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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden eines Verbundes,
enthaltend einen Matrixbestandteil und wenigstens einen Flüssigkristallbestandteil.
Sie betrifft auch einen Verbund, der dadurch erhältlich ist, und Verwendungen
davon.
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Seit
es zum ersten Mal, im Jahr 1976, gezeigt wurde, daß es möglich ist,
einen flüssigkristallinen
Verbund von einem undurchsichtigen Zustand in einen transparenten
Zustand zu verändern,
wurde ein großes Maß an Forschungsanstrengungen
investiert, um einen Fortschritt zu erzielen und um dieses Phänomen zur Verwendung
in elektronischen Bestandteilen etc. anzupassen. Das Prinzip der
Veränderung
eines Flüssigkristalls
von einem undurchsichtigen in einen transparenten Zustand wurde
auf eine poröse
Polymermatrix angewandt (Craighead et al., 1982, Appl. Phys. Lett.
40, 22), die mit einem Flüssigkristall
gefüllt
war. Die Idee, einen Flüssigkristall
innerhalb einer Matrix einzuschließen, die in dem Experiment
von Craighead eine schlechte Leistung zeigte, wurde 1985 von Fergason
(1985, SID, Int. Symp. Digest of Tech. Papers, 16, 68) und Drzaic (1986,
J. Appl. Phys, 60, 2142), weiterentwickelt, die über Flüssigkristall-Polymer-Verbunde
berichteten, die erhalten wurden, indem man eine Emulsion eines
Flüssigkristalls
in einer wäßrigen Lösung von
Polyvinylalkohol trocknete. Diese Materialien wurden als „nematische
kurvilineare ausgerichtete Phase" („nematic
curvilinear aligned phase",
NCAP) bezeichnet, die eine Verwendung in intelligenten Fensteranwendungen
fanden. In NCAP-Anwendungen ist der Flüssigkristall mittels Standard-Mikroverkapselungs- oder Emulgierungstechniken
verkapselt, die ihn in einem festen Polymerfilm suspendieren.
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Eine
weitere Technik, die auf der Grundlage der Idee von Craighead, den
Flüssigkristall
in einer Polymermatrix einzubetten, entwickelt wurde, ist die sogenannte
PDLC-Technik (Polymer-dispergierter Flüssigkristall). Dies wird erzielt
durch Herstellen einer homogenen Mischung eines Flüssigkristalls
und eines Prä-Polymers
und danach durch Induzieren einer Phasentrennung, indem man bewirkt,
daß das
Prä-Polymer
ein festes Netzwerk bildet, wodurch induziert wird, daß der Flüssigkristall
Tröpfchen
bildet, die in dem Polymernetzwerk eingebettet sind.
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Verschiedene
Techniken sind entwickelt worden, um eine solche Bildung eines Polymernetzwerks
zu erzielen, die in Abhängigkeit
von den einzelnen Umständen
verwendet werden. Zum Beispiel wird, wenn ein Präpolymer-Material mit einer
Flüssigkristallverbindung
mischbar ist, eine Phasentrennung durch Polymerisation verwendet.
Diese Technik wird als Polymerisations-induzierte Phasentrennung
(PIPS) bezeichnet. Eine homogene Lösung wird gemacht, indem das
Prä-Polymer
mit dem Flüssigkristall
gemischt wird. Danach wird eine Polymerisation durch eine Kondensationsreaktion
erzielt, wie z.B. mit Epoxy-Harzen, oder durch eine freie radikalische
Polymerisation, wie bei Vinyl-Monomer, das mit einem freien Radikal-Initiatior,
wie etwa Benzoylperoxid katalysiert wird, oder durch eine Photo-initiierte
Polymerisation. Nach der Polymerisation nimmt die Löslichkeit
des Flüssigkristalls
in den sich verlängernden
Polymeren ab, bis der Flüssigkristall
Tröpfchen
oder ein untereinander verbundenes Flüssigkristall-Netzwerk innerhalb
eines wachsenden Polymernetzwerks bildet. Wenn das Polymer zu gelieren
beginnt, wird es die wachsenden Tröpfchen oder das untereinander
verbundene Flüssigkristallnetzwerk
einschließen,
wodurch es sie/es in ihrem/seinem Zustand zu diesem Zeitpunkt arretiert.
Die Tröpfchengröße und die
Morphologie der Tröpfchen
oder die Dimensionen des Flüssigkristallnetzwerks
werden während
der Zeit zwischen der Tröpfchennukleation/Initiation
der Netzwerkbildung und dem Gelieren des Polymers bestimmt. Wichtige
Faktoren sind die Polymerisationsrate, die relativen Konzentrationen
von Materialien, die Temperatur, die Typen an Flüssigkristall und verwendeten
Polymere und verschiedene andere physikalische Parameter, wie etwa
Viskosität,
Löslichkeit
des Flüssigkristalls
in dem Polymer. Tröpfchen
mit einer vernünftig
uniformen Größe können mittels
dieser Technik erzielt werden. Die Größen, die in der Vergangenheit
hergestellt worden sind, lagen im Bereich von 0,01 μm-30 μm. Die Polymerisations-induzierte
Phasentrennung (PIPS) ist ein bevorzugtes Verfahren zum Bilden von
PDLC-Filmen. Der Prozeß beginnt
mit einer homogenen Mischung an Flüssigkristall und Monomer oder
Prä-Polymer.
Die Polymerisation wird initiiert, um die Phasentrennung zu induzieren.
Tröpfchengröße und -morphologie
werden durch die Rate und die Dauer der Polymerisation, die Typen
an Flüssigkristall
und Polymeren und ihre Anteile in der Mischung, Viskosität, Diffusionsrate,
Temperatur und Löslichkeit
des Flüssigkristalls
im Polymer bestimmt (West, J.L., Phase-separation of liquid-crystals
in polymer. Molecular Crystals and Liquid Crystals, 1988, 157: S. 427-441,
Golemme, A., Zumer, S., Doane, J.W. und Neubert, M.E., Deuterium
nmr of polymer dispersed liquid crystals. Physical REview a, 1988.
37(2): S. 599-569, Smith, G.W. und Vaz, N.A., The relationship between formation
kinetics and microdroplet size of epoxy based polymer-dispersed
liquid-crystals. Liquid Crystals, 1988. 3(5): S. 543-571, Vaz. N.A.
und Montgomery, G.P., Re fractive-indexes of polymer-dispersed liquid-crystal
film materials – epoxy
based System. Journal Of Applied Physics, 1987. 62(8): S. 3161-3172).
In ultraviolettem Licht (UV)-initiierter
Polymerisation kann die Aushärtrate
durch Veränderung
der Lichtintensität
verändert
werden (Whitehead Jr, J.B., Gill, N.L., und Adams, C., Characterization
of the phase separation of the E7 liquid crystal component mixtures
in a thiol-ene based polymer. Pric, SPIE, 2000. 4107: S. 189). Das
PIPS-Verfahren unter Verwendung der freien radikalischen Polymerisation
ist bei weitem dasjenige, da am intensivsten studiert worden ist,
und die Mehrheit der freien radikalischen Polymerisationssysteme
werden durch UV-Licht initiiert. Der Prozeß hat mehrere Vorteile gegenüber anderen
Verfahren, wie etwa bessere Phasentrennung, uniforme Tröpfchengröße und bessere
Kontrolle der Tröpfchengröße. Jedoch
kann die Anwesenheit von Farbstoffen, die UV- und sichtbare Strahlung
absorbieren, in der Mischung vor dem Aushärten zu einer unvollständigen oder
der vollständigen
Verhinderung einer erfolgreichen Aushärtung führen. Darüberhinaus können sich die Farbstoffe beim
Aushärten
zersetzen.
