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Hintergrund der Erfindung
und Stand der Technik
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Eisenmangelanämie wurde
als häufig
vorkommender – möglicherweise
als am meisten verbreiteter – pathologischer
Zustand bei Menschen, global gesehen, beschrieben. Auch bei moderner Zucht
von Schweinen und anderen Haustieren ist Eisenmangelanämie ein
Problem, insofern nicht besondere vorbeugende Maßnahmen getroffen werden.
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Obwohl
Eisenmangelanämie
durch orale Verabreichung von eisenhaltigen Präparaten oft verhindert oder
kuriert werden kann, bevorzugt man in vielen Fällen parenteral verabreichbare
Eisenpräparate,
um Variationen der Bioverfügbarkeit,
die bei oralen Verabreichungen festgestellt wurden, zu vermeiden
und um eine effektive Verabreichung zu sichern.
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Deshalb
standen eisenhaltige Präparate
für parenterale
Verabreichung, d. h. subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Verabreichung, Ärzten und
Tierärzten
jahrelang zur Verfügung.
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Obwohl
verschiedene eisenhaltige Substanzen als Bestandteile in parenteral
injizierbaren Präparaten
gegen Eisenmangelanämie
vorgeschlagen oder verwendet wurden, sind die meisten üblichen Präparate,
die heutzutage akzeptiert sind, solche, die ein kombiniertes Produkt
von Ferrioxyhydroxid (oder Ferrihydroxid) in Verbindung mit Dextran
umfassen. Dextran ist ein polymeres Kohlenhydrat, das von den Mikroorganismen
Leuconostoc mesenteroides gebildet wird.
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Ein
eisenhaltiges Präparat
für parenterale
Injektion muss natürlich
verschiedene Forderungen erfüllen,
hierunter die leichte Verfügbarkeit
des Eisens für
Hämoglobin-Synthese,
das Fehlen lokaler oder genereller Nebenwirkungen sowie Stabilität bei Lagerung,
sodass bei Raumtemperatur eine zufriedenstellende Haltbarkeit gewährleistet
ist.
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Eisendextran-Präparate zur
Behandlung von Anämie
sind seit Jahrzehnten auf dem Markt vertrieben worden, und viele
Variationen sind sowohl in Bezug auf Herstellungsverfahren als Auswahl
von Ausgangsmaterialien mit Hinblick auf ein Verbessern der Stabilität solcher
Präparate
und Reduzierung der Menge von Nebenwirkungen bei deren Verabreichung
vorgeschlagen worden.
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Beispiele
von Patenten, die sich mit diesen Problemen befassen, sind folgende:
US 2.885.393 (1959) beschreibt
ein grundlegendes Verfahren zur Herstellung eines Eisen-Dextran-Komplexes,
in welchem das durchschnittliche Molekulargewicht des Dextrans 30.000
bis 80.000 Dalton oder niedriger ist. Ob diese Komplexe für Humantherapie
geeignet sind, geht aus der Patentbeschreibung nicht hervor.
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US Re. 24.642 (1959) umfasst
eine detaillierte Erläuterung
der Forderungen, die an eine Eisenlösung für intramuskuläre Injektion
gestellt werden, wobei diese hier durch Bezugnahme zum Inhalt gemacht
werden. Das Patent betrifft einen im Wesentlichen nichtionischen
Komplex von Ferrihydroxid mit einem Dextran mit durchschnittlicher
Grenzviskositätszahl
bei 25°C
von etwa 0,025 bis etwa 0,25 sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Komplexes, indem man ein Dextran wie beschrieben mit
einem durch Umsetzung zwischen einem Ferrisalz und einer Alkalibase
in situ gebildeten Ferrihydroxid in Kontakt bringt. Es liegen keine
Auskünfte über das gewünschte Molkulargewicht
des Dextrans und keine chemische Modifikation des Dextrans, abgesehen von
einer teilweisen Depolymerisation, vor.
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US 3.093.545 (1963). Diese
Patentschrift gibt einige Details wie Temperaturen und pH-Werte bei einer verbesserten
Methode zur Herstellung eines Produkts an, das dem im letzterwähnten Patent hergestellten
Produkt anscheinend sehr ähnlich
ist.
