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Die Erfindung betrifft eine Startvorrichtung zum Starten eines Unterwasserlaufkörpers sowie ein entsprechendes Verfahren, bei dem mittels einer derartigen Startvorrichtung ein Unterwasserlaufkörper gestartet wird.
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Herkömmlicherweise werden Unterwasserlaufkörper von Über- oder Unterwasserfahrzeugen aus gestartet. Die dazu erforderlichen Wasserfahrzeuge und deren Unterhaltung sind jedoch überaus kostspielig.
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Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, Unterwasserlaufkörper signifikant kostengünstiger zu starten.
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Die Erfindung löst dieses Problem mittels einer Startvorrichtung zum Starten eines Unterwasserlaufkörpers, die einen landseitig verfahrbaren Container zum Transport des Unterwasserlaufkörpers aufweist, wobei der Container ein Verbringungssystem zum landgestützten Verbringen des Unterwasserlaufkörpers in ein Küstengewässer umfasst.
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Ferner löst die Erfindung dieses Problem mittels eines Verfahrens zum, Starten eines Unterwasserlaufkörpers mit einer derartigen Startvorrichtung, wobei der Unterwasserlaufkörper in einem landseitig verfahrbaren Container zu einer Startposition transportiert und mittels eines Verbringungssystems landgestützt aus dem Container in ein Küstengewässer verbracht und dort von der Startvorrichtung aus gestartet wird.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Unterwasserlaufkörper nicht notwendigerweise von einer seegestützten Plattform aus gestartet werden müssen, sondern dass dies auch mittels eines landgestützten Systems möglich ist. Hierzu sieht die Erfindung ein landgestütztes Verbringungssystem vor, mittels dem direkt von Land aus Unterwasserlaufkörper ins Wasser verbracht und dort gestartet werden können. Auf diese Weise sind seegestützte Plattformen entbehrlich, so dass auf die Verwendung kostspieliger Über- oder Unterwasserfahrzeuge verzichtet werden kann.
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Insgesamt ermöglicht die Erfindung somit ein signifikant kostengünstigeres System zum Starten von Unterwasserlaufkörpern, das überdies aufgrund seiner Mobilität sehr flexibel einsetzbar ist.
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Bevorzugt weist das Verbringungssystem einen aus dem Container ausfahrbaren Ausleger, eine Laufkatze und ein Seil auf, wobei die Laufkatze an dem Ausleger verfahrbar ist und das Seil an einem ersten seiner beiden Enden mittelbar oder unmittelbar mit dem Unterwasserlaufkörper verbindbar und über die Laufkatze geführt ist und mit seinem zweiten Ende mit einem Antrieb in Verbindung steht, mittels dem bei ausgefahrenem Ausleger und an eine äußere Endposition am Ausleger verfahrene Laufkatze der Unterwasserlaufkörper zu Wasser gelassen werden kann. Der Unterwasserlaufkörper kann somit mit Hilfe der Laufkatze und dem verfahrbaren Ausleger aus dem Container herausgefahren und über dem Gewässer im Wesentlichen senkrecht ins Wasser gelassen und dann gestartet werden.
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Diese Ausführungsform ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da ein kontrolliertes Verbringen des Unterwasserlaufkörpers ins Wasser auch bei flachen Gewässern gewährleistet ist. Der Unterwasserlaufkörper kann selbst bei geringer Wassertiefe gestartet werden, da er aus einer stationären, ruhigen Horizontalposition heraus beschleunigt werden kann. Dies wird ermöglicht durch das im wesentlichen senkrechte, an einem Seil geführte Herablassen des Unterwasserlaufkörpers in eine vorbestimmte Wassertiefe.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Verbringungssystem einen Käfig zur Aufnahme des Unterwasserlaufkörpers auf, wobei das erste Ende des Seils mit dem Käfig verbindbar ist. Dank eines derartigen Käfigs benötigt der Unterwasserlaufkörper keine Ausklinkeinrichtung, um ihn vom Seil zu trennen, was bei einer alternativen unmittelbaren Befestigung des Seils am Unterwasserlaufkörper erforderlich wäre. Dies würde jedoch zunächst zu einem Absinken und somit zu einer vertikal gerichteten Beschleunigung des Unterwasserlaufkörpers führen. Dank des Käfigs kann jedoch der Unterwasserlaufkörper horizontal aus dem Käfig heraus beschleunigt werden.
