-
Die
Erfindung betrifft eine Startvorrichtung zum Starten eines Unterwasserlaufkörpers
sowie ein entsprechendes Verfahren, bei dem mittels einer derartigen
Startvorrichtung ein Unterwasserlaufkörper gestartet wird.
-
Herkömmlicherweise
werden Unterwasserlaufkörper von Über- oder Unterwasserfahrzeugen aus
gestartet. Die dazu erforderlichen Wasserfahrzeuge und deren Unterhaltung
sind jedoch überaus kostspielig.
-
Der
Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, Unterwasserlaufkörper
signifikant kostengünstiger zu starten.
-
Die
Erfindung löst dieses Problem mittels einer Startvorrichtung
zum Starten eines Unterwasserlaufkörpers, die einen landseitig
verfahrbaren Container zum Transport des Unterwasserlaufkörpers
aufweist, wobei der Container ein Verbringungssystem zum landgestützten
Verbringen des Unterwasserlaufkörpers in ein Küstengewässer
umfasst.
-
Ferner
löst die Erfindung dieses Problem mittels eines Verfahrens
zum Starten eines Unterwasserlaufkörpers mit einer derartigen
Startvorrichtung, wobei der Unterwasserlaufkörper in einem
landseitig verfahrbaren Container zu einer Startposition transportiert
und mittels eines Verbringungssystems landgestützt aus
dem Container in ein Küstengewässer verbracht
und dort von der Startvorrichtung aus gestartet wird.
-
Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Unterwasserlaufkörper
nicht notwendigerweise von einer seegestützten Plattform
aus gestartet werden müssen, sondern dass dies auch mittels
eines landgestützten Systems möglich ist. Hierzu
sieht die Erfindung ein landgestütztes Verbringungssystem vor,
mittels dem direkt von Land aus Unterwasserlaufkörper ins
Wasser verbracht und dort gestartet werden können. Auf
diese Weise sind seegestützte Plattformen entbehrlich,
so dass auf die Verwendung kostspieliger Über- oder Unterwasserfahrzeuge
verzichtet werden kann.
-
Insgesamt
ermöglicht die Erfindung somit ein signifikant kostengünstigeres
System zum Starten von Unterwasserlaufkörpern, das überdies
aufgrund seiner Mobilität sehr flexibel einsetzbar ist.
-
Bevorzugt
weist das Verbringungssystem einen aus dem Container ausfahrbaren
Ausleger, eine Laufkatze und ein Seil auf, wobei die Laufkatze an dem
Ausleger verfahrbar ist und das Seil an einem ersten seiner beiden
Enden mittelbar oder unmittelbar mit dem Unterwasserlaufkörper
verbindbar und über die Laufkatze geführt ist
und mit seinem zweiten Ende mit einem Antrieb in Verbindung steht,
mittels dem bei ausgefahrenem Ausleger und an eine äußere
Endposition am Ausleger verfahrene Laufkatze der Unterwasserlaufkörper
zu Wasser gelassen werden kann. Der Unterwasserlaufkörper
kann somit mit Hilfe der Laufkatze und dem verfahrbaren Ausleger aus
dem Container herausgefahren und über dem Gewässer
im Wesentlichen senkrecht ins Wasser gelassen und dann gestartet
werden.
-
Diese
Ausführungsform ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da
ein kontrolliertes Verbringen des Unterwasserlaufkörpers
ins Wasser auch bei flachen Gewässern gewährleistet
ist. Der Unterwasserlaufkörper kann selbst bei geringer
Wassertiefe gestartet werden, da er aus einer stationären,
ruhigen Horizontalposition heraus beschleunigt werden kann. Dies
wird ermöglicht durch das im wesentlichen senkrechte, an
einem Seil geführte Herablassen des Unterwasserlaufkörpers
in eine vorbestimmte Wassertiefe.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Verbringungssystem
einen Käfig zur Aufnahme des Unterwasserlaufkörpers
auf, wobei das erste Ende des Seils mit dem Käfig verbindbar
ist. Dank eines derartigen Käfigs benötigt der
Unterwasserlaufkörper keine Ausklinkeinrichtung, um ihn
vom Seil zu trennen, was bei einer alternativen unmittelbaren Befestigung
des Seils am Unterwasserlaufkörper erforderlich wäre.
