DE3908937A1 - Verfahren zum herstellen von schnittabak - Google Patents
Verfahren zum herstellen von schnittabakInfo
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- A24B7/14—Feeding or control devices for tobacco-cutting apparatus
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Description
Verfahren zum Herstellen von Schnittabak aus Tabak, insbesondere
aus Tabakblättern, der in Ballen oder Teilen davon gepreßt
angeliefert wird.
Tabak wird nach der Ernte relativ stark, d.h. auf eine Rest
feuchte von etwa 8-11% getrocknet und zum Versand gewöhnlich
in quader- oder zylinderförmigen Ballen oder Paketen gepreßt,
wobei auch andere Preßformen möglich sind. Bei dem Tabak kann
es sich um reines vorentripptes Blattgut (ohne wesentliche
Rippenanteile) handeln; die vor dem Trocknen entfernten Rippen,
die getrennt weiterverarbeitet und dem Blattabak wieder zuge
mischt werden, können für sich ebenfalls in trockenem Zustand
verpreßt und versandt werden. Der gepreßte und relativ trockene
Tabak kann in dieaem Zustand auch über längere Zeit gelagert
werden.
Soll dieser relativ trockene Tabak zu Rauchprodukten, z.B.
Zigaretten, verarbeitet werden, so ist es bei den bekannten
Verarbeitungsverfahren erforderlich, die einzelnen Blätter
(oder Blattstücke) bzw. Rippen (oder Rippenstücke) in den
gepreßten Ballen wieder voneinander zu lösen und zu vereinzeln.
Da die Blätter stark aneinanderhaften und sehr trocken sind,
wodurch sie brüchig und sehr empfindlich gegen mechanische
Einwirkungen sind, muß das Lösen schonend geschehen. Die heute
überwiegend angewandte Methode des Lösens besteht darin, den
Ballen in eine Vakuumkammer zu verbringen und durch einen oder
mehrere Dorne, die in den Ballen getrieben werden, Dampf zuzu
führen, der wegen des außen herrschenden Vakuums nach außen
strömt und den Tabak erwärmt und befeuchtet, wodurch er ge
schmeidig wird, so daß die Blätter voneinander gelöst werden
können. Diese Methode, die z.B. in der US-PS 33 72 703
beschrieben ist, ist apparativ aufwendig und erfordert zusätz
lich einen beträchtlichen Energieaufwand. Anschließend an das
zum Lösen erforderliche Feuchten auf ca. 12 bis 14% Feuchte
wird der Tabak bei konventionellen Verarbeitungsanlagen auf
eine Schneidfeuchte von ca. 18 bis 23% bei Tabakblättern und
auf bis zu 30% bei Rippen hochgefeuchtet und in einem Tabak
schneider zu Schnittabak geschnitten. Hierbei wird der Tabak
bei modernen Schneidern mittels konvergierender Preßketten sehr
stark verdichtet (man spricht von einem "Tabakkuchen"), bevor
an einem Mundstück von rotierenden Messern Scheiben aus Fasern
abgeschnitten werden können. Der geschnittene Tabak muß dann
wieder abgetrocknet werden bis auf die Verarbeitungsfeuchte von
12,5 bis 13,5%, bei der er z.B. auf einer Zigarettenmaschine zu
Zigaretten verarbeitet wird.
Alle diese Verfahrensschritte vom Lösen über das Hochfeuchten
bis zu dem Rücktrocknen sind energie- und kostenaufwendig.
Durch die US-PS 47 99 501 ist es schon bekanntgeworden, anstelle
von Vakuum-Feuchtanlagen Mikrowellen zum Lösen von Tabak zu
verwenden, wobei die Haftungskräfte zwischen den Tabakteilen
durch Erwärmen mittels der Mikrowellen verringert werden, doch
werden auch bei diesem bekannten Verfahren die gelösten Tabak
blätter auf Schneidfeuchte hochgefeuchtet, so daß der Schnitt
tabak anschließend ebenfalls wieder abgetrocknet werden muß. Es
geht somit auch bei dem zuletzt erwähnten Verfahren Energie
durch das Auffeuchten und Wiederabtrocknen verloren.
