Vorrichtung und Verfahren zum Abführen von Druckplatten einer Druckmaschine
Die Erfindung betrifft eine als Magazin ausgebildete Vorrichtung zum Abführen (Entfernen) von Druckplatten von einem Druckplattenzylinder einer Druckmaschine, insbesondere für einen automatischen oder halbautomatischen Druckplattenwechsel/ mit einer Plattenabführeinrichtung die aktivierbare (erste) Haltemittel für die jeweilige Druckplatte aufweist.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der europäischen Patentanmeldung 0 435 410 bekannt. Sie dient der Automatisierung eines Druckplattenwechsels. Das Magazin nimmt alte, verwendete Platten auf. Zum Abführen wird die verwendete Druckplatte einendig am Druckplattenzylinder losgespannt und dann - durch entsprechende Drehung des Druckplattenzylinders - in das Magazin teilweise eingeschoben. Anschließend wird das andere Ende der Druckplatte von der Spannvorr chtung des
Druckplattenzylinders freigegeben und die gesamte Druckplatte mit der Plattenabführeinr chtung in das Magazin eingebracht. Anschließend wird dann eine neue, zu verwendende Druckplatte dem Magazin mittels der Plattenzuführeinrichtung entnommen. Dabei wird zunächst das eine Ende der Druckplatte in die entsprechende Klemmvorrichtung des Druckplattenz linders eingesteckt und dort festgeklemmt und dann - durch Drehung des Druckplattenzylinders - die Druckplatte vollständig aus dem Magazin heraus- und um die Mantelfläche des Druckplattenzylinders herumgezogen. Dann wird das andere Ende der Druckplatte eingespannt und es erfolgt ein Spannen in Umfangsri chtung. Die lattenabführeinri chtung der bekannten Vorrichtung weist mittels Kolben/Z linder-Einheit verfahrbare Saugnäpfe auf. Da der Zylinder der Kolben/Zylinder-Einheit eine der Kolbenstange entsprechende Länge aufweist und seine
Läπgserstreckung an den Bewegungsweg des Kolbens anschließt, ist eine entsprechend lange Bauform des Magazins erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einfachem Aufbau und sicherer Funktionsweise sowie kleiner Bauformen das Abführen von Druckplatten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die (ersten) Haltemittel an einem ersten Wagen angeordnet sind, der entlang einer ersten Führung etwa über die gesamte Vorrichtungslänge im Innern des Magazins verfahrbar ist. Dadurch, daß der erste Wagen etwa über die gesamte Vorri chtungs länge im Innern des Magazins verfahren werden kann, sind alte, verwendete Druckplatte vollständig in die Kassette des Magazins mit einem Arbeitsgang einziehbar. Dies wäre nicht möglich, mittels einer herkömmlichen Kolben/Zylinder-Einheit, da letztere selbst eine bestimmte Länge aufweist, die für den Verstellweg nicht zur Verfügung steht.
Die ersten Haltemittel sind vorzugsweise als aktivierbare erste Saugorgane ausgebildet.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der erste Wagen mittels einer eine Magnetkopplung aufweisenden Antriebseinrichtung verfahrbar ist. Die Magnetkopplung stellt keine starre sondern eine flexible Kopplung dar und es ist überdies möglich mit ihr den ersten Wagen über die gesamte Vorrichtungslänge zu verfahren.
Insbesondere ist vorgesehen, daß die Antriebseinr chtung ein nicht ferromagneti sches Rohr aufweist, das sich entlang der Bewegungsbahn des ersten Wagens erstreckt und das von einem ferromagnetischen, am Wagen befestigten Bauteil, insbesondere
Stahlring, längsverschi ebli ch umschlossen ist, wobei im Rohr ein von einem Druckmedium längsverfahrbarer magnetischer Kolben angeordnet ist, der mit dem ferromagnetisehen Bauteil die Magnetkopplung bildet. Wird also der magnetische Kolben durch das Druckmedium in gewünschter Weise im Rohr verschoben, so wird das erromagneti sehe Bauteil und damit der erste Wagen entlang seiner Führung mitgenommen. Die Führung besteht vorzugsweise aus zwei beabstandet zueinander liegenden Führungsteilen, insbesondere Führungsstangen. Diese verlaufen bevorzugt parallel zueinander. Die beiden Führungen sind in den Seitenbereichen des Magazins angeordnet. Die Antriebseinrichtung befindet sich vorzugsweise zwischen den beiden Führungsteilen.
