AT213521B - Verfahren zur Herstellung von neuen Disazofarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen Disazofarbstoffen

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von neuen Disazofarbstoffen 
 EMI1.1 
 
 EMI1.2 
 
 EMI1.3 
 :naphtholdisulfonsäuren mit 2 Mol einer die   Gruppe-NH. R. (Hal) n   tragenden Diazoverbindung der Benzol-oder Naphthalinreihe oder mit je 1 Mol von zwei verschiedenen Diazoverbindungen der Benzoloder Naphthalinreihe, von welchen   mindestens eine die Gruppierung - NH. R. (Hal) n enthält, vereinigt,   oder wenn man symmetrische oder unsymmetrische Disazofarbstoffe der allgemeinen Formel : 
 EMI1.4 
 worin   R.   einen Arylrest der Benzol- oder Naphthalinreihe bedeutet, der gegebenenfalls noch eine NHGruppe enthalten kann, und   ! L   und X die oben angegebene Bedeutung haben, mit Halogencarbonsäurehalogeniden oder-anhydriden bzw.

   Halogenalkylsulfohalogeniden umsetzt, wobei die Komponenten so gewählt werden, dass der fertige Disazofarbstoff mindestens 3 Sulfonsäuregruppen enthält. 



   Die neuen Disazofarbstoffe haben die bemerkenswerte Eigenschaft, auf Cellulosefasern grünstichig bis rotstichig dunkelblaue oder blauschwarze bis grünschwarze Färbungen oder Drucke zu liefern, die namentlich unter dem Einfluss säurebindender Mittel, bei erhöhter Temperatur, z. B. durch Dämpfen, auf der Faser wasch-bzw. seifecht fixiert werden. Die so erhaltenen Färbungen oder Drucke sind ätzbar und lichtecht. 



   Da bisher noch keine primären Disazofarbstoffe bekanntgeworden sind, mit denen man auf so einfache Weise echte dunkelblaue bzw. blauschwarze oder schwarzgrtine Töne auf Baumwolle herstellen kann, stellt das vorliegende Verfahren eine wertvolle Bereicherung der Technik dar. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Die Entscheidung, welche von den oben angegebenen Wegen zur Herstellung der erfindungsgemäss beanspruchten Disazofarbstoffe einzuschlagen ist, hängt von Fragen der Zweckmässigkeit ab. 



   So ist es beispielsweise möglich, einen Disazofarbstoff, der durch saure und alkalische Kupplung von 
 EMI2.1 
 ren und den letzteren mit   Halogenfettsäurehalogeniden   bzw.   Halogenalkylsulfohalogeniden umzusetzen,   wobei die Reste der halogenierten Fettsäure oder der   Halogenalkylsulfosäuren ein-oder   zweimal eintreten können und der fertige Disazofarbstoff mindestens noch ein Halogenatom enthält, aber auch bis zu sechs Halogenatome enthalten kann. 



   Besonders wertvoll sind diejenigen Farbstoffe, welche etwa   2 - 4   Halogenatome enthalten. 



   Ein anderer Weg zur Herstellung der erfindungsgemässen Disazofarbstoffe besteht   darin ; dass   man auf Periaminonaphtholdisulfonsäuren zunächst in saurem und dann in alkalischem Medium die Diazoverbindungen von zwei gleichen oder verschiedenen Halogenacylaminoarylaminsulfonsäuren einwirken lässt oder dass man auf Periaminonaphtholdisulfonsäuren in saurem und dann in alkalischem Medium Diazoverbindungen von zwei verschiedenen Diazokomponenten einwirken lässt, von denen eine mindestens eine   Halogenacylamino-aminoarylverbindung   darstellt und mindestens eine eine Sulfonsäuregruppe trägt. 



   Als derartige Diazokomponenten seien beispielsweise die folgenden genannt :   1-   (ss-Chlorpropionylamino)-3-aminobenzol-4-sulfonsäure
1-   (8 -Chlorpropionylamino) -4-aminobenzol-3-sulfonsäure     l- (B -Chlorpropionylamino) -4-aminobenzol    
 EMI2.2 
 -Chlorpropionylamino) -4-amino-2,1- (ss-Chlorpropionylamino)-4-aminonaphthalin-6- bzw. -7-sulfonsäure   l-   (ss-Chlorpropionylamino)-3-aminobenzol-5-carbonsäure. 
 EMI2.3 
 - 3sulfo-reste. 



   Diese Reste mit   1 - 3   Halogenatomen können ein-oder zweimal im Farbstoffmolektil enthalten sein. 