In der GB-OS 21 87 632 ist ein Verfahren und eine Anlage zum
Schneiden von Tabak beschrieben, wobei Ballen von relativ
trockenem Tabak mittels Mikrowellen erwärmt und anschließend
vor dem Abkühlen einem Tabakschneider zugeführt werden. Die
Ballen (oder auch Ballenstücke davon) haben dabei die gleiche
Größe nach Breite und Höhe, wozu die meist größeren Versand
ballen erst in passende Teilstücke unterteilt werden müssen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, das
Schneiden von Tabak ohne großen Aufwand an Energie und Anlagen
durchzuführen.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Tabak
bei einer Feuchte zwischen 10% und 17% und einer Mindesttempe
ratur von Umgebungstemperatur (18°C bis 25°C) in einem Tabak
schneider geschnitten wird.
Dieses Schneiden kann derart erfolgen, daß kein vorheriges
Lösen der gepreßten Tabakteile voneinander stattfindet, sondern
daß der Tabak in Ballen oder Ballenstücken verpreßt mit seiner
Versandfeuchte und Raumtemperatur dem Tabakschneider zugeführt
wird und von diesem zu Schnittabak verarbeitet wird. Wie an
schließend noch ausgeführt wird, kann aber bei etwas erhöhter
Temperatur und/oder Feuchte der Tabak auch gelöst werden, bevor
er dem Tabakschneider zugeführt wird. Dies hat insofern Vorteile,
als der Betrieb des Tabakschneiders unproblematischer wird.
Gute Ergebnisse beim Schneiden erhält man dann, wenn der Tabak
bei einer Feuchte zwischen 11% und 16% in einem Tabakschneider
geschnitten wird. Eine sehr vorteilhafte Feuchtekondition des
Tabaks beim Schneiden besteht darin, ihm die Feuchte zu verlei
hen, die der Tabak bei der weiteren Verarbeitung in Zigaretten
maschinen aufweisen soll. Es sind dies Feuchtewerte zwischen
12,5 und 13,5%, die in Ausnahmefällen geringfügig unter- bzw.
überschritten werden können. Der Tabak läßt sich bei solchen
Feuchtewerten sehr gut direkt, also ohne das bisher für erforderlich
gehaltene Auffeuchten auf Werte zwischen 18 bis 23% Feuchte
gehalt, schneiden. Bei dieser sehr vorteilhaften Schneidfeuchte,
die im Bereich der Verarbeitungsfeuchte liegt, entfällt der
bisher erforderlich gewesene Feucht- und Trocknungsschritt.
Außerdem wird der Tabak weniger beansprucht, da Auffeucht- und
Trocknungsvorgänge entfallen, die den Tabak naturgemäß mechanisch
belasten und zu einer unerwünschten Faserverkürzung führen.
Wie schon ausgeführt, besteht eine sehr vorteilhafte Weiter
bildung der Erfindung darin, daß der Tabak als in Ballen oder
Teilen davon gepreßter Tabak dem Tabakschneider zugeführt und
ohne weitere Auffeuchtung und/oder Erwärmung zu Schnittabak
geschnitten wird. Der in Ballen oder Teilen davon gepreßte
Tabak kann allerdings vor dem Schneiden auch auf eine Temperatur
von mindestens 30°C erwärmt werden, was das Schneidergebnis
noch verbessert. Bei sehr niedrigen Feuchtewerten, also bei
geringen Versandfeuchtewerten, und Raumtemperatur oder ganz
wenig erhöhter Temperatur besteht beim Lösen der Tabakteilchen,
z.B. der Tabakblätter, voneinander die Gefahr der Tabakbeschä
digung. Unter den vorgeschilderten Bedingungen ist es daher
vorteilhaft, den Tabak in gepreßter Form, d.h. als Versand
ballen oder Stücken davon dem Tabakschneider zuzuführen. Es ist
dann für die Qualität des Schnittabaks wichtig, daß die zuge
führten Stücke etwa gleiche Abmessungen haben und den Tabak
schneider zumindest annähernd über seine Breite ausfüllen, damit
die sogenannten Preßketten, die konisch zu einem Preßkanal
divergieren, gut und gleichmäßig ausgefüllt sind. Der zu
schneidende Tabak muß also, falls die zugeführten Stücke nicht
genau den vorgenannten Bedingungen genügen, vorbereitet werden.