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GB 1.200.902 (1970) führt an,
dass es, entgegengesetzt der Herstellung des Ferrihydroxids in situ,
vorteilhaft ist, das Ferrihydroxid unter kontrollierten Bedingungen
im Voraus zu bilden, da ein solches Ferrihydroxid leicht Komplexe
mit Dextranen bildet. Es wird angegeben, dass nicht nur teilweise
depolymerisiertes Dextran mit einem Gewichtsmittel-Molekulargewicht
im Bereich von beispielsweise 500–50.000 Dalton, vorzugsweise
im Bereich 1.000–10.000
Dalton, sondern auch modifizierte Formen oder Derivate von Dextran,
wie etwa hydrierte Dextrane oder oxidierte Dextrane oder Alkali-behandelte
Dextrane, als theoretische Möglichkeiten
in Betracht kommen. Die einzigen spezifisch genannten Dextrane sind
jedoch oxidierte Dextrane mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 3.000 bzw. 5.000 Dalton. Das Ferrihydroxid wird vor dem Kontakt
mit dem Dextran hergestellt. Das bedeutet, dass das resultierende
Produkt aus Ferrioxyhydroxid besteht, auf welchem das Dextran eine
Beschichtung bildet, im Gegensatz zu den homogeneren Produkten,
die durch Ausfällen
des Ferrihydroxids in situ, d. h. in Gegenwart des Dextrans, gebildet
werden.
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DK 117.730 (1970) betrifft
ein Verfahren, bei welchem hydriertes Dextran mit einem Molekulargewicht
zwischen 2.000 und 10.000 Dalton mit Ferrihydroxid in wässrigem
Medium umgesetzt wird. Das durchschnittliche Molekulargewicht des
in den Ausführungsbeispielen
verwendeten Dextrans ist nicht angegeben. Die Grenzviskositätszahl ist
jedoch mit ca. 0,05 angegeben, was dem durchschnittlichen Molekulargewicht
von ca. 5.000 Dalton entsprechen könnte.
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DK 122.398 (1972) beschreibt
auch die Verwendung von hydriertem Dextran zur Herstellung von Komplex-Verbindungen
mit Ferrihydroxid, und es wird erklärt, dass man damit eine wesentlich
niedrigere Toxizität
erhält
als wenn man nicht-hydriertes Dextran verwendet. Gegenstand der
Erfindung ist ein Verfahren, bei welchem feuchtes Ferrihydroxid
mit trockenem hydrierten Dextran gemischt wird, wonach das Gemisch
nach wahlfreier Zugabe von Zitronensäure oder Zitrat erhitzt und
gereinigt wird.
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US 3.697.502 (1972) beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines Eisendextran-Präparates, bei
welchem Verfahren dem Dextran Zitronensäure beigefügt wird und ein gleichzeitiges
Hinzufügen
einer Alkalimetallhydroxid-Lösung
und Ferrichlorid-Lösung
erfolgt. Das durchschnittliche Molekulargewicht des Dextrans ist
zwischen 3.000 und 20.000 Dalton. Das in den Ausführungsbeispielen
verwendete Dextran weist ein Molekulargewicht von 7.000 bzw. 10.000
Dalton auf.
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DK 129.353 (1974) ist auf
ein Analogieverfahren zur Herstellung eines Ferrihydroxid-Dextranderivats mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht des Dextrans von höchstens
50.000 Dalton gerichtet, und wo die Terminalgruppen der Polymerketten
des Dextrans zum Umwandeln der terminalen reduzierenden Anhydroglucose-Einheit
in eine entsprechende Carbonsäuregruppe
modifiziert sind. Obwohl die für
das Molekulargewicht des Dextrans angeführten Grenzen sehr weit sind,
nämlich
von 500 bis 50.000 Dalton, vorzugsweise 1.000 bis 10.000 Dalton,
weist das einzige exemplifizierte Dextran ein durchschnittliches
Molekulargewicht von 5.000 Dalton auf.
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DK 129.942 (1974) hat Gleichheit
mit dem letztgenannten DK-Patent und betrifft die Herstellung von
Ferrihydroxid-Komplexen mit Dextran-Heptonsäure oder Dextrin-Heptonsäure. Die
Heptonsäuren werden
durch Hydrolyse der entsprechenden Zyanhydride hergestellt.
