DE3707365A1 - Rettungsgeraet zum bergen von personen, insbesondere fuer schiffe - Google Patents
Rettungsgeraet zum bergen von personen, insbesondere fuer schiffeInfo
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- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rettungsgerät zum Bergen im
Wasser schwimmender oder treibender Personen von einer
über der Wasseroberfläche liegenden Plattform, insbe
sondere dem Deck eines Schiffes aus.
In der Schiffahrt besteht immer wieder das Problem, eine
über Bord gefallene Person möglichst schnell und sicher
aus dem Wasser zu bergen und wieder an Bord eines Schif
fes zu bringen. In der Praxis, vor allem auf kleineren
Schiffen wie beispielsweise Lotsenbooten oder Versorger
schiffen im Offshore-Bereich, kann dies sehr schwierig
sein, da diese häufig nur mit ein oder zwei Personen be
setzt sind, so daß das Manövrieren des Schiffes und das
gleichzeitige Bergen eines Schiffbrüchigen mit herkömm
lichen Einrichtungen kaum möglich ist. Oft wird ein Ret
tungsversuch noch dadurch erschwert, daß die zu rettende
Person bewußtlos ist und selbst nichts zur Rettung bei
tragen kann. Für eine zweiköpfige Schiffsbesatzung ist
es in einem solchen Fall außerordentlich schwierig, ohne
geeignete Geräte den Bewußtlosen einzufangen und über
die hohe Bordwand an Deck zu bringen. Auch schnellste
Bergung ist wichtig, da Unterkühlung, besonders im Win
ter, bereits nach wenigen Minuten eintreten kann.
Es sind bereits Rettungsgeräte für Schiffe bekannt, die
aufgrund ihres Platzbedarfs am Heck des Schiffes ange
ordnet sind und die eine Fangvorrichtung haben, die bis
zur Wasseroberfläche abgesenkt werden kann. Diese
bekannten Rettungsgeräte sind jedoch umständlich zu be
dienen und sie vergrößern aufgrund ihrer Anordnung am
Schiffsheck für zu rettende Personen die Gefahr, vom
Schiffspropeller getroffen zu werden. Auch ist das Manö
vrieren bei einer Rettung schwierig, da der Heckbereich
des Schiffes von der Brücke aus schlecht eingesehen wer
den kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rettungsgerät der ein
gangs genannten Art zu schaffen, das einfach und sicher
zu handhaben ist und das sich durch einen geringen Platz
bedarf auszeichnet, damit seine Anbringung beispiels
weise auch an den Längsseiten eines Schiffes möglich ist.
Schließlich soll das Rettungsgerät auf Schiffen, künst
lichen Inseln und vergleichbaren Einrichtungen nachträg
lich installiert werden können, ohne daß an diesen auf
wendige bauliche Veränderungen vorgenommen werden müssen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
über den Rand der Plattform schwenkbare und bis unter die
Wasseroberfläche absenkbare Fangvorrichtung am Ende eines
Trägers befestigt ist, der in der abgesenkten Position der
Fangvorrichtung bis über die Plattform greift und daß dort
das andere Ende des Trägers durch ein Drehgelenk um eine
im wesentlichen parallel zum Rand der Plattform verlaufende
Achse schwenkbar mit einem Schlitten verbunden ist, der
mittels einer Hubvorrichtung in einer auf der Plattform
angeordneten Vertikalführung bewegbar ist.
Das erfindungsgemäße Rettungsgerät hat einen einfachen
Aufbau und ist einfach herzustellen. Die Installation des
Rettungsgerätes auf einer Plattform oder dem Deck eines
Schiffes ist ebenfalls sehr einfach, da sie nur die An
bringung der Vertikalführung für den Schlitten und den
Anschluß des Schlittens an eine geeignete Hubvorrichtung,
beispielsweise eine Seilwinde erfordert. Die äußeren Abmes
sungen des erfindungsgemäßen Rettungsgerätes lassen sich
ohne weiteres an unterschiedliche Einbausituationen anpas
sen, so daß das Rettungsgerät für verschiedenste Schiffs
formen und -größen geeignet ist. Die erfindungsgemäße Aus
gestaltung des Rettungsgerätes eignet sich besonders für
eine Installation an der Längsseite eines Schiffes, wobei
in der Stauposition genügend Abstand von der Bordwand ge
halten werden kann, um Beschädigungen beim Längsseitsgehen
an anderen Wasserfahrzeugen zu vermeiden. Gemeinhin wird
dabei ein Rollwinkel von mindestens 10° berücksichtigt.