Eine Verbesserung in dieser Hinsicht bringt eine weitere Aus
gestaltung der Erfindung, bei der der Tabak unmittelbar nach
einem Erwärmungsvorgang einem Löseschritt unterzogen wird und
der gelöste Tabak unmittelbar nach dem Lösen einem Tabakschnei
der zugeführt wird, in dem er zu Schnittabak geschnitten wird.
Es hat sich gezeigt, daß ein ausreichendes Lösen des gepreßten
Tabaks bei viel geringeren Feuchte- und Temperaturwerten erfol
gen kann, als bisher angenommen wurde. Bei einer Versandfeuchte
von 11% kann schon bei einer Erwärmung auf 30°C ausreichend
gelöst werden, wobei die Lösequalität mit zunehmender Temperatur
besser wird. Unter dem Begriff "Lösen" des Tabaks in dem erwärm
ten Ballen oder einem Teilstück davon wird nicht verstanden,
daß alle oder die ganz überwiegende Zahl der Blätter von den
benachbarten Blättern gelöst werden müssen. Dies kann zwar der
Fall sein, doch genügt für die Erfindung, daß die Ballen soweit
aufgelöst werden, daß die Einzelblätter und/oder kleinere oder
größere Klumpen davon den Preßraum des Tabakschneiders zwischen
dessen Kette vor den Schneidmessern ausreichend homogen aus
füllen. Wenn im vorigen ausgeführt wurde, daß ein Lösen
des erwärmten Tabaks erfolgen soll, wonach der gelöste Tabak
unmittelbar dem Tabakschneider zugeführt wird, so wird darunter
verstanden, daß der Temperaturabfall während des Lösens und des
Förderns zu dem Tabakschneider nicht so groß werden darf, daß
der Tabak zu kalt in den Tabakschneider kommt, weil dann die
Tabakblätter in dem Tabakschneider durch die Preßkräfte beschä
digt werden können. Der Tabak sollte vor dem Lösen und Schneiden
daher so weit aufgewärmt werden, daß er im Tabakschneider eine
Mindesttemperatur von 30°C, möglichst aber von 40°C und
darüber aufweist. In diesem Fall ist er geschmeidig genug, um
den Preßkräften standzuhalten.
Das Erwärmen des in Ballen oder Teilen davon gepreßten Tabaks
kann vorteilhaft durch Beaufschlagung mit Mikrowellen oder
elektrischen Hochfrequenzfeldern erfolgen, wie dies in der
US-PS 47 99 501 beschrieben ist. Bei einer derartigen Erwärmung
wird der Tabak nicht gleichzeitig gefeuchtet.
Ist es erwünscht, den Tabak beim Erwärmen auch zu feuchten, wo
durch er noch geschmeidiger wird und das Lösen bei erheblich
niedrigeren Temperaturen möglich ist, so ist dies dadurch mög
lich, daß in an sich bekannter und z.B. durch die US-PS 33 72 703
beschriebener Weise durch Hohldorne Dampf in das Innere der sich
im Vakuum befindlichen Ballen geführt wird. Der nach außen in
Richtung des Vakuums strömende Dampf erwärmt und und feuchtet
dabei die Tabakblätter, so daß die Ballen entweder ohne Lösevor
gang direkt im Tabakschneider geschnitten werden werden können
die Blätter nach dem Lösen dem Tabakschneider zugeführt werden.