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Die Ausbildung als Käfig, d. h. mit nur wenigen Streben, welche den Unterwasserlaufkörper umgeben, ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da beim Wassern des Unterwasserlaufkörpers keine Luft verdrängt werden muss, wie dies beispielsweise bei einem rohrartigen Behälter der Fall wäre. Darüber hinaus entsteht im Wesentlichen beim Starten des Unterwasserlaufkörpers auch kein Rückstoß am Käfig, der zu unkontrollierbaren Bewegungen des Käfigs führen würde und somit einen horizontalen Start des Unterwasserlaufkörpers erschweren würde. Die Verwendung eines Käfigs ist daher auch vorteilhaft im Hinblick auf die notwendige Wassertiefe. Würde nämlich ein Unterwasserlaufkörper mit laufendem Propeller zunächst aufgrund einer Neigung eine dynamische Tauchfahrt aufnehmen, wäre eine substanziell tiefere Wassertiefe zum Starten erforderlich. Dank der mittels des Käfigs unterstützten horizontalen Startausrichtung des Unterwasserlaufkörpers sind jedoch auch geringe Wassertiefen ausreichend, um den Unterwasserlaufkörper zu starten.
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Bei einer weiteren besonderen Ausführungsform ist der Ausleger als Teleskopausleger mit mehreren mit Teleskopsegmenten ausgebildet. Ein derartiger Teleskopausleger ermöglicht längere Auslegerreichweiten und damit eine weiter vom Ufer entfernte Startposition, bei der größere Wassertiefen zu erwarten sind. Die Einsatzmöglichkeiten der Startvorrichtung werden hierdurch erweitert, da auch bei nur flach abfallenden Ufern somit eine Verbringung des Unterwasserlaufkörpers ins Wasser möglich ist.
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Bei einer weiteren besonderen Ausführungsform weist der Container ein Gegengewicht auf, welches im Bereich des Endes des Containers angeordnet ist, das einer ggf. verschließbaren, insbesondere heckseitigen, Öffnung zum Ausfahren des Auslegers gegenüber liegt. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft im Hinblick auf längere Auslegerreichweiten, die tendenziell ein größeres Kippmoment am Container mit der Gefahr eines Kippens des Containers um eine hintere untere Kante des Containers oder um eine (hintere) Achse eines den Container tragenden Trailers verursachen. Dank des Gegengewichts kann einem derartigen Kippmoment entgegen gewirkt werden. Das Gegengewicht ermöglicht somit längere Auslegerreichweiten. Dies führt, wie oben bereit ausgeführt, jedoch zu einem erweiterten Einsatzgebiet, da die größere Reichweite ein Verbringen eines Unterwasserlaufkörpers auch in nur flach abfallende Gewässer ermöglicht, da dank der längeren Auslegerreichweite größere Wassertiefen erreicht werden können.
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Vorteilhafterweise ist der Ausleger im oberen Bereich des Containers angebracht. Hierdurch bleibt der Raum unterhalb des Auslegers zur Lagerung einer Mehrzahl von Unterwasserlaufkörpern frei. Auf diese Weise ist es ohne weiteres möglich eine Vielzahl von Unterwasserlaufkörpern in einem einzigen Container unterzubringen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Verbringungssystem eine Rutscheneinrichtung auf, die unterhalb eines sich im Container befindenden Unterwasserlaufkörpers oder im Anschluss an einen den Unterwasserlaufkörper aufnehmenden Käfig beginnend sich über eine verschließbare, insbesondere heckseitige, Öffnung des Containers erstreckend und abwärts neigend verlängerbar ist. Auf diese Weise kann ein Unterwasserlaufkörper über eine Rutsche ins Wasser verbracht und dann gestartet werden. Der Unterwasserlaufkörper benötigt hierzu lediglich eine geneigte Rutschbahn, die vorteilhafterweise nach Art einer Rinne ausgebildet ist. Diese Rutschbahn beginnt im Container unterhalb des Unterwasserlaufkörpers oder im Anschluss an den genannten Käfig und wird im Zuge von Startvorbereitungen um einen oder mehrere Abschnitte außerhalb des Containers verlängert. Auf diese Weise ist ein Einsatz des Verbringungssystems auch an Stränden oder schlickartigen Küstenabschnitten möglich, an denen der unmittelbare Uferbereich nicht befahrbar ist.
