DE2734902C2 - Wohnschiff - Google Patents

Description

Das Hauptpatent betrifft ein Wohnschiff zur Unterbringung von Personen und/oder Vorräten, bestehend aus einem flachen Schwimmkörper mit einer Länge, die höchstens doppelt so groß wie seine Breite ist und einem mehrstöckigen Aufbau, bei welchem der Aufbau einen zentralen Raum aufweist, der von mehreren Stockwerken ringförmig umschlossen ist und der durch bis zur Bodenplatte des Schwimmkörpers durchgehende Stützglieder versteift ist, so daß das Gewicht des Aufbaues im Schwimmkörperbereich zwischen zentralem Raum und dem äußeren Rand übertragen und der Schwimmkörper wirksam versteift wird und daß nach unten ausfahrbare Stützbeine vorgesehen, deren vorzugsweise rohrförmige Führungselemente in die Aufbauten statisch integriert sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Wohnschiff dieser Gattung die Stützglieder derart zu verbessern, daß dieses gut und vielseitig im Küstengebiet verankert werden kann.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß am unteren Ende der Stützbeine Verdrängungskörper angeordnet sind.

Hierdurch wird der Komfort für die Bewohner der Wohnschiffe wesentlich erhöht, weil das Wohnschiff vom Wellengang praktisch nicht mitgenommen wird. Das Wohnschiff ist daher auch zur Unterbringung von Personen geeignet, welche das bei stärkerem Seegang üblicherweise auftretende Schwanken von Schiffen gesundheitlich nicht vertragen.

Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann es zweckmäßig sein, daß die Verdrängungskörper als nach unten hinausschiebbare, aufblasbare Häute ausgebildet sowie Mittel zum Aufblasen oder Ausfüllen dieser nach dem Hinausschieben als Verdrängungskörper und gegebenenfalls auch als Abstützkörper dienenden Hohlkörper vorgesehen sind.

Es ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung günstig, wenn die Stützbeine durch beim Ausfahren dieser Stützbeine gespannte Seile verbunden sind.

ic Im nachstehenden wird die Erfindung in Verbindung mit den Ausführungsbeispiele darstellenden Figuren beschrieben. In den schematisch gezeichneten Figuren sind einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigt

F i g. 1 das Wohnschiff in Küstennähe, auf einem Schwimmkörper abgestützt und aus dem Wasser gehoben;

F i g. 2 als konsti uktives Detail in größerem Maßstab den am unteren Ende der ausfahrbaren Stützbeine vorgesehenen aufblasbaren Schwimmkörper;

Fig.3 ais konstruktives Detail die ausgefahrenen Stützbeine mit Diagonalverspannung durch Seile.

Das in F i g. 1 dargestellte Wohnschiff besteht im wesentlichen aus einem niedrigen Schwimmkörper 1 mit flacher Unterseite und einem Aufbau 3, welcher mehrere Stockwerke 4, 5 enthält. Das Gewicht dieser Aufbauten wird auf den mittleren Bereich zwischen Zentrum des Schwimmkörpers und dessen äußeren Rand mittels vertikaler rohrförmiger Stützglieder 15 übertragen.

In diesen rohrförmigen Stützgliedern sind nach unten ausfahrbare Stützbeine 32 längsverschiebbar gelagert. Diese können mittels hierfür geeigneter, an sich bekannter Mittel, beispielsweise mittels Zahnrädern, die in Zahnstangen eingreifen, welche mit den Stützbeinen 32 verbunden sind, nach unten ausgefahren werden.

Im Bereich des unteren Endes der Stützbeine 15 können Hydraulikzylinder vorgesehen sein, die in einfacher Weise ein »Nachjustieren« der Verankerung ermöglichen. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn diese Hydraulikzylinder mit einer — in der Figur nicht dargestellten — zentralen Steueranlage verbunden sind.