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Eine
weitere Technik, die zum Erhalt von PDLC-Verbunden verwendet wird,
ist die thermisch induzierte Phasentrennung (TIPS). Diese Technik
kann für
Flüssigkristallmaterialien
und thermoplastische Materialien verwendet werden, die in der Lage
sind, eine homogene Lösung
oberhalb der Schmelztemperatur des Polymers zu bilden. Die homogene
Lösung
des Flüssigkristalls
in der thermoplastischen Schmelze wird unterhalb des Schmelzpunkts
des thermoplastischen Materials gekühlt, wodurch eine Phasentrennung
des Flüssigkristalls
bewirkt wird. Die Tröpfchengröße des Flüssigkristalls
wird durch die Kühlrate
und eine Anzahl von anderen Material-Parametern bestimmt. Beispiele
für TIPS-hergestellte
Verbunde sind Polymethylmethacrylat (PMMA) und Polyvinylformal (PVF)
mit Cyanobiphenyl-Flüssigkristall.
Im allgemeinen sind die Konzentrationen an Flüssigkristallen, die für TIPS-Film erforderlich
sind, im Vergleich mit TIPS-hergestellten Filmen größer.
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Eine
weitere Technik, die verwendet wird, um Polymer-dispergierte Flüssigkristall-Verbunde
herzustellen, ist Lösungsmittel-induzierte
Phasentrennung (SIPS). Diese verwendet einen Flüssigkristall und ein thermoplastisches
Material, die in einem gemeinsamen Lösungsmittel aufgelöst sind,
wodurch eine homogene Lösung
gebildet wird. Die darauffolgende Verdampfung des Lösungsmittels
führt zu
einer Phasentrennung des Flüssigkristalls,
Tröpfchenbildung
und Wachstum und Polymer-Gelierung. Eine Lösungsmittelverdampfung kann
ebenfalls zusammen mit einer thermischen Verarbeitung von Materialien
verwendet werden, die unterhalb ihrer Zersetzungstemperatur schmelzen.
Zuerst werden Filme auf einem geeigneten Substrat unter Verwendung
von Standardfilm-Beschichtungstechniken gebildet, z.B. Doctor-Blading,
Spin-Beschichtutng, Web-Beschichtung etc. Das Lösungsmittel wird danach ohne
Rücksicht
auf Tröpfchengröße oder
-dichte entfernt. Dann wird der Film wieder erwärmt, um den Flüssigkristall
in dem Polymer erneut aufzulösen,
und dann bei einer Rate abgekühlt,
die so ausgewählt
wird, um die erwünschte
Tröpfchengröße und -dichte
zu ergeben. Im Ergebnis ist das letztere Beispiel eine Kombination
von SIPS mit TIPS.
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Ein
häufiges
Problem, das mit all den zuvor erwähnten Techniken angetroffen
wird, ist die Tatsache, daß die
Phasentrennung, die erzielt wird, nur unvollständig ist, d.h. ein gewisser
Anteil des Flüssigkristalls macht
das gebildete Polymernetzwerk weich, weil er innerhalb des Polymers
aufgelöst
bleibt. Dies ist von Nachteil für
jegliche elektronische Vorrichtung, die von einem solchen Flüssigkristall
Gebrauch macht.
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Elektronische
Anzeigevorrichtungstechnologien erfordern Anzeigen mit hoher Helligkeit
und Kontrast, geringem Leistungsverbrauch und schnellen Aktualisierungsgeschwindigkeiten
(„Refresh
Speeds"). Für flexible
Anzeigen wird eine Polymer-Dünnschicht-Technologie
erprobt, und insbesondere Polymer-dispergierte Flüssigkristallfilme
(=PLC) sind von Interesse. Bei diesen Materialien ist es wichtig,
eine gute Phasentrennung der Bestandteile mit minimaler Co-Auflösung zu
erzielen. Eine solche Co-Auflösung
verringert den Streu-Umschalt-Kontrast
(„scattering-switching
contrast") zwischen
den Zuständen „an" und „aus". Darüberhinaus
verringert, wenn Farbstoffe verwendet werden, um farbige PDLC-Filme
zu erzeugen, die Auflösung
des Farbstoffs in der inaktiven Polymermatrix den Farb-Umschalt-Kontrast. Ein weiteres
Hindernis ist, daß bei
der bevorzugten Aushärtungsmethode,
d.h. dem Aushärten
mittels ultravioletten Lichts, viele Farbstoffe eine Zersetzung aufgrund
von Licht durchlaufen. Es gibt andere Vorteile, die es wünschenswert
erscheinen lassen, Farbstoffe zu PDLC-Verbundfilmen zuzugeben. Die
Zugabe von dipolaren Farbstoffen kann z.B. zu schnelleren „Anschalt"-Zeiten führen („turn-on
times").
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Ein
weiteres Problem, das häufig
bei PDLC-Verbunden angetroffen wird, ist die Tatsache, daß zusätzliche
Bestandteile, die in dem Flüssigkristall
aufgelöst
sind, gegenüber
dem Phasentrennungsprozeß empfindlich
sind und häufig
im Verlauf der Polymerisation und/oder der Bildung der Polymermatrix
beschädigt
werden. Zum Beispiel ist es sehr schwierig, UV-empfindliche Farbstoffe einzubauen,
die eine photo-induzierte Polymerisation überleben. Ent sprechend ist
es ein Problem gewesen, PDLC-Verbunde zu erzeugen, die aufgrund
des Einschlusses von Farbstoffen farbig sind.
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Deshalb
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung gewesen, die Co-Auflösung des
Flüssigkristallbestandteils,
die Schädigung
zusätzlicher
Bestandteile durch Bedingungen, die mit der Polymerbildung etc. assoziiert
sind, und die anderen Probleme zu vermeiden, die mit dem Stand der
Technik assoziiert sind.
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Es
ist weiter eine Aufgabe gewesen, Polymer-dispergierte Flüssigkristallverbunde
bereitzustellen, die für
Farbanwendungen nützlich
sind und/oder eine bessere Leistung haben.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird in einem ersten Gesichtspunkt durch ein
Verfahren zum Bilden eines Verbundes gelöst, enthaltend einen Matrixbestandteil
und wenigstens einen Flüssigkristallbestandteil,
umfassend die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen
einer Matrix, wobei die Matrix eine poröse Polymermatrix oder ein anorganisches
Netzwerk ist, das einen Interstitialraum bereitstellt, in dem anderes
Material aufgenommen werden kann, z. B. Flüssigkeiten,
- b) Bereitstellen eines ersten Materials, das von der Matrix
Phasen-trennbar ist, wobei das erste Material flüssig ist,
- c) Zugeben des ersten Materials zu der Matrix,
- d) Ersetzen des ersten Materials, das von der Matrix Phasen-trennbar
ist, durch ein zweites Material, das flüssigkristallines Verhalten
aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das erste Material flüssigkristallines
Verhalten auf.
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Bevorzugt
ist das erste Material ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Wasser, wäßrige Lösungen, wäßrige Suspensionen, wäßrige Emulsionen
und Öle.
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Der
Begriff „porös", wie hierin verwendet,
soll bedeuten, daß die
Matrix einen Interstitialraum bereitstellt, in dem andere Materie
aufgenommen werden kann, z.B. Flüssigkeiten.
Bevorzugte Ausführungsformen einer
Matrix gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Schwämme,
Filter, Filterpapiere, Gele, Netzwerke, Siebe, Polymergele, Polymersiebe.
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Weitere
Beispiele der Matrix sind anorganische Netzwerke, z.B. Siliciumoxid-Netzwerke,
die z.B. mittels eines Sol-Gel-Prozesses hergestellt werden können, oder
Xerogele. Der letztere Begriff trifft auf jedes Netzwerk mit sehr
geringer Dichte zu, in dem es eine kontinuierliche Hohlraumphase
gibt und in dem es eine feste Phase gibt, die entweder aus einem
organischen oder anorganischen Material ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat der Interstitialraum Dimensionen in den x, y, z-Richtungen im Bereich
von 100 nm-30 μm,
bevorzugter 500 nm-10 μm
und noch bevorzugter 600 nm-5 μm.
Am bevorzugtesten liegen die Dimensionen des Interstitialraums (Porengröße) um ungefähr 3 μm.
