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GEBIET DER
TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung Nr. I betrifft ein effizientes Verfahren zur
Herstellung eines Polyesterblockcopolymers, das eine hervorragende
Wärmefestigkeit
und Wasserbeständigkeit
aufweist, wobei Lactone mit einem kristallinen aromatischen Polyester
additionspolymerisiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung Nr. II betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Polyesterblockcopolymers, das eine hervorragende Wärmefestigkeit
und Wasserbeständigkeit
sowie ein höheres
Molekulargewicht aufweist, wobei das gemäß der vorliegenden Erfindung
Nr. I erhaltene Polyesterblockcopolymer einer weitergehenden Reaktion
in einer festen Phase unterworfen wird.
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STAND DER
TECHNIK
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Bezüglich der
vorliegenden Erfindungen Nr. I und Nr. II ist der folgende Stand
der Technik zu nennen:
Viele Polyesterblockcopolymere weisen
eine mechanische Eigenschaft wie Flexibilität auf und werden im größeren Rahmen
zur Herstellung von Kfz- sowie Elektro- und Elektronikteilen in
Form eines thermoplastischen Polymers eingesetzt, das eine hervorragende
Wärmebeständigkeit
und Chemikalienfestigkeit aufweist, das einen kristallinen aromatischen
Polyesterbaustein wie einen Polybutylenterephthalat-Baustein als Härtesegment enthält, und
in dem die Kristallinität
durch Kombination eines langkettigen Diols mit einer aromatischen
Dicarbonsäure
anstelle eines aliphatischen Polyethers wie eines Poly(alkylenoxyd)glycols
und/oder eines aliphatischen Polyesters wie eines Polylactons und/oder
eines Polyesters, und einem aromatischen Polyester reduziert ist.
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Bisher
beschreibt das Amtsblatt JP-B-73004116 als Verfahren für die Bereitstellung
von Flexibilität
in einem kristallinen aromatischen Polyester ein Verfahren zur Herstellung
eines Elastizität
aufweisenden Blockcopolymers durch Reagieren eines aromatischen
Polyesters mit Lactonen. Das dort beschriebene Verfahren zeigt als
erstes, daß ein
Blockcopolymer durch Additionsreaktion von Lactonen herstellbar
ist, enthält
jedoch keinerlei Hinweise auf die Bedeutung remanenter unreagierter
Lactonmonomere nach der erwähnten
Reaktion oder auf eine entsprechende technische Wirkung sowie in
Bezug auf den Schmelzpunkt für
das angefallene Blockcopolymer.
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Andererseits
beschreibt das Amtsblatt JP-B-77049037 ein Verfahren zum Polymerisieren
von Lactonen in Gegenwart eines kristallinen aromatischen Polyesters,
der sich in einer festen Phase befindet. Beschreibungen ist entnehmbar,
daß bei
einem Verfahren, in welchem eine Reaktion im Schmelzzustand erfolgt,
das Problem einer beachtlichen Abnahme des Schmelzpunkts des kristallinen
aromatischen Polyesters gegeben ist, und daß dieses über die Durchführung einer
Reaktion in einem festen Zustand gelöst werden kann.
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Dennoch
besteht in diesem Falle ein Problem dahingehend, daß es sich
hier um eine Reaktion bei niedriger Temperatur handelt und somit
eine lange Reaktionszeit erforderlich ist, und daß es an
praktischer Durchführbarkeit
mangelt.
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Weiter
beschreiben die Amtsblätter
JP-B-96009661 (entsprechend US-A-4 680 345), JP-B-93023289, JP-B-93023290,
JP-B-95033434 (entsprechend US-A-5 225 497), JP-B-94033435, JP-A-05043666 und JP-A-05043667
sämtlich
ein Verfahren zum kontinuierlichen Reagierenlassen eines kristallinen
aromatischen Polyesters mit Lactonen, wobei einige Amtsblätter auch
einen Schritt des Entfernens unreagierter Lactone beschreiben. Das
dort beschriebene Entfernen unreagierter Lactone bewirkt eine Minderung
des Monomergeruchs im Polyesterblockcopolymer und darüber hinaus
das kontinuierliche Entfernen die weitere Reduzierung der Konzentration
unreagierter Lactone im Polyesterblockcopolymer.
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Außerdem ist
in einigen der vorgenannten Vorveröffentlichungen beschrieben,
daß der
Schritt des Durchführens
einer Polykondensationsreaktion in einer festen Phase dahingehend
wirkt, daß die
Lösungsviskosität eines
Polyesterblockcopolymers (P1) erhöht wird.
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Alle
diese Vorveröffentlichungen
beschreiben jedoch nur, daß eine
thermische Eigenschaft wie der Schmelzpunkt eines angefallenen Harzes
bestimmt wird durch die einzusetzenden Ausgangsstoffe, die Reaktionstemperatur,
die Reaktionszeit und die Bedingungen für das Entfernen unreagierter
Lactone, wohingegen in ihnen keinerlei technisches Konzept und spezifisches
Verfahren für
eine gezielte Verbesserung der thermischen Eigenschaft durch Erhöhen der
Menge einzubringender Lactone und Rückbehalt einer Menge unreagierter
Lactone beschrieben sind.
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In
den Amtsblättern
JP-A-02252729 und JP-A-04072325 wird ein Verfahren zur Erhöhung des Schmelzpunkts
eines angefallenen Blockcopolymers beschrieben. Das Amtsblatt JP-A-02252729
beschreibt ein Verfahren, in dem ein kristalliner aromatischesr
Polyester und Lactone bei niedrigerer Temperatur zur Lösung gebracht
werden, was durch Erhitzen die Zersetzungsreaktion reduziert, sich
jedoch nur geringfügig
dahingehend auswirkt, daß ein
Abfall des Schmelzpunkts verhindert wird, wobei außerdem gelegentlich
die Reaktionszeit unerwünscht
lang wird. Weiter ist in der JP-A-04072325 ausgeführt, daß Lactone
zum Teil vorher in einem hochpolymerisierten Zustand zugegeben werden
und daß die
Erhöhung
des Schmelzpunkts wirksam realisiert werden kann. Trotz der geringen
Kosten für
die Lactone besteht bei dem Verfahren der teilweise vorherigen Zugabe
hoch polymerisierter Lactone das Problem, daß die Gesamtwirtschaftlichkeit
ziemlich beeinträchtigt
wird.
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In
dem Amtsblatt JP-A-61287922 wird beschrieben, daß ein Verfahren zur Herstellung
eines elastischen Polyesters durch Reagierenlassen eines kristallinen
aromatischen Polyesters mit Lactonen dadurch gekennzeichnet ist,
daß eine
Additionspolymerisation durch kontinuierliches Einsetzen eines geschmolzenen kristallinen
Polyesters sowie von Lactonen in ein Reaktionsgefäß durchgeführt und
sodann die Stoffe einer Reaktion miteinander in einem festen Zustand überlassen
werden.
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Auch
für dieses
Verfahren sind jedoch kein technisches Konzept und keine spezifische
Verfahrensweise usw. dargestellt, wie sich thermische Eigenschaften
durch Vergrößerung der
Menge an Lactonen und Rückbehalt
unreagierter Lactone gezielt verbessern lassen.
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Die
vorstehend beschriebenen Verfahren sind jedoch immer noch unzureichend
für die
Herstellung eines Polyesterblockcopolymers mit einem hohen Schmelzpunkt
und einem hohen Molekulargewicht.
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Die
JP-A-60 031 525 beschreibt die Herstellung eines hochviskosen Polyesterblockcopolymers,
wobei ein kristalliner aromatischer Polyester mit einem Lacton copolymerisiert
wird. Das resultierende Polyesterblockcopolymer wird weiterhin in
einer festen Phase in einem Hochvakuum unter Erhitzen polykondensiert.
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In
der JP-A-04 275 326 wird die Herstellung eines Polymers in der Weise
beschrieben, daß ein
kristalliner aromatischer Polyester und eine Lactonverbindung in
Gegenwart einer Organo-zinnverbindung und einer Phosphorverbindung
einer Additionspolymerisation unterzogen wird.
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Die
JP-A-05 043 781 beschreibt eine Polyesterblockcopolymer-Verbindung,
die durch Compoundieren eines einen kristallinen aromatischen Polyester
und einen aliphatischen Polyether und/oder einen aliphatischen Polyester
enthaltenden Polyesterblockcopolymers mit einer Lactonverbindung
sowie einer Epoxydverbindung und einem beliebigen Katalysator hergestellt
wird.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Zweck
der vorliegenden Erfindung Nr. I ist die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Herstellung eines Polyesterblockcopolymers aus einem kristallinen
aromatischen Polyester und insbesondere die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Herstellung eines Polyesterblockcopolymers, das eine
geringe Kristallinität
und eine hohe Schmelzviskosität
aufweist und eine hervorragende Wärmefestigkeit, Verarbeitbarkeit
und Wasserbeständigkeit
besitzt.