An den Stützbeinen 32 ist ein Verdrängungskörper 43

befestigt und die Anordnung derart getroffen, daß die Stützbeine 32 sich auf diesem Verdrängungskörper 43 abstützen. Bei genügendem Volumen des Schwimmkörpers wird dadurch die Möglichkeit gsschaffen, das Wohnschiff auch in verhältnismäßig tiefem Wasser über die Meeresoberfläche zu heben. Wenn der Verdrängungskörper 43 genügend tief unter der Meeresoberfläche 40 liegt, wird es von einer etwaigen Wellenbewegung praktisch überhaupt nicht mehr beeinflußt und eine sehr ruhige Lage des Wohnschiffes erreicht.
Gemäß einer in den Fig.2 und 3 dargestellten Ausgestaltung des Wohnschiffes können die Stützbeine 32 so ausgebildet werden, daß in ihrem Innern eine aufblasbare Haut 45 angeordnet ist und nach unten herausgeschoben werden kann. F i g. 2 zeigt, wie die aufblasbare Haut 45 gerade durch das untere Ende der Stützbeine 35 heraustritt. Mit gestrichelten Linien sind die Zwischenstufen 45' bei allmählichem Aufblasen der Haut 45 und die schließlich erreichte Endform 45" dargestellt. Es ist ferner ein Metallnetz 46 vorzugsweise aus verzinktem sogenanntem Baustahlgewebe vorgesehen, welches ein starkes Ausbeulen der aufblasbaren Häute nach oben verhindert. Dieses Netz umgreift in der Zone 46' seitlich die aufgeblasenen Häute 45".
Es können die aufgeblasenen Häute mit ausschäu-

mendem Stoff gefüllt werden, um dadurch einen besonders dauerhaften, gegen Beschädigungen wenig, empfindlichen Verdrängungskörper zu schaffen: Es ist im allgemeinen zweckmäßig, zuerst die Häute 45 aufzublasen und dann erst die Stützbeine S3 nach unten auszufahren.
Fig.3 zeigt die Stützbeine 32 in ausgefahrenem Zustand. An den Stützbeinen 32 sind die bereits erwähnten Seile 41 befestigt, die über Umlenkrollen 49 und durch ein in der Figur nicht dargestelltes Standrohr ins Innere des Schwimmkörpers 1 geführt und dort an einer entsprechenden Auf- bzw. Abwicklungsvorrichtung 51 befestigt sind; sie können jederzeit bei Bedarf entsprechend nachgelassen oder nachgespannt werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Wohnschiff zur Unterbringung von Personen und/oder Vorräten, bestehend aus einem flachen Schwimmkörper mit einer Länge, die höchstens doppelt so groß wie seine Breite ist, und einem mehrstöckigen Aufbau, bei welchem der Aufbau einen zentralen Raum aufweist, der von mehreren Stockwerken ringförmig umschlossen ist und der durch bis zur Bodenplatte des Schwimmkörpers durchgehende Stützglieder versteift ist, so daß das Gewicht des Aufbaues im Schwimmkcrperbereich zwischen zentralem Raum und dem äußeren Rand übertragen und der Schwimmkörper wirksam versteift wird und das nach unten ausfahrbare Stützbeine enthält, deren vorzugsweise rohrförmige Führungselemente in die Aufbauten statisch integriert skid, nach Patent 26 29 787, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende der Stützbeine (32) Verdrängungskörper (43) angeordnet sind.

2. Wohnschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängungskörper (43) als nach unten hinausschiebbare, aufblasbare Häute (45) ausgebildet sowie Mittel zum Aufblasen oder Ausfüllen dieser nach dem Hinausschieben als Verdrängungskörper (43) und gegebenenfalls auch als Abstützkörper dienenden Hohlkörper vorgesehen sind.

3. Wohnschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützbeine (32) durch beim Ausfahren dieser Stützbeine gespannte Seile (41) verbunden sind (F i g. 3).