Alternativ ist es jedoch auch möglich, daß eines der Führungsteile von der Antriebseinrichtung gebildet ist. Mithin befindet sich auf einer Seite des Magazins eine entsprechende Führungsstange und auf der anderen Seite das mit magnetischem Kolben versehene Rohr, wobei das ferromagneti sehe Bauteil, insbesondere der Stahlring auf dem Rohr längsverschi ebli ch lagert und insofern ebenfalls eine Führung gebildet ist.
Wie bereits erwähnt, sind die ersten Haltemittel aktivierbar (dies gilt auch für die später noch erwähnten zweiten Haltem ttel), das heißt, ihre Funktion, die Druckplatten zu halten oder nicht zu halten kann ein- und ausgeschaltet werden. Ferner umfaßt das Aktivieren jedoch auch noch die Möglichkeit, daß die Haltemittel quer zur Ebene der Druckplatten verlagerbar sind, um gegen die Oberfläche der entsprechenden Druckplatte treten zu können. Vorzugsweise sind die Haltemittel - wie bereits erwähnt - als Saugorgane ausgebildet, das heißt, sie weisen Saugnäpfe auf, die mittels einschaltbarem Unterdruck arbeiten.
Zusätzlich zu der bei allen Haltemitteln möglichen VerLagerbarkei t in Richtung quer zur Ebene der Druckplatten ist überdies zumindest eines der ersten Haltemittel selbst quer zur Ebene der Druckplatten beweglich am ersten Wagen gelagert. Mithin Läßt sich das erste Haltemittel nicht nur in Längsrichtung in Richtung auf die benachbarte Druckplatte verlängern beziehungsweise verkürzen, sondern insgesamt zusätzlich in diese Richtung verlagern. Dies erfolgt in einer oberen Stellung des Wagens mittels einer Zwangssteuerung derart, daß die vorzugsweise abgewinkelte Druckplattenhinterkante der verwendeten Druckplatte beim Einbringen in die Kassette unter eine Haltekante der Kassette gelangt. Sobald für ein Abführen einer verwendeten Druckplatte deren Hinterkante von der
Hinterkantenklemmvorrichtung des Druckplattenzylinders freigegeben und durch Rückwärtsdrehung des Druckplattenzylinders die Druckplatten teilweise in das Innere des Magazins eingeschoben wurde, wird das DruckpLattenhinterende von dem ersten Haltemittel erfaßt. Der Wagen befindet sich dabei in einer unteren Stellung. Für das Einbringen der verwendeten Druckplatte in das Innere des Magazins wird anschließend der Wagen in die erwähnte obere Stellung verfahren, wobei gleichzeitig der Druckplattenzylinder eine Rückwärtsdrehung durchführt und somit die Druckplatte von der Mantelfläche des DruckpLattenzylinders "abwickelt". Bei dem Verfahren des Wagens in die obere Stellung tritt dann die Zwangssteuerung in Funktion, die das erwähnte erste Haltemittel und damit den H nterkantenendberei ch der Druckplatte in Richtung auf die die verwendete Druckplatte aufnehmende Kassette verlagert, so daß die Druckplatte mit der abgewinkelten Hinterkante unter die erwähnte Haltekante der Kassette gelangt.
Die Zwangssteuerung ist vorzugsweise von einer Auflaufschräge gebildet, auf die ein Abtastglied zum Bewegen, insbesondere
Verschwenken, des beweglich gelagerten ersten Haltemittels auf läuft .