Das Rettungsgerät kann vorzugsweise im Stampfzentrum des
Schiffes angeordnet werden. Dies bietet einen genügenden
Sicherheitsabstand von den Propellern des Schiffes und
gibt dem Schiffsführer bei einem Rettungsmanöver die Mög
lichkeit, dem zu Rettenden mit der Lee-Seite des Schiffes
Windschutz zu bieten. Weiterhin kann die zu rettende Per
son noch in der Bergungsposition von der Brücke aus beob
achtet werden, so daß der Schiffsführer auch während des
Bergungsmanövers optimal manövrieren kann. Für ein Ber
gungsmanöver genügen daher bereits zwei Besatzungsmitglie
der an Bord eines Schiffes. Ein wesentliches Merkmal des
erfindungsgemäßen Rettungsgerätes ist auch in der biege
steifen Lagerung der Fangvorrichtung in einer Vertikalfüh
rung zu sehen. Hierdurch werden Eigenbewegungen der Fang
vorrichtung vermieden und die Gefahr einer Verletzung durch
solche Bewegungen wird unterbunden. Eine zu bergende Per
son, selbst wenn sie bewußtlos ist, kann gefahrlos über
das Netz der Fangvorrichtung gebracht und anschließend aus
dem Wasser gehoben werden. Auch ist es nicht erforderlich,
daß sich eine hilfeleistende Person ins Wasser oder an die
Wasseroberfläche begibt, sondern die Hilfeleistung kann
von dem Sicherheitsbereich innerhalb der Reling aus er
folgen. Aufgrund seiner Ausgestaltung kann das erfindungs
gemäße Rettungsgerät auch soweit bis unter die Wasserober
fläche bewegt werden, daß auch bei rollendem Schiff und
bewegter See ein zu Bergender in die Fangvorrichtung ein
geschwommen werden kann.
Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, daß der Träger
in der Stauposition des Rettungsgerätes in der Ebene der
Vertikalführung liegt. Der Platzbedarf für den Einbau
des Gerätes läßt sich dadurch auf einen schmalen, ebenen
Bereich beschränken, der beispielsweise längs einer Wand
der Decksaufbauten eines Schiffes zur Verfügung steht.
Durch das Nebeneinanderliegen von Vertikalführung und
Träger in einer Ebene steht das erfindungsgemäße Gerät
nur um einen geringen Betrag über die Wandfläche der
Decksaufbauten vor, so daß der Bewegungsraum und auch
die Sicht längs der Wand kaum beeinträchtigt sind. Die
etwa rechtwinklig zum Träger angeordnete Fangvorrichtung
befindet sich in der Stauposition über den Decksaufbau
ten des Schiffes in einem Bereich, der in der Regel eben
falls als Freiraum zur Verfügung steht. Zur Sicherung des
Trägers und der Fangvorrichtung in ihrer Stauposition kön
nen erfindungsgemäß formschlüssige Arretierungen wie Ga
beln oder Zapfen vorgesehen sein, von denen der Träger
und die Fangvorrichtung durch Anheben des Schlittens nach
Überschreiten einer geringen Hubhöhe freikommen. Das Ge
rät läßt sich daher auf einfache Weise durch Betätigen
der Hubvorrichtung klarmachen und es brauchen keine
Lashings oder ähnliche Halterungen gelöst zu werden.