Dies würde jedoch zunächst zu einem Absinken und
somit zu einer vertikal gerichteten Beschleunigung des Unterwasserlaufkörpers
führen. Dank des Käfigs kann jedoch der Unterwasserlaufkörper
horizontal aus dem Käfig heraus beschleunigt werden.
-
Die
Ausbildung als Käfig, d. h. mit nur wenigen Streben, welche
den Unterwasserlaufkörper umgeben, ist insbesondere deshalb
vorteilhaft, da beim Wassern des Unterwasserlaufkörpers
keine Luft verdrängt werden muss, wie dies beispielsweise
bei einem rohrartigen Behälter der Fall wäre.
Darüber hinaus entsteht im Wesentlichen beim Starten des
Unterwasserlaufkörpers auch kein Rückstoß am
Käfig, der zu unkontrollierbaren Bewegungen des Käfigs führen
würde und somit einen horizontalen Start des Unterwasserlaufkörpers
erschweren würde. Die Verwendung eines Käfigs
ist daher auch vorteilhaft im Hinblick auf die notwendige Wassertiefe.
Würde nämlich ein Unterwasserlaufkörper
mit laufendem Propeller zunächst aufgrund einer Neigung
eine dynamische Tauchfahrt aufnehmen, wäre eine substanziell
tiefere Wassertiefe zum Starten erforderlich. Dank der mittels des
Käfigs unterstützten horizontalen Startausrichtung
des Unterwasserlaufkörpers sind jedoch auch geringe Wassertiefen
ausreichend, um den Unterwasserlaufkörper zu starten.
-
Bei
einer weiteren besonderen Ausführungsform ist der Ausleger
als Teleskopausleger mit mehreren mit Teleskopsegmenten ausgebildet.
Ein derartiger Teleskopausleger ermöglicht längere
Auslegerreichweiten und damit eine weiter vom Ufer entfernte Startposition,
bei der größere Wassertiefen zu erwarten sind.
Die Einsatzmöglichkeiten der Startvorrichtung werden hierdurch
erweitert, da auch bei nur flach abfallenden Ufern somit eine Verbringung
des Unterwasserlaufkörpers ins Wasser möglich
ist.
-
Bei
einer weiteren besonderen Ausführungsform weist der Container
ein Gegengewicht auf, welches im Bereich des Endes des Containers
angeordnet ist, das einer ggf. verschließbaren, insbesondere heckseitigen, Öffnung
zum Ausfahren des Auslegers gegenüber liegt. Diese Ausführungsform
ist vorteilhaft im Hinblick auf längere Auslegerreichweiten,
die tendenziell ein größeres Kippmoment am Container mit
der Gefahr eines Kippens des Containers um eine hintere untere Kante
des Containers oder um eine (hintere) Achse eines den Container
tragenden Trailers verursachen. Dank des Gegengewichts kann einem
derartigen Kippmoment entgegen gewirkt werden. Das Gegengewicht
ermöglicht somit längere Auslegerreichweiten.
Dies führt, wie oben bereit ausgeführt, jedoch
zu einem erweiterten Einsatzgebiet, da die größere
Reichweite ein Verbringen eines Unterwasserlaufkörpers
auch in nur flach abfallende Gewässer ermöglicht,
da dank der längeren Auslegerreichweite größere
Wassertiefen erreicht werden können.