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Die
Inhaber dieser Erfindung haben im Wege ihrer Untersuchungen eines
Verfahrens zur Herstellung eines Polyesterblockcopolymers mit hervorragender
Wärmefestigkeit,
Verarbeitbarkeit und Wasserbeständigkeit
sowie einem hohen Schmelzpunkt festgestellt, daß in dem Verfahren zur Herstellung
eines Polyesterblockcopolymers (P1) durch Reagierenlassen eines
kristallinen aromatischen Polyesters (A1) mit Lactonen die thermischen
Eigenschaften des Polyesterblockcopolymers (P1) über die Steuerung einer einzugebenden
Menge an Lactonen (B) mit Bezug auf den vorgenannten kristallinen
aromatischen Polyester (A1) und der Menge zurückbehaltener unreagierter Lactone
im Polyesterblockcopolyymer (P1) verbessert werden können, womit
die vorliegende Erfindung Nr. I vollständig wäre.
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Zweck
der vorliegenden Erfindung Nr. II ist die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Herstellung eines Polyesterblockcopolymers mit einem hohen Molekulargewicht
aus einem kristallinen aromatischen Polyester und insbesondere die
Bereitstellung eines Polyesterblockcopolymers, das eine geringe
Kristallinität
und eine hervorragende Wärmefestigkeit,
Verarbeitbarkeit und Wasserbeständigkeit
sowie eine hohe Schmelzviskosität und
ein höheres
Molekulargewicht aufweist.
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Die
Inhaber der vorliegenden Erfindung haben im Wege ihrer Untersuchungen
eines Verfahrens zur Herstellung eines Polyesterblockcopolymers,
bei dem die Kristallinität
in einem kristallinen aromatischen Polyester verringert ist und
das eine hervorragende Wärmefestigkeit,
Verarbeitbarkeit und Wasserbeständigkeit sowie
einem hohen Schmelzpunkt aufweist, festgestellt, daß in dem
Verfahren zur Herstellung eines Polyesterblockcopolymers (P1) durch
Reagierenlassen des kristallinen aromatischen Polyesters (A1) mit
Lactonen die thermischen Eigenschaften des Polyesterblockcopolymers
(P1) über
die Steuerung der Menge zurückbehaltener
unreagierter Lactone in dem durch die Reaktion angefallenen Polyesterblockcopolymer
(P1) verbessert werden können
und das durch Reaktion in einer festen Phase angefallene Polyesterblockcopolymer
(P'1) höher polymerisiert
werden kann, womit die vorliegende Erfindung Nr. II vollständig wäre.
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Das
heißt,
daß der
vorliegende Anspruch 1 ein Verfahren zur Herstellung eines Polyesterblockcopolymers
(P1) betrifft, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Herstellung
von 100 Gew.-% des Polyesterblockcopolymers (P1) durch Reagierenlassen
von A Gew.-% eines kristallinen aromatischen Polyesters (A1) mit
B Gew.-% an Lactonen (B) (Voraussetzung A + B = 100) nicht weniger
als (B + 0,5) Gew.-% Lactone (B) in A Gew.-% des kristallinen aromatischen
Polyesters (A1) eingeführt
werden und nicht weniger als 0,5 Gew.-% unreagierter Lactone bezogen
auf 100 Gew.-% des Polyesterblockcopolymers (P1) nach Herstellung
des Copolymers zurückbehalten
werden.
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Der
vorliegende Anspruch 2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines Polyesterblockcopolymers (P1) wie in Anspruch 1 beschrieben,
wobei nicht weniger als (B + 2,5) Gew.-% der Lactone (B) eingeführt und nicht
weniger als 2,5 Gew.-% unreagierter Lactone bezogen auf 100 Gew.-%
des Polyesterblockcopolymers (P1) nach Herstellung des Copolymers
zurückbehalten
werden.
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Der
vorliegende Anspruch 3 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyesterblockcopolymers (P1) wie in den Ansprüchen 1 oder 2 beschrieben,
wobei das Reaktionsverhältnis
(A)/(B) zwischen dem kristallinen aromatischen Polyester (A1) und
den Lactonen (B) gleich 95/5–20/80
ist.
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Der
vorliegende Anspruch 4 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyesterblockcopolymers (P1) wie in irgendeinem der Ansprüche 1–3 beschrieben,
wobei die unreagierten Lactone nach der Reaktion aus dem Polyesterblockcopolymer
(P1) entfernt werden.
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Der
vorliegende Anspruch 5 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines Polyesterblockcopolymers (P1) wie in irgendeinem der Ansprüche 1–4 beschrieben,
wobei die unreagierten Lactone kontinuierlich entfernt werden.
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Der
vorliegende Anspruch 6 betrifft hat ein Verfahren zur Herstellung
eines Polyesterblockcopolymers (P1) wie in irgendeinem der Ansprüche 1–5 beschrieben
zum Gegenstand, wobei der kristalline aromatische Polyester (A1)
und die Lactone (B) kontinuierlich in ein Reaktionsgefäß geliefert
und additionspolymerisiert werden und das Polyesterblockcopolymer
(P1) kontinuierlich herausgenommen wird.
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Der
vorliegende Anspruch 7 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyesterblockcopolymers (P1) wie in irgendeinem der Ansprüche 1–6 beschrieben,
wobei der kristalline aromatische Polyester (A1) ein Polybutylenterephthalat
ist.
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Der
vorliegende Anspruch 8 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines Polyesterblockcopolymers (P1) wie in irgendeinem der Ansprüche 1–7 beschrieben,
wobei die Lactone (B) ein Caprolacton sind.
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Der
vorliegende Anspruch 9 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyesterblockcopolymers (P'1)
mit einem hohen Molekulargewicht, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass eine Reaktion in einer festen Phase weitergeführt wird,
nachdem das Polyesterblockcopolymer (P1) wie in irgendeinem der
Ansprüche
1–8 beschrieben
hergestellt worden ist.
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Der
vorliegende Anspruch 10 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyesterblockcopolymers (P'1)
mit einem hohen Molekulargewicht wie in Anspruch 9 beschrieben,
wobei eine Reaktion in einer festen Phase kontinuierlich durchgeführt wird.
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BESTE AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Es
folgt eine detaillierte Beschreibung der vorliegenden Erfindung
Nr. I.
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Für das im
Rahmen der vorliegenden Erfindung angefallene Polyesterblockcopolymer
(P1) besteht keine besondere Einschränkung, sofern es sich nur um
ein Copolymer mit einem Hartsegment handelt, das in der Hauptsache
den kristallinen aromatischen Polyester (A1) und ein zumindest teilweise
durch eine Reaktion der Lactone (B) gebildetes Polylactonsegment
enthält,
wobei neben einem aliphatischen Polyether und einem aliphatischen
Polyester auch eine oder mehr Arten eines Polyesters aus einer Kombination
einer aromatischen Dicarbonsäure,
einer aliphatischen Dicarbonsäure
oder einer Oxycarbonsäure
mit Glycolen mit er Kohlenstoffzahl 2–12 enthalten sein können, und
das einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweist als der kristalline
aromatische Polyester (A1) mit anderen Copolymersegmenten.
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<Kristalliner aromatischer Polyester
(A1)>
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Der
kristalline aromatische Polyester (A1) ist ein Polyester einer aromatischen
Dicarbonsäure
als wesentliche Komponente einer aliphatischen Dicarbonsäure und/oder
einer cycloaliphatischen Dicarbonsäure, die wahlweise als Säurekomponente
(a) mit einem aliphatischen, aromatischen und/oder cycloaliphatischen Diol
zugesetzt werden und ein Polymer mit hauptsächlicher Esterbindung und mit
einer Hydroxyl- und/oder
einer Carboxylgruppe ist, wobei die Hydroxylgruppe vorzugsweise
an den Molekülenden
liegt.
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<Säurekomponente
(a)>
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Als
Säurekomponente
(a) zum Aufbau des kristallinen aromatischen Polyesters (A1) sind
beispielsweise besonders zu nennen die Terephthalsäure, die
Isophthalsäure,
die Naphthalin-2,6-dicarbonsäure,
die Biphenyldicarbonsäure
usw., die aromatische Dicarbonsäuren
sind, und die Ester derselben.