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Die
Idee dieser Dimensionen ist, daß,
obwohl dies für
die Erfindung nicht absolut essentiell ist, eine Streuung von elektromagnetischer
Strahlung durch geeignete Dimensionswahl erzielt werden soll. Ohne
daß die
Erfinder an eine bestimmte Theorie gebunden sein wollen, haben sie
gefunden, daß durch
Auswahl der zuvor erwähnten
Dimensionen eine Streuung erzielt werden kann und dadurch die Absorption
von elektromagnetischer Strahlung durch Farbstoffe, die möglicherweise
in der flüssigkristallinen
Phase eingeschlossen sind, verbessert werden kann, weil die Weglänge des
Lichts erhöht
worden ist.
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Bevorzugt
ist der maximale Brechungsindexunterschied zwischen der Matrix und
dem Flüssigkristallmaterial > 0,01, um eine Streuung
zu erzielen.
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Der
Begriff „phasen-trennbar" soll die Tatsache
bezeichnen, daß,
wenn ein Material als „phasen-trennbar" von der Matrix etc.
bezeichnet wird, es davon getrennt werden kann aufgrund der Tatsache,
daß es
eine Phase hat, die zu der Phase der Matrix etc. unterschiedlich
ist, d. h. die Phase ist das trennende Kriterium.
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Bevorzugt
ist das erste Material, das flüssigkristallines
Verhalten aufweist, dasselbe wie das zweite Material, das flüssigkristallines
Verhalten aufweist.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist das erste Material, das flüssigkristallines
Verhalten aufweist, unterschiedlich zu dem zweiten Material, das
flüssigkristallines
Verhalten aufweist.
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Es
wird bevorzugt, daß das
zweite Material, das flüssigkristallines
Verhalten aufweist, wenigstens einen zusätzliche Bestandteil enthält, der
bevorzugt in dem zweiten Material löslich ist.
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Bevorzugter
ist der lösliche
Bestandteil ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Farbstoffe, Verbindungen mit permanenten
Dipolen, stäbchenartig
strukturierte Materialien, Nanoröhren.
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In
einer Ausführungsform
ist der lösliche
Bestandteil ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend UV-empfindliche Farbstoffe, UV-stabile
Farbstoffe, cis-trans-Isomer-Farbstoffe, dichroitische Farbstoffe
und dipolare Farbstoffe.
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Bevorzugt
wird der Verbund nach d) über
die isotrope Temperatur des zweiten Materials erhitzt, wobei bevorzugter
das Erhitzen über
die isotrope Temperatur des zweiten Materials, aber unter die Zersetzungstemperatur/Schmelztemperatur
der Matrix erfolgt.
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In
einem zweiten bevorzugten Gesichtspunkt wird die Aufgabe durch ein
Verfahren zum Bilden eines Verbundes gelöst, enthaltend wenigstens einen
Polymerbestandteil und wenigstens einen Flüssigkristallbestandteil, umfassend
die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen eines
Materials, das in der Lage ist, ein festes Polymer zu bilden,
- b) Bereitstellen eines Materials, das von dem festen Polymer
phasen-trennbar ist,
- c) Induzieren des Materials, das in der Lage ist, ein festes
Polymer zu bilden, zur Bildung eines festen Polymers,
- d) Zugeben eines Flüssigkristallmaterials.
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Bevorzugt
ist das Material, das von dem festen Polymer phasen-trennbar ist,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Wasser, wäßrige Lösungen, wäßrige Suspensionen, wäßrige Emulsionen
und Öle.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Material, das von dem festen Polymer phasentrennbar ist,
ein Flüssigkristallmaterial.
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In
einer Ausführungsform
ist das Flüssigkristallmaterial
von Schritt d) dasselbe wie das Flüssigkristallmaterial, das von
dem festen Polymer phasen-trennbar ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist das Flüssigkristallmaterial
von Schritt d) zu dem Flüssigkristallmaterial,
das von dem festen Polymer phasen-trennbar ist, verschieden.
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Bevorzugt
enthält
das Flüssigkristallmaterial
von Schritt d) wenigstens einen zusätzlichen Bestandteil.
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Es
wird bevorzugt, daß der
wenigstens eine zusätzliche
Bestandteil in dem Flüssigkristallmaterial
löslich
ist, wobei bevorzugt der lösliche
Bestandteil ausgewählt
ist aus der Gruppe, umfassend Farbstoffe, Verbindungen mit permanenten
Dipolen, stäbchenartig
strukturierte Materialien, Nanoröhren.
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Bevorzugter
ist der lösliche
Bestandteil ausgewählt
aus der Gruppe umfassend UV-empfindliche
Farbstoffe, UV-stabile Farbstoffe, cis-trans-Isomer-Farbstoffe,
dichroitische Farbstoffe und dipolare Farbstoffe.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
Schritt d) den folgenden Teilschritt
- da): Entfernen
des Flüssigkristallmaterials,
das von dem festen Polymer phasen-trennbar ist, durch einen Prozeß, ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend Auswaschen, Verdampfung und Saugen.
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Es
sollte verstanden werden, daß die
Entfernung des Flüssigkristallmaterials,
das von dem festen Polymer phasen-trennbar ist, und die Zugabe des
Flüssigkristallmaterials
von Schritt d) seriell oder miteinander einhergehend sein kann.
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In
einer Ausführungsform
wird in Schritt d) das Flüssigkristallmaterial
zu der Mischung mit einem Prozeß zugegeben,
ausgewählt
aus Aufsaugen des Flüssigkristallmaterials
in das feste Polymer, Überfluten
des festen Polymers mit dem Flüssigkristallmaterial,
Eintauchen des festen Polymers in das Flüssigkristallmaterial, erzwungenes
kapillares Füllen
des festen Polymers unter Vakuum.
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Bevorzugt
wird in Schritt c) ein Polymer-dispergierter Flüssigkristall-Vor-Verbund durch
einen Phasentrennungsprozeß gebildet.
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Es
wird bevorzugt, daß der
Phasentrennungsprozeß ausgewählt ist
aus der Gruppe, umfassend thermisch-induzierte Phasentrennung (TIPS),
Lösungsmittel-induzierte
Phasentrennung (SIPS) und Polymerisations-induzierte Phasentrennung
(PIPS).
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Bevorzugt
wird der Verbund nach d) über
die isotrope Temperatur des Flüssigkristallmaterials
von Schritt d) erhitzt, wobei bevorzugter das Erhitzen über die
isotrope Temperatur des Flüssigkristallmaterials
von Schritt d), aber unter die Zersetzungstemperatur/Schmelztemperatur
des festen Polymers erfolgt.
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In
einem dritten bevorzugten Gesichtspunkt wird die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung durch ein Verfahren zum Bilden eines Verbundes gelöst, enthaltend
wenigstens einen Polymerbestandteil und wenigstens einen Flüssigkristallbestandteil,
umfassend die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen
eines Materials, enthaltend Polymer-Vorläufer,
- b) Bereitstellen eines ersten Flüssigkristallmaterials,
- c) Mischen des Materials, enthaltend Polymer-Vorläufer, und
des Flüssigkristallmaterials,
um eine Mischung zu bilden,
- d) Induzieren des Materials, enthaltend Polymer-Vorläufer, zu
einer Polymerisationsreaktion,
- e) Zugeben eines zweiten Flüssigkristallmaterials
zu der Mischung.
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In
einer Ausführungsform
ist das zweite Flüssigkristallmaterial
dasselbe wie das erste Flüssigkristallmaterial,
wobei bevorzugt das zweite Flüssigkristallmaterial
zu dem ersten Flüssigkristallmaterial
unterschiedlich ist.
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Es
wird bevorzugt, daß das
zweite Flüssigkristallmaterial
wenigsten einen zusätzliche
Bestandteil enthält,
wobei bevorzugt der wenigstens eine zusätzliche Bestandteil in dem
zweiten Flüssigkristallmaterial
und dem ersten Flüssigkristallmaterial
oder nur in dem zweiten Flüssigkristallmaterial
löslich
ist.
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In
einer Ausführungsform
ist der zusätzliche
Bestandteil, der in dem zweiten Flüssigkristallmaterial und dem
ersten Flüssigkristallmaterial
oder nur in dem zweiten Flüssigkristallmaterial
löslich
ist, ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Farbstoffe, Verbindungen mit permanenten
Dipolen, stäbchenartig
strukturierte Materialien und Nanoröhren.