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US 4.827.945 (1989) und
US 5.102.652 (1992) betreffen
beide superparamagnetische Metalloxide, wie etwa Eisenoxide, die
mit polymeren Materialien, wie etwa Dextran, beschichtet oder mit
diesen assoziiert sind. Das Polymer wird mit einer Mischung von
Metalloxiden in zwei verschiedenen Oxidationsstufen zur Erzeugung
eines superparamagnetischen Produktes in Berührung gebracht, welches anschließend oxidiert
wird, um die gesamte Metalloxidmenge in die höchste erwähnter Oxidationsstufen zu überführen. Das
Produkt eignet sich besonders als Kontrastmittel bei Kernspintomographie
bei medizinischer Diagnose. Es wird jedoch auch angeführt, dass
diese Produkte zur Behandlung von Eisenmangelanämie verwendet werden können. Das
Molekulargewicht der Polymere, inklusive Kohlenhydrate wie etwa
Dextran, ist vorzugsweise 5.000 bis 250.000 Dalton.
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GB 1.076.219 beschreibt
die Herstellung eines Eisenpräparates,
worin das Ferrihydroxid an ein komplexbildendes Mittel bestehend
aus Sorbitol, Glukonsäure
und einem Oligosaccharid in einem bestimmten Verhältnis gebunden
ist, wobei Sorbitol der dominierende Bestandteil ist. In einem der
Beispiele in der Patentschrift wird ein hydriertes Dextran mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 1000 Dalton als Oligosaccharid
verwendet. Aus dem beschriebenen Verfahren zur Herstellung dieses Dextrans
kann geschlossen werden, dass dessen Gehalt an Komponenten mit sehr
niedrigem Molekulargewicht groß sein
muss. Noch wichtiger in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung
ist jedoch, vgl. nachstehend angeführte Erläuterung, dass zum Zeitpunkt
der Komplexbildung eine große
Menge hydrierter Dextran-Monomere, nämlich Sorbitol, vorhanden ist.
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Trotz
vieler Versuche, Eisendextran-Präparate
zur Behandlung von Anämie
zu verbessern, wie aus obenstehenden Patenten ersichtlich ist, weisen die
in Übereinstimmung
mit dem Stand der Technik erzeugten Präparate fortwährend einige
Nachteile auf.
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Dies
ist darauf zurückzuführen, dass
die Präparate
bei einigen Patienten zu verzögerter Überempfindlichkeit
oder schweren anaphylaktischen Nebenwirkungen führen, die beispielsweise zu
Dyspnoe, Hypotonie, Schock oder Tod führen. Auch andere toxische
Reaktionen können
vorkommen.
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Außerdem entsprechen
viele der bisher bekannten Präparate
nicht den geltenden Forderungen mit Hinblick auf Stabilität. Fehlende
Stabilität
kann als Gelatinierung der Flüssigkeit
oder Ausfällung
von Eisenhydroxid oder Eisenoxyhydroxid zum Ausdruck kommen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Auf
Basis von Untersuchungen, Tests und praktischen Erfahrungen ist
erkannt worden, dass oben erwähnte
Nachteile mit der Anwesenheit von unzureichend hydrolisiertem, verhältnismäßig hochmolekularem
Dextran, das, wenngleich in kleinen Mengen, in dem als Ausgangsmaterial
verwendeten Dextran vorhanden ist, sowie den in diesem vorhandenen
niedermolekularen Sacchariden verbunden sind.
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Es
ist allgemein bekannt, dass hochmolekulare Dextrane ein größeres Risiko
von anaphylaktischen Reaktionen mit sich führen, als dies für niedermolekulare
Dextrane der Fall ist. Faktisch ist es übliche Praxis, das Risiko des
Vorkommens von anaphylaktischen Reaktionen zu reduzieren, wenn man Dextrane
klinisch infundiert, indem man den Patienten durch Injektion von
niedermolekularem Dextran, wie etwa einem Dextran mit einem Gewichtsmittel-Molekulargewicht
(Mw) von ca. 1.000 Dalton, vorbehandelt.
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Die
Dextranherstellung umfasst normalerweise saure Hydrolyse von Dextranen
mit höherem Molekulargewicht,
gefolgt von Isolierungs- und Reinigungsvorgängen einschließlich Ausfällen des
Dextrans, beispielsweise aus einer wässrigen Lösung durch Zugabe z. B. eines
Alkohols.