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Vorteilhafterweise weist die Rutscheneinrichtung daher mehrere Rutschenverlängerungssegmente auf, welche miteinander verbindbar sind. Hierdurch lässt sich die Rutsche derartig verlängern, dass auch größere Wassertiefen erreichbar sind, in denen der Unterwasserlaufkörper problemlos ohne die Gefahr eine Beschädigung am Gewässergrund gestartet werden kann.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Verbringungssystem einen Käfig zur Aufnahme des Unterwasserlaufkörpers auf, wobei dieser Käfig mittels eines Antriebs um eine im Bereich der Containeröffnung vorgesehene Schwenkachse in einer Vertikalebene schwenkbar ist. Durch ein Verschwenken dieses Käfigs beginnt ab einem vorbestimmten Neigungswinkel der Unterwasserlaufkörper zu rutschen, so dass er über die Rutscheneinrichtung ins Wasser gelangt. Der Unterwasserlaufkörper wird daher durch Verschwenken des Käfigs freigegeben.
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Bei einer besonderen Ausführungsform weist der Käfig Befestigungsmittel zum Befestigen einer Kassette mit einer die Startvorrichtung und den Unterwasserlaufkörper verbindenden Nachrichtenleitung, insbesondere bei einem Lichtwellenleiter, auf. Unterwasserlaufkörper sind regelmäßig über eine Nachrichtenleitung mit einer Steuerungszentrale zum Steuern des Unterwasserlaufkörpers verbunden. Die Nachrichtenleitung wird zu diesem Zweck vom Unterwasserlaufkörper abgespult, wobei bei bewegten Startplattformen üblicherweise auch von der Startplattform aus eine Nachrichtenleiterspule abgespult wird. Da erfindungsgemäß jedoch die Startplattform während des Laufens des Unterwasserlaufkörpers im Wasser stationär bleibt, wird im Bereich der Startvorrichtung lediglich eine Nachrichtenleiterspule mit geringer Länge benötigt. Dieser Teil der Nachrichtenleitung ist jedoch in einer Kassette untergebracht, die vorteilhafterweise am Käfig befestigt ist.
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Vorteilhafterweise umfasst die Kassette dabei eine Spule, auf die die Nachrichtenleitung aufgewickelt ist, sowie einen Schutzschlauch zum Führen der Nachrichtenleitung. Der Schutzschlauch weist dabei eine Länge auf, die einem Mehrfachen der Länge des Käfigs entspricht. Unter einem ”Mehrfachen der Länge” sind dabei auch nicht-ganzzahlige Vielfache der Länge zu verstehen. Auf diese Weise ist die Nachrichtenleitung durch den Schutzschlauch geschützt und zwar über eine Länge, die über die Länge des Käfigs hinaus geht. Somit ist die Nachrichtenleitung nicht nur im Bereich des Käfigs geschützt ist, sondern auch im Bereich der Brandung, also auch in einem Bereich, in dem Wellenschlag möglicherweise die Nachrichtenleitung beschädigen könnte, wenn sie ungeschützt im Wasser läge.
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Bei einer weiteren besonderen Ausführungsform ist der Container mit einem Kontrollraum versehen, der mit wenigstens einem Arbeitsplatz ausgestattet ist. Dieser Kontrollraum weist Steuereinrichtungen zum Starten und Lenken des Unterwasserlaufkörpers auf. Beispielsweise kann über diesen Kontrollraum der Startvorgang initiiert werden. Darüber hinaus kann beispielsweise auch aus diesem Kontrollraum heraus eine Mission des Unterwasserlaufkörpers abgebrochen werden, falls dies erforderlich sein sollte.
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Bei einer speziellen Ausführungsform ist der Kontrollraum von dem den Unterwasserlaufkörper aufnehmenden Raum durch eine Trennwand getrennt, welche vorzugsweise eine Tür aufweist. Diese Trennwand weist vorteilhafterweise im Bereich des Unterwasserlaufkörpers einen Vorsprung in Richtung des Kontrollraums auf. Auf diese Weise wird die maximale Länge eines Unterwasserlaufkörpers, der in dem Container untergebracht ist, erhöht. Auf diese Weise kann ein Unterwasserlaufkörper durch eine oder mehrere zusätzliche Batteriesektionen erweitert werden. Dies ist vorteilhaft, da dadurch seine Reichweite erhöht werden kann.