   Die Farbstoffe reagieren mit den Cellulosefasern und durch diese chemische Reaktion werden sie so an die Faser   gebunden, dass   echte Färbungen entstehen. 



   Im allgemeinen tritt diese Bindung bereits ein, wenn im Farbstoffmolekül nur ein reaktionsfähiges Halogenatom vorhanden ist. Sind dagegen mehrere reaktionsfähige Halogenatome im Farbstoffmolekül, so kann die Reaktion des Farbstoffs mit der Cellulose vollständiger sein. 



   Beispiel 1: 56 kg 1-(ss-Chlorpropionylamino)-3-aminobenzol-4-sulfonsäure werden in der übli-   chen   Weise diazotiert. Zur salzsauren Diazo-Suspension lässt man eine neutrale Lösung des Natriumsalzes von 31, 9 kg   1-Amino-8-oxynaphthalin-4, 6-disulfonsäure   fliessen. Die Farbstoffbildung wird zunächst in mineralsaurem Medium, gegebenenfalls unter Abstumpfung mit einer geringen Menge Natriumacetat, . bis zum Verschwinden der Kupplungskomponente zu Ende geführt. Anschliessend lässt man unter Kühlung mit Eis so lange Sodalösung einfliessen, bis deutlich alkalische Reaktion vorliegt. Der Disazofarbstoff wird ausgesalzen. Er bildet nach dem Filtrieren und Trocknen ein dunkles Pulver, das sich in Wasser mit rotstichig dunkelblauer Farbe löst. Die Lösungsfarbe in konzentrierter Schwefelsäure ist grünstichig blau. 



  Der Farbstoff liefert beim Drucken auf Baumwolle und Dämpfen in Gegenwart von Natriumbicarbonat oder Soda volle marineblaue Färbungen von sehr guten Nassechtheiten, guter Ätzbarkeit und Lichtechtheit. 



   Setzt man an Stelle der   l-Amino-8-oxynaphthalin-4, 6-disulfonsäure   die l-Amino-8-oxynaphthalin-   - 3, 6-disulfonsäure   ein oder verwendet man Gemische dieser beiden Komponenten, so werden Disazo- farbstoffe erhalten, die sich in Wasser leicht mit dunkelblauer, in konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter bis violettblauer Farbe lösen und beim Drucken und Dämpfen in Gegenwart von säurebindenden
Mitteln auf pflanzlichen Fasern, wie Baumwolle, grünstichigere Dunkelblautöne liefern. Die Färbungen sind ätzbar, lichtecht und besitzen sehr gute Nassechtheit. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 oder die   1-(&alpha;,ss-Dichlorpropionylamino)-3-aminobenzol-4-sulfonsäure   einsetzt.

   Bei Anwendung der entsprechenden   1-Amino-4-halogenacylaminobenzol-2-sulfonsäuren   werden wesentlich   grünstichiger   färbende Farbstoffe erhalten. 
 EMI3.2 
 eine Lösung des Natriumsalzes von 31, 9 kg 1-Amino-8-naphthol-3, 6-disulfonsäure einlaufen und rührt, bis die Diazoverbindung verschwunden ist. Dann gibt man eine aus 28 kg 1-   (6 -Chlorpropionylamino) -     - 3-aminobenzol-4-sulfonsäure   hergestellte Diazolösung hinzu und lässt unter Eiskühlung so lange Sodalösung einlaufen, bis die Reaktion alkalisch ist. Nach beendeter Bildung des Disazofarbstoffs wird dieser durch Zugabe von Chlorkalium abgeschieden.

   Er bildet nach dem Filtrieren und Trocknen ein dunkles Pulver, das sich in Wasser mit rotstichig dunkelblauer, in konzentrierter Schwefelsäure mit   schwarzgrüner   Farbe löst. 



   Der Farbstoff liefert beim Drucken und Dämpfen in Gegenwart von Soda dunkelblaue Drucke von guter Lichtechtheit, sehr guter Ätzbarkeit und sehr guten Nassechtheiten. 



   Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften werden erhalten, wenn man zunächst in saurem Medium die   1- Amino - 8 -naphthol-3, 6-disulfonsäure   mit der Diazoverbindung aus 1-   (8 -Chlorpropionylamino) -     - 3-aminobenzol-4-sulfonsäure   und dann in neutralem bis alkalischem Medium mit 1-Diazobenzol-   - 4-sulfonsäure   vereinigt oder wenn man an Stelle der letzteren beliebige andere Diazoverbindungen der Benzol- oder Naphthalinreihe, wie z. B. 



