AT411542B - Zusammensteckbare einzelteile, insbesondere für einen fussbodenbelag - Google Patents
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Description
AT 411 542 B
Die Erfindung betrifft zusammensteckbare Einzelteile, insbesondere für einen Fußbodenbelag mit einer oberen ebenen Oberfläche, einer unteren ebenen Oberfläche, mindestens einer Steckkante und mindestens einer Aufnahmekante, wobei die Steckkante eine in Längsrichtung des Einzelteils verlaufende Rippe aufweist und die Aufnahmekante zur Steckkante komplementär ist, wobei die Rippe in Richtung zur oberen ebenen Oberfläche abgewinkelt ist, und wobei oberhalb der Rippe an der Steckkante eine erste Nut zwischen der Rippe und der oberen ebenen Oberfläche vorgesehen ist und die untere Oberfläche der ersten Nut die obere Oberfläche der Rippe fortsetzt.
In den letzten Jahren hat die Verwendung von Laminatprodukten in der Bodenbelagindustrie als Ersatz oder Austausch für einen traditionellen Holzbodenbelag wegen der Haltbarkeit und Pflegeleichtigkeit der Laminatprodukte zugenommen. Die gegenwärtig erhältlichen Laminatbodenbelagprodukte weisen jedoch häufig mehrere Nachteile auf.
Viele herkömmliche Laminatbodenbelagprodukte haben Kanten, die maschinell derart bearbeitet sind, dass sie ineinander passen. Das herkömmliche Verfahren zur Herstellung solcher Kanten sieht jedoch einen Presssitz vor (in Figur 1 dargestellt). Bei Kanten mit Presssitz muss jeder Klebstoff, der in dem ausgeschnittenen Teil der Kante aufgetragen ist, beim Einsetzen der entsprechenden Kante eines benachbarten Laminatelements herausgepresst werden. Aufgrund des engen Sitzes sind jedoch beim Zusammenfügen der Laminatelemente häufig Druck und Klemmen zum Zusammenhalten der Elemente erforderlich. Wenn die Elemente verbunden werden und der Klebstoff aus der ausgeschnittenen Kante herausgepresst wird, gibt es keine Möglichkeit, die Richtung zu steuern, in die der Klebstoff austritt. Er kann entweder nach oben zu der sichtbaren Oberfläche des Bodenbelags oder nach unten zu der dem Unterboden zugewandten Oberfläche austreten. Jede dieser Möglichkeiten kann sowohl dem Erscheinungsbild als auch der Funktion des erhaltenen Bodens abträglich sein.
In der US 5,618,602 A wird ein verbesserter Laminatboden vorgeschlagen, bei dem die Rippe und die ausgeschnittenen Kanten der Laminatbodenabschnitte maschinell derart bearbeitet sind, dass ein Austrittsweg für Klebstoff von den Ausschnittskanten nach oben zu der sichtbaren Bodenfläche geschaffen wird, wogegen ausreichend Klebstoff an der Kantenoberfläche verbleibt, um die benachbarten Abschnitte miteinanderzu verbinden.
Da im wesentlichen kein Klebstoff von dem Boden des Laminatbodenbelags austreten kann, können bei dem fertigen Boden Probleme auftreten, da Wasser von unten in die Fuge, die von den Kanten gebildet wird, eintreten kann. Da bekannte Laminatbodenbeläge auf Holz-Faserplatten basieren, kann eindringendes Wasser ein Quellen verursachen und zu einem Verziehen oder zu anderen Verformungen des Bodens führen.
Zusätzlich erfordern die meisten Laminatbodenbeläge die Verwendung eines Klebstoffs, der an der Grenzfläche jedes Bodenbelagabschnitts aufgetragen wird. Bei Anwendungen mit direkter Verklebung wird Klebstoff an der Bodenfläche des Bodenbelagabschnitts angebracht, um diesen an den Unterboden zu kleben. Sobald der Klebstoff abgebunden ist, kann es äußerst schwierig sein, den fertigen Boden zu reparieren oder auszutauschen. Zusätzlich kann der fertige Boden aufgrund einer Dehnung und/oder Kontraktion innerhalb einzelner Abschnitte des Laminatbodenbelags verschiedenen Spannungen ausgesetzt sein, die zu Verformungen, einem Verziehen usw. führen, wodurch das Aussehen des Bodens beeinträchtigt wird.