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Vorteilhafterweise ist der Container ein vierzig Fuß Container mit in der Handelsschifffahrt üblichen Abmessungen. Derartige Container weisen eine Länge von 12,19 m, eine Breite von 2,44 m und eine Höhe von 2,60 m auf. Vorzugweise ist der Container daher gemäß ISO 668 ausgebildet. Dies ist vorteilhaft, da ein derartiger Container mit üblichen Verladeeinrichtungen auf Schiffen oder auf Lastkraftwagen und Trailer zur Aufnahme derartiger Standardcontainer verladen werden kann. Dies erleichtert die Handhabung derartiger Container und verringert die bei der Herstellung und Verwendung anfallenden Kosten.
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Die erfindungsgemäße Startvorrichtung sieht daher vorzugsweise einen Trailer zum Transport des Containers vor. Alternativ kann der Container jedoch fest mit einem Fahrgestell verbunden sein.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus den anhand der beigefügten Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Startvorrichtung zum Starten eines Unterwasserlaufkörpers aus einem Container gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht im Wesentlichen von seitlich hinten;
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2 die Startvorrichtung gemäß 1 in einer perspektivischen Ansicht im Wesentlichen von hinten:
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3 die Startvorrichtung gemäß 1 in einer perspektivischen Schnittansicht im Wesentlichen von seitlich vorne;
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4 die Startvorrichtung aus 1 in einer perspektivischen Schnittansicht im Wesentlichen von oben;
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5 die Startvorrichtung gemäß 1 in einer weiteren perspektivischen Ansicht von seitlich hinten;
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6 die Startvorrichtung gemäß 1 in einer perspektivischen Schnittansicht im Wesentlichen von der Seite mit teilweise ausgefahrenem Ausleger;
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7 die Startvorrichtung gemäß 6 mit vollständig ausgefahrenem Ausleger und ausgefahrener Laufkatze;
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8 die Startvorrichtung gemäß 7 mit ins Wasser verbrachtem Unterwasserlaufkörper;
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9 eine Startvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer Rutscheinrichtung in einer seitlichen Schnittansicht;
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10 die Startvorrichtung aus 9 mit bereits teilweise herausgelaufenem Unterwasserlaufkörper;
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11 die Startvorrichtung gemäß 9 mit vollständig herausgelaufenem Unterwasserlaufkörper und
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12 die Startvorrichtung gemäß 9 mit bereits teilweise ins Wasser eingetauchtem Unterwasserlaufkörper.
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1 zeigt eine Startvorrichtung 1, die einen Container 2 umfasst, der auf einem Trailer 3 montiert ist. Der Trailer dient als Auflieger für ein Zugfahrzeug. Zugfahrzeug nebst Trailer 3 und Container 2 fungieren als Landfahrzeug zum Transport eines oder mehrerer Unterwasserlaufkörper 4, 5 innerhalb des Containers 2.
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Sämtliche 1 bis 8 zeigen den Container 2 mit nicht dargestellter Heckklappe bzw. Hecktoren, welche zum Verschließen einer heckseitigen Öffnung 6 des Containers 2 dienen.
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2 zeigt die Startvorrichtung gemäß 1 in einer perspektivischen Heckansicht. Innerhalb des Containers befinden sich zwei Unterwasserlaufkörper 4, 5. Die Unterwasserlaufkörper sind derart im Container 2 ausgerichtet, dass ihre jeweilige Kopfsektion sich im Heckbereich des Containers, während sich die gegenüberliegende Antriebssektion im Frontbereich des Containers befindet.
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Die Unterwasserlaufkörper 4, 5 sind in einem bzw. mehreren Käfigen 7 aufgenommen, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Käfig 7 als Doppelkäfig ausgebildet ist zur Aufnahme von zwei Unterwasserlaufkörpern. In den Figuren ist lediglich ein Doppelkäfig 7 innerhalb des Containers 2 dargestellt. Es können jedoch auch mehrere Einzel- oder Doppelkäfige übereinander innerhalb eines Containers gestapelt sein.
