DD298201B5 - Verfahren zur Behandlung von Tabakblaettern - Google Patents
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Description
Hierzu 7 Seiten Zeichnungen
Diese Erfindung betrifft die Behandlung von Tabakblattgut zur Herstellung von Rauchwaren.
Die zur Herstellung von Zigaretten und ähnlichen Rauchwaren verwendeten Sorten von Tabakblättern enthalten Blattlamina, eine Längshauptrippe (Mittelrippe) und Blattnerven, die von der Hauptrippe ausgehen. Die Hauptrippe und die Blattnerven werden im folgenden als „Blattstiel" bezeichnet. Die Festigkeitseigenschaften des Stiels unterscheiden sich wesentlich von denen der Lamina. Es ist außerdem ein seit langem bestehendes Verfahren, zu einem frühen Zeitpunkt der Behandlung von Tabakblättern den Stiel von der Lamina zu trennen, wobei der Stiel und die Lamina dann unabhängig voneinander und unterschiedlich behandelt werden.
Die Stiele werden im allgemeinen mittels einer komplexen und großen Dreschanlage von der Lamina getrennt. Diese Dreschanlage besteht aus einer Anzahl, z. B. acht, in Reihe angeordneter Dreschmaschinen mit Klassiervorrichtungen, die sich zwischen benachbarten Dreschmaschinen befinden.
Wie bekannt ist, wird der abgetrennte Stiel oder ein Teil davon nach angemessener Zerkleinerung oft der Lamina wieder zugeführt, nachdem die Lamina einer weiteren Behandlung ausgesetzt worden ist. Der Stiel wird gern in der Tabakmischung zur Verbesserung des Füllwertes verwendet.
Es ist bei der Zerkleinerung des Stiels üblich, daß diese vorgenommen wird, wenn der Feuchtigkeitsgehalt des Stiels auf ungefähr 30-50 % erhöht wurde, wohingegen die Zerkleinerung der Lamina gewöhnlich bei einem Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 18-24 % vorgenommen wird, wobei der genaue Wert sehr von der Art des Tabaks, seiner Bearbeitung und den genauen Schnittbedingungen abhängt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Behandlung von Tabakblättern zu schaffen, um ein geeignetes Produkt für die Verwendung in z. B. Rauchwaren, Zigaretten und Zigarren herzustellen.
Wir haben uns Methoden zur Vereinfachung des gesamten Tabakherstellungsprozesses vom Blatt zur Rauchware betrachtet.
Wir haben überraschenderweise festgestellt, daß es möglich ist, eine Vorrichtung zur gleichzeitigen Zerkleinerung des Stiels und der Lamina einzusetzen, um ein für die Beimengung in Rauchwaren gut verwendbares Produkt herzustellen. Obwohl wir von dem Vorschlag wissen, eine Scheibenmühle zur Verkleinerung der Partikelgröße des Stielmaterials einzusetzen, haben wir keinerlei Kenntnis von einem Einsatz einer einzelnen Mühle zur gleichzeitigen Zerkleinerung der Lamina und des Stiels zu einem Partikelgemisch aus Lamina und Stiel, der ohne irgendein weiteres stoffliches Zerkleinerungsverfahren zur Herstellung von Rauchwaren einsetzbar ist.
Es gibt zahlreiche Vorschläge für die Verarbeitung von Tabakblättern zur Bereitstellung von Füllstoff für Zigaretten und ähnlichen Rauchwaren. Beispiele sind in den folgenden Patentbeschreibungen zu finden.
1855/2134; 413 486; 2 026 298; 2 078 085; 2 118 817; 2 119 220 und 2 131 671
55 173; 68 597; 207 140; 210 191; 250 731; 358 549; 360 797; 535 134; 2 184 567; 3 026 878; 3 128 775; 3 204 641; 3 690 328; 3 845 774; 4 195 646; 4 210 157; 4 248 253; 4 323 083; 4 392 501; 4 582 070; 4 696 312 und 4 706 691.
Einem Aspekt gemäß schafft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Tabakblättern, wobei die Tabakblattlamina und der Tabakblattstiel zusammen durch eine Blattzerkleinerungsvorrichtung geschickt werden. Die Anordnung besagter Vorrichtung und die Verarbeitungsbedingungen sind so beschaffen, daß die besagte Vorrichtung ein Produkt ausstößt, das eine Mischung aus Laminaflocken und Stielbruchstücken ist.
Einem anderen Aspekt gemäß liefert die Erfindung einen Tabakstoff, der eine Mischung aus Laminapartikeln und Stielpartikeln enthält und ein Ergebnis der gemeinsamen Verarbeitung der Tabakblattlamina und des Tabakblattstiels in einer Zerkleinerungsvorrichtung ist. Die der Blattzerkleinerungsvorrichtung zugeführte Lamina und Stiele sind - wie untenstehend definiert - in einem ganzen Blatt enthalten. Die der Vorrichtung zugeführte Lamina oder ein Teil davon kann jedoch vorher vom daran haftenden Stiel getrennte Lamina sein.