-
Vorteilhafterweise
ist der Ausleger im oberen Bereich des Containers angebracht. Hierdurch
bleibt der Raum unterhalb des Auslegers zur Lagerung einer Mehrzahl
von Unterwasserlaufkörpern frei. Auf diese Weise ist es
ohne weiteres möglich eine Vielzahl von Unterwasserlaufkörpern
in einem einzigen Container unterzubringen.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform weist das Verbringungssystem
eine Rutscheneinrichtung auf, die unterhalb eines sich im Container
befindenden Unterwasserlaufkörpers oder im Anschluss an einen
den Unterwasserlaufkörper aufnehmenden Käfig beginnend
sich über eine verschließbare, insbesondere heckseitige, Öffnung
des Containers erstreckend und abwärts neigend verlängerbar
ist. Auf diese Weise kann ein Unterwasserlaufkörper über
eine Rutsche ins Wasser verbracht und dann gestartet werden. Der
Unterwasserlaufkörper benötigt hierzu lediglich
eine geneigte Rutschbahn, die vorteilhafterweise nach Art einer
Rinne ausgebildet ist. Diese Rutschbahn beginnt im Container unterhalb
des Unterwasserlaufkörpers oder im Anschluss an den genannten
Käfig und wird im Zuge von Startvorbereitungen um einen
oder mehrere Abschnitte außerhalb des Containers verlängert.
Auf diese Weise ist ein Einsatz des Verbringungssystems auch an
Stränden oder schlickartigen Küstenabschnitten
möglich, an denen der unmittelbare Uferbereich nicht befahrbar ist.
-
Vorteilhafterweise
weist die Rutscheneinrichtung daher mehrere Rutschenverlängerungssegmente
auf, welche miteinander verbindbar sind. Hierdurch lässt
sich die Rutsche derartig verlängern, dass auch größere
Wassertiefen erreichbar sind, in denen der Unterwasserlaufkörper
problemlos ohne die Gefahr eine Beschädigung am Gewässergrund gestartet
werden kann.
-
Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das
Verbringungssystem einen Käfig zur Aufnahme des Unterwasserlaufkörpers
auf, wobei dieser Käfig mittels eines Antriebs um eine
im Bereich der Containeröffnung vorgesehene Schwenkachse
in einer Vertikalebene schwenkbar ist. Durch ein Verschwenken dieses
Käfigs beginnt ab einem vorbestimmten Neigungswinkel der
Unterwasserlaufkörper zu rutschen, so dass er über
die Rutscheneinrichtung ins Wasser gelangt. Der Unterwasserlaufkörper
wird daher durch Verschwenken des Käfigs freigegeben.
-
Bei
einer besonderen Ausführungsform weist der Käfig
Befestigungsmittel zum Befestigen einer Kassette mit einer die Startvorrichtung
und den Unterwasserlaufkörper verbindenden Nachrichtenleitung,
insbesondere bei einem Lichtwellenleiter, auf. Unterwasserlaufkörper
sind regelmäßig über eine Nachrichtenleitung
mit einer Steuerungszentrale zum Steuern des Unterwasserlaufkörpers
verbunden. Die Nachrichtenleitung wird zu diesem Zweck vom Unterwasserlaufkörper
abgespult, wobei bei bewegten Startplattformen üblicherweise
auch von der Startplattform aus eine Nachrichtenleiterspule abgespult wird.
Da erfindungsgemäß jedoch die Startplattform während
des Laufens des Unterwasserlaufkörpers im Wasser stationär
bleibt, wird im Bereich der Startvorrichtung lediglich eine Nachrichtenleiterspule
mit geringer Länge benötigt. Dieser Teil der Nachrichtenleitung
ist jedoch in einer Kassette untergebracht, die vorteilhafterweise
am Käfig befestigt ist.
-
Vorteilhafterweise
umfasst die Kassette dabei eine Spule, auf die die Nachrichtenleitung
aufgewickelt ist, sowie einen Schutzschlauch zum Führen der
Nachrichtenleitung. Der Schutzschlauch weist dabei eine Länge
auf, die einem Mehrfachen der Länge des Käfigs
entspricht. Unter einem ”Mehrfachen der Länge” sind
dabei auch nicht-ganzzahlige Vielfache der Länge zu verstehen.
