DE2559813C2 - Magnetische Entkupplungsvorrichtung im Modelleisenbahngleis - Google Patents
Magnetische Entkupplungsvorrichtung im ModelleisenbahngleisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine magnetische Entkupplungsvorrichtung für eine Kupplung von Modelleisenbahnfahrzeugen,
wobei die identisch ausgebildeten Kupplungshälften — von oben gesehen — C-förmig
ausgebildet sind und aus zwei quer zur Gleisachse liegenden Schenkeln sowie einem diese verbindenden,
in Gleislängsrichtung verlaufenden Steg bestehen, einen Kupplungshaken bilden und an ihrem äußeren Querschenkel
mit einer waagerecht liegenden schneidenförmigen Kante sowie an ihrem dem Fahrzeug zugewandten
Ende mit einem querliegenden, der Lagerung in einem Lagergehäuse am Fahrzeug dienenden Zapfen
versehen sind, um den sie zum Lösen aus dem Kupplungseingriff durch einen im Gleis angeordneten
magnetischen Entkuppler nach aufwärts schwenkbar sind, und wobei die Stege der Kupplungshaken jeweils
einen Permanentmagneten mit oberen und unteren Polen tragen und innerhalb des Schienenstranges
parallel zu einer Schiene der langgestreckte Polschuh eines schaltbaren Elektromagneten so angeordnet ist
daß er mit dem gleichnamigen Pol eines am Steg eines Kupplungshakens befestigten Magneten in etwa einer
Vertikalebene fluchtet, nach Patent 24 15 497.
Mit einer Entkupplungsvorrichtung nach dem Patent 24 15 497 ist ein magnetisches Entkuppeln von zwei
Modelleisenbahnfahrzeugen möglich, wobei ein Wiederkuppeln dann erfolgt, wenn die Fahrzeuge
gegeneinander geschoben werden, so daß aufgrund der Ausbildung der Kupplungshaken der eine von diesen
über den anderen gleitet und durch Abfallen des angehobenen Kupplungshakens in die horizontale Lage
in den anderen Kupplungshaken hinein der Kupplungseingriff wiederhergestellt wird.
Um den Modellbahnbetrieb weitestgehend dem wahren Eisenbahnbetrieb anzupassen, hat man Möglichkeiten
zum Vorentkuppeln geschaffen, wobei eine Entkupplung stattfindet und dann die Kupplungshaken
so verlagert werden, daß sie, ohne in Eingriff miteinander zu kommen, gegeneinander stoßen und
diese Lage bei einem Verschieben des abgekuppelten Fahrzeugs beibehalten. Nach dem Abstellen des
abgekuppelten Fahrzeugs und Lösen des verschiebenden Fahrzeugs von dem abgestellten, gelangen die
Kupplungshaken dann in ihre Normallage zurück, so daß später ein Wiederkuppeln erfolgen und das
abgestellte Fahrzeug an ein anderes selbsttätig angehängt werden kann.
Aus der DE-O3 16 03 258 ist eine Entkupplungsvorrichtung
mit Vorentkupplungsmöglichkeit bekanntgeworden, wobei eine mechanische Entkupplungsrampe
im Schienenstrang liegt, die zwei Schrägflächen aufweist. Die eine Schrägfläche dient dazu, über einen
abwärts hängenden Entkuppelzapfen den einen Kupplungshaken durch Anheben aus dem Eingriff mit dem
anderen zu bringen. Nach der Trennung der Fahrzeuge wird der angetriebene Teil des Zuges von der Rampe
abgezogen und dann — nach völligem Verlassen der Rampe — zurückgestoßen, wobei die zweite Schrägfläche
der Rampe eine Verschwenkung des einen . Kupplungshakens in Seitwärtsrichtung bewirkt, so daß
die Kupplungshaken bei ihrem Zusammenstoßen nicht miteinander in Eingriff kommen könners. Eine derartige
Vorrichtung hat wesentliche Nachteile für den Modellbahnbetrieb, die vor allem auf die Rampe zurückzuführen
sind. Diese muß ausreichend hoch sein, damit die Entkuppelzapfen an den Kupplungshaken auch betätigt
werden können. Bei ausreichender Höhe aber wirkt sich die Rampe störend auf Fahrzeuge mit tief liegenden
Teilen, z. B. Lokomotiven und deren Getriebekästen oder Schienenräumer, aus. Werden dagegen die
Rampen mit geringerer Höhe ausgeführt, so müssen lange, d. h. weit herunterhängende, Entkuppelzapfen
verwendet werden, die dann aber gegen Zwischenschienen an Weichen und Kreuzungen stoßen. Weitere
Nachteile dieser Vorrichtung liegen darin, daß sie nur in einer Fahrtrichtung arbeiten kann und daß jedesmal,
wenn eine Kupplung über die Rampe bewegt wird, ein Kupplungshaken angehoben wird, was zu einem
unkontrollierten Entkuppeln führt.