Ähnlich kann der der Vorrichtung zugeführte Stiel oder ein Teil davon vorher von der daran haftenden Lamina getrennter Stiel sein. Mit „ganzem Blatt" meinen wir vollständige oder in hohem Maße vollständige Blätter oder Blätter, die in einem Zerkleinerungsverfahren, wie z. B. Zerhacken oder Schneiden, zerkleinert wurden, der keine größere Separation der Lamina
oder des Stiels zur Folge hat Die Blatter oder Blatteile wurden im allgemeinen luftgetrocknet und anderen mehr oder weniger herkömmlichen Verfahren unterzogen
Gemäß einem weiteren Aspekt enthalt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Tabakblattern zur Herstellung von Füllstoff fur Rauchwaren, wobei der Tabak als ganzes Blatt-wie vorher definiert-einen Durchgang passiert, der durch ein erstes und zweites, relativ bewegliches Mahlelement der Blattzerkleinerungsvorrichtung gekennzeichnet ist, deren Teile den gleichen Umfang haben Das Blatt wird an der Einfuhrungsoffnung des Durchganges eingegeben und kommt an der Auslaßoffnung des Durchganges - der entfernt von der Einfuhrungsoffnung ist - an, so daß an der Auslaßoffnung ein Füllstoff entsteht, der ein Gemisch aus Laminapartikeln und Stielpartikeln ist Die Auslaßoffnung des Durchganges befindet sich vorzugsweise am Rand der Teile gleichen Umfangs
Zum Einfuhren der Blatter in die Blattzerkleinerungsvorrichtung ist es gunstig, ein Materialzufuhrungssystem mittels Schwerkraft anzuwenden
In einigen Fallen kann es sich als vorteilhaft erweisen, der Blattzerkleinerungsvorrichtung Niederdruckdampf von ζ B einem Bar zuzuführen
Die Beschickung der Blattzerkleinerungsvorrichtung mit Blattgut kann durch Aufrechterhalten eines verminderten Luftdruckes an der Produktauslaßoffnung der Vorrichtung unterstutzt werden, wie ζ B durch den Einsatz eines Drucklufthebers oder durch Einhalten eines erhöhten Luftdruckes an der Produkteinlaßoffnung der Vorrichtung Die Beschickung der Blattzerkleinerungsvorrichtung mit Blattgut sollte am besten kontinuierlich erfolgen Es ist von Vorteil, wenn die Beschickungsgeschwindigkeit im wesentlichen konstant ist
Einem weiteren Aspekt gemäß, liefert die Erfindung einen Füllstoff fur Rauchwaren, der ein fließendes Gemisch aus Laminapartikeln und Stielpartikeln ist Der Formfaktor von ungefähr 60 % oder mehr der staubfreien Partikel dieser Mischung betragt 0,5 oder mehr
Der Begriff des „Formfaktors" wird im folgenden definiert
Einem weiteren Aspekt gemäß, beinhaltet die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Zigaretten, bei dem Tabakballenmaterial zerkleinert wird, um - wie zuvor hier definiert - einzelne ganze Blatter zu erhalten Das ganze Blatt wird durch eine Mühle geschickt und derartig zerkleinert, daß ein Produkt entsteht, das eine Mischung aus Laminaflocken und Stielbruchstucken ist Die besagte Mischung wird einer Zigarettenherstellungsmaschine zugeführt Wir haben überraschenderweise festgestellt, daß erfindungsgemaße Verfahren fur ganze Blatter geeignet sind, die einen Feuchtigkeitsgehalt haben, der bedeutend niedriger als der normalerweise fur die Zerkleinerung von Stielen verwendete Feuchtigkeitsgehalt ist Der Feuchtigkeitsgehalt kann ζ B ungefähr die Hafte des fur die Zerkleinerung des Stieles üblichen Gehalts betragen
Das ist natürlich unerwartet, da man hatte annehmen müssen, daß die zur Zerfaserung/Zersplitterung/Zerklemerung des Stiels benotigte Energie - einen relativ trockenen und kraftigen Zustand des Stiels vorausgesetzt - zu einer unannehmbar extremen Zerkleinerung der dazugehörigen Lamina hatte fuhren können, wahrend festgestellt wurde, daß die Große der zersplitterten Lamina innerhalb annehmbarer Grenzen kontrolliert werden kann Es war ebenfalls nicht vorherzusehen, daß der Stiel bei geringem Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 20 % nicht zerbrach, um ein unannehmbares Material zu bilden Das heißt, daß Große und Größenverteilung der Lamina- und Stielpartikel derart beschaffen sind, daß die erfindungsgemaßen Mischungen daraus fur die Verarbeitung in einer kommerziellen Zigarettenherstellungsmaschine, einer Mohns Mk 9 ζ B , geeignet sind Beim herkömmlichen Verfahren zur Behandlung von Tabakblattern zur Herstellung von Zigarettenfullstoff wird die geschnittene Lamina, Produkt der Laminaverarbeitungsstrecke, mit dem geschnittenen und gerollten Stiel, Produkt der Stielverarbeitungsstrecke, gemischt In der Absicht, einen angemessenen Grad an Übereinstimmung in der Beschaffenheit des Füllstoffs zu erlangen, wurden Versuche unternommen, die zwei Produkte gründlich zu mischen Die jeweiligen Formen der zwei Produkte sind jedoch derart beschaffen, daß sich die Produkte nicht ohne weiteres vermischen Somit erhöht sich der Quahtatsverlust der Tabakteilchen in dem Maße, wie das Ziel der Mischung weiter verfolgt wird Es ist folglich ein großer Vorteil der Erfindung und ein wesentliches Merkmal dieser, daß in Produkten der Erfindung die Lamina- und Stielpartikel in einem innigen Gemisch vorliegen
Da der Feuchtigkeitsgehalt (der Stielfraktion) relativ gering sein kann, ist eine Trocknung des Produkts der Blattzerkleinerungsvorrichtung nur in vermindertem Umfang erforderlich, was zu beträchtlichen Einsparungen an Ausrustungs- und Energiekosten fuhren kann
Em Tabakmodifikationsmittel, ζ B eine Tabakumhullung, kann auf das Tabakblattgut vor oder nach dessen Behandlung mittels eines erfindungsgemaßen Verfahrens angewendet werden
Produkte der Erfindung konnen einem Tabakexpansionsverfahren unterzogen werden Beispiele fur Expansionsverfahren, die angewendet werden konnten, sind in den Patentschriften Nr 1 484 536 und 2 176 385 des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland enthalten Es wurde festgestellt, daß der Feuchtigkeitsgehalt des ganzen Blattes im allgemeinen der Hauptfaktor ist, der bestimmt, ob einerseits Stielpartikel oder andererseits ein in hohem Maße unversehrter Stiel hergestellt werden, und daß, überraschenderweise, ein abrupter Übergang von einem Produkt zum anderen Produkt bei einem ziemlich genauen Feuchtigkeitsgehalt auftritt
Der Feuchtigkeitsgehalt, bei dem dieser Übergang auftritt, wird im nachfolgenden als „Ubergangsfeuchtigkeitsgehalt" bezeichnet
Der Ubergangsfeuchtigkeitsgehalt fur das zu mahlende Tabakmaterial wird vor dem Herstellungsprozeß experimentell bestimmt Der Ubergangsfeuchtigkeitsgehalt eines ganzen Blattes Virginia-Tabaks, der in einer Quester SM 11-Muhle gemahlen wurde, betragt im wesentlichen 18 % Zur Herstellung eines Gemisches aus Laminaflocken und Stielbruchstucken wude eine obere Grenze von 70 % festgelegt, oberhalb derer das Blattgut in einer nicht verformbaren Weise homogenisiert und zusammengeballt wird
Am gunstigsten ist es, wenn der obere Feuchtigkeitsgehalt der in erfindungsgemaßen Behandlungsverfahren verwendeten ganzen Blattern 35 % und noch gunstiger, 30 % nicht übersteigt
Ein Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 30 % bei der Eingabe in die Blattzerkleinerungsvorrichtung kann dort angemessen sein, wo die Absicht besteht, das Produkt einem Expansionsverfahren zu unterziehen, bei dem das Gemisch aus Lamina- und Stielpartikeln in Kontakt mit einem heißen gasformigen Medium ist
Das der Blattzerkleinerungsvorrichtung zuzuführende Tabakmaterial kann erwärmt werden. Wird es erwärmt, beispielsweise durch eine Mikrowellenbestrahlung, sinkt der Übergangsfeuchtigkeitsgehalt.