Auf diese Weise ist die Nachrichtenleitung durch den Schutzschlauch
geschützt und zwar über eine Länge, die über
die Länge des Käfigs hinaus geht. Somit ist die
Nachrichtenleitung nicht nur im Bereich des Käfigs geschützt
ist, sondern auch im Bereich der Brandung, also auch in einem Bereich,
in dem Wellenschlag möglicherweise die Nachrichtenleitung
beschädigen könnte, wenn sie ungeschützt
im Wasser läge.
-
Bei
einer weiteren besonderen Ausführungsform ist der Container
mit einem Kontrollraum versehen, der mit wenigstens einem Arbeitsplatz
ausgestattet ist. Dieser Kontrollraum weist Steuereinrichtungen
zum Starten und Lenken des Unterwasserlaufkörpers auf.
Beispielsweise kann über diesen Kontrollraum der Startvorgang
initiiert werden. Darüber hinaus kann beispielsweise auch
aus diesem Kontrollraum heraus eine Mission des Unterwasserlaufkörpers
abgebrochen werden, falls dies erforderlich sein sollte.
-
Bei
einer speziellen Ausführungsform ist der Kontrollraum von
dem den Unterwasserlaufkörper aufnehmenden Raum durch eine
Trennwand getrennt, welche vorzugsweise eine Tür aufweist.
Diese Trennwand weist vorteilhafterweise im Bereich des Unterwasserlaufkörpers
einen Vorsprung in Richtung des Kontrollraums auf. Auf diese Weise
wird die maximale Länge eines Unterwasserlaufkörpers,
der in dem Container untergebracht ist, erhöht. Auf diese Weise
kann ein Unterwasserlaufkörper durch eine oder mehrere
zusätzliche Batteriesektionen erweitert werden. Dies ist
vorteilhaft, da dadurch seine Reichweite erhöht werden
kann.
-
Vorteilhafterweise
ist der Container ein vierzig Fuß Container mit in der
Handelsschifffahrt üblichen Abmessungen. Derartige Container
weisen eine Länge von 12,19 m, eine Breite von 2,44 m und eine
Höhe von 2,60 m auf. Vorzugweise ist der Container daher
gemäß ISO 668 ausgebildet. Dies
ist vorteilhaft, da ein derartiger Container mit üblichen Verladeeinrichtungen
auf Schiffen oder auf Lastkraftwagen und Trailer zur Aufnahme derartiger
Standardcontainer verladen werden kann. Dies erleichtert die Handhabung
derartiger Container und verringert die bei der Herstellung und
Verwendung anfallenden Kosten.
-
Die
erfindungsgemäße Startvorrichtung sieht daher
vorzugsweise einen Trailer zum Transport des Containers vor. Alternativ
kann der Container jedoch fest mit einem Fahrgestell verbunden sein.
-
Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus den anhand der beigefügten Zeichnung erläuterten
Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
Startvorrichtung zum Starten eines Unterwasserlaufkörpers
aus einem Container gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht im Wesentlichen
von seitlich hinten;
-
2 die
Startvorrichtung gemäß 1 in einer
perspektivischen Ansicht im Wesentlichen von hinten:
-
3 die
Startvorrichtung gemäß 1 in einer
perspektivischen Schnittansicht im Wesentlichen von seitlich vorne;
-
4 die
Startvorrichtung aus 1 in einer perspektivischen
Schnittansicht im Wesentlichen von oben;
-
5 die
Startvorrichtung gemäß 1 in einer
weiteren perspektivischen Ansicht von seitlich hinten;
-
6 die
Startvorrichtung gemäß 1 in einer
perspektivischen Schnittansicht im Wesentlichen von der Seite mit
teilweise ausgefahrenem Ausleger;
-
7 die
Startvorrichtung gemäß 6 mit vollständig
ausgefahrenem Ausleger und ausgefahrener Laufkatze;
-
8 die
Startvorrichtung gemäß 7 mit ins
Wasser verbrachtem Unterwasserlaufkörper;
-
9 eine
Startvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einer Rutscheinrichtung in einer seitlichen Schnittansicht;
-
10 die
Startvorrichtung aus 9 mit bereits teilweise herausgelaufenem
Unterwasserlaufkörper;
-
11 die
Startvorrichtung gemäß 9 mit vollständig
herausgelaufenem Unterwasserlaufkörper und
-
12 die
Startvorrichtung gemäß 9 mit bereits
teilweise ins Wasser eingetauchtem Unterwasserlaufkörper.
