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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Molekularbiologie
und Nucleinsäurechemie.
Genauer betrifft sie Methoden und Reagenzien zur Verbesserung der
Ausbeute bei Nucleinsäureamplifikationsreaktionen.
Die Erfindung hat Anwendungen in jedem Gebiet, in dem eine Nucleinsäureamplifikation
verwendet wird.
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Die
Erfindung der Polymerasekettenreaktion (PCR) machte die in-vitro-Amplifikation
von Nucleinsäuresequenzen
möglich.
Die PCR wird in den U.S.-Patenten Nr. 4 683 195; 4 683 202 und 4
965 188; in Saiki et al., 1985, Science 230: 1350–1354; Mullis
et al., 1986, Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol. 51: 263–273 und
Mullis und Faloona, 1987, Methods Enzymol. 155: 335–350 beschrieben.
Die Entwicklung und Anwendung der PCR wird intensiv in der Literatur
beschrieben. Z. B. werden eine Reihe von mit PCR in Beziehung stehenden
Themen diskutiert in PCR Technology – principles and applications
for DNA amplification, 1989 (Herausgeber H. A. Erlich) Stockton
Press, New York; PCR Protocols: A guide to methods and applications,
1990 (Herausgeber M. A. Innis et al.) Academic Press, San Diego
und PCR Strategies, 1995 (Herausgeber M. A. Innis et al.) Academic
Press, San Diego. Kommerzielle Vertreiber, wie Perkin Elmer (Norwalk,
CT) vertreiben PCR-Reagenzien und veröffentlichen PCR-Protokolle.
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Seit
der ursprünglichen
Publikation der Nucleinsäureamplifikation
wurden verschiedene auf Primer basierende Nucleinsäureamplifikationsmethoden
beschrieben, unter anderem Lipase Chain Reaction (LCR, Wu und Wallace,
1989, Genomics 4: 560–569
und Barany, 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 189–193); Polymerase
Lipase Chain Reaction (Barany, 1991, PCR Methods and Applic. 1:
5–16);
Gap-LCR (PCT Patentanmeldung Veröffentlichungsnr.
WO 90/01069); Repair Chain Reaction (Europäische Patentanmeldung Veröffentlichungsnr.
439 182 A2), 3SR (Kwoh et al., 1989, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
86: 1173–1177;
Guatelli et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 1874–1878; PCT
Patentanmeldung Veröffentlichungsnr.
WO 92/0880A) und NASBA (U.S.-Patent Nr. 5 130 238). Ein Überblick über Amplifikationssysteme
wird in Abramson und Myers, 1993. Current Opinion in Biotechnology,
4: 41–47
gegeben.
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Die
Spezifität
von auf Primern basierenden Amplifikationsreaktionen hängt von
der Spezifität
der Primerhybridisierung ab. Bei erhöhten Temperaturen, die bei
einer typischen Amplifikation verwendet werden, hybridisieren Primer
nur mit der vorgesehenen Zielsequenz. Amplifikationsreaktionsmischungen
werden typischerweise jedoch bei Raumtemperatur zusammengefügt, gut
unterhalb der Temperatur, die notwendig ist, um die Primerhybridisierungsspezifität sicherzustellen.
Unter weniger stringenten Bedingungen können die Primer unspezifisch
an andere, nur teilweise komplementäre Nucleinsäuresequenzen oder an andere
Primer binden und die Synthese von unerwünschten Extensionsprodukten
starten, die zusammen mit der Zielsequenz vervielfältigt werden
können.
Die Amplifikation unspezifischer Primerextensionsprodukte kann mit
der Amplifikation der gewünschten
Zielsequenzen konkturrieren und kann die Effizienz der Amplifikation
der gewünschten Sequenz
erheblich vermindern.
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Eine
häufig
beobachtete Art von nicht spezifischem Amplifikationsprodukt ist
ein matrizenunabhängiges
Artefakt von Amplifikationsreaktionen, das als "Primerdimer" bezeichnet wird. Ein Primerdimer ist
ein doppelsträngiges
Fragment, dessen Länge
typischerweise der Summe der beiden Primerlängen nahe kommt und scheint
aufzutreten, wenn ein Primer über
den anderen Primer verlängert
wird. Die entstehende Verkettung bildet eine unerwünschte Matrize,
die aufgrund ihrer kurzen Länge
wirksam amplifiziert wird.
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Eine
unspezifische Amplifikation kann vermindert werden, indem die Bildung
von Primerextensionsprodukten vor dem Start der Reaktion vermindert
wird. Bei einer Methode, die als "Heißstart"-Protokoll bezeichnet
wird, werden ein oder mehrere kritische Reagenzien aus der Reaktionsmischung
ferngehalten, bis die Temperatur ausreichend hoch ist, um die notwendige
Hybridisierungsspezifität
zu liefern. Auf diese Art und Weise kann die Reaktionsmischung die
Primerextension während
der Zeit, während
der die Reaktionsbedingungen spezifische Primerhybridisierung nicht
sicherstellen, nicht unterstützen.
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Manuelle
Heißstartmethoden,
bei denen die Reagenzgläser
nach der ersten Inkubationsstufe bei hoher Temperatur geöffnet werden
und die fehlenden Reagenzien zugegeben werden, sind arbeitsintensiv
und erhöhen
das Risiko einer Kontamination der Reaktionsmischung. Alternativ
kann ein wärmeempfindliches
Material, wie ein Wachs, verwendet werden, um Reaktionskomponenten
voneinander zu trennen oder zu komplexieren, wie in U.S.-Patent
Nr. 5 411 876 und Chou et al., 1992, Nucl. Acids. Res. 20(7): 1717–1723 beschrieben.
Bei diesen Methoden schmilzt durch eine Präreaktionsinkubation bei hoher
Temperatur das wärmeempfindliche
Material, wodurch die Reagenzien sich vermischen können.
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Eine
andere Methode, um die Bildung von Primerextensionsprodukten vor
dem Start der Reaktion zu reduzieren, vertraut auf eine in der Wärme reversible
Hemmung der DNA-Polymerase durch DNA-Polymerasespezifische Antikörper, wie
in U.S.-Patent Nr. 5 338 671 beschrieben. Die Antikörper werden
mit der DNA-Polymerase
in einem Puffer bei Raumtemperatur inkubiert vor der Zusammenfügung der
Reaktionsmischung, um die Bildung des Antikörper-DNA-Polymerase-Komplexes
zuzulassen. Jede Hemmung der DNA-Polymeraseaktivität wird inaktiviert
durch eine Präreaktionsinkubation
bei hoher Temperatur. Ein Nachteil dieser Methode besteht darin,
dass die Erzeugung von Antikörpern,
die für
die DNA-Polymerase spezifisch sind, teuer und zeitaufwändig ist,
insbesondere bei großen
Mengen. Weiterhin kann die Zugabe von Antikörpern zu einer Reaktionsmischung
eine Umgestaltung der Amplifikationsreaktion erfordern.
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Die
Bildung von Extensionsprodukten vor dem Start der Reaktion kann
auch durch Zugabe eines ein zelsträngigen bindenden Proteins,
das nicht kovalent an die Primer in einer durch Hitze reversiblen
Art und Weise bindet und die Primerextension hemmt, indem es die
Hybridisierung verhindert, zu der Reaktion gehemmt werden.
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Eine
unspezifische Amplifikation kann auch durch enzymatisch abbauende
Extensionsprodukte, die vor dem Start der Reaktion gebildet werden,
reduziert werden unter Verwendung der in U.S.-Patent Nr. 5 418 149
beschriebenen Methoden. Der Abbau von neu synthetisierten Extensionsprodukten
wird erreicht, indem in die Reaktionsmischung dUTP und UNG eingearbeitet
wird und die Reaktionsmischung auf 45 bis 60°C inkubiert wird, bevor die
Amplifikationsreaktion durchgeführt
wird. Die Primerextension führt
zur Bildung von uracilhaltiger DNA, die durch UNG unter Präamplifikationsbedingungen
abgebaut wird. Ein Nachteil dieser Methode besteht darin, dass der
Abbau des Extensionsproduktes mit der Bildung des Extensionsproduktes
konkurriert und die Eliminierung nicht spezifischer Primerextensionsprodukte
wahrscheinlich weniger vollständig
ist. Ein Vorteil dieser Methode besteht darin, dass auch uracilhaltige
DNA, die in die Reaktionsmischung als Kontamination aus einer vorherigen
Reaktion eingetragen wurde, abgebaut wird und daher die Methode
auch das Problem der Kontamination einer PCR durch amplifizierte
Nucleinsäure
aus vorherigen Reaktionen reduziert.
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Übliche Techniken
der Molekularbiologie und Nucleinsäurechemie, die auf dem Gebiet
des Fachmannes liegen, werden vollständig in der Literatur erläutert. Siehe
z. B. Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning – A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York; Oligonucleotide
Synthesis (M. J. Gait, Herausgeber, 1984); Nucleic Acid Hybridization
(B. D. Hames und S. J. Higgins, Herausgeber, 1984) und eine Serie,
Methods in Enzymology (Academic Press, Inc.).
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Die
vorliegende Erfindung liefert kovalent modifizierte Oligonucleotidprimer
für die
in-vitro-Amplifikation von Nucleinsäuresequenzen. Die Verwendung
der modifizierten Primer der Erfindung führt zur Reduktion einer nicht
spezifischen bzw. unspezifischen Amplifikation, insbesondere der
Primerdimerbildung und/oder einem gleichzeitigen Anstieg der Ausbeute
des vorgesehenen Ziels im Vergleich zu einer Amplifikation, die
mit unmodifizierten Primern durchgeführt wird.
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung einen Oligonucleotidprimer für die Amplifikation
einer Nucleinsäuresequenz
mit der allgemeinen Struktur:
worin S
1 eine
erste Sequenz von Nucleotiden mit einer Länge zwischen etwa 5 und etwa
50 bedeutet;
worin S
2 eine zweite Sequenz
mit einer Länge
zwischen 1 und 3 Nucleotiden bedeutet;
worin N ein Nucleotid
bedeutet, das eine Purin- oder Pyrimidinbase enthält, die
ein exocyclisches Amin aufweist;
worin R eine Modifikatorgruppe
bedeutet, wobei R kovalent an N über
das exocyclische Amin gebunden ist und wobei R die Struktur:
hat, worin R
1 und
R
2 unabhängig
Wasserstoff, eine C
1-C
10-Alkylgruppe,
eine Alkoxygruppe, eine Phenylgruppe, eine Phenoxygruppe, eine substituierte
Phenylgruppe, eine Naphthylgruppe oder eine substituierte Naphthylgruppe
bedeuten. Alkylgruppen können
verzweigt oder unverzweigt sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist N ein modifiziertes konventionelles Nucleotid, wobei in diesem
Fall N ein Adenosin, Cytidin oder Guanosin ist und die Modifikatoreinheit
kovalent an das exocyclische Amin einer Adenin-, Guanin- oder Cytosinbase
gebunden ist. In einer bevorzugteren Ausführungsform ist N ein Adenosin.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist R eine 2-Naphthylmethylgruppe, eine Benzylgruppe oder eine substituierte
Benzylgruppe. Bevorzugte substituierte Benzylgruppen haben die Struktur
worin R
3 eine
verzweigte oder lineare C
1-C
6-Alkylgruppe
bedeutet, bevorzugter eine verzweigte oder lineare C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine Methoxygruppe oder eine Nitrogruppe. Bevorzugt ist R
3 in para-Position gebunden.
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In
einer bevorzugteren Ausführungsform
ist R eine Benzyl-, p-Methylbenzyl-, p-tert.-Butylbenzyl-, p-Methoxybenzyl- oder
2-Naphthylmethylgruppe.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Amplifikationsprimer, die
durch fotolabile kovalente Bindung einer Modifikatorgruppe modifiziert
sind, was zu einer teilweisen oder vollständigen Hemmung der Primerextension
führt.
Der fotolabile Modifikator kann entweder an das exocyclische Amin
gebunden sein, wie in den oben beschriebenen modifizierten Nucleotiden,
oder an den Ringstickstoff. In einer Ausführungsform ist mindestens eine
Nitrobenzylgruppe an das exocyclische Amin einer Adenin-, Guanin-
oder Cytosinbase des 3'-terminalen
Nucleotids gebunden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Paar oder ein Satz von Primern,
worin mindestens einer der Primer wie oben beschrieben modifiziert
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind beide Mitglieder eines Paars von Primern oder alle Mitglieder
eines Satzes von Primern modifiziert.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Methoden zur Amplifikation
von Nucleinsäuren,
was beinhaltet, dass eine Amplifikationsreaktion unter Verwendung
der modifizierten Primer der Erfindung ausgeführt wird.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Methoden oder Verfahren zur
Amplifikation einer Zielnucleinsäure,
was beinhaltet, dass eine Amplifikationsreaktion unter Verwendung
der fotolabilen modifizierten Primer der Erfindung durchgeführt wird,
wobei die Reaktionsmischung mit Licht so bestrahlt wird, dass die
Modifikatorgruppe entfernt wird und die Bildung von Primerextensionsprodukten
möglich
wird. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Bestrahlung als getrennte Stufe durchgeführt vor
dem Start der Amplifikationsreaktion, aber nachdem die Reaktionsmischung
auf eine Temperatur von mehr als etwa 50°C erhitzt wurde. In anderen
Ausführungsformen
wird die Bestrahlungsstufe mit einer Vorstufe des Amplifikationsprozesses kombiniert,
wie der reversen Transkriptionsstufe bei einer RNA-Amplifikationsreaktion
oder der anfänglichen Denaturierungsstufe
bei einer DNA-Amplifikationsreaktion.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Kits zur in-vitro-Amplifikationsreaktion
von Nucleinsäuresequenzen,
wobei die Kits ein Paar von Primern enthalten, bei denen mindestens
einer der Primer wie hier beschrieben modifiziert ist. Die Kits
der vorliegenden Erfindung können
auch ein oder mehrere Amplifikationsreagenzien einschließen, z.
B. eine Nucleinsäuresepolymerase
oder -ligase, Nucleosidtriphosphatase und geeignete Puffer.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt die Ergebnisse von
Amplifikationen von HIV-1 RNA, die unter Verwendung von benzylierten
Primern durchgeführt
wurden, wie in Beispiel 5 beschrieben.
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2 zeigt die Ergebnisse von
Amplifikationen von HCV-RNA, die unter Verwendung benzylierter Primer
durchgeführt
wurden, wie in Beispiel 6 beschrieben.
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3 zeigt die Ergebnisse von
Amplifikationen von HCV-RNA, die unter Verwendung von Primern durchgeführt wurden
mit einer bis drei Modifikatorgruppen, wie in Beispiel 7 beschrieben.
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4 zeigt die Ergebnisse von
Amplifikationen von HCV-RNA, die durchgeführt wurden unter Verwendung
der in Beispiel 8 beschriebenen fotolabilen modifizierten Primer.
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5 zeigt die Ergebnisse von
Amplifikationen von mykobakterieller DNA unter Verwendung von Primern,
die mit einer Benzylgruppe modifiziert wurden und Primern, die mit
einer p-tert.-Butylbenzylgruppe modifiziert wurden, wie in Beispiel
10 beschrieben.
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6 zeigt ein allgemeines
Reaktionsschema, das zur Synthese von mit Benzyl- oder substituierten Benzylgruppen
modifiziertem dA-kontrolliertem Porenglas bzw. Glas mit kontrollierter
Porengröße (CPG)
geeignet ist.
