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Vorliegende Erfindung betrifft einen Plattenwechsler einer Druckmaschine.
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In
EP 0 603 245 B1 ist ein Plattenwechsler beschrieben, der einen Wagen zum Zuführen einer Druckplatte umfasst. Der Wagen weist Haltemittel zum Halten der Druckplatte auf, die als Saugorgane ausgebildet sind. Dieser Plattenwechsler ist zum Wechseln einer Flexodruckplatte schlecht geeignet. Im Gegensatz zu glatten Offsetdruckplatten haben Flexodruckplatten ein Oberflächenrelief (Flexorelief), welches das Druckbild bestimmt. Beim Aufsetzen der Saugorgane auf dieses Relief ist aufgrund von dessen Unebenheit eine luftdichte Verbindung zwischen Saugorgan und Platte nicht möglich und Fehlluftansaugung nicht vermeidbar. Es ist anzunehmen, dass in vielen Fällen die Fehlluft so groß ist, dass ein Halten der Platten mit den Saugorganen praktisch nicht möglich ist.
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In
DE 10 2012 014 806 A1 ist ein Plattenwechsler beschrieben, der eine am Gehäuse des Plattenwechslers angeordnete, stationäre Transportrolle und eine am Ende eines Hebels angeordnete, schwenkbare Transportrolle aufweist. Beim Fördern der Platte vom Plattenzylinder weg wird die schwenkbare Transportrolle an die stationäre Transportrolle angestellt und die Platte zwischen den beiden rotierenden Transportrollen eingeklemmt. Die Umfangsflächen der Transportrollen sind der Natur von Rollen entsprechend unendlich lang und bilden rotierende Klemmflächen. Es sind also zwei rotierende, unendliche Klemmflächen vorhanden, zwischen denen die Platte eingeklemmt wird. Auch dieser Plattenwechsler ist zum Wechseln einer Flexodruckplatte schlecht geeignet. Häufig weist das Oberflächenrelief der Flexodruckplatte sehr filigrane Vorsprünge oder Spitzen auf, um feine Bildelemente, z. B. Punkte, drucken zu können. Es besteht die Gefahr, dass aufgrund des Rollenschlupfes die Spitzen des Flexoreliefs abgerieben werden. Durch diese Beschädigungen kann die Platte unbrauchbar werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plattenwechsler zu schaffen, der für Flexodruckplatten gut geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Plattenwechsler einer Druckmaschine gelöst, der eine Klemmeinrichtung umfasst, die eine in einer Transportrichtung der Platte endliche, erste Klemmfläche und eine zweite Klemmfläche aufweist, wobei die Platte zwischen der ersten Klemmfläche und der zweiten Klemmfläche einklemmbar ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Plattenwechsler besteht weder das Problem der Fehlluftansaugung noch das Problem des Reliefabriebs. Dieser Plattenwechsler ist für Platten mit einem empfindlichen Oberflächenrelief bestens geeignet, z. B. für Flexodruckplatten, die in einem Lackierwerk als Lackierplatte für Spot-Lackierungen oder in einem Flexodruckwerk eingesetzt werden. Der erfindungsgemäße Plattenwechsler ist vorzugsweise Bestandteil eines Lackierwerkes oder eines Flexodruckwerkes. Ein Zusatzvorteil ist, dass die Klemmeinrichtung des erfindungsgemäßen Plattenwechslers auch für glatte Offsetdruckplatten geeignet ist, so dass der Plattenwechsler auch als Bestandteil eines Offsetdruckwerks verwendet werden kann. Für die Offsetdruckwerke und für das Lackierwerk (Flexodruckwerk) können somit bauartgleiche Plattenwechsler eingesetzt werden, wodurch die Herstellkosten reduziert werden können.
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Es sind verschiedene Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Plattenwechslers möglich.
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Bei einer Weiterbildung ist die Klemmeinrichtung Bestandteil eines Transportschlittens, der in besagte Transportrichtung verfahrbar ist. Hierbei bildet die Klemmeinrichtung eine Halteeinrichtung, mittels welcher der Transportschlitten die Platte festhält, während er sie in die Transportrichtung zum Plattenzylinder transportiert. Vorzugsweise ist die Klemmeinrichtung innerhalb des Transportschlittens derart platziert, dass der Angriffspunkt (Klemmstelle) der Klemmeinrichtung in einem Abschnitt der Platte liegt, welcher während des Transports der Platte zu dem Plattenzylinder das in besagter Transportrichtung vorderste Viertel der Platte bildet.