Einzelteile der eingangs genannten Art sind aus der DE 33 43 601 A1 bekannt. Auch bei dem bekannten Einzelteil sind abgewinkelte Verbindungsrippen und entsprechende Nuten vorgesehen. Allerdings handelt es sich bei den bekannten Ausbildungen, um an den Verbindungskanten angesetzte Verbindungsleisten, die mit dem eigentlichen Plattenelement verbunden sind. Aufgrund der kantigen Ausführung der bekannten Ausbildung ist das Zusammenfügen der beiden Kanten insofern schwierig, als es leicht zu einem Verhacken während des Einschwenkens kommen kann, wobei zusätzlich noch zwischen der vorspringenden Rippe und der Aufnahmenut ein Spiel vorhanden sein muß, da sonst ein Zusammenfügen nur durch Einschieben der anzufügenden Platte in Längsrichtung der Verbindungselemente möglich wäre. Die scharfen Kanten verursachen zudem auch noch ein "Ecken" während des seitlichen Anfügens.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Einzelteil zur Verfügung zu stellen, der mit weiteren Einzelteilen zu einem Oberflächenbelagprodukt zusammengesteckt werden kann, der einfach zu montieren ist, nach Wunsch ohne Klebstoff montiert werden kann, leicht zu reparieren 2
AT 411 542 B und/oder auszutauschen ist und im wesentlichen wasserdicht ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Einzelteil der eingangs genannten Art, der sich dadurch kennzeichnet, daß die Rippe und die komplementäre Nut eine ebene Indexfläche in einer vorgegebenen gleichen Entfernung von der oberen ebenen Oberfläche aufweisen, wobei eine erste untere Oberfläche der Rippe einen Winkel Omikron mit einer zweiten, durch die genannte ebenen Indexfläche gebildeten ebenen Fläche bildet, wobei die Rippe ein abgerundetes freies Ende und eine erste obere Oberfläche, die von dem abgerundeten Ende ausgeht, aufweist, wobei die erste obere Oberfläche zur Ebene der Indexfläche hingeneigt ist und mit dieser einen Winkel Psi einschließt, der kleiner als der Winkel Omikron ist, wobei die genannte erste Nut eine zweite obere Oberfläche aufweist, die mit der genannten zweiten unteren Oberfläche über einen gerundeten Abschnitt verbunden ist und zur oberen Kantenfläche führt, die an die obere ebene Oberfläche angrenzt, und wobei die Steckkante eine zweite innerhalb der Indexfläche angeordnete Nut aufweist, die eine dritte obere Oberfläche besitzt, die durch die Indexfläche gebildet ist und durch einen weiteren gerundeten Abschnitt mit einer dritten unteren Oberfläche verbunden ist, die zur unteren Kantenfläche führt, die an die genannte ebene untere Oberfläche angrenzt.
Der erfindungsgemäße Einzelteil vermeidet die Nachteile des aus der DE 33 43 601 A bekannten Einzelteils, da es aufgrund der gerundeten Übergänge möglich ist, daß die anzufügende Platte unter einem Winkel so angesetzt wird, daß die Rippe mit ihrer freien Kante in die komplementäre Nut eingreift, wobei dann in weiterer Folge durch das Abwärtsschwenken des angesetzten Plattenelements die Nut auf die Rippe aufgleiten kann, wobei die Rundungsflächen teilweise als Gleitflächen dienen können, ohne daß ein "Ecken" eintritt.