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Bei
einem solchen Ausfällen
werden nicht allein die gewünschten
Fraktionen des Dextrans ausgefällt,
sondern jegliches Dextran mit einem höheren Molekulargewicht wird
ausgefällt,
weshalb die gewonnene Dextran-Fraktion oft hochmolekulare Dextrane
enthält,
die in der vorausgehenden sauren Hydrolyse nicht gespaltet wurden.
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Da
selbst sehr kleine Konzentrationen hochmolekularer Dextrane unvorhersehbare
und oft recht ernste anaphylaktische Reaktionen verursachen können, ist
es ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, dass die Gegenwart solcher
Dextrane vermieden werden soll, indem der übliche Ausfällungsprozess durch Membranprozesse
ersetzt oder suppliert wird, welche Membranprozesse sehr effektiv
imstande sind, die Gegenwart von hoch molekularen Dextranen zu eliminieren,
bevor die gewünschte
Dextran-Fraktion mit den Eisenverbindungen in Kontakt gebracht wird.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass das Entfernen von hochmolekularen
Dextranen aus der gewünschten
Dextran-Fraktion mit einem Gewichtsmittel-Molekulargewicht von beispielsweise
1.000 Dalton nicht sichert, dass das resultierende Eisendextran
nichttoxisch und stabil wird. Es hat sich auch gezeigt, dass die
Gegenwart von niedermolekularen Kohlenhydraten, wie etwa von dem
Hydrolyseprozess stammende Monosaccharide, Schwierigkeiten verursacht.
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Der
Gegenwart solcher Saccharide scheint bisher geringere Bedeutung
zugemessen worden zu sein. Wenn jedoch das derartige Saccharide
enthaltende Dextran mit Eisen bei Ausfällen von Ferrihydroxid in eine
Lösung
davon umgesetzt wird, werden nicht bloß Dextran-Eisen-Assoziationsverbindungen gebildet,
sondern auch die Saccharide verbinden sich mit dem Eisen zur Bildung
von Komplex-Verbindungen oder Additionsverbindungen.
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Diese
Saccharid-basierten Eisenverbindungen sind jedoch viel weniger stabil
als die Eisen-Dextranverbindungen, und sie geben in wässriger
Lösung
Anlass zu einer gewissen Konzentration von freien Ferri-Ionen und
niedermolekularen Sacchariden, wie etwa Glukose.
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Wie
bekannt ist, üben
freie Ferri-Ionen eine toxische Wirkung aus, wenn sie in Präparaten
für parenterale
Verabreichung gegenwärtig
sind. Ferner hat es sich gezeigt, dass nicht nur Ferri-Ionen, sondern
auch niedermolekulare Saccharide Instabilität einer wässrigen Eisendextran-Lösung als
Folge von Ausfällung
und/oder gelbildenden Reaktionen bewirken, was gegebenenfalls zu
einem vollständigen Festwerden
der Lösung
innerhalb von Tagen oder Monaten führt. Außerdem scheint das Vorhandensein
von niedermolekularen Sacchariden die parenterale Toxizität einer
Eisendextran-Verbindung zu erhöhen,
anscheinend weil die Saccharide mit der Bindung der Eisenverbindungen
an das Dextran interferieren, wodurch freie oder nur schwach gebundene
Ferri-Ionen gebildet werden.
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Obwohl
die Bindung zwischen den niedermolekularen Sacchariden und den Eisenverbindungen,
wie aus dem vorstehend Angeführten
hervorgeht, ziemlich schwach ist, ist diese ausreichend, um ein
effektives Entfernen der Saccharide und der freien Eisenverbindungen
durch den Dialyseprozess, dem die Eisendextran-Lösung als Nachbehandlung normalerweise
unterzogen wird, zu verhindern.
