-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben und Senken einer Plattform, mit der Personen (z.B. Badende) von einem Boot in das Wasser und auch wieder aus dem Wasser auf das Boot befördert werden können.
-
Für das Aussteigen aus einem Boot direkt in das Wasser sowie zum Wiedereinsteigen in ein Boot direkt aus dem Wasser existieren eine Reihe von Vorschlägen in der Schutzrechtsliteratur.
-
In der
DE 196 25 155 A1 ist ein Hubtischsystem, dessen Mechanismus mit einem Hydraulikzylinder bewegt wird, der immer oberhalb der Wasserlinie bleibt und so nicht der verstärkten Korrosion ausgesetzt ist, beschrieben.
-
Die Plattform der in der
DE 10 301 167 A1 vorgestellten Lösung wird mit einem gekapselten Tragegurtsystem am Heck des Bootes bewegt.
-
In der
DE 20 2011 001 767 U1 ist eine Lösung eines Hub-Hebel-Systems beschrieben, in das eine Verschiebeeinrichtung integriert ist, mit der beim Absenken eine Längsverschiebung der Plattform in Richtung achtern vorgenommen wird, um eine Kollision mit der Schiffsschraube unter der Wasserlinie zu vermeiden.
-
In der
GB 2 091 683 A ist eine in Gitterstruktur ausgeführte, nicht einklappbare Plattform am Heck eines Bootes beschrieben, die mit ihren Halterungen in zwei vertikal am Bootskörper befestigte, geschlitzte Hohlprofile mit Rollen geführt werden. Der Antrieb kann mit Seilzug, Kettenantrieb, Zahnstange oder Gewindestange erfolgen. Die Plattform ist durch eine Einstiegsleiter ergänzt, die noch fü r weitere Zwecke vorgesehen ist.
-
Bei der in der
US 9 944 360 B2 beschriebenen Lösung kommt zum Heben und Senken der Plattform ein Hydraulikzylinder zum Einsatz, der die gesamte Vertikalbewegung ausführt. Es wird ein Gerät mit einer ferngesteuerten, hydraulisch betätigten Plattform vorgestellt, auf der ein Schwimmer stehen kann, um aus dem Wasser zu heben oder ins Wasser zu senken. Eine Version umfasst einen Scherenmechanismus, der unter dem Schwimmdeck eines Bootes verschraubt ist, einen Hydraulikzylinder, der den Scherenmechanismus ausfährt, eine einfahrbare Standplattform, die an dem Scherenmechanismus befestigt ist und zur Aufbewahrung nach innen und unter das Deck des Bootes gleiten kann, ein Hydraulikaggregat und eine drahtlose Fernbedienung.
-
Die bevorzugte Ausführungsform umfasst einen Hydraulikzylinder, der sich über das Schwimmdeck eines Bootes erstreckt, eine Ankerbaugruppe, die unter dem Schwimmdeck des Bootes verschraubt ist, eine Standplattform mit einem Griff, ein Hydraulikaggregat und eine drahtlose Fernbedienung, die das Hydraulikaggregat betätigt und einen einzelnen Schwimmer ins und aus dem Wasser hebt.
-
Auch bei der in der
US 6 938 572 B1 beschriebenen Lösung führt ein vertikal arbeitender Hydraulikzylinder die Bewegung einer Plattform zwischen zwei Endpositionen aus. Die Bewegung erfolgt unter der steuernden Kontrolle des Badenden, der sich auf der Plattform befindet.
-
Die Gesamtheit der Lösungen des Standes der Technik für senk- und hebbare Badeplattformen ist durch einen erheblichen technischen Aufwand bezüglich der zu realisierenden Auf- und Abbewegungen gekennzeichnet.
-
Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung zum Heben und Senken einer Plattform an Booten zu entwickeln, die aus einfachen und zuverlässigen Mitteln besteht und eine sichere Beförderung von Personen (z.B. Badende) von einem Boot in das Wasser und auch wieder aus dem Wasser auf das Boot ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Heben und Senken einer Plattform mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst, während untergeordnete Ansprüche vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beinhalten.
-
Die Vorrichtung ist für die Montage am Heck eines Bootes vorgesehen und weist einen Montagerahmen auf, an dessen seitlichen Enden jeweils senkrecht ein Führungsrohr angeordnet ist, in dessen Innerem jeweils ein Tragrohr aufwärts oder abwärts bewegbar eingeführt ist. Die unteren Enden der Tragrohre tragen jeweils Halteelemente für eine Plattform, die als Badeplattform dienen kann.
-
Die Halteelemente für die Plattform sind mit Seilzügen versehen, deren Auf- und Abwicklung durch einen Antrieb das Senken und Heben der Plattform im Wasser bzw. aus dem oder in das Wasser veranlasst.
-
Die Badeplattform ist bequem vom Bootsdeck aus zu betreten, wird über den Antrieb mittels Seilzug bis auf ca. 1,50 Meter unter die Wasseroberfläche abgesenkt und von dort auch wieder auf Bootsdeckniveau angehoben.