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Der Käfig 7 ist als Gittergestell ausgebildet, so dass er im Falle des Eintauchens in Wasser direkt absinkt, ohne das sich Luftblasen in nach oben gefangenen Räumen innerhalb des Käfigs bilden könnten. D. h. der Käfig ist allseits offen, so dass von allen Seiten Wasser in das Käfiginnere einströmen kann, wenn der Käfig untergetaucht wird.
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Oberhalb des Käfigs 7 befindet sich ein aus dem Container 2 ausfahrbarer Ausleger 8, der aus der heckseitigen Öffnung 6 des Containers 2 horizontal herausgefahren werden kann.
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Des Weiteren befindet sich an dem Ausleger 8 eine Laufkatze 9, welche längs des Auslegers 8 verfahrbar ist, insbesondere von einem Bereich im Wesentlichen oberhalb der Mitte bzw. des Schwerpunkts 7 des Käfigs nebst Unterwasserlaufkörper 4, 5 bis zum äußersten ausfahrbaren Ende des Auslegers 8. Die Laufkatze 9 trägt ein Seil, mittels dem der Käfig 7 angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Das Seil wird vorteilhafterweise über eine an der Laufkatze 9 angeordnete Umlenkrolle zu einem im vorderen Bereich des Containers 2 vorgesehene Antriebseinrichtung geführt, mittels der das Seil aus- bzw. eingefahren werden kann. Die Antriebseinrichtung ist vorteilhafterweise im vorderen Bereich des Containers 2 angeordnet, um aufgrund ihres Gewichts, das für das Heben tonnenschwerer Lasten erforderlich ist, ein Gegengewicht zu bilden.
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Der Ausleger 8 sowie die Laufkatze 9 dienen zum Beladen und Entladen des Containers 2 und zwar insbesondere des Käfigs 7 und/oder der Unterwasserlaufkörper 4, 5 in den Container 2 sowie zum Verbringen des Käfigs 7 bzw. der Unterwasserlaufkörper 4, 5 in ein Gewässer.
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3 zeigt im vorderen Bereich des Containers 2, d. h. in demjenigen Bereich, der der heckseitigen Öffnung 6 gegenüberliegt, einen Kontrollraum 10, der mittels einer Trennwand 11 von dem die Unterwasserlaufkörper 4, 5 aufnehmenden Transportraum 12 getrennt wird. Innerhalb der Trennwand 11 befindet sich eine Tür 13, welche einen Durchgang von dem Kontrollraum 10 zum Transportraum 12 bereitstellt.
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Die Trennwand 11 weist wenigstens einen Vorsprung 14 auf, in dessen Bereich sich die Länge des Kontrollraums 10 reduziert. Gleichzeitig verlängert sich jedoch in diesem Bereich die entsprechende Länge des Transportraums 12. Im Bereich des Vorsprungs 14 ist daher der Käfig 7 angeordnet. Auf diese Weise ist eine optimale Raumnutzung des Containers 2 gegeben. D. h. es können Unterwasserlaufkörper maximaler Länge im Container untergebracht werden, ohne das dabei der Kontrollraum 10 unnötig eingeengt wird, da nämlich derjenige Bereich des Transportraums 12 neben dem Vorsprung 14 dem Kontrollraum 10 zugeschlagen wird und somit als Garderobenbereich etc. vom Bedienpersonal des Kontrollraums 10 genutzt werden kann.
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Im Kontrollraum 10 sind zwei Arbeitsplätze 15, 16 mit Bildschirmen, Tastaturen und Stühlen vorgesehen. Diese Arbeitsplätze dienen als Schnittstelle für Steuerungssysteme der Unterwasserlaufkörper 4 und 5, die ebenfalls im Kontrollraum 10 untergebracht sind.
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Der Kontrollraum 10 steht über eine im Container 2 angebrachte ausfahrbare Antenne 17 mit einer mobilen oder stationären Leitstelle in Funkverbindung. Die Antenne 17 dient daher dem Austausch von Daten mit einer übergeordneten Einheit.
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Der Container 2 verfügt ferner über eine weitere ausfahrbare Antenne 18, welche als GPS(Global Positioning System)-Antenne zusammen mit einem GPS-Empfänger die aktuelle geographische Position der Startvorrichtung 1 erfasst.
