassung durch ein elektronisches Abbildungssystem.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 bis 9 sind schematische Seitenansichten
von den Linsensystemen, die gemäß dieser
Erfindung konstruiert wurden. Der obere Teil jeder dieser Figuren
zeigt das Linsensystem in seiner kurzen effektiven Brennweiten(EFL)-Konfiguration,
während
der untere Teil es in der langen EFL-Konfiguration zeigt.
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Diese Zeichnungen, die einbezogen
sind und Teil der Beschreibung sind, illustrieren die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung und dienen zusammen mit der Beschreibung zur Erklärung der
Prinzipien der Erfindung. Es versteht sich selbstverständlich,
dass sowohl die Zeichnungen als auch die Beschreibung nur beispielhaft
sind und die Erfindung nicht beschränken.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Wie oben beschrieben, betrifft die
vorliegende Erfindung Linsensysteme mit variabler Brennweite, bei der
schwache Linseneinheiten und Linsenelemente mit beträchtlicher
Dicke eingesetzt werden. Durch Verwendung schwacher Einheiten, dicker
Elemente und asphärischer
Oberflächen,
kann die Erfindung große
Aperturen von f/2,0 oder weniger und ein breites Gesamtsichtfeld
von 70 Grad oder mehr erreichen.
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Weiterhin kann ein breiter Bereich
von Zoom-Verhältnissen
erreicht werden. Insbesondere kann in dem einfachsten Fall eine
2 : 1-Zoomverhältnis
erreicht werden, wobei nur drei einzelne Linsenelemente verwendet
werden, d. h. ein negatives erstes Linsenelement, ein positives
zweites Linsenelement, das sich zur Bewirkung einer Änderung
der internen Vergrößerung während des
Zoomens bewegt, und ein positives drittes Element, wobei sich eines
oder beide der ersten und dritten Linsenelemente bewegen, um beim
Zoomen eine Kompensation vorzusehen.
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Wenn die Brennweite vergrößert wird,
entweder durch Erhöhung
des Zoomverhältnisses
oder durch Änderung
des Zoombereichs zu längeren
Brennweiten, kann eine Korrektur verbleibender chromatischer Aberrationen
erforderlich sein. Dies kann erreicht werden, indem nur die dritte
Linseneinheit zusammengesetzt ist. (Sowie hier und in den Ansprüchen verwendet,
ist eine zusammengesetzte Komponente, z. B. eine Doublette, nicht
ein „einzelnes
Linsenelement".)
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Als eine Alternative kann die dritte
Linseneinheit eine beugende Oberfläche aufweisen, um die chromatische
Aberration zu korrigieren, z. B. kann die dritte Linseneinheit aus
einem Element aufgebaut sein, das als ein brechendes-beugendes Hybrid element
hergestellt wird. Die Herstellung solcher Elemente ist bekannt. Siehe
beispielsweise C. Londono „Design
and Fabrication of Surface Relief Diffractive Optical Elements,
or Kinoforms, with Examples for Optical Athermalization," Ph.D. diss., Tufts
University, 1992, und die dort zitierten Referenzen, wobei die relevanten
Teile alle durch Bezugnahme aufgenommen werden. Beugende Oberflächen weisen
das Problem der Beugungseffizienz auf, d. h. es kommen nicht sämtliche
Größenordnungen
in einen perfekten Brennpunkt. Dieser Effekt wird oft als „Glänzen" oder „Blenden" (Englisch: „glare") angesehen. Für eine elektronische
Abbildungssystem-Anwendung kann das Beugungseffizienzproblem durch
digitale Prozessierung des elektronischen Bildes angegangen werden.
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Wenn erwünscht, kann die chromatische
Aberration in den ersten und/oder zweiten Linseneinheiten korrigiert
werden, entweder allein oder in Kombination mit einer Korrektur
in der dritten Linseneinheit, obwohl eine Korrektur nur in der dritten
Linseneinheit am bevorzugtesten ist.