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Weiter
ist als wahlweise zuzusetzende aliphatische Dicarbonsäure eine
solche mit einer Kohlenstoffzahl von 2–10 geeignet, wobei beispielsweise
im Einzelnen die Succinsäure,
die Glutarsäure,
die Adipinsäure, die
Azelainsäure,
die Sebacinsäure,
die Dodecansäure
und eine Dimersäure
usw. zu nennen wären.
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Weiter
wäre als
cycloaliphatische Dicarbonsäure
beispielsweise die Cyclohexan-1,4-dicarbonsäure zu nennen.
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Als
Grundstoffe eingesetzte Dicarbonsäuren können auch ein Ester, ein Chlorid
einer Säure
und ein Anhydrid sein.
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<Diolkomponente (b)>
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Als
Diolkomponente (b) für
den kristallinen aromatischen Polyester (A1) sind beispielsweise
im Einzelnen zu nennen: 1,4-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,2-Butandiol,
Ethylenglycol, Propylenglycol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,5-Pentandiol,
3-Methyl-1,5-pentandiol,
1,9-Nonandiol, 1,6-Hexandiol, Neopentylglycol und ein Polymethylenglycol
usw., bei denen es sich um aliphatische Glycole handelt. Weiter
gelten als aromatische Diole beispielsweise Hydrochinon, Resorcinol,
Naphthalindiol, 2,2-bis(4-hydroxyphenyl)pro-pan, ein Additionsprodukt
von Ethylenoxid und Propylenoxid usw. beispielsweise zu Bisphenol
A, 2,2-bis(4-Hydroxyethoxy phenyl)propan, 2,2-bis(4-hydroxydiethoxyphenyl)propan,
2,2-bis(4-hydroxytriethoxyphenyl)propan
und 2,2-bis(4-hydroxypoly-ethoxyphenyl)propan usw.
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Weiter
sind als cycloaliphatisches Diol beispielsweise 1,4-Cyclohexandiol,
1,4-Cyclohexandimethanol, 2,2-bis(4-hydroxy
ethoxycyclohexyl)propan sowie ein Additionsprodukt aus Ethylenoxid
und Propylenoxid usw. zu hydriertem Bisphenol A etc. zu nennen.
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Als
kristalliner aromatischer Polyester (A1) sind beispielsweise im
Einzelnen zu nennen: Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat,
Poly-1,4-cyclohexylendimethylentherepthalat,
Polyethylen-2,6-naphthalat und Polybutylen-2,6-naphthalat usw. Weiter sind zu erwähnen ein
copolymerisierter Polyester, in dem weiter copolymerisiert sind
ein aliphatischer Dicarbonsäurebaustein
wie eine Isophthalsäure,
Adipinsäure,
Sebacinsäure
und eine zweiwertige Dodecansäure,
sowie ein p-Oxybenzoesäurebaustein
mit einem Gemisch aus den Polyestern und Polyestern. Von diesen
wird Polybutylenterephthalat wegen seiner hervorragenden Kristallinität besonders
bevorzugt.
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Als
kristalliner aromatischer Polyester (A1) können solche Polyester eingesetzt
werden, die im Schmelzzustand durch allgemein bekannte Verfahren
ohne jede Modifizierung hergestellt wurden oder auch solche, die
nach erfolgtem Preßformen
zu einem Feststoff wie Pellets erneut aufgeschmolzen werden und selbst
diejenigen, die nach dem Hinzufügen
der Lactone (B) wie nachfolgend beschrieben geschmolzen wurden.
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<Lactone B>
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Für die Lactone
(B) gelten keine besonderen Einschränkungen, sofern es sich nur
um einen zyklischen Ester handelt, der ringgeöffnet werden kann, wobei eine
Mehrzahl der verschiedensten 4- bis 12-gliedrigen Lactone, Glycolid,
Lactid sowie ein Gemisch derselben usw. zu nennen wären. Von
diesen haben als bevorzugt zu gelten: ε-Caprolacton, δ-Valerolacton, β-Propriolacton,
Glycolid sowie ein alkyliertes Produkt hiervon wie beispielsweise β-Methyl-δ-Valerolacton
und Lactid usw. Unter dem Gesichtspunkt der thermischen Stabilität, der Reaktivität mit dem
kristallinen aromatischen Polyester und der Wirtschaftlichkeit hat
das ε-Caprolacton
als besonders bevorzugt zu gelten.
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Für das Anwendungsverhältnis beider
in einer Reaktion des kristallinen aromatischen Polyesters (A1) mit
den Lactonen (B) (kristalliner aromatischer Polyester (A1))/(Lactone
(B)) gelten die Bereiche von vorzugsweise 95/5–20/80 und weiter bevorzugt
von 90/10–30/70.
Wenn der kristalline aromatische Polyester (A1) die obere Grenze
des Anwendungsverhältnisses überschreitet,
sind die physikalischen Eigenschaften als Harz ohne oder mit nur
geringer Kristallinität
in einem angefallenen Polyesterblockcopolymer (P1) unzureichend, während andererseits
bei einer Unterschreitung der unteren Grenze des Anwendungsverhältnisses
die Flexibilität
für ein
elastomeres Harz in einem unerwünschten
Masse unzureichend ist.
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Bei
der vorliegenden Erfindung Nr. I werden (B + 0,5) Gew.-% an Lactonen
(B) in A Gew.-% eines kristallinen aromatischen Polyesters (A1)
eingegeben und B Gew.-% von Lactonen (B) der Reaktion mit A Gew.-% eines
kristallinen aromatischen Polyesters (A1) überlassen, um 100 (hier A +
B = 100) Gew.-% Polyesterblockcopolymer (P1) zu erhalten, wobei
nicht weniger als 0,5 Gew.-% an unreagierten Lactonen (B) nach erfolgter Herstellung
des Polyesterblockcopolymers (P1) in 100 Gew.-% des Copolymers (P1)
zurückbehalten
werden.
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Bei
dem vorgenannten Wert von nicht weniger als 0,5 Gew.-% handelt es
sich um eine Menge an unreagierten Lactonen (B), die noch zu einem
Zeitpunkt verblieben sind, zu dem die Reaktion von A Gew.-% an kristallinem
aromatischen Polyester (A1) mit B Gew.-% an Lactonen als Grundstoffe
vollständig
beendet ist, wobei diese Größe als Basiswert
von (A + B = 100) Gew.-% gewählt
wird. Bei einem 0,5 Gew.-% überschreitenden
höheren
Wert wird die Reaktionsgeschwindigkeit hoch. Im Falle von weniger
als 0,5 Gew.-% wird die Reaktionsgeschwindigkeit mit hieraus resultierender
Einbuße
an Durchführbarkeit
bemerkenswert niedrig.
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Man
beachte, daß die
vorbeschriebenen unreagierten Lactone ein Teil der in der Reaktion
eingesetzten Lactone sind sowie nach erfolgter Reaktion noch verbleiben
und die gleiche chemische Struktur wie die eingesetzten Lactone
aufweisen.
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Wenngleich
zyklische Ester nach einmal erfolgter Reaktion für gewöhnlich thermisch wieder hergestellt
werden oder ein Dimer und ein Trimer mit Reaktivität bilden,
haben sie dennoch die gleiche Struktur wie die Ausgangsstoffe und
enthalten die unreagierten Lactone keinerlei Dimer und Trimer. Die
Reaktionsmasse des in der Reaktion angefallenen Polyesterblockcopolymers
wird im Wege verschiedener Verfahren analysiert (wobei die nachstehend
noch zu beschreibende gaschromatographische Analyse zu nennen wäre), wobei
die tatsächlich
festgestellten Restkomponenten die unreagierten Lactone sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung Nr. I enthält
das Polyesterblockcopolymer wie vorbeschrieben das auf dem kristallinen
aromatischen Polyester (A1) basierende Hartsegment und das auf den
Lactonen (B) basierende Segment, wobei es auch noch andere Copolymersegmente
enthalten kann. Ein spezifischeres Verfahren zu seiner Herstellung
beinhaltet die Kombination des aliphatischen Polyethers (A2), des
Polylactons (A3) und der aromatischen Dicarbonsäure, der aliphatischen Dicarbonsäure oder
der aliphatichen Oxycarbonsäure
mit Glycolen der Kohlenstoffzahl 2–12, wobei auch ein nicht oder
ein gering kristalliner Polyester (insgesamt bezeichnet als niedrigkristalliner
Polyester (A4)) eingesetzt werden kann, der so hergestellt ist,
daß er
im Zustand seines Einbringens in das Blockcopolymer zusammen mit
dem kristallinen aromatischen Polyester (A1) und den Lactonen (B)
wie vorbeschrieben effektiv keinen Schmelzpunkt aufweist.