Ist die Hinterkante der Druckplatte bis in die geschilderte Position verfahren worden, so wird das Oruckplattenvorderende von mindestens einem, im unteren Bereich des Magazins angeordneten Niederhalter beaufschlagt und dadurch ebenfalls in die Kassette hineingedrückt. Der Niederhalter bleibt in dieser Position, während die Haltemittel die Druckplatte ein kleines Stückchen nach unten schieben, so daß auch die Druckplattenvorderkante unter eine Haltekante der Kassette gelangt. Damit ist die abzuführende Druckplatte vollständig und sicher in der Kassette aufgenommen.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß im unteren Ende des Magazins mindestens eine Führungswalze zum Einführen der verwendeten Druckplatte in die Kassette angeordnet ist. Diese Führungswalze erleichtert die Zuführung der alten, verwendeten Druckplatten in die Kassette des Magazins.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und zwar zeigt:
Fig. 1 ein Druckwerk einer Druckmaschine in schemati scher Darstellung mit einem sich in Ausgangspos tion befindlichen Magazin,
Fig. 2 das Magazin der Figur 1 in einer Mittelposition,
Fig. 3 das Magazin in Plattenwechse Iposi ti on bei der
Zuführung einer neuen, zu gebrauchenden Druckplatte zum Druckplattenzylinder der Druckmaschine,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Figur 3, wobei die Druckplatte jedoch bereits auf den Druckplattenz linder aufgespannt ist,
Fig. 5 die Rückführung des Magazins in die Ausgangsposition,
Fig. 6 das Anfahren der Mittelposition, um eine verwendete Druckplatte aufzunehmen,
Fig. 7 das Magazin in PlattenweehseIposition bei Aufnahme der verwendeten Druckplatte,
Fig. 8 eine der Figur 7 entsprechende Darstellung, wobei sich die Druckplatte jedoch bereits vollständig in einer Kassette des Magazins befindet,
Fig. 9 das Magazin wiederum in Ausgangsposition,
Fig. 10 einen Längsschnitt durch das Magazin,
Fig. 11 einen Längsschnitt durch das Magazin gemäß Figur 10, jedoch in einer anderen Ebene,
Fig. 12 ein Querschnitt durch das Magazin,
Fig. 13 eine schematische Ansicht im Längsschnitt beim
Zuführen einer verwendeten Druckplatte zum Magazin,
Fig. 14 eine der Figur 13 entsprechende Darstellung, jedoch mit weiter eingeführter Druckplatte,
Fig. 15 das Magazin im Längsschnitt mit vollständig eingeführter Druckplatte,
Fig. 16 eine der Figur 15 entsprechende Darstellung, jedoch i Zustand des Einbringens der Vorderkante der Druckplatte in eine Kassette des Magazins und
Fig. 17 einen Querschnitt durch das Magazin im Bereich einer Plattenabführeinri chtung.
Für einen automatischen oder halbautomatischen Druckplattenwechsel, das heißt, zum Abführen einer alten, verwendeten Druckplatte und nachfolgendem Zuführen einer neuen, zu verwendenden Druckplatte zum Druckplattenzylinder 1 eines Druckwerks 2 einer Druckmaschine 3 weist das Druckwerk 2 eine als Magazin 4 ausgebi ldete Vorrichtung auf. Mit dem Magazin 4, das bei einer Druckmaschine 3 mit mehreren Druckwerken 2 an jedem Druckwerk 2 der Druckmaschine 3 vorgesehen ist, kann eine neu zu verwendete Druckplatte auch nur lediglich zugeführt oder eine bereits verwendete Druckplatte lediglich abgeführt werden (Figuren 1 bis 9).
In Figur 1 befindet sich das Magazin 4 in seiner Ausgangsposition (senkrechte Position). In diesem Ruhezustand ist das Magazin 4 gegen Kippen gesichert (Verriegelung). Der normale Maschinenlauf (Druckbetrieb) ist nur in dieser unteren, vertikalen Position des Magazins 4 möglich.
Das Magazin 4 weist zwei Aufnahmeschächte 5 und 6 auf, in die jeweils eine Kassette 7 beziehungsweise 8 von oben her einschiebbar ist (Figur 1). Die Kassette 7 dient dazu, alte, in der Druckmaschine 3 bereits verwendete Druckplatten aufzunehmen. Die Kassette 7 ist derart ausgebi ldet, daß sie mehrere, zum Beispiel fünf, verwendete Druckplatten aufnehmen kann. Diese Druckplatten bilden im Innern der Kassette 7 einen Druckplattenstapel, das heißt, die einzelnen Druckplatten liegen flächig aufeinander. Die Kassette 8 dient der Aufnahme, neuer, noch zu verwendender Druckplatten. Auch sie kann mehrere, insbesondere fünf Druckplatten gleichzeitig
aufnehmen, wobei auch diese Druckplatten einander* flächig zugeordnet sind. Zum Entnehmen der verwendeten Druckplatten ist es somit lediglich erforderl ch, die Kassette 7 aus dem Aufnah eschacht 5 herauszuziehen. Außerhalb der Druckmaschine 3 kann die Kassette 8 mit neuen, noch zu verwendeten Druckplatten bestückt werden. Ist dies erfolgt, so wird die Kassette 8 in den Aufnahmeschacht 6 des Magazins 4 eingeschoben, so daß sie für ein Zuführen zum Druckplattenzylinder 1 des entsprechenden Druckwerks 2 zur Verfügung stehen.
