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Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Zusatz zum Pätent 719473
Im Hauptpatent 7I9 473 ist ein Verfahren zur Herstellung neuer wertvoller Azofarbstoffe
-beschrieben, das darin besteht, daß man beliebige Diazoverbindungen in alkalischem]
Medium mit i-Arylamino-7-oxynaphthalin-sulfonsäuren vereinigt.
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Es wurde nun weiter gefunden, daß man gleichfalls sehr wertvolle Azofarbstoffe
erhält, wenn man an Stelle der im Hauptpatent verwendeten i-Arylamino-7-oxynaphthalin-sulfonsäuren
als Kuppelungskomponenten Monoazofarbstoffe verwendet, die man durch Vereinigung
beliebiger Diazokomponenten mit i-Arylanino-7-oxynaphthalin-sulfonsäuren in saurem
Medium erhält. Diesen Verbindungen kommt die allgemeine Formel:
zu, in der R den Rest einer beliebigen Diazokomponente bedeutet.
Die
Herstellung der neuen Farbstoffe erfolgt in gleicher Weise, wie im Hauptpatent beschrieben,
durch Vereinigung von beliebigen Diazoverbindungen mit den vorstehend genannten
Kuppelungskomponenten in alkalischein Medium. Die dabei erhaltenen Farbstoffe eignen
sich besonders zum Färben von tierischen Fasern und liefern meist braune, dunkelbraune
und olive Töne. Die Färbungen besitzen sehr gute Echtheitseigenschaften, insbesondere
gegenüber Walke, Wäsche, Schweiß, Seewasser und Licht.
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Bei Verwendung vono-Oxvdiazoverbin dungen werden Chrom, ierungsfarbstoffe
erhalten, die olivbraune und Khakitöne von guten Echtheitseigenschaften geben. Auch
zum Färben von Leder sind die neuen Farbstoffe geeignet. Sie zeigen sich in den
Echtheitseigenschaften und im Ziehvermögen aus neutralem Bade analogen Farbstoffen,
z. B. der britischen Patentschrift 28I4Io, überlegen.
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Beispiel i I7,2 Teile i-Ariinobenzol-4-sulfonsäureamid werden diazotiert.
Die saure Diazolösung vereinigt man mit einer neutralen Lösung von 33,8 Teilen des
Natriumsalzes der i-Phenylamino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure und rühxt, bis die
Kuppelung beendet ist. Der so erhaltene Monoazofarbstofi wird abgeschieden und in
Wasser unter Zusatz eines Überschusses von Natriumearbonat gelöst. In diese Lösung
läßt man eine in der üblichen Weise bereitete Diazolösung aus 24 Teilen i-Amnino-4-(N-benzoyläthylanino)-benzol
einlaufen. Nach beendeter Kuppelung wird der gebildete Disazofarbstoff abgeschieden
und getrocknet. Er löst sich in Wasser mit brauner, in konzentrierter Schwefelsäure
mit blaustichigroter Farbe. Wolle wird aus saurem Bade in satten neutralen Brauntönen
gefärbt; die Färbungen zeichnen sich durch sehr gute Echtheitseigenscbaften, namentlich
gegen Walke und Schweiß, sowie gute Lichtechtheit aus.
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Ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man an Stelle der i-Phenylamino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure
ihre im Benzolkern substituierten Derivate verwendet, wie zum Beispiel: i-(2'-Methoxyphenvlamino)-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure,
i-(4'-Methoxyphenylamino)-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure, i-(2'vMethylphenvlamino)-7-oxvnaphthalin-3-sulfonsäure,
i-(4'-Methylphenvlamino)-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure, I-(2', 4'-Dimethvlphernvlamino)-7-Oxynaphthalin-3-sulfonsäure,
' I-(2', 5'-Dimiethylphenylarmino)-7-oxynaphthalin-3-sulfoinsäure. Beispiel 2 i3,S
Teile 3-Nitro-i-aminobenzol werden diazotiert und in saurem Medium mit 3I3 Teilen
i-Phenylamino-7-oxvnaphthalin-4-sulfonsäure vereinigt. Nach beendeter Kuppelung
wird der Monoazofarbstoff abgeschieden. Die erhaltene Paste wird in Wasser gelöst
und mit überschüssigem Natriumcarbonat versetzt. In diese Lösung läßt man eine aus
24 Teilen i-Amnino-4-(N-benzoyl-äthylairminio)-benzol hergestellte Diazolösung einlaufen.
Der so gebildete Disazofarbstoff wird abgeschieden und getrocknet. Mlan erhält ein
dunkles Pulver, das sich in Wasser mit brauner, in konzentrierterSchwefelsäure mit
bordoroter Farbe löst. Wolle wird aus essigsaurem Bad in braunen Tönen von sehr
guten Echtheittseigenschaften, namentlich gegen Walke, Wäsche und Schweiß, und guter
Lichtechtheit gefärbt.