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Es
ist daher ein zusätzliches
wichtiges Merkmal der Erfindung, dass die Dextran-Fraktion durch Membranprozesse,
welche niedermolekulare Saccharide entfernen, gereinigt werden muss,
bevor sie in der Reaktion, in welcher die eisenhaltigen Komplex-
oder Assoziationsverbindungen gebildet werden, verwendet wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft somit Eisendextran-Verbindungen,
die eine extrem niedrige Frequenz nicht erwünschter Nebenwirkungen aufweisen,
und die auch während
Sterilisation und Lagerung als wässrige
Lösungen
zufriedenstellend stabil sind, welche Eisendextran-Verbindung als
Komponente in einer therapeutischen Zusammensetzung zur Prophylaxe
oder Behandlung von Eisenmangel bei Tieren oder Menschen durch parenterale
Verabreichung verwendet werden kann, und welche Eisendextran-Verbindung
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie aus einem hydrierten Dextran
mit einem Gewichtsmittelmolekulargewicht (Mw) zwischen 700 und 1.400
Dalton, vorzugsweise etwa 1.000 Dalton, einem Zahlenmittelmolekulargewicht
(Mn) von 400–1.400
Dalton, und worin 90 Gew.-% des Dextrans Molekulargewichte von weniger
als 2.700 Dalton aufweisen und das Mw der 10 Gew.-% Fraktion des
Dextrans mit den größten Molekulargewichten unter
3.200 Dalton ist, wobei das hydrierte Dextran einer Reinigung durch
Membranprozesse mit einem Grenzwert zwischen 340 und 800 Dalton
unterzogen worden ist, in beständiger
Vereinigung mit Ferrioxyhydroxid und gegebenenfalls einer organischen
Hydroxysäure
besteht.
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In
Verbindung mit der vorliegenden Erfindung ist mit „Gewichtsmittelmolekulargewicht" und „Zahlenmittelmolekulargewicht" das betreffende durchschnittliche
Molekulargewicht zum Zeitpunkt der Bildung des Komplexes, basiert
auf sämtlichen Dextranmolekülen vom
Monomer und aufwärts,
gemeint.
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Es
wird angenommen, dass der Grund dafür, weshalb Dextrane mit der
obenstehend angeführten Molekulargewichtsverteilung
nicht früher
bei der kommerziellen Herstellung von Eisendextran-Verbindungen
Anwendung gefunden haben, der ist, dass man der Gegenwart von niedermolekularen
Sacchariden nicht genügend
Aufmerksamkeit geschenkt hat, weshalb man Toxizität und geringe
Stabilität
erfahren hatte, und dass man nicht genügend aufmerksam war auf die
Tatsache, dass Dextrane mit einem Gewichtsmittelmolekulargewicht
von etwa 1.000 Dalton vom menschlichen oder tierischen Organismus
besser vertragen werden als die in Eisenpräparaten herkömmlich verwendeten
hochmolekularen Dextrane.
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Bei
parenteraler Verabreichung wird die betreffende Verbindung in einer
wässrigen
Lösung
gelöst
oder dispergiert, und diese kann als solche, vorzugsweise mit einem
Eisengehalt von 5–20 Gew./Vol-%,
verkauft werden. Andererseits ist die Verbindung ausreichend stabil,
um bei einem herkömmlichen
Trocknungsprozess wie etwa Zerstäubungstrocknung
ohne Qualitätsverlust
getrocknet werden zu können,
weshalb die Verbindung auch als einziger oder teilweiser Bestandteil
eines Trockenpulvers verkauft werden kann. Der Eisengehalt des Pulvers
ist typisch 15–45
Gew.-%.
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Bei
verhältnismäßig niedermolekularen
Dextranen wie jenen, die in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung
in Betracht kommen, ist der Einfluss der terminalen Gruppen (teilweise
hydrierte Aldehydgruppen) auf die Polymerketten wesentlich mehr
vorherrschend als in Dextranen mit größerem Molekulargewicht, da
auf Gewichtbasis die Anzahl funktioneller Terminalgruppen größer ist.
Diese funktionellen Terminalgruppen neigen dazu, die Instabilität durch
Reaktionen, die Fe3+ und niedermolekulare
Saccharide involvieren, zu erhöhen.