-
1 zeigt
eine Startvorrichtung 1, die einen Container 2 umfasst,
der auf einem Trailer 3 montiert ist. Der Trailer dient
als Auflieger für ein Zugfahrzeug. Zugfahrzeug nebst Trailer 3 und
Container 2 fungieren als Landfahrzeug zum Transport eines
oder mehrerer Unterwasserlaufkörper 4, 5 innerhalb
des Containers 2.
-
Sämtliche 1 bis 8 zeigen
den Container 2 mit nicht dargestellter Heckklappe bzw. Hecktoren,
welche zum Verschließen einer heckseitigen Öffnung 6 des
Containers 2 dienen.
-
2 zeigt
die Startvorrichtung gemäß 1 in einer
perspektivischen Heckansicht. Innerhalb des Containers befinden
sich zwei Unterwasserlaufkörper 4, 5.
Die Unterwasserlaufkörper sind derart im Container 2 ausgerichtet,
dass ihre jeweilige Kopfsektion sich im Heckbereich des Containers, während
sich die gegenüberliegende Antriebssektion im Frontbereich
des Containers befindet.
-
Die
Unterwasserlaufkörper 4, 5 sind in einem bzw.
mehreren Käfigen 7 aufgenommen, wobei in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel der Käfig 7 als Doppelkäfig
ausgebildet ist zur Aufnahme von zwei Unterwasserlaufkörpern.
In den Figuren ist lediglich ein Doppelkäfig 7 innerhalb
des Containers 2 dargestellt. Es können jedoch
auch mehrere Einzel- oder Doppelkäfige übereinander
innerhalb eines Containers gestapelt sein.
-
Der
Käfig 7 ist als Gittergestell ausgebildet, so
dass er im Falle des Eintauchens in Wasser direkt absinkt, ohne
das sich Luftblasen in nach oben gefangenen Räumen innerhalb
des Käfigs bilden könnten. D. h. der Käfig
ist allseits offen, so dass von allen Seiten Wasser in das Käfiginnere
einströmen kann, wenn der Käfig untergetaucht
wird.
-
Oberhalb
des Käfigs 7 befindet sich ein aus dem Container 2 ausfahrbarer
Ausleger 8, der aus der heckseitigen Öffnung 6 des
Containers 2 horizontal herausgefahren werden kann.
-
Des
Weiteren befindet sich an dem Ausleger 8 eine Laufkatze 9,
welche längs des Auslegers 8 verfahrbar ist, insbesondere
von einem Bereich im Wesentlichen oberhalb der Mitte bzw. des Schwerpunkts 7 des
Käfigs nebst Unterwasserlaufkörper 4, 5 bis
zum äußersten ausfahrbaren Ende des Auslegers 8.
Die Laufkatze 9 trägt ein Seil, mittels dem der Käfig 7 angehoben
bzw. abgesenkt werden kann. Das Seil wird vorteilhafterweise über
eine an der Laufkatze 9 angeordnete Umlenkrolle zu einem
im vorderen Bereich des Containers 2 vorgesehene Antriebseinrichtung
geführt, mittels der das Seil aus- bzw. eingefahren werden
kann. Die Antriebseinrichtung ist vorteilhafterweise im vorderen
Bereich des Containers 2 angeordnet, um aufgrund ihres
Gewichts, das für das Heben tonnenschwerer Lasten erforderlich
ist, ein Gegengewicht zu bilden.
-
Der
Ausleger 8 sowie die Laufkatze 9 dienen zum Beladen
und Entladen des Containers 2 und zwar insbesondere des
Käfigs 7 und/oder der Unterwasser laufkörper 4, 5 in
den Container 2 sowie zum Verbringen des Käfigs 7 bzw.
der Unterwasserlaufkörper 4, 5 in ein
Gewässer.