Nachfolgend werden die einzelnen Positionen des Magazins 4 erläutert, die für ein Ab- und/oder Zuführen von Druckplatten eingenommen werden. Soll dem Druckplattenzylinder 1 eine zu verwendete Druckplatte 9 zugeführt werden, so fährt das Magazin 4 - gemäß Figur 2 - senkrecht nach oben in eine Mittelposition und verschwenkt dann - gemäß Figur 3 - in eine Schrägstellung (zum Beispiel etwa 45°). Mittels einer noch näher zu erläuternden Plattenzuführeinri chtung des Magazins 4 wird dann die zu verwendete Druckplatte 9 dem Druckplattenz linder 1 zugeführt und auf diesen aufgespannt (Figur 4). Anschließend verschwenkt das Magazin 1 dann wieder in seine vertikale Stellung und senkt dann wieder in die untere P osition (Ausgansposition) gemäß Figur 5 ab.
Nunmehr kann der Druckprozeß durchgeführt werden. Ist der Druckauftrag erledigt, so ist die Druckplatte 9 vom Druckplattenzylinder 1 zu entfernen. Hierzu hebt eine Hubvorrichtung das Magazin 4 wiederum in die Mittelposition (Figur 6). Anschließend erfolgt - gemäß Figur 7 - ein Verschwenken in die Schrägstellung und es wird - durch Ausspannen der Plattenhinterkante und Rückwärtsdrehen des Druckplattenzylinders 1 - die verwendete Druckplatte 10 teilweise in das Magazin 4 eingeschoben (Figur 7). Gemäß Figur 8 wird die verwendete Druckplatte 10 dann vollständig durch eine noch näher zu beschreibende Plattenabführeinri chtung des
Magazins 4 vollständig in die Kassette 7 eingezogen. Nunmehr verschwenkt das Magazin 4 wieder in seine senkrechte Position und senkt dann - gemäß Figur 9 - in die Ausgangsposition ab.
Selbstverständlich ist es auch möglich, daß Ab- und Zuführen von Druckplatten zu kombinieren, um einen Druckplattenwechsel herbeizuführen. Dies bedeutet, daß in der Schrägstellung zunächst eine verwendete Druckplatte 10 vom Magazin 4 aufgenommen und eine neue, zu verwendete Druckplatte dann dem Druckplattenz linder 1 zugeführt wird. Ist dies erfolgt, so schwenkt das Magazin 4 in die Vertikale zurück und senkt in die Ausgangsposit on ab.
Die Konstruktion des Magazins 4 soll nachfolgend anhand der Figuren 10 bis 12 näher erläutert werden.
Das Magazin 4 ist aus zeichentechnischen Gründen in den Figuren 10 und 11 in horizontaler Position relativ zu den Seitenrändern des Zeichnungsblattes wiedergegeben. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die in den Figuren 10 und 11 gezeigten Stellungen den Schrägstellungen gemäß der Figuren 3, 4, 7 sowie 8 entspricht.
Das Magazin 4 ist schi chtförmi g aufgebaut. Es weist eine äußere Schicht 11 auf, von der die Kassette 7 aufgenommen wird. In einer folgenden Schicht 12 ist eine der vorstehenden Kassette 7 zugeordnete Plattenabführeinri chtung 13 untergebracht. In einer folgenden Schicht 14 ist die Kassette 8 angeordnet. Eine weiter folgende Schicht 15 nimmt eine P lattenzuführeinri chtung 16 auf, die mit den Druckplatten 9 der Kassette 8 zusammenwirkt.