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Um
das Verständnis
der Erfindung zu fördern,
werden verschiedene Ausdrücke
unten definiert.
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Der
Ausdruck "Nucleinsäure" und "Oligonucleotid" bezieht sich auf
Polydesoxyribonucleotide (die 2-Desoxy-D-ribose
enthalten), auf Polyribonucleotide (die D-Ribose enthalten) und
auf jede andere Art von Polynucleotid, das ein N-Glycosid einer
Purin- oder Pyrimidinbase oder modifizierten Purin- oder Pyrimidinbase ist.
Es gibt keine gewollte Unterscheidung in der Länge zwischen den Ausdrücken "Nucleinsäure" und "Oligonucleotid" und diese Ausdrücke werden
austauschbar verwendet. Diese Ausdrücke beziehen sich nur auf die Primärstruktur
des Moleküls.
Somit schließen
diese Ausdrücke
doppel- und einzelsträngige
DNA ebenso wie doppel- und
einzelsträngige
RNA ein.
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Der
Ausdruck "konventionell" oder "üblich" in Bezug auf Nucleinsäurebasen,
Nucleotide oder Nucleotide bezieht sich auf solche, die natürlicherweise
in dem beschriebenen Polynucleotid auftreten. Die vier konventionellen
(auch als Haupt- bezeichnet) Desoxyribonucleotide von DNA enthalten
die Purinbasen Adenin und Guanin und die Pyrimidinbasen Cytosin
und Thymin. Die vier konventionellen Ribonucleotide von RNA enthalten
die Purinbasen Adenin und Guanin und die Pyrimidinbasen Cytosin
und Uracil. Zusätzlich
zu den obigen konventionellen oder üblichen Basen treten eine Anzahl
anderer Purin- und Pyrimidinderivate, die seltene oder unbedeutende
Basen genannt werden, in kleinen Mengen in einigen Nucleinsäuren auf.
Der Ausdruck "unkonventionell", wie er hier in
Bezug auf Nucleinsäuresebasen,
Nucleoside oder Nucleotide verwendet wird, bezieht sich auf seltene
oder wenig vorkommende Nucleinsäurebasen,
Nucleoside oder Nucleotide und Modifikationen, Derivate oder Analoga üblicher
Basen, Nucleoside oder Nucleotide und schließt synthetische Nucleotide
mit modifizierten Baseanteilen und/oder modifizierten Zuckereinheiten
ein (siehe Protocols for Oligonucleotide Conjugates, Methods in
Molecular Biology, Bd. 26 (Sudhir Agrawal, Herausgeber, Humana Press,
Totowa, NJ (1994)); und Oligonucleotides and Analogues, A Practical
Approach (Fritz Eckstein, Herausgeber, IRL Press, Oxford University
Press, Oxford).
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Oligonucleotide
können
mit jeder geeigneten Methode hergestellt werden, einschließlich z.
B. Klonen und Restriktion geeigneter Sequenzen und direkte chemische
Synthese durch eine Methode, wie die Phosphotriestermethode von
Narang et al., 1979, Meth. Enzymol. 68: 90–99; die Phosphodiestermethode
von Brown et al., 1979, Meth. Enzymol. 68: 109–151; die Diethylphosphoamididmethode
von Beaucage et al., 1981, Tetrahedron Lett. 22: 1859–1862; und
die Festphasenmethode von U.S.-Patent Nr. 4 458 066. Ein Überblick über Synthesemethoden
wird in Goodchild, 1990, Bioconjugate Chemistry 1(3): 165–187, gegeben.
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Der
Ausdruck "Basenpaarung", auch im Stand der
Technik als "Watson-Crick-Basenpaarung" bezeichnet, bezieht
sich auf die wohl bekannte Wasserstoffbindung der komplementären Basenpaare
Adenin-Thymin und Guanin-Cytosin in einer doppelsträngigen DNA-Struktur,
Adenin-Uracil und Guanin-Cytosin in einem RNA/DNA-Hybridmolekül und der
analogen Bindung von unkonventionellen Nucleotidpaaren.
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Der
Ausdruck "Hybridisierung" bezieht sich auf
die Bildung eines Doppelstrangs aus zwei einzelsträngigen Nucleinsäuren aufgrund
komplementärer
Basenpaarung. Eine Hybridisierung kann zwischen voll komplementären Nucleinsäuresträngen oder
zwischen "im Wesentlichen
komplementären" Nucleinsäuresträngen auftreten,
die kleinere Bereiche von Fehlpaarungen enthalten. Bedingungen,
unter denen nur vollständig
komplementäre
Nucleinsäurestränge hybridisieren,
werden als "stringente
Hybridisierungsbedingungen" oder "sequenzspezifische
Hybridisierungsbedingungen" bezeichnet.
Stabile Duplices oder Doppelstränge
von im Wesentlichen komplementären
Sequenzen können
unter weniger stringenten Hybridisierungsbedingungen erzielt werden;
der Grad an Fehlpaarungen, der toleriert wird, kann durch geeignete
Einstellung der Hybridisierungsbedingungen kontrolliert werden.
Der Fachmann auf dem Gebiet der Nucleinsäuretechnologie kann die Doppelstrangstabilität empirisch
bestimmen unter Inbetrachtziehung einer Anzahl von Variablen, was
z. B. Länge und
Basenpaarkonzentration der Oligonucleotide, Ionenstärke und
Auftreten von fehlgepaarten Basenpaaren nach den Leitlinien, die
durch den Stand der Technik gegeben werden (siehe z. B. Sambrook
et al., 1989, Molecular Cloning – A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York und Wetmur,
1991, Critical Review in Biochem. und Mol. Biol. 26(3/4): 227–259).
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Der
Ausdruck "Primer" bezieht sich auf
ein Oligonucleotid, das als Startpunkt der DNA-Synthese unter Bedingungen
dienen kann, in denen die Synthese eines Primerextensionsproduktes,
das komplementär
zu einem Nucleinsäurestrang
ist, induziert wird, d. h. in Gegenwart der vier verschiedenen Nucleosidtriphosphate und
eines Mittels zur Extension (z. B. einer DNA-Polymerase oder reversen
Transkriptase) in einem geeigneten Puffer und bei einer geeigneten
Temperatur. Der Ausdruck "Primer", wie er hier verwendet
wird, soll Oligonucleotide einschließen, die in ligationsvermittelten
Amplifikationsprozessen verwendet werden, in denen ein Oligonucleotid "verlängert" wird durch Ligation
an ein zweites Oligonucleotid, das an einer benachbarten Position
hybridisiert. Somit bezieht sich der Ausdruck "Primerextension", wie er hier verwendet wird, sowohl
auf die Polymerisation einzelner Nucleosidtriphosphate unter Verwendung
der Primer als Startpunkt der DNA-Synthese, als auch auf die Ligation
von zwei Primern unter Bildung eines verlängerten Produkts.
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Ein
Primer ist bevorzugt eine einzelsträngige DNA. Die geeignete Länge eines
Primers hängt
von der vorgesehenen Verwendung des Primers ab, liegt aber typischerweise
in einem Bereich von 6 bis 50 Nucleotiden. Kurze Primermoleküle erfordern
im Allgemeinen kühlere
Temperaturen, um ausreichend stabile Hybridkomplexe mit der Matrize
bzw. dem Templat zu bilden. Ein Primer muss nicht die genaue Sequenz
der Matrizennucleinsäure
widerspiegeln, muss aber ausreichend komplementär sein, um mit der Matrize
zu hybridisieren. Der Aufbau geeigneter Primer für die Amplifikation einer gegebenen
Zielsequenz ist im Stand der Technik wohl bekannt und wird in der
hier zitierten Literatur beschrieben.
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Primer
können
zusätzliche
Merkmale aufweisen, die den Nachweis oder die Immobilisierung des
Primers zulassen, aber die Grundeigenschaft des Primers, als Startpunkt
der DNA-Synthese zu dienen, nicht verändern. Z. B. können Primer
eine zusätzliche
Nucleinsäuresequenz
am 5'-Ende aufweisen,
die nicht mit der Zielnucleinsäure
hybridisiert, sondern das Klonieren des amplifizierten Produktes
erleichtert. Der Bereich des Primers, der ausreichend komplementär zu der
Matrize ist, um zu hybridisieren, wird hier als hybridisierende Region
oder hybridisierender Bereich bezeichnet.
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Die
Ausdrücke "Ziel", "Zielsequenz", "Zielbereich" bzw. "Zielregion" und "Zielnucleinsäure" beziehen sich auf
einen Bereich oder eine Untersequenz einer Nucleinsäure, die
amplifiziert werden soll.
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Ein
Primer ist "spezifisch" für eine Zielsequenz,
nach der hier angewendeten Ausdrucksweise, wenn die Anzahl der Fehlpaarungen
zwischen Primersequenz und Zielsequenz geringer ist als die Anzahl
der Fehlpaarungen zwischen Primersequenz und Nichtzielsequenzen,
die in der Probe vorhanden sein können. Es können Hybridisierungsbedingungen
ausgewählt
werden, unter denen stabile Doppelstränge nur gebildet werden, wenn
die Zahl der vorhandenen Fehlpaarungen nicht höher ist als die Anzahl der
zwischen Primersequenz und Zielsequenz vorhandenen Fehlpaarungen.
Unter solchen Bedingungen kann der Primer einen stabilen Doppelstrang
nur mit einer Zielsequenz bilden. Somit ermöglicht die Verwendung von zielspezifischen Primern
unter geeigneten stringenten Amplifikationsbedingungen die spezifische
Amplifikation solcher Zielsequenzen, die die Zielprimerbindungsstellen
enthalten. Die Verwendung von sequenzspezifischen Amplifikationsbedingungen
ermöglicht
die spezifische Amplifikation solcher Zielsequenzen, die die exakt
komplementären
Primerbindungsstellen aufweisen.
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Der
Ausdruck "nicht
spezifische Amplifikation" bezieht
sich auf die Amplifikation von anderen Nucleinsäuresequenzen als der Zielsequenz,
was durch Primer, die mit anderen Sequenzen hybridisieren als der
Zielsequenz und dann als Substrat für Primerextension dienen, entsteht.
Die Hybridisierung eines Primers mit einer Nichtzielsequenz wird
als "nicht spezifische
Hybridisierung" bezeichnet
und kann unter Präamplifikationsbedingungen
von geringerer Temperatur und reduzierter Stringenz auftreten.
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Der
Ausdruck "Primerdimer" bezieht sich auf
ein matrizenunabhängiges
nicht spezifisches Amplifikationsprodukt, das durch Primerextensionen
entsteht, wobei ein anderer Primer als Matrize dient. Obwohl ein Primerdimer
häufig
ein Konkatemer von zwei Primern zu sein scheint, d. h. ein Dimer,
können
auch Konkatemere von mehr als zwei Primern auftreten. Der Ausdruck "Primerdimer" wird hier allgemein
verwendet, um matrizenunabhängige
nicht spezifische Amplifikationsprodukte zu beschreiben.
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Der
Ausdruck "Reaktionsmischung" bezieht sich auf
eine Lösung,
die Reagenzien enthält,
die notwendig sind, um eine gegebene Reaktion durchzuführen. Eine "Amplifikationsreaktionsmischung", die sich auf eine Lösung bezieht,
die Reagenzien enthält,
die notwendig sind, um eine Amplifikationsreaktion auszuführen, enthält typischerweise
Oligonucleotidprimer und eine DNA-Polymerase oder Ligase in einem
geeigneten Puffer. Eine "PCR-Reaktionsmischung" enthält typischerweise
Oligonucleotidprimer, eine thermostabile DNA-Polymerase, dNTP's und ein zweiwertiges
Metallkation in einem geeigneten Puffer. Eine Reaktionsmischung
wird als vollständig
bezeichnet, wenn sie alle Reagenzien enthält, die notwendig sind, um
die Reaktion zu ermöglichen,
und wird als unvollständig
bezeichnet, wenn sie nur eine Untergruppe der notwendigen Reagenzien enthält. Es versteht
sich für
den Fachmann auf diesem Gebiet, dass Reaktionskomponenten routinemäßig als getrennte
Lösungen
aufbewahrt werden, die jeweils eine Untergruppe aller Komponenten
enthalten, aus Gründen
der Einfachheit, Lagerstabilität
oder um eine anwendungsabhängige
Einstellung der Komponentenkonzentrationen zuzulassen und dass Reaktionskomponenten
vor der Reaktion kombiniert werden, um eine komplette Reaktionsmischung
zu erzeugen. Weiterhin versteht es sich für den Fachmann auf diesem Gebiet,
dass Reaktionskomponenten getrennt für die Kommerzialisierung verpackt
werden und dass nützliche
kommerzielle Kits jede Untergruppe der Reaktionskomponenten enthalten
können,
was die modifizierten Primer der Erfindung einschließt.
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Modifizierte Primer
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Die
Amplifikationsprimer der Erfindung werden modifiziert durch kovalente
Bindung einer Gruppe an eines der vier Nucleotide am 3'-terminalen Ende
des Primers. In einer Ausführungsform
besteht ein modifizierter Primer der Erfindung aus einer Nucleinsäuresequenz
mit der allgemeinen Struktur
worin S
1 eine
erste Sequenz von Nucleotiden mit einer Länge zwischen etwa 5 und etwa
50 bedeutet;
worin S
2 eine zweite Sequenz
mit einer Länge
zwischen 1 und 3 Nucleotiden bedeutet;
worin N ein Nucleotid
bedeutet, das eine Purin- oder Pyrimidinbase enthält, die
ein exocyclisches Amin aufweist;
worin R eine Modifikatorgruppe
bedeutet, wobei R kovalent an N über
das exocyclische Amin gebunden ist und wobei R die Struktur wie
unten gezeigt hat.
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Wie
in den Beispielen gezeigt, wird die Wirkung der Modifikation maximiert,
wenn die Modifikation am 3'-terminalen
Nucleotid erfolgt. Somit enthält
bevorzugt der Primer ein modifiziertes 3'-terminales Nucleotid.
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Das
modifizierte Nucleotid wird aus solchen ausgewählt, deren Base ein exocyclisches
Amin enthält, das
an der Basenpaarung des Nucleotids mit seinem komplementären Nucleotid
beteiligt ist. Typischerweise sind Primer DNA, die nur konventionelle
Nucleotide enthält.
Von den vier konventionellen Nucleotidbasen, die in DNA gefunden
werden, enthalten Adenin, Guanin und Cytosin ein exocyclisches primäres Amin,
das an der Basenpaarung mit der komplementären Base beteiligt ist. In
einem bevorzugten Aspekt der Erfindung wird der Primer modifiziert
durch Bindung einer einzelnen Modifikatorgruppe an das exocyclische
Amin, wobei eines der beiden Wasserstoffatome der Amingruppe substituiert
wird, die, in der unmodifizierten Base, an der Basenpaarung beteiligt
sein können.
Die Strukturen der modifizierten Nucleotide, die eine modifizierte
Adenin-, Guanin- bzw.