Deshalb ist das Fehlen von Fe3+ und niedermolekularen
Sacchariden noch wichtiger als wenn man mit hochmolekularen Dextranen zu
tun hat.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer Eisendextran-Verbindung
wie vorstehend beschrieben, welches Verfahren durch folgende Stufen
gekennzeichnet ist:
Das Molekulargewicht des Dextrans wird
durch Hydrolyse reduziert, und das Dextran wird zur Umwandlung funktioneller
terminaler Aldehydgruppen in Alkoholgruppen hydriert; das hydrierte
Dextran wird als eine wässrige
Lösung
mit zumindest einem wasserlöslichen
Ferrisalz vereinigt; der resultierenden Lösung wird zwecks Bildung von
Ferrihydroxid Base zugesetzt und das resultierende Gemisch wird
zur Umsetzung des Ferrihydroxids in Ferrioxyhydroxid als eine Assoziationsverbindung
mit dem Dextran erhitzt, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, dass das Dextran nach der Hydrolyse, aber vor der Vereinigung
mit dem wasserlöslichen
Ferrisalz durch einen oder mehrere Membranprozesse mit einer Membran
mit einem Grenzwert, der geeignet ist, Dextran mit einem Molekulargewicht über 2.700
Dalton zurückzuhalten,
gegebenenfalls gefolgt von weiterer Hydrolyse und gefolgt von einem
oder mehreren Membranprozessen, bei denen Membranen mit einem Grenzwert
zwischen 340 und 800 Dalton verwendet werden, gereinigt wird.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens umfasst folgende Stufen:
Herstellung einer wässrigen
Lösung,
umfassend das gereinigte hydrierte Dextran und zumindest ein wasserlösliches
Ferrisalz;
Justieren des pH erwähnter wässriger Lösung auf einen Wert über 10 durch
Hinzufügen
einer Base;
Erhitzen des Gemischs auf eine Temperatur über 100°C, bis es
eine schwarze oder dunkelbraune kolloide Lösung bildet, die durch einen
0,45 μm
Filter filtriert werden kann; und
weitere Reinigung und Stabilisierung
unter Anwendung von Filtrierung, Erhitzen und Membranprozessen und
Zugabe eines oder mehrerer Stabilisatoren sowie gegebenenfalls Trocknen
der Lösung
zum Erhalt der gewünschten
Eisendextran-Verbindung als ein stabiles Pulver. Injektionsflüssigkeiten
können durch
nochmaliges Auflösen
dieses Pulvers, Justieren des pH, Sterilisieren durch Filtrieren
und Füllen
in Ampullen oder Phiolen hergestellt werden. Sterilisierung kann
auch durch Autoklavbehandlung der gefüllten Ampullen oder Phiolen
erfolgen.
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Alternativ
kann der Trocknungsvorgang weggelassen werden, und eine Injektionsflüssigkeit
kann von der gereinigten Lösung
ohne deren dazwischenliegendes Trocknen hergestellt werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die Hydrierung des Dextrans mittels Natriumborhydrid in wässriger
Lösung
erfolgen.
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Die
Stabilisierung erfolgt zweckmäßig durch Zugabe
eines Salzes einer organischen Hydroxysäure, vorzugsweise eines Zitrates.
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Die
Erfindung betrifft ferner die die Verwendung nach Anspruch 10.
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Die
Erfindung wird anhand folgender nicht begrenzender Beispiele näher erläutert.
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BEISPIEL 1
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(i) Hydrolyse und Hydrierung von Dextran
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2.522
kg hydrolysiertes Dextran, das als Permeat von einer Membran mit
einem Grenzwert < 5.000
Dalton aufgesammelt ist, wird bei pH 1,5 bei einer Temperatur von
95°C hydrolysiert.
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Die
Hydrolyse wird unter Anwendung von Gelpermeationschromatographie
(GPC) chromatographisch kontrolliert und wird durch Abkühlen abgeschlossen,
wenn man schätzt,
dass das Molekulargewicht des zu hydrolysierenden Materials den
gewünschten
Wert, d. h. ein Gewichtsmittelmolekulargewicht von 700–1.400 Dalton,
erreicht hat.
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Durch
die Hydrolyse wird niedermolekulares Dextran erzeugt, aber auch
Glukose gebildet. Nach Abkühlen
und Neutralisieren wird der Gehalt an Glukose und sehr niedermolekularen
Oligomeren durch Membranprozesse mit einem Grenzwert von 340–800 Dalton
reduziert. Nach diesem Prozess wird der Inhalt von Dextran durch
optische Rotation (αD 20 – 200) ermittelt
1.976 kg zu sein, und die Menge von reduzierendem Zucker wird durch
Anwendung von Somogyi's
Reagenz ermittelt 36,8% zu sein.