Die Plattenabführeinri chtung 13 weist erste Haltemittel 17 auf, die als aktivierbare erste Saugorgane 18 ausgebi ldet sind. Die Saugnäpfe 19 der ersten Saugorgane 18 lassen sich in Richtung auf die Druckplatten 10 ausfahren (in den Figuren 10
und 11 sind - der Übersichtli hkeit halber - nur jeweils eine Druckplatte 9 beziehungsweise 10 dargestellt). Die ersten Saugorgane 18 sind an einem ersten Wagen 20 angeordnet, der entlang einer ersten Führung 21 verfahrbar ist. Gemäß Figur 1 weist die Führung 21 zwei voneinander beabstandete, parallel zueinanderverlaufende Führungsteile 22 auf, die als Führungsstangen 23 ausgebildet sind. Die . Führungsstangen 23 werden von Führungsteilen 24 des ersten Wagens 20 mit geringfügigem Spiel umgriffen.
Der erste Wagen 20 ist mittels einer Antriebseinrichtung 25 entlang der ersten Führung 21 verfahrbar. Die Antriebseinrichtung 25 weist ein feststehendes, nicht ferromagnetisches Rohr 26 (zum Beispiel ein Aluminiumrohr) auf, das sich von der Ober- bis zur Unterseite des Magazins 4 erstreckt. Im Innern des Rohres 26 befindet sich ein magnetischer Kolben 27, der mittels eines Druckmediums innerhalb des Rohrs 26 hin- und herbewegbar sowie in gewünschten Stellungen positionierbar ist. Am ersten Wagen 20 befindet sich ein ferromagnetisches Bauteil 28, das als Stahlring 29 ausgebildet ist. Eine Bewegung des magnetischen Kolbens 27 hat daher die Wirkung, daß über das magnetische Feld der Stahlring 29 und damit der Wagen 20 mitgenommen wird. Aufgrund dieser Konstruktion liegt eine flexible Kopplung vor und überdies ist der Wagen aus einer ganz oben im Magazin 4 befindlichen Stellung (in Figur 10 mit durchgezogenen Linien dargestellt) in eine ganz unten liegende Stellung (in Figur 10 mit gestri helten Linien dargestellt) verfahrbar.
Gemäß Figur 17 sind beidseitig der Antriebseinrichtung 25 jeweils ein Saugorgan 18 angeordnet. Jedes Saugorgan 18 ist an einem Hebel 30 befestigt, der mittels eines Scharniers 31 in Richtung auf die Druckplatte 10 verschwenkbar ist. Die Stellung der Hebel 30 ist von einer Zwangssteuerung 32 bestimmt (siehe auch Figur 13), die von einer mit jedem Hebel 30 in Verbindung stehenden Rolle 33 gebildet ist, welche in
einer ortsfesten Führungsschiene 34 läuft. Jede Führungsschiene 34 weist im oberen Bereich des Magazins 4 eine Auf laufschräge 35 (Figur 13) auf, so daß bei sich in eine obere Stellung bewegenden Wagen 20 die Rollen 33 auf die Auf laufschrägen 35 auflaufen und dadurch die Hebel 30 und somit die Saugorgane 18 in Richtung auf die Druckplatte 10 verschwenken. Federn 115 dienen der Rückführung des Hebels 30 sowie der Auflage der Rollen 33 auf den Auf Laufschrägen 35.
Im unteren Bereich des Magazins 4 sind auf sich gegenüberliegenden Seiten betätigbare Niederhalter 36 angeordnet, die einer Beaufschlagung der Druckplatte 10 in diesem Bereich dienen. Ferner sind im unteren Bereich des Magazins 4 Führungswal zen 37, 38 und 39 angeordnet.