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Bevorzugt
ist der lösliche
Bestandteil ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend UV-empfindliche
Farbstoffe, UV-stabile Farbstoffe, cis-trans-Isomer-Farbstoffe,
dipolare Farbstoffe und dichroitische Farbstoffe.
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In
einer Ausführungsform
umfaßt
Schritt e) den folgenden Teilschritt
ea): Entfernen des ersten
Flüssigkristallmaterials
aus der Mischung durch einen Prozeß, ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Auswaschen, Verdampfung und Saugen.
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Bevorzugt
wird in Schritt e) das zweite Flüssigkristallmaterial
zu der Mischung durch einen Prozeß zugegeben, der ausgewählt ist
aus Aufsaugen des Flüssigkristallmaterials
in die Mischung, Überfluten
der Mischung mit dem Flüssigkristallmaterial,
Eintauchen der Mischung in das Flüssigkristallmaterial und erzwungenes
kapillares Füllen
der Mischung unter Vakuum.
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Bevorzugt
wird der Verbund nach e) über
die isotrope Temperatur des zweiten Flüssigkristallmaterials erhitzt,
wobei bevorzugter das Erhitzen über
die isotrope Temperatur des zweiten Flüssigkristallmaterials, aber unter
die Zersetzungstemperatur/Schmelztemperatur des in d) gebildeten
Polymers erfolgt.
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Es
sollte klar sein, daß die
Entfernung des ersten Flüssigkristallmaterials
und die Zugabe des zweiten Flüssigkristallmaterials
seriell oder miteinander einhergehend sein kann.
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In
einem vierten Gesichtspunkt wird die Aufgabe der Erfindung ebenfalls
durch einen Verbund gelöst, der
durch ein Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erhältlich
ist, wobei bevorzugt der Verbund einen Flüssigkristallbestandteil enthält, der
mit einer Verbindung dotiert („doped") ist, ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend Farbstoffe, UV-empfindliche Farbstoffe, UV-stabile
Farbstoffe, dichroitische Farbstoffe, Farbstoffe mit einem permanenten
Dipol, stäbchenartig
strukturierte Materialien und Nanoröhren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Verbund durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet: Tmax und Tmin mit
Bereichen von 0-100 %, V10, V90 und
Vsat mit Bereichen von 0 –> 100V, wobei bevorzugt
Tmax einen Bereich von 80 ~ 100 % hat, Tmin einen Bereich von 0 ~ 30 % hat, V10 einen Bereich von 0 ~ 5V hat, V90 einen Bereich von 5 ~ 20V hat, die Absorptionaan einen Bereich von 0,05 ~ 0,10 hat, und
die Absorptionaus einen Bereich von 0,90
~ 1,00 hat.
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In
einem fünften
Gesichtspunkt wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ebenfalls
durch einen Verbund gelöst,
enthaltend wenigstens einen festen Polymerbestandteil und wenigstens
einen Flüssigkristallbestandteil,
dadurch gekennzeichnet, daß er
einen Flüssigkristallbestandteil
enthält,
der mit einer Verbindung dotiert ist, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
Farbstoffe, UV-empfindliche Farbstoffe, UV-stabile Farbstoffe, dichroitische
Farbstoffe, Farbstoffe mit einem permanenten Dipol, stäbchenartig
strukturierte Materialien und Nanoröhren.
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Bevorzugt
ist der Verbund durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet: Tmax und Tmin mit
Bereichen von 0-100 %, V10, V90 und
Vsat mit Bereichen von 0 –> 100V, wobei bevorzugter
Tmax einen Bereich von 80 ~ 100 % hat, Tmin einen Bereich von 0 ~ 30 % hat, V10 einen Bereich von 0 ~ 5V hat, V90 einen Bereich von 5 ~ 20V hat, Absorptionan (Aan) einen Bereich
von 0,05 ~ 0,10 hat, Absorptionaus (Aaus) einen Bereich von 0,90 ~ 1,00 hat, und/oder
das Kontrastverhältnis
Aaus/Aan einen Bereich
von 6 ~ 20 hat.
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Die
Werte für
Tmax, Tmin, V10, V90, Vsat hängen
von der Probe und den Aushärtbedingungen
ab und variieren von 0 ~ 100 % (Tmax, Tmin), und von 0 ~ > 100V (V10, V90, Vsat).
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Unter
einem sechsten Gesichtspunkt wird die Aufgabe weiterhin durch eine
Verbund gelöst,
enthaltend wenigstens einen festen Polymerbestandteil und wenigstens
einen Flüssigkristallbestandteil,
charakterisiert durch die folgenden Kennzeichen: Tmax und
Tmin mit Bereichen von 0-100 %, V10, V90 und Vsat mit Bereichen von 0 –> 100V, wobei in einer Ausführungsform
Tmax einen Bereich von 80 ~ 100 % hat, Tmin einen Bereich von 0 ~ 30 % hat, V10 einen Bereich von 0 ~ 5V hat, V90 einen Bereich von 5 ~ 20V hat, die Absorptionan einen Bereich von 0,05 ~ 0,10 hat, und
die Absorptionaus einen Bereich von 0,90
~ 1,00 hat.
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In
einem siebten Gesichtspunkt wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
durch eine Vorrichtung gelöst,
enthaltend einen Verbund gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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In
einer Ausführungsform
ist die Vorrichtung durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet:
Tmax und Tmin mit
Bereichen von 0-100 %, V10, V90 und
Vsat mit Bereichen von 0 –> 100V, wobei bevorzugt
Tmax einen Bereich von 80 ~ 100 % hat, Tmin einen Bereich von 0 ~ 30 % hat, V10 einen Bereich von 0 ~ 5V hat, V90 einen Bereich von 5 ~ 20V hat, die Absorptionan einen Bereich von 0,05 ~ 0,10 hat, und
die Absorptionaus einen Bereich von 0,90
~ 1,00 hat.
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Unter
einem achten Gesichtspunkt wird die Aufgabe durch die Verwendung
einer Vorrichtung oder eines Verbundes gemäß der vorliegenden Erfindung
in einer Anzeige, einem intelligenten Fenster („smart window"), einer Membran,
einem optischen Ventil, einem Bragg-Gitter, einem optisch empfindlichen
Speicher, einem Infrarot-Verschluß, einem Gasfluß-Sensor, einem Drucksensor
und/oder einem Polarisator gelöst.
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Unter
einem neunten Gesichtspunkt wird die Aufgabe auch gelöst durch
ein Verfahren zum Bilden eines Verbundes, enthaltend wenigstens
einen festen Polymerbestandteil und wenigstens einen Flüssigkristallbestandteil,
umfassend die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen
eines Materials, das in der Lage ist, ein festes Polymer zu bilden,
- b) Bereitstellen eines Flüssigkristallmaterials,
- c) Mischen des Materials, das in der Lage ist, ein festes Polymer
zu bilden, und des Flüssigkristallmaterials, um
eine Mischung zu bilden,
- d) Induzieren des Materials, das in der Lage ist, ein festes
Polymer zu bilden, um den wenigstens einen festen Polymerbestandteil
zu bilden,
- e) Entfernen des Flüssigkristallmaterials
aus der Mischung,
- f) Zugeben eines Flüssigkristallmaterials
zu der Mischung, um den wenigstens einen Flüssigkristallbestandteil herzustellen.
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In
einer Ausführungsform
ist das Flüssigkristallmaterial
aus Schritt f) zu dem Flüssigkristallmaterial
aus Schritt e) unterschiedlich.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist das Flüssigkristallmaterial
von Schritt f) dasselbe wie das Flüssigkristallmaterial von Schritt
e).
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Es
wird bevorzugt, daß in
Schritt e) das Flüssigkristallmaterial
aus der Mischung durch einen Prozeß entfernt wird, ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend Auswaschen, Verdampfung, Saugen.
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Bevorzugt
wird in Schritt f) das Flüssigkristallmaterial
zu der Mischung durch einen Prozeß zugegeben, ausgewählt aus
Aufsaugen des Flüssigkristallmaterials
in das feste Polymer, Überfluten
des festen Polymers mit dem Flüssigkristallmaterial,
Eintauchen des festen Polymers in das Flüssigkristallmaterial, erzwungenes kapillares
Füllen
des festen Polymers unter Vakuum.