    1- Aminobenzol-2 -carbonsäure   
1-Aminobenzol-4-carbonsäure
1-Aminobenzol-2-sulfonsäure   1- Aminobenzol-3 -sulfonsäure 1- Amino -4-chlorbenzol-2 -sulfonsäure    
 EMI3.3 
 
Amino1-Naphthylamin-4-sulfonsäure 1-Naphthylamin-5-sulfonsäure   2- Naphthylamin -5-sulfonsäure 2-Naphthylamin-8-sulfonsäure   
 EMI3.4 
 einsetzt. 



   Beispiel 3 : In eine mineralsaure Anschlämmung von 31, 9 kg   l-Amino-8-oxynaphthalin-3,   6-disulfonsäure lässt man eine aus 48 kg   l-Amino-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure   hergestellte Diazosuspension einlaufen. Nachdem die 1-Amino-8-oxynaphthalin-3,6-disulfonsäure verschwunden ist, macht man durch Zugabe von Natriumcarbonat alkalisch. Aus der Lösung des Disazofarbstoffs wird dieser mit Kochsalz abgeschieden, filtriert und die Paste mit Kochsalzlösung ausgewaschen. 



   Zu der mit Wasser   angerührten   Farbstoffpaste lässt man bei Raumtemperatur (zirka 19-200C) eine wässerige Lösung, welche etwa 25 kg Schwefelnatrium enthält, laufen, rührt etwa 2 Stunden, scheidet den entstandenen Diaminodisazofarbstoff durch Zugabe von Kochsalz und Salzsäure ab und filtriert. 



   Die Farbstoffpaste wird nun mit Wasser und Natriumcarbonat gelöst, die Lösung durch Filtrieren vom Schwefel befreit und mit Essigsäure schwach sauer gestellt. 



   Zu der so erhaltenen Farbstofflösung lässt man bei   0-5 C   in Gegenwart von überschüssigem Natriumbicarbonat etwa 30 kg   ss -Chlorpropionylchlorid   langsam einlaufen und rührt so lange nach, bis sich der acylierte Disazofarbstoff nicht mehr tetrazotieren lässt. Anschliessend salzt man mit Steinsalz aus, filtriert und trocknet bei niedriger Temperatur. 



   Man erhält ein dunkles, wasserlösliches Farbstoffpulver, das auf Baumwolle beim Drucken in Gegenwart von Soda oder Natriumbicarbonat grünstichig schwarze Färbungen liefert, die nach dem Spillen und Seifen waschecht fixiert und rein weiss ätzbar sind. 



   Ein Disazofarbstoff von ähnlichen Eigenschaften wird erhalten, wenn man als Acylierungsmittel an Stelle des   ss -Chlorpropionylchlorids   das   ss-Chloräthansulfochlorid   verwendet. 



   Farbstoffe, welche in blau-bzw. rotstichigeren Tönen färben, werden erhalten, wenn man in obigem Beispiel die 1-Amino-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure ganz oder zum Teil durch 1-Amino-5-nitroben- 
 EMI3.5 


Claims (1)

  1. 6-disulfonsäurePATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von neuen Disazofarbstoffen der allgemeinen Formel EMI4.1 worin R einen aliphatischen Säurerest, z. B.-CO. alkyl bzw.-SO. alkyl, R einen Arylrest der Benzoloder Naphthalinreihe, 1\ einen Arylrest der Benzol- oder Naphthalinreihe, der gegebenenfalls noch die EMI4.2 -NH. R1. (Hal) ngekennzeichnet, dass man Periaminonaphtholdisulfonsäuren mit 2 Mol einer die Gruppe-NH. R Hal) tragenden Diazoverbindung der Benzol- oder Naphthalinreiheoder mit je 1 Mol von zwei verschiedenen Diazoverbindungen der Benzol- oder Naphthalinreihe, von welchen mindestens eine die Gruppierung - NH. RI.
    (Hal) n enthält, vereinigt oder dass man symmetrische oder unsymmetrische Disazofarbstoffe der allgemeinen Formel EMI4.3 worin R, einen Arylrest der Benzol-oder Naphthalinreihe bedeutet, der gegebenenfalls noch eine NH- Gruppe enthalten kann, und R, und X die oben angegebene Bedeutung haben, mit Halogencarbonsäurehalogeniden oder-anhydriden bzw. Halogenalkylsulfohalogeniden umsetzt, wobei die Komponenten so gewählt werden, dass der fertige Disazofarbstoff mindestens 3 Sulfonsäuregruppen enthält.
AT83759A 1957-07-25 1958-02-28 Verfahren zur Herstellung von neuen Disazofarbstoffen AT213521B (de)

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