-
3 zeigt
im vorderen Bereich des Containers 2, d. h. in demjenigen
Bereich, der der heckseitigen Öffnung 6 gegenüberliegt,
einen Kontrollraum 10, der mittels einer Trennwand 11 von
dem die Unterwasserlaufkörper 4, 5 aufnehmenden
Transportraum 12 getrennt wird. Innerhalb der Trennwand 11 befindet
sich eine Tür 13, welche einen Durchgang von dem
Kontrollraum 10 zum Transportraum 12 bereitstellt.
-
Die
Trennwand 11 weist wenigstens einen Vorsprung 14 auf,
in dessen Bereich sich die Länge des Kontrollraums 10 reduziert.
Gleichzeitig verlängert sich jedoch in diesem Bereich die
entsprechende Länge des Transportraums 12. Im
Bereich des Vorsprungs 14 ist daher der Käfig 7 angeordnet.
Auf diese Weise ist eine optimale Raumnutzung des Containers 2 gegeben.
D. h. es können Unterwasserlaufkörper maximaler
Länge im Container untergebracht werden, ohne das dabei
der Kontrollraum 10 unnötig eingeengt wird, da
nämlich derjenige Bereich des Transportraums 12 neben
dem Vorsprung 14 dem Kontrollraum 10 zugeschlagen
wird und somit als Garderobenbereich etc. vom Bedienpersonal des Kontrollraums 10 genutzt
werden kann.
-
Im
Kontrollraum 10 sind zwei Arbeitsplätze 15, 16 mit
Bildschirmen, Tastaturen und Stühlen vorgesehen. Diese
Arbeitsplätze dienen als Schnittstelle für Steuerungssysteme
der Unterwasserlaufkörper 4 und 5, die
ebenfalls im Kontrollraum 10 untergebracht sind.
-
Der
Kontrollraum 10 steht über eine im Container 2 angebrachte
ausfahrbare Antenne 17 mit einer mobilen oder stationären
Leitstelle in Funkverbindung. Die Antenne 17 dient daher
dem Austausch von Daten mit einer übergeordneten Einheit.
-
Der
Container 2 verfügt ferner über eine
weitere ausfahrbare Antenne 18, welche als GPS(Global Positioning
System)-Antenne zusammen mit einem GPS-Empfänger die aktuelle
geographische Position der Startvorrichtung 1 erfasst.
-
Ferner
befinden sich im Bereich des Kontrollraums 10 Klima bzw.
Heizgeräte und dergleichen, um für Menschen sowie
die innerhalb des Containers 2 untergebrachten technischen
Einrichtungen unschädliche Klimabedingungen zu schaffen.
-
4 zeigt
die Startvorrichtung 1 in einer Schnittansicht von oben.
Gut zu erkennen sind die beengten Verhältnisse im Kontrollraum 10,
welche durch den Fortsatz des Kontrollraums 10 zur Tür 13 in
gewissem Umfang entschärft sind. In diesem Bereich befindet
sich eine weitere Tür 19, durch die der Kontrollraum 10 betreten
werden kann.
-
Oberhalb
des Käfigs 7 befindet sich eine Führungsschiene 20 an
der der Ausleger 8 geführt und gehalten wird.
An dem der heckseitigen Öffnung 6 gegenüberliegenden
Endbereich der Führungsschiene 20 ist ein (nicht
dargestelltes) Gegengewicht vorgesehen, welches bei ausgefahrenem
Ausleger 8 und Laufkatze 9 nebst daran hängendem
Käfig 7 mit Unterwasserlaufkörpern 4, 5 ein
Kippen des Containers 2 verhindert. Im Bereich der Antennen 17, 18 befindet
sich ein Geräteraum 21, in dem weitere Geräte,
wie beispielsweise Funkgeräte untergebracht sind.