Das Klarmachen des Rettungsgerätes wird erfindungsgemäß
dadurch vereinfacht, daß das Ausschwenken des Trägers
und der Fangvorrichtung durch eine Hubbewegung des Schlit
tens bewirkt wird, indem eine an der Plattform befestigte
Vorrichtung beim Heben des Schlittens eine Schwenkbewe
gung des Trägers erzeugt. Der Träger und die an seinem
freien Ende befestigte Fangvorrichtung lassen sich hier
durch allein durch Heben des Schlittens mit Hilfe der
Hubvorrichtung in ihre Betriebsposition schwenken. Die
Bedienung des Gerätes ist daher außerordentlich einfach
und es werden keine aufwendigen Antriebe benötigt. In
der erreichten Betriebsposition wird der Träger durch
geeignete Sperren am Schlitten gehalten, so daß er beim
anschließenden Senken des Schlittens nicht in seine Aus
gangslage zurückgeschwenkt wird und außenbords soweit nach
unten bewegt werden kann, bis sich die Fangvorrichtung
unter der Wasseroberfläche befindet. Ferner wird durch
die Sperren sichergestellt, daß die Fangvorrichtung in
ihrer Betriebs- bzw. Bergungsposition über den Schlitten
und die Vertikalführung starr mit dem Schiff verbunden
ist, so daß sie nicht an die Bordwand schlagen und un
kontrollierte Bewegungen ausführen kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist
die Vorrichtung zum Ausschwenken des Trägers ein Seil
auf, das mit einem Ende an der Plattform und mit dem
anderen Ende an dem Träger befestigt ist und das an dem
Schlitten in einem solchen Abstand von der Achse des
Drehgelenks geführt ist, daß seine Zugkraft beim Anhe
ben des Schlittens ein Schwenkmoment an dem Träger her
vorruft und daß eine an dem Schlitten abgestützte Feder
derart mit dem Träger verbunden ist, daß ein dem Schwenk
moment entgegenwirkendes Moment das Seil gespannt hält.
Diese Ausgestaltung der Vorrichtung zum Schwenken des
Trägers ist außerordentlich einfach in ihrem Aufbau,
leicht zu montieren und gewährleistet eine zuverlässige
Arbeitsweise des Rettungsgerätes. Auch bei dieser Aus
führungsform ist vorgesehen, daß der Träger in der Be
triebsposition durch selbstätige Sperren arretierbar ist.
Um die erfindungsgemäße Vorrichtung den räumlichen Gege
benheiten an der Längsseite eines Schiffes in geeigneter
Weise anpassen zu können, ist weiterhin vorgesehen, daß
der Schlitten zwei parallele, im wesentlichen senkrecht
zur Vertikalführung ausgerichtete Arme aufweist, die sich
zum Rand der Plattform hin erstrecken und jeweils ein
Drehgelenk zur Lagerung des Trägers haben, das sich in
einem Abstand von der Vertikalführung befindet, der
gleich oder größer ist als die Hälfte des Abstands der
Vertikalführung vom Rand der Plattform. Diese Ausgestal
tung hat den Vorteil, daß die Vertikalführung einen Ab
stand vom Rand der Plattform haben kann, der sich je nach
den örtlichen Gegebenheiten durch die Länge der Arme und
die Lage der Drehgelenke variieren läßt. Das Rettungsgerät
kann daher auf einfache Weise an die jeweils vorhandene
Einbausituation angepaßt werden. Vorzugsweise hat der
Träger an seinem Lagerende ebenfalls zwei Arme, deren
freie Enden mit den Drehgelenken verbunden sind und de
ren Länge etwa gleich dem Abstand der Drehgelenke von
der Vertikalführung ist.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann zudem
vorgesehen sein, daß die Arme des Trägers auf der Außen
seite der Arme des Schlittens angeordnet und in der Stau
position parallel zu diesen ausgerichtet sind, wobei der
Träger zwei parallele Schenkel aufweist, die sich je
weils auf der Außenseite des Schlittens befinden und etwa
senkrecht zu den Armen ausgerichtet sind. Diese Ausge
staltung des Rettungsgerätes gewährleistet einen stabilen
Aufbau bei geringem Platzbedarf, insbesondere auch im
Bereich der Deckoberseite, so daß das Deck auch im Be
reich des Rettungsgeräts ohne Einschränkung begehbar
bleibt.