Ein besonders guter Kompromiß zwischen Anlagen- und Energieauf
wand und Qualität des Schnittabaks erzielt man dann, wenn der
in Ballen oder Teilen davon gepreßte Tabak auf eine Temperatur
zwischen 30°C und 60°C, vorzugsweise zwischen 40°C und 50°C
erwärmt wird, und auf eine Feuchte zwischen 13% und 15%, vor
zugsweise von 14% gefeuchtet wird. Besonders vorteilhaft ist,
wenn der Tabak dann nach dem Erwärmen und Feuchten unter zu
mindest annähernder Beibehaltung seiner Kondition zu Schnitt
tabak geschnitten wird. Auch bei der zuletzt genannten Variante
der Erfindung kann der Tabak nach dem Erwärmen und Feuchten
unter zumindest annähernder Beibehaltung seiner Kondition einem
Löseschritt unterzogen werden, wonach er anschließend ohne
wesentliche Änderung seiner Kondition in einem Tabakschneider
zu Schnittabak geschnitten wird.
Der warm und trocken den Tabakschneider verlassende Schnittabak
(Blattschnitt, Rippenschnitt, Gemisch von Blatt- und Rippen
schnitt) wird, vorzugsweise unmittelbar anschließend, d.h. vor
dem Abkühlen, gefeuchtet, was in an sich bekannter Weise in
einer Feuchttrommel geschehen kann, wie sie z.B. in der US-PS
40 54 145 oder 39 48 277 beschrieben ist. Gemäß einer besonders
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird der Schnittabak
in einem sogenannten Dämpftunnel gefeuchtet, der einen vibrie
renden Förderkanal mit Dampfeinlässen aufweist und z.B. in der
US-PS 40 04 594 oder der GB-OS 21 38 666 beschrieben ist. Die
Tabakfeuchte kann zwecks Minimierung des Energieaufwandes bis
zur Weiterverarbeitungsfeuchte (12 bis 13,5%) erhöht werden,
die der Tabak nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur hat und mit
der er in Zigarettenmaschinen weiterverarbeitet wird. Er kann
aber auch zwecks Erhöhung seiner Füllkraft auf höhere Feuchte
grade (über 20%) gefeuchtet werden, wonach er auf die Weiter
verarbeitungsfeuchte herabgetrocknet wird. Die Befeuchtung
findet vorzugsweise unmittelbar nach dem Schneiden statt, so
daß der relativ trockene, aber noch warme Schnittabak zur
Feuchteinrichtung gelangt, bevor er abgekühlt ist. Der Schnitt
tabak kann in an sich bekannter Weise mit Geschmacksstoffen,
z.B. Soße und/oder Flavour, versehen werden. Wenn es sich um
Burley-Tabak handelt, so kann die Temperatur auf Werte zum Aus
treiben des Ammoniaks erhöht werden.
Nach beendeter Behandlung können die Tabakfasern unterschied
licher Tabakarten oder -sorten, auch Blattabak und Rippentabak,
miteinander gemischt werden, wozu sich eine Anlage entsprechend
der US-PS 41 16 203 eignet.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß ein
Verfahren angegeben wird, wie in Ballen gepreßter Tabak mit
minimalem Energie- und Anlageneinsatz zu brauchbarem Schnitt
tabak verarbeitet werden kann, ohne daß die umfangreichen und
energieaufwendigen Löse-, Feucht- und Trocknungsanlagen verwen
det werden, die bisher für erforderlich gehalten wurden. Diese
Anlagen verändern den Tabak geschmacklich und reduzieren ihn in
seiner Größe.
Soll der Tabak in gelöster Form dem Tabakschneider zugeführt
werden, was für dessen Betrieb Vorteile bietet, so wird er
vorteilhaft geringfügig erwärmt und/oder aufgefeuchtet, wozu
sich preiswerte Anlagen eignen. Der Energieaufwand ist ebenfalls
dabei gering. Die Konditionierung des Tabaks zum Lösen kann mit
geringem Energieaufwand und mit einfachen Anlagen erfolgen,
weil sich herausgestellt hat, daß die Tabakblätter nicht voll
ständig voneinander gelöst werden müssen, sondern es genügt,
wenn der Tabak grob gelöst wird, damit der Preßraum des Tabak
schneiders zumindest annähernd homogen gefüllt ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
1. Roh-Burley-Tabak (Tabakblätter) mit einem Feuchtegehalt von
8,5, 11 (Versandfeuchte) und 14% wurde in gepreßtem Zustand
mit einem Tabakschneider der Anmelderin vom Typ KTH ge
schnitten. Die Temperaturen beim Schneiden betrugen ca. 20°C,
40°C und 75°C. Die Erwärmung auf 40°C und 75°C wurde
durch Beaufschlagung des Tabaks mit Mikrowellen vorgenommen.