Das mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens behandelte Blattgut kann von einer einzelnen Tabaksorte oder einer Mischung aus Blattgut einer Vielzahl von Tabaksorten stammen. Macht eine solche einzelne Sorte nur einen kleinen Teil der Mischung aus, kann es der Fall sein, daß, selbst wenn die eine Sorte einen Feuchtigkeitsgehalt hat, der geringer als der Übergangsfeuchtigkeitsgehalt ist, ein Produkt der Erfindung so lange hergestellt werden kann, wie der mittlere Feuchtigkeitsgehalt der Mischung über dem Übergangsfeuchtigkeitsgehalt liegt.
Da die zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzte Blattzerkleinerungsvorrichtung in ihrer Vielfalt von Dreschmaschinen und Klassiergeräten sowie umfassenden, beigeordneten Luftstutzen beträchtlich kompakter als eine herkömmliche Dreschmaschine ist, kommt es bei Anwendung unserer Erfindung zu einer Einsparung der Investitionskosten bezüglich des Einsatzes einer herkömmlichen Dreschmaschine. Es werden ebenfalls Energiekosten gespart. Außerdem entstehen aus der Vereinfachung des primären Blattverarbeitungsabschnittes in der Tabakfabrik Investitions- und Energiekosteneinsparungen. Somit kommt es bei Anwendung der vorliegenden Erfindung zu bedeutsamen Einsparungen im gesamten Tabakblattverfahren, d. h. jenem Verfahren, das mit dem Tabakblatt, wie es von der Farm kommt, beginnt, und das mit der Herstellung von Zigaretten oder anderen Rauchwaren endet. Es ist zu beachten, daß die Erfindung nicht nur Verfahren zur gleichzeitigen Zerkleinerung der Lamina und des Stiels zwecks Herstellung einer Mischung aus einzelnen Lamina- und Stielpartikeln schafft, bei denen sich eine Vielzahl von in Reihe angeordneten Blattverarbeitungsmaschinen nicht erforderlich macht, sondern darüber hinaus Verfahren, bei denen keine Notwendigkeit besteht, das Produkt zwecks weiterer Zerkleinerung zurückzuführen. Mit anderen Worten, ein einzelner Durchlaufvorgang wird ohne weiteres erreicht.
Zur Ausführung erfindungsgemäßer Verfahren werden vorzugsweise Blattzerkleinerungsvorrichtungen eingesetzt, bei denen sich der Materialflußverlauf zwischen und quer durch die gegenüberliegenden Seiten des ersten und zweiten Blattzerkleinerungselementes erstreckt. Dabei erfolgt ein Schneiden der Tabakblätter, indem die Tabakblätter den Werkstofffluß kreuzen. Dementsprechend ist mindestens eines der Blattzerkleinerungselemente scheibenförmig, wobei in diesem Fall von Vorteil ist, wenn eines oder jedes der scheibenförmigen Elemente an dessen Arbeitsflächen im allgemeinen lineare, rippenförmige, radial verlaufende Vorsprünge hat. Am besten wäre es, wenn beide Blattzerkleinerungselemente scheibenförmig sind. Die Ausführung 400 von Bauer und die Ausführung SM 11 von Quester dienen als Beispiel für Mühlen, bei denen zwei Blattzerkleinerungselemente die Form von Scheiben haben. Beim Betätigen der Mühle der Ausführung 400 von Bauer werden die zwei Scheiben in entgegengesetzten Richtungen betrieben, wohingegen beim Betrieb der Mühle der Ausführung SM 11 von Quester eine Scheibe gedreht wird, während die andere stillsteht. Für die Mühle 400 von Bauer gibt es eine Anzahl Scheiben, wobei die Vorsprünge an der Arbeitsseite einer jeden Scheibe eine besondere Form haben. Die mit 325 und 326 gekennzeichneten Scheiben von Bauer sind für die Ausführung der Erfindung geeignet. Bei der Betreibung der Scheibenmühlen zum gleichzeitigen Zerkleinern der Lamina und des Blattstiels sind die relative Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe, die Größe des Abstandes zwischen den Scheiben und die Anordnung der Mahlvorsprünge an den Arbeitsflächen die entscheidenden Faktoren für die Partikelgröße des Produkts. Eine weitere Mühle, die zu Zwecken der Erfindung eingesetzt werden kann, ist die sogenannte Schlagkreuzmühle, die ein faßförmiges Gehäuse enthält, in dem ein Rotor angebracht ist, dessen Welle koaxial zum Gehäuse verläuft. Die innere gewölbte Oberfläche des Gehäuses ist mit rippenförmigen Vorsprüngen versehen, die sich parallel zur Achse des Gehäuses erstrecken, während der Rotor drei in gleichem Winkel in Abstand gebrachte Messer trägt, die wiederum parallel zur Rotorwelle verlaufen und in unmittelbarer Nähe der rippenförmigen Vorsprünge des Gehäuses angeordnet sind. Es wurde festgestellt, daß sich die sogenannten „Mühlen", die mittels Schlagwirkung arbeiten, wie zum Beispiel Hammermühlen, im allgemeinen nicht für die Ausführung des gewünschten Mahlprozesses eignen.
Wir haben eine Mühle, Robinson-Stiftmühle (Typenbezeichnung - Spaltvorrichtung mit Schlagwirkung) genannt, untersucht. Diese Mühle enthält eine drehbare Scheibe und einen scheibenähnlichen Ständer, die beide mit kreisförmigen Anordnungen von Stiften versehen sind, die senkrecht zu den gegenüberliegenden Seiten der Elemente verlaufen. Die Stifte eines Elements greifen in die des anderen Elements ein. Die begrenzten Erkenntnisse, die mit der Stiftmühle Robinson gewonnen wurden, haben gezeigt, daß eine solche Mühle bei Ausführung erfindungsgemäßer Verfahren nützlich sein könnte. Jegliche Alterungsstufe kann hinsichtlich des ganzen Blattes - wie zuvor definiert - oder des von der Zerkleinerungsvorrichtung hergestellten zerkleinerten Materials eintreten.
Produkte der Erfindung sind fließende Gemische aus Lamina- und Blattstielpartikeln, die im allgemeinen einen Schüttwinkel von nicht mehr als ungefähr 45° oder sogar einen Schüttwinkel von nicht mehr als ungefähr 35° zur Horizontalen bei einem normalen Zigarettenherstellungsfeuchtigkeitsgehalt von, sagen wir, 13 % aufweisen.