Zur Übertragung der Hublast von dem Träger auf den Schlit
ten und zur Verbindung des Trägers mit dem Schlitten in
der Betriebsposition erstrecken sich nach einem weiteren
Vorschlag der Erfindung die Arme des Schlittens über die
Drehgelenke hinaus und sind an ihren Enden mit
Anschlagplatten versehen, auf denen die Arme des Trägers
in der Betriebsposition ruhen. Auf diese Weise bilden
in der Betriebsposition die Arme des Schlittens mit den
Armen des Trägers in Lastrichtung eine starre Einheit,
die die Hublast unmittelbar auf die Vertikalführung über
trägt und damit eine genau definierte Hubbewegung der
Fangvorrichtung gewährleistet.
Die Vertikalführung besteht erfindungsgemäß vorzugsweise
aus parallelen Rohren, auf denen am Schlitten angeordnete
Führungshülsen gleiten. Dabei wird eine raumsparende Bau
weise des Schlittens erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß der Schlitten aus einem rechteckigen, aus Rohren ge
bildeten Rahmen besteht, in dessen Schenkel die Führungs
hülsen eingesetzt sind. Der Rahmen befindet sich somit
in der gleichen Ebene wie die Rohre der Vertikalführung
und benötigt daher senkrecht zur Bewegungsebene einen
über die Vertikalführung hinausgehenden Bewegungsraum.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das
dem Seil zum Ausschwenken des Trägers entgegenwirkende
Moment durch Zugfedern erzeugt werden, die auf der Außen
seite der Arme des Trägers angeordnet sind und deren
eine Enden in einem Wirkungsabstand von den Drehgelenken
mit den Armen des Trägers und deren andere Enden mit seit
lich über die Arme des Trägers hinausragenden Winkeln des
Schlittens verbunden sind. Diese Anordnung der Zugfedern
trägt zu einem einfachen Aufbau des erfindungsgemäßen
Rettunggerätes bei und gleicht sich günstig an den durch
die Arme in Anspruch genommenen Einbauraum an.
Die Fangvorrichtung besteht bei dem erfindungsgemäßen
Rettungsgerät vorzugsweise aus einem rechteckigen Rah
men, der mit einem Netz bespannt ist und der an einer
Längsseite etwa rechtwinklig mit dem Träger verbunden
ist. Zwischen den Schenkeln des Trägers kann ebenfalls
ein Netz gespannt sein, damit eine geborgene Person nicht
zwischen der Fangvorrichtung und der Bordwand eingeklemmt
werden kann. Weiterhin kann längs des Trägers eine Leiter
angeordnet sein, um Helfern die Möglichkeit zu bieten,
zur Hilfeleistung in die Fangvorrichtung hinabzusteigen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Ret
tungsgerätes in einem Einbau an der Längsseite
eines Schiffes,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Rettungsgerätes gemäß
Fig. 1 und
Fig. 3 eine Draufsicht des Rettungsgerätes gemäß
Fig. 1 unter Weglassung der Fangvorrichtung.
Das in der Zeichnung dargestellte Rettungsgerät ist an
der Längsseite eines kleineren Schiffes, beispielsweise
eines Lotsenbootes angeordnet. Fig. 1 zeigt einen Quer
schnitt durch den Schiffskörper 1 mit der Bordwand 2,
dem Deck 3 und dem Aufbau 4. Das Rettungsgerät ist mit
dem Schiffskörper 1 durch zwei parallele Rohre 5, 6
verbunden, die in geringem Abstand vor der Seitenwand
des Aufbaus 4 in vertikaler Lage angeordnet sind. Das
untere Ende der Rohre 5, 6 ist an dem Deck 3, ihr obe
res Ende an dem Aufbau 4 befestigt. Die Rohre 5, 6 bil
den eine Vertikalführung für einen Schlitten 7. Der
Schlitten 7 besteht aus einem rechteckigen Rahmen, der
aus Rohren von quadratischem Querschnitt gebildet wird
und dessen Breite größer ist als der Abstand, den die
Rohre 5, 6 voneinander haben. In die langen Schenkel 8,
9 des Schlittens 7 sind Führungshülsen 10, 11 eingesetzt,
die auf die Rohre 5, 6 aufgeschoben sind und die Schlit
tenführung bilden. Der Schlitten 7 liegt somit in der
durch die Rohre 5, 6 vorgegebenen Bewegungsebene paral
lel zur Wand des Aufbaus 4.