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Für
monochromatische CCDs ist es im Allgemeinen nicht wichtig, dass
die Ausgangspupille des Linsensystems telezentrisch ist. In diesem
Fall liegt der bevorzugte Ort des Aperturstopps hinter der zweiten
Einheit. Wenn eine telezentrische oder nahezu telezentrische Ausgangspupille
erforderlich ist, z. B. für Farb-CCDs,
kann der Aperturstopp zu einer Position vor oder innerhalb der zweiten
Einheit bewegt werden.
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Wenn nur eine Änderung der Brennweite (Sichtfeld)
zwischen zwei Extremen erforderlich ist, können die erste und dritte Einheit
fest sein, und eine positive zweite Einheit kann entlang der Brennweite
bewegt werden, ohne eine Refokussierung der zwei Extrema zu erfodern.
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Um den Zoombereich zu erhöhen, kann
eine feste positive Linseneinheit (U4) vor der negativen
ersten Linseneinheit angeordnet werden. In dieser Gestaltung wird
die negative erste Linseneinheit der Brennweitenveränderer zum
Zoomen und die positive zweite Linseneinheit wird der Kompensator.
Wie in Beispiel 6 illustriert ist, können die zweite und dritte
Linseneinheit, wenn erwünscht,
zusammen zur Kompensation bewegt werden.
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Da die erfindungsgemäßen linsensystembildenden
Linseneinheiten eine kleine Masse aufweisen, können sie leicht unter Verwendung
von Vorrichtungen mit geringer Leistung bewegt werden, wie beispielsweise
kleinen Motoren, elektromagnetischen Einrichtungen und Ähnlichem.
Dem gemäß können die
Linsensysteme direkt auf eine Platine bzw. Schaltplatte gesetzt
werden, welche ein CCD oder eine ähnliche Vorrichtung trägt.
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Beispiele
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Ohne zu beabsichtigen, in irgend
einer Weise einzuschränken,
wird die vorliegende Erfindung durch die Beispiele der 1–9 und die entsprechenden
Beschreibungen in den Tabellen 1–9 illustriert. Linseneinheiten,
Linsenelemente und Linsenoberflächen
werden durch „U", „L" und „S"-Zahlen in den Figuren
angegeben.
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Wie üblich sind die Figuren mit
der langen Konjugierten links und der kurzen Konjugierten rechts
gezeichnet. Demgemäß ist in
der typischen Anwendung der Erfindung das zu sehende Objekt auf
der linken Seite und ein elektronisches Abbildungssystem, z. B.
ein System, bei dem CCD – eingesetzt
werden, ist auf der rechten Seite.
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Die in den Tabellen 1–9 bezeichneten
Gläser
und Kunststoffe sind in Tabelle 10 angegeben, wobei die Glasnamen
die Bezeichnungen von Schott und Hoya sind. Equivalente Materialien,
die von anderen Herstellern erzeugt werden, können für die Durchführung der
Erfindung verwendet werden.
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Die in den Tabellen angegebenen asphärischen
Koeffizienten dienen zur Verwendung in der folgenden Gleichung:
wobei z die Oberflächenabsenkung
bei einem Abstand y von der optischen Achse des Systems ist, c die
Krümmung
der Linse an der optischen Achse ist, und k eine konische Konstante
ist, die 0 ist, ausgenommen wenn sie angegeben ist.
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Die in den Tabellen verwendeten Abkürzungen
sind wie folgt:
SN – Oberflächenzahl;
CLR. AP. – Klare
Apertur; FIELD – halbes
Sichtfeld; EFL – Effektive
Brennweite; FVD – Vorderseitiger
Scheitelabstand; f/ – f-Wert;
BFL – Hintere
Brennweite; ENP – Eingangspupille;
EXP – Ausgangspupille;
BRL – Rohrlänge. Die
Bezeichnungen „a" und „ac" im Zusammenhang
mit verschiedenen Oberflächen
bedeuten „asphärisch" und „asphärisch mit
einer konischen Konstante".