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Bei einer Weiterbildung umfasst die Klemmeinrichtung einen Klemmstempel, an welchem die erste Klemmfläche ausgebildet ist. Der Klemmstempel ist in eine Verstellrichtung linear verschiebbar gelagert, welche relativ zu der Transportrichtung und der Transportebene der Platte senkrecht ist. Durch das Verschieben des Klemmstempels in die Verstellrichtung wird der Klemmstempel in eine Klemmstellung gebracht, in der die Platte zwischen der ersten Klemmfläche und der zweiten Klemmfläche eingeklemmt ist. Der Klemmstempel kann beim Einklemmen durch eine Feder in die Klemmstellung verschoben werden und beim Lösen der Klemmung durch einen Aktor aus der Klemmstellung zurückverschoben werden, wobei Letzteres gegen die Wirkung der Feder erfolgt. Der Aktor ist ein Arbeitszylinder, vorzugsweise ein Pneumatikzylinder. Die zweite Klemmfläche kann an einer ebenen Klemmauflage ausgebildet sein, die mit dem Klemmstempel in dessen Verstellrichtung fluchtend platziert ist. Die an der ebenen Klemmauflage ausgebildete, zweite Klemmfläche ist ebenso wie die erste Klemmfläche eine endliche Klemmfläche, also keine Umfangsfläche einer Rolle.
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Bei einer Weiterbildung umfasst der Plattenwechsler einen Aktor oder Motor, z. B. einen Elektromotor, und ein Getriebe. Der Motor treibt über das Getriebe den Transportschlitten an, um diesen in die Transportrichtung und wieder zurück zu bewegen. Das Getriebe kann ein Riemengetriebe, z. B. ein Keilriemengetriebe, oder ein Getriebe mit verzahnten Getriebegliedern, z. B. ein Zahnradgetriebe oder ein Zahnstangengetriebe, sein. Vorzugsweise ist das Getriebe ein Zahnriemengetriebe und somit sowohl ein Riemengetriebe als auch ein Getriebe mit verzahnten Getriebegliedern. Das Zahnriemengetriebe umfasst als verzahnte Getriebeglieder den Zahnriemen und verzahnte Riemenräder.
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Weiterbildungen ergeben sich auch aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung, worin zeigt:
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1 eine Druckmaschine,
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2 ein Lackierwerk der Druckmaschine,
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3 einen Plattenzylinder und einen Plattenwechsler des Lackierwerks, mit einer Plattenleiteinrichtung des Plattenwechslers,
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4a die Plattenleiteinrichtung aus der Blickrichtung BR (vgl. 3),
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4b eine Modifikation der Plattenleiteinrichtung,
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5 einen Transportschlitten der Plattenleiteinrichtung, mit einer Klemmeinrichtung des Transportschlittens,
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6 die Klemmeinrichtung des Transportschlittens als Einzelheit,
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7 eine Antriebseinrichtung für den Transportschlitten,
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8 eine Registereinrichtung für die Platte an dem Plattenwechsler und eine Registereinrichtung an dem Plattenzylinder,
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9a–9d eine Abfolge von Verstellungen der Platte mittels des Transportschlittens relativ zu der Registereinrichtung des Plattenwechslers und
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10 ein Multifunktionselement mit Leit- und Schutzfunktionen.
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1 zeigt eine Druckmaschine 1 mit Offsetdruckwerken und einem Flexodruckwerk als Lackierwerk 48. Die Druckmaschine ist eine Bogendruckmaschine mit einem Anleger und einem Ausleger, die nicht mit gezeichnet sind.
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2 zeigt, dass das Lackierwerk 48 einen Plattenzylinder 2 und einen Plattenwechsler 5 zum Wechseln einer Platte 4 hat. Die Platte 4 ist eine Flexodruckplatte für Spot-Lackierungen. Im Druckbetrieb rollt auf der Platte 4 eine Walze 42, die eine Auftragswalze und auch eine Rasterwalze ist.
