-
Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man'zu -wertvollen Monoazofarbstoffen gelangt, wenn man Diazoverbindungen von
Aminen von der allgemeinen Zusammensetzung H2 N-phenyl-S 0,-alkyl- C O OH mit Azokomponenten
vereinigt, die keine wasserlöslichmachenden Gruppen enthalten. Die neuen Farbstoffe
sind insbesondere zum Färben von Acetatkunstseide geeignet. Diese Färbungen zeichnen
sich durch gute Echtheitseigenschaften aus.
-
Die aus der französischen Patentschrift 7647oo bekannten Azofarbstoffe,
die unter Verwendung von Aminobenzolthioglykolsäuren hergestellt werden, und die
aus der britischen Patentschrift 252 646 bekannten, unter Verwendung von diazotierten
Aminobenzolglykolsäure hergestellten Farbstoffe werden von den analogen, nach dem
vorliegenden Verfahren hergestellten Farbstoffen in der Lichtechtheit übertroffen.
Die -zur Herstellung der neuen Farbstoffe dienenden Diazokomponenten werden durch
Oxydation der Alkalisalze der entsprechenden Acetylaminobenzolthioglykolsäuren mit
Kaliumpermanganat in neutraler Lösung und anschließende Abspaltung des Acetylrestes
mit etwa 65 °/oiger Schwefelsäure hergestellt. Beispiel i 21,5 Teile i-Aminobenzol;q.-sulfoylessigsäure
werden in mineralsaurer Lösung mit Natriumnitrit in der üblichen Weise. diazotiert.
Die erhaltene Diazolösung wird mit einer salzsauren Lösung von r3,5 Teilen i-Dimethylamino-3-methylbenzol
vereinigt, wonach durch Abstumpfen der Mineralsäure mit, Natriumacetat die Farbstoffbildung
vollzogen wird. Der Azofarbstoff wird abgesaugt, in verdünnter Natronlauge gelöst
und als Natriumsalz abgeschieden. Der Farbstoff färbt Acetatkunstseide aus neutralem
oder
schwach essigsaurem Bade kräftig rotstichigorange. Die Färbungen besitzen wertvolle
Echtheitseigenschaften.
-
Farbstoffe mit ähnlichen Farbtönen entstehen bei Verwendung anderer
tertiärer Amine der Benzolreihe, die auch Oxäthylgruppen enthalten können, wie z.
B. Diäthylaminobenzol; N-Oxäthylmethylaminobenzol, r-N-Oxäthylmethylamino-3-methylbenzol
und i-Dioxäthylamino-3-methylbenzol.
-
Wird an Stelle der genannten Diazokomponente i-Amino-2-methoxybenzol-4-sulfoylessigsäure
verwendet, so erhält man mit i-Dimethylamino-3-methylbenzol ebenfalls einen kräftig
ziehenden, rotstichigorange färbenden Acetatkunstseidefarbstoff. Beispiel 2
21,5 Teile i-Aminobenzol-3-sulfoylessigsäure werden diazotiert, und die Diazolösung
wird mit einer Lösung von 2o Teilen i-Benzylamino-3-methylbenzol vereinigt unter
Zusatz von Natriumacetat im Überschuß. Der entstandene Farbstoff wird als Natriumsalz
abgeschieden und in üblicher Weise abgetrennt. Er färbt Acetatkunstseide aus neutraler
Lösung in kräftigen, rotstichiggelben Tönen.
-
Beispiel 3 25 Teile i-Amino-2-chlorbenzol-¢-sulfoylessigsäure werden
in üblicher Weise mit 7 Teilen Natriumnitrit diazotiert. Die Diazolösung wird mit
einer salzsauren Lösung von 12,5 Teilen Dimethylaminobenzol vereinigt. Die Kuppelung
setzt sofort ein. Nach beendeter Umsetzung stellt man mit Natronlauge alkalisch
und scheidet den dabei als Natriumsalz in Lösung gegangenen Farbstoff durch Aussahen
ab. Die mit diesem Azofarbstoff auf Acetatkunstseide aus neutralem oder schwach
essigsaurem Bade erhaltenen Färbungen sind lebhaft orange und besitzen neben anderen
wertvollen Eigenschaften sehr gute Lichtechtheit, gute Wasser- und Waschechtheit
sowie Weißätzbarkeit.
-
Verwendet man als Azokomponente beispielsweise Diäthylaminobenzol,
i-Dimethylamino - 3 - methylbenzol oder i - Amino-2-methOxy-5-methylbenzol, so erhält
man in ähnlichen Tönen färbende Farbstoffe. Beispiel q. Die aus 25 Teilen 1-Amino-2-chlorbenzol-¢-sulfoylessigsäure
wie im Beispiel i bereitete Diazolösung wird mit einer mineralsauren Lösung von
21 Teilen i-N-oxäthyl-N-butylamino-3-methylbenzol vereinigt. Der nach beendeter
Kuppelung abgesaugte Farbstoff wird in wässeriger Alkalilauge gelöst und als Natriumsalz
durch Aussalzen abgeschieden. Das Salz färbt Acetatkunstseide aus neutraler Lösung
in klaren rotstichigen Orangetönen von guten Echtheitseigenschaften.
-
Der in gleicher Weise durch Kuppeln mit i-Dioxäthylamino-2-methoxy-
5 -methylbenzol hergestellte Farbstoff färbt Acetatkunstseide in lebhaften Scharlachtönen
mit guten Naßechtheiten.