Der Einzelteil gemäß der Erfindung, der zur Verwendung in Oberflächenbelägen, wie Laminatbodenbelägen, geeignet ist, weist eine obere, ebene dekorative Oberfläche, eine untere, ebene Oberfläche, mindestens eine Steckkante und mindestens eine Aufnahmekante auf, wobei die Steck- und Aufnahmekanten Profile haben, welche die Möglichkeit bieten, benachbarte Einzelteile miteinander zu verriegeln, indem ein Einzelteil an den anderen in einem Winkel herangeführt wird, der Steckteil in den Aufnahmeteil eingeführt wird und die unteren ebenen Oberflächen der beiden Einzelteile in koplanare Lage gebracht werden, wodurch eine spaltlose Fuge zwischen den Einzelteilen gebildet wird, die nach Wunsch ohne Klebstoff gebildet werden und nach Wunsch wasserdicht sein kann.
Der Einzelteil gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Oberflächenbelagprodukt mit einer Kantenkonstruktion, die auf einfache Weise ohne Werkzeug oder Klebstoff zusammengefügt und auseinandergenommen werden kann.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Einzelteil ein Oberflächenbelagprodukt, das ein im wesentlichen hydrophobes Inneres aufweist, um eine wasserdichte Fuge zwischen Abschnitten zu erhalten.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Einzelteil ein Laminatbodenbelag, der aus dem Oberflächenbelagprodukt der vorliegenden Erfindung hergestellt wird.
Der Einzelteil gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Oberflächenbelagprodukt, das als Bodenbelag, Wandbelag, Deckenbekleidung und auf gekrümmten Oberflächen verwendet werden kann.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung mit Bezug auf die Zeichnungen. Es zeigt: Fig. 1 eine herkömmliche pressgepasste Kante in einem Laminatprodukt; Fig. 2 eine Laminatbodenbelagkante gemäß der US 5,618,602 A; Fig. 3A-3C ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Oberflächenbelags, der aus Einzelteilen der vorliegenden Erfindung gebildet ist, nämlich einem Laminatbodenbelag der vorliegenden Erfindung, sowie die Art und Weise, in der die Einzelteile der vorliegenden Erfindung verbunden werden können; und Fig. 4 einen vergrößerten Teil einer bevorzugten Kantenkonstruktion gemäß der vorliegenden Erfindung.
Der Einzelteil der vorliegenden Erfindung umfasst einen mittleren Kern mit einer oberen, ebenen Oberfläche und einer unteren ebenen Oberfläche und eine Mehrzahl von Kantenflächen an seinem Umfang. Die obere Oberfläche und die untere Oberfläche können unabhängig von der oberen bzw. unteren Oberfläche des mittleren Kerns gewählt werden; eine dekorative Schicht, wie ein dekoratives Hochdrucklaminat, eine harte Deckschichtfumier oder ein hartes Deckschichtlami- 3
AT 411 542 B nat, oder jede andere herkömmliche dekorative Schicht, die an den mittleren Kern gebunden werden kann. Vorzugsweise sind sowohl die obere als auch untere Oberfläche jeweils eine dekorative Schicht, insbesondere eine dekorative Hochdrucklaminatschicht. Die obere und untere dekorative Schicht können gleich oder verschieden sein. Die dekorativen Schichten können aus einer Reihe von Materialien gebildet werden. Zu geeigneten Materialien für dekorative Schichten zählen, ohne aber darauf beschränkt zu sein, ein herkömmliches dekoratives Hochdrucklaminat (hergestellt aus Melaminformaldehyd-imprägnierten Kraftpapierschichten), Holzfurniere oder herkömmliche polymere harte Deckschichtfurniere oder -laminate. Die dekorativen Schichten können an dem Kern unter Verwendung herkömmlicher Mittel, wie Klebstoffe, oder durch Koextrusion des Kerns und der dekorativen Schichten mit oder ohne Verbindungsschicht befestigt werden.
Wenn der Kem den gesamten Einzelteil bildet, kann der Kem aus Holz, aus auf Holz basierenden Produkten, wie Faserplatten (wie Faserplatten hoher Dichte), aus polymeren Materialien usw. hergestellt werden. Zu geeigneten polymeren Materialien zählen, ohne aber darauf beschränkt zu sein, harte thermoplastische und duroplastische Werkstoffe und flexible Elastomere und Gummis.