Nachfolgend wird die Funktion des Abführens einer verwendeten Druckplatte 10 vom Druckplattenz linder 1 in die Kassette 7 des Magazins 4 beschrieben. Hierzu wird das Magazin 4 zunächst - entsprechend der Figuren 6 und 7 - in die notwendige Schrägstellung verbracht. Anschließend öffnet sich eine Hinterkantenklemmvorrichtung 40 des Druckplattenzylinders 1 und gibt die dort eingespannte, abgewinkelte
Druckplattenhinterkante 41 frei. Aufgrund der Eigenelastizität schlägt dadurch das hintere Ende der Druckplatte 10 gegen die Führungswalze 37 (Figur 13). Anschließend erfolgt durch Rückwärtsdrehen (Pfeil 42) des Druckplattenzylinders 1 ein Einschieben der Druckplatte 10 in die Kassette 7 des Magazins 4. Die Führungswalzen 37, 38 und 39 helfen beim Einführen des Hinterkantenendes der Druckplatte 10. Führungsschienen 116 können angeordnet sein, die in Aussparungen der Druckplattenhinterkante 41 gleiten. Dieses Einführen ist in der Figur 13 mit gepunkteter Linie und in Figur 14 mit ausgezeichneter Linie dargestellt. Ist die Druckplatte 10 etwa zu einem Drittel in das Magazin 4 hineingefahren worden, so werden die Saugorgane 18 des sich in unterster Position innerhalb des Magazins 4 befindlichen Wagens 20 aktiviert, das
heißt, die Saugnäpfe 19 bewegen sich in Richtung auf die zu haltende Druckplatte 10 und saugen sich an der Druckplatte 10 fest. Nunmehr verfährt der Wagen 20 unter gleichzeitigem weiteren Rückwärtsdrehen des Druckplattenzylinders 1 in seine obere Stellung, wodurch die Druckplatte 10 vollständig in das Magazin 4 hineingezogen wird. Hierbei wird auch die Vorderkante 44 der Druckplatte 10 entklemmt. Gelangt der Wagen 20 in den oberen Endbereich des Magazin s 4, so laufen die Rollen 33 auf die Auf laufschrägen 35 auf und verschwenken die Hebel 30, so daß - gemäß Figur 15 - die abgewinkelte Druckplattenhinterkante 41 unter eine Haltekante 43 der Kassette 7 gelangt. Anschließend drücken die Niederhalter 36 die Druckplatte 10 im Bereich ihrer Vorderkante 44 nieder (Figur 16), so daß die Vorderkante 44 tiefer als eine Haltekante 45 der Kassette 7 zu liegen kommt. Durch Schwerkraft und/oder durch Verlagerung des Wagens 20 wird dann die Vorderkante 44 durch Herunterziehen der Druckplatte 10 unter die Haltekante 45 verbracht. Damit ist die Druckplatte 10 sicher in der Kassette 7 angeordnet. Insbesondere dann, wenn mehrere bereits verwendete Druckplatten 10 in der Kassette 7 untergebracht werden sollen, ist es bei den zuletzt eingebrachten Druckplatten 10 erforderlich, diese mittels des Wagens 20 herunterzuziehen und durch die Niederhalter 36 zu halten, damit sie unter die Haltekante 45 gelangen, da aufgrund relativ großer Spannungen am Druckplattenanfang die Schwerkraft allein nicht mehr ausreicht, die Druckplatten 10 in diese Lage zu versetzen.
Die Entnahme der verwendeten Druckplatten 10 aus dem Magazin 4 erfolgt auf einfache Weise dadurch, daß die Kassette 7 aus dem zugeordneten Aufnahmeschacht 5 herausgezogen wird.
Bereits hier sei schon auf eine Besonderheit der Kassette 8 eingegangen, die die neuen, noch zu verwendenden Druckplatten 9 enthält, obgleich auf die Entnahme der Druckplatten 9 aus der Kassette 8 erst später eingegangen wird. Befinden sich
mehrere Druckplatten 9 aufeinander gestapelt innerhalb der Kassette 8, so ist es bei einer Entnahme der obersten Druckplatte 9 möglich, daß sich zur folgenden Druckplatte 9 ein Vakuum bildet. Dies kann dazu führen, daß versehentlich zwei Druckplatten gleichzeitig entnommen werden, weil diese "aneinanderkleben" . Um dies zu verhindern, wird eine spezielle Entnahmetechnik durchgeführt, auf die nachstehend noch näher eingegangen wird, und überdies ist es möglich Abstandshalter zwischen den einzelnen Druckplatten 9 anzubringen, so daß die Ausbildung eines Vakuums verhindert wird. Die Abstandshalter sind vorzugsweise als Kunststoffzungen ausgebildet. Sie lassen sich bevorzugt in einem Rastsitz der Randbereiche einklipsen. Beim Bestücken einer Kassette 8 werden also zunächst Abstandshalter eingeklipst, bevor auf eine bereits in der Kassette 8 befindliche Druckplatte 9 eine weitere Druckplatte 9 gelegt wird. Die Abstandshalter sind so flexibel, daß sie bei der Entnahme der darunterliegenden Druckplatte ausweichen.