Zur Behebung dieser Nachteile hat man eine andere Entkupplungsvorrichtung entwickelt, die zwar auch mit
einer Rampe zum Lösen der Kupplungshaken aus ihrem Eingriff arbeitet, wobei aber das seitliche Verschwenken
eines Kupplungshakens wegfällt, vielmehr durch eine gelenkig gelagerte Platte auf dem Kupplungshaken ein
Wiedoreingriff der gelösten Kupplungshaken bei Wiederzusammenführen der Fahrzeuge zum Vorentkuppelzustand
verhindert wird (DE-OS 16 03 260).
Eine andere Art von Kupplungsvorrichtungen mit
Vorentkupplungsmöglichkeit arbeitet auf magnetischer Grundlage (DE-OS 18 07 990, DE-OS 19 50 336). Hierbei
besteht jeder Kupplungshaken aus zwei übereinander liegenden Teilen, die sich aufgrund magnetischer
Einwirkung in horizontalen Ebenen scherenartig bewegen. Bei diesen Entkupplungsvorrichtungen fallen zwar
die störenden Einflüsse von Entkupplungsrampen und Entkupplungszapfen weg, diese Vorrichtungen sind in
ihrem Aufbau jedoch sehr empfindlich, da — besonders bei dem kleinen Maßstab der N-Spur — die Teile
äußerst klein sind.
Eine weitere magnetische Entkupplungsvorrichtung ist durch die US-PS 30 69 023 bekanntgeworden. Jeder
Kupplungshaken trägt hierbei einen nach außen zu einer Schiene hin gebogenen Magnetfinger, und
außerhalb der Schienen liegt an der Entkupplungsstation je ein Stabmagnet mit N- und S-PoI an seinen
jeweiligen Enden, wobei der N-PoI des einen Magneten dem S-PoI des anderen, auf der anderen Seite des
Schienenstranges, befindlichen Magneten gegenüberliegt. Eine Feder ist bestrebt, die Kupplungshaken in
ihre Mittellage, bezogen auf den Schienenstrang, zu drücken. Es soll bei dieser Vorrichtung erreicht werden,
daß die durch Zurückstoßen eines Fahrzeugs gelockerten Kupplungshaken an der Entkupplungsstation nach
außen verschwenkt werden, um den gekuppelten Zustand der Fahrzeuge aufzuheben. Da ein Stabmagnet
in der Mitte zwischen seinen Polen magnetisch indifferent ist, d.h. dort nur eine sehr geringe
magnetische Wirkung hat, ist die Vorrichtung nach der US-PS 30 69 023 offenbar nicht funktionsfähig, da zum
Verschwenken auch noch die Kraft der auf die Kupplungshaken zur Mittellage hin wirkenden Federn
überwunden werden muß. Ferner sind die Stabmagnete ^o
sehr kurz, so daß die Wirkung der Stabmagnete auf die Magnetfinger, wenn diese am zweiten Stabmagnetpol
vorbeilaufen, sofort umgekehrt wird. Neben der komplizierten Ausbildung der Kupplungshaken ist als
entscheidender Nachteil auch anzusehen, daß die Kraft der auf diese wirkenden Federn ganz genau bestimmt
werden müßte, was aber bei den kleinen Maßstäben von Modellbahnfahrzeugen bzw. deren Kupplungen ein
nahezu unmögliches Unterfangen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kupplungsvorrichtung nach dem Hauptpatent (DE-PS
24 15 497) so zu erweitern, daß die Möglichkeit zum Vorentkuppeln gegeben ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Entkupplungsvorrichtung gemäß dem Gattungsbegriff