-
5 zeigt,
dass dieser Geräteraum 21 über eine eigene
Tür 22 zugänglich ist.
-
6 zeigt
den Käfig 7 während des Vorgangs des
Verbringens der Unterwasserlaufkörper 4, 5 ins
Wasser. Der Käfig 7 befindet sich in einem gegenüber
dem Boden des Containers 2 angehobenen Zustand. Dabei wird
der Käfig 7 mittels eines Seils 23, welches über
die Laufkatze 9 geführt wird, gehalten. Sowohl
der Ausleger 8 als auch die Laufkatze 9 sind bereits
ein Stück aus dem Container 2 herausgefahren,
so dass auch der Käfig 7 nebst Unterwasserlaufkörpern 4, 5 ein
entsprechendes Stück aus dem Container 2 hervorgetreten
sind.
-
7 zeigt
den Ausleger 8 sowie die Laufkatze 9 in ihrem
jeweils vollständig aus dem Container 2 herausgefahrenen
Zustand. In diesem Zustand befindet sich der Käfig 7 nebst
Unterwasserlaufkörpern vollständig außerhalb
des Containers und zwar bereits mit einem derartigen Abstand zum
Container 2, dass der Käfig sich vollständig
außerhalb beispielsweise einer Kaianlage 24 und
somit vollständig über einer Wasserfläche 25 befindet.
-
8 zeigt
den Käfig 7 im eingetauchten Zustand, d. h. bereits
unterhalb der Wasseroberfläche 25. Dazu wurde
das Seil 23 soweit von einer Winde abgewickelt, dass der
Käfig 7 vollständig im Wasser eingetaucht
ist. Von dieser Position aus können die Unterwasserlaufkörper 4, 5 gestartet
werden. 8 zeigt den Unterwasserlaufkörper 5 während
des Startvorgangs, wobei sich seine Kopfsektion bereits außerhalb
des Käfigs 7 befindet.
-
Dank
der offenen Bauweise des Käfigs 7 erzeugt der
startende Unterwasserlaufkörper 5 keinen nennenswerten
Rückstoß im bzw. am Käfig 7,
der zu einer Lageänderung des Käfigs 7 führen
könnte. Daher kann auch in kurzer zeitlicher Folge oder
auch im Wesentlichen gleichzeitig der weitere Unterwasserlaufkörper 4 gestartet
werden.
-
Unterwasserlaufkörper 4 im
vorliegenden Zusammenhang können jedwede über
einen eigenen Antrieb verfügende Unterwasserlaufkörper
sein. Insbesondere handelt es sich dabei um Drohnen zur Minensuche
und/oder- Vernichtung, um (Schwergewicht-)Torpedos oder autonome
Unterwasserfahrzeuge.
-
Die
Unterwasserlaufkörper 4, 5 stehen während
des gesamten Einsatzes oder zumindest während eines weiten
Abschnittes des Einsatzes über eine (nicht dargestellte)
Nachrichtenleitung mit den im Kontrollraum 10 vorgesehenen
Steuergeräten in Verbindung. Zu diesem Zweck befindet sich
innerhalb des Unterwasserlaufkörpers 4, 5 eine
Nachrichtenleitung, die dort auf einer Spule aufgewickelt ist, beispielsweise
ein Lichtwellenleiter. Diese Nachrichtenleitung ist über
eine entsprechende Verbindung mit einer weiteren in einer außerhalb
des Unterwas serlaufkörpers vorgesehenen Kassette 26 (6) untergebrachten
Spule verbunden. Die Kassette ist am Käfig 7 angebracht
und über ein robustes Kabel mit dem Kontrollraum 10 verbunden.
Die Kassette 26 verbleibt nach dem Start des Unterwasserlaufkörpers 4 am
Käfig 7. Sie beinhaltet einen Schutzschlauch, der
die Nachrichtenleitung vor einer Grundberührung sowie vor
Wellenschlag schützt. Der Schutzschlauch weist eine derartige
Länge auf, um die Nachrichtenleitung sicher in ruhigeres
weniger ufernahes Gewässer zu führen. Am Ende
des Schutzschlauchs liegt die Nachrichtenleitung frei im Wasser
und wird beim Entfernen des Unterwasserlaufkörpers 4 von
der sich in diesem Unterwasserlaufkörper 4 befindenden Spule
weiter abgewickelt, so dass die abgewickelte Nachrichtenleitung
im Wasser im Wesentlichen stationär liegt.