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Als
aliphatische Polyether (A2) wären
zu nennen ein Polyethylenglycol, ein Polytetramethylenglycol und
ein Polypropylenglycol etc. Von diesen ist das Polytetramethylenglycol
aufgrund seiner hervorragenden Stabilität und Flexibilität besonders
bevorzugt.
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Das
Polylacton (A3) ist ein durch eine Ringöffnungspolymerisation der Lactone
(B) hergestelltes Polymer, wobei im Einzelnen ein Polybutyrolacton,
ein Polyvalerolacton, ein Polycaprolacton, ein Polyenantolacton und
ein Polycaprylolacton etc. zu nennen ist. Von diesen ist unter dem
Gesichtspunkt der Stabilität
das Polycaprolacton besonders bevorzugt.
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Der
niedrigkristalline Polyester (A4) ist ein aliphatischer Polyester,
der aus einer Kombination aliphatischer Dicarbon- oder aliphatischer
Oxycarbonsäure
mit Glycolen der Kohlenstoffzahl 2–12 besteht, wobei im Einzelnen
zu nennen wären:
ein Polybutylensuccinat, ein Poly-1,6-hexandiosuccinat und ein Poly-1,6-hexandioladipat
etc. Von diesen ist unter dem Gesichtspunkt der Stabilität das Poly-1,6-hexandioladipat zu
bevorzugen.
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Bei
dem niedrigkristallinen Polyester (A4) handelt es sich um einen
Polyester mit geringer Kristailinität, der in dem aus einer Kombination
von aromatischer Dicarbon-, aliphatischer Dicarbon- oder aliphatischer
Oxycarbonsäure
und Glycolen mit einer Kohlenstoffzahl von 2–12 bestehenden Blockcopolymer
keinen aktuellen Schmelzpunkt aufweist und der im Einzelnen ein
Polyester ist, der synthetisiert wurde durch Polykondensations-
oder Ringöffnungspolymerisation
der aromatischen Dicarbonsäure
wie Terephthal-, Isophthal- und Phthalsäure und einem Esterderivativ
derselben, der aliphatischen Dicarbonsäure mit einer Kohlenstoffzahl von
2–12 oder
einem esterbildenden Derivativ hiervon, des Diols mit einer Kohlenstoffzahl
von 2–12
oder eines esterbildenden Derivativs desselben und der aliphatischen
Oxycarbonsäure
mit den Glycolen der Kohlenstoffzahl 2–12 mit 4- bis 7-gliedrigen
Lactonen.
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<Polyesterblockcopolymer (P1)>
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Gemäß den vorstehenden
Beschreibungen ist es wesentlich, daß die Menge der einzuführenden
Lactone (B) nicht geringer ist als (B + 0,5) Gew.-% mit Bezug auf
A Gew.-% des kristallinen aromatischen Polyesters (A1) und die Menge
unreagierter Lactone nicht kleiner ist als 0,5 Gew.-%. Vorzugsweise
sollte die Menge der einzuführenden
Lactone (B) nicht kleiner sein als (B + 1,0) Gew.-% und die Menge
unreagierter Lactone nicht geringer als 1,0 Gew.-% sowie weiter
bevorzugt die Menge der einzuführenden
Lactone (B) nicht kleiner als (B + 2,5) Gew.-% und die Menge unreagierter
Lactone nicht kleiner als 2,5 Gew.-%. Bei einer Menge von weniger
als 0,5 Gew.-% sinkt der Schmelzpunkt in dem angefallenen Polyesterblockcopolymer
(P1) und nimmt die Wärmemenge
für das
Schmelzen ab bzw. verlagert sich genauer gesagt der maximale Schmelzpunkt
zur niedrigen Seite. Andererseits ist in dem Falle, wo die unreagierten
Lactone 0,5 überschreiten,
die Menge besonders limitiert und nehmen im Falle des Verpressens
des Polyesterblockcopolymers (P1) zu Pellets die flüchtigen
Komponenten zu mit dem Ergebnis, daß sich die Verarbeitungsbedingungen
verschlechtern und das Entfernen der unreagierten Lactone schwierig
wird. Somit wird ein Wert von maximal 20 Gew.-% und insbesondere
von nicht mehr als 10 Gew.-% bevorzugt.
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Die
Reaktion von kristallinem aromatischen Polyester (A1) mit Lactonen
(B) kann mit, aber auch ohne Katalysatoren bewirkt werden.
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Als
einsetzbare Katalysatoren kommen in Frage Katalysatoren für die Veresterungsreaktion,
Katalysatoren für
die Umesterungsreaktion und Katalysatoren für die Ringöffnungspolymerisation von Lactonen,
die allgemein bekannt sind, wobei im Einzelnen zu nennen wären: Metalle
wie Lithium, Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium, Barium, Zink,
Aluminium, Titan, Cobalt, Germanium, Zinn, Antimon, Cadmium, Mangan
und Zircon sowie deren organische intermetallische Verbindungen,
Oxide, organische saure Salze, Alcolate und Alkoxide usw. Besonders
bevorzugt sind die organischen intermetallischen Verbindungen von
Zinn, Aluminium, Titan, Zircon, Germanium, Antimon und Cobalt sowie
Oxide, organische saure Salze, Alcolate und Alkoxide usw. Man beachte,
daß die
Katalysatoren auch in der Kombination von zwei oder mehr verschiedenen
Arten einsetzbar sind.
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Für die Temperatur
beim Reagierenlassen des kristallinen aromatischen Polyesters (A1)
mit den Lactonen in einem gleichmäßig vermischten Zustand unter
Verrühren
gibt es keine Einschränkung.
Kann der kristalline aromatische Polyester (A1) in den Lactonen
(B) zur Lösung
gebracht werden, so ist ein ausreichendes Umrühren bei einer Temperatur möglich, die
nicht höher
ist als der Schmelzpunkt des kristallinen aromatischen Polyesters
(A1). Ist ein Lösen
in den Lactonen (B) bei einer unter dem Schmelzpunkt liegenden Temperatur jedoch
nicht möglich,
da durch Erhitzen je nach Temperatur eine Zerfallsreaktion usw.
des kristallinen aromatischen Polyesters (A1) ausgelöst wird,
ergeben sich schlechtere physikalische Bedingungen im dem angefallenen
Polyesterblockcopolymer (P1).
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Damit
sollte vorzugsweise eine Reaktionstemperatur gewählt werden, die in einem Bereich
von 20°C unter
und 50°C über dem
Schmelzpunkt des kristallinen aromatischen Polyesters (A1) liegt.
Die Wirkung der vorliegenden Erfindung ergibt sich bei jeder beliebigen
Temperatur in diesem Bereich.
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Die
Reaktionszeit bei der Reaktion des kristallinen aromatischen Polyesters
(A1) mit den Lactonen (B) unterliegt keiner besonderen Einschränkung, sofern
sie nur in einem Bereich liegt, in dem das Polyesterblockcopolymer
(P1) durch Reagierenlassen der beiden Stoffe hergestellt werden
kann und ein Verfahren zu dessen Herstellung anwendbar ist, bei
dem die nach der Reaktion im Polyesterblockcopolymer zurückbehaltene
Menge an unreagierten Lactonen auf nicht weniger als 0,5 Gew.-%
eingestellt werden kann.
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Die
Reaktionszeit zur Durchführung
des Herstellungsverfahrens unter den erfindungsgemäßen Bedingungen ändert sich
je nach Temperatur, Rührbedingungen,
Katalysatoren usw. und beträgt
normalerweise 2–300
Minuten und vorzugsweise 5–120
Minuten, weil die Produktivität
durch eine lange Reaktionszeit verschlechtert wird.
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Als
Atmosphäre
beim Reagierenlassen des kristallinen aromatischen Polyesters (A1)
mit den Lactonen (B) wird grundsätzlich
eine Inertgasatmosphäre
bzw. eine im Wesentlichen gasphasenfreie Druckatmosphäre bevorzugt.
Farbton, Molekulargewicht, Wasserbeständigkeit usw. eines Harzes
werden durch das Vorhandensein von Sauerstoff und Feuchtigkeit beeinträchtigt.