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Es
sollte verstanden werden, daß der
Schritt des Entfernens und der Schritt des Zugebens seriell oder miteinander
einhergehend sein kann.
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In
einer Ausführungsform
wird das Material, das in der Lage ist, ein festes Polymer zu bilden,
in Schritt d) induziert, um den wenigstens einen festen Polymerbestandteil
mittels einer Phasenveränderung
zu bilden.
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Bevorzugt
ist die Phasenveränderung
von flüssig
zu fest.
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Es
wird bevorzugt, daß die
Phasenveränderung
durch Verdampfung eines Lösungsmittels
herbeigeführt
wird, das in der Mischung enthalten ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die zusätzlichen
Schritte umfaßt:
- ba) Bereitstellen eines Lösungsmittels, und
- ca) Mischen des Lösungsmittels
von ba) zu der Mischung.
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Bevorzugt
ist das in ba) bereitgestellte Lösungsmittel
in der Lage, sowohl das Material, das in der Lage ist, ein festes
Polymer zu bilden, als auch das Flüssigkristallmaterial aufzulösen.
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In
einer Ausführungsform
wird die Phasenveränderung
herbeigeführt
durch ein Senken der Temperatur der Mischung.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfaßt
das Material, das in der Lage ist, ein festes Polymer zu bilden,
Polymer-Vorläufer,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Monomere und Oligomere.
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Bevorzugt
wird das Material, das in der Lage ist, ein festes Polymer zu bilden,
in Schritt d) induziert, den wenigstens einen festen Polymerbestandteil
mittels einer Polymerisationsreaktion zu bilden.
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In
einer Ausführungsform
umfaßt
das Flüssigkristallmaterial,
das in Schritt f) zugegeben wird, eine Substanz, ausgewählt aus
Farbstoffen, Verbindungen mit permanenten Dipolen, stäbchenartig
strukturierte Materialien und Nanoröhren.
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Bevorzugt
ist die Substanz, die aus Farbstoffen, Verbindungen mit permanenten
Dipolen, stäbchenartig
strukturierten Materialien und Nanoröhren ausgewählt ist, gegenüber einer
Bedingung empfindlich, die mit einer Lösungsmittelverdampfung, einer
Senkung der Temperatur oder der Polymerisationsreaktion gemäß der vorliegenden
Erfindung assoziiert ist.
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Bevorzugt
ist die Substanz, ausgewählt
aus Farbstoffen, Verbindungen mit permanenten Dipolen, stäbchenartig
strukturierten Materialien und Nanoröhren, gegenüber UV-Licht empfindlich.
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Bevorzugt
wird der Verbund nach f) über
die isotrope Temperatur des Flüssigkristallmaterials
von Schritt f) erhitzt, wobei bevorzugter das Erhitzen über die
isotrope Temperatur des Flüssigkristallmaterials
von Schritt f), aber unter die Zersetzungstemperatur/Schmelztemperatur
des wenigstens einem festen Polymersbestandteil erfolgt.
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In
einem zehnten Gesichtspunkt wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ebenfalls durch einen Polymer-dispergierten Flüssigkristallverbund gelöst, enthaltend
wenigstens einen festen Polymerbestandteil und wenigstens einen
Flüssigkristallbestandteil,
wobei der Flüssigkristallbestandteil
das Ergebnis eines Ersetzungsschrittes ist. Bevorzugt hat der Ersetzungsschritt
nach der Bildung des festen Polymerbestandteils stattgefunden. In
einer Ausführungsform
ist die Materie, die ersetzt worden ist, eine Flüssigkeit, bevorzugt ein (anderer)
Flüssigkristallbestandteil.
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In
einer Ausführungsform
ist der Flüssigkristallbestandteil
das Ergebnis eines Ersetzensschrittes eines Flüssigkristallbestandteils desselben
Typs.
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Wie
hierin verwendet, kann der Begriff „Ersetzen" ein Ersetzen insgesamt, d. h. ein vollständiges Ersetzen,
oder ein teilweises Ersetzen bedeuten. Zum Beispiel kann eine Matrix,
umfassend nicht-dotiertes Flüssigkristallmaterial,
in demselben Flüssigkristallmaterial
eingetaucht werden, außer,
daß das
Flüssigkristallmaterial,
in das eingetaucht wird, zusätzlich
gelöste
Stoffe enthalten kann, z. B. Farbstoffe. Als eine Ergebnis eines
solchen "Ersetzungs"- Prozesses kann das Flüssigkristallmaterial,
das in der Matrix enthalten ist, immer noch dasselbe sein, während der
gelöste
Stoff in den Flüssigkristall
diffundiert ist. Es kann jedoch ebenfalls ein Ersetzen eines Typs
von Material durch einen anderen Typ von Material bedeuten. Der
Begriff „Ersetzen" sollte nicht dahingehend
ausgelegt werden, daß er
nur vollständiges
Ersetzen bedeutet.
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Wie
hierin verwendet, kann ein Material, das in der Lage ist, ein festes
Polymer zu bilden, jegliches Material sein, das die Fähigkeit
hat, ein festes Polymer zu bilden. Dies kann z. B. ein Material
sein, umfassend Monomere, Oligomere, etc., oder es kann eine Polymerschmelze
sein, die sich verfestigen und dadurch ein festes Polymer bilden
wird. Es kann ebenfalls eine Lösung
eines Polymers sein, die ein festes Polymer bei Verdampfung des
Lösungsmittels
bilden wird.
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Ein „festes" Polymer, wie hierin
verwendet, kann vollständig
fest sein, oder es kann Poren oder Interstitialräume haben, oder es kann ein
Polymergel oder Polymernetzwerk sein.
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Ein
Polymer-dispergierter Flüssigkristall-Vor-Verbund,
wie hierin verwendet, soll einen Polymer-dispergierten Flüssigkristall
bedeuten, der gemäß dem Stand
der Technik hergestellt worden ist, daher ein Flüssigkristall, bei dem kein
Ersetzen des Flüssigkristallmaterials
stattgefunden hat. Ein Phasentrennungsprozeß soll jeglichen Prozeß bezeichnen,
bei dem sich zwei Phasen voneinander trennen. Diese beiden Phasen
können
ursprünglich
existiert haben, oder sie können
sich im Verlauf der Ereignisse entwickelt haben. Die Begriffe thermisch-induzierte Phasentrennung
(TIPS), Lösungsmittel-induzierte
Phasentrennung (SIPS) und Polymerisations-induzierte Phasentrennung
(PIPS) werden hierin verwendet, wie sie zum Beispiel in dem Stand
der Technik verwendet werden (vgl. Bouteiller, L. et al., 1996,
Crystals, Bd. 21, No. 2, 157-174; oder Doane et al., 1988, Mol.
Cryst., Bd. 165, pp. 511-532; oder Whitehad et al., 2000 Proc. SPIE,
Bd. 4107, pp. 189-197), die hierin durch Bezugnahme aufgenommen
werden.
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Ein „Polymer-Vorläufer" kann jeglicher Vorläufer sein,
der in der Lage ist, entweder von selbst oder mit Hilfe von anderen
Zusatzstoffen, ein Polymer zu bilden. Ein Beispiel für Polymer-Vorläufer sind
Monomere, Oligomere etc. Polymer-Vorläufer können jedoch ebenfalls eine
flüssige
Polymerschmelze sein. Bei der Ausübung der Erfindung sind nützliche
Polymer-Vorläufer ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Urethane, Acrylate, Ester, Lactame, Amide, Siloxane,
Aldehyde, Phenole, Anhydride, Epoxide, Vinyle, Alkene, Alkine, Styrole, Säurehalogenide,
Amine, Aniline, Phenylene, Heterozyklen und aromatische Kohlenwasserstoffe.