-
9 zeigt
ein alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
einer Startvorrichtung 1' die ebenfalls in einem Container 2 untergebracht
ist. Der Container 2 entspricht dem in den 1 bis 8 dargestellten
Container, wobei er jedoch im dargestellten Ausführungsbeispiel
keinen Ausleger und keine Laufkatze aufweist. Der Container 2 enthält
jedoch ebenfalls einen Kontrollraum 10, Arbeitsplätze 15, 16 sowie
Antennen 17, 18. Ferner ist im Container wiederum
ein Käfig 7 mit einem oder mehreren Unterwasserlaufkörpern 4 vorgesehen.
-
In
dem Ausführungsbeispiel gemäß den 9 bis 12 wird
jedoch der Käfig 7 bei der Verbringung des Unterwasserlaufkörpers 4 ins
Wasser nicht seinerseits aus dem Container ins Wasser verbracht,
sondern verbleibt im Container 2. Im Bereich der heckseitigen Öffnung 6 des
Containers 2 ist eine Rutschbahn 27 vorgesehen,
welche direkt an den Käfig 7, insbesondere dessen
unteren Rahmen anschließt. Die Rutschbahn 27 mündet
im Wasser 28.
-
Zum
Starten des Unterwasserlaufkörpers 4 wird der
Käfig 7 in seinem der heckseitigen Öffnung 6 gegenüberliegenden
Endbereich entlang einer Führungseinrichtung 29,
beispielsweise eine Führungsstange, angehoben, bis der
Unterwasserlaufkörper aus dem Käfig 7 heraus
auf die Rutschbahn 27 heraus läuft, wie in den 10 bis 12 dargestellt.
-
10 zeigt
den Unterwasserlaufkörper 4 bereit mehr als zur
Hälfte aus dem Käfig 7 herausgelaufen.
-
11 zeigt
bereits den vollständig aus dem Käfig 7 und
dem Container 2 herausgelaufenen Unterwasserlaufkörper 4.
-
12 zeigt
den bereits weitgehend ins Wasser 28 eingetauchten Unterwasserlaufkörper 4.
-
Der
Käfig 7 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
nach den 9 bis 12 kann
ebenfalls als Doppelkäfig ausgebildet sein, wie dies im
Zusammenhang mit den 1 bis 8 beschrieben worden
ist. Alternativ kann er jedoch auch als Einzelkäfig konstruiert
sein. Sofern der Käfig 7 jedoch als Doppelkäfig
ausgebildet ist, ist vorteilhafterweise eine doppelbahnige Ausbildung
der Rutschbahn 27 vorgesehen. Alternativ kann jedoch auch
in diesem Fall die Rutschbahn 27 einbahnig ausgebildet
sein.
-
Die
Rutschbahn 27 wird vorteilhafterweise durch Stützen 30, 31 gegenüber
dem Untergrund abgestützt. Ferner ist vorzugsweise die
Rutschbahn 27 segmentweise aufgebaut, so dass mehrere Rutschbahnsegmente
aneinander gesetzt werden können, um die Gesamtlänge
der Rutschbahn 27 zu verlängern. Dies ist vorteilhaft,
um die Rutschbahn 27 in einen Bereich des Wassers mit ausreichender
Wassertiefe zu führen.
-
Alle
in der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen
genannten Merkmale sind erfindungsgemäß sowohl
einzeln auch in beliebiger Kombination miteinander einsetzbar. Die
Erfindung ist daher nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten
Merkmalskombinationen beschränkt. Vielmehr sind alle Kombinationen
von Einzelmerkmalen als offenbart zu betrachten.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-