Cytosinbase enthalten, sind unten gezeigt
worin
S den Zuckeranteil bedeutet und R die Modifikatorgruppe bedeutet.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf Primer beschränkt, die
aus üblichen
bzw. konventionellen Nucleotiden bestehen. Jedes Nucleotidanalogon,
bei dem der Basenanteil ein exocyclisches primäres Amin enthält, das
an der Basenpaarung mit einer komplementären Base beteiligt ist, ist,
wie hier beschrieben, modifizierbar. Bei spiele für unkonventionelle Nucleotide
schließen
3-Methyladenin, 7-Methylguanin, 3-Methylguanin, 5-Methylcytosin
und 5-Hydroxymethylcytosin ein.
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Die
Modifikatorgruppe beschränkt
die Fähigkeit
der modifizierten Base, an der Wasserstoffbindung teilzunehmen,
da der Modifikator ein Wasserstoffatom ersetzt. Das verbleibende
Wasserstoffatom kann immer noch an der Wasserstoffbindung teilnehmen.
Die Modifikatoren können
daher sowohl die Kinetik als auch die Thermodynamik der Hybridisierung
beeinflussen. Eine Mehrzahl von Modifikatorgruppen werden in Betracht gezogen,
die die folgenden Eigenschaften besitzen:
- 1.
Watson-Crick-Basenpaarung der modifizierten Base mit der komplementären Base,
stören,
ohne sie zu verhindern;
- 2. Stören
der Extension des modifizierten Primers ohne sie zu verhindern und
- 3. die Synthese eines zu dem Extensionsprodukt des modifizierten
Primers komplementären
Strangs zulassen.
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Die
Modifikatorgruppe stört
sterisch die Basenpaarung und daher die Primerextension. Somit beeinflusst
die physikalische Größe des Modifikators
den Interferenzgrad der Hybridisierung. Wenn ein modifiziertes Adenosin-
oder Cytidinnucleotid in eine doppelsträngige Nucleinsäure eingebaut
wird, ragt die Modifikatorgruppe in den zentralen Raum der großen Furche.
Demzufolge sollten sogar relativ große Modifikatorgruppen wenig
sterische Hinderung der Doppelstrangstruktur verursachen. Geeignete
Modifikatoren sind jedoch nicht so groß, dass die Wasserstoffbindung
verhindert wird oder eine enzymatische Extension des 3'-Hydroxyls des Primers
verhindert wird. Wenn das modifizierte Guanosinnucleotid in eine
doppelsträngige
Nucleinsäure
eingebaut wird, ragt die Modifikatorgruppe in die kleine Furche,
die weniger Raum liefert, um die Masse der Modifikatorgruppe aufzunehmen.
Demzufolge sind kleinere Modifikatorgruppen für die Bindung an eine Guaninbase
bevorzugt.
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Primerextensionsprodukte,
die als Matrizen in nachfolgenden Amplifikationszyklen verwendet
werden, enthalten die durch den Primer eingeführte modifizierte Base. Die
Modifikatorgruppe wird so ausgewählt,
dass die Gegenwart der modifizierten Base in der Matrize keine Beendigung
der Primerextension oder Hemmung der Primerextension verursacht.
Bevorzugt sollte die Art der Modifikatorgruppe nicht zu mutagenen
Ereignissen führen,
wodurch die Identität
der modifizierten Base bei Replikation einer vom Primer abgeleiteten
Matrize verloren geht. Die Wirkung der modifizierten Base in der
Matrize auf die Primerextension kann routinemäßig getestet werden nach den
Anleitungen, die hier und im Stand der Technik gegeben werden (siehe
z. B. Gniazdowski und Cera, 1996, Chem. Rev. 96: 619–634).
-
Modifikatorgruppen
R, die die obigen Eigenschaften erfüllen, sind zur Verwendung in
den erfindungsgemäßen Methoden
geeignet. Bevorzugte Modifikatorgruppen haben die Struktur:
worin R
1 und
R
2 unabhängig
Wasserstoff, eine C
1-C
10-Alkylgruppe,
eine Alkoxygruppe, eine Phenylgruppe, eine Phenoxygruppe, eine substituierte
Phenylgruppe, eine Naphthylgruppe oder eine substituierte Naphthylgruppe
bedeuten. Alkylgruppen können
verzweigt oder linear sein. Größere Alkylgruppen,
bis zu mindestens C
20, können auch verwendet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist R eine 2-Naphthylmethylgruppe; eine Benzylgruppe oder eine substituierte
Benzylgruppe. Bevorzugte substituierte Benzylgruppen haben die Struktur:
worin R
3 eine
verzweigte oder lineare C
1-C
6-Alkylgruppe,
bevorzugter verzweigte oder lineare C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine Methoxygruppe oder Nitrogruppe bedeutet. Eine verzweigte oder
lineare C
1-C
4-Alkylgruppe
ist Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Isopropyl, Isobutyl, tert.-Butyl
und dgl. Methyl und tert.-Butyl sind bevorzugte Alkylgruppen. Bevorzugt
ist R
3 in para-Position gebunden.
-
Besonders
bevorzugte Modifikatorgruppen R sind unten gezeigt:
-
-
Eine
Anzahl von speziellen Modifikatorgruppen werden in den Beispielen
beschrieben. Allgemein kann eine empirische Auswahl einer speziellen
geeigneten Modifikatorgruppe aus der Klasse der beschriebenen Verbindungen
routinemäßig von
einem Fachmann auf diesem Gebiet nach den hier gegebenen Anleitungen durchgeführt werden.
Bevorzugt wird die Eignung einer speziellen Gruppe empirisch bestimmt,
indem die modifizierten Primer in einer Amplifikationsreaktion verwendet
werden. Eine erfolgreiche Amplifikation zeigt sowohl, dass die modifizierte
Base nicht vollständig
die Primerextension hemmt, als auch, dass die Gegenwart der modifizierten
Base in einer vom Primer abgeleiteten Matrize keine Beendigung der
Primerextension verursacht. Die Reduktion des Primerdimers wird
bestimmt, wie in den Beispielen beschrieben.
-
Primer mit einer fotolabilen
Modifikation
-
In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung werden Primer mit einer oder mehreren fotolabilen
Gruppen modifiziert, die durch Bestrahlung mit Licht entfernt werden
können
nachdem die Reaktion die Hochtemperaturreaktionsbedingungen erreicht
hat, die eine Spezifität
sicherstellen. Da der Modifikator vor der Primer extension entfernt
wird, muss der modifizierte Primer nicht vor der Entfernung der
Gruppe verlängerbar sein.
Beispiele für
fotolabile Modifikatoren, die in den erfindugsgemäßen Methoden
verwendet werden können, werden
in Pillai, 1980, "Photoremovable
Protecting Groups in Organic Synthesis", Synthesis: 1–26, beschrieben.
-
Bevorzugt
werden die fotolabilen Primer der Erfindung am 3'-terminalen Nucleotid durch Bindung
von einer oder zwei o-Nitrobenzylgruppen modifiziert:
-
-
In
Primern, die durch Bindung einer einzelnen Nitrobenzylgruppe an
das exocyclische primäre
Amin eines Basenanteils modifiziert wurden, kann das entstehende
sekundäre
Amin immer noch an der Basenpaarung teilnehmen, wenn die Amingruppe
so gedreht wird, dass der verbleibende Wasserstoff hin zu der komplementären Base
orientiert ist. Wie in den Beispielen beschrieben, können diese
Primer in einer Amplifikation entweder mit oder ohne Entfernung
durch Bestrahlung mit UV-Licht verwendet werden.
-
Primer,
die durch Bindung von zwei Nitrobenzylgruppen an das exocyclische
Amin der Base modifiziert wurden, können nicht verlängert werden.
Die Hemmung entsteht wahrscheinlich durch die Unfähigkeit
der modifizierten Base, eine Basenpaarung auszuführen, was verhindert wird,
da beide Wasserstoffe des exocytischen Amins durch sperrige Nitrobenzylgruppen
ersetzt sind. Die Verwendung von mit zwei Nitrobenzylgruppen modifizierten
Primern in einer Amplifikation, in der die Reaktionsmischung UV-Licht
ausgesetzt wurde über einen
Zeitraum, der ausreicht, um die Nitrobenzylgruppen zu entfernen,
wodurch die Primerextension möglich wird,
wird in den Beispielen beschrieben.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird die Modifikatorgruppe an den Ringstickstoff gebunden. Primer,
die durch Bindung einer Nitrobenzylgruppe an den Ringstickstoff
der Base modifiziert sind, können
nicht verlängert
werden aufgrund der Unfähigkeit
der modifizierten Base, eine Basenpaarung auszuführen. Die Entfernung der Nitrobenzylgruppen
durch Belichtung mit UV-Licht lässt
die Primerextension zu.
-
Die
Verwendung von fotolabilen Primern, die nicht verlängert werden
können,
bis die Modifikatorgruppe entfernt ist, liefert im Wesentlichen
eine "Heißstart"-Amplifikation. Die
Primerextension wird während
der nicht spezifischen Präreaktionsbedingungen
gehemmt. Der Ansatz wird bestrahlt und die Primer werden erst deblockiert,
nachdem die Reaktionstemperatur auf eine Temperatur gestiegen ist,
die eine Reaktionsspezifität sicherstellt.
-
Synthese von modifizierten
Primern
-
Die
Synthese der modifizierten Primer wird ausgeführt unter Verwendung von im
Stand der Technik wohl bekannten chemischen Standardmitteln. Methoden
zur Einführung
dieser Modifikatoren können
in vier Klassen eingeteilt werden.
- 1. Der Modifikator
kann eingeführt
werden durch Verwendung eines modifizierten Nucleosids als DNA-Synthese-Träger.
- 2. Der Modifikator kann eingeführt werden durch Verwendung
eines modifizierten Nucleosids als Phosphoramidit.
- 3. Der Modifikator kann eingeführt werden durch Verwendung
eines Reagenzes während
der DNA-Synthese
(z. B. Benzylaminbehandlung eines umwandelbaren Amidits, wenn es
in eine DNA-Sequenz
eingebaut wird).
- 4. Postsynthetische Modifikation. Der Modifikator kann als reaktives
Reagenz eingeführt
werden, wenn er mit synthetischer DNA in Kontakt kommt.
-
Die
Synthese der speziell modifizierten Primer wird in den Beispielen
beschrieben. Zusätzliche
modifizierte Primer können
synthetisiert werden unter Verwendung von Standardsynthesemethoden
in analoger Weise.
-
Bevorzugt
werden modifizierte Primer synthetisiert unter Verwendung eines
derivatisierten Glases mit kontrollierten Poren (CPG) als Syntheseträger. Ein
allgemeines Reaktionsschema für
die Synthese von derivatisiertem dA CPG ist in 6 gezeigt. Spezielle Modifikatorgruppen
können
zugefügt
werden durch Verwendung des geeigneten Alkylhalogenids, Benzylhalogenids,
substitiuierten Benzylhalogenids, Methylnaphthylhalogenids oder
substituierten Methylnaphthylhalogenids als Alkylierungsmittel.
Die Synthesen der Benzyl- und p-tert.-Butylbenzyl-dA-CPGs, die in den Beispielen
1 und 2 beschrieben werden, folgen dem in 6 gezeigten Schema.
-
Die
Alkylierung der exocyclischen Aminogruppe kann unter Verwendung
von Methoden durchgeführt werden,
die analog sind der von Griffin und Reese, 1963, in Biochim. Acta
68: 185–192
beschriebenen Methylierung. Zusätzliche
Synthesemethoden werden von Aritoma et al., 1995, in J. Chem. Soc.
Perkin Trans. 1.: 1837–1849
beschrieben.
-
Amplifikationen unter
Verwendung von modifizierten Primern
-
Die
erfindungsgemäßen Methoden
beinhalten, dass eine auf Primer basierende Amplifikation unter Verwendung
der modifizierten Primer der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird.
Allgemein können
die modifizierten Primer unmodifizierte Primer ersetzen, die die
gleiche Nucleotidsequenz besitzen in einer auf Primer basierenden
Amplifikation ohne Veränderung
der Amplifikationsreaktionsbedingungen. Natürlich erkennt der Fachmann
auf diesem Gebiet, dass eine geringe Routinereoptimierung der Reaktionsbedingungen
bei einigen Reaktionen nützlich
sein kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die modifizierten Primer der vorliegenden Erfindung in der
Polymerasekettenreaktion (PCR) verwendet. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf irgendein spezielles Amplifikationssystem beschränkt. Die
modifizierten Primer der vorliegenden Erfindung können in
jedem auf Primer basierenden Amplifikationssystem verwendet werden,
in dem Primerdimere oder nicht spezifische Amplifikationsprodukte
gebildet werden können.
Beispiele schließen
die in den oben zitierten Literaturstellen beschriebenen Amplifikationsmethoden
ein. Wenn andere Systeme entwickelt werden, können diese Systeme auch von
der Praxis dieser Erfindung profitieren.
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Die
Methoden der vorliegenden Erfindung sind geeignet für die Amplifikation
sowohl von DNA als auch RNA. Z. B. ist die Amplifikation von RNA
unter Verwendung einer Reverse Transkription/Polymerasekettenreaktion
(RT-PCR) im Stand der Technik wohl bekannt und wird in den U.S.-Patenten
Nr. 5 322 770 und 5 310 652, Myers und Gelfand, 1991, Biochemistry
30(31): 7661–7666,
Young et al., 1993, J. Clin. Microbiol. 31(4): 882–886 und
Mulder et al., 1994, J. Clin. Microbiol. 32(2): 292–300, beschrieben.
-
In
einer auf Primer basierenden Amplifikation wird die Primerextension
typischerweise bei erhöhter Temperatur
unter Verwendung eines thermostabilen Enzyms, wie thermostabiler
DNA-Polymerase ausgeführt. Das
Enzym startet die Synthese am 3'-Ende
des Primers und fährt
in Richtung hin zum 5'-Ende
der Matrize fort, bis die Synthese endet. Gereinigte thermostabile
DNA-Polymerasen, die für
Amplifikationsreaktionen geeignet sind, sind im Stand der Technik
wohl bekannt und schließen
die Enzyme ein, die in U.S.-Patent Nr. 4 889 818, U.S.-Patent Nr. 5 079
352; U.S.-Patent Nr. 5 352 600; U.S.-Patent Nr. 5 491 086; WO 91/09950;
WO 92/03556; WO 92/06200; WO 92/06202 und U.S.-Patent Nr. 5 210
036 beschrieben werden, ohne darauf beschränkt zu sein. Ein Überblick über thermostabile
DNA-Polymerasen findet sich in Abramson, 1995, in PCR Strategies
(Herausgeber M. A. Innis et al.), Seiten 39–57, Academic Press, San Diego.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform,
insbesondere zur Amplifikation von DNA, wird die Amplifikation unter
Verwendung eines reversibel inaktivierten Enzyms durchgeführt, wie
beschrieben. Die Verwendung eines reversibel inaktivierten Enzyms,
das unter den Reaktionsbedingungen bei hoher Temperatur reaktiviert wird.
reduziert weiter die unspezifische Amplifikation, indem die Primerextension
vor dem Start der Reaktion gehemmt wird. Eine reversibel inaktivierte
thermostabile DNA-Polymerase, die von Hoffmann-La Roche entwickelt
und hergestellt wird (Nutley, NJ) und von Perkin Elmer (Norwalk,
CT) vertrieben wird, wird bei Birch et al., 1996, Nature 381(6581):
445446, beschrieben.