Soll nach dem Abführen einer Druckplatte 10 sogleich eine neue, noch zu verwendende Druckplatte 9 auf den Druckplattenzylinder 1 aufgespannt werden, so verbleibt das Magazin 4 in seiner Schrägstellung und es wird der Kassette 8 eine neue Druckplatte 9 entnommen. Dies erfolgt mittels der Plattenzuführeinri chtung 16. Um mittels der
P lattenzuführeinri chtung 16 dem Druckplattenzylinder 1 eine Druckplatte 9 aus der Kassette 8 zuzuleiten, befindet sich das Magazin 4 - wie bereits erwähnt - in seiner Schrägstellung, in de r sich Abstützrol len 52 an dem Druckplattenzylinder 1 zugeordneten Schmitzringen 53 abstützen. Die P lattenzuführei nri chtung 16 weist an einem zweiten Wagen 54 zweite Haltemittel 55 auf, die ebenfalls als aktivierbare Saugorgane 56 (zweite Saugorgane) ausgebildet sind. Die Saugorgane sind - gemäß der Figuren 10 und 12 - jeweils zu viert in einer Reihe beabstandet zueinander angeordnet, wobei drei Reihen am zweiten Wagen 54 ausgebildet sind. Es kann auch vorgesehen sein, die untere, dem Druckplattenzylinder 1 am
nächsten kommende Reihe von Saugorgangen 56 mit vier Saugorganen 56 auszustatten und die übrigen Reihen mit jeweils drei. Die in der unteren, dem Druckplattenzylinder 1 zugeordneten Reihe angeordneten Saugorgane 56 sind an Hebeln 57 befestigt, die um Achsen 58 verschwenkbar sind. Zur Betätigung der Hebel 57 sind Druckzylinder 59 vorgesehen; ferner werden die Hebel 57 von einer Feder 60 beau schlagt. Im oberen Bereich des Magazins 4 ist ein vorzugsweise optisch arbeitender Sensor 61 angeordnet, der die Stellung der zugehörigen Druckplatte 9, insbesondere deren Stellung der Hinterkante 41 überwacht. Zwischen der oberen und der mittleren Saugorganreihe ist eine aktivierbare Niederdrückvorrichtung 62 zur Beaufschlagung der Druckplatten 9 angeordnet. Ferner weist das Magazin 4 an seinem unteren Ende ein verlagerbares Andrückelement 63 auf, das als radial zum Druckplattenzylinder 1 verlagerbare Andruckrolle 64 ausgebi Idet ist.
Der zweite Wagen 54 ist mittels einer
Kolben/Zylinder-Einheit 65 entlang einer zweiten Führung 66 (Figur 12) verfahrbar. Die zweite Führung wird von feststehenden Profilschienen 67 gebildet, in denen Führungsrollen 68 des Wagens 54 Laufen.
Für das Zuführen einer Druckplatte 9 können zunächst die untersten, dem DruckpLattenzylinder 1 zugeordneten Saugorgane 56 in Funktion treten, wobei sich die Hebel 57 in ihrer nicht ausgelenkten Stellung befinden. Danach werden die Saugorgane 56 der mittleren Saugerreihe und anschließend die Saugorgane 56 der oberen Saugerreihe aktiv. Eine andere Reihenfolge, beispielsweise zuerst die mittleren Sauger und dann die am Rand liegenden, ist denkba.r. Durch das nicht gleichzeitig erfolgende, sondern nacheinander durchgeführte Aktivieren der Saugorganreihen, wird die zu oberst liegende, neue Druckplatte 9 so angehoben, daß sich zur darunter befindlichen weiteren Druckplatte 9 kein oder nur ein sehr
geringes Vakuum bildet. Damit ist sichergestellt daß nur eine Druckplatte 9 angehoben wird. Im übrigen können die zuvor erwähnten Abstandshalter (Kunststoffzungen) zwischen den einzelnen Druckplatten 9 angeordnet sein, was zusätzlich der Bildung eines Vakuums entgegenwirkt. Ist die Druckplatte 9 angehoben, so wird der Wagen 54 mittels der Kolben/Zylinder-Einheit 65 in Richtung des
Druckplattenzylinders 1 geschoben. Dabei tritt die Vorderkante 44 der Druckplatte 9 in die Vorderkantenklemmvorrichtung 69 des Druckplattenzylinders 1, welcher zuvor entsprechend positioniert wurde. Beim oben geschilderten Vorfahren des Wagens 54 gleitet die abgewinkelte Druckplattenhinterkante 41 unter dem Sensor 61 hindurch, der die ordnungsgemäße Beförderung der Druckplatte 9 registriert. Während des Transports des Wagens 54 wird ein Bypaß in der Luftversorgung der Sauger der Saugorgane 56 aktiviert, da eine starke Saugluft nur zum Ansaugen der Druckplatte 9 notwendig ist. Nachdem der Wagen 54 nahezu seine dem Druckplattenzylinder 1 zugewandte äußerste Position erreicht hat, werden die Sauger der untersten und mittleren Reihe der Saugorgane 56 drucklos oder nur mit schwachem Unterdruck beaufschlagt; die Druckplatte 9 wird also nur von der obersten Saugerreihe gehalten. Dies hat den Zweck, daß sich die Druckplatte 9 besser ausrichten kann. Es erfolgt dann das Schließen der Vorderkantenklemmvorrichtung 69, so daß die Vorderkante 44 der Druckplatte 9 fest eingespannt wird. Anschließend dreht sich der Druckplattenz linder 1 in Vorwärtsr chtung und zieht dabei die Druckplatte 9 auf seine Mantelfläche auf. Die Saugorgane sind durch den Bypass nur mit schwachem Unterdruck beaufschlagt, so daß sie die Druckplatte noch ^halten, sich diese jedoch auf den Saugorganen durch die Drehung des Plattenzylinders verschieben läßt. Vor dem Passieren der beiden oberen Saugerreihen durch die Druckplattenhinterkante werden diese jeweils drucklos und Bügel 70 sorgen für das kollisionsfreie Vorbeigleiten der abgewinkelten Hinterkante an den Saugorganen. Durch ihre Nähe zum Druckplattenzylinder 1
ist die Druckplatte 9 im Bereich der unteren Reihe der Saugorgane 56 relativ starr, so daß zum Passieren der abgewinkelten Druckplattenhinterkante 41 ein Hebel 57, der als Platte mit Scharnier ausgebildet ist und auf dem die gesamte Saugerreihe angeordnet ist, oder mehrere Hebel 57 in ihre in der Figur 10 wiedergegebene Stellung mittels eines oder mehrerer Zylinder 59 verschwenkt werden, so daß die Druckplattenhinterkante 41 einwandfrei die Saugerreihe passieren kann. Anschließend wird die Andruckrolle 64 radial in Richtung auf den Druckplattenz linder 1 bewegt, wodurch die abgewinkelte Druckplattenhinterkante 41 in die Hinterkantenklemmvorrichtung 40 des Druckplattenzylinders 1 hineingedrückt wird. Die Hinterkantenklemmvorrichtung 40 schließt sich und spannt anschließend die Druckplatte durch entsprechende Verlagerung in U fangsr chtung des Druckplattenzylinders 1. Danach bewegt sich der Wagen 54 in seine Ursprungsstellung zurück, um zum gegebenen Zeitpunkt die nächste Druckplatte 9 zu erfassen.
Die Vorrichtung bewegt sich in ihre Ausgangsstellung zurück, indem die Zylinder 59 drucklos werden, so daß die Federn 60 dafür sorgen können, daß der oder die Hebel 57 in ihre Ursprungsstellung zurück gehen. Anschließend tritt dann die Niederdrückvorrichtung 62 in Aktion, die dafür sorgt, daß die verbleibenden Druckplatten 9 sauber in der Kassette 8 verbleiben und nicht herauskippen können, insbesondere wenn das Magazin 4 in seine vertikale Stellung zurückgeschwenkt ui rd.
Die Figur 10 zeigt, daß der oberen und der mittleren Reihe der Saugorgane 56 elastische Bügel 70 zugeordnet sind. Die Elastizität der Bügel 70 erlaubt das Ansaugen der zu verwendenden Druckplatte 9, das heißt, die Bügel 70 treten bei diesem Vorgang nicht störend in Erscheinung. Sobald die Saugorgane 56 keinen Unterdruck mehr aufweisen und insofern bei der Plattenzuführung die Druckplattenhinterkante 41 an den
Saugorganen 56 vorbeig leitet, sorgen die Bügel 70* dafür, daß die abgewinkelte Druckplattenhinterkante 41 sich nicht an den Saugern der Saugorgane 56 verfängt.