Vorläufer können zum
Bespiel auch halogeniert, insbesondere fluoriert sein. Beispiele
von nützlichen
Vorläufern
sind beschrieben in Kitzerow, H-S, 1994, LIQ. CRYST., 16, 1-31,
welches hierin durch Bezugnahme aufgenommen ist. Nützliche
Polymer-Vorläufer
können
ebenfalls von einer großen
Vielzahl von kommerziellen Quellen erhalten werden, von denen eine
die US-Firma Norland Product Inc. ist. Ein Beispiel für ein nützliches
Polymer (Vorläufer)
zur Ausübung
der vorliegenden Erfindung ist NOA65, erhältlich von Norland.
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Bei
der Ausübung
der Erfindung sind nützliche
Flüssigkristallmaterialien
vielfach, und eine große
Vielzahl kann kommerziell von verschiedenen Quellen erhalten werden.
Zum Beispiel bietet die Firma Merck eine große Vielfalt an Flüssigkristallmaterialien.
Obwohl in keiner Weise darauf beschränkt, schließen nützliche Beispiele bei der Ausübung der
vorliegenden Erfindung Flüssigkristallverbindungen
ein, ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Cyanobiphenyle und substituierte Cyanobiphenyle.
Das Flüssigkristallmaterial,
das als „E7" bezeichnet wird,
welches eine Mischung verschiedener Anteile verschiedener Cyanobiphenyle
ist, ist besonders nützlich;
die Auswahl der Flüssigkristallmaterials
hängt natürlich von
der beabsichtigten Anwendung und Zweck ab.
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Durch
geeignete Auswahl eines Flüssigkristallmaterials
können
erwünschte
Eigenschaften erzielt werden. Zum Beispiel kann, wie unten gezeigt
werden wird, das Flüssigkristallmaterial,
das verwendet wird, um die Matrix wieder zu füllen (wobei die Matrix mittels
Polymerisation gebildet worden war), in geeigneter Weise ausgewählt werden,
um eine schnelle Anstiegszeit-Antwort oder eine geringe V90 und eine in vernünftigen Maße hohe Durchlässigkeit
bei null Volt (T0) oder eine niedrige V90, ebenso wie eine niedrige T0 zu
erzielen, was in starker Weise wünschenswert
wäre, wenn
ein solcher Verbund in einer Anzeigevorrichtung verwendet würde. Einige
Beispiele für
verschiedene Möglichkeiten
sind unten in Beispiel 7 angegeben.
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Verschiedene
Mechanismen und Verfahren existieren, um das Material, enthaltend
Polymer-Vorläufer, dazu
zu induzieren, eine Polymerisationsreaktion zu durchlaufen; diese
können
zum Beispiel eine Induktion mittels UV-Licht, eine radikalische
Additionsreaktion, eine Kondensationsreaktion etc. sein.
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Bei
der vorliegenden Erfindung soll, wenn ein Flüssigkristallmaterial dahingehend
bezeichnet wird, daß es „dasselbe
ist" wie ein anderes
Flüssigkristallmaterial,
dies bedeuten, daß das
erste Flüssigkristallmaterial
entweder physisch den Hauptteil derselben Moleküle des zweiten Flüssigkristallmaterials
umfaßt,
oder daß das
erste Flüssigkristallmaterial
dieselbe chemische Spezies umfaßt,
wie das zweite Flüssigkristallmaterial.
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Wenn
ein Flüssigkristallmaterial
dahingehend bezeichnet wird, daß es „unterschiedlich
ist" zu einem anderen
Flüssigkristallmaterial,
kann dies eine verschiedene chemische Spezies oder Mischung bedeuten, oder
es kann bedeuten, daß eines
der beiden Flüssigkristallmaterialien
zusätzliche
Bestandteile im Vergleich mit dem (ansonsten chemisch identischen)
anderen Flüssigkristallmaterial
enthält.
Diese zusätzlichen
Bestandteile können
andere gelöste
Stoffe sein, wie etwa Farbstoffe etc., die man in den Verbund zu
transportieren wünscht
(in welchem Falle sie im zweiten Flüssigkristallmaterial enthalten
sind), oder sie können
unerwünschte
gelöste
Stoffe sein, wie etwa nicht-ausgehärtete Monomere, die man aus
dem Verbund herauszutransportieren wünscht (in welchem Falle das
zweite Flüssigkristallmaterial
reiner als das erste Flüssigkristallmaterial
ist, das diese unerwünschten
gelösten
Stoffe enthält).
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Bei
der Ausübung
der vorliegenden Erfindung können
nützliche
Farbstoffe zusätzliche
Gruppen haben, die den Farbeffekt des Farbstoffs verändern. Diese
Gruppen können
auxochrome Gruppen sein, die die Absorptionsspektrums-Eigenschaften
des Farbstoffs verändern,
wie etwa NR2, OR, COOH, SO3H,
CN. Beispiele für
UV-empfindliche Farbstoffe sind Farbstoffe mit Azo-Gruppen oder
Farbstoffe, die zusätzlich
ein permanentes Dipolmoment haben, wie etwa MORPIP.
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Es
ist überraschenderweise
gefunden worden, daß es
mit der vorliegenden Erfindung möglich
ist, ein Aufweichen der Polymermatrix zu verhindern und bei Anwendungen,
bei denen es wünschenswert
ist, einen Farbstoff in dem Flüssigkristall
einzuschließen,
den Einbau des Flüssigkristalls
und des Farbstoffs in die Polymermatrix zu verhindern. Dies wird
erzielt durch vorheriges Herstellen einer Polymermatrix und Zugeben
des (z. B. Farbstoff-dotierten) Flüssigkristalls dazu. Dies ermöglicht Anwendungen
mit einem höheren
Farbkontrast und ermöglicht
den Einbau von Farbstoffen und Flüssigkristallmolekülen, die
normalerweise gegenüber UV-Licht
empfindlich sind. Die Erfindung ist auch besonders nützlich in
Fällen,
in denen es schwierig wäre,
ein PDLC zu erhalten, da keine Phasen-Trennung stattfindet. Dies
kann zum Beispiel der Fall sein, wenn für eine maximale Transmission über große Sichtwin kel
und für
eine maximale Streuung man die außerordentlichen/ordentlichen
Brechungsindizes des Polymerbestandteils und des Flüssigkristallbestandteils
aneinander anzupassen wünscht
und deshalb entsprechend das Polymer und das Flüssigkristallmaterial auswählt. Dies
führt gewöhnlich zu
einer „Phasen-Untrennbarkeit" der beiden Bestandteile.
Die PDLC-Technik
nach dem Stand der Technik muß in
diesem Falle notwendigerweise versagen, während man mit dem Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung einfach den Polymer-Verbund
in einem ersten Schritt unter Verwendung eines phasen-trennbaren
Materials, z. B. Wasser, bilden kann, um die Porenbildung zu ermöglichen.
Danach wird das phasentrennbare Material ausgewaschen und mit dem
erwünschten
Flüssigkristallmaterial
ersetzt. Ein weitere zusätzlicher
Vorteil ist, daß der
Verbund gemäß der vorliegenden
Erfindung eine schnellere Abschaltzeit hat, und somit schnellere
Aktualisierungsraten in Anzeigevorrichtungen ermöglicht, die das Material umfassen.
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Die
Erfindung erlaubt ebenso z.B. die Herstellung eines PDLC, hergestellt
durch Licht-Aushärten eines Flüssigkristall/Präpolymerverbundes,
bei dem Farbstoffe eines Typs, der mit der Flüssigkristallphase kompatibel
ist, eingebaut werden kann, ohne Rücksicht auf ihre Lichtempfindlichkeit
gegenüber
ultraviolettem Licht. Darüberhinaus
zeigt dieses Material eine Verbesserung hinsichtlich der „Abschalt"-Zeit („turn-off
time"). Unter anderen
Gesichtspunkten stellt die Erfindung deshalb ein verbessertes PDLC-Material
bereit, das für
Farbanzeigeanwendungen geeigneter ist.
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung wird auf die Figuren Bezug
genommen, bei denen
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1 das
Auswaschen des PDLC-Bestandteils, einschließlich jeglichen Flüssigkristallmaterials,
das als ein gelöster
Stoff in der festen Polymerphase enthalten ist, mittels Aceton zeigt,
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2 zeigt,
daß das
Kontrastverhältnis
des Farbstoff-dotierten schwammartigen PDLC (D-SPDLC) beinahe zwei Mal im Vergleich
mit dem herkömmlichen
Farbstoff-dotierten Flüssigkristall
(D-LC) verbessert war.