-
Die
Wirkung der Modifikatorgruppe auf die Fähigkeit des Enzyms, den Primer
zu verlängern,
hängt teilweise
von dem speziell verwendeten Enzym und teilweise von den ausgewählten Reaktionsbedingungen
ab. Z. B. ist Tth-DNA-Polymerase permissiver, wenn Mn2+ statt
Mg2+ als zweiwertiges Kation verwendet wird,
wie bei einigen RNA-Amplifikationen. Der Fachmann erkennt, dass
bei der Routineauswahl einer geeigneten Modifikatorgruppe das Enzym
und die Reaktionsbedingungen in Betracht gezogen werden.
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Methoden
zur Probenvorbereitung, die für
Amplifikationsreaktionen geeignet sind, sind im Stand der Technik
wohl bekannt und in der hier zitierten Literatur vollständig beschrieben.
Die jeweilige verwendete Methode ist nicht ein kritischer Teil der
vorliegenden Erfindung. Der Fachmann kann Reaktionsbedingungen zur Verwendung
für bekannte
Probenvorbereitungsmethoden optimieren.
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Methoden,
um amplifizierte Nucleinsäuren
zu analysieren, sind im Stand der Technik wohl bekannt und in der
hier zitierten Literatur vollständig
beschrieben. Die jeweils verwendete Methode ist kein kritischer Teil
der vorliegenden Erfindung. Der Fachmann kann eine geeignete Analysemethode
abhängig
von der Anwendung auswählen.
-
Eine
bevorzugte Methode, um eine Amplifikationsreaktion zu analysieren,
besteht in der Überwachung des
Anstiegs der Gesamtmenge an doppelsträngiger DNA in der Reaktionsmischung,
wie von Higuchi et al. 1992 in Bio/Technology 10: 413–417; Higuchi
et al., 1993, Bio/Technology 11: 1026–1030; in den Europäischen Patentschriften
Nr. 512 334 und 640 828 beschrieben. Bei dieser Methode, die hier
als "kinetische
PCR" bezeichnet
wird, beruht der Nachweis von doppelsträngiger DNA auf der erhöhten Fluoreszenz,
die Ethidiumbromid (EtBr) und andere DNA bindende Markierungen aufweisen,
wenn sie an doppelsträngige
DNA gebunden sind. Die Amplifikation wird in Gegenwart der Markierung
ausgeführt.
Der Anstieg an doppelsträngiger
DNA, der durch die Synthese der Zielsequenzen entsteht, führt zu einem
nachweisbaren Anstieg der Fluoreszenz, der während der Amplifikation überwacht
wird. Somit ermöglichen
die Methoden die Überwachung
des Fortschreitens einer Amplifikationsreaktion.
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Bei
einer kinetischen PCR hängt
die gemessene Fluoreszenz von der Gesamtmenge an doppelsträngiger DNA,
die vorhanden ist, ab, unabhängig
davon, ob sie aus unspezifischer Amplifikation oder Amplifikation
der Zielsequenz entsteht. Die Überwachung
der Fluoreszenz lässt
die Messung des Anstiegs der Gesamtmenge an doppelsträngiger DNA
zu, aber der Anstieg, der durch Amplifikation der Zielsequenz entsteht,
wird nicht unabhängig
von Anstieg, der durch nicht spezifische Amplifikationsprodukte
entsteht, gemessen. Die modifizierten Primer der vorliegenden Erfindung
sind besonders nützlich
für die
kinetische PCR, da sie nicht nur die Menge an gebildetem Primerdimer
vermindern, sondern auch die Bildung von nachweisbaren Mengen an Primerdimer
verzögern.
Eine Verzögerung
der Primerdimerbildung bis ein signifikanter Anstieg der Zielsequenz
erfolgt ist, ermöglicht
die unabhängige Überwachung
der Amplifikation von Zielsequenzen und minimiert die Störung durch
Primerdimer.
-
Kits
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Kits, Mehrbehältereinheiten,
die nützliche
Komponenten zur Durchführung
der vorliegenden Methode aufweisen. Ein nützlicher Kit enthält Primer,
von denen mindestens einer wie hier beschrieben modifiziert ist,
für die
Nucleinsäureamplifikation.
Andere fakultative Komponenten des Kits schließen z. B. ein Mittel, um die
Synthese von Primerextensionsprodukten zu katalysieren, die Substratnucleosidtriphosphate,
geeignete Reaktionspuffer und Anleitungen zur Durchführung der
vorliegenden Methode ein.
-
Die
Beispiele der vorliegenden Erfindung, die unten angegeben sind,
dienen nur der Erläuterung
und sollen den Schutzbereich der Erfindung nicht beschränken. Zahlreiche
Ausführungsformen
der Erfindung innerhalb des Schutzbereichs der Ansprüche, die
folgen, ergeben sich für
den Fachmann auf diesem Gebiet durch Lesen des vorhergehenden Textes
und der folgenden Beispiele.
-
Beispiel 1
-
Synthese von
mit einer Benzylgruppe modifizierten Primern
-
Primer,
die durch Zufügung
der Benzylgruppe modifiziert wurden, wurden mit einem von zwei unten beschriebenen
Prozessen synthetisiert. Primer, die an der 3'-terminalen Base modifiziert waren,
wurden synthetisiert unter Verwendung von N6-Benzyldesoxyadenosin-kontrolliertes
Porenglas (CPG), um die DNA-Synthese zu starten. Primer, die an
einer inneren Base modifiziert waren, wurden synthetisiert unter
Verwendung von N6-Benzyldesoxyadenosinphosphoamdit.
-
Die
folgenden Standardabkürzungen
werden in dem Beispiel verwendet:
DMAP | 4-Dimethylaminopyridin |
DMF | N,N-Dimethylformamid |
TEA | Triethylamin |
EDC | 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid |
THF | Tetrahydrofuran |
DMT | 4,4'-Dimethoxytrityl |
LCAA-CPG | Kontrolliertes
Porenglas mit langkettigem Alkylamino |
-
I. Synthese von N6-Benzyldesoxyadenosin-CPG
-
Stufe 1: Synthese von
N6-Benzoyl,N6-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxyadenosin
-
Zu
N6-Benzoyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyadenosin (657 mg, 1,0 mmol; Aldrich
Chemical Co., Milwaukee, WI) wurde Pyridin (10 ml) zugegeben und
die Mischung durch Verdampfen im Vakuum getrocknet. Dies wurde wiederholt.
Der entstehende Schaum wurde in wasserfreiem DMF (15 ml; Aldrich
Chemical Co., Milwaukee, WI) gelöst
und auf 5°C
gekühlt.
Natriumhydrid (44 mg, 1,1 mmol, 1,1 Äquivalente, 60% Dispersion
in Öl)
wurde unter Argonatmosphäre
zugegeben und bei Raumtemperatur 45 Minuten lang gerührt. Benzylbromid
(143 μl,
206 mg, 1,2 mmol, 1,2 Äquivalente;
Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI) wurde 2 Minuten lang zugegeben
und die Mischung über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die Mischung wurde durch Verdampfen im Vakuum getrocknet und der
Rückstand
zwischen Ethylacetat und Wasser (jeweils 10 ml) aufgetrennt und
extrahiert. Die wässrige
Phase wurde wieder mit Ethylacetat (10 ml) extrahiert und die vereinigten Extrakte
wurden über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und eingedampft.
Das rohe Produkt wurde mit Säulenchromatographie
auf Silicagel (75 g) unter Verwendung von Methanol, Triethylamin,
Methylenchlorid (3 : 0,5 : 96,5) gereinigt. Die Fraktionen, die
das Produkt enthielten, wurden vereinigt und durch Verdampfen getrocknet,
was das erwartete N6-Benzoyl,N6-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxyadenosin (410
mg, 54%) ergab. Die Struktur des Produktes wurde durch NMR bestätigt.
-
Stufe 2: Succinylierung
-
Zu
dem N6-Benzoyl,N6-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxyadenosin (295
mg, 0,39 mmol) wurde Pyridin (10 ml) zugegeben und die Mischung
durch Verdampfen im Hochvakuum getrocknet. Diese Stufe wurde wiederholt.
Frisches wasserfreies Pyridin (10 ml) wurde zusammen mit Bernsteinsäureanhydrid
(200 mg, 2 mmol, 5,0 Äquivalente)
und DMAP (24 mg) zugegeben und die Lösung unter Argonatmosphäre über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Masse des Lösungsmittels
wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand zwischen Methylenchlorid
(20 ml) und Natriumcitratlösung
(20 ml, 0,1 M, pH 5,0) aufgetrennt und extrahiert. Die wässrige Phase
wurde mit mehr Methylenchlorid (20 ml) extrahiert und die vereinigten
Extrakte wurden über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und durch Verdampfen
getrocknet. Das Produkt wurde mit Säulenchromatographie auf Silicagel
(4,5 g) unter Verwendung von Ethylacetat, Triethylamin, Methylenchlorid
(32 : 1 : 67) gereinigt, was den erwarteten 3'-Succinatester, N6-Benzoyl-N6-benzyl-3'-O-succinat-5'-O-DMT-2'-desoxyadenosin (247 mg, 74%) ergab.
-
Stufe 3: Derivatisierug
von CPG
-
Mit
Säure gewaschenes
CPG wurde wie folgt hergestellt. LCAA-CPG (1,0 g, LCA00500C, 500 Å., 88,6 (Mol/g;
CPG Inc., Fairfield, NJ) wurde mit Dichloressigsäure in Dichlormethan (2%, 20
ml) gewaschen, indem 20 Minuten lang bei Raumtemperatur periodisch
verwirbelt wurde. Das mit Säure
gewaschene CPG wurde auf einer Glasfritte filtriert und mit Dichlormethan
gewaschen, bis es säurefrei
war. Das Pulver wurde an der Luft getrocknet und dann im Vakuum
bei Raumtemperatur über
Nacht getrocknet.
-
Das
Kuppeln des modifizierten Nucleosidzwischenproduktes an das mit
Säure gewaschene
CPG wurde wie folgt durchgeführt.
Zu einer Lösung
von N6-Benzoyl-N6-benzyl-3'-O-succinat-5'-O-DMT-2'-desoxyadenosin (170
mg, 0,2 mmol), das wie oben beschrieben hergestellt wurde, in Dichlormethan
(10 ml) wurde TEA (100 μl)
zugegeben und die Lösung
auf ungefähr
5 ml unter Argonatmosphäre
eingeengt. DMAP (12 mg, 0,1 mmol, 0,5 Äquivalente), TEA (100 μl), EDC (384
mg, 2,0 mmol, 10 Äquivalente)
und mit Säure
gewaschenes CPG von oben wurden in dieser Reihenfolge zugegeben.
Wasserfreies Pyridin (5 ml) wurde zugegeben und die Mischung verschlossen
und 3 Tage bei Raumtemperatur geschüttelt. Das CPG wurde im Vakuum
abfiltriert und intensiv mit Isopropanol und dann mit Dichlormethan
gewaschen, an der Luft getrocknet und dann im Vakuum 1 Stunde lang
getrocknet.
-
Das
Verkappen des derivatisierten CPGs wurde wie folgt ausgeführt. Zu
dem trockenen derivatisierten CPG wurden Cap-A- und Cap-B-Lösungen (jeweils
5 ml, Essigsäureanhydrid/2,6-Lutidin/THF
und 10% N-Methylimidazol
in THF; Glen Research DNA Synthesereagenzien, Sterling, VA) zugegeben
und die Mischung 4 Stunden bei Raumtemperatur geschüttelt. Das
CPG wurde im Vakuum abfiltriert und intensiv mit Isopropanol und
dann mit Dichlormethan gewaschen, an der Luft getrocknet und dann
im Vakuum über
Nacht getrocknet.
-
II. Synthese von N6-Benzyldesoxyadenosinphosphoramidit
-
N6-Benzoyl,N6-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxyadenosin wurde
wie oben beschrieben synthetisiert.
-
Zu
N6-Benzoyl,N6-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxyadenosin (196
mg, 0,26 mmol) in trockenem THF (8 ml) wurde Diisopropylethylamin
(350 μl,
270 mg, 2,04 mmol, 7,8 Äquivalente)
und 2-Cyanoethyl-N,N-diisopropylchlorphosphoramidit (161 mg, 0,68
mmol, 2,6 Äquivalente;
Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI) zugegeben und die Mischung
30 Minuten bei Raumtemperatur unter Argonatmosphäre gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt und der Rückstand
zwischen Natriumbicarbonatlösung
(5%, 20 ml) und Ethylacetat (20 ml) aufgetrennt. Die organische
Phase wurde mit Bicarbonatlösung,
Wasser und gesättigter
Kochsalzlösung
(jeweils 20 ml) in dieser Reihenfolge gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft. Der Rückstand wurde mit Säulenchromatographie
auf Silicagel (4 g) unter Verwendung von Aceton/Hexan/TEA (34 :
65 : 0,7) gereinigt, was das gewünschte
Phosphoramidit (248 mg, 100%) lieferte.
-
III. DNA-Synthese, Reinigung
und Analyse
-
Das
mit Benzyl derivatisierte Adenosin-CPG (25 mg, 1,0 Mol) wurde in
leere Synthesesäulen
(Glen Research, Sterling, VA) überführt und
diese wurden verwendet, um Oligonucleotide auf einem ABI-374-DNA-Syntheseautomaten
(Perkin Elmer, Applied Biosystems Division, Foster City, CA) unter
Verwendung der üblichen
Synthese- und Abspaltungsbedingungen herzustellen. Die rohe DMT-DNA
wurde gereinigt und in 5'-Hydroxy-DNA umgewandelt
mit Standard-DMT On/Off-HPLC unter Verwendung einer Rainin-Pure-DNA-Säule in einem Rainin-HPLC-System
(Rainin Instrument Co., Woburn, MA). Die Oligonucleotide wurden
unter Verwendung eines ABI-Kapillarelektrophoresesystems (Perkin
Elmer, Applied Biosystems Division, Foster City, CA) oder durch
denaturierende Anionenaustausch-HPLC-Chromatographie auf einer Dionex-Nucleopak-Säule (Dionex
Corp., Sunnyvale, CA) analysiert.
-
In
gleicher Weise wurde die Synthese von intern modifizierten Primern
durchgeführt
unter Verwendung von unmodifiziertem CPG und dem wie oben synthetisierten
modifizierten Phosphoramidit.
-
Beispiel 2
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Synthese von Primern die
mit einer t-Butylbenzylgruppe modifiziert sind
-
Das
vorliegende Beispiel beschreibt die Synthese von Primern, die am
3'-terminalen Adenosin
mit einer p-tert.-Butylbenzylgruppe
modifiziert sind. Die modifizierten Primer wurden synthetisiert,
im Wesentlichen wie in Beispiel 1 beschrieben, wobei aber N6-(p-tert.-Butylbenzyl)desoxyadenosin-CPG
verwendet wurde. Die Synthese des derivatisierten CPG ist unten
beschrieben.
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Stufe 1: Synthese von
N6-Benzoyl-N6-(p-tert.-butylbenzyl)-5'-O-(4 4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyadenosin
-
Zu
N6-Benzoyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyadenosin (658 mg, 1,0 mmol) wurde
DMF (wasserfrei, 10 ml) zugegeben und zur Trockene eingedampft.
Dies wurde wiederholt. Frisches DMF (10 ml) wurde unter Argonatmosphäre zugegeben.
Natriumhydrid (44 mg, 60% in Öl,
1,1 mmol) wurde zugegeben und die Mischung 0,5 Stunden lang bei
Raumtemperatur gerührt.