Bei Produkten der Erfindung wurde ebenfalls festgestellt, daß der Formfaktor von ungefähr 60 % oder mehr der staubfreien Bestandteile 0,5 oder mehr beträgt. Der Formfaktor von ungefähr 70 % oder mehr der staubfreien Partikel kann 0,5 oder mehr betragen.
_ . _ 4it χ Fläche Formfaktor =
(Umfang)2
Die Form, die den höchsten Formfaktor 1 hat, ist der Kreis.
Es wurde außerdem festgestellt, daß der Borgwaldtsche Füllwert der Produkte der Erfindung geringer als der von vergleichbaren herkömmlichen Rauchwaren ist. Es wurde jedoch überraschenderweise festgestellt, daß die Festigkeit von Zigaretten, deren Großteil an Füllstoff ein Produkt der Erfindung ausmacht, mit den Testzigaretten aus herkömmlichem Tabakmaterial vergleichbar ist.
Günstigerweise wird die Partikelgröße der Produkte der Erfindung durch 50 % bis 65 % der Partikel gekennzeichnet, die in einem Sieb zurückbleiben, dessen Öffnungen 1,4 mm χ 1,4 mm betragen.
Die Produkte der Erfindung sind vorzugsweise im wesentlichen ohne unbeschädigten Stiel.
Die Erfindung schafft Produkte, die einer Zigarettenherstellungsmaschine zugeführt werden können, ohne erst einem weiteren Partikelzerkleinerungsverfahren ausgesetzt worden zu sein bzw. die allenfalls einen geringeren Grad weiterer
Partikelzerkleinerung erfordern Das bedeutet naturlich nicht, daß ein geringerer Teil grober Fraktion und/oder ein geringerer Teil Staubfraktion nicht dem Produkt entzogen werden konnte, bevor es den Rauchwaren hinzugefugt wird Wenn die Produkte der Erfindung den Zigaretten, mittels Beschicken der Zigarettenherstellungsmaschine, zugefugt wurden, ahnein sie konventionellem Zigarettenfullstoff, der als solcher den Zigaretten beigemengt ist Zur Zigarettenherstellung verwendetes, konventionell zerschnittenes Tabakmaterial, ist ein langfasnges, nichtfließendes, wirres Material Aus diesem Grund enthalt die Zufuhrungsvorrichtung der Zigarettenherstellungsmaschine betriebsfähige Krempelvorrichtungen zur Entwirrung des Füllstoffes Sind die Produkte der Erfindung, wenn sie den Zigaretten hinzugefugt werden, fließende nichtwirre Gemische aus Lamina- und Stielpartikeln, kann auf die Krempelvorrichtung, oder wenigstens auf Elemente davon, verzichtet werden Wird ein erfindungsgemaßes Blattgutzerklemerungsverfahren in einem Tabakanbaugebiet durchgeführt, kann das Blattgut aus sogenannten „grünen Blattern", d h aus getrocknetem Blattgut bestehen, wie es von der Tabakfarm kommt Wenn das Blattgut jedoch in einer Tabakfabrik fern dem Tabakanbaugebiet behandelt werden soll, ware es angebracht, den Tabak einem sogenannten Redryingverfahren zu unterziehen Ein Redryingverfahren wird angewandt, um sicherzugehen, daß der Feuchtigkeitsgehalt des Blattes niedrig genug ist, um das Blattgut ohne Qualitätsminderung in die Fabrik zu transportieren und dort zu lagern Die Verwendung eines ganzen Tabakblattes als Ausgangsmatenal fur die Herstellung von Füllstoff fur Rauchwaren, ohne die Notwendigkeit einer Stufe zur Trennung der Lamina/des Blattstiels, ist ökonomisch vorteilhafter, da anzunehmen ist, daß der Kauf ganzer Blatter billiger ist, als der Kauf von Stiel- und Laminaprodukten einer Dreschanlage Herkömmliche Verfahrensweisen, die denen ahnein, die bei konventionell behandeltem Tabak angewendet werden, können bei Produkten der Erfindung Anwendung finden Beispielsweise konnen die in einem erfindungsgemaßen Verfahren hergestellten Gemische aus Laminaflocken und Stielbruchstucken in wohlbekannter Weise mit anderen Rauchwaren in jedem beliebigen Verhältnis, das gewünscht wird, gemischt werden, jedoch sollte ein erfmdungsgemaß gewonnenes Produkt den Hauptanteil der Rauchwaren des entstandenen Gemisches ausmachen Rauchmatenalien mit denen Produkte der Erfindung gemischt werden konnen, enthalten Tabakstoffe, rekonstituierte Tabakstoffe und Tabakersatzstoffe Produkte der Erfindung, die verschiedenen Tabaksorten angehören, konnen gemischt werden Bei der Mischung von nordamerikanischem Zigarettenfullstoff kann folgendes vermischt werden 1 das Produkt, das entsteht, wenn das ganze Virginia-Tabakblatt einem erfindungsgemaßen Verfahren unterzogen wird und 2 die Laminafraktion des Produktes, das entsteht, wenn der ganze Burley-Tabak, bei einem Feuchtigkeitsgehalt unterhalb des Ubergangsfeuchtigkeitsgehalts, einem Zerkleinerungsverfahren unterzogen wird, so daß das Produkt aus einem Gemisch aus Laminapartikeln und im wesentlichen unversehrten Stiellangen besteht Zum klaren Verständnis und zur leichten Realisierung der Erfindung beziehen wir uns jetzt, anhand von Beispielen, auf die beiliegenden Zeichnungen, wobei
Figur 1 ein Blockschaltbild in bezug auf eine herkömmliche Behandlung des heißluftgetrockneten Tabakblattes ist.
Figur 2 ein Blockschaltbild in bezug auf eine erfindungsgemaße Behandlung des gesamten heißluftgetrockneten Tabakblattes,
Figur 3 ein Saulenschaubild ist, das die Partikelformfaktorwerte (horizontale Achse) in Beziehung zur in Einheiten von einer Million gemessenen Häufigkeit (vertikale Achse) eines konventionell geschnittenen Zigarettenfullstoffs aus Lamina setzt.
Figur 4 ein Saulenschaubild ist, das die gleichen Angaben im selben Format aus Fig 3 macht, aber fur einen Zigarettenfullstoff, das Produkt der Erfindung ist Jeder an den horizontalen Achsen angegebene Partikelformfaktor der Saulenschaubilder, die die Figuren 3 und 4 ausmachen, ist der Oberwert eines Meßbereiches Somit bedeutet ζ Β der Wert 0,4, daß sich der Meßbereich vom kleinsten Wert von über 0,3 bis zu einem Maximalwert von 0,4 erstreckt
Figur 5 ein Steuerungsdiagramm ist, das die Partikellange in mm (horizontale Achse) zu dem Formfaktor (vertikale Achse) fur den konventionellen Füllstoff, Gegenstand der Figur 3 in Beziehung setzt.