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Der
Druck bei der Reaktion des kristallinen aromatischen Polyesters
(A1) mit den Lactonen (B) variiert in einem weiten Bereich vom Normaldruck
bis etwa 200 kg/cm2 je nach der Form der
Reaktionsvorrichtung. Bei einem Druck führenden Reaktionssystem muß der Austritt
von Sauerstoff und Feuchtigkeit nach außen verhindert werden, wobei
vorzugsweise in dem kristallinen aromatischen Polyester (A1) mit
den Lactonen (B) enthaltene Gase und Feuchtigkeit nach allgemein
bekannten Verfahren vorher entfernt werden sollten. Im Einzelnen
erfolgt dieses Entfernen durch eine Kombination von Maßnahmen
wie einer Behandlung zur Druckreduzierung, Einblasen von Inertgas
und Trocknen. In allen Fällen
wird weiterhin bevorzugt, daß Sauerstoff
und Feuchtigkeit nur in kleineren Mengen vorhanden sind.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung zur Reaktion des kristallinen aromatischen Polyesters
(A1) mit den Lactonen (B) gibt es keine besonderen Einschränkungen,
sofern es sich nur um eine Einrichtung handelt, in welcher die verschiedensten
Reaktionsbedingungen wie das Einbringen der Grundstoffe und eines
Inertgases usw., Erhitzen, Unterdrucksetzen, Mischen und Rühren sowie
Ausbringen usw. durchführbar
sind.
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Als
Reaktionsvorrichtung für
partieweise Beschickung wird ein mit Rührflügeln bestücktes Reaktionsgefäß in Tankausführung eingesetzt.
Die Rührflügel sind
in der zur Einhaltung der jeweils gewählten Reaktionsbedingungen
am besten geeigneten Form vorzusehen, wobei vorzugsweise doppelspiralige
Band- oder verdrallte Gitterflügel
usw. einzusetzen sind. Als kontinuierliche Reaktionseinrichtung
kann eine Vorrichtung usw. gewählt
werden, die eine hervorragende Vermischung, eine freie Oberfläche und
eine Oberflächenerneuerung
gewährleistet,
beispielsweise ein Extruder mit einem oder zwei Rührarmen
oder in vergleichbarer Form. Weiter ist ein Statikmischer usw. geeignet.
Diese Vorrichtungen sind als Kombination von jeweils zwei oder mehr
Ausführungen
einsetzbar.
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Aus
dem durch Reagierenlassen in unterschiedlichster Art und Weise angefallenem
Polyesterblockcopolymer (P1) können
unreagierte Lactone entfernt werden. Selbst angesichts einer solchen
Behandlung zum Entfernen wird bereits durch das Herstellungsverfahren
selbst eine Verbesserung der thermischen Eigenschaft in dem Polyesterblockcopolymer
(P1) bewirkt.
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Das
Entfernen der im Polyesterblockcopolymer (P1) zurückbehaltenen
unreagierten Lactone läßt sich über eine
Druckreduzierung durch Erhitzen oder Einströmen eines Intergases usw. durchführen.
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Beim
Entfernen zurückbehaltener
unreagierter Lactone gibt es für
die Erhitzungstemperatur keine besondere Einschränkung, sofern nur die Durchführung unter
Rühren
des Polyesterblockcopolymers (P1) im geschmolzenen Zustand oder
selbst bei Verwendung von gepreßten
Pellets oder Pulver erfolgen kann. Bei Durchführung im geschmolzenen Zustand
wird eine Temperatur bevorzugt, die 5°C bis 50°C über dem Schmelzpunkt des Polyesterblockcopolymers
(P1) liegt. Wird der Wert von 50°C überschritten,
so tritt eine thermische Zerfallsreaktion ein und werden die physikalischen
Eigenschaften bei einem Harz in dem Polyesterblockcopolymer (P1)
verschlechtert. Andererseits wird bei einer Durchführung mit
gepreßten
Pellets oder Pulver ein Temperaturbereich bevorzugt, der 5°C bis 100°C niedriger
liegt als der Schmelzpunkt des Polyesterblockcoplymers (P1), um
ein erhitzungsbedingtes Verkleben zwischen den Pellets oder den
Pulverteilchen zu vermeiden.
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Genauer
gesagt wird vorzugsweise eine im Temperaturbereich 100°C bis 280°C liegende
Temperatur gewählt.
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Beim
Entfernen verbliebener unreagierter Lactone wird grundsätzlich eine
Durchführung
bei reduziertem Druck bevorzugt, der unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit
vorzugsweise nicht über
200 Torr liegen und weiter bevorzugt 0,1–50 Torr betragen sollte.
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Andererseits
wird für
die Durchführung
unter einer Inertgasatmosphäre
ohne reduzierten Druck und unter Einströmen des Gases vorzugsweise
ein typisches Inertgas wie Stickstoff, Argon und Helium eingesetzt. Um
das Polyesterblockcopolymer (P1) jedoch unter einer ausreichend
niedrigen Temperatur halten zu können, läßt sich
auch Luft verwenden, wenn im Reaktionsprozess kein thermischer Zerfall
durch Sauerstoff eintritt. Auch in diesem Falle sollte Feuchtigkeit
vorzugsweise soweit wie irgend möglich
entfernt werden.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung zum Entfernen zurückbehaltener unreagierter Lactone
bestehen keine besonderen Einschränkungen, sofern diese nur die
unreagierten Lactone im flüchtigen
Zustand aus dem System zu entfernen vermag.
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So
kann beispielsweise auch ein Reaktionsgefäß für partieweisen Betrieb unter
reduziertem Druck gehalten werden und ist der Einsatz einer Vorrichtung
für partieweisen
und kontinuierlichen Betrieb mit einem oder zwei Armen für das Rühren. die
Oberflächenerneuerung
und die Oberflächenbildung
in einem liegenden oder stehenden Reaktionsbehälter in Kolonnenausführung möglich. Weiter
lassen sich zwei oder mehr Einheiten in der Kombination einsetzen.
Für den
Festzustand des Materials kann entweder eine Vorrichtung in Kolonnenausführung wie
ein Trichtertrockner oder eine solche, in der ein Reaktionsgefäß in Tankausführung schwingend
oder rotierend betrieben werden kann, benutzt werden.
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Die
vorbeschriebenen Bedingungen für
die Reaktion wie Temperatur und Druck sowie das Rühren zum
Entfernen der unreagierten Lactone lassen sich bis zum Ende einer
wirksamen Synthese des Polyesterblockcopolymers (P1) oder bis zur
Beendigung des Vorgangs zum Entfernen der unreagierten Lactone wahlweise
nach Bedarf entsprechend verändern.
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Da
in einem Herstellungsverfahren, bei dem der Einsatz einer Vorrichtung
für partieweisen
Betrieb vorgesehen ist, die Harze nach und nach herausgenommen und
die unreagierten Lactone von Zeit zu Zeit entfernt werden, wobei
die Menge an unreagierten Lactonen bei jeder Entnahme unterschiedlich
ist, ist die Menge der wie vorbeschrieben zurückbehaltenen unreagierten Lactone
in jeder entnommenen Harzpartie ein gewogener Mittelwert. Andererseits
wird beim Entfernen unreagierter Lactone aus einer gesamten Reaktionsmasse
in der gleichen Vorrichtung ohne stufenweise Entnahme von Harzen
nach einer Reaktion in einer Vorrichtung für partieweisen Betrieb die
Menge als Menge unreagierter Lactone unmittelbar vor dem Entfernen
ausgewiesen.
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Beim
Reagierenlassen des kristallinen aromatischen Polyesters mit den
Lactonen in einer kontinuierlich arbeitenden Reaktionsvorrichtung
wird die Menge als eine Menge unreagierter Lactone in kontinuierlich entnommenen
Harzen dargestellt. Danach erfolgt des Entfernen der unreagierten
Lactone.
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Die
Wirkung der vorliegenden Erfindung wird größer, wenn wenigstens ein Teilschritt,
insbesondere ein Polymerisationsschritt, kontinuierlich ausgeführt wird.
Voraussetzung hierfür
ist, daß die
Menge an unreagierten Lactonen in dem kontinuierlichen Polymerisationsprozeß erfindungsgemäß problemlos
konstant gehalten werden kann.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung läßt sich
die Reaktion des kristallinen aromatischen Polyesters (A1) mit den
Lactonen (B) auch in Gegenwart eines Oxidationsinhibitors und eines
Wärmestabilisators
usw. durchführen.
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Diese
Stoffe können
wahlweise in der Anfangsphase, während
oder in der Endphase der Reaktion zugesetzt werden. Weiter lassen
sich zusammen mit diesen gleichzeitig oder separat Zusatzstoffe
wie Pigmente, Wetter- und Metallschutzstoffe, Füllmittel und Modifikatoren
usw. zugeben.