4-(tert.-Butyl)benzylbromid (272 mg, 1,2 mmol) wurde tropfenweise
zugegeben und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand zwischen Ethylacetat
und Wasser (jeweils 20 ml) aufgetrennt. Die organische Phase wurde
mit Wasser (dreimal, 20 ml) gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und zur Trockene eingeengt. Das rohe Produkt
wurde mit Säulenchromatographie
auf Silicagel (100 g) gereinigt unter Verwendung von Methylenchlorid
: Methanol : Triethylamin 96,5 : 3 : 0,5, was N6-Benzoyl-N6-(p-tert.-butylbenzyl)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyadenosin (229
mg, 28,5%) lieferte.
-
Stufe 2: Succinylierung
-
N6-Benzoyl-N6-(p-tert.-butylbenzyl)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyadenosin (217
mg, 0,27 mmol) wurde mit Bernsteinsäureanhydrid (135 mg, 5 Äquivalente)
und DMAP (17 mg, 0,5 Äquivalente)
in Pyridin (10 ml) versetzt. Die Aufarbeitung und Chromatographie,
wie oben in Beispiel 1 beschrieben, lieferte N6-Benzoyl-N6-(p-tert.-butylbenzyl)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyadenosin-3'-O-succinat (199
mg, 82%).
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Stufe 3: Derivatisierung
von CPG
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Das
Succinat (180 mg, 0,2 mmol) von Stufe 2 oben wurde mit mit Säure gewaschenem
LCAA-CPG, wie in Beispiel 1 beschrieben, behandelt. Das CPG wurde
verkappt und im Vakuum getrocknet, was N6-Benzoyl-N6-(p-tert.-butylbenzyl)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-desoxyadenosin,3'-O-succinat-derivatisiertes
CPG lieferte (1,065 g).
-
Beispiel 3
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Synthese von mit einer
Methylgruppe modifizierten Primern
-
Primer,
die am 3'-terminalen
Adenosin mit einer Methylgruppe modifiziert waren, wurden unter
Verwendung von N6-Methyl-dA-CPG (22 mg,
1 μmol,
Glen Research, Sterling, VA) synthetisiert. Das N6-Methyl-dA-CPG wurde in eine
leere Synthesesäule
gegeben und die Primer wurden hergestellt unter Standardbedingungen
in Bezug auf Synthese und Abspaltung der Schutzgruppen. Die Primer
wurden gereinigt unter Verwendung des DMT On/Off-HPLC-Verfahrens,
wie in Beispiel 1 beschrieben.
-
Beispiel 4
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Synthese von fotolabil
modifizierten Primern
-
Das
vorliegende Beispiel beschreibt die Synthese von Primern, die am
3'-terminalen Adenosin
entweder mit einer oder mit zwei Nitrobenzylgruppen synthetisiert
werden. Die modifizierten Primer wurden synthetisiert im Wesentlichen,
wie in Beispiel 1 beschrieben, wobei entweder ein Mononitrobenzyl-dA-CPG
oder Bisnitrobenzyl-dA-CPG verwendet wurde.
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I. Mononitrobenzylierte
Primer
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Die
allgemeine Methode zur Synthese von mit N6-Benzoyl-N6-benzyl-2'-desoxyadenosin-derivatisiertem CPG
(siehe Beispiel 1) wurde angewendet auf die Synthese von N6-Benzoyl-N6-ortho-nitrobenzyl-2'-desoxyadenosin-derivatisiertem
CPG, in dem ortho-Nitrobenzylbromid das Alkylierungsmittel ersetzte.
Die nachfolgenden Stufen für
das CPG waren identisch mit den in Beispiel 1 beschriebenen mit
der Zufügung,
dass die Zwischenprodukte vor Umgebungslicht geschützt wurden,
indem die Reaktionskolben mit Aluminiumfolie umhüllt wurden.
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Nach
der Synthese des derivatisierten CPGs wurden die Primer synthetisiert
wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden aber mit Festphasenextraktion
unter Verwendung von Nensorb Prep Wegwerfsäulen (NEN Research Products
Biotechnology Systems, Du Pont Co., Boston, MA) isoliert unter Verwendung
der vom Hersteller beschriebenen Protokolle.
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II. Bisnitrobenzylierte
Primer
-
Bisnitrobenzyldesoxyadenosin-CPG
wurde synthetisiert, wie unten beschrieben. Nach Synthese des derivatisierten
CPGs wurden die Primer synthetisiert und gereinigt, wie für die Mononitrobenzylprimer
beschrieben.
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Stufe 1: Synthese von
5'-O-DMT-N6-Bis-ortho-nitrobenzyl-2'-desoxyadenosin
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2'-Desoxyadenosinmonohydrat
(538 mg, 2,0 mmol, Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI) wurde getrocknet
durch Verdampfung mit wasserfreiem Pyridin (zweifach, 10 ml) unter
Vakuum. Der Rückstand
wurde in wasserfreiem DMF (10 ml, Aldrich Chemical Co., Milwaukee,
WI) unter Argonatmosphäre
gelöst
und Natriumhydrid (88 mg, 2,2 mmol, 1,1 Äquivalente, 60% Dispersion
in Öl)
zugegeben und 40 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. 2-Nitrobenzylbromid (710
mg, 3,3 mmol, 1,5 Äquivalente)
wurde zugegeben und die Lösung 4
Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Das DMF wurde durch Verdampfen
im Vakuum entfernt und der Rück stand
zwischen Ethylacetat und Wasser (jeweils 20 ml) aufgetrennt. Die
wässrige
Phase wurde mit Ethylacetat (20 ml) extrahiert und die vereinigten
Extrakte wurden mit Wasser (20 ml) gewaschen und über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft. Das rohe Produkt wurde mit
Säulenchromatographie
auf Silicagel (50 g unter Verwendung von 3% MeOH in CH2Cl2) gereinigt, was 2'-Desoxy-N6-bis-ortho-nitrobenzyladenosin
(320 mg, 30%) lieferte.
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Zu
2'-Desoxy-N6-bis-ortho-nitrobenzyladenosin (200 mg,
0,518 mmol) wurde wasserfreies Pyridin (10 ml) zugegeben und zur
Trockene eingeengt. Pyridin (10 ml) wurde zugegeben und anschließend 4-4'-Dimethoxytritylchlorid (900 mg, 2,3
mmol, 4,5 Äquivalente)
und Triethylamin (280 mg, 2,76 mmol, 4,0 Äquivalente) und bei Raumtemperatur
5 Stunden lang unter Argonatmosphäre gerührt. Wasser (0,5 ml) wurde
zugegeben und 20 Minuten lang gerührt. Die Mischung wurde zwischen
Ether und Wasser (jeweils 20 ml) aufgetrennt und die wässrige Phase
wieder mit Ether (20 ml) extrahiert. Die Extrakte wurden vereinigt
und mit Wasser (20 ml) gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft. Das Material wurde mit Chromatographie
auf Silicagel (4 g unter Verwendung von 0,7 bis 2,5% Methanol in
Methylenchlorid) gereinigt, was 5'-O-DMT-N6-Bis-ortho-nitrobenzyl-2'-desoxyadenosin (121
mg, 33%) lieferte.
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Stufe 2: Succinylierung
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5'-O-DMT-N6-Bis-ortho-nitrobenzyl-2'-desoxyadenosin (121
mg, 0,145 mmol) wurde durch Verdampfen mit wasserfreiem Pyridin
(zweimal, 3 ml) getrocknet. Pyridin (3 ml), Bernsteinsäureanhydrid
(58 mg, 0,58 mmol, 4 Äquivalente)
und DMAP (11 mg, katalytisch) wurden zugegeben und die Lösung bei
Raumtemperatur 3 Tage lang gerührt.
Die Lösung
wurde im Vakuum eingedampft und der Rückstand zwischen Methylenchlorid (10
ml) und Natriumcitratpuffer (0,1 M, pH 5,0, 10 ml) aufgetrennt.
Die organische Phase wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und zur Trockene
eingedampft. Das rohe Produkt wurde mit Chromatographie auf Silicagel
(2 g unter Verwendung von EtOAc : CH2Cl2 : TEA, 32 : 67 : 1, 10 ml, dann MeOH :
CH2Cl2 3 : 97, 25
ml) gereinigt, was einen gelben Schaum, 5'-O-DMT-N6-Bis-ortho-nitrobenzyl-2'-desoxyadenosin-2'-O-succinat (138
mg, 99,5%), lieferte.
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Stufe 3: Derivatisierung
von CPG
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Mit
Säure gewaschenes
LCAA-CPG wurde hergestellt wie in Beispiel 1.
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Die
Kupplung des modifizierten Nucleosidzwischenprodukts an mit Säure gewaschenes
CPG wurde wie folgt durchgeführt.
5'-O-DMT-N6-Bis-ortho-nitrobenzyl-2'-desoxyadenosin-3'-O-succinat (37 mg, 0,04 mmol) wurde
mit TEA (16 μl)
in einem bernsteinfarben gefärbten
Glasfläschchen
behandelt und eingedampft. Zu diesem Rückstand wurde wasserfreies
Pyridin (1,5 ml), TEA (2 μl),
DMAP (2,4 mg), EDC (76 mg, 0,04 mmol) und mit Säure gewaschenes LCAA-CPG (200
mg) zugegeben und die Mischung auf einem Orbitalmischer 3 Tage lang
bei Raumtemperatur geschüttelt.
Das CPG wurde bei vermindertem Druck abfiltriert und intensiv mit
Isopropanol und dann mit Methylenchlorid gewaschen, an der Luft
getrocknet, dann im Vakuum 1 Stunde lang getrocknet.
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Das
Verkappen des derivatisierten CPGs wurde durchgeführt, wie
in Beispiel 1 beschrieben.
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Beispiel 5
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Amplifikationen unter
Verwendung modifizierter Primer – Wirkung der Position des
modifizierten Nucleotids
-
Um
die Wirkung der modifizierten Primer auf die Bildung von Primerdimeren
zu demonstrieren, wurden Vergleichsversuche durchgeführt bei
Amplifikationen von HIV-1-RNA unter Verwendung sowohl von modifizierten
Primern als auch unmodifizierten Primern. Um außerdem die Wirkung der Position
des modifizierten Nucleotids auf die Reduktion des Primerdimers
zu beurteilen, wurden Amplifikationen durchgeführt unter Verwendung von drei
verschiedenen stromaufwärts
modifizierten Primern, die sich nur durch den Ort der modifizierten Base
unterschieden.
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Zielnucleinsäure
-
HIV-1-RNA-Matrizen
wurden synthetisiert unter Verwendung eines HIV-1-RNA-Transkriptionsvektors, im
Wesentlichen wie bei Mulder et al., 1994, J. Clin. Microbiol. 32(2):
292–300,
beschrieben.
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Primer
-
Amplifikationen
wurden durchgeführt
sowohl mit unmodifizierten als auch mit modifizierten Primern. Die
Nucleotidsequenzen der unmodifizierten Primer sind unten gezeigt,
orientiert in 5'-
zu 3'-Richtung.
Stromaufwärtsprimer
RAR1032MB (SEQ ID Nr. 1) und Stromabwärtsprimer RAR1033MB (SEQ ID
Nr. 2) amplifizieren ein 175-Basenpaar-Produkt entsprechend den
Nucleotidpositionen 2956 bis 3130 der Sequenz des HIV-1-Referenzstamms HXB2
(Genbank Zugangsnr. K03455).
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HIV-1-Amplifikationsprimer
-
Die
obigen Primerbezeichnungen beziehen sich auf die unmodifizierten
Primer. Unmodifizierte Primer wurden am 5'-Ende biotinyliert. Modifizierte Primer
wurden wie in Beispiel 1 beschrieben synthetisiert, die aus denselben
Nucleotidsequenzen bestanden, wie die unmodifizierten Primer, aber
ein benzyliertes Adenosin entweder an 3'-terminaler Position oder an einer Position
1 oder 3 Nucleotide stromaufwärts
des 3'-Endes enthielten.
Die modifizierten Formen der Primer sind im Folgenden angegeben:
-
Modifizierte
HIV-1-Amplifikationsprimer
-
Amplifikation
-
Amplifikationen
wurden durchgeführt
in 100-μl-Ansätzen, die
die folgenden Reagenzien enthielten:
100 Kopien HIV-Matrizen-RNA
50
mM Tricin (pH 8,33)
110 mM KOAc,
jeweils 300 μM dATP, dCTP
und dGTP
50 μM
dTTP
500 μM
dUTP
50 μM
von jedem Primer
3,5 mM Mn(OAc)2
13%
Glycerin
20 Einheiten Z05-DNA-Polymerase und
2,5 Einheiten UNG.
-
Amplifikationstemperaturzyklen
wurden durchgeführt
in einem TC480-DNA-Thermocycler (Perkin Elmer, Norwalk, CT) unter
Verwendung des folgenden Temperaturprofils:
Präreaktionsinkubation: | 4
min lang 45°C; |
Reverse
Transkription: | 20
min lang 60°C; |
46
Zyklen: | Denaturieren
45 s bei 94°C,
Vereinigen
(Annealing)/Verlängern
45 s bei 60°C; |
Letzte
Extension: | 7
min bei 60°C; |
Nachreaktion: | 10°C bis Analyse
(kurze Zeit). |
-
Nachweis des
amplifizierten Produkts
-
Die
Gegenwart des amplifizierten Produkts wurde mit Gelelektrophorese
wie folgt nachgewiesen. Reaktionsprodukte wurden unter Verwendung
von Agarosegel (100 ml 3% NuSieve und 0,5% SeaChem) fraktioniert
und 1 × TBE
(0,089 M Tris, 0,089 M Borsäure,
0,0025 M Dinatrium-EDTA) wurde als Laufpuffer verwendet.
-
Ethidiumbromid
(0,5 μg/ml)
wurde zugegeben, um jegliche vorhandene DNA zu färben. Die Elektrophorese wurde
ungefähr
1 Stunde lang mit 100 V ausgeführt.
Die mit Ethidiumbromid angefärbten
Banden von DNA wurden unter Verwendung von UV-Strahlung sichtbar
gemacht.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse der gelelektrophoretischen Analyse sind in 1 zu sehen. Die Ziffern
der Bahnen entsprechen jeweils den Amplifikationen unter Verwendung
von Kombinationen von unmodifizierten und modifizierten Primern,
wie in der Tabelle unten gezeigt. Die Banden, die dem vorgesehenen
HIV-Produkt entsprechen, sind in der Figur durch einen Pfeil gezeigt.
Die anderen Banden in dem Gel entsprechen unspezifischen Amplifikationsprodukten
und insbesondere Primerdimer.
-
-
Da
die Bildung von Primerdimer mit der Bildung des vorgesehenen Amplifikationsproduktes
konkurriert, führt
eine Reduktion an Primerdimer typischerweise zu einem gleichzeitigen
Anstieg der Menge an vorgesehenem gebildeten Produkt. Somit ist
die Wirkung der modifizierten Primer zu sehen, indem die Menge an gebildetem
Primerdimer mit der unter Verwendung unmodifizierter Primer gebildeten
Menge verglichen wird und durch Vergleich der Menge an vorgesehener
Zielsequenz mit der Menge, die unter Verwendung unmodifizierter
Primer gebildet wird.