Die in Tabellen 4 und 5 verwendeten Sternchen stellen eine beugende
Oberfläche
dar. Sämtliche
in den Tabellen angegebene Dimensionen sind in Millimetern.
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Beispiel 1
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Dieses Beispiel zeigt ein Zoom-Linsensystem
mit drei Elementen mit einer negativen ersten Linseneinheit, einer
positiven zweiten Linseneinheit und einer positiven dritten Linseneinheit.
Die erste Linseneinheit ist während
des Zoomens fest, die zweite Linseneinheit gewährleistet die Änderung
der Vergrößerung des Systems
und die dritte Linseneinheit ist der Kompensator. Dieses System
gewährleistet
ein 1,7 Zoom-Verhältnis von
3,8 mm bis 6,5 mm.
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel zeigt ein anderes
Zoom-Linsensystem mit drei Elementen mit einer negativen ersten Linseneinheit,
welche während
des Zoomens fest bleibt, einer positiven zweiten Linseneinheit,
welche sich bewegt, um die Brennweite des Systems zu verändern, und
einer positiven dritten Linseneinheit, welche als Kompensator dient.
Dieses System weist ein Zoom-Verhältnis von
2,0 auf, sowie ein maximales Sichtfeld von 72 Grad bei einer Apertur
von f/1,7. Das Linsensystem dieses Beispiels weist ein größeres Sichtfeld
auf, d. h. eine kürzere
Brennweite, als das von Beispiel 1 und verwendet die Dicke des vorderen
Linsenelements zur Bereitstellung eines höheren Grads an Feldkrümmungskorrektur
als in Beispiel 1.
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel illustriert die Verwendung
einer farbkorrigierenden Doublette in der dritten Linseneinheit.
Wie in Beispielen 1 und 2 ist die erste Linseneinheit negativ und
bleibt während
des Zoomens fest, die zweite Linseneinheit ist positiv und bewegt
sich, um die Brennweite des Linsensystems zu ändern, und die dritte Linseneinheit
ist positiv und dient als Kompensator. Das Zoom-Verhältnis für dieses
System beträgt
1, 84 .
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Beispiele 4 und 5
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Diese Beispiele illustrieren die
Verwendung einer beugenden Oberfläche (S6/S7) in der dritten
Linseneinheit, um eine Farbkorrektur zu gewährleisten. Die in den Tabellen
für diese
Beispiele verwendeten Sternchen stellen den Brechungsindex und die
Abbe-Zahlen, die in dem Sweatt-Model für eine beugende Oberfläche verwendet
werden, dar, d. h. einen Ne-Wert von 9999
und einen Ve-Wert von –3,4. Siehe W. C. Sweatt, „Mathematical
Equivalence between a Holographic Optical Element and an Ultra High
Index Lens," Journal
of the Optical Society of America, 69:486–487, 1979. In jedem dieser
Beispiele ist die erste Linseneinheit negativ und fest, die zweite
Linseneinheit ist positiv und bewegt sich zum Zoomen und die dritte
Linseneinheit ist positiv und dient als Kompensator.
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Beispiel 6
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Dieses Beispiel illustriert die Verwendung
einer positiven Linseneinheit (U4) auf der Objektseite
der ersten Linseneinheit (U1). Diese positive Linseneinheit
dient zur Erhöhung
des Zoom-Bereichs des Systems, in diesem Fall auf 2,25. Das System
diesen Beispiels bewegt die erste Linseneinheit zum Zoomen und die zweite
und dritte Linseneinheit zur Kompensation. Die dritte Linseinheit
beinhaltet ein farbkorrigierendes Doublet.
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Beispiel 7
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Dieses Beispiel illustriert ein System
mit einer entfernten Ausgangspupille. Die erste Linseneinheit ist negativ
und wäh rend
des Zoomens fest. Die zweite Linseneinheit ist positiv und bewegt
sich zwischen den ersten und dritten Linseneinheiten, um eine zweifache
Vergrößerung ohne
eine Änderung
der Brennpunktposition vorzusehen. Die dritte Linseneinheit ist
ein positives Doublet, welches eine Farbkorrektur gewährleistet.