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Das
nach der Erfindung Nr. I erhaltene Polyesterblockcopolymer (P1)
ist zur Herstellung der verschiedensten Teile wie von KFZ-Bauteilen,
Bauteilen für
Elektrogeräte
und Industriegütern
einsetzbar, die im Wege von Formpressverfahren wie Spritzgießen, Strangpressen,
Blasformen usw. hergestellt werden, und vorzugsweise zum Beispiel
als Schmelzsicherungsschicht in einem Erhitzerkabel, in dem die
Schmelzeigenschaften von Bedeutung sind.
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Es
folgt eine detaillierte Beschreibung der vorliegenden Erfindung
Nr. II.
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Wie
an anderer Stelle bereits beschrieben, läßt sich durch die Reaktion
des kristallinen aromatischen Polyesters (A1) mit den Lactonen (B)
nach der vorliegenden Erfindung Nr. I eine hochpolymerisierte Reaktionsmasse
des Polyestercopolymers erzielen, in welcher eine feste Menge an
unreagierten Lactonen zurückbehalten
wird, indem eine Polykondensation des Polyesterblockcopolymers (P)
in der festen Phase unter Entfernen von unreagierten Lactonen erfolgt,
oder aber es wird die Reaktionsmasse hochpolymerisiert durch eine Polykondensation
unter Abgleichen der Reaktion des Polyestercopolymers mit den unreagierten
Lactonen in einer festen Phase, ohne die unreagierten Lactone zu
entfernen.
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Zum
Entfernen von in der Reaktionsmasse des Polyesterblockcopolymers
(P1) zurückbehaltenen
unreagierten Lactonen lassen sich das Verfahren, die Vorrichtung
und die Bedingungen wie für
die vorliegende Erfindung Nr. I beschrieben anwenden.
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In
einem zweiten Schritt wird die Reaktion in der festen Phase mit
einer Temperatur [TEXT FEHLT] werden kann, und weiter bevorzugt
bei einer Temperatur, die nicht höher liegt als 20°C unter dem
Schmelzpunkt und nicht niedriger ist als 150°C.
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Bei
der Polykondensation in einer festen Phase kann die Atmosphäre eine
solche mit reduziertem Druck oder eingeströmtem Gas sein, wobei als Gas
Stickstoff, Argon und Helium zu bevorzugen sind.
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Handelt
es sich um eine Atmosphäre
mit reduziertem Druck, so sollte der Druck weiter bevorzugt so niedrig
wie möglich
und vorzugsweise im Bereich bis zu höchstens 200 Torr liegen und
weiter bevorzugt 0,01–50
Torr betragen.
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Da
Feuchtigkeit und Sauerstoff im Inertgas die physikalischen Eigenschaften
von Harzen verschlechtern, sollten diese in möglichst geringer Menge vorhanden
sein, wobei ihre Entfernung durch allgemein bekannte Mittel erfolgen
kann. Die Reaktionszeit im Falle einer festen Phase ist frei nach
den physikalischen Eigenschaften der erzielten Harze zu wählen und
liegt normalerweise im Bereich von 1–50 Stunden, vorzugsweise von
6–35 Stunden
und weiter bevorzugt von 10–24
Stunden.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung für
das Reagierenlassen in einer festen Phase gelten keine besonderen Einschränkungen,
außer
daß es
möglich
sein muß,
den vorbeschriebenen Prozeß durchzuführen. So
kann beispielsweise ein Kolonnenapparat wie ein Trichtertrockner
oder eine Vorrichtung benutzt werden, in der ein Reaktionsgefäß in Tankausführung in
Schwingung oder Drehung versetzt werden kann. Eine weiter bevorzugte
Bearbeitung wird durch separate Anordnung einer Vorrichtung zum
Entfernen von Feuchtigkeit und alkoholischen Komponenten wie durch
Erhitzen erzeugter Glycole und remanenter flüchtiger Bestandteile wie in
den Harzen enthaltener unreagierter Lactone ermöglicht.
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Bei
kontinuierlicher Durchführung
von Teilschritten, insbesondere eines Schritts zur Herstellung des Polyesterblockcopolymers
(P'1) und eines
nachfolgenden Schritts der Festphasenreaktion, wird durch die vorliegende
Erfindung Nr. II eine größere Wirkung
erzielt, jedoch unter der Voraussetzung, daß die Menge an unreagierten
Lactonen im Polyesterblockcopolymer (P'1) in den kontinuierlichen Schritten
problemlos konstant gehalten werden kann.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung besteht auch die Möglichkeit
des Entfernens unreagierter Lactone aus einem Polyesterblockcopolymer
mit einem hohen Molekulargewicht durch Reagierenlassen wie vorbeschrieben.
Selbst angesichts einer solchen Behandlung wird eine ausreichende
Wirkung hinsichtlich einer Verbesserung der thermischen Eigenschaft
in dem Polyesterblockcopolymer mit hohem Molekulargewicht bereits
durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
selbst erzielt. Man beachte, daß aufgrund
der Tatsache, daß die
Menge der vor Übergang
zu dem Festphasen-Reaktionsschritt in dem Polyesterblockcopolymer zurückbehaltenen
unreagierten Lactone die physikalischen Eigenschaften des angefallenen
Polyesterblockcopolymers mit einem hohen Molekulargewicht beeinflußt, ein
bevorzugtes Polyesterblockcopolymer erzielt wird, indem vorher eine
feste Menge von Lactonen bezogen auf den kristallinen Polyester
(A) zugesetzt wird und daß das
Verhältnis
zwischen den Einheiten des kristallinen Polyesters (A) und den Einheiten
der Lactone (B) in dem Copolymer eingestellt werden kann.
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Was
das Verfahren usw. für
das Entfernen unreagierter Lactone aus einem Reaktionsprodukt des
Polyesterblockcopolymers (P'1)
mit einem hohen Molekulargewicht anbetrifft, so lassen sich die
verschiedensten Verfahren, Vorrichtungen und Bedingungen anwenden,
die sich von denjenigen für
das Austragen unreagierter Lactone aus einem in dem ersten Schritt
der vorliegenden Erfindung Nr. i hergestellten Polyesterblockcopolymer
(P1) unterscheiden.
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Die
Reaktion und die Bedingungen für
das Entfernen der unreagierten Lactone wie vorbeschrieben sind durch Änderung
der Temperaturen, Drücke
und Rührbedingungen
usw. einstellbar, bis das jeweils gewünschte Polyesterblockcopolymer
(P'1) mit hohem
Molekulargewicht effektiv erreicht und das Entfernen der unreagierten
Lactone zu Ende geführt
ist.
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Das
gemäß der vorliegenden
Erfindung Nr. II hergestellte Polyesterblockcopolymer (P'1) mit einem hohen
Molekulargewicht kann für
alle möglichen
Zwecke verwendet werden wie beispielsweise zur Herstellung von KFZ-Teilen,
Teilen für
elektrische Einrichtungen und Industriegütern, die im Wege von Formpreßverfahren wie
Spritzgießen,
Strangpressen, Blasformen usw. hergestellt werden, und vorzugsweise
zum Beispiel als Schmelzsicherungsschicht in einem Erhitzerkabel,
in dem die Schmelzeigenschaften von Bedeutung sind.
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<Beispiele>
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Wenngleich
die vorliegende Erfindung nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert wird,
ist sie nicht auf diese beschränkt.
In den Beispielen steht der Begriff "Teil" für "Gewichtsteil".
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Wie
nachstehend ausgeführt,
wurden der Säurewert,
die Menge an unreagierten Lactonen, der Polycaprolactongehalt in
Harzen, der MI-Wert (Schmelzindexwert), die Schmelzviskositätsstabilität und die
thermischen Eigenschaften (Schmelzpunkt, maximale Schmelztemperatur,
Anfangsschmelztemperatur) gemessen.
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Menge unreagierter Lactone:
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Unter
Verwendung einer Vorrichtung Modell GC-14A des Fabrikats Shimadzu
wurde eine Glassäule mit
einem Innendurchmesser von 3,2 mm und einer Länge von 2,1 m benutzt, in die
10%iges PEG20M (Flüssigkeit
für ein
Festbett) und Uniport HPS (Träger)
eingefüllt
wurden. 1 Gramm Probe und 0,05 g Diphenylether, eine interne Standardsubstanz,
wurden präzise
abgewogen und in HFIP (Hexafluorisopropanol) gelöst. Die Messung wurde bei einer
konstanten Temperatur von 180°C
unter Einsatz von Stickstoff als Trägergas vorgenommen und es wurde
auf der Basis der erzielten Resultate die Menge an unreagierten
Lactonen (Gew.-%) im Wege eines internen Standardverfahrens errechnet.