des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß zum Vorentkuppeln parallel und mit seitlichem Abstand zum langgestreckten
Polschuh außerhalb des von den Schienen begrenzten lichten Gleisquerschnitts im Bereich des
Entkupplers beidseits langgestreckte Magnetpole mit den oberen Polen der Magnete an den Kupplungshaken,
die in an sich bekannter Weise durch ihre Begrenzungsstege den Kupplungseingriff bei horizontaler Lage der
Kupplungshaken verhindern, entsprechender Polarität angeordnet sind.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung erläutert. Es zeigt
F12.1 schematisch einen lotrechten Querschnitt
durch ein Gleis mit der Entkupplungsvorrichtung gemäß der Erfindung;
F i g. 2 die Draufsicht auf die Vorrichtung von F i g. 1;
F i g. 3 eine zu F i g. 1 ähnliche Darstellung einer dieser gegenüber abgewandelten Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes.
In der folgenden Beschreibung sind zu Teilen des Hauptpatents gleiche Teile mit denselben Bezugszahlen
bezeichnet
Zwischen den Schienen 25,39 eines Modellbahngleises liegt parallel und nahe der Schiene 25 der
langgestreckte Polschuh 24 eines schaltbaren Elektromagneten 18 mit der Spule 22, der von einer
Spannungsquelle 26 bei Schließen des Schalters 31 erregt wird. Zum Vorentkuppeln sind parallel und mit
seitlichem Abstand zum langgestreckten Polschuh 24 außerhalb des von den Schienen 25, 39 begrenzten
lichten Gleisquerschnitts im Bereich des Entkupplers 18, 24 beidseits langgestreckte Magnetpole 86,86' angeordnet
Diese Magnetpole haben die gleiche Polarität die an den oberen Polen der Magnete an den Kupplungshaken
vorliegt
Befindet sich im Betrieb der S-PoI eines an einem C-förmigen Kupplungshaken angebrachten Permanentmagneten
über dem S-Polschuh 24 des Entkupplers, so wird bei Einschalten des Magneten 18 dieser Kupplungshaken
aufwärts gestoßen. Nach Lösen der Kupplungen voneinander, was durch Verfahren der
Fahrzeuge geschieht, werden beide Kupplungshaken unter der Wirkung der /V-Magnetpole 86, 86' seitwärts
verschwenkt Hierbei wird von dem Λ/-Ρ0Ι 86 die
abstoßende Kraft des S-Polschuhs 24 auf den Kupplungshakenmagneten
überwunden und der Kupplungshaken gelangt in eine horizontale Lage, in der beide
Kupplungshaken in einer Vorentkuppelstellung gegeneinanderstoßen aufgrund der an ihnen befindlichen
Begrenzungsstege aber nicht in Eingriff miteinander kommen können. Das abgekuppelte Fahrzeug kann
somit verschoben werden. Nach Lösen der Fahrzeuge voneinander außerhalb der Entkupplungsstation bzw.
außerhalb des magnetischen Einflußbereichs kehren beide Kupplungshaken unter dem Druck von auf ihre
Lagerzapfen wirkenden Federn in ihre normale Mittellage — bezogen auf die Gleislängsachse —
zurück. Bei einem Wiederzusammenstoßen von zwei auf diese Weise entkuppelten und verfahrbaren Fahrzeugen
findet ein Wiederkuppeln durch ein Übereinandergleiten der beiden Kupplungshaken statt.