Figur 6 ein Steuerungsprogramm ist, das die Partikellange in mm (horizontale Achse) zum Formfaktor (vertikale Achse) fur den Füllstoff, Gegenstand der Fig 4, in Beziehung setzt,
Figur 7 die Substanz des herkömmlichen Füllstoffes zeigt, der Gegenstand der Figuren 3 und 5 ist, und Figur 8 die Substanz des Füllstoffes zeigt, der Gegenstand der Figuren 4 und 6 ist
Die Bezugsziffern in Figur 1 verkörpern 1 - Konditionieren /Trocknen 2-Entsanden 3-Konditionieren 4-Dreschen 5-Entstielen 6-Trocknen 7 - Zusammendrucken 8-Entstielen 9- Konditionieren 10-Mischen 11-Rollen 12-Schneiden 13 -Wasseraufbereitendes Entstielungsverfahren (WTS) 14-Trocknen 15- Lamina 16-Trocknen 17 - Zusammendrucken 18- Lamina 19 - Konditionieren 20-Mischen 21 -Schneiden 22-Trocknen
23 - Mischen und Beimengen
24 - Lager fur geschnittenen Tabak
25 - Zigarettenherstellung
Schritte 1-4, 5-7 und 15-17 finden in einem Tabakanbaugebiet statt, wohingegen Schritte 8-14,18-22 und 23-25 in einer Zigarettenfabrik ausgeführt werden, wobei die Fabrik im allgemeinen sehr weit von demTabakanbaugebiet entfernt ist Das bei den Schritten 8-14 und 18-22 ausgeführte Verfahren bildet den primären Abschnitt der Blattbehandlung der Fabrik, wobei der Abschnitt zuweilen als primäre Verarbeitungsabteilung (PMD) bezeichnet wird Die Schritte 8-14 bilden im allgemeinen eine „Blattstielstrecke" und die Schritte 18-22 eine „Laminastrecke" Der Begriff „Beimengen" bei Schritt 23 bezieht sich auf die mögliche Beimengung von anderen Rauchermaterialien im Mischverfahren der Produkte der Blattstiel- und Laminastrecken Beispiel fur solche zusatzlichen Rauchermatenalien sind expandierter Tabak und rekonstituierter Tabak
Das Einspeisematerial bei Schritt 1 besteht aus ganzen grünen Tabakblattern Das gesamte Verfahren von Schritt 1 bis Schritt 25 konnte im einzelnen variiert werden, aber Figur 1 veranschaulicht eine typische konventionelle Behandlung von Tabakblattgut zur Herstellung von Zigarettenfullstoff Die Bezugsziffern in Figur 2 verkörpern folgendes
26 - Konditionierung/Trocknen
27 - Entsanden
28 - Trocknen
29 - Zusammendrucken
30 - Ganzes Blatt
31 - Konditionierung 32-Mischen
33-Mahlen
34 - Trocknen
35 - Mischen und Beimengen
36 - Zwischenspeicher
37 - Zigarettenherstellung
Schritte 26-29 erfolgen im Tabakanbaugebiet und Schritte 30-37 in der Zigarettenfabrik Die Konditiomerungsschritte werden derart ausgeführt, daß die Beseitigung von wasserentziehbaren Bestandteilen vermieden bzw wesentlich vermieden wird
Das Einspeisematerial bei Schritt 26 besteht aus ganzen grünen Tabakblattern Wie aus einem Vergleich des herkömmlichen in Pig 1 dargestellten Behandlungsverfahrens und des in Fig 2 dargestellten Behandlungsverfahrens der Erfindung zu ersehen ist, ist das letztere Verfahren viel einfacher Im folgenden werden nähere Angaben zu Experimenten bezuglich der Erfindung gemacht
Das in diesem Experiment verwendete Tabakblattgut war eine einzelne Sorte kanadischer, heißluftgetrockneter, ganzer grüner Blatter, die in Farmballen mit einem Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 18% gekauft wurden Die Ballen wurden mittels eines Planschneiders gemäß der obigen Definition vom „ganzen Blatt" in große Blatteile geschnitten, wobei der überwiegende Teil der Blatter ungefähr 10 cm bis 20 cm groß war
Das auf diese Weise erhaltene gesamte Blattgut wurde auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 26 % getrocknet und dann in einer kontinuierlichen Weise bei einer Nennleistung von 150 kg/h mittels Schwerkraft einer Quester-Scheibenmuhle (Typ SM 11) zugeführt Die drehbare Scheibe der Mühle wurde mit 1 000 U/mm betrieben Die drehbare Scheibe und die stillstehende ,Scheibe' oder Platte, die der Standard solcher Gegenstande fur Typ SM 11 waren, enthielten an deren gegenüberliegenden Arbeitsflächen eine Form sich radial ausdehnender, linearer, rippenformiger Vorsprunge Die Mühle wurde bei einem nominalen Scheibenabstand von 0,15 mm und dann bei Vergrößerung des Scheibenabstandes von 0,15 mm bis zu einem nominalen Scheibenabstand von 0,9 mm betrieben Der Mühle wurde Dampf mit einem Druck von 1 Bar zugeführt
Das bei der jeweiligen Einstellung des Scheibenabstands gehaltene gemahlene Produkt bestand aus einem innigen fließenden Gemisch aus Lamina und Blattstielpartikeln Alle Produkte wurden als fur die Herstellung von Zigaretten mittels einer konventionellen Zigarettenherstellungsmaschine geeignet erklart Wie erwartet, erhöhte sich die durchschnittliche Partikelgroße der Produkte, bei Vergrößerung des Scheibenabstandes
Experiment 1 wurde wiederholt, außer daß das ganze Blattgut auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 24 % getrocknet wurde und die nominalen Scheibenabstande 0,15, 0,75 und 1,05 mm betrugen Die aus den drei Durchlaufen erhaltenen Produkte bestanden aus einem innigen, fließenden Gemisch aus Lamina- und Blattstielpartikeln, wobei alle drei Produkte als fur die Herstellung von Zigaretten mittels einer konventionellen Zigarettenherstellungsmaschine geeignet erklart wurden
Der dritte Durchlauf des Experiments 2, d h , der mit einer Einstellung des nominalen Scheibenabstandes von 1,05 mm wurde wiederholt, jedoch mit dem ganzen Blattgut, das auf einen geringeren Wert von 21 % getrocknet wurde Das so erhaltene Produkt bestand aus einem Gemisch aus Laminapartikeln und unversehrten Stiellangen Natürlich hatte dann das ganze der Mühle zugefuhrte Blattgut einen Feuchtigkeitsgehalt, der geringer als der Ubergangsfeuchtigkeitsgehalt war, der bei den fur das Experiment spezifischen Bedingungen vorherrschte
Das Experiment 1 wurde mit dem ganzen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 20 % getrockneten Blattgut und mit einer Zuführungsgeschwindigkeit von 180 kg/h wiederholt. Die Durchläufe erfolgten bei einem nominalen Scheibenabstand von 0,30 mm und 1,2 mm. Bei einem nominalen Scheibenabstand von 0,30 mm stimmte das Produkt mit der Erfindung überein und bestand aus einem innigen, fließenden Gemisch aus Lamina und Blattstielpartikeln. Das bei einem nominalen Scheibenabstand von 1,2 mm gewonnene Produkt entsprach jedoch nicht der Erfindung und enthielt ein Gemisch aus Laminapartikeln und unversehrten Stiellängen. Ein Vergleich der Ergebnisse dieses Experiments und des Experiments 3 zeigt, daß der Scheibenabstand entscheidend für den Wert des Übergangsfeuchtigkeitsgehaltes sein kann.