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Polycaprolactongehalt
im Polyesterblockcopolymer (P1):
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Die
remanenten unreagierten Lactone wurden aus dem Polyesterblockcopolymer
(P1) entfernt und es wurde das angefallene Polymer in einer 9/1-Lösung aus
HFIP/CDCI, (schweres Chloroform) mit einer geringen Menge Tetramethylsilan
zur Lösung gebracht
und anschließend
das Komponentenverhältnis
zwischen dem Polybutylenterephthalat und dem Polycaprolacton über eine
Protonen-NMR gemessen.
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Es
wurde bestätigt,
daß der
Polycaprolactongehalt im Polyesterblockcopolymer (P1) bei allen
Harzen der vorliegenden Erfindung Nr. I im Bereich von 59,9/40,1
bis 60,3/39,7 liegt.
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MI-Wert (Schmelzindexwert):
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Die
Messung wurde bei einer Proben-Erhitzungstemperatur von 230° und einer
Belastung von 2,160 kgf nach JIS K7210 durchgeführt.
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Die
obigen Werte wurden auch als T: 230°C und P: 2,160 kgf in dem folgenden
MI-Wert (T, p, t) eingesetzt.
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Schmelzviskositätsstabilität:
-
Die
Schmelzviskositätsstabilität wird durch
MI (T, p, t + 10)/MI (T, p, t) ausgewiesen. In der Gleichung ist
der Schmelzindexwert (MI (T, p, t)) ein Wert bei einer Erhitzungstemperatur
(T), einer Belastung (P) und einer Erhitzungszeit (t) entsprechend
der Beschreibung in JIS K7210, wobei T nicht niedriger als 5°C über dem Schmelzpunkt
einer Zusammensetzung (R) und die niedrigste Versuchstemperatur
in Tabelle 1 der JIS K7210 ist. Der P-Wert wird so gewählt, dass
der MI-Wert im Bereich 1–30
g/10 Minuten liegt.
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MI
(T, P, t + 10) ist der Wert bei der eingestellten Zeit t + 10 unter
den vorgenannten Bedingungen T und P.
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Im
Einzelnen gilt in den nachfolgend beschriebenen Beispielen: T =
230°C, P
= 2,16 kgf und t = die in JIS vorgegebene Zeit.
-
Schmelzpunkt:
-
Der
Schmelzpunkt ist die beim Schmelzen eintretende und mit einem Differential-Scanningcalorimeter (DSC)
gemessene maximale Temperatur.
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Säurewert:
-
Eine
Probe wurde bei 100°C
und einem reduzierten Druck auf die Dauer von 20 Stunden getrocknet, wonach
1,0 g dieser Probe abgewogen und bei 160°C in 50 g Benzylalkohol thermisch
gelöst
wurde. Nach dem Kühlen
mit Wasser wurden 50 g Chloroform zugegeben und vermischt. Unter
Verwendung von Phenolphthalein als Indikator wurde eine Titrierung
mit einer normalen 1/10-KOH-Ethanollösung vorgenommen. In der Minute
Null wurden im Wege eines Extrapolationsverfahrens an drei Punkten
entsprechend einer Lösungszeit
von 10–30
Minuten die entsprechenden Werte bestimmt sowie eine Größe, in der
ein Säurewert
in einem Gemisch aus Benzylalkohol und Chloroform den als Säurewert
(mgKOH/g) der Proben eingesetzten Werten entnommen wurde. Der Säurewert
in dem Gemisch wurde separat gemessen.
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<Ausgangsstoff>
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Kristalliner aromatischer
Polyester:
-
Als
kristalliner aromatischer Polyester wurde wie nachstehend beschrieben
ein Polybutylenterephthalat (PBT) mit Hydroxylgruppen an den Endpunkten
eines Moleküls
eingesetzt.
-
Das
im Rahmen der Erfindung Nr. I eingesetzte PBT (A1) ist ein handelsübliches
Polybutylenphthalat mit einem Schmelzpunkt von etwa 230°C, das aus
Therephthal- und
Isophthalsäure
als Säurekomponente
und 1,4-Butandiol als Glycolkomponente besteht und ein Zahlenmittel-Molekulargewicht
von 39,000 aufweist.
-
Das
im Rahmen der vorliegenden Erfindung Nr. II benutzte PBT (A1) ist
ein handlesübliches
Polybutylenphthalat mit einem Schmelzpunkt von etwa 230°C, das aus
Therephthal- und Isophthalsäure
als Säurekomponente
und 1,4-Butandiol als Glycolkomponente besteht und ein Zahlenmittel-Molekulargewicht
von 35,000 aufweist.
-
Reaktionsgefäß zur Synthese
eines Polyesterblockcopolymers:
-
Als
Reaktionsbehälter
zur Synthese eines Polyesterblockcopolymers wurde ein Gefäß mit einem Rührwerk,
einem Thermometer, einem Kondensator und einer Leitung zum Ausdistillieren
eingesetzt.
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Extruder für das Kneten:
-
Eingesetzt
wurde ein Zweischneckenextruder von 32 mm Durchmesser (kurz bezeichnet
als Extruder).
-
Probenaufbereitung:
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Aus
einem Polyesterblockcopolymer wurde eine Folie von 1 mm Dicke durch
Formpressen hergestellt, welcher durch Stanzen ein Zugstab von 1
mm Dicke wie in der JIS K7113 Nr. 2 ausgewiesen entnommen wurde.
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Der
Zugstab wurde in einen auf die Temperatur von 140°C eingestellten
Ofen eingesetzt und es wurde zeitverzögert eine Probe entnommen,
die nach einer Konditionierzeit von 24 Stunden bei 25°C Raumtemperatur
und 50 RH% als aufbereiteter Prüfung
benutzt wurde.
-
Es
folgt die Beschreibung von Beispielen mit Bezug auf die vorliegende
Erfindung Nr. I.
-
(Beispiele I-1 bis I-3)
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Eine
Menge von 60 kg ausreichend getrockneter Polybutylenterephthalat-Schnitzel
wurden in einem Reaktionsgefäß in Tankausführung für partieweisen
Betrieb auf 140°C
erhitzt und es wurden 42,6, 41,2 bzw. 40,8 kg auf 200°C erhitztes ε-Caprolacton
in das Gefäß eingesetzt.
Unter Umrühren
bei 230°C
in einer Stickstoffgasatmosphäre
wurde eine Reaktion durchgeführt.
Zu einem Zeitpunkt, da sich die mittlere Konzentration an unreagierten
Lactonen den Werten von 2,53, 1,19 bzw. 0,79 Gew.-% annäherte, wurden
pelletartige Harzteilchen entnommen, um die Menge unreagierter Lactone
und den Säurewert
zu bestimmen. Die angefallenen Harze wurden weiter in Pelletform
mit einem reduzierten Druck beaufschlagt, um die unreagierten Lactone
zu entfernen sowie den Schmelzpunkt und den Schmelzindexwert zu
messen. Die Ergebnisse sind in Tabelle I-1 zusammengefaßt.
-
(Vergleichsbeispiel I-1)
-
Hier
wurde in der gleichen Weise verfahren wie für das Beispiel I-1 beschrieben
mit der Ausnahme, daß für die Entnahme
eines Harzes und für
die Analyse die ε-Caprolacton-Menge
auf 40,4 kg und die mittlere Konzentration unreagierter Lactone
auf 0,40 Gew.-% geändert
waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle I-1 zusammengefaßt.
-
(Beispiele I-4 bis I-6)
-
Ein
Doppelschneckenextruder wurde mit einem Trichter und einem Schneckenzuteiler
in seinem oberen Abschnitt bestückt.
Wie beim Beispiel I-1 wurden ausreichend getrocknete Polybutylenterephthalat-Schnitzel
in den Trichter eingefüllt
und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Eine Vorrichtung
zum Einspeisen von ε-Caprolactonen
wurde in einem Abschnitt des Doppelschneckenextruders angeordnet
und es wurde ein unter einer Stickstoffatmosphäre zu haltender Tank mit einer
Pumpe verbunden. Die Arbeitsbedingungen der Vorrichtungen wurden
dahingehend eingestellt, daß das
aus dem Extruder ausgetragene Flüssiggemisch
auf einer Temperatur von 230°C
gehalten wurde.
-
Die
kontinuierlich aus dem Doppelschneckenextruder ausgebrachten Harze
wurden kontinuierlich in einen kontinuierlich arbeitenden Doppelschraubenkneter
mit Knetscheiben (Typ KRC der Kurimoto Tekkosyo) eingesetzt und
es wurden die Arbeitsbedingungen der Vorrichtungen dahingehend eingestellt,
daß die
Harztemperatur auf 230°C
gehalten wurde.