Der Schlitten 7 ist an den Enden seines unteren Schen
kels 9 mit zwei parallelen Armen 12, 13 versehen, die
sich im wesentlichen horizontal bis zum Rand des Decks 3
erstrecken. Die Arme 12, 13 bestehen ebenfalls aus Roh
ren von quadratischem Querschnitt. Ihre Verbindung mit
dem Schlitten 7 ist durch Knotenbleche 14 versteift. In
einem Abstand vom Schlitten 7, der etwa 2/3 der Breite
des Decks 3 beträgt, sind an den einander abgekehrten
Außenseiten der Arme 12, 13 Lagerzapfen 15 befestigt,
die auf einer gemeinsamen Drehachse liegen. Die Lager
zapfen 15 bilden ein Drehgelenk für zwei Arme 17, 18,
die sich in der dargestellten Lage auf der Außenseite
der Arme 12, 13 befinden und parallel zu ihnen ausge
richtet sind. Die Arme 17, 18 weisen an ihren Enden
Lagerbüchsen 16 auf, die auf den Lagerzapfen 15 ruhen.
An die Arme 17, 18 sind zwei durch Rohre gebildete Schen
kel 19, 20 angeschlossen, die in der dargestellten Lage
auf der Außenseite des Schlittens 7 parallel zu den Roh
ren 5, 6 verlaufen und einen Träger für eine Fangvor
richtung 21 bilden, die an den oberen Enden der Schenkel
19, 20 angebracht ist. Die Fangvorrichtung 21 besteht
aus einem rechteckigen Rohrrahmen 22, über den ein Netz
23 gespannt ist. Auf der Innenseite des Schenkels 20
ist eine Leiter 24 angebracht, die sich von dem
Schlitten 7 bis zur Fangvorrichtung 21 erstreckt. Zwischen
dem in der Darstellung oberen Abschnitt der Leiter 24
und dem Schenkel 19 ist ein Netz 25 gespannt.
Auf der Außenseite der Arme 17, 18 befinden sich Zug
federn 26, 27. Ein Ende der Zugfedern 26, 27 ist in
Federbolzen 28 eingehängt, die mit dem Schlitten 7 ver
bundenen Winkelstücken 29 befestigt sind. Die beiden ande
ren Enden der Zugfedern 26, 27 umgreifen Federbolzen 30,
die in einem geringen Wirkungsabstand von den Lagerzapfen
15 mit Hilfe von Lagerschuhen 31 an den Armen 17, 18 be
festigt sind. Bei einer Schwenkbewegung der Arme 17, 18
um die Lagerzapfen 15 bewegen sich die Federbolzen 30
entlang der Kreisbahn 32, wodurch die Zugfedern 26, 27
gespannt werden.
An der Unterseite der freien Enden der Arme 12, 13 sind
durch U-Profile gebildete Anschlagplatten 33 vorgesehen,
die sich jeweils nach außen erstrecken und auch Lager
für die Arme 17, 18 bilden. Weiterhin befinden sich an
den äußeren Enden der Anschlagplatten 33 Seilführungen
34 für zwei Seile 35, die mit einem Ende 36 an dem Deck 3
und mit dem anderen Ende 37 oberhalb des Schlittens 7
an der Außenseite der Schenkel 18, 19 befestigt sind.
Zum Bewegen des Rettungsgerätes dient eine nicht näher
dargestellte Seilwinde. Das Zugseil 38 der Seilwinde ist
an eine Umlenkrolle 39 geführt und mit seinem Ende in
einer Halterung 40 am Schlitten 7 befestigt. Zur Siche
rung des Rettungsgerätes in seiner dargestellten Stau
position sind an den Schenkeln 19, 20 mit Bohrungen ver
sehenen Laschen 41 vorgesehen, in die parallel zu den
Rohren 5, 6 ausgerichtete Stifte 42 eingreifen, die an
der Außenwand des Aufbaus 4 befestigt sind.