Die in diesem Experiment verwendeten Tabakstoffe bestanden aus drei, einem Redryingverfahren ausgesetzten, heißluftgetrockneten Sorten aus Simbabwe, die mit A, B und C bezeichnet werden. Diese Sorten wurden ballenweise mit der Schneidevorrichtung geschnitten, so daß man 15 cm-20 cm große Blatteile erhält. Das so erhaltene ganze Blattgut wurde auf einen Soll-Feuchtigkeitsgehalt von 24 % getrocknet und dann, sortenweise, in der Quester-Mühle SM 11 bei einem Nennabstand der Scheiben von 0,3 mm gemahlen.
Die erhaltenen Produkte mit den Sorten B und C waren annehmbare erfindungsgemäße Produkte, aber das mit der Sorte A erhaltene Produkt bestand aus einem Gemisch von Laminapartikeln und ganzen Stiellängen.
Bei näherer Untersuchung wurde festgestellt, daß die Blattstiele der Sorte A, wie sie in den Blättern vorliegen, wenn sie dem Ballen entnommen werden, außerordentlich dick sind und ein ausgesprochen holziges Äußeres haben.
Das Experiment 5 wurde wiederholt. Das ganze Blattgut der Sorten A, B und C wurde jedoch gemischt, bevor es auf einen geplanten durchschnittlichen Feuchtigkeitsgehalt von 24 % getrocknet wurde. Nachdem der gemischte Stoff der Quester-Mühle zugeführt wurde, entstand ein erfindungsgemäßes Produkt, obwohl es einen winzig kleinen Anteil (1,2 %) ganzer unversehrter Stielstücke enthielt. Diese Stielstücke wurden mittels Ausschlämmung leicht aus dem Produkt entfernt.
Laminastreifen wurden mit dem Stiel in einem Gewichtsverhältnis von 80:20 gemischt. Diese Stoffmischung - mit einem durchschnittlichen Zielfeuchtigkeitsgehalt von 24 % - wurde in der Mühle vom Typ Quester SM 11 mit einem nominalen Scheibenabstand von 0,3 mm und einem Dampfdruck von 1 Bar gemahlen. So entstand ein erfindungsgemäßes Produkt, das ein inniges, fließendes Gemisch aus Lamina- und Blattstielpartikeln ist.
Das aus dem Schneiden der Ballen hervorgegangene ganze Blattgut wurde mit Laminastreifen in einem Verhältnis 10:90 gemischt. Diese Mischung der Stoffe - bei einem durchschnittlichen Zielfeuchtigkeitsgehalt von 24 % - wurde in der Mühle vom Typ Quester SM 11 mit einem nominalen Scheibenabstand von 0,3 mm und einem Dampfdruck von 1 Bar gemahlen. So entstand ein erfindungsgemäßes Produkt, das ein inniges, fließendes Gemisch aus Lamina- und Blattstielpartikeln ist.
Das aus dem Schneiden der Ballen hervorgegangene ganze Blattgut wurde in einem Verhältnis von 60:40 gemischt. Diese Stoffmischung wurde - bei einem durchschnittlichen Zielfeuchtigkeitsgehalt von 24 % - in der Mühle vom Typ Quester SM mit einem nominalen Scheibenabstand von 0,3 mm und einem Dampfdruck von 1 Bar gemahlen. So entstand ein erfindungsgemäßes Produkt, das ein inniges, fließendes Gemisch aus Lamina- und Blattstielpartikeln ist. In den Experimenten 7, 8 und 9 war jeder der drei verwendeten Stoffe, d. h. Streifen, Blattstiel und ganzes Blatt, eine Mischung aus den drei in Experiment 5 erwähnten Sorten aus Simbabwe.
Drei - einem Redryingverfahren ausgesetzten - Sorten heißluftgetrockneten Tabakblattguts aus den USA wurden ballenweise geschnitten, wobei die Schneidevorrichtung so eingestellt wurde, daß 15-20 cm große Blatteile entstehen. Die auf diesem Wege gewonnenen drei Sorten ganzen Blattguts wurden gemischt, bevor sie auf einen durchschnittlichen Zielfeuchtigkeitsgehalt von 28 % getrocknet werden. Der gemischte Stoff wurde einer Scheibenmühle vom Typ Bauer 400 mit einem Scheibenabstand von 3,9 mm und einer Antriebsgeschwindigkeit von 700 U/min für jede der beiden Scheiben zugeführt. Die Scheiben, eine 325iger Scheibe und 326iger Scheibe, enthielten an deren Arbeitsflächen radial verlaufende, lineare, rippenförmige Vorsprünge. Die Mühle umfaßt Luftdüsen, um den Transport des Tabakblattguts durch die Zuführungsöffnungen zu unterstützen, die sich in der ersten der zwei Scheiben befinden. Das so gewonnene gemahlene Produkt war ein inniges, fließendes Gemisch aus Lamina- und Blattstielpartikeln.
Das Produkt wurde als für die Herstellung von Zigaretten mittels einer konventionellen Zigarettenherstellungsmaschine geeignet befunden.
Es wurde allgemein festgestellt, daß ein höherer Feuchtigkeitsgehalt des zugeführten Blattgutes bei Einsatz der Mühle vom Typ Bauer 400 als im Falle des Einsatzes der Mühle vom Typ Quester SM 11 erforderlich ist.