-
Das
Gewichtsverhältnis
zwischen dem Polybutylenterephthalat-harz und dem ε-Caprolacton wurde auf
42,6, 41,2 bzw. 40,8 festgelegt bezogen auf 60 kg Polybutylenterephthalat
und es wurden zu dem Zeitpunkt, wo die mittlere Konzentration der
unreagierten Lactone den Wert 2,53, 1,9 bzw. 0,79 Gew.-% erreichte, pelletförmige Harze
entnommen, um die Menge unreagierter Lactone und den Säurewert
zu messen. Die angefallenen Harze wurden weiter mit einem reduzierten
Druck und der Temperatur von 120°C
beaufschlagt, um die unreagierten Lactone zu entfernen sowie den
Schmelzpunkt und den Schmelzindexwert zu bestimmen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle I-2 zusammengefaßt.
-
(Vergleichsbeispiel I-2)
-
Hier
wurde in der gleichen Weise verfahren wie für das Beispiel I-4 beschrieben
mit der Ausnahme, daß das
Gewichtsverhältnis
zwischen dem Polybutylenterephthalatharz und dem ε-Caprolacton
auf 40,4 bezogen auf 60 kg des Polybutylenterephthalats festgelegt
und die mittlere Konzentration an unreagierten Lactonen in den ausgetragenen
Harzen auf 0,40 Gew.-% gehalten wurde, um auch hier eine Analyse
durchführen zu
können.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I-2 zusammengefaßt.
-
(Beispiele I-7 bis I-9
und Vergleichsbeispiel I-3)
-
Hier
wurde in der gleichen Weise verfahren wie für die Beispiele I-4 bis I-6
und das Vergleichsbeispiel I-2 beschrieben mit der Ausnahme, daß die Temperatur
der auszutragenden entsprechenden Harze in einem Doppelschneckenextruder
und einem kontinuierlich arbeitenden Kneter auf die Temperatur von
236°C eingestellt
wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle I-3 zusammengefaßt.
-
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-
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung Nr. I zur Herstellung eines Polyesterblockcopolymers
(P1) aus einem kristallinen aromatischen Polyester und Lactonen
konnte der Nachweis erbracht werden, daß durch Belassen einer festen
Menge an unreagierten Lactonen im Blockcopolymer P1 ein Polyesterblockcopolymer
(P1) mit einem höheren
Molekulargewicht hergestellt werden kann, das eine hervorragende
Wärmefestigkeit
und Wasserbeständigkeit
aufweist.
-
Weiter
konnte eine Wirkung dahingehend bestätigt werden, daß durch
Vergrößern der
Menge an unreagierten Lactonen die Geschwindigkeit der Reaktion
zwischen dem kristallinen aromatischen Polyester (A1) und den Lactonen
(B) erhöht
werden kann.
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Es
folgt eine Beschreibung von die Erfindung Nr. II betreffenden Beispielen.
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(Beispiele II-1 bis II-3)
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Eine
Menge von 60 kg ausreichend getrockneter Polybutylenterephthalat-Schnitzel
wurden in einem Reaktionsgefäß in Tankausführung für partieweisen
Betrieb auf 140°C
erhitzt und es wurden 42,6, 41,2 bzw. 40,8 kg auf 200°C erhitztes ε-Caprolacton in das
Gefäß eingesetzt.
Unter Umrühren
bei 230°C
in einer Stickstoffgasatmosphäre
wurde eine Reaktion durchgeführt.
Zu einem Zeitpunkt, da sich die mittlere Konzentration an unreagierten
Lactonen den Werten von 2,53, 1,19 bzw. 0,79 Gew.-% annäherte, wurden
pelletartige Harzteilchen entnommen, um die Menge unreagierter Lactone
und den Säurewert
zu bestimmen. Die angefallenen pelletartigen Harze wurden weiter
einer Reaktion in einem Kolben mit Rührflügeln bei 165°C in einer
festen Phase unterworfen und 20 Stunden lang abgekühlt, um
den Schmelzpunkt und den Schmelzindexwert zu messen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle II-1 zusammengefaßt.
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(Vergleichsbeispiel II-1)
-
Hier
wurde in der gleichen Weise verfahren wie für das Beispiel II-1 beschrieben
mit der Ausnahme, daß zur
Entnahme eines Harzes in Pelletform und zur Analyse desselben das
einzusetzende ε-Caprolacton auf
40,4 kg und die mittlere Konzentration unreagierter Lactone auf
0,40 Gew.-% geändert
waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle II-1 zusammengefaßt.
-
(Beispiele II-4 bis II-6)
-
Ein
Doppelschneckenextruder wurde in seinem oberen Teil mit einem Trichter
und einem Schneckenzuteiler bestückt.
Ebenso wie in Beispiel I wurden ausreichend getrocknete Polybutylenterephthalat-Schnitzel in
den Trichter gegeben und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten.
Eine Vorrichtung zum Chargieren von ε-Caprolacton wurde in einem
Bereich des Doppelschnecken-extruders angeordnet und es wurde ein
mit ε-Caprolacton
gefüllter
Tank unter Stickstoffatmosphäre
mit einer Pumpe verbunden. Die Arbeitsbedingungen der Vorrichtungen
wurden dahingehend eingestellt, daß die Temperatur des aus dem
Extruder ausgetragenen Flüssiggemischs
bei 230°C
gehalten werden konnte. Kontinuierlich aus dem Doppelschneckenextruder
ausgetragene Harze wurden einem kontinuierlich arbeitenden Doppelschraubenkneter
mit Knetscheiben (Typ KRC der Kurimoto Tekkosyo) zugeführt und
es wurden die Arbeitsbedingungen der Vorrichtungen dahingehend eingestellt,
daß die
Harztemperatur auch hier auf 230°C
gehalten wurde.
-
Das
Gewichtsverhältnis
zwischen dem Polybutylenterephthalatharz und dem ε-Caprolacton wurde
auf 42,6, 41,2 bzw. 40,8 festgelegt bezogen auf 60 kg Polybutylenterephthalat
und es wurden zu dem Zeitpunkt, wo die mittlere Konzentration der
unreagierten Lactone den Wert 2,53, 11,9 bzw. 0,79 Gew.-% erreichte,
pelletförmige
Harze entnommen, um die Menge unreagierter Lactone und den Säurewert
zu messen. Die angefallenen pelletförmigen Harze wurden weiter
mit einem reduzierten Druck von 0,5 Torr und einer Temperatur von
165°C in
einem Kolben mit Rührflügeln einer
Reaktion überlassen
und 20 Stunden lang gekühlt,
um die unreagierten Lactone zu entfernen sowie den Schmelzpunkt
und den Schmelzindexwert zu bestimmen. Die Ergebnisse sind in Tabelle
II-2 zusammengefaßt.
-
(Vergleichsbeispiel II-2)
-
Hier
wurde in der gleichen Weise verfahren wie für das Beispiel II-4 beschrieben
mit der Ausnahme, daß das
Gewichtsverhältnis
zwischen dem Polybutylenterephthalatharz und dem ε-Caprolacton
auf 40,4 bezogen auf 60 kg Polybutylenterephthalat festgelegt und
die mittlere Konzentration der in den ausgetragenen Harze enthaltenen
unreagierten Lactone auf 0,40 Gew.-% gehalten wurde, um in gleicher
Weise analysiert zu werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle II-2
zusammengefaßt.
-
(Beispiele II-7 bis II-9
und Vergleichsbeispiel II-3)
-
Es
wurde in gleicher Weise wie für
die Beispiele II-4 bis II-6 und das Vergleichsbeispiel II-2 beschrieben
verfahren mit der Ausnahme, daß die
entsprechenden Temperaturen der aus dem Doppelschneckenextruder
und dem kontinuierlichen Doppelschneckenkneter auszutragenden Harze
auf 236°C,
die Reaktionstemperaturen in einer festen Phase auf 170°C und die
Reaktionszeit in einer festen Phase auf 15 Stunden eingestellt wurden.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II-3 zusammengefaßt.
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Das
gemäß der Erfindung
Nr. II hergestellte Polyesterblockcopolymer mit einem hohen Molekulargewicht
weist einen höheren
Schmelzpunkt auf als ein nach konventionellen Verfahren hergestelltes
Copolymer, wobei insbesondere die Ausweitung eines niedrigen Schmelzpunktbereichs
auf einen maximalen Schmelzpunkt reduziert werden kann und wobei
ein Polyesterblockcopolymer erzielt werden konnte, das eine hervorragende
Wärmefestigkeit
und Preßverformbarkeit
sowie eine höhere
Viskosität
und ein höheres
Molekulargewicht aufweist.