In der Zeichnung ist das Rettungsgerät in seiner Stau
position dargestellt. Wie insbesondere Fig. 1 deutlich
macht, beansprucht das Gerät nur einen geringen Einbau
raum, in dem es sich dicht an die Oberfläche des Decks 3
und die Seitenwand des Aufbaus 4 anschmiegt. Die Begeh
barkeit des Decks 3 ist daher weiterhin gegeben und auch
die Sichtbehinderung ist gering. Weiterhin ist günstig,
daß sich die Fangvorrichtung in der Stauposition über
dem Aufbau 4 befindet und sich damit dem Umgrenzungspro
fil des Schiffes gut anpaßt. Die Reling 43 ist nur an
zwei Stellen in geringer Breite für den Durchtritt der
Arme 12, 13, 17, 18 unterbrochen, wodurch ihre Sicher
heitsfunktion nicht beeinträchtigt ist.
Um das Rettungsgerät zum Bergen einer im Wasser schwim
menden Person in seine Betriebs- bzw. Bergungsposition
zu bringen, ist es lediglich erforderlich, die Winde zu
betätigen und das Zugseil 38 anzuziehen. Dies kann bei
spielsweise bei motorischem Windenantrieb durch eine ein
fache Schaltvorrichtung von der Brücke des Schiffes aus
geschehen. Durch das Anziehen des Zugseils 38 wird der
Schlitten 7 angehoben und in seiner Führung an den Roh
ren 5, 6 nach oben bewegt. Gemeinsam mit dem Schlitten 7
bewegt sich auch die Fangvorrichtung 21 nach oben, wo
bei sich die beiden Schenkel 19, 20, die die Fangvorrich
tung 21 tragen, auf den Winkelstücken 29 abstützen. Bei
dieser zunächst parallel zu den Rohren 5, 6 verlaufenden
Hubbewegung, gleiten die Laschen 41 von den Stiften 42
und geben damit die Schenkel 19, 20 frei. Sobald der
Schlitten die mit I gekennzeichnete, strichpunktierte
Hubhöhe erreicht hat, straffen sich die beiden Seile 35
und beginnen die beiden Schenkel 19, 20 nach außenbords
zu schwenken. Bis zum Erreichen der Hubhöhe II wirkt der
von den Seilen 35 ausgeübten Zugkraft noch das Eigenge
wicht der zu verschwenkenden Baueinheit, bestehend aus
den Armen 17, 18, den Schenkeln 19, 20 und der Fangvor
richtung 21 entgegen. Durch den nun erreichten Schwenk
winkel werden die beiden Zugfedern 26, 27 wirksam und
nehmen bei der weiteren Bewegung des Schlittens in die
Stellungen III und IV das durch die Verlagerung des
Schwerpunkts der Fangvorrichtung nun entgegengesetzt,
d.h. in Schwenkrichtung wirkende Gewichtsmoment auf.
Die Zugfedern 26, 27 sorgen somit dafür, daß die Seile
35 gespannt bleiben und verhindern, daß die Fangvorrich
tung 21 unkontrolliert nach außen schwenkt und gegen die
Bordwand schlägt. Der Schlitten 7 wird nun weiter ange
hoben, bis schließlich die Stellung V erreicht ist, in
der sich die Arme 17, 18 auf die Anschlagplatten 33 auf
legen. Da in dieser Stellung die Wirkung der Zugfedern
26, 27 noch ausreicht, um die Fangvorrichtung beim Nach
lassen der Zugkraft der Seile 35 wieder in die Ausgangs
lage zurückzuschwenken, sind an den Enden der Arme 12,
13 selbstätig einrastende Sperrklinken vorgesehen, die
in dieser Stellung die Arme 17, 18 an den Anschlagplat
ten 33 festhalten. Hierdurch bilden die Arme 12, 13 mit
den Armen 17, 18 eine starre Einheit, so daß die Fangvor
richtung in einem festen Abstand zu den Rohren 5, 6 gehal
ten und geführt wird.
Durch Umsteuern der Winde und Nachlassen des Zugseils
38 kann nun der Schlitten 7 wieder bis in seine unterste
Position abgesenkt werden, wobei die Fangvorrichtung 21
entlang der Bordwand des Schiffes bis unter die Wasser
oberfläche abgesenkt wird. Die zu bergende Person wird
daraufhin über die Fangvorrichtung gebracht und durch
erneutes Heben des Schlittens aus dem Wasser gehoben.