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Verwendet man an Stelle der i-Dhenylamiino-7-oxvnaplhtlialin-4-sulfonsäure
4-sulfonsäure, i-(4'Mlethoxvphenylarilino)-7-oxynaphthalin-4-sulforisaure, I-(2'-Mlethylphenviamino)-7-oxynaphthaliii-4-sulfonsaure,
i-(4'-Methylpheriylaminio)-7-oxynaphthaliii-4-sulfonsäure, I-(2', 4'-Diniethyiphenylamirno)-7-oxynaphthalin-4-siilfonsäure,
I-(2', 5'-Dimethivlohenylaminio)-7-oxynaphthalin-4-sulfonsäure, so erhält man Farbstoffe,
die auf Wolle ähnliche Färbungen von ebenfalls sehr guten Echtheitseigenschaften
liefern. Beispiel 3
Eine aus i3,5 Teilen i-lAmino-3-acetvlarrmiinobenzol hergestellte
saure Diazolösung läßt man in eine neutrale Lösung von 33,8'1'ellen des .Natriumsalzes
der i-Plienylamh-iO-7-ox#-naphthalin-3-sulfonsäure laufen und rührt, bis die Kuppelung
beendet ist. Der erhaltene Monoazofarbstoff wird abgeschieden. Dann löst man die
Paste in Wasser und setzt überschüssiges Natriumcarbonat zu. Die Lösung vereinigt
man mit einer Suspension der Diazoverbindung, die man aus 16,8 Teilen 4--#,lethvl-6-nitro-2-arnino-i-oxvbenzol
in der üblielien Weise hergestellt hat. Dann rührt man, bis die Kuppelung beendet
ist, scheidet den gebildeten Disazofarl)stoff ab und trocknet ihn. -Man erhält so
ein dunkles Pulver, das sich fin verdünnter Natriunicarbonatlösung init grünlichbrauner,
in verdünnten Mineralsäuren mit rotbrauner und in konzentrierter Schwefelsäure mit
bordoroter Farbe löst. Wolle wird in olivgrünen Tönen gefärbt, die beim Nachbehandeln
mit chromabgebenden
Mitteln in ein Olivbraun von sehr guten Echtheitseigenschaften,
namentlich gegen Walke und Licht, übergehen.
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Beispiel 4 I7,2 Teile i-Aminobenzol-3-sulfonsäureamid werden diazotiert.
Die saure Diazolösung vereinigt man mit einer neutralen Lösung von 33,8 Teilen des
Natriumsalzes der i-Phenylamino-7-oxynaphtlialin-3-sulfonsäure. Nach beendeter Kuppelung
wird der Monoazofarbstoff abgeschieden und in Wasser mit überschüssigem Natriumcarbonat
wieder gelöst. In diese Lösung läßt man eine aus 29 Teilen 3'-Aminobenzoyl-N-äthvl-i-naphthylamin
hergestellte Diazolösung einlaufen. Nach beendeter Bildung wird der Disazofarbstoff
abgeschieden, filtriert, ausgewaschen und getrocknet. Er ist ein dunkles Pulver,
das sich in Wasser mit brauner, in konzentrierter Schwefelsäure mit bordoroter Farbe
löst und Wolle aus saurem oder neutralem Bade in vollen Brauntönen färbt. Die Färbungen
zeichnen sich durch sehr gute Walk-, Schweiß-und Seewasserechtheit sowie durch gute
Licht-und Bügelechtheit aus.
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Verwendet man an Stelle von 3'-Aminobenzoyl-N-äthyl-i-naphthylamin
4'-Aminobenzoyl-N-äthyl-i-naphthylanin als Kuppelungskomponente, so erhält man ein
dunkles Farbstoffpulver, das sich in Wasser mit havannabrauner, in konzentrierter
Schwefelsäure mit violettroter Farbe löst und Wolle in olivbraunen Tönen von den
gleichen sehr guten Echtheitseigenschaften färbt.