Eine Probe von 100 g herkömmlicher, heißluftgetrockneter, geschnittener Lamina aus den USA wurde mittels einer Siebprüfvorrichtung gesiebt, die einen Kasten enthält, in dem fünf horizontal verlaufende Maschensiebe - eins über dem anderen - angeordnet sind. Die Nennöffnungen der Maschensiebe - angefangen vom obersten Sieb nach unten - betragen 1,98 mm, 1,40 mm, 1,14 mm, 0,81 mm und 0,53 mm. Die Siebprüfvorrichtung umfaßt hin- und hergehende Elemente, um den Kasten und die darin befindlichen Siebe hin- und herzubewegen. Die 100 g Probe wurde auch auf dem oberen Sieb verteilt.
Dann wurden die hin- und hergehenden Elemente 10 Minuten lang in Betrieb gesetzt. Nach diesem Zeitraum wurden die Materialfraktionen auf den oberen vier Sieben rückgewonnen. Die Fraktion auf dem untersten Sieb und die Fraktion, die durch das unterste Sieb durchgefallen ist, haben eine feinkörnige Gestalt und wurden verworfen.
Teilproben von 0,5 g der vier zurückgewonnenen Fraktionen wurden auf den jeweiligen ebenen Flächen so verteilt, daß jedes Laminateilchen räumlich von den anderen Teilchen getrennt ist. Jede Teilprobe wurde dann mittels eines Analysators (Magiscan Image Analyser) vom Typ 2 von Joyce - Loebl einer geometrischen Analyse unterzogen. Der Analysator wurde zur Erfassung von Daten bezüglich der Teilchenfläche (zweidimensional), Teilchenlänge (größte lineare Abmessung) und Länge der Begrenzungslinie eingesetzt.
Aus den so gewonnenen Angaben wurde ein Säulendiagramm erstellt, das den Teilchenformfaktor zur Häufigkeit (Figur 3) in Beziehung setzt sowie ein Streuungsdiagramm, das die Teilchenlänge zum Formfaktor (Figur 5) in Beziehung setzt.
Eine Probe von 100 g eines erfindungsgemäßen Produktes, das durch Zermahlen von heißluftgetrocknetem ganzen Blattgut aus den USA bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 22 % in der Quester-Mühle mit einem Scheibenabstand von 0,3 mm gewonnen wurde, wurde dem in Experiment 11 ausführlich beschriebenen Siebverfahren unterzogen. Vier Teilproben von 0,5 g von den oberen vier Sieben, d. h. staubfreie Proben wurden gemäß Experiment 11 geometrisch analysiert. Aus den so gewonnenen Daten wurden das Formfaktor/Frequenz-Säulendiagramm und das Länge/Formfaktor-Streuungsdiagramm erstellt, die die Figuren 4 bzw. 6 ausmachen.
Ein Vergleich zwischen den Säulendiagrammen der Figuren 3 von 4 zeigt eine deutliche Abweichung des Produkts der Erfindung (Figur 4) von der herkömmlichen geschnittenen Lamina (Figur 3). In dieser Hinsicht kann z. B. festgestellt werden, daß, was die geschnittene Lamina anbelangt, ungefähr 80 % des Stoffes - auf einer staubfreien Grundlage - einem Formfaktor von 0,5 oder weniger hatten, wohingegen 75 % des erfindungsgemäßen Produktes - auf einer staubfreien Grundlage - einen Formfaktor von 0,5 oder darüber hatten
Die deutlich andersartige Beschaffenheit der zwei Stoffe ist leicht aus den Figuren 5 und 6 zu erkennen.
Herkömmlich geschnittenes Laminamaterial einer Mischung der hinsichtlich Experiment 5 erwähnten Sorten A, B und C mit einem Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 12,5 % wurde in ein Laborbecherglas (125 ml) gegeben, ohne den Stoff im Becherglas irgendeinem Verdichtungsdruck auszusetzen. Das Becherglas wurde dann auf einer ebenen horizontalen Oberfläche umgedreht und durch vertikales Anheben desselben entfernt. Die dabei entstehende Substanz geschnittener Lamina ist wie in Figur 7 beschrieben. Wie festgestellt werden kann, beträgt der Schüttwinkel des Stoffes ungefähr 90° zur Horizontalen.
Experiment 13 wurde wiederholt, wobei ein Produkt der Erfindung verwendet wurde, das aus einer Mischung ganzer Blätter der in bezug auf Experiment 5 erwähnten Sorten A, B und C mit einem Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 12,5 % gewonnen wurde. Die dabei entstehende Substanz ist wie in Abbildung 8 beschrieben. Der Schüttwinkel beträgt ungefähr 33° zur Horizontalen.
Ein Vergleich der Figuren 7 und 8 beweist nachdrücklich die sehr unterschiedlichen Eigenschaften des konventionellen Laminamaterials und des Produktes der Erfindung.
Virginia-Laminastreifen, Burley-Laminastreifen und orientalische Laminastreifen, die mit einem Tabakmodifikationsmittel vorbehandelt wurden, sind zusammen mit dem Stiel einem Mischbehälter zugeführt worden, um ein Gemisch herzustellen, in dem die jeweiligen Anteile der vier Stoffe 44 %, 23 %, 16 % bzw. 17 % betrugen. Das Gemisch aus den vier Stoffen wurde - mit einem Zielfeuchtigkeitsgehalt von 24 % - einer Mühle vom Typ Bauer 400 zugeführt, die mit einem Scheibenabstand von 2,7 mm und einer Scheibenantriebsgeschwindigkeit von 700 U/min betrieben wurde. Das Produkt wurde bis auf einen Zielfeuchtigkeitsgehalt von 14,5% getrocknet und dann einer Zigarettenherstellungsmaschine vom Typ Molins Mk. 9.5 zugeführt, um so Zigaretten herzustellen, deren Füllstoff zu 100 % aus dem Produkt besteht.
Claims (48)
1. Verfahren zur Behandlung von Tabakblättern, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabakblattlamina und der Tabakblattstiel zusammen einer Blattzerkleinerungsvorrichtung zugeführt werden, wobei die Anordnung der Vorrichtung und die Verarbeitungsbedingungen derart beschaffen sind, daß ein Produkt entsteht, das ein Gemisch aus Laminaflocken und Stielbruchstücken ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß besagtes Produkt im wesentlichen keine weitere Zerkleinerung erfordert, bevor es in Rauchwaren verarbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Vorrichtung zugeführte Lamina und Stiele aus ganzen Blättern - wie hier zuvor definiert - bestehen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die der Vorrichtung zugeführte Lamina, zuvor von dem dazugehörigen Stiel abgetrennt wurde.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der der Vorrichtung zugeführte Blattstiel vorher von der dazugehörigen Lamina abgetrennt wurde.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt ein Schüttgut ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsgehalt eines beträchtlichen Teiles des der Vorrichtung zugeführten Tabakblattguts über dem Übergangsfeuchtigkeitsgehalt - wie hier zuvor definiert - liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das der Vorrichtung zugeführte Tabakblattgut mittels Schwerkraft zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung erste und zweite Blattzerkleinerungselemente, einen Stoffdurchflußweg zwischen und quer durch die gegenüberliegenden Seiten der besagten Elemente und betriebsfähige Antriebsmittel umfaßt, um eine relative Querbewegung zwischen besagten Elementen herbeizuführen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Elemente
scheibenförmig ist.