Dabei erreicht die Fangvorrichtung 21 in der Stellung V
fast Deckshöhe, so daß die geborgene Person von zwei
Personen leicht an Deck und in den Aufbau gebracht wer
den kann.
Um das Rettungsgerät nach einem Rettungsmanöver in die
Stauposition zurückzubewegen, werden in der Stellung V
die Sperrklinken, die die Arme 17, 18 mit den Anschlag
platten 33 verbinden, entriegelt. Anschließend wird der
Schlitten 7 bis in seine unterste Stellung abgesenkt,
wobei die Arme 17, 18 mit den Schenkeln 19, 20 und der
Fangvorrichtung 21 durch die Zugfedern 26, 27 und gegen
Ende des Senkhubs durch ihr Eigengewicht in die darge
stellte Ausgangsstellung zurückbewegt werden, in der
sie durch die Stifte 42 gesichert sind.
Claims (17)
1. Rettungsgerät zum Bergen im Wasser schwimmender oder
treibender Personen von einer über der Wasserober
fläche liegenden Plattform, insbesondere dem Deck
eines Schiffes aus, dadurch gekennzeichnet, daß eine
über den Rand der Plattform (3) schwenkbare und bis
unter die Wasseroberfläche absenkbare Fangvorrichtung
(21) am Ende eines Trägers (19, 20) befestigt ist,
der in der abgesenkten Position der Fangvorrichtung
(21) bis über die Plattform (3) greift und daß dort
das andere Ende des Trägers (19, 20) durch ein Dreh
gelenk (15, 16) um eine im wesentlichen parallel zum
Rand der Plattform (3) verlaufende Achse schwenkbar
mit einem Schlitten (7) verbunden ist, der mittels
einer Hubvorrichtung (38, 39) in einer auf der Platt
form (3) angeordneten Vertikalführung (5, 6) bewegbar
ist.
2. Rettungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Träger (19, 20) in der Stauposition in
der Ebene der Vertikalführung (5, 6) liegt.
3. Rettungsgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Träger (19, 20) und die
Fangvorrichtung (21) in ihrer Stauposition auf der
Plattform mittels formschlüssiger Arretierungen (41,
42) gesichert sind, von denen sie durch Anheben des
Schlittens (7) nach Überschreiten einer geringen Hub
höhe freikommen.
4. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausschwenken des
Trägers (19, 20) und der Fangvorrichtung (21) durch
eine Hubbewegung des Schlittens (7) bewirkt wird, in
dem eine an der Plattform befestigte Vorrichtung (35)
beim Heben des Schlittens (7) eine Schwenkbewegung
des Trägers (19, 20) erzeugt.
5. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (19, 20) und
die Fangvorrichtung (21) in ihrer ausgeschwenkten
Betriebsstellung durch selbstätig einrastende Sper
ren gesichert sind.
6. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Aus
schwenken des Trägers (19, 20) ein Seil (35) aufweist,
das mit einem Ende (36) an der Plattform (3) und mit
dem anderen Ende (37) an dem Träger (19, 20) befestigt
ist und das an dem Schlitten (7) in einem solchen Ab
stand von der Achse des Drehgelenks (15, 16) geführt
ist, daß seine Zugkraft beim Anheben des Schlittens
(7) ein Schwenkmoment an dem Träger (19, 20) hervor
ruft.
7. Rettungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine an dem Schlitten abgestützte Feder (26, 27)
derart mit dem Träger (19, 20) verbunden ist, daß ein
dem Schwenkmoment entgegenwirkendes Moment das Seil
(35) gespannt hält.
8. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (7) zwei
parallele, im wesentlichen senkrecht zur Vertikalfüh
rung (5, 6) ausgerichtete Arme (12, 13) aufweist, die
sich zum Rand der Plattform (3) hin erstrecken und je
weils ein Drehgelenk (15) zur Lagerung des Trägers (19,
20) haben, das sich in einem Abstand von der Vertikal
führung (5, 6) befindet, der gleich oder größer ist
als die Hälfte des Abstands der Vertikalführung (5, 6)
vom Rand der Plattform (3).
9. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (19, 20) an
seinem Lagerende zwei Arme (17, 18) aufweist, deren
freie Enden mit den Drehgelenken (15, 16) verbunden
sind und deren Länge etwa gleich dem Abstand der Dreh
gelenke (15, 16) von der Vertikalführung (5, 6) ist.
10. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (17, 18) des Trä
gers (19, 20) auf der Außenseite der Arme (12, 13)
des Schlittens (7) angeordnet und in der Stauposition
parallel zu diesen ausgerichtet sind und daß der Trä
ger zwei parallele Schenkel (19, 20) aufweist, die
sich jeweils auf der Außenseite des Schlittens (7)
befinden und im wesentlichen senkrecht zu den Armen
(17, 18) ausgerichtet sind.
11. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (12, 13) des
Schlittens (7) sich über die Drehgelenke (15, 16)
hinaus erstrecken und an ihren Enden Anschlagplatten
(33) tragen, auf denen die Arme (17, 18) des Trägers
(19, 20) in der Betriebsposition aufliegen.
12. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite der
Arme (17, 18) des Trägers (19, 20) Zugfedern (26, 27)
angeordnet sind, deren eine Enden in einem Wirkungsab
stand von den Drehgelenken (15, 16) mit den Armen (17,
18) des Trägers (19, 20) und deren andere Enden mit
seitlich über die Arme (17, 18) des Trägers (19, 20)
hinausragenden Laschen (29) des Schlittens (7) verbun
den sind.
13. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikalführung aus
parallelen Rohren (5, 6) besteht, auf denen am Schlit
ten (7) angeordnete Führungshülsen (10, 11) gleiten.
14. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (7) aus einem
rechteckigen aus Rohren gebildeten Rahmen besteht, in
dessen Schenkel (8, 9) die Führungshülsen (10, 11) ein
gesetzt sind.
15. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fangvorrichtung (21)
aus einem rechteckigen Rahmen besteht, der mit einem
Netz bespannt ist und der an einer Längsseite etwa
rechtwinklig mit dem Träger (19, 20) verbunden ist.
16. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schenkeln
(19, 20) des Trägers ein Netz gespannt ist.
17. Rettungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß längs des Trägers (19, 20)
eine Leiter (24) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707365 DE3707365A1 (de) | 1987-03-07 | 1987-03-07 | Rettungsgeraet zum bergen von personen, insbesondere fuer schiffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707365 DE3707365A1 (de) | 1987-03-07 | 1987-03-07 | Rettungsgeraet zum bergen von personen, insbesondere fuer schiffe |
Publications (2)
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---|---|
DE3707365A1 true DE3707365A1 (de) | 1988-09-15 |
DE3707365C2 DE3707365C2 (de) | 1990-02-08 |
Family
ID=6322512
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873707365 Granted DE3707365A1 (de) | 1987-03-07 | 1987-03-07 | Rettungsgeraet zum bergen von personen, insbesondere fuer schiffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3707365A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN113247208A (zh) * | 2021-04-29 | 2021-08-13 | 深圳市新宏新科技有限公司 | 一种可进行实时监控的水上智能救生装置 |
CN115591149A (zh) * | 2022-10-20 | 2023-01-13 | 河南工业大学(Cn) | 一种变口径深机井救援器 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2185999A5 (de) * | 1972-05-26 | 1974-01-04 | Faigniez Raymon | |
DE8100607U1 (de) * | 1981-01-14 | 1981-08-06 | Kürten, Rudolf August, 5060 Bergisch Gladbach | "hebeeinrichtung zur verwendung an schiffen" |
EP0130665A1 (de) * | 1983-04-28 | 1985-01-09 | Mobil Oil Corporation | Verfahren und Vorrichtung zur Rettung von Personal aus dem Wasser |
-
1987
- 1987-03-07 DE DE19873707365 patent/DE3707365A1/de active Granted
Patent Citations (3)
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CN113247208B (zh) * | 2021-04-29 | 2022-06-10 | 深圳市新宏新科技有限公司 | 一种可进行实时监控的水上智能救生装置 |
CN115591149A (zh) * | 2022-10-20 | 2023-01-13 | 河南工业大学(Cn) | 一种变口径深机井救援器 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3707365C2 (de) | 1990-02-08 |
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