Wenn der Einzelteil der vorliegenden Erfindung zur Bildung eines Oberflächenbelags für eine gekrümmte (entweder konkave oder konvexe) Oberfläche verwendet wird, besteht der Einzelteil vorzugsweise aus einem dieser flexiblen Materialien, um sich der gekrümmten Oberfläche anzupassen, insbesondere wenn die Oberfläche konvex ist.
Die bevorzugte Konstruktion der Steck- und Aufnahmekanten des vorliegenden Einzelteils ermöglicht eine wesentliche Drehung, wenn der daraus gebildete Oberflächenbelag auf einer konkav gekrümmten Oberfläche verwendet wird. Wenn der Einzelteil jedoch aus einem harten Holz- oder Polymerprodukt (entweder massiv, geschäumt oder laminiert) gebildet wird, weist der erhaltene Oberflächenbelag eine geringe oder keine Biegsamkeit auf, wenn er an einer konvexen Oberfläche angeordnet wird.
Der Kern des Einzelteils kann aus einer Vielzahl von Materialien gebildet werden, wie aus Holz oder aus Produkten auf Holzbasis, Kunststoffen, Metallen usw. Zum Erreichen einer maximalen Wasserundurchlässigkeit und Formstabilität über lange Zeit ist bevorzugt, den mittleren Kem aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem hydrophoben Polymer herzustellen. Zu geeigneten hydrophoben Polymeren zählen Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyolefine usw. Der Kem wird insbesondere aus einem geschäumten hydrophoben Polymer, wie einem ABS, HIPS oder Polyvinylchlorid Schaumstoff, mit einer bevorzugten Dichteverringerung von 0 bis 50%, bevorzugter mit 20 bis 40% Dichteverringerung und insbesondere etwa 30% Dichteverringerung hergestellt. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist der Begriff "Dichtverringerung" als der Prozentsatz definiert, um den die Dichte des Schaumstoffs geringer als die Dichte des ungeschäumten Polymers ist, das den Schaumstoff umfaßt.
Die Verwendung des hydrophoben Polymerschaumstoffs der vorliegenden Erfindung bietet sowohl verbesserte wasserdichte Fugeneigenschaften wie auch eine einfachere Handhabung aufgrund des geringeren Gewichts des Schaumstoffs.
Wenn der Kern aus einem polymeren Material besteht, kann der Kern durch jedes herkömmliche Verfahren gebildet werden, wie durch Formen, Gießen, Extrudieren usw., ohne aber darauf beschränkt zu sein. Wenn der Kern aus einer Faserplattenzusammensetzung besteht, kann der Kern durch jedes herkömmliche Verfahren hergestellt werden.
Wenn der Einzelteil ein massives Holzstück ist, kann der Einzelteil durch herkömmliche Holzbearbeitungstechniken hergestellt werden, solange das Kantenprofil die Anforderungen der Erfindung erfüllen kann. Das Profil der Kanten des Laminatbodenbelags der vorliegenden Erfindung kann durch Fräsen, Schneiden usw., je nach Bedarf, gebildet werden. Wenn der Kern aus einem polymeren Material besteht, kann das Profil der Kanten ferner durch Schneiden hergestellt werden oder kann durch Extrudieren des Kerns mit intakten Profilen gebildet werden.
Der Einzelteil der vorliegenden Erfindung hat eine obere ebene Oberfläche und eine untere ebene Oberfläche mit mindestens einer Steckkante und mindestens einer Aufnahmekante, wobei die mindestens eine Steckkante und die mindestens eine Aufnahmekante an einander gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind. Die Kanten werden zur Bildung eines Profils derart gebildet, dass zwei Einzelteile entlang der Steck- und Aufnahmekanten benachbarter Einzelteile verbunden werden können, wie in Fig. 3A dargestellt ist, indem an einen Einzelteil ein zweiter Einzelteil aus einem Winkel Alpha herangeführt wird, wie in Fig. 3B dargestellt ist. Mit Bezugnahme auf Fig. 3A 4
AT 411 542 B und Fig. 3B weist der die Steckkante 10 enthaltende Einzelteil eine Rippe 11 auf, die in eine entsprechende Nut 21 in einem die Aufnahmekante 20 enthaltenden Einzelteil eingesetzt wird. Sobald die Rippe 11 in der entsprechenden Nut 21 des die Aufnahmekante 20 enthaltenden Einzelteils eingesetzt ist, wird der die Aufnahmekante 10 enthaltende Einzelteil so gesenkt, dass die oberen Oberflächen der beiden Einzelteile koplanar werden und die unteren Oberflächen der beiden Einzelteile ebenso koplanar werden. Das Kantenprofil jedes Einzelteils ist in einem Muster ausgebildet, so dass bei Erreichen der endgültigen koplanaren Anordnung die Steckkante und Aufnahmekante der beiden Einzelteile eine spaltlose Fuge bilden, die verriegelt ist, wie in Fig. 3C dargestellt ist. Die Verriegelung ist ausreichend, um eine Trennung der beiden Einzelteile bei Ausübung einer Kraft auf eines oder beide Einzelteile entlang eines Vektors, der parallel zu der oberen oder unteren Oberfläche verläuft, zu verhindern.