-
Ein
Vergleich der Ergebnisse unter Verwendung von zwei unmodifizierten
Primern (Bahn 1) mit den Ergebnissen unter Verwendung eines einfach
3'-modifizierten
Primers (Bahnen 2 und 5) und mit den Ergebnissen unter Verwendung
von zwei 3'-modifizierten
Primern (Bahn 6) zeigt, dass eine Abnahme an Primerdimer erhalten
wurde bei Verwendung entweder von einem oder von zwei modifizierten
Primern. Bei Amplifikationen unter Verwendung eines einzigen 3'-modifizierten Primers
war eine kleine Differenz bei der Reduktion an Primerdimer zu sehen,
die davon abhing, welcher Primer modifiziert war. Die Verwendung
von zwei modifizierten Primern (Bahn 6) führte sowohl zur größten Verringerung
an Primerdimer als auch zu einem nachweisbaren Anstieg der Menge
an amplifizierter Zielsequenz.
-
Die
Wirkung der Position des modifizierten Nucleotids ist bei einem
Vergleich der Bahnen 6 bis 8 zu sehen. Die Reduktion am Primerdimer,
die erhalten wurde unter Verwendung eines Primers, der an dem Nucleotid
benachbart dem 3'-terminalen
Nucleotid modifiziert war (Bahn 7) war äquivalent der, die erhalten
wurde unter Verwendung eines Primers, der am 3'-terminalen Nucleotid modifiziert war
(Bahn 6), wohingegen die Verbesserung, die erzielt wurde unter Verwendung
eines Primers, der an dem Nucleotid drei Basen stromaufwärts des
3'-terminalen Nucleotids
modifiziert war (Bahn 8), etwas geringer war.
-
Beispiel 6
-
Weitere Amplifikationen
unter Verwendung modifizierter Primer – Wirkung der Position des
modifizierten Nucleotids
-
Um
die Wirkung der modifizierten Primer auf die Bildung von Primerdimer
weiter zu demonstrieren, wurden Vergleiche von Amplifikationen von
HCV-RNA unter Verwendung sowohl von modifizierten Primern als auch
unmodifizierten Primern, im Wesentlichen wie oben beschrieben, durchgeführt. Die
Amplifikationen wurden durchgeführt
unter Verwendung von drei verschiedenen stromabwärts modifizierten Primern,
die sich nur in Bezug auf den Ort der modifizierten Base unterschieden.
-
Zielnucleinsäure
-
HCV-RNA-Matrizen
wurden synthetisiert unter Verwendung eines HCV-RNA-Transkriptionsvektors, wie
bei Young et al., 1993, J. Clin. Microbiol. 31(4): 882–886, beschrieben.
-
Primer
-
Die
Amplifikationen wurden durchgeführt
sowohl unter Verwendung von unmodifizierten als auch modifizierten
Primern. Die Nucleotidsequenzen der unmodifizierten Primer sind
unten gezeigt, orientiert in Richtung 5' zu 3'. Der Stromaufwärts-Primen ST280A (SEQ ID Nr.
3) und der Stromabwärts-Primer
ST778AA (SEQ ID Nr. 4) amplifizieren ein 240-Basenpaar-Produkt aus
dem 5'-untranslatierten
Bereich des HCV-Genoms.
-
-
Die
obigen Primerbezeichnungen beziehen sich auf unmodifizierte Primer.
Modifizierte Primer wurden synthetisiert, wie in Beispiel 1 beschrieben,
die aus denselben Nucleotidsequenzen bestanden, wie die unmodifizierten
Primer, aber ein benzyliertes Adenosin entweder an 3'-terminaler Position
oder an einer Position 1 oder 3 Nucleotide stromaufwärts des
3'-Endes aufwiesen.
Die modifizierten Formen der Primer sind im Folgenden angegeben:
-
Modifizierte
HCV-Amplifikationsprimer
-
Amplifikation und Analyse
-
Die
Amplifikationen wurden durchgeführt,
im Wesentlichen wie in Beispiel 3 beschrieben, aber unter Verwendung
von 100 Kopien HCV-RNA-Matrize. Die Gelananalyse des amplifizierten
Produkts wurde durchgeführt,
wie in Beispiel 3 beschrieben.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse der gelelektrophoretischen Analyse sind in 2 zu sehen. Die Ziffern
der Bahnen entsprechen jeder der Amplifikationen unter Verwendung
von Kombinationen von unmodifizierten und modifizierten Primern,
wie in der Tabelle unten gezeigt. Die Banden, die dem vorgesehenen
HCV-Produkt entsprechen, sind in der Figur durch einen Pfeil gezeigt.
Die anderen Banden in dem Gel entsprechen unspezifischen Amplifikationsprodukten
und insbesondere dem Primerdimer.
-
-
Da
die Bildung des Primerdimers mit der Bildung des vorgesehenen Amplifikationsproduktes
konkurriert, führt
eine Reduktion an Primerdimer typischerweise zu einem gleichzeitigen
Anstieg der Menge an vorgesehenem gebildeten Produkt. Somit ist
die Wirkung der modifizierten Primer sowohl durch Vergleich der Menge
an gebildetem Primerdimer mit der Menge, die unter Verwendung unmodifizierter
Primer gebildet wurde, als auch durch Vergleich der Menge an vorgesehener
Zielsequenz, die gebildet wurde, mit der Menge, die unter Verwendung
unmodifizierter Primer gebildet wurde, zu erkennen.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse waren ähnlich
denen, die bei HIV-Amplifikationen erhalten wurden, wie in dem vorherigen
Beispiel beschrieben, aber bei den HCV-Amplifikationen war der Anstieg
an vorgesehenem Produkt offensichtlicher als bei den HIV-Amplifikationen.
Ein Vergleich der Ergebnisse unter Verwendung von zwei unmodifizierten
Primern (Bahn 1) mit den Ergebnissen unter Verwendung eines einzelnen
3'-modifizierten Primers
(Bahnen 2 und 5) und den Ergebnissen unter Verwendung von zwei 3'-modifizierten Primern
(Bahn 6) zeigt, dass eine Abnahme an Primerdimer erhalten wurde
bei Verwendung entweder von einem oder von zwei modifizierten Primern.
Die Verwendung von zwei modifizierten Primern (Bahn 6) führte sowohl
zur stärksten Abnahme
an Primerdimer als auch einem signifikanten Anstieg der Menge an
amplifizierter Zielsequenz. Wie im vorherigen Beispiel war eine
geringe Differenz der Abnahme an Primerdimer bei Amplifikationen
zu sehen unter Verwendung eines einzigen 3'-modifizierten Primers, die davon abhing,
welcher Primer modifiziert war.
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Die
Wirkung der Position des modifizierten Nucleotids ist bei einem
Vergleich der Bahnen 6 bis 8 zu sehen. Im Wesentlichen äquivalente
Ergebnisse wurden erzielt unter Verwendung von Primern, die am 3'-terminalen Nucleotid modifiziert waren
(Bahn 6), dem Nucleotid benachbart dem 3'-terminalen Nucleotid (Bahn 7) und dem
Nucleotid drei Basen stromaufwärts
des 3'-terminalen
Nucleotids (Bahn 8). Diese Ergebnisse zeigen, dass die Modifikatorgruppe
an irgendeines der vier Nucleotide am 3'-Ende des Primers gebunden werden kann.
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Beispiel 7
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Amplifikationen unter
Verwendung von modifizierten Primern – Wirkung der Modifikatorgruppe
-
Um
die Wirkung der modifizierten Primer auf die Bildung des Primerdimers
weiter zu zeigen und um alternative Primermodifikationen zu zeigen,
wurden Vergleiche durchgeführt
bei Amplifikationen von HCV-RNA unter Verwendung sowohl von modifizierten
Primern als auch unmodifizierten Primern, wobei die Primer durch Addition
von einer bis drei verschiedenen Modifikatorgruppen modifiziert
wurden: Benzyl-, Nitrobenzyl- und Methylgruppen.
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Die
Amplifikationsergebnisse wurden mit zwei verschiedenen Methoden
analysiert. Bei einem Satz von Vergleichen wurde die Gegenwart von
Primerdimer mit gelelektrophoretischer Analyse der Reaktionsprodukte
untersucht. Bei einem zweiten Satz von Vergleichen wurde die Bildung
von Primerdimer während
der Amplifikation überwacht
unter Verwendung der oben beschriebenen kinetischen PCR-Methoden.
-
Zielnucleinsäure
-
HCV-RNA-Matrizen
wurden synthetisiert unter Verwendung eines HCV-RNA-Transkriptionsvektors, wie
von Young et al., 1993, J. Clin. Microbiol. 31(4): 882–886, beschrieben.
-
Amplifikationsprimer
-
Amplifikationen
wurden durchgeführt
unter Verwendung sowohl von unmodifizierten als auch modifizierten
Primern. Die modifizierten Primer bestanden aus den gleichen Nucleotidsequenzen,
wie die unmodifizierten Primer, waren aber am 3'-terminalen Adenosin modifiziert durch
Addition einer Methylgruppe, einer Benzylgruppe oder einer Nitrobenzylgruppe.
Die Primer wurden synthetisiert, wie in den vorherigen Beispielen beschrieben.
Die Bezeichnungen für
die verwendeten Primer sind unten gezeigt.
-
-
Amplifikationsreaktionen
-
Die
Amplifikationen wurden in 100-μl-Ansätzen durchgeführt, die
die folgenden Reagenzien enthielten:
0, 20 oder 200 Kopien
HCV-RNA-Matrize;
50 mM Tricin, pH 8,3;
110 mM KOAc;
3,5
mM Mn(OAc)2;
jeweils 300 μM dATP, dCTP,
dGTP;
50 μM
dTTP;
500 μM
dUTP;
250 nM von jedem Primer;
20 U rTth;
2 U UNG und
13% Glycerin.
-
Ein
Thermocycling jeder Reaktionsmischung wurde durchgeführt in einem
GeneAmp
®-PCR-System 9600
Thermocycler (Perkin Elmer, Norwalk, CT) unter Verwendung des folgenden
Temperaturprofils:
Präreaktionsinkubation: | 4
min lang 45°C; |
Reverse
Transkription: | 24
min lang 60°C; |
46
Zyklen: | Denaturieren
30 s bei 94°C,
Annealing/Verlängern 30
s bei 60°C; |
Letzte
Extension: | 7
min bei 60°C; |
Nachreaktion: | 4°C. |
-
Detektion
des amplifizierten Produkts
-
A. Gelelektrophorese
-
Die
Gegenwart des amplifizierten Produkts wurde mit Gelelektrophorese
wie folgt nachgewiesen. Reaktionsprodukte wurden unter Verwendung
von Agarosegel (100 ml 3% NuSieve, 0,5% SeaChem und 0,5 μg/ml Ethidiumbromid)
fraktioniert und 1 × TBE
(0,089 M Tris, 0,089 M Borsäure,
0,0025 M Dinatrium-EDTA) wurde als Laufpuffer verwendet. Die Elektrophorese
wurde ungefähr
1 Stunde lang mit 100 V ausgeführt.
Die mit Ethidiumbromid angefärbten
Banden von DNA wurden unter Verwendung von UV-Strahlung sichtbar
gemacht.
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B. Detektion mit kinetischer
PCR
-
Bei
der oben beschriebenen kinetischen PCR-Methode wird ein interkalierender
Farbstoff, wie Ethidiumbromid, der stärker fluoresziert, wenn er
in doppelsträngige
DNA interkaliert, der PCR zugefügt.
Der Anstieg an doppelsträngiger
DNA während
der Amplifikation wird überwacht,
indem die Fluoreszenz des Farbstoffs während der Reaktion gemessen
wird. Da kinetische PCR-Methoden nur einen Anstieg der Gesamtmenge
an doppelsträngiger
DNA messen, wird die Bildung unspezifischer Amplifikationsprodukte
nicht unabhängig
gemessen. Um das Auftreten von unspezifischer Amplifikation durch
Primerdimer unabhängig
von der Matrizenamplifikation zu messen, wurden Reaktionen ohne
Matrizennucleinsäure
durchgeführt.
In solchen templatfreien bzw. matrizenfreien Reaktionen ist jeder
Anstieg an doppelsträngiger
DNA der Bildung von matrizenunabhängigem unspezifischen Amplifikationsprodukt
zuzurechnen.
-
Die
Bedingungen der kinetischen PCR-Reaktion waren wie oben beschrieben,
außer
dass Ethidiumbromid zu der Reaktionsmischung in einer Konzentration
von 1 g/ml zugegeben wurde. Die Reaktionen wurden überwacht,
indem die Fluoreszenz der Reaktionsmischung gemessen wurde, wie
in
EP 640 828 beschrieben.
-
Die
Fluoreszenzmessung wurde normalisiert, indem durch eine Anfangsfluoreszenzmessung,
die während
eines frühen
Zyklus während
der Reaktion erhalten wurde, geteilt wurde, während die Fluoreszenzmessungen
zwischen den Zyklen relativ konstant waren. Die Zykluszahl, die
für die
Anfangsfluoreszenzmessung ausgewählt
wurde, war die gleiche für
alle verglichenen Reaktionen, so dass alle Messungen Anstiege bezogen
auf den gleichen Reaktionszyklus zeigen. Die Reaktionsfluoreszenz
in zielfreien Reaktionen blieb relativ konstant, bis sich Primerdimer
bildete. Bei den meisten Ansätzen
wurde schließlich
Primerdimer nachweisbar, wenn genug Amplifikationszyklen durchgeführt worden
waren. Die Wirkung der modifizierten Primer kann bei einem Vergleich
der Anzahl von Zyklen erkannt werden, die durchgeführt wurden,
bis Primerdimer gebildet wurde, wenn überhaupt.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse der gelelektrophoretischen Analyse sind in 3 zu sehen. Die Bahnziffern,
die jeweils den Amplifikationen unter Verwendung von unmodifizierten
und drei Arten von modifizierten Primern und 200 Kopien, 20 Kopien
oder 0 Kopien HCV-RNA entsprechen, sind in der Tabelle unten gezeigt
(die Bahnziffern werden von links nach rechts gezählt: die
Bahnen 1 bis 30 sind in der oberen Hälfte des Gels; die Bahnen 31
bis 60 in der unteren Hälfte
des Gels). Außerdem
waren Molekulargewichtsmarker in den Bahnen 1 und 31 vorhanden (mit
Hae III verdaute PhiX 174 RF DNA, New England Biolabs, Beverly,
MA) und in den Bahnen 30 und 60 (Superladder-low, 20 by Leiter,
Gen Sura, Del Mar, CA). Die Banden, die dem vorgesehenen spezifischen
Produkt entsprechen, sind in der Figur durch einen Pfeil angezeigt
(~ 230 bp). Die anderen Banden in dem Gel entsprechen unspezifischem
Amplifikationsprodukt und insbesondere Primerdimer.
-
Bahnziffern
von Amplifikationsergebnissen, die in Fig. 3 gezeigt sind
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass eine Amplifikation unter Verwendung der
modifizierten Primer zu einer größeren Menge
an amplifizierter HCV-Nucleinsäure
führte,
als Amplifikationen unter Verwendung unmodifizierter Primer. Außerdem führte eine
Amplifikation unter Verwendung der modifizierten Primer zu einer
Reduktion von Primerdimer im Vergleich zu Amplifikationen unter
Verwendung unmodifizierter Primer.