Nach dem Schneiden wurde der Tabak auf eine Feuchte von
15,64% gefeuchtet und seine Füllkraft in einem üblichen in
der tabakverarbeitenden Industrie weitverbreiteten Borgwald-
Densimeter in mm Resthöhe ermittelt.
Im folgenden findet sich der Zusammenhang zwischen mm Resthöhe
des Borgwald-Densimeters und Schneidfeuchte bzw. Schneidtem
peratur des Tabaks:
2. Roh-Virginia-Tabak (Tabakblätter) mit einem Feuchtegehalt
von 8%, 11% (Versandfeuchte) und 13% wurde ebenfalls in
gepreßtem Zustand in einem Tabakschneider der Anmelderin vom
Typ KTH geschnitten. Die Temperaturen beim Schneiden
betrugen ebenfalls 20°C, 40°C und 75°C. Die Erwärmung auf
40°C und 75°C wurde durch Beaufschlagung des Tabaks mit
Mikrowellen vorgenommen. Nach dem Schneiden wurde der Tabak
auf eine Feuchte von 12,04% gebracht und seine Füllkraft in
mm Resthöhe ermittelt.
Im folgenden findet sich der Zusammenhang zwischen mm Resthöhe
des Borgwald-Densimeters und Schneidfeuchte bzw. Schneid
temperatur des Tabaks:
3. Gepreßter Roh-Virginia-Tabak (Tabakblätter) mit einem
Feuchtegehalt von 8,4% (Versandfeuchte) wurde von Raumtem
peratur dadurch erwärmt und gefeuchtet, daß seinem Inneren,
während er sich in einem Vakuum befand, Dampf durch einen
Hohldorn zugeleitet wurde. Der Tabak wurde mit einer Kondi
tion von ca. 65°C und 11,8°C Feuchtegehalt mittels eines
Tabakschneiders der Anmelderin vom Typ KTH geschnitten. Nach
dem Schneiden wurde der Tabak auf eine Feuchte von 13%
gebracht, die etwa der Verarbeitungsfeuchte entspricht, bei
der aus dem Tabak Zigaretten hergestellt werden. Die Rest
höhe im Borgwald-Densimeter war bei dieser Feuchte 36,31 mm.
Ein ähnlicher Härtewert wurde erreicht nachdem die Blätter
nach dem Feuchten und Erwärmen und vor dem Schneiden vonein
ander gelöst worden waren und in lockerer Formation dem
Tabakschneider zugeführt worden waren.
Eine Referenzprobe des gleichen Tabaks, die in der gleichen
Weise auf die vorgenannte Kondition von 65°C und 11,8%
Feuchte gebracht worden war, wurde zunächst einem Löseschritt
unterzogen, bei dem also die Tabakblätter voneinander
getrennt wurden. Nach dem Lösen wurde der Tabak in konventi
oneller Weise, nämlich mittels eines sogenannten Dämpf
tunnels (US-PS 40 04 584) auf 21% Feuchtegehalt hochgefeuch
tet und bei Raumtemperatur zu Tabakfasern geschnitten. Diese
Fasern wurden in einem HT-Vibrationstunnel der Anmelderin
(GB-OS 21 38 666) auf eine Temperatur von ca. 90°C erwärmt
und dabei noch geringfügig weitergefeuchtet und in einem
handelsüblichen Gleichstromtrockner auf den Weiterverarbei
tungs-Feuchtegehalt von 13% heruntergetrocknet. Die Rest
höhe im Borgwald-Densimeter betrug 34,97 mm.