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3 zeigt
den Vergleich für
die Umschaltzeiten für
einen PDLC-Film, hergestellt mit einem herkömmlichen Verfahren ohne Farbstoff
(PDLC) und für
ein vergleichbares Material der vorliegenden Erfindung (SPDLC). Über einen
Bereich von beaufschlagten Spannungen ist die Verringerung hinsichtlich
der Abschaltzeit näherungsweise
ein Faktor 3,
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4 zeigt
einen Vergleich der Durchlässigkeit
zwischen einem dispergierten PDLC (2,5% B2 90% DPDLC) mit einem
Heilmeier-Flüssigkristall
(2,5% B2-LC), der auf die selbe Farbstoffonzentration dotiert ist,
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5 zeigt
einen Vergleich der Durchlässigkeit
zwischen einem Schwamm-PDLC (2,5% B2 70% SPDLC) mit einem Heilmeier-Flüssigkristall
(2,5% B2-LC),
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6 zeigt
eine Durchlässigkeitsmessung
von nicht-dotiertem PDLC und nicht-dotiertem SPDLC gg. beaufschlagte
Peak-to-Peak-Spannung,
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7 zeigt
die Messung der Anstiegszeit ("Rise
Time Measurement")
von nicht-dotiertem PDLC und nicht-dotiertem SPDLC,
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8 zeigt
die Variation der Anstiegszeit ("Rise
Time Variation")
mit inversem elektrischen Feld zum Quadrat von PDLC und SPDLC,
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9 zeigt
die Abklingzeit („Decay
Time) von nicht-dotiertem PDLC und nicht-dotiertem SPDLC.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung genauer beispielhaft beschreiben
und sollen nicht den Umfang der Erfindung beschränken.
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Beispiel 1
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Farbstoff-dotierter Flüssigkristallbestandteil
des PDLC eingebaut, nachdem das Licht-Aushärtungsstadium abgeschlossen
ist. Das erste Stadium bei der Herstellung des PDLC ist die Bildung
der Hohlräume,
innerhalb denen der Farbstoff-dotierte Flüssigkristall liegen wird. Dies
wird durch Aushärten
einer homogenen Mischung von nicht-dotiertem-Flüssigkristall und flüssigem Präpolymer
erzielt. Als ein Beispiel kann eine 60 Gew.%-Mischung von E7-Flüssigkristall
und NOA65 (Norland Optical Adhesive Inc.) -flüssigem Präpolymer unter Verwendung von
UV-Licht ausgehärtet werden,
um ein anfängliches
PDLC-Medium mit gut kontrollierter LC-Tröpfchengröße und -Verteilung zu ergeben.
Nach dem Aushärten
wird der LC-Bestandteil einschließlich jeglichen LC-Materials,
das als ein gelöster Stoff
in der festen Polymerphase enthalten ist, unter Verwendung von z.B.
Aceton ausgewaschen (1).
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Die
verbleibenden Hohlräume
werden dann erneut unter Verwendung von Farbstoff-dotiertem Flüssigkristall
aufgefüllt,
was einen Farbstoff-dotierten schwammartigen PDLC (S-PDLC) ergibt. In
einem bevorzugten Beispiel ist der Farbstoff ein stark dipolarer
Farbstoff, der zur Färbung
des PDLC und als ein Mittel verwendet wird, um schnellere „Anschalt"-Zeit ("turn-on time") zu erhalten. Morpip
ist ein solches Farbstoffbeispiel.
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Das
resultierende PDLC-Material weist unabhängig vom Farbstoffgehalt eine
merkbare Verbesserung hinsichtlich der optischen Dichte (2)
und eine Verringerung hinsichtlich der „Abschalt-Zeit" auf, aufgrund einer
erhöhten
Verankerung durch die Matrix-Wände
(3).
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Typische
Werte, die gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten werden (PDLC + 2,5% B2) können mit einem herkömmlichen
Heilmeier-Flüssigkristall
(LC + 2,5% B2) in der folgenden Tabelle verglichen werden.
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Tabelle
Herkömmliche
PDLCs
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Probenherstellung
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Als
erstes wurde eine Polymer-LC-Mischung hergestellt durch Mischen
eines gleichen Volumens des UV-härtbaren
Polymers, NOA65, und einem dotiertem Flüssigkristall E7. Die Mischung
wurde unter Verwendung eines magnetischen Rührers mit Teflonbeschichtung
für wenigstens
eine Stunde im Dunkeln gerührt. Eine
leere 10 μm
Glaszelle ohne Alignment-Schicht
(KSSZ-1OB111PINTS von E.H.C. Co, Ltd., Japan) wurde mit der Lösung bei
70°C gefüllt. Unmittelbar
nach dem Füllen
wurde die Zelle auf die Zimmertemperatur von 21 °C abgekühlt, die Zelle wurde mittels
UV-Licht bestrahlt (360 nm, Spectroline, Model EN-180L/F, 230 V, 50 Hz,
0,17 A) bei einer Intensität
von 4,8 mW/cm2.
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Dieser
UV-Härtungsprozeß initiiert
eine Quervernetzung des Polymers, was den Flüssigkristall im Polymer unlöslich macht.
Der Phasen-getrennte Flüssigkristall
bildet Tröpfchen,
sie verschmelzen und werden größer, bis
die Polymerisation der Matrix ausreichend fortgeschritten ist, um
ihre Morphologie zu arretieren. Dieser Aushärtungsprozeß könnte unter einem Kreuz-polarisierten
Mikroskop beobachtet werden. Es ist bekannt, daß, während das UV eine Quervernetzung
der Polymerketten initiiert, die Flüssigkristallphase sich davon
trennt und verschmilzt, um größere Tröpfchen zu
bilden. Die Größe der Tröpfchen kann
durch die Geschwindigkeit des Aushärtungsprozesses kontrolliert
werden, der durch die Intensität
der UV-Bestrahlung
kontrolliert werden kann.
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PDLCs
mit verschiedenen Morphologien des Tröpfchentyps konnten hergestellt
werden durch Variieren der E7-NOA65-Zusammensetzung und der Aushärtebedingungen.
Wenn der Flüssigkristallvolumenanteil zum
Polymer 80 Vol% (80% PDLC) betrug, waren die Flüssigkristalltröpfchen nicht
mehr sphärisch
in ihren Formen, sondern waren deformiert. Wenn der Flüssigkristallanteil
auf 90% erhöht
wurde, verschwand der Einschluß des
Flüssigkristalls
in der Polymermatrix und das Polymernetzwerk wurde in einer Flüssigkristallmatrix gebildet.
Wenn der 90% PDLC schneller ausgehärtet wird, hat das Phasen-getrennte
Polymer nicht genügend Zeit,
um Netzwerke zu bilden und die Polymertröpfchen werden gebildet. Diese
letzteren beiden Typen von PDLC sind als PDLC vom Netzwerktyp und
PDLC vom Polymer-Ball-Typ („polymer
ball type PDLC")
bekannt.
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Beispiel 3
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Neue PDLCs
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Um
das Problem von geringem Kontrast aufgrund der Farbstoffverschlechterung
und Farbstoffeinschließung
zu überwinden,
wurden zwei neue Herstellungstechniken für dichroitische PDLC vorgeschlagen. Der
Einfachheit halber wurden die PDLCs, die mit dem ersten Verfahren
gemacht wurden, als dispergierte PDLC (DPDLC) bezeichnet, und die
zweiten wurden als Schwamm-PDLC (SPDLC) bezeichnet. Ihre Herstellung
und Eigenschaften werden unten beschrieben.