-
Bei
den kinetischen PCR-Assays wurde die Fluoreszenz während der
gesamten Reaktion überwacht. Die
Zunahmerate der Fluoreszenz nach dem Fluoreszenzanstieg war nachweisbar
ungefähr
die gleiche bei allen Reaktionen, was durch die Form der Kurve sichtbar
gemacht wird, die erhalten wurde, indem die Fluoreszenz gegen die
Zykluszahl aufgetragen wurde (nicht gezeigt). Dies deutet darauf
hin, dass die modifizierten Primer die Effizienz jeder Amplifikationsstufe
nach der Anfangsstufe der Amplifikation nicht nachweisbar hemmten.
Die Reaktionen unterschieden sich signifikant in der Anzahl der
Zyklen, die durchgeführt
wurden, bevor ein Anstieg der Fluoreszenz nachweisbar war.
-
Um
die Unterschiede zwischen den Reaktionen quantitativ auszuwerten,
sind die Ergebnisse ausgedrückt
in Bezug auf die Anzahl von Amplifikationszyklen, die durchgeführt wurden,
bis die Fluoreszenz einen willkürlich
vorgegebenen Fluoreszenzpegel (AFL) überstieg. Der AFL wurde ausgewählt nahe
dem Basisfluoreszenzpegel, aber über
dem Bereich von statistischen Schwankungen bei der gemessenen Fluoreszenz,
so dass die Reaktionskinetik während
der geometrischen Wachstumsphase der Amplifikation gemessen wurde. Die
Akkumulation von amplifiziertem Produkt in späteren Zyklen hemmt die Reaktion
und fuhrt schließlich
zu einem Reaktionsplateau.
-
Die
kinetischen PCR-Ergebnisse sind in der Tabelle unten zusammengefasst.
Jeder Wert für
Amplifikationen von 20 oder 200 Kopien der Zielmatrize bedeutet
einen Durchschnitt von 5-fach wiederholten Amplifikatio nen mit Ausnahme
der Amplifikationen unter Verwendung von benzylierten Primern und
20 Kopien des Ziels, der einen Durchschnittswert für vier Wiederholungen
zeigt. Jeder Wert für
Amplifikationen ohne Matrize zeigt einen Durchschnitt von 8-fach
durchgeführten
Versuchen.
-
Zwei
von acht Replikaten der Amplifikationen unter Verwendung von benzylierten
Primern ohne Ziel zeigten kein Ergebnis bei der Primerdimerbildung
am Ende von 46 Zyklen. Der Durchschnitt der verbleibenden sechs
Amplifikationen ist gezeigt, der einen Durchschnitt für gebildetes
Primerdimer ergibt. Der konditionelle Durchschnitt ist nicht vergleichbar
mit den anderen gezeigten Werten wegen der weggelassenen Daten.
-
Zyklen,
um AFL zu erreichen
Zielkopienzahl
-
Die
Daten zeigen, dass die modifizierten Primer offensichtlich die Amplifikation
der Zielnucleinsäure verlangsamen,
so dass der AFL mehrere Zyklen später erreicht wird. Die Verzögerung entsprach
nicht einer Reduktion der Endausbeute an spezifischem Amplifikationsprodukt.
Es wurde beobachtet, dass alle Amplifikationen der Zielnucleinsäure ein
Plateau innerhalb von 46 Zyklen erreichten, die in diesem Versuch
verwendet wurden und wie aus den entsprechenden Daten bei der gelelektrophoretischen
Analyse sichtbar wird, stieg die Endausbeute bei Verwendung modifizierter
Primer.
-
Die
Daten zeigen, dass die Verzögerung
bei der Bildung von Primerdimer signifikant größer war als die Verzögerung der
Amplifikation der Zielsequenz. Der positive Effekt der Primer ist
am deutlichsten zu sehen beim Vergleich von zielfreien Amplifikationen
zu Amplifikationen von 200 Kopien Matrize. Unter Verwendung unmodifizierter
Primer trat der Anstieg der Fluoreszenz zum AFL nur einen Zyklus
später
auf als bei Amplifikationen ohne Ziel, was andeutet, dass die Amplifikation
des Ziels schwierig von der Bildung von Primerdimer zu unterscheiden
wäre. Im
Gegensatz dazu trat bei Verwendung von modifizierten Primern der
Anstieg der Fluoreszenz aufgrund des Primerdimers mindestens drei
Zyklen später
auf und bei Verwendung der benzylierten Primer sechs Zyklen später, wenn
er überhaupt
auftrat. Somit könnte
die Zielamplifikation nachgewiesen und von der Bildung von Primerdimer
unterschieden werden.
-
Wenn
man zielfreie Amplifikationen und Amplifikationen von 20 Kopien
der Matrize vergleicht, zeigt die Wirkung der modifizierten Primer
das gleiche Muster einer größeren Verzögerung des
Einsetzens der Primerdimerbildung, als die Verzögerung der Zielamplifikation.
Unter Verwendung von unmodifizierten Primern konnten 20 Kopien der
Matrize nicht nachgewiesen werden. Unter Verwendung von Nitrobenzyl-
und Benzylprimern wurde die Bildung von Primerdimer ausreichend
verzögert,
damit der Nachweis von 20 Kopien Matrize in diesem System ermöglicht wurde.
-
Die
Daten von der Überwachung
der Fluoreszenz bei jedem Amplifikationszyklus (Daten nicht gezeigt) zeigten,
dass allgemein die Verzögerung
der Primerdimerbildung ausreichend war, um zu verhindern, dass die Primerdimerbildung
ein Plateau innerhalb von 46 Zyklen erreichte. Somit schienen die
modifizierten Primer die Bildung des Primerdimers ausreichend zu
verzögern,
dass die Amplifikation des Ziels abgeschlossen werden konnte und
die Reaktion gestoppt werden konnte, bevor ein signifikanter Pegel
an Primerdimer gebildet war
-
Beispiel 8
-
Fotolabile Primer
-
Um
die Verwendung fotolabiler modifizierter Primer zu zeigen, wurden
Amplifikationen von HCV-RNA durchgeführt unter Verwendung sowohl
von modifizierten Primern als auch unmodifizierten Primern. Die
modifizierten Primer wurden durch Bindung von einer oder zwei Nitrobenzylgruppen
an das exocyclische Amin von 3'-terminalem
Adenin gebunden.
-
Amplifikationsprimer
-
Die
Primer wurden synthetisiert, wie in Beispiel 4 beschrieben. Die
Bezeichnungen für
die verwendeten Primer sind unten gezeigt.
-
-
Amplifikationsreaktionen
-
Für jedes
Primerpaar wurden Reaktionen durchgeführt unter Verwendung einer
Verdünnungsreihe
der Konzentrationen an zugefügter
Zielsequenz. Zwei Gruppen von Ansätzen, die jeweils alle Kombinationen
von Primerpaar und Konzentration an zugefügter Zielsequenz einschlossen,
wurden durchgeführt
und innerhalb jeder Reaktionsgruppe wurde jede Reaktion, die ein
gegebenen Primerpaar und eine Zielkonzentration enthielt, doppelt
durchgeführt.
Die Amplifikationen wurden in 100-μl-Ansätzen durchgeführt, die
die folgenden Reagenzien enthielten:
0, 10, 102,
103, 104 oder 105 Kopien HCV-RNA-Matrize;
55 mM Tricin;
90
mM KOAc;
3 mmol Mn(OAc)2;
jeweils
200 μM dATP,
dCTP, dGTP, dTTP;
200 μM
dUTP;
250 nM von jedem Primer;
10 U rTth;
2 U UNG und
8% Glycerin.
-
Thermocycling
und jede Reaktionsmischung wurden durchgeführt in einem GeneAmp-PCR-System 9600
Thermocycler (Perkin Elmer, Norwalk, CT) unter Verwendung des folgenden
Temperaturprofils:
Präreaktionsinkubation: | 5
min 50°C; |
Reverse
Transkription: | 30
min 60°C; |
Anfangsdenaturierung: | 1
min 95°C; |
2 Zyklen: | Denaturieren
15 s bei 95°C,
Annealing/Verlängern 20
s bei 60°C; |
46
Zyklen: | Denaturieren
15 s bei 90°C,
Annealing/Verlängern 20
s bei 60°C; |
Letzte
Extension: | 10
min bei 72°C. |
-
Es
wurden immer polierte Reagenzglaskappen (Perkin Elmer, Norwalk,
CT) verwendet. Nachdem die Reaktionstemperatur in der Stufe der
reversen Transkription auf 60°C
gestiegen war, wurde der erwärmte
Deckel von dem PCR-Tablett in dem Block des Thermocyclers entfernt
und die Hälfte
der Reagenzgläser
(ein vollständiger
Satz der doppelt durchgeführten
Reaktionen) wurde mit Aluminiumfolie bedeckt. Die andere Hälfte wurde
10 Minuten lang unter Verwendung einer in der Hand gehaltenen UV-Lampe,
die bei 302 nm emittierte (UVP Modell UVM-57, UVP Products, San
Gabriel, CA) beleuchtet. Der erwärmte
Deckel wurde ersetzt und die Amplifikation fortgesetzt.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse der Amplifikationen wurden mit Gelelektrophorese analysiert,
wie oben beschrieben. Die Ergebnisse sind in 4 zu sehen. Die Primer und die Matrizenkopienzahl,
die in jeder Reaktion verwendet wurde, sind angegeben im Gel (log
der Kopienzahl gezeigt). Die Banden, die dem vorgesehenen Produkt entsprechen,
sind in der Figur gezeigt. Die anderen Banden in dem Gel entsprechen
unspezifischem Amplifikationsprodukt und insbesondere Primerdimer.
-
Ein
Vergleich der mit UV bestrahlten Reaktionssätze zeigt, dass die Verwendung
der modifizierten Primer zu einer erheblichen Abnahme an Primerdimer
führte,
insbesondere bei niedrigen Kopiezahlen.
-
Ein
Vergleich der nicht bestrahlten Reaktionssätze zeigt, dass die Verwendung
der Bisnitrobenzylprimer zu einer vollständigen Hemmung der Amplifikation
führte,
wie erwartet. Die Amplifikationen unter Verwendung der Mononitrobenzylprimer
lieferten nicht nur Produkt, sondern zeigten auch eine erhebliche
Abnahme an Primerdimer, was übereinstimmte
mit den in den vorherigen Beispielen erhaltenen Ergebnissen.
-
Beispiel 9
-
Amplifikationen unter
Verwendung von p-tert.-butylbenzylmodifizierten Primern
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Amplifikation von HCV-RNA unter Verwendung
von Primern, die mit p-tert.-Butylbenzylgruppen
modifiziert sind.
-
Zielnucleinsäure
-
HCV-RNA-Matrizen
wurden synthetisiert unter Verwendung eines HCV-RNA-Transkriptionsvektors, wie
von Young et al., 1993, J. Clin. Microbiol. 31(4): 882–886, beschrieben.
-
Primer
-
Amplifikationen
wurden durchgeführt
unter Verwendung von modifizierten Primern, die wie in Beispiel 2
oben beschrieben synthetisiert wurden. Die Nucleotidsequenzen der
unmodifizierten Primer sind unten gezeigt, orientiert von 5' nach 3'. Die verwendeten
Primer waren modifizierte Versionen des Stromaufwärtsprimers
ST280A (SEQ ID Nr. 3) und des Stromabwärtsprimers ST778AA (SEQ ID
Nr. 4). Die modifizierten Formen der Primer sind im Folgenden angegeben:
-
Modifizierte
HCV-Amplifikationsprimer
-
Amplifikation und Analyse
-
Amplifikationen
wurden durchgeführt
in 100-μl-Ansätzen, die
die folgenden Reagenzien enthielten: 20, 5, 2,5, 2 oder 0 Kopien
HCV-Matrizen-RNA;
50 mM Tricin (pH 8,33);
110 mM KOAc;
jeweils
300 μM dATP,
dCTP und dGTP;
50 μM
dTTP;
500 μM
dUTP;
50 nM von jedem Primer;
3,5 mM Mn(OAc)2;
13%
Glycerin;
20 Einheiten rTth-DNA-Polymerase und
8,0 Einheiten
UNG.
-
Das
Amplifikationstemperaturcycling wurde durchgeführt in einem TC480 DNA-Thermocycler
(Perkin Elmer, Norwalk, CT) unter Verwendung des folgenden Temperaturprofils:
Präreaktionsinkubation: | 12
min bei 45°C; |
UNG-Inaktivierung: | 30
s bei 90°C; |
Reverse
Transkription: | 20
min bei 60°C; |
47
Zyklen: | Denaturieren
45 s bei 94°C,
Annealing/Verlängern 70
s bei 60°C; |
Letzte
Extension: | 7
min bei 60°C
und |
Nachreaktion: | 10°C bis zur
Analyse (kurze Zeit). |
-
Die
Amplifikationsprodukte wurden mit Gelelektrophorese analysiert,
wie oben beschrieben.
-
Ergebnisse
-
Die
Amplifikationen, die mit jeder Zielmatrizenzahl durchgeführt wurden,
wurden wie folgt repliziert: 3 Amplifikationen wurden durchgeführt unter
Verwendung von 20 Kopien der ZielMatrize, 3 Amplifikationen wurden
durchgeführt
unter Verwendung von 5 Kopien der Zielmatrize, 2 Amplifikationen
wurden durchgeführt
unter Verwendung von 2,5 Kopien der Zielmatrize, 1 Amplifikation
wurde durchgeführt
unter Verwendung von 2 Kopien der Zielmatrize und 23 Amplifikationen
wurden ohne Zielsequenz durchgeführt.
Alle matrizenpositiven Amplifikationen führten zu einer einzigen Bande
auf dem Gel mit der erwarteten Zielgröße. Keine der Amplifikationen
führte
entweder zu Primerdimer oder einem anderen unspezifischen Amplifikationsprodukt.
-
Die
Ergebnisse können
mit denen von Beispiel 6 oben verglichen werden, bei dem das gleiche HCV-Ziel
amplifiziert wurde unter Verwendung der gleichen Primersequenzen.
Ein Vergleich dieser Ergebnisse mit denen von Beispiel 6 zeigt,
dass Amplifikationen unter Verwendung von p-tert.-butylbenzylmodifizierten
Primern signifikant verbessert waren im Vergleich zu den entsprechenden
Amplifikationen, die mit unmodifizierten Primern durchgeführt wurden.
-
Zusätzliche
Versuche wurden durchgeführt,
in denen HIV-1-RNA amplifiziert wurde unter Verwendung der p-tert.-butylbenzylmodifizierten
Versionen der in Beispiel 5 oben beschriebenen Primer. Die Amplifikationen
wurden im Wesentlichen wie oben beschrieben durchgeführt. Wie
bei dem hier beschriebenen HCV-System führten alle HIV-1-matrizenpositiven
Amplifikationen zu einer einzigen Bande auf dem Gel mit der erwarteten
Zielgröße und keine
der Amplifikationen führte
entweder zu Primerdimer oder anderem unspezifischen Amplifikationsprodukt.
-
Diese
zusätzlichen
Ergebnisse können
mit denen von Beispiel 5 oben verglichen werden, bei dem das gleiche
HIV-Ziel amplifiziert wurde unter Verwendung der gleichen Primersequenzen.
Ein Vergleich dieser Ergebnisse mit denen von Beispiel 5 oben zeigt,
dass Amplifikationen unter Verwendung von p-tert.-butylbenzylmodifizierten
Primern signifikant besser waren als die entsprechenden Amplifikationen,
die mit unmodifizierten Primern durchgeführt wurden.