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Die
reduzierende Fähigkeit
wird durch Behandlung mit Natriumborhydrid verringert. Für die 1.976
kg Dextran werden 57 kg Natriumborhydrid bei basischem pH zugesetzt.
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Nach
der Natriumborhydrid-Behandlung wird die Reduktionsfähigkeit
auf 1,5% festgesetzt.
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Danach
wird die Lösung
auf einen pH Wert < 7,0
neutralisiert und anschließend
de-ionisiert. Die durchschnittlichen Molekulargewichte und die Molekulargewichtverteilung
wird chromatographisch bestimmt.
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Die
Chromatographie zeigt auch, dass die oben angeführten Bedingungen, nämlich, dass
90 Gew.-% des Dextrans Molekulargewichte von weniger als 2.700 Dalton
aufweisen, und dass das Gewichtsmittelmolekulargewicht (Mw) der
10 Gew.-% Fraktion des Dextrans mit den größten Molekulargewichten unter
3.200 Dalton ist, erfüllt
sind.
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Mw
ist ermittelt worden 1.217 zu sein und Mn ist 845 Dalton. Die endgültige Menge
Dex tran nach Deionisierung ist 1.320 kg – ermittelt durch optische Rotation.
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(ii) Synthese von Eisendextran
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120
kg Dextran, hergestellt wie obenstehend erwähnt, wird in Form einer 18%-igen
Lösung
mit 150 kg FeCl3·6H20
gemischt.
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Dem
umgerührten
Gemisch werden 93 kg Na2CO3 als
gesättigte
wässrige
Lösung
zugesetzt, wonach pH unter Anwendung von 24 Liter konzentriertem
wässrigem
NaOH (27 Gew.-/Vol.-%) auf 10,5 erhöht wird.
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Das
somit erhaltene Gemisch wird auf eine Temperatur über 100°C erhitzt,
bis es in eine schwarze, dunkelbraune kolloide Lösung umgewandelt wird, die
durch einen 0,45 μm
Filter filtriert und danach abgekühlt wird. Nach dem Abkühlen wird
die Lösung unter
Verwendung von 12 Liter konzentrierter Salzsäure neutralisiert, zum Erhalt
eines pH-Wertes
von 5,8, und durch Membranprozesse gereinigt, bis der Chloridgehalt
der Lösung,
berechnet auf Basis einer Lösung
enthaltend 5 Gew.-/Vol.-% Eisen, weniger als 0,68% ist.
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Sollte
zum Erhalt einer isotonischen Lösung der
Chloridgehalt in der Lösung
weniger als erwünscht
sein, wird Natriumchlorid zugesetzt, und pH wird abschließend auf
5,6 justiert und die Lösung durch
einen 0,45 μm
(oder alternativ 0,2 μm)
Membranfilter filtriert.
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Die
Lösung
wird zerstäubungsgetrocknet und
das Eisendextran-Pulver ist für
Verkauf oder für weitere
Verarbeitung fertig.
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Als
Alternative zur Zerstäubungstrocknung kann
die Lösung
zur direkten Herstellung von Injektionsflüssigkeiten mit einem Eisengehalt
von beispielsweise 5%, wie obenstehend beschrieben, verwendet werden.
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Bei
Verwendung des Eisendextran-Pulvers zur Herstellung von Injektions-
oder Infusionsflüssigkeiten
wird das Pulver in einem wässrigen
Medium wiederaufgelöst,
pH wird kontrolliert und falls notwendig justiert, und die Lösung wird,
nachdem sie durch Filtrieren sterilisiert ist, in Ampullen oder
Phiolen gefüllt.
Alternativ kann das Sterilisieren durch Autoklavieren nach dem Füllen in
Ampullen oder Phiolen erfolgen.
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BEISPIEL 2
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(i) Hydrolyse und Hydrierung von Dextran
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Dieser
Teil der Synthese wird durchgeführt wie
unter (i) in oben angeführtem
Beispiel 1 beschrieben, abgesehen davon, dass 54 kg Natriumborhydrid verwendet
werden, wodurch die reduzierende Fähigkeit bis auf 3,0% verringert
wird.
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(ii) Synthese von Eisendextran
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120
kg von obenerwähntem
Dextran werden als 18%-ige Lösung
mit 300 kg FeCl3·6H2O
gemischt.