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Ferner befinden sich im Bereich des Kontrollraums 10 Klima- bzw. Heizgeräte und dergleichen, um für Menschen sowie die innerhalb des Containers 2 untergebrachten technischen Einrichtungen unschädliche Klimabedingungen zu schaffen.
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4 zeigt die Startvorrichtung 1 in einer Schnittansicht von oben. Gut zu erkennen sind die beengten Verhältnisse im Kontrollraum 10, welche durch den Fortsatz des Kontrollraums 10 zur Tür 13 in gewissem Umfang entschärft sind. In diesem Bereich befindet sich eine weitere Tür 19, durch die der Kontrollraum 10 betreten werden kann.
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Oberhalb des Käfigs 7 befindet sich eine Führungsschiene 20 an der der Ausleger 8 geführt und gehalten wird. An dem der heckseitigen Öffnung 6 gegenüberliegenden Endbereich der Führungsschiene 20 ist ein (nicht dargestelltes) Gegengewicht vorgesehen, welches bei ausgefahrenem Ausleger 8 und Laufkatze 9 nebst daran hängendem Käfig 7 mit Unterwasserlaufkörpern 4, 5 ein Kippen des Containers 2 verhindert. Im Bereich der Antennen 17, 18 befindet sich ein Geräteraum 21, in dem weitere Geräte, wie beispielsweise Funkgeräte untergebracht sind.
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5 zeigt, dass dieser Geräteraum 21 über eine eigene Tür 22 zugänglich ist.
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6 zeigt den Käfig 7 während des Vorgangs des Verbringens der Unterwasserlaufkörper 4, 5 ins Wasser. Der Käfig 7 befindet sich in einem gegenüber dem Boden des Containers 2 angehobenen Zustand. Dabei wird der Käfig 7 mittels eines Seils 23, welches über die Laufkatze 9 geführt wird, gehalten. Sowohl der Ausleger 8 als auch die Laufkatze 9 sind bereits ein Stück aus dem Container 2 herausgefahren, so dass auch der Käfig 7 nebst Unterwasserlaufkörpern 4, 5 ein entsprechendes Stück aus dem Container 2 hervorgetreten sind.
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7 zeigt den Ausleger 8 sowie die Laufkatze 9 in ihrem jeweils vollständig aus dem Container 2 herausgefahrenen Zustand. In diesem Zustand befindet sich der Käfig 7 nebst Unterwasserlaufkörpern vollständig außerhalb des Containers und zwar bereits mit einem derartigen Abstand zum Container 2, dass der Käfig sich vollständig außerhalb beispielsweise einer Kaianlage 24 und somit vollständig über einer Wasserfläche 25 befindet.
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8 zeigt den Käfig 7 im eingetauchten Zustand, d. h. bereits unterhalb der Wasseroberfläche 25. Dazu wurde das Seil 23 soweit von einer Winde abgewickelt, dass der Käfig 7 vollständig im Wasser eingetaucht ist. Von dieser Position aus können die Unterwasserlaufkörper 4, 5 gestartet werden. 8 zeigt den Unterwasserlaufkörper 5 während des Startvorgangs, wobei sich seine Kopfsektion bereits außerhalb des Käfigs 7 befindet.
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Dank der offenen Bauweise des Käfigs 7 erzeugt der startende Unterwasserlaufkörper 5 keinen nennenswerten Rückstoß im bzw. am Käfig 7, der zu einer Lageänderung des Käfigs 7 führen könnte. Daher kann auch in kurzer zeitlicher Folge oder auch im Wesentlichen gleichzeitig der weitere Unterwasserlaufkörper 4 gestartet werden.
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Unterwasserlaufkörper 4 im vorliegenden Zusammenhang können jedwede über einen eigenen Antrieb verfügende Unterwasserlaufkörper sein. Insbesondere handelt es sich dabei um Drohnen zur Minensuche und/oder -Vernichtung, um (Schwergewicht-)Torpedos oder autonome Unterwasserfahrzeuge.