-
Die Ausführung der Plattform als einklappbare Plattform stellt ebenso wie die Ausführung des Antriebes als elektrischer Antrieb wichtige Vorteile der Erfindung dar. Die Einklappbarkeit der Plattform erleichtert die Handhabbarkeit des Bootes beim Ein- oder Auslaufen in Hafenanlagen sowie beim Anlegen an Stegen oder Ähnlichem. Ebenso trägt die Ausführung des Antriebes für die Seilzüge als elektrischer Antrieb zu einer einfachen und schnellen Handhabung beim Senken und Heben der Plattform bei.
-
Nachstehend wird die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
-
Die beigefügten Zeichnungen zeigen in
- 1: eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heben und Senken einer einklappbaren Plattform,
- 2: eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heben und Senken einer einklappbaren Plattform im abgesenkten Zustand an einem Bootsheck und
- 3: eine Prinzipskizze einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heben und Senken einer einklappbaren Plattform im abgesenkten Zustand an einem Bootsheck.
-
Wie in 1 dargestellt, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels einen Montagerahmen 1 auf, an dessen seitlichen Enden jeweils senkrecht ein Führungsrohr 2 bzw. 3 angeordnet ist.
-
Innerhalb der Führungsrohre 2 bzw. 3 ist jeweils ein Tragrohr 4 bzw. 5 vorhanden, welche sich geführt durch die Führungsrohre 2 bzw. 3 aufwärts oder abwärts bewegen können. An den unteren, wasserseitigen Enden der Tragrohre 4 bzw. 5 sind jeweils Halteelemente 6 bzw. 7 vorhanden. Die Halteelemente 6 bzw. 7 tragen zwischen sich eine Plattform 8, die zwischen den Halteelementen 6 und 7 in eine senkrechte oder waagerechte Lage klappbar ist.
-
Die Halteelemente 6 und 7 für die einklappbare Plattform 8 sind mit Seilzügen 9 bzw. 10 versehen, deren Auf- und Abwicklung durch einen nicht dargestellten elektrischen Antrieb das Senken und Heben der Plattform 8 im Wasser bzw. aus dem oder in das Wasser veranlasst.
-
Wie 2 zeigt, ist der Montagerahmen 1 am Heck eines Wasserfahrzeuges, hier eines Motorbootes 11, so angeordnet, dass die Plattform 8 an ihren Tragrohren 4 und 5 konfliktfrei mit einer ggf. über das Maß des Bootshecks achtern hinausragenden Schiffsschraube abgesenkt werden kann.
-
Am Montagerahmen 1 sind eine Deckplatte 12, eine backbordseitige Seitenplatte 13 und eine steuerbordseitige Seitenplatte 14 sowie eine achterliche Platte 15 angeordnet, die zusammen ein Schutzgehäuse bilden, um den in der 2 nicht sichtbaren elektrischen Antrieb für die Seilzüge 9 und 10 vor Spritzwasser zu schützen. Zusätzlich verhindert das durch die genannten Elemente gebildete Schutzgehäuse auch eine Kollision eines Benutzers der Plattform 8 mit den Seilzügen 9 oder 10 oder dem elektrischen Antrieb der Seilzüge 9 oder 10.
-
Zugleich bildet die Deckplatte 12 einen Auftritt für den Benutzer der Plattform 8 und ermöglicht so einen Übertritt eines Benutzers vom Heckteil des Motorbootes 11 hin zur Plattform 8 in zwei kleinen Schritten. Dies ist ein Vorteil, der sich als besonders günstig für ältere Benutzer der Erfindung darstellt. Besonders vorteilhaft wirkt sich eine Längendimensionierung der Tragrohre 4 und 5 in einer Länge aus, die die oberen Tragrohrenden als Handgriffe für Benutzer nutzbar werden lässt.
-
Wie in 3 gezeigt, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels vier Umlenkrollen 16 auf, mit denen die Seilzüge 9 und 10 zweizügig geführt werden. Dies halbiert einerseits die zum Heben der Plattform 8 notwendigen Seilkräfte der Seilzüge 9 und 10 und ermöglicht andererseits durch die Seilwegsverlängerung eine wesentlich feinfühligere Steuerung der Hub- und Senkbewegungen der Plattform 8. Die Seilzüge 9 und 10 werden angetrieben durch eine Seilwinde 17, deren Energieversorgung über das 12 V-Bordnetz des Bootes erfolgt. Die Seilwinde 17 ist für eine Mindestlast von 600 kg ausgelegt und besitzt daher eine hohe Leistungsreserve für das Absenken oder Anheben einer Person über die Plattform 8.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Montagerahmen 1
- 2; 3
- Führungsrohr
- 4; 5
- Tragrohr
- 6; 7
- Halteelement
- 8
- Plattform
- 9; 10
- Seilzug
- 11
- Motorboot
- 12
- Deckplatte
- 13; 14
- Seitenplatte
- 15
- achterliche Platte
- 16
- Umlenkrolle
- 17
- Seilwinde
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19625155 A1 [0003]
- DE 10301167 A1 [0004]
- DE 202011001767 U1 [0005]
- GB 2091683 A [0006]
- US 9944360 B2 [0007]
- US 6938572 B1 [0009]