-
Beispiel 5 Die aus 25 Teilen i-Amino-2-chlorbenzolq.-sulfOessigsäure
wie im Beispiel i bereitete Diazolösung wird mit einer sodaalkalischen Lösung von
i7,5 Teilen i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon vereinigt. Der hierbei entstandene Farbstoff
wird ausgesalzen und abgetrennt. Er färbt Acetatkunstseide aus schwach essigsaurem
Bade in klaren gelben Tönen mit guten Echtheitseigenschaften.
-
Bei Verwendung von i-(2'-Chlorphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 1-Phenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureainid
oder i-Oxy-q.-methylben= zol als Azokomponenten werden in ähnlichen Tönen färbende
Farbstoffe erhalten. Beispiel 6 Eine aus 25 Teilen i-Amino-3-chlorbenzolq.-sulfoylessigsäure
in üblicher Weise bereitete Diazolösung wird in eine Lösung von 24 Teilen i - N
- Oxäthyl - N - butylamino-2-methoxy-5-methylbenzol gegeben und essigsauer gestellt:
Der hierbei entstandene Farbstoff wird in das Natriumsalz übergeführt, das Acetatkunstseide
aus neutralem Bade in kräftigen roten Tönen mit wertvollen Echtheitseigenschaften
färbt.
-
Die unter Verwendung von Diäthylaminobenzol, i-Dimethylamino-3-methylbenaol,
N-Oxäthy 1. - N - cyanäthylamdno - 3 - mnethylbenzol, und derselben Diazokomponente
hergestellten Farbstoffe färben in gelbstichig bis rotstichig Orangetönen. Ein in
kräftigen und klaren violgtten Tönen färbender Farbstoff wird unter Verwendung von
Tetrahydro-3, 7-dioxynaphthochinolin von der Formel
als Azokomponente erhalten. Beispiel 7 25 Teile i-Amino-3-chlorbenzol-q.-sulfoylessigsäure
werden in üblicher Weise diazotiert. Die erhaltene Diazolösung wird mit einer Lösung
von 16 Teilen Diäthylaminobenzol vereinigt, und das Gemisch wird essigsauer
gestellt.
Nach beendeter Kuppelung wird der entstandene Farbstoff als Natriumsalz abgetrennt,
das Acetatkunstseide aus neutralem Bade in orange Tönen sehr gut durchfärbt. Die
Färbungen zeichnen sich durch sehr gute Lichtechtheit und Wasserechtheit aus und
sind nicht phototrop. Beispiel 8 28,5 Teile i-Amino-2, 5-dichlorbenzol-4-sulfoyles:sigsäure
werden in stark schwefelsaurer Lösung mit Natriumnitrit diazotiert. Die mit Eiswasser
nur wenig verdünnte Diazolösung wird in eine Lösung von 25 Teilen des Hydrochlorids
des Tetrahydro-3, 7-dioxy= naphthochinolins eingeführt, wobei sofort Farbstoffbildung
eintritt. Der erhaltene Azofarbstof wird als Natriumsalz abgeschieden. Das Farbstoffsalz
zieht aus neutraler Lösung sehr gut auf Acetatkunstseide, wobei lebhaft blaue Färbungen
von guter Lichtechtheit und guten Naßechtheiten erhalten werden.
-
Die Vereinigung der genannten Diazokomponente mit anderen Azokomponenten,
wie Diäthylaminobenzol, i-N-Oxäthyl-N-methylaminobenzol und i-Dioxäthylamino-3-methylbenzol,
führt zu Farbstoffen, die Acetatkunstseide in klaren Scharlachtönen färben. Beispiel
9 26,4Teile i-Amino-2-chlorbenzol-4-sulfoylpropionsäure werden in der üblichen Weise
diazotiert, und die Diazolösung wird mit einer Lösung von 15 Teilen Diäthylaminobenzol
vereinigt. Nach Kuppelung in essigsaurer Lösung wird. der Azofarbstoff als Natriumsalz
abgeschieden, das Acetatkunstseide aus essigsaurem Bade in kräftigen rotstichigorangen
Tönen färbt.
-
Farbstoffe, die Acetatkunstseide scharlachrot färben, werden durch
Vereinigen der #Diazokömponente mit i - Dimethylamino-3-methylbenzol oder i-N-oxäthyl-N-butylamino-3-methylbenzol
erhalten. Unter Verwendung von Tetrahydro-3, 7-dioxynaphthochinolin erhält man einen
Farbstoff, der auf Acetatkunstseide in lebhaft blauen Tönen zieht.
-
Beispiel io 26 Teile i-Amino-2-nitrohenzol-4-sulfoylessigsäure werden
in starker Schwefelsäure diazotiert. Die Diazolösung wird mit einer salzsauren Lösung
von 15 Teilen Diäthylaminobenzol vereinigt. Dürch Abstumpfen der Mineralsäure mit
Natriumacetat wird die Kuppelung zu Ende geführt. Der entstandene Azofarbstoff wird
abgesaugt, gewaschen und in das Natriumsalz übergeführt. Dieses färbt Acetatkunstseide
aus neutralem - oder schwach essigsaurem Bade in lebhaften Scharlachtönen von sehr
guten' Echtheitseigenschaften.