Die Kantenprofile werden so gebildet, dass ein Annäherungswinkel Alpha von 10 bis 45 Grad, vorzugsweise 10 bis 20 Grad, insbesondere 15 bis 18 Grad erhalten wird.
Obwohl sich die Kantenprofile nicht voneinander trennen, wenn die beiden Elemente in entgegengesetzte Richtungen auseinandergezogen werden (ohne das Steckkanten- oder Aufnahmekantenprofil zu brechen), ist in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel das Kantenprofil derart geformt, dass die beiden Einzelteile auch verbunden werden können, indem die Einzelteile derart ausgerichtet werden, dass die oberen Oberflächen koplanar sind und die unteren Oberflächen koplanar sind, und die beiden Einzelteile zusammengeschoben werden, um die Steck- und Aufnahmekanten in der Position einzurasten und die spaltenlose Fuge zu bilden. Selbst dieses Ausführungsbeispiel kann jedoch aufgrund der ineinandergreifenden Form der Kantenprofile nicht durch Ziehen der Einzelteile in entgegengesetzte Richtungen auseinandergezogen werden, ohne die Steck- oder Aufnahmekante zu brechen.
Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 4 dargestellt, das zwei benachbarte Einzelteile der Erfindung für ein Laminatbodenbelagprodukt zeigt, die jeweils eine obere ebene dekorative Oberfläche 1 und eine untere ebene Oberfläche 2 haben, wobei ein Einzelteil mit einer Steckkante 10 versehen ist und der benachbarte Einzelteil mit einer Aufnahmekante 20 versehen ist. Die Steckkante 10 und Aufnahmekante 20 haben jeweils eine ebene Indexfläche 12 bzw. 22. Die beiden ebenen Indexflächen 12 und 22 haben jeweils denselben Abstand zu der ebenen dekorativen Oberfläche 1.
Die restliche Beschreibung des Kantenprofils konzentriert sich auf die Steckkante des bevorzugten Ausführungsbeispiels, wobei vorausgesetzt wird, dass die Aufnahmekante so konstruiert ist, dass sie die Eigenschaft einer einfachen Konstruktion der vorliegenden Erfindung bietet und zumindest fast vollständig exakt komplementär zu dem Steckkantenprofil ist. Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff "nahezu vollständig", dass die unteren Oberflächen der Steck- und Aufnahmekanten möglicherweise keine vollständig spaltlose Fuge bilden, wie mit dem Spalt 50 in Fig. 3C dargestellt ist. Dieser Spalt muss nicht vorhanden sein, ist aber bevorzugt, so dass ein Abrieb der Schneid Werkzeuge, die zur Bildung des Kantenprofils verwendet werden, möglich ist, der andernfalls bewirkte, dass eine perfekt sitzende Fuge allmählich die unteren ebenen Oberflächen aus der koplanaren Lage wegdrängt. Mit dem kleinen Spalt 50 im Boden der Kante können die Schneidevorrichtungen länger zwischen Wechseln verwendet werden, ohne den Sitz der Fuge nachteilig zu beeinträchtigen.