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3 zeigt, dass der Plattenwechsler 5 eine Plattenleiteinrichtung 14 und einen Plattenschacht 5 hat, der vertikal verläuft. Die Plattenleiteinrichtung 14 ist in einem Gelenk 13 gelagert und ausklappbar. In der Plattenleiteinrichtung 14 ist ein Transportschlitten 6 verschiebbar gelagert. Die Plattenleiteinrichtung 14 wird um das Gelenk 13 geschwenkt, um sie in eine Zuführposition 46 (vgl. 4) zu verstellen. In der Zuführposition 46 hat die Plattenleiteinrichtung 14 eine etwa horizontale Lage. Der Transportschlitten 6 wird aus der Plattenleiteinrichtung 14 ausgefahren, um ihn in die Zuführposition 46 zu bringen. Dabei laufen Rollen 8, die der Transportschlitten 6 an seinem vorderen Ende trägt, auf Führungen 7. Die Führungen 7 haben jeweils einen ansteigenden Abschnitt (sog. Rampe) und sind an dem Plattenzylinder 2 befestigt. Die Führungen 7 bewirken beim Positionieren, dass die Plattenleiteinrichtung 14 zusammen mit dem darin gelagerten Transportschlitten 6 geringfügig um das Gelenk 13 geschwenkt wird.
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4a zeigt, dass die Rollen 8 an Vorderanschlägen oder Frontalanschlägen 9 anliegen, die den Ausfahrweg des Transportschlittens 6 begrenzen und an dem Plattenzylinder 2 befestigt sind. Man kann den Plattenzylinder 2 mit Bezug auf seine geometrische Zylinder-Rotationsachse 45 in zwei imaginäre Axialabschnitte unterteilen, von denen der eine die zur Bedienungsseite der Druckmaschine 1 hin gelegene Zylinderhälfte ist und der andere die zur Antriebsseite hin gelegene. Der eine Axialabschnitt wird als bedienungsseitiger Abschnitt 10 bezeichnet und der andere als antriebsseitiger Abschnitt 11. In dem bedienungsseitigen Abschnitt 10 befinden sich die eine Führung 7 und der eine Frontalanschlag 9 und in dem antriebsseitigen Abschnitt 11 befinden sich die andere Führung 7 und der andere Frontalanschlag 9. Geometrische Rotationsachsen der Rollen 8 fluchten miteinander und sind parallel mit der Zylinder-Rotationsachse 45. Die Plattenleiteinrichtung 14 wird bei ihrer Verstellung in die Zuführposition 46 durch Seitenanschläge oder Lateralanschläge 47 seitlich ausgerichtet und bezüglich des Plattenzylinders 2 zentriert. Die Lateralanschläge 47 sind Rollen mit miteinander parallelen und zur Zylinder-Rotationsachse 45 senkrechten geometrischen Rollen-Rotationsachsen 49. In der Zuführposition 46 befindet sich die Plattenleiteinrichtung 14 zwischen den beiden Lateralanschlägen 47, die an einem Maschinengestell befestigt sind.
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4b zeigt eine Modifikation, bei der die Lateralanschläge 47 nicht als zylinderexterne Rollen, sondern als zylinderinterne Messringe ausgebildet sind. Rundkopf-Stifte, die mit den Rollen 8 des Transportschlittens 6 koaxial sind und an letzterem befestigt sind, schlagen an den einander zugewandten Seitenflächen der beiden Messringe des Plattenzylinders 2 an, um die Plattenleiteinrichtung 14 seitlich auszurichten.
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5 zeigt, dass der Transportschlitten 6 die Platte 4 in eine Transportrichtung 16 zum Plattenzylinder 2 hin transportiert und dabei mittels einer integrierten Halteeinrichtung festhält. Die Halteeinrichtung ist eine Klemmeinrichtung 17, die eine erste Klemmfläche 19 an einem Klemmstempel 18 und eine zweite Klemmfläche 20 hat. An dem Plattenzylinder 2 ist eine Klemmeinrichtung 3 angeordnet, in welche die Platte 4 durch die Plattenleiteinrichtung 14 geleitet wird. Der Transportschlitten 6 schiebt die Vorderkante der Platte 4 in die Klemmeinrichtung 3 des Plattenzylinders 4 hinein.
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Der Plattenzylinder 2 hat zum Festhalten der Hinterkante der Platte 4 eine weitere Klemmeinrichtung, die nicht mit gezeichnet ist.
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6 zeigt, dass beim Einklemmen der Platte 4 zwischen den beiden Klemmflächen 19, 20 die erste Klemmfläche 19 durch eine Feder 21 belastet wird, welche die Klemmkraft erzeugt. Der Klemmstempel 18 wird beim Einklemmen durch die Feder 21 zur zweiten Klemmfläche 20 hin gedrückt und beim Lösen der Klemmung durch einen Aktor 22 gegen die Wirkung der Feder 21 eingefahren. Der Aktor 22 ist ein pneumatischer Arbeitszylinder. Die beiden Klemmflächen 19, 20 weisen jeweils eine in die Transportrichtung 16 gesehen endliche Erstreckung auf, die in 5 mit einem Maßpfeil dargestellt ist.
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7 zeigt, dass die Verfahrbewegung des Transportschlittens 6 in die Transportrichtung 16 und in Gegenrichtung durch einen elektrischen Motor 23 über ein Getriebe 24 angetrieben wird. Der Motor 23 und das Getriebe 24 sind in der Plattenleiteinrichtung 14 angeordnet. Das Getriebe 24 ist ein Zugmittelgetriebe und hat als Getriebeglieder einen Zahnriemen 26 und von diesem umschlungene Riemenräder 25. Der Motor 23 kann indirekt über Zwischenglieder oder, wie dargestellt, direkt eines der Riemenräder 25 antreiben. Der Transportschlitten 6 ist an dem Zahnriemen 26 befestigt und in einer Linearführung geführt, die nicht mit gezeichnet ist.
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8 zeigt, dass die Platte 4 in ihrer Vorderkante zwei Registerstanzungen (sog. Passlöcher) 28 hat, in welche ein Satz erster Registerstifte (sog. Passbolzen) 29 eingreifen kann. Die ersten Registerstifte 29 sind in dem Plattenschacht 12 befestigt (vgl. 3). Ein Satz zweiter Registerstifte 30 ist an der Klemmeinrichtung 3 des Plattenzylinders 2 befestigt und greift in die Registerstanzungen 28 ein, wenn die Platte 4 in der Klemmeinrichtung 3 eingeklemmt ist. Der Durchmesser der zweiten Registerstifte 30 ist etwas kleiner als der Durchmesser der ersten Registerstifte 29. Beispielsweise beträgt der Durchmesser der ersten Registerstifte 29 zehn Millimeter und der Durchmesser der zweiten Registerstifte 30 neun Millimeter, wobei die Durchmesserdifferenz 1 Millimeter und somit 10% beträgt. Die Durchmesserdifferenz kann 5% bis 20% betragen.
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Im störungsfreien Betrieb greifen die zweiten Registerstifte 30 im losen Eingriff ohne Kontakt mit der Platte 4 in die Registerstanzungen 28 ein und wird die registergenaue Position der Platte 4 relativ zur Klemmeinrichtung 3 durch das Zusammenwirken der ersten Registerstifte 29 mit der Klemmeinrichtung 17, dem Transportschlitten 6 und den Anschlägen 9, 47 gewährleistet. Bei Störungen (Positionierungenauigkeiten) und manueller Plattenanlage kommen die zweiten Registerstifte 30 in Kontakt mit der Platte und bewirken die zweiten Registerstifte 30 eine Grobregisterung der Platte 4, deren Feinregisterung mittels einer Registereinstelleinrichtung des Plattenzylinders 2 erfolgt, nachdem die Platte 4 festgeklemmt worden ist.
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9a zeigt, dass die ersten Registerstifte 29 in die Registerstanzungen 28 eingreifen, wenn die Plattenleiteinrichtung 14 in den Plattenschacht 12 eingeklappt ist und sich in ihrer Vertikalposition befindet. Hierbei liegen die ersten Registerstifte 29 an Mittelabschnitten der u-förmigen Ränder der Registerstanzungen 28 an.