Wie F i g. 1 zeigt, können in vorteilhafter Weise die seitlichen Magnete 86, 86' an den Enden eines vom
unteren Pol des Elektromagneten 22 erregten Jochs 87 liegen. Sie werden damit gleichzeitig mit dem
langgestreckten S-Polschuh 24 des Entkupplers zur Wirkung gebracht.
Es ist von Vorteil, den seitlichen Magneten 86, 86' eine größere Längserstreckung zu geben als dem
Polschuh 24 des Entkupplungsmagneten, damit die Seitwärtsverlagerung der Kupplungshaken langer aufrechterhalten
wird als die nach oben gerichtete Abstoßung.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 sind die üblicherweise aus Messing bestehenden Schienen im
Bereich der Entkupplungsstation durch Stahlschienenstücke 25', 39' ersetzt und mit den seitlichen Schenkeln
eines vom Elektromagneten 22 erregten Jochs 87 direkt verbunden.
Es ist auch möglich, das gesamte Schienenmaterial aus magnetischem Werkstoff herzustellen, da dem
Entkupplungssystem Strom zugeführt wird von einer Quelle, die unterschiedlich von der Stromquelle für den
Antrieb der Lokomotive ist.
Die Magnetpole können auch entgegen den hier erläuterten Ausführungsbeispielen umgekehrt werden,
was zum gleichen Ergebnis führt.
Unter dem im Anspruch 1 und in der Beschreib! verwendeten Ausdruck »lichter Gleisquerschnitt«
der Bereich zwischen den Schienen 25, 39 bzw. 25', zu verstehen, d. h. der der Spur entspreche:
Querschnittsbereich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Magnetische Entkupplungsvorrichtung für eine Kupplung von Modelleisenbahnfahrzeugen, wobei
die identisch ausgebildeten Kupplungshälften — von oben gesehen — C-förmig ausgebildet sind und aus
zwei quer zur Gleisachse liegenden Schenkeln sowie einem diese verbindenden, in Gleislängsrichtung
verlaufenden Steg bestehen, einen Kupplungshaken bilden und an ihrem äußeren Querschenkel mit einer
waagerecht liegenden schneidenförmigen Kante sowie an ihrem dem Fahrzeug zugewandten Ende
mit einem querliegenden, der Lagerung in einem Lagergehäuse am Fahrzeug dienenden Zapfen
versehen sind, um den sie zum Lösen aus dem Kupplungseingriff durch einen im Gleis angeordneten
magnetischen Entkuppler nach aufwärts schwenkbar sind, und wobei die Stege der
Kupplungshaken jeweils einen Permanentmagneten mit oberen und unteren Polen tragen und innerhalb
des Schienenstranges parallel zu einer Schiene der langgestreckte Polschuh eines schaltbaren Elektromagneten
so angeordnet ist, daß er mit dem gleichnamigen Pol eines am Steg eines Kupplungshakens befestigten Magneten in etwa einer Vertikal-
ebene fluchtet, nach Patent 24 15 497, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Vorentkuppeln parallel und mit seitlichem Abstand zum langgestreckten
Polschuh (24) außerhalb des ■ von den Schienen (25, 39) begrenzten lichten Gleisquer-Schnitts
im Bereich des Entkupplers (18,22) beidseits langgestreckte Magnetpole (86,86') mit den oberen
Polen der Magnete an den Kupplungshaken, die in an sich bekannter Weise durch ihre Begrenzungsstege
den Kupplungseingriff bei horizontaler Lage der Kupplungshaken verhindern, entsprechender Polarität
angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Magnete (86,86') an den
Enden eines vom unteren Pol des Elektromagneten (18,22) erregten Jochs (87) liegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Magnete (86,86')
eine größere Längserstreckung als der Entkupplungsmagnet (24) aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen (25', 39') im Bereich des
Entkupplungsmagneten (18,22) Stahlschienenstücke sind.
50
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