In dem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel von Fig. 4 weist die Steckkante 10 eine Rippe 11 über der ebenen Indexfläche 12 auf. Zwischen der Rippe 11 und der ebenen dekorativen Oberfläche 1 befindet sich eine Nut 13. Die Rippe 11 ist von der ebenen Indexfläche zu der Ebene, die durch die ebene dekorative Oberfläche 1 gebildet wird, derart abgewinkelt, dass eine erste untere Oberfläche 11a der Rippe 11 einen Winkel Omikron mit der ebenen Indexfläche 12 bildet. Der Winkel Omikron kann 20 bis 50 Grad, vorzugsweise 25 bis 45 Grad, insbesondere 30 bis 40 Grad betragen. Die Rippe 11 hat ein abgerundetes distales Ende 11 b und eine erste obere Oberfläche 11c der Rippe, die zu der ersten unteren Oberfläche 11a der Rippe 11 nicht parallel ist, so dass die erste obere Oberfläche 11c der Rippe 11 einen Winkel IV mit der Ebene bildet, die durch die ebene Indexfläche 12 gebildet wird. Daher ist Psi < Omikron.
Die erste obere Oberfläche 11c der Rippe 11 bildet auch eine zweite untere Oberfläche 11c der ersten Nut 13. Die erste Nut 13 hat eine zweite obere Oberfläche 13a, die mit der zweiten unteren Oberfläche 11c durch einen ersten gerundeten Ausschnitt 13b verbunden ist. Die zweite obere 5
Claims (11)
- AT 411 542 B Oberfläche 13a erstreckt sich vom ersten gerundeten Ausschnitt 13b zu einer oberen Kantenoberfläche 14. Die obere Kantenoberfläche 14 erstreckt sich von der zweiten oberen Oberfläche 13a der ersten Nut 13 zur dekorativen Oberfläche 1. Unter der ebenen Indexlinie 12 in der Steckkante befindet sich eine zweite Nut 15 mit einer dritten oberen Oberfläche, die der ebenen Indexlinie 12 entspricht. Die dritte obere Oberfläche (ebene Indexlinie 12) ist mit einer dritten unteren Oberfläche 15a durch einen zweiten abgerundeten Ausschnitt 15b verbunden. Die dritte untere Oberfläche 15a erstreckt sich bis zu einer unteren Kantenoberfläche 16, die von der dritten unteren Oberfläche 15a zu der unteren ebenen Oberfläche 2 verläuft. Die Aufnahmekante 20 weist ein Profil auf, das zu der Steckkante in dem Ausmaß komplementär ist, dass beim Verbinden eines Einzelteils mit einer Steckkante mit einem Einzelteil mit einer Aufnahmekante eine Fuge gebildet wird, die keinen Spalt von zumindest einem Punkt unter und neben der ebenen dekorativen Oberfläche 1 (entsprechend dem Schnittpunkt der oberen Kantenoberfläche 14 und der zweiten oberen Oberfläche 13a der ersten Nut 13) bis zu mindestens einem Punkt über und neben der unteren ebenen Oberfläche 2 (entsprechend dem Schnittpunkt der dritten unteren Oberfläche 15a der zweiten Nut 15 und der unteren Kantenoberfläche 16) aufweist. In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist es möglich, die ebene dekorative Oberfläche sowohl der Steck- als auch Aufnahmekante abzukanten, um eine abgewinkelte Oberfläche nach unten zu dem Punkt zu erhalten, wo die ebene dekorative Oberfläche auf den mittleren Kem trifft. Dies ergäbe eine ausgekehlte oder gekerbte Fuge beim Verbinden: benachbarter Abschnitte für einen noch dekorativeren Effekt in einem Oberflächenbelagsprodukt, insbesondere in einem Laminatbodenbelag. PATENTANSPRÜCHE: 1. Zusammensteckbare Einzelteile, insbesondere für einen Fußbodenbelag mit einer oberen ebenen Oberfläche, einer unteren ebenen Oberfläche, mindestens einer Steckkante und mindestens einer Aufnahmekante, wobei die Steckkante eine in Längsrichtung des Einzelteils verlaufende Rippe aufweist und die Aufnahmekante zur Steckkante komplementär ist, wobei die Rippe in Richtung zur oberen ebenen Oberfläche abgewinkelt ist, und wobei oberhalb der Rippe an der Steckkante eine erste Nut zwischen der Rippe und der oberen ebenen Oberfläche vorgesehen ist und die untere Oberfläche der ersten Nut die obere