Der Aperturstopp für
dieses System liegt innerhalb der zweiten Linseneinheit und bewegt
sich mit dieser Einheit. Für
bestimmte Anwendungen z. B. für
das Anschauen von Dokumenten, kann das System bei verschiedenen Objektabständen für dessen
verschiedene Brennweiten für
einen konstanten Bildabstand fokussiert werden, z. B. kann das System
für dessen
kurze Brennweitenposition auf unendlich fokussiert werden, und kann
für dessen
lange Brennweitenposition auf eine nähere Distanz, z. B. 25–50 Zentimeter,
fokussiert werden.
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Beispiel 8
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Dieses Beispiel ist ähnlich zu
dem Linsensystem von Beispiel 2, wobei die dritte Einheit zur Farbkorrektur
zusammengesetzt ist. Oberflächen S6 und S7 sind
jeweils ungefähr
parabolförmig,
um große
Oberflächenvergrößerungen
für eine
wirksame Farbkorrektur bereitzustellen.
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Beispiel 9
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Dieses Beispiel ist ebenfalls ähnlich dem
Linsensystem von Beispiel 2. In diesem Fall ist die dritte Einheit
aus zwei identischen Linsenelementen zusammengesetzt, welche eine
verbesserte Abbildungsfehlerkorrektur erlauben, ohne eine wesentliche
Erhöhung
der Gesamtkosten des Systems.
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Von den vorhergehenden Beispielen
sind Beispiele 1–6
Zoomsysteme, während
Beispiele 7–9
Zweifachvergrößerungssysteme
sind.
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Insbesondere sind Beispiele 7–9 zur Erzeugung
einer 2 : 1-Veränderung
der Vergrößerung zwischen deren
langen und kurzen Brennweitenpositionen ausgelegt.
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Im Fall der Zweifachvergrößerungssysteme
sei angemerkt, dass die gleichen optischen Elemente zur Erzeugung
eines anderen Vergrößerungsbereichs
als 2 : 1 verwendet werden können,
indem einfach die Grenzen der Bewegung der zweiten Linseneinheit
und der Abstand zwischen dem Linsensystem und der Bildebene verändert werden.
Dies kann durch die Veränderung
eines Linsenrohrs vorgenommen werden, welches veränderbare
Stopps für
die zweite Linseneinheit beinhaltet, und ein Aufsatzsystem für das Linsenrohr,
das Abstandsänderungen
zwischen dem Rohr und der Bildebene erlaubt. Alternativ können die
gleichen Linsenelemente mit unterschiedlichen Linsenrohren mit unterschiedlichen
Stopps und/oder mit unterschiedlichen Linsenrohraufsätzen verwendet
werden, die verschiedene Abstände
zwischen dem Linsensystem und der Bildebene gewährleisten.
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Tabellen 11–14 fassen verschiedene Eigenschaften
der Linsensysteme der 1–9 zusammen.
Insbesondere gibt Tabelle 11 die Vergrößerungen der ersten, zweiten
und dritten Einheiten (ΦU1, ΦU2, ΦU3) an, sowie die Vergrößerungen der stärksten Konkave-zu-Bild-Oberfläche der
ersten und zweiten Einheiten (ΦU1S, ΦU2S). Es sei angemerkt, dass die zweite Einheit
des Linsensystems von Beispiel 7 nicht eine Oberfläche enthält, die
zum Bild konkav ist. Wie durch diese Tabelle gezeigt ist, beinhalten
alle Linsensysteme der Erfindung mindestens eine Konkave-zu-Bild-Oberfläche, welche
im Verhältnis
zu der Vergrößerung der
Einheit stark ist, d. h. ΦU1S/ΦU1 > 1,0
oder ΦU2S/ΦU2 > 1,0,
und viele der Systeme weisen eine solche Oberfläche sowohl in der ersten und
der zweiten Einheit auf, d. h. ΦU1S/ΦU1 > 1,0
und ΦU2S/ΦU2 > 1,0.