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Beispiel 5
Der aus der Diazoverbindung von I7,2 Teilen i-Aninobenzol-3-sulfonsäureamid
und 33,8 Teilen des Natriumsalzes der i-Phenylamino-7-oxynaphthaln-3-sulfonsäure
in saurer Lösung hergestellte Monoazofarbstoff wird in Wasser mit überschüssigem
Natriumcarbonat gelöst. Zu dieser Lösung läßt man unter Kühlung eine aus I8,5 Teilen
i-Amino-2-phenoxybenzol hergestellte Diazolösung laufen. Der Disazofarbstoff wird
in üblicher Weise abgeschieden, ausgewaschen und getrocknet. Er ist ein dunkles
Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter, in Wasser mit
gelbbrauner Farbe löst und färbt Wolle aus saurem oder neutralem Bade in vollen
braunen Tönen von sehr guter Wasch-, Walk-, Schweiß-, Seewasser- sowie guter Licht-
und Bügelechtheit. Beispiel 6
Eine aus I7,2 Teilen i-Aminobenzol-3-Sulfamid
hergestellte Diazolösung läßt man zu einer schwachsauren Lösung von 3I5 Teilen i-Phenylamino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure
laufen. Der Farbstoff wird ausgewaschen, abfiltriert und mit überschüssiger Soda
weiter in Lösung gebracht. Zu dieser Lösung läßt man unter Kühlung eine aus 29 Teilen
i-Aminonaphthalin - 5 - sulfonsäure - phenylamid hergestellte Diazolösung laufen.
Der so erhaltene Disazofarbstoff wird abgeschieden und getrocknet.
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Der so erhaltene Farbstoff ist ein dunkles, wasserlösliches Pulver,
das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit bordoroter Farbe löst, und färbt tierische
Fasern aus saurem oder neutralem Bade in Olivtönen von sehr guter Walk- und Schweißechtheit
und guter Lichtechtheit.
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Tabelle einiger weiterer Farbstoffe, näch vorliegendem Verfahren unter
Verwendune von i-Phenylamino - 7 - oxynaphthalin - 3 - sulfonsäure als Kuppelungskomponente
hergestellt:
Lösungsfarbe |
Sauer gekuppelte Alkalisch gekuppelte in Färbung |
Diazokomponente Diazokomponente konzentrierter auf Wolle |
Schwefelsäure |
5-Nitro-2-amino-i-methoxy- i-Amin0-4-(benzoyläthylamino)- bordo
dunkelbraun |
benzol benzol |
4-Nitro-2-amino-i-methoxy- i-Aminobenzol-3-sulfonsäure- bordo
braun |
benzol N-phenylamid |
2-Chlor-i-aminobenzol i-Amino-3-benzoylaninobenzol bordo braun |
4-Chlor-i-aminobenzol i-Aminobenzol-3-carbonsäure- bordo braun |
methylester |
i-Aminobenz01-3-sulfonsäure- i-Anünobenzol-2-carbonsäure bordo
gelbstichig- |
N-phenylamid braun |
3-Nitro-i-anünobenzol 4-Amino-i-riiethylbenzol-2-sulfon- bordo
braun |
säure-N-phenylanüd |
4-Nitro-i-aminobenzol i-Aminobenzol-2-sulfonsäure violett rotbraun |
2, 4-Dichlor-i-aminobenzol i-Amino-4-(benzoyläthylamino)- korinth
braun |
benzol |
Lösungsfarbe |
Diazolkomponente Diazokomponente konzentrierter auf Wolle |
Lösungfarbe |
Sauer gekuppelte Alkalisch gekuppelte in Färbung |
2-Chlor-4-nitro-i-aminobenzol i-Amino-4-(benzovläthylamino)-
bordo rotstichig- |
benzol |
braun |
i-Amino-3-acetylaminobenzol i-Amino-3-acetylaminobenzol rot
hellbraun |
desgl. i-Aniinobenzol rot hellbraun |
desgl. 4-Nitro-i-aminobenzol rot oliv |
desgl. i-Amino-4-acetylaminobenzol rot havanna- |
braun |
i-Aeiminobenzol-4-siilfonsäure- i-Amino-4-(benzoylcycloliexyl-
blaustichig- braun |
amid amino)-benzol rot |
desgl. 2-Amino-4-(caprinyläthylamino)- blaustichig- braun |
i-methylbenzol rot |
i-Amino-3-acetylaminobenzol 4-Nitro-2-armino-i-oxvbenzol rot
direkt und |
nachehro- |
miert: |
havanna- |
braun |
i-Aminobenzol-3-sulfamid i-Armno-4-benzoyl-eyklohexyl- bordo
braun |
aminobenzol |
desgl. i-Aminobenzol-3-sulfanilid bordo havanna- |
braun |
desgl. i-Naphthylamino-5-sulfanilid rotviolett oliv |