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a) Dispergierter PDLC
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Das
erste Verfahren beinhaltet das Zwingen von dotiertem Flüssigkristall „hinein" und darauffolgend das
Drücken
von nicht-dotiertem Flüssigkristall „heraus" aus einer bereits
gemachten PDLC-Zelle. Dieses Verfahren kann nur angewandt werden,
wenn die Flüssigkristallphase
in dem PDLC untereinander verbunden ist. Für die in dieser Arbeit verwendete
Flüssigkristall-Polymerkombination
muß der
Flüssigkristallanteil
in dem PDLC mehr als 80% betragen, um die kontinuierliche Flüssigkristallphase
zu erzielen.
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Es
ergab sich, daß es
in vielen Fällen
Polymerbälle
in dem nematischen Flüssigkristall
gab. Der Auffüllprozeß spülte die
Polymerbälle
nicht aus der Zelle heraus, deshalb waren sie wahrscheinlich auf
beiden Seiten der Substrate angehängt. In diesen Fällen wurde
die Zelle gemacht, indem 90% PDLC für zwei Minuten mit einer UV-Quelle
ausgehärtet
wurden, die 10 cm von der Zelle beabstandet war.
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Darüberhinaus
wurde die Durchlässigkeit
des DPDLC mit einem Heilmeier-Flüssigkristall
verglichen, der auf dieselbe Farbstoffkonzentration dotiert war,
um zu sehen, wie die Streu ung die Absorption des Farbstoffs verbessert
hat. Das Ergebnis, das in 4 gesehen
werden kann, zeigte eine Abnahme der Transmission bei 800 nm, was
darauf hinweist, daß mehr
Streuung bei DPDLC vorhanden war, im Vergleich mit einem Heilmeier-Flüssigkristall.
Obwohl der DPDLC 10% weniger Farbstoff vorhanden hat, im Vergleich
mit dem Heilmeier-Flüssigkristall,
bleibt die Transmission bei 550 nm die selbe (54%), was die Zunahme
an Farbstoffabsorption aufgrund von Streuung impliziert. Leider
war der DPDLC-Kontrast 1,63 (Tan/Taus = 88%/54%) bei 530 nm, was immer noch
zu schwach war für
Anzeigeanwendungen, die wenigstens einen Kontrast von 2,7 benötigen. Es
war nicht möglich,
den Kontrast um mehr zu erhöhen,
indem dieselbe Flüssigkristall(E7)-und-Polymer-(NOA65)-Kombination
verwendet wurde, da die Mischung die Bildung von Tröpfchen unter
80% PDLC beginnt. Der PDLC vom Netzwerk-Typ oder der PDLC vom Polymer-Ball-Typ,
der einen kontinuierlichen flüssigen Kristall
hat, mit sehr hoher Streuung würde
den Kontrast unter Verwendung des Dispersionsverfahrens weiter verbessern.
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b) Schwamm-PDLC
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Diese
zweite neue Herstellungstechnik, die einen erhöhten Kontrast im Vergleich
mit DPDLC ergibt, vorgestellt in dem vorherigen Abschnitt, macht
von der Tatsache Verwendung, daß E7-Flüssigkristall
in Aceton stark löslich
ist, während
NOA65-Polymer nur geringfügig
löslich
ist. Wenn eine bereits gemachte nicht-dotierte PDLC-Zelle in Aceton
gebadet wurde, lösen
sich E7-Flüssigkristall
und nicht-ausgehärtetes
Monomer und Oligomer in der PDLC-Zelle
langsam in der Lösung
auf.
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Die
Zelle wurde weniger streuend, wenn das E7 sich mit Aceton mischt,
aber sie wurde wieder schwach streuend, wenn das E7 voll ausgewaschen
wird. Die Dauer dieses Prozesses hängt von der Größe und dem
Anteil der Flüssigkristalltröpfchen ab.
Wenn die Tröpfchengrößen in der
Größenordnung
von 1 μm sind
und der Flüssigkristallanteil
50% ist, dauert der Waschprozeß einige
Wochen. Wenn die Tröpfchengrößen in der
Größenordnung
von 100 μm
sind und der Flüssigkristall
90% ist, d.h. der gesamte Flüssigkristall
ist untereinander verbunden, dauert der Prozeß nur einige Tage.
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Nach
einer vollständigen
Entfernung des E7 verdampfte eine langsame Erhitzung im Trockenschrank das
Aceton in dem verbleibenden Aceton-Polymersystem. Ein Schwamm der
Po lymermatrix mit Lufthöhlen verblieb.
Eine Betrachtung des Polymerschwamms unter einem Mikroskop zeigte
keinen merkbaren Unterschied in der Matrixstruktur.
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Dann
wurde die Zelle aufrecht in einem kleinen Becher aufgestellt, der
mit dem erwünschten
Farbstoff-dotierten Flüssigkristall
gefüllt
war, wobei man ein offenes Ende der Zelle nicht in dem Flüssigkristall
gebadet beließ.
Dann wurde der Becher schnell in einen Vakuumofen bei 45°C gebracht.
Dieses Auffüllverfahren im
Vakuum vermeidet, daß jegliche
Luft in der Matrix belassen wird, nachdem diese mit dotiertem Flüssigkristall
gefüllt
worden ist. Schließlich
wurde die Zelle, wenn sie erneut aufgefüllt wurde, aus dem Becher genommen,
und beide offenen Enden der Zellen wurden mit Epoxy versiegelt.
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Beispiel 4
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Kontrastmessung
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Die
Durchlässigkeit
im Aus-Zustand von dotiertem SPDLC und einer herkömmlichen
Heilmeier-Flüssigkristallzelle
wurden verglichen, um die Kontrastverbesserung zu erkunden, die
mit dotiertem PDLC nicht beobachtet werden konnte. Beide Zellen
enthielten 2,5 Gew.% B2 in dem Flüssigkristall. Der Flüssigkristallanteil zu
Polymer in SPDLC war 70%. B2 ist eine Mischung von Azo- und Anthrachinon-Farbstoffen,
die kommerziell von Mitshubishi Chemical in Japan erhältlich ist.
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Das
Ergebnis in 5 zeigt, daß die Heilmeier-Flüssigkristall-Durchlässigkeit
55% auf 30% weniger Flüssigkristall
und deshalb 30% weniger Farbstoffe verringert wurde. Bei 520 nm
erzielte ein dotierter SPDLC einen Kontrast von 3,0 im Vergleich
zu 1,7 für
den Heilmeier-Flüssigkristall.
Die Abnahme hinsichtlich der Durchlässigkeit wurde klar aufgrund
des Streueffekts erzielt, was anhand der Abnahme der Durchlässigkeit
bei 800 nm beobachtet werden kann, bei der es keine Absorption durch
den Farbstoff gibt. Der Effekt der Streuung kann durch eine weitere
Abnahme in der SPDLC-Durchlässigkeit
bei 400 nm gesehen werden. Dies ist darin begründet, daß die Streueffizienz rasch
mit zunehmender Wellenlänge
abnimmt.
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Beispiel 5
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Schwelleneigenschaften
von SPDLC („threshold
characteristics)
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Nach
dem erfolgreichen Kontrastergebnis aus dem vorherigen Beispiel wurden
die SPDLCs weiter erforscht, indem die elektro-optischen Eigenschaften
von nicht-dotiertem SPDLC mit nicht-dotiertem PDLC verglichen wurden.
Zwei identische nicht-dotierte PDLC-Zellen wurden unter den selben
Bedingungen gemacht. Der Flüssigkristallanteil
der PDLCs war 60%, und die Zellen wurden mit UV aus 10 cm Entfernung
für 2 Minuten bestrahlt.
Beide Zellen waren 10 μm
dick ohne jegliche vorherige Alignment-Behandlung. Dann wurde eine
dieser Zellen in eine nicht-dotierte SPDLC-Probe mit dem folgenden
Verfahren umgewandelt. Das E7 wurde einfach weggewaschen, und der
Polymerschwamm wurde mit nicht-dotiertem reinem E7-Flüssigkristall
gefüllt. Die
Variation in der Durchlässigkeit
mit beaufschlagter Spannung wurde gemessen, und das Resultat, das
in 6 gezeigt ist, wurde erhalten.
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Das
Ergebnis zeigt, daß die
V10 2,5 ± 0,3 V für PDLC und 3,5 ± 0,3 V
für SPDLC
beträgt.
V90 für
PDLC beