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Verfahren zur Herstellung von metallhaltigen Farbstoffgemischen Es
ist bekannt, metallhaltige Farbstoffe @dadurch herzustellen, daß man Metallkornplexvei-bnndungen
von Azofarbstoffen, die keine ,Sulfonsäure- oder Caribonsäuregruppen enthalten,
mit basischen Farbstoffen umsetzt.
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Es wurde nun gefunden, daß man zu den gleichen Farbstoffen auf besonders
einfache Weise gelangt, wenn man zur Metallk omplexbi.dung befähigte Azofarbstoffe,
die keine Sul£o#nsäure# oder Carbonsäuregruppen enthalten, gleichzeitig mit metallabgebenden
Mitteln und basischen Farbstoffen, jedoch nicht mit Azofarbstoffen, die zur Metaldkoniplexbil-@dung
befähigte Gruppen enthalten, erhitzt. Während nach dem eingangs erwähnten bekannten
Verfahren zunächst die Metal.lkomplexverbindung ,des Azofarbstoffs hergestellt wird
und erst in einem zusätzlichen weiteren Arbeitsgang die Einwirkung des basischen
Farbstoffserfolgt, gelingt nach der Erfindung die Herstellung der gleichen metallhaltiao^en
Farbstoffe aus den metallfreien Azofarbstoffen in einem Arbeitsgang: Als Ausgangsazofarbstoffe
kommen vor allem solche in Betracht, die man durch Einwirkung von diazoti.erten
o-Oxyarylaminen auf in Orthostellung ,zu einer Oxygruppe kuppelnde Verbindungen,
z. B. aromatische und heterocyclische Oxyverbindungen oder Acetessigsäurearylami,de,
erhält. Die wertvollsten Farbstoffe erhält man, wenn man Salze oder Oxyde .des Chroms
oder Kobalts als metallabgebende Mittel verwendet.
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Man kann.das neue Verfahren mit der Herstellung metallhaltiger Azofarbstoffe
nach Patent 74.2 939 verbinden, indem man metallabgebendes Mittel und basischen
Farbstoff gleichzeitig auf ein Gemisch zweier zur Metallbildung befähigter Azofarbstoffe
einwirken läßt. Als geeignete basische Farbstoffe seien genannt_Azofarbstoffe, ,die
frei von mecallisierbaren Gruppen sind, Dn- oder Triphenylmethan
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Azin-, Diazin-, Oxazin-, Thiazinfarbstoffe und insbesondere die Xanthenfarbstoffe.
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Die Umsetzung der Azofarbstoffe mit m°-tallabgeben.den Mitteln und
basischen Farbstoffen bewirkt man zweckmäßig durch Erhitzen der Azo,farbstoffe mit
einer sauren, neutralen oder alkalischen wäßrigen Lösung der Metallverbindung und
des basischen Farbstoffs oder auch in organischen Lösungsmitteln, organischem Basen,
Carbonsäuream,iden oder Am:moniumsal.zen von Carbonsäuren, gegebenenfalls unter
erhöhtem Druck.
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Die so erhaltenen metallhaltigen Farbstoffe eignen sich hervorragend
zum Färben. von organischen Flüssigkeiten, Lacken, wie Zaponlacken, Firnissen, plastischen
Massen aus Celluloseestern oder -äthern oder Kunststoffen, oder auch zum Spinnfärben
von Acetatkunstseide und ähnlichen künstlichen Faserstoffen. Die Farbstoffe haben
leuchtend klare Farbtöne und sind gut lichtecht. Beispiel i Zu einer auf go° erwärmten
Aufschlämmung von 34 Teilen des Azofarbstoffes aus diazotiertem i-Amino-2-oxy-5-niitro@benzol
und Acetoacetylaminobenzol in 8oo Teilen Wasser gibt man nacheinander 3o Teile Natriumacetat,
eine wässerige Lösung von 13 Teilen Kobaltchlorür und eine solche von 25 Teilen
Rhodamin B extra (Schultz, FarbstOfttabellen, 7. Auflage, Nr. 864). Man kocht das
Ganze 3 Stunden lang unter Rückflußkühlung, saugt dann das kobalthaltige Farbstoffgemisch
ab und trocknet es. Es löst sich mit gelbstichigroter Farbe in Zaponlacken ,und
organischen sauerstoffhaltigen Lösungsmitteln.
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Verwendet man an Stelle von Rhodami.n. B extra als basischen Farbstoff
Aurami.n O (Schultz, FarbstofftaLellen, 7. Auflage, Nr.752), so erhält .man ein
koibalthaltiges Farbstoffgemisch, das sich mit intensiv gelber Farbe in organischen
Lösungsmitteln löst. Beispiel 2 Zu einer Lösung von 17 Teilen ,des Azofarbstoffes
aus diazotiertem i-Amino-2-oxy-5-nitrobenzol und i-Phenyl-3-m-ethyl-5-pyrazolon
in 5oo Teilen Äthylalkohol, die zum Sieden erhitzt wird, gibt man eine Lösung von
io Teilen Kabaltacetat in wenig Wasser und 15 Teile Rhodamin G extra (Schultz, Farbstofftabe,llen,
7. Auflage, Nr. 865). Nach 5stündigem Sieden unter Rückflußkühlung wird der Alkohol
abdestilliert, der Rückstand mit heißem Wasser aufgenommen abgesaugt und getrocknet.
Das so erhaltene kobalthaltige Farbstoffgemisch löst sich in organischen Lösungsmitteln
mit scharlachroter Farbe und liefert ebenso gefärbte Zaponlacke.
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Das entsprechende Umsetzungserzeugnis mit Chromsalzen, z. B. Chromformiat,
liefert ähnliche, etwas weniger gelbstickige Lösungen. Beispiel 3 Zu einem auf ioo°
erwärmten Gemisch vbn Zoo Teilen Formarnid und 6o Teilen einer wässerigen Chromformiatlösung,
die 5 Teilen Chromoxyd entspricht, gibt man 34 Teeile des Azof.arbstoffes aus diazoti.ertem
i-Amino-2-oxy-4-nitrobenzol und i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon und 22 Teile Rhodamin
6 GDN extra (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr:-866). Das Gemisch wird
unter Rühren 6 Stunden lang auf i io° erhitzt und dann in Wasser eingegossen. Das
abgeschiedene chromhaltige Farbstoffgemisch löst sich mit kräftigroter Farbe in
den verschiedensten organischen Lösungsmitteln und in Zaponlacken.
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Verwendet man unter sonst gleichen Bedingungen SafraninT (Schultz,
Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. g67), so erhält man ein chromhaltiges Farbstoffgamisch
von ähnlichen Eigenschaften. _ Beispiel 3o Teile .des Azofarbstoffes aus diazotiertem
i-Am,ino-2-bxy-5-chlorbenzol und 2-Oxynaphthalin werden in Zoo Teilen Pyri:din heiß
gelöst und ,mit 25 Teilen Rhodamin 3 B extra (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage,
Nr. 867) und einer konzentrierten wässerigen Lösung von 1.8 Teilen wasserhaltigem
Chromisulfat versetzt. Nach 4stündigem Sieden unter Rückflußkühlung wird die Pyridiilösung
.abgekühlt und in Wasser eingegossen, das ausgefällte chromhaltige Farbstoffgemisch
abgesaugt und getrocknet. Es löst sich mit rein violetter Farbe in organischen Lösungsmitteln
und in Zaponl,ack@n.
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Setzt man unter sonst gleichen Bedingungen den A.zofarbstoff aus diazotiertem
i-Arn.ino-2-oxy-4-nitrobenzol und 2-Oxyn,aphthalin um, so erhält man ein chromhaltiges
Farbstoffgemisch, das sich mit blaustichigvioletter Farbe löst. B ei.s p i e1 5
i5o Teile Form.amid werden mit einer wässerigen Lösung von Chromformiat, die 4 Teilen
Chormoxyd entspricht und die 6o Teile Wasser enthält, 2 Stunden lang auf 12o° erhitzt.
In die daubei entstehende chromhaltige Amim:oniumformi,atschmelze werden 26 Teile
ViktoriareinblauB (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. 822) und 31 Teile
des Azofarbstoffes aus diazotiertem i-Aminoä
-oxy-4-nitrdbenzol
und 2-OxynaphthaIi.n eingetragen. Die Mischung wird 4 Stunden lang auf I2o° erhitzt
und .dann in Wasser eingegossen. Das dabei ausgefällte chromhaltige Farbstoffgemisch
saugt man ab und trocknet es. Es löst sich :mit rein blauer Farbe in Zaponlacken.
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Verwendet man statt Viktoriareinblau. B Neublau R- oder Methylenblau
B (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. zo25 und Nr. 1o38), so erhält man
ebenfalls chrom hatlti:ge Farbstoffgemische, -die sich mit lebhaft blauer Farbe
lösen.
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Beis.pIel 6 34 Teile des Azo@fanbstoffs aus diazotiertem t-Amino-2-oxy-5-nntrobenzol
und Acetoacetylaminobenzol, r4 Teile Kobaltacetat und 22 Teile Rhodulinblau 6 G
(S c h u 1 t z), Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. 755) werden zusammen in tooo
Teilern Wasser 3 Stunden lang zum Sieden erhitzt. Dias entstandene kobalthaltige
Farbstoffgemi@sch wird aibgesaugt und getrocknet. Es lösf sich mit grüner Farbe
in organischem Lösungsmitteln. Mit Bindschadlers Grün (Schultz, Farbstofftabellen,
7. Auflage, Nr. 938) .an Stelle von Rhodufinblau 6 G erhält man ein kobalthaltiges
Farbstoffgemisch, .das sich mit gelbstichiggrüner Farbe in organischen Lösungsmitteln
löst.