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Der Mittelabschnitt der einen Registerstanzung 28 ist gerade und der Mittelabschnitt der anderen Registerstanzung 28 ist halbkreisförmig, was in 8 erkennbar ist, und beide Mittelabschnitte liegen jeweils zwischen zwei miteinander parallelen Seitenabschnitten des Randes der jeweiligen Registerstanzung 28. In diesem registergenauen Zustand der Platte 4 wird die Klemmeinrichtung 17 des Transportschlittens 6 geschlossen und die Platte 4 darin eingeklemmt.
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9b zeigt, dass der Transportschlitten 6 mit der eingeklemmten Platte 4 eine Rückwärtsbewegung in eine erste Richtung 31 ausführt, wobei er in der noch vertikalen Plattenleiteinrichtung 14 nach oben verfährt. Dadurch wird zwischen dem Mittelabschnitt der jeweiligen Registerstanzung 28 und dem korrespondierenden Registerstift 29 ein Freiraum 33 erzeugt.
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Der Freiraum, 33 kann so bemessen sein, dass sich der Registerstift 29 entweder (wie in der Zeichnung) noch innerhalb der Registerstanzung 28 befindet oder (abweichend von der Zeichnung) bereits außerhalb der Registerstanzung 28 befindet.
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9c zeigt, dass die Platte 4 bezüglich der ersten Registerstifte 29 angehoben und dadurch so ausgerichtet wird, dass die Platte 4 eine Vorwärtsbewegung in eine zweiten Richtung 32 (vgl. 9d) ohne Kollision mit den ersten Registerstiften 29 ausführen kann. Bei dem Anheben der Platte 4 führt diese eine Bewegung aus, die eine zu den Bewegungen in die erste Richtung 31 und zweite Richtung 32 senkrechte Bewegungskomponente hat. Die Bewegungskomponente ist parallel mit den horizontalen Mittelachsen der ersten Registerstifte 29 gerichtet. Das Anheben der Platte 4 wird durch das Ausklappen der Plattenleiteinrichtung 14 aus dem Plattenschacht 12 bewirkt, wobei die Plattenleiteinrichtung 14 um das Gelenk 13 (vgl. 3) in die Zuführposition geschwenkt wird. Die Bewegung mit der erwähnten Bewegungskomponente ist also eine Schwenk- oder Ausklappbewegung und ist in 9c mit einem gekrümmten Pfeil dargestellt. Bei der Bewegung ist die Platte 4 in der Klemmeinrichtung 17 festgehalten, welche auch als Halteeinrichtung bezeichnet werden kann. Die Klemmeinrichtung 17 ist an dem Transportschlitten 6 befestigt, welcher über die Linearführung an der Plattenleiteinrichtung 14 befestigt ist. Deshalb bewirkt das Verstellen der Plattenleiteinrichtung relativ zu dem Plattenschacht 12 die Bewegung der Platte 4 relativ zu den am Plattenschacht befestigten ersten Registerstiften 29.
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9d zeigt, dass die eingeklemmte Platte 4 durch den Transportschlitten 6 über die Köpfe der ersten Registerstifte 29 hinweg in die zweite Richtung 32 transportiert wird, welche mit der Transportrichtung 16 (vgl. 5 oder 8) identisch ist. Bei der Vorwärtsbewegung des Transportschlittens 6 in die zweite Richtung 32 wird der Transportschlitten 6 in die Zuführposition 46 verschoben. Dabei wird die Platte 4 in die offene Klemmeinrichtung 3 des Plattenzylinders 2 hinein geschoben und gelangen die zweiten Registerstifte 30 der Klemmeinrichtung 3 in Eingriff in die Registerstanzungen 28.
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Eine elektronische Steuereinrichtung 34, welche in der 2 nur schematisch dargestellt ist, steuert gemäß einem in ihr ablaufenden Programm den Plattenwechsler 5 an. Die Steuereinrichtung 34 steuert z. B. den Aktor 22 und den Motor 23. Das Programm umfasst Programmschritte, die mit den in den 9a–9d dargestellten Verfahrensschritten korrespondieren.