-
Beispiel 10
-
Amplifikation von mykobakterieller
DNA
-
Dieses
Beispiel beschreibt einen Vergleich von Amplifikationen von mykobakterieller
DNA, die durchgeführt
wurden unter Verwendung von unmodifizierten und modifizierten Primern.
Sowohl Primer, die durch Addition einer Benzylgruppe an das 3'-terminale Nucleotid
modifiziert wurden, als auch Primer, die durch Addition einer p-tert.-Butylbenzylgruppe
an das 3'-terminale
Nucleotid modifiziert wurden, wurden verwendet. Die Reaktionen unter
Verwendung unmodifizierter Primer waren im Wesentlichen wie bei
Tevere et al., 1996, J. Clin. Microbiol. 34(4): 918–923, beschrieben.
Die Amplifikationen wurden durchgeführt unter Verwendung von Sputumproben,
denen mykobakterielle DNA in einer bekannten Konzentration zugegeben
worden war, um infizierte klinische Proben nachzuahmen. Weitere
Amplifikationen wurden durchgeführt
unter Verwendung von gereinigter mykobakterieller DNA und unter
Verwendung von DNA-freien negativen Kontrollproben.
-
Probenvorbereitung
-
Sputumproben,
von denen vorher durch Mikroskopie und Kultur gezeigt worden war,
dass sie für
Mykobakterien negativ waren wurden verflüssigt und mit der von CDC empfohlenen
N-Acetylcystein-NaOH-Methode dekontaminiert (Kent und Kubica, 1985,
Public Health Mycobacteriology – a
guide for the level III laboratory, U.S. Department of Health and
Human Services, Centers for Disease Control, Atlanta). Verflüssigtes Sputum
(100 μl)
wurde zu 500 μl
Atemwegsprobenwaschreagenz (10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, 1% (V/V)
Triton X-100, 0,05%
NaN3, pH 8,0) zugegeben und 10 Minuten mit
12.500 × g
zentrifugiert. Jedes Pellet wurde wieder in 100 μl Lysereagenz (0,05 n NaOH,
1% (V/V) Triton X-100, 1 mM EDTA, 0,05% NaN3)
resuspendiert und 45 Minuten bei 60°C inkubiert. Die Lysate wurden
dann mit 100 μl
Neutralisationsreagenz (0,2 M Tris-HCl, 8 mM MgCl2,
0,05% NaN3, pH 7,5) neutralisiert.
-
Gepoolte
Sputumlysate wurden erzeugt, indem jeweils 80 μl von zwei getrennten Sputumlysaten
vereinigt wurden. Zu jedem der 8 gepoolten Sputumlysate (jeweils
160 μl)
wurden 15 μl
eines DNA-Vorrats (2 Kopien/μl
in einer 1 : 1-Mischung von Lyse- und Neutralisationsreagenzien)
zugegeben, der aus gezüchteten
M. tuberculosis isoliert worden war.
-
Proben,
die gereinigte mykobakterielle DNA in bekannter Konzentration enthielten
(kein Sputum), wurden hergestellt, indem 10 μl DNA-Vorrat auf 100 μl einer 1
: 1-Mischung aus Lysereagenz und Neutralisierungsreagenz zugefügt wurden.
-
Negative
Kontrollproben (keine DNA) bestanden aus einer Mischung von 100 μl Lysereagenz
und 100 μl
Neutralisierungsreagenz.
-
Amplifikationsprimer
-
Die
Amplifikationen wurden durchgeführt
unter Verwendung von Primern, die aus den folgenden Nucleotidsequenzen
bestanden:
-
-
Die
folgenden Primerpaare, die die angegebene Modifikatorgruppe gebunden
an die 3'-terminale
Base aufwiesen, wurden für
die Amplifikationen verwendet. Alle modifizierten Primer wurden
synthetisiert, wie in den vorherigen Beispielen beschrieben. Alle
Primer waren am 5'-Ende
biotinyliert.
-
-
Amplifikation
-
Für jede Probe
wurden Amplifikationen durchgeführt
unter Verwendung des unmodifizierten Primerpaars, KY18 (SEQ ID Nr.
5) und KY75 (SEQ ID Nr. 7), und von modifizierten Formen des Primerpaars,
KY436 (SEQ ID Nr. 6) und KY75 (SEQ ID Nr. 7).
-
Amplifikationen
wurden durchgeführt
in 100-μl-Ansätzen, die
jeweils 50 μl
von einer der drei Proben, wie oben beschrieben, enthielten und
50 μl 2X
Reagenzienmischung, die die folgenden Reagenzien enthält:
100
mM Tris-HCl, pH 8,9;
500 mM von jedem Primer;
200 μM (jeweils)
dNTP (dATP, dCTP, dGTP, dUTP);
20% (V/V) Glycerin;
10
Einheiten AmpliTaq;
6
Einheiten AmpErase.
-
Das
Thermocycling jedes Ansatzes wurden in einem GeneAmp PCR-System
9600 Thermocycler (Perkin Elmer, Norwalk, CT) durchgeführt unter
Verwendung des folgenden Temperaturprofils:
Präreaktionsinkubation: | 5
min bei 50°C; |
2 Zyklen: | Denaturieren
20 s bei 98°C,
Annealing
20 s bei 62°C
und
Verlängern
45 s bei 72°C; |
41
Zyklen: | Denaturieren
20 s bei 94°C,
Annealing
20 s bei 62°C,
Verlängern 45
s bei 72°C; |
Letzte
Extension: | ungefähr 12 h
bei 72°C
(über Nacht). |
-
Die
Amplifikationsprodukte wurden mit Elektrophorese durch ein 2% Nusieve®,
0,5% Agarosegel nach Ethidiumbromidfärbung sichtbar gemacht.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse der elektrophoretischen Analyse sind in 5 gezeigt. Für jede Probe wurden die Produkte
aus Amplifikationen, die mit unmodifizierten Primern (als "A" bezeichnet) und nur modifizierten Primern (mit "B" und "C" bezeichnet)
durchgeführt
wurden, auf benachbarten Bahnen laufen gelassen. Die Banden, die der
vorgesehenen mykobakteriellen Zielsequenz entsprechen, sind mit
Pfeilen gezeigt. Andere Banden entsprechen unspezifischen Amplifikationsprodukten;
die unterste Bande in dem Gel entspricht einem Primerdimer. Bahnen,
die mit "M" markiert sind, enthalten
Molekulargewichtsmarker (Hae III-Verdau von PhiX 174 DNA).
-
Unter
Verwendung der unmodifizierten Primer führte die Amplifikation von
gereinigter mykobakterieller DNA zur Bildung von Primerdimer. Die
Verwendung der jeweils modifizierten Primerpaare erhöhte die
Menge an vorgesehenem Ziel und schloss im Wesentlichen die Bildung
von nachweisbarem Primerdimer aus.
-
Im
Gegensatz zur Amplifikation von gereinigter DNA unter Verwendung
unmodifizierter Primer reduzierte die Gegenwart von Sputumlysat
in der Amplifikationsreaktion die Effizienz und erhöhte die
Bildung von unspezifischen Amplifikationsprodukten, wie durch die
Gegenwart von fremden Produktbanden gezeigt wird. Der Anstieg des
unspezifischen Amplifikationsproduktes ist nicht übenaschend,
da Sputumlysate eine signifikante Menge an Human-DNA enthalten,
die bei den Amplifikationen von gereinigter mykobakterieller DNA nicht
vorhanden war. Die Verwendung jedes der modifizierten Primerpaare
bei Amplifikationen, die in Gegenwart von Sputum durchgeführt wurden,
führte
sowohl zu einem signifikanten Anstieg der Menge an vorgesehenem
Produkt, das erzeugt wurde, als auch zur Reduktion an unspezifischer
Amplifikation.
-
Beispiel 11
-
Weitere Synthese von Primern,
die mit einer Benzylgruppe modifiziert sind
-
Primer,
die durch Addition einer Benzylgruppe an das terminale Cytosin modifiziert
waren, wurden im Wesentlichen wie in Beispiel 1 beschrieben synthetisiert,
aber unter Verwendung von LCAA-CPG-gebundenem N4-Acetyl,N4-benzyl-5'-O-DMT-2'-desoxycytidin, das wie unten beschrieben
hergestellt wurde.
-
Stufe 1: Synthese von
N4-Benzyl-2'-desoxycytidin
-
Zu
2'-Desoxycytidinhydrochlorid
(5,28 g, 20 mmol, U.S. Biochemical Corp., Cleveland, OH) wurde Benzylamin
(20 ml) zugegeben und die Mischung wurde 3 Stunden lang unter Argonatmosphäre auf 150°C erhitzt.
Die Lösung
wurde im Vakuum eingeengt, was ein viskoses gelbes Öl lieferte,
das zwischen Wasser (100 ml) und Ethylacetat (100 ml) aufgetrennt
wurde. Die wässrige
Phase wurde mit Ethylacetat (100 ml) gewaschen und abgetrennt. Die
wässrige
Phase wurde im Vakuum eingeengt, was einen gelben Sirup (13 g) lieferte,
der mit Silicagelsäulenchromatographie
mit 15 : 1 Methylenchlorid : Methanol als Elutionsmittel gereinigt wurde,
was das gewünschte
Produkt (5,8 g, 91,5%) als farblosen Sirup lieferte.
-
Stufe 2: Synthese von
N4-Acetyl,N4-benzyl-2'-desoxycytidin
-
N4-Benzyl-2'-desoxycytidin (2,5 g, 7,9 mmol) wurde
in 15 ml trockenem Dimethylformamid (15 ml) gelöst, Essigsäureanhydrid (8 g, 79 mmol,
10 Äquivalente)
zugegeben und die Mischung über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Das Lösungsmittel
und überschüssiges Essigsäureanhydrid
wurden im Vakuum eingedampft. Das Produkt wurde mit Säulenchromatographie
mit Silicagel unter Verwendung von 20 : 1 Methylenchlorid : Methanol
als Elutionsmittel gereinigt, was die Titelverbindung (1,3 g, 48%)
lieferte. Die Verbindung war äußerst hygroskopisch
und wurde im Exsikkator bei –20°C aufbewahrt.
-
Stufe 3: Synthese von
N4-Acetyl,N4-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxycyt
-
N4-Acetyl,N4-benzyl-2'-desoxycytidin (76
mg, 0,2 mmol) wurde in 1 ml trockenem Pyridin gelöst und DMT-Cl
(122 mg, 0,2 mmol, 1,0 Äquivalent)
wurde zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde 3 Stunden lang gerührt. Die
Analyse mit DC zeigte, dass etwas Ausgangsmaterial übrig geblieben
war, daher wurde ein weiteres Aliquot an DMT-Cl (61 mg, 0,5 Äquivalente)
zugegeben und die entstehende Mischung eine weitere Stunde lang
gerührt,
wonach eine Analyse mit DC zeigte, dass die Reaktion vollständig war.
Die Reaktion wurde mit 15 ml Kochsalzlösung abgeschreckt bzw. abgesättigt und
die wässrige
Phase mit Methylenchlorid (3 × 15 ml)
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit Kochsalzlösung (2 × 15 ml)
gewaschen und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde verdampft
und die Mischung wurde mit Silicagelchromatographie gereinigt unter
Verwendung von 50 : 1 Methylenchlorid : Methanol, was N4-Acetyl,N4-benzyl, 5'-O-DMT-2'-desoxycytidin (96 mg, 65% Ausbeute)
lieferte.
-
Stufe 4: Succinylierung
-
N4-Acetyl,N4-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxycytidin (96
mg, 0,13 mmol) wurde in 2 ml trockenem Pyridin gelöst. Brnsteinsäureanhydrid
(100 mg, 1,0 mmol) und Dimethylaminopyridin (20 mg) wurden zugegeben
und die entstehende Mischung bei Raumtemperatur 3 Tage lang gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
gleichzeitig mit Toluol (3 × 10
ml) eingedampft. Chloroform (50 ml) wurde zugegeben, um den Rückstand
zu lösen
(Beschallung wurde verwendet, um die Auflösung zu fördern). Die Chloroformphase
wurde mit Kochsalzlösung
(3 × 15
ml) und Wasser (1 × 15
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde mit wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde verdampft, was 108 mg reines N4-Acetyl,N4-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxycytidin-3'-O-succinat ergab
(97% Ausbeute).
-
Stufe 5: Herstellung von
an LCAA-CPG gebundenem 5'-O-DMT-N4-Acetyl,N4-benzyl-2'-desoxycytidin-3'-O-succinat
-
Aktiviertes
CPG wurde wie folgt hergestellt. LCAA-CPG (1,0 g, LCA00500C, CPG
Inc., Fairfield, NJ) wurde mit Trichloressigsäure in Methylenchlorid (3%,
10 ml) versetzt und durch Rotation an einem Rotationsverdampfer
(rotovapor, Buchi, Flawil, Schweiz) (kein Vakuum) 4 Stunden lang
gemischt. Das Lösungsmittel wurde
abfiltriert und das CPG mit 9 : 1 Triethylamin : Ethyldiisopropylamin
(3 × 5
ml), Methylenchlorid (3 × 10 ml)
und Ether (3 × 10
ml) aufeinander folgend gewaschen und dann im Vakuum getrocknet.
-
Das
Kuppeln des modifizierten Nucleosidzwischenproduktes an mit Säure gewaschenes
CPG wurde wie folgt durchgeführt.
Zu 1 g aktiviertem LCAA-CPG wurde N4-Acetyl,N4-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxycytidin,3'-O-succinat
(108 mg, 0,13 mmol), das wie oben beschrieben hergestellt worden
war, Dimethylaminopyridin (20 mg) und 5 ml trockenes Pyridin zugegeben.
Die Reaktionsmischung wurde an einem Rotavapor (kein Vakuum) 3 Tage
lang rotiert. Der Überstand
wurde abfiltriert und das gekuppelte LCAA-CPG wurde aufeinander
folgend mit Pyridin (3 × 5
ml), Methylenchlorid (3 × 10
ml) und Ether (3 × 10
ml) gewaschen und dann im Vakuum getrocknet.
-
Das
Verkappen des LCAA-CPG, an das N4-Acetyl,N4-benzyl,5'-O-DMT-2'-desoxycytidin,3'-O-succinat gebunden war, wurde wie
folgt durchgeführt:
Zu dem derivatisierten CPG wurde Verkappungsmischreagenz A (THF/Lutidin/Ac2O 8 : 1 : 1, Glen Research DNA Synthesereagenzien,
Sterling, VA) und B (10% N-Methylimidazol in THF, Glen Research)
zugegeben und die Reaktionsmischung an einem Rotavapor (kein Vakuum) über Nacht
rotiert. Die Lösung
wurde abfiltriert und das gekuppelte LCAA-CPG wurde aufeinander
folgend mit Pyridin (3 × 5
ml), Methylenchlorid (3 × 10
ml), THF (3 × 10
ml) und Ether (3 × 10
ml) gewaschen und dann im Vakuum getrocknet.
-
Die
Kupplungskapazität
des derivatisierten LCAA-CPG wurde bestimmt, indem 5 mg des Produkts
mit 3% Trichloressigsäure
in Methylenchlorid versetzt wurden und die Menge an freigesetztem
Dimethoxytritylcarboniumion mit UV-Spektroskopie gemessen wurde.
Die Menge an Nucleosidderivat, das an LCAA-CPG gebunden war, wurde
bestimmt als 19,5 μmol/g.
-
-
-