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Tabelle 12 gibt die Arbeitsvergrößerung jeder
Einheit bei ihrer kurzen Brennweitenposition (MW)
und der langen Brennweitenposition (MT)
an. In Beispielen 1–5
und 7–9
befindet sich die erste Einheit am Objektende des Linsensystems,
und daher ist dessen Arbeitsvergrößerung immer 0. Demgemäß enthält Tabelle
12 keine Einträge
für die
erste Einheit bei diesen Beispielen.
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Es ist bekannt, dass die Brennweite
eines optischen Systems als das Produkt der Brennweite der am nächsten zum
Objekt befindlichen Systemeinheit und dem Produkt der Arbeitsvergrößerungen
der nachfolgenden Einheiten ist. Demgemäß kann für ein variables Brennweitensystem
die Einheit, die am meisten zur Änderung
der Brennweite des Systems zwischen dessen maximalen und minimalen
Brennweiten beiträgt,
bestimmt werden, indem das Verhältnis
der Arbeitsvergrößerungen
der Einheiten des Systems bei der maximalen und minimalen Brennweite
des Systems bestimmt wird, d. h. MT/MW. Dieses Verhältnis ist in Tabelle 12 angegeben
und es zeigt sich, dass es für
die Linsensysteme der Erfindung die zweite Einheit ist, die den
Großteil der Änderungen
der Brennweite des Systems zwischen dessen maximaler und minimaler
effektiver Brennweite gewährleistet.
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Tabelle 13 gibt die Brennweiten der
ersten, zweiten und dritten Einheiten (f1,
f2, f3) an und vergleicht diese
Brennweiten mit den minimalen Brennweiten des Systems (fmin). Wie anhand dieser Tabelle ersichtlich ist,
sind für
alle Beispiele die ersten und zweiten Linseneinheiten relativ schwach
dahin gehend, dass deren Brennweiten größer als das 1,3fache der minimalen
Brennweite des Systems sind. Ähnlich
ist das f3/fmi
n-Verhältnis für alle Beispiele
größer als
1.3.
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Tabelle 14 gibt die Verhältnisse
der Dicken (T1, T2,
T3, T4 und T5) der verschiedenen Linsenelemente der Beispiele
1–9 zu
fmi
n an. Wie in
dieser Tabelle gezeigt ist, weisen alle Beispiele mindestens ein
Linsenelement auf, für
welches das Verhältnis
größer als
0,5 ist, zwei der Beispiele (Beispiele 3 und 9) haben zwei Linsenelemente
diesen Typs, fünf
der Beispiele (Beispiele 1,2,4,6 und 8) weisen drei solche Linsenelemente
auf, und ein Beispiel (Beispiel 7) weist vier solche Elemente auf.
Die Verwendung dicker Linsenelemente in den Linsensystemen der Erfindung
ist daher aus Tabelle 14 offensichtlich.
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Obwohl bestimmte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben und illustriert wurden, versteht sich, dass
eine Vielzahl an Modifikationen, die nicht vom Umfang und dem Gedanken
der Erfindung abweichen, dem Fachmann anhand der vorhergehenden
Offenbarung offenbart werden. Es ist beabsichtigt, dass die folgenden
Ansprüche
die bestimmten hier beschriebenen Ausführungsformen sowie solche Modifikation,
Variationen und Äquivalente
beinhalten.
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Tabelle
1
Tabelle
2
Tabelle
3
Tabelle
3 (Fortsetzung)
Tabelle
4
Tabelle
5
Tabelle
6
Tabelle
6 (Fortsetzung)
Tabelle
7
Tabelle
8
Tabelle
9
Tabelle
10
Tabelle
11
Tabelle
12
Tabelle
13
Tabelle
14