Oberfläche der Rippe fortsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippe (11) und die komplementäre Nut (21) eine ebene Indexfläche (12) in einer vorgegebenen gleichen Entfernung von der oberen ebenen Oberfläche (1) aufweisen, wobei eine erste untere Oberfläche (11a) der Rippe (11) einen Winkel Omikron mit einer zweiten, durch die genannte ebene Indexfläche (12) gebildeten ebenen Fläche bildet, wobei die Rippe (11) ein abgerundetes freies Ende (11b) und eine erste obere Oberfläche (11c), die von dem abgerundeten Ende (11b) ausgeht, aufweist, wobei die erste obere Oberfläche (11c) zur Ebene der Indexfläche (12) hingeneigt ist und mit dieser einen Winkel Psi einschließt, der kleiner als der Winkel Omikron ist, wobei die genannte erste Nut (13) eine zweite obere Oberfläche (13a) aufweist, die mit der genannten zweiten unteren Oberfläche über einen gerundeten Abschnitt (13b) verbunden ist und zur oberen Kantenfläche (14) führt, die an die obere ebene Oberfläche (1) angrenzt, und wobei die Steckkante eine zweite innerhalb der Indexfläche (12) angeordnete Nut (15) aufweist, die eine dritte obere Oberfläche besitzt, die durch die Indexfläche (12) gebildet ist und durch einen weiteren gerundeten Abschnitt (15b) mit einer dritten unteren Oberfläche (15a) verbunden ist, die zur unteren Kantenfläche (16) führt, die an die genannte ebene untere Oberfläche (2) angrenzt.
- 2. Einzelteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere ebene Oberfläche (1) und die untere ebene Oberfläche (2) durch Laminieren eines Deckschichtmaterials auf einen mittleren Kern gebildet werden und die mindestens eine Steckkante (10) und die mindestens eine Aufnahmekante (20) an freiliegenden Kanten des mittleren Kerns angeordnet sind.
- 3. Einzelteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Kem aus einem 6 AT 411 542 B Material besteht, das aus der Gruppe bestehend aus Faserplatte, festen polymeren Materialien und geschäumten polymeren Materialien ausgewählt ist.
- 4. Einzelteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Kern aus einem Material besteht, das aus der Gruppe bestehend aus hydrophoben Polymeren ausgewählt ist.
- 5. Einzelteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die obere ebene Oberfläche und die untere ebene Oberfläche unabhängig aus der Gruppe bestehend aus eiekorativen Hochdrucklaminaten und polymeren Deckschichtmaterialien ausgewählt sind.
- 6. Einzelteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die obere ebene Oberfläche (1) als auch die untere ebene Oberfläche (2) ein dekoratives Hochdrucklaminat sind und der mittlere Kern ein geschäumtes polymeres Material ist, wobei die obere ebene Oberfläche (1) und die untere ebene Oberfläche (2) gleich oder verschieden sein können.
- 7. Einzelteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das geschäumte polymere Material ein geschäumtes Polyvinylchlorid, Polyacrylonitril-co-butadien-co-styrol (ABS), Polyamid oder hochschlagfestes Polystyrol (HIPS) ist.
- 8. Einzelteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das geschäumte Polyvinylchlorid eine Dichteverringerung von 0 bis 50% aufweist.
- 9. Einzelteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Kantenfläche (14) senkrecht zu der oberen ebenen Oberfläche (1) liegt.
- 10. Einzelteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Kantenfläche (16) senkrecht zu der unteren ebenen Oberfläche (2) liegt.
- 11. Einzelteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Aufnahmekante (20), dessen Position der unteren Kantenfläche (16) der Steckkante entspricht, einen stumpfen Winkel mit der unteren ebenen Oberfläche (20) bildet. HIEZU 4 BLATT ZEICHNUNGEN 7
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