Ί Ί. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß besagte Flächen im wesentlichen kugelförmig sind.
Ί Ί. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß besagte Flächen im wesentlichen kugelförmig sind.
12. Verfahren nach Anspruch 9,10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente an ihren gegenüberliegenden Flächen Vorsprünge haben.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge im allgemeinen linear und mit ihren linearen Achsen horizontal zur Richtung der relativen Bewegung zwischen den Elementen angeordnet sind.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9-13, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsmittel betriebsfähig ist, um nur eines der Elemente zu betreiben.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9-13, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsmittel betriebsfähig ist, um beide Elemente zu betreiben.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9-15, dadurch gekennzeichnet, daß die relative Bewegung eine relative Drehbewegung ist.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Lamina und Blattstiel nur einmal die Vorrichtung durchlaufen.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während des Durchlaufs des Blattguts durch die Vorrichtung, Blattgut mit Niederdruckdampf in Kontakt gebracht wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluß des Blattguts zur und durch die Vorrichtung mittels Aufrechterhaltung eines verringerten Luftdrucks an der Produktausflußöffnung der Vorrichtung gefördert wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Blattgut oder ein Teil davon mit einem Tabakmodifikationsmittel behandelt wird, bevor es der Vorrichtung zugeführt wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt einem Tabakexpansionsverfahren ausgesetzt wird.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt in Rauchwaren verarbeitet wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchwaren Zigaretten sind.
24. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchwaren Zigarren sind.
25. Verfahren nach Anspruch 22, 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt einer Zigarettenherstellungsmaschine zugeführt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt keiner weiteren Partikelgrößenverkleinerung oder einer niedrigeren Stufe der weiteren Partikelgrößenverkleinerung ausgesetzt wird, bevor es der Zigarettenherstellungsmaschine zugeführt wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt mit einem anderen Zigarettenstoff gemischt wird, bevor es in Rauchwaren verarbeitet wird.
28. Rauchware aus einem Rauchmaterial, das das Produkt eines Verfahrens zur Behandlung von Tabakblattgut nach einem der Ansprüche 1 bis 21 ist.
29. Rauchware ist nach Anspruch 28 eine Zigarette.
30. Rauchware ist nach Anspruch 28 eine Zigarre.
31. Ein aus einer Mischung von Lamina- und Blattstielpartikeln bestehendes Rauchmaterial entsteht, indem Tabakblattlamina und Tabakblattstiele zusammen durch eine Blattzerkleinerungsvorrichtung gegeben werden.
32. Rauchmaterial nach Anspruch 31, wobei der Schüttwinkel nicht mehr als ungefähr 45° zur Horizontalen beträgt.
33. Rauchmaterial nach Anspruch 32, wobei der Schüttwinkel nicht mehr als ungefähr 35° zur Horizontalen beträgt.
34. Rauchmaterial nach Anspruch 31, 32 oder 33, wobei der Formfaktor der staubfreien Partikel von ungefähr 60 % oder mehr, 0,5 oder mehr beträgt.
35. Rauchmaterial nach Anspruch 34, wobei der Formfaktor der staubfreien Partikel von ungefähr 70 % oder mehr, 0,5 oder mehr beträgt.
36. Rauchmaterial nach einem der Ansprüche 31 bis 35, wobei deren Borgwaldtscher Füllfaktor kleiner als der von vergleichbarem, herkömmlichem, geschnittenem Zigarettenfüllstoff ist.
37. Rauchware besteht aus einem Rauchmaterial nach einem der Ansprüche 31 bis 36.
38. Rauchware ist nach Anspruch 37 eine Zigarette.
39. Rauchware ist nach Anspruch 37 eine Zigarre.
40. Verfahren zur Behandlung von Tabakblattgut zur Herstellung von Rauchwarenfüllstoff, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak als ganzes Blatt - wie zuvor hier erklärt - einen Weg durchläuft, der von ersten und zweiten, relativ beweglichen Mahlelementen gleichen Umfangs einer Blattzerkleinerungsvorrichtung definiert wird, und an der Einführungsöffnung des Durchgangs eingegeben wird und an der Auslaßöffnung des Durchganges, die entfernt von der Einführungsöffnung gelegen ist, ankommt, so daß an der Auslaßöffnung ein Füllstoff entsteht, der sich aus einer Mischung aus Lamina- und Blattstielpartikeln zusammensetzt.
41. Verfahren nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Auslaßöffnung am Rande der Teile gleichen Umfangs befindet.
42. Füllstoff für Rauchwaren ist Produkt eines Verfahrens nach Anspruch 40 oder 41.
43. Verfahren zur Herstellung von Rauchwaren, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff, der das Produkt des Verfahrens nach Anspruch 40 oder 41 ist, einer Zigarettenherstellungsmaschine zugeführt wird.
44. Rauchware, die Produkt des Verfahrens nach Anspruch 43 ist.
45. Rauchwarenfüllstoff, wobei der Füllstoff ein fließendes Gemisch aus Lamina- und Blattstielpartikeln ist und der Formfaktor der staubfreien Partikel dieses Gemisches von ungefähr 60 % oder mehr, 0,5 oder mehr beträgt.
46. Verfahren zur Herstellung von Rauchwaren, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff nach Anspruch 45 einer Zigarettenherstellungsmaschine zugeführt wird.
47. Rauchware, die das Produkt des Verfahrens nach Anspruch 46 ist.
48. Verfahren zur Herstellung von Zigaretten, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabakballen in einzelne Blätter - wie hier zuvor definiert - zerlegt werden und das ganze Blatt durch eine Mühle geschickt wird, so daß ein Produkt entsteht, das eine Mischung aus Laminaflocken und Stielbruchstücken ist und die Mischung einer Zigarettenherstellungsmaschine zugeführt wird.
49. Verfahren zur Behandlung von Tabakblattgut, im wesentlichen so wie in jedem der oben ausführlich beschriebenen Experimente 1 und 2 sowie 4 bis 10, um direkt ein Gemisch aus Laminaflocken und Blattbruchstücken zu erhalten.
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