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Dem
umgerührten
Gemisch werden 180 kg Na2CO3 als
gesättigte
wässrige
Lösung
zugesetzt, wonach der pH-Wert des Gemischs unter Verwendung von
38 Liter konzentriertem wässrigem
NaOH (27 Gew.-/Vol.-%) auf pH 11,5 erhöht wird.
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Das
somit erhaltene Gemisch wird bis über 100°C erhitzt, bis sie in eine schwarze
oder dunkelbraune kolloide Lösung
umgewandelt wird, die durch einen 0,45 μm Filter filtriert werden kann
und anschließend
abgekühlt
wird. Die abgekühlte
Lösung wird
unter Verwendung von 25 Liter konzentrierter Salzsäure auf
pH 5,6 neutralisiert und unter Benutzung von Membranprozessen gereinigt,
bis der Chloridgehalt weniger als 1,1%, ist, berechnet auf Basis einer
Lösung
enthaltend 10 Gew.-/Vol.-% Eisen.
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Danach
wird eine Hydroxysäure
in Form von 6 kg Zitronensäure
zugesetzt, und der pH wird unter Verwendung von NaOH auf über 8,0
justiert, und die Lösung
wird durch Erhöhung
der Temperatur auf über
100°C in
60 Minuten stabilisiert.
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Anschließend wird
der pH mit Hilfe von konzentrierter Salzsäure auf 5,6 justiert. Ist der
Chloridgehalt weniger als erwünscht,
kann er durch Zugabe von NaCl justiert werden.
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Danach
wird die Lösung
durch einen 0,45 μm (oder
0,2 μm)
Membranfilter filtriert.
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Die
Lösung
wird zerstäubungsgetrocknet und
das Eisendextran-Pulver ist somit fertig.
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Dieses
Pulver ist zur Herstellung eines flüssigen Eisendextran-Präparats enthaltend
10 Gew.-/Vol.-% Eisen geeignet.
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BEISPIEL 3
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(i) Hydrolyse und Hydrierung von Dextran
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Dieser
Teil der Synthese wird wie in Beispiel 2 beschrieben durchgeführt.
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(ii) Synthese von Eisendextran
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80
kg des Dextrans werden als wässrige 10%-ige
Lösung
mit 400 kg FeCl3·6H2O
gemischt.
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Dem
umgerührten
Gemisch werden 232 kg Na2CO3 als
gesättigte
wässrige
Lösung
zugefügt, wonach
der pH des Gemischs unter Verwendung von 60 Liter konzentriertem
wässrigem
NaOH (27 Gew.-/Vol.-%) auf 11,5 erhöht wird.
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Das
vorerwähnte
Gemisch wird bis auf über 100°C erhitzt
bis es eine schwarze, dunkelbraune kolloide Lösung ergibt, und kann durch
einen 0,45 μm Filter
filtriert werden, wonach die Lösung
abgekühlt wird.
Die kalte Lösung
wird unter Verwendung von 15 Liter konzentrierter Salzsäure auf
pH 5,6 neutralisiert und unter Benutzung von Membranprozessen gereinigt,
bis der Chloridgehalt weniger als 1,8% ist, berechnet auf Basis
einer Lösung
enthaltend 20 Gew.-/Vol.-% Eisen.
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Danach
wird Hydroxysäure
in Form von 8 kg Zitronensäure
zugesetzt, und der pH wird mit NaOH auf einen Wert über 8,0
justiert, wonach die Lösung durch
Erhöhung
der Temperatur auf über
100°C in
60 Minuten stabilisiert wird.
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Anschließend wird
der pH mit konzentrierter Salzsäure
auf 5,6 justiert. Ist der Chloridgehalt der Lösung weniger als erwünscht, kann
der Chloridgehalt durch Zugabe von NaCl justiert werden. Die Lösung wird
durch einen 0,45 μm
(oder 0,2 μm)
Membranfilter filtriert.
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Die
Lösung
wird zerstäubungsgetrocknet, und
das Eisendextran-Pulver ist fertig. Dieses Pulver ist zur Herstellung
eines flüssigen
Präparats
enthaltend 20 Gew.-/Vol.-% Eisen geeignet.
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In
allen drei Beispielen ist die Ausbeute von Eisendextran-Pulver mehr
als 95%, berechnet auf Basis der im Prozess verwendeten Eisenmenge.