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Die Unterwasserlaufkörper 4, 5 stehen während des gesamten Einsatzes oder zumindest während eines weiten Abschnittes des Einsatzes über eine (nicht dargestellte) Nachrichtenleitung mit den im Kontrollraum 10 vorgesehenen Steuergeräten in Verbindung. Zu diesem Zweck befindet sich innerhalb des Unterwasserlaufkörpers 4, 5 eine Nachrichtenleitung, die dort auf einer Spule aufgewickelt ist, beispielsweise ein Lichtwellenleiter. Diese Nachrichtenleitung ist über eine entsprechende Verbindung mit einer weiteren in einer außerhalb des Unterwasserlaufkörpers vorgesehenen Kassette 26 (6) untergebrachten Spule verbunden. Die Kassette ist am Käfig 7 angebracht und über ein robustes Kabel mit dem Kontrollraum 10 verbunden. Die Kassette 26 verbleibt nach dem Start des Unterwasserlaufkörpers 4 am Käfig 7. Sie beinhaltet einen Schutzschlauch, der die Nachrichtenleitung vor einer Grundberührung sowie vor Wellenschlag schützt. Der Schutzschlauch weist eine derartige Länge auf, um die Nachrichtenleitung sicher in ruhigeres weniger ufernahes Gewässer zu führen. Am Ende des Schutzschlauchs liegt die Nachrichtenleitung frei im Wasser und wird beim Entfernen des Unterwasserlaufkörpers 4 von der sich in diesem Unterwasserlaufkörper 4 befindenden Spule weiter abgewickelt, so dass die abgewickelte Nachrichtenleitung im Wasser im Wesentlichen stationär liegt.
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9 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer Startvorrichtung 1' die ebenfalls in einem Container 2 untergebracht ist. Der Container 2 entspricht dem in den 1 bis 8 dargestellten Container, wobei er jedoch im dargestellten Ausführungsbeispiel keinen Ausleger und keine Laufkatze aufweist. Der Container 2 enthält jedoch ebenfalls einen Kontrollraum 10, Arbeitsplätze 15, 16 sowie Antennen 17, 18. Ferner ist im Container wiederum ein Käfig 7 mit einem oder mehreren Unterwasserlaufkörpern 4 vorgesehen.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß den 9 bis 12 wird jedoch der Käfig 7 bei der Verbringung des Unterwasserlaufkörpers 4 ins Wasser nicht seinerseits aus dem Container ins Wasser verbracht, sondern verbleibt im Container 2. Im Bereich der heckseitigen Öffnung 6 des Containers 2 ist eine Rutschbahn 27 vorgesehen, welche direkt an den Käfig 7, insbesondere dessen unteren Rahmen anschließt. Die Rutschbahn 27 mündet im Wasser 28.
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Zum Starten des Unterwasserlaufkörpers 4 wird der Käfig 7 in seinem der heckseitigen Öffnung 6 gegenüberliegenden Endbereich entlang einer Führungseinrichtung 29, beispielsweise eine Führungsstange, angehoben, bis der Unterwasserlaufkörper aus dem Käfig 7 heraus auf die Rutschbahn 27 heraus läuft, wie in den 10 bis 12 dargestellt.
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10 zeigt den Unterwasserlaufkörper 4 bereit mehr als zur Hälfte aus dem Käfig 7 herausgelaufen.
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11 zeigt bereits den vollständig aus dem Käfig 7 und dem Container 2 herausgelaufenen Unterwasserlaufkörper 4.
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12 zeigt den bereits weitgehend ins Wasser 28 eingetauchten Unterwasserlaufkörper 4.
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Der Käfig 7 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel nach den 9 bis 12 kann ebenfalls als Doppelkäfig ausgebildet sein, wie dies im Zusammenhang mit den 1 bis 8 beschrieben worden ist. Alternativ kann er jedoch auch als Einzelkäfig konstruiert sein. Sofern der Käfig 7 jedoch als Doppelkäfig ausgebildet ist, ist vorteilhafterweise eine doppelbahnige Ausbildung der Rutschbahn 27 vorgesehen. Alternativ kann jedoch auch in diesem Fall die Rutschbahn 27 einbahnig ausgebildet sein.
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Die Rutschbahn 27 wird vorteilhafterweise durch Stützen 30, 31 gegenüber dem Untergrund abgestützt. Ferner ist vorzugsweise die Rutschbahn 27 segmentweise aufgebaut, so dass mehrere Rutschbahnsegmente aneinander gesetzt werden können, um die Gesamtlänge der Rutschbahn 27 zu verlängern. Dies ist vorteilhaft, um die Rutschbahn 27 in einen Bereich des Wassers mit ausreichender Wassertiefe zu führen.