Es muß betont werden, daß der Verarbeitungsprozeß der Refe
renzprobe, den die Anmelderin bisher als bestgeeigneten
vertrieben hat, gegenüber dem vorbeschriebenen Verfahren
gemäß der Erfindung drei zusätzliche Anlagenteile erfordert,
nämlich eine Vorrichtung zum Hochfeuchten von 11,8% auf ca.
21%, einen HT-Tunnel zum Erwärmen und gleichzeitigen Expan
dieren des Tabaks sowie eine Gleichstromtrocknungstrommel
zum Abtrocknen auf Verarbeitungsfeuchte von 13%. Diese zu
sätzlichen Anlagenteile sind aufwendig und erfordern beträcht
lichen Energieeinsatz. Außerdem wird der Tabak durch die
Förder- und Behandlungsvorgänge mechanisch beansprucht.
Claims (19)
1. Verfahren zum Herstellen von Schnittabak aus Tabak, insbe
sondere aus Tabakblättern, der in Ballen oder Teilen davon
gepreßt angeliefert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak
bei einer Feuchte zwischen 10% und 17% und einer Mindesttem
peratur von Umgebungstemperatur (18°C bis 25°C) in einem
Tabakschneider geschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tabak, der eine Feuchte zwischen 11% und 16% aufweist, in
einem Tabakschneider zu Schnittabak geschnitten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tabak als in Ballen oder Teilen davon gepreßter Tabak dem
Tabakschneider zugeführt und ohne Auffeuchtung und/oder Erwär
mung zu Schnittabak geschnitten wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Ballen oder Teilen
davon gepreßter Tabak auf eine Temperatur von mindestens 30°C
erwärmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tabak unmittelbar nach dem Erwärmen einem Löseschritt unter
zogen wird und daß der gelöste Tabak unmittelbar einem Tabak
schneider zugefördert wird, in dem er zu Schnittabak geschnitten
wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak auf eine
Temperatur von 40°C oder darüber erwärmt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der in Ballen oder Teilen davon
gepreßte Tabak durch Beaufschlagung mit Mikrowellen oder elek
trischen Hochfrequenzfeldern erwärmt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak beim Erwärmen zusätzlich
gefeuchtet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
in Ballen oder Teilen davon gepreßte Tabak dadurch erwärmt und
gefeuchtet wird, daß Dampf vorzugsweise durch einen Hohldorn in
das Innere der sich in einem Vakuum befindlichen Ballen gelei
tet wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der in Ballen oder Teilen
davon gepreßte Tabak auf eine Temperatur zwischen 30°C und
60°C, vorzugsweise von ca. 40°C, erwärmt und auf eine Feuchte
zwischen 13% und 15%, vorzugsweise von 14%, gebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tabak nach dem Erwärmen und Feuchten unter zumindest annähernder
Beibehaltung seiner Kondition zu Schnittabak geschnitten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tabak nach dem Erwärmen und Feuchten unter zumindest annä
hernder Beibehaltung seiner Kondition einem Löseschritt unter
zogen wird und daß der Tabak anschließend ohne wesentliche
Änderung seiner Kondition in einem Tabakschneider zu Schnitt
tabak geschnitten wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der den Tabakschneider
verlassende Schnittabak, vorzugsweise unmittelbar anschließend,
gefeuchtet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schnittabak auf Verarbeitungsfeuchte gefeuchtet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schnittabak wesentlich über die Verarbeitungsfeuchte hinaus
gefeuchtet und danach auf Verarbeitungsfeuchte zurück getrocknet
wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittabak zum Feuchten mit
Dampf beaufschlagt wird, während er einen vibrierenden Kanal
durchläuft.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittabak in einer Feucht
trommel gefeuchtet wird.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schnittabak
Geschmacksstoffe, z.B. Sauce, zugesetzt werden.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herstellen von
Tabakmischungen Fasern unterschiedlicher Arten von Schnittabak
und/oder Rippentabak miteinander gemischt werden.
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