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10 zeigt, dass zwischen der Walze 42 und dem Plattenwechsler 5 ein Multifunktionselement 36 angeordnet ist, das um ein Gelenk 44 wahlweise in eine erste Position 39 und eine zweite Position 40 schwenkbar ist. Die erste Position 39, welche mit Phantomlinien gezeichnet ist, ist eine Plattenleitposition und dient zum Leiten einer abzuführenden Platte 43 von dem Plattenzylinder 2 zu dem Plattenschacht 12. Die Platte 43 ist ebenso wie die vorher bereits genannte Platte 4 eine Flexodruckplatte für Spot-Lackierungen, wobei die beiden Platten 4, 43 sich voneinander im Druckbild unterscheiden und für verschiedene Druckaufträge vorgesehen sind, weshalb der Plattenwechsel erforderlich ist. Die abzuführende Platte 43 gleitet auf einer Leitfläche 37, welche durch die konkave Innenseite des s Multifunktionselements 36 gebildet wird. Das Multifunktionselement 36 ist eine Schale und über Tragarme an den beiden Enden des Multifunktionselements 36 schwenkbar gelagert. Die zweite Position 40, welche mit Volllinien gezeichnet ist, ist eine Spritzschutzposition und dient zum Auffangen von Fluid (Lack) 50, das von der rotierenden Walze 42 in Richtung des Plattenschachts 12 unvermeidlich abspritzt. Die von der Walze 42 weggeschleuderten Tropfen des Fluids 50 prallen auf eine Spritzschutzfläche 38, welche durch die konvexe Außenseite des Multifunktionselements 36 gebildet wird. Der Plattenschacht 12 ist ein empfindliches Bauteil 41 des Plattenwechslers 5, das von dem Multifunktionselement 36 vor Verunreinigungen durch das abspritzende Fluid 50 geschützt wird. Die erste Position 39 und die zweite Position 40 sind diametral, also um einen Schwenkwinkel von 180° zueinander versetzt, wobei der Winkelversatz in anderen Anwendungsfällen um eine bis zu 90 ° betragende Differenz größer oder kleiner als 180° sein kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Plattenzylinder
- 3
- Klemmeinrichtung (des Plattenzylinders 1)
- 4
- Platte (für Spot-Lackierungen und/oder für Flexodruck)
- 5
- Plattenwechsler
- 6
- Transportschlitten (gleitend oder rollend)
- 7
- Führung (als Positionierelement)
- 8
- Rolle (an Transportschlitten 6)
- 9
- Anschlag, Frontalanschlag (als Positionierelement)
- 10
- bedienungsseitiger Abschnitt (des Plattenzylinders 2)
- 11
- antriebsseitiger Abschnitt (des Plattenzylinders 2)
- 12
- Plattenschacht
- 13
- Gelenk
- 14
- Plattenleiteinrichtung
- 15
-
- 16
- Transportrichtung (der Platte 4)
- 17
- Halteeinrichtung, Klemmeinrichtung (des Transportschlittens 6)
- 18
- Klemmstempel
- 19
- erste Klemmfläche (am Klemmstempel 18)
- 20
- zweite Klemmfläche
- 21
- Feder
- 22
- Aktor
- 23
- Motor
- 24
- Getriebe
- 25
- Riemenrad (als Getriebeglied)
- 26
- Zahnriemen (als Getriebeglied)
- 27
-
- 28
- Registerstanzung
- 29
- erste Registerstifte (Registerstiftpaar am Plattenschacht 12)
- 30
- zweite Registerstifte (Registerstiftpaar an der Klemmeinrichtung 3)
- 31
- erste Richtung (Platte 4 rückwärts transportieren)
- 32
- zweite Richtung (Platte 4 vorwärts transportieren)
- 33
- Freiraum
- 34
- Steuereinrichtung (programmierbar)
- 35
-
- 36
- Multifunktionselement
- 37
- Leitfläche
- 38
- Spritzschutzfläche
- 39
- erste Position (Plattenleitposition)
- 40
- zweite Position (Spritzschutzposition)
- 41
- Bauteil (entspricht Plattenleiteinrichtung 14)
- 42
- Walze
- 43
- Platte
- 44
- Gelenk
- 45
- Zylinder-Rotationsachse
- 46
- Zuführposition (der Plattenleiteinrichtung 14 und ihres Transportschlittens 6)
- 47
- Lateralanschlag
- 48
- Lackierwerk
- 49
- Rollen-Rotationsachse
- 50
- Fluid
- BR
- Blickrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0603245 B1 [0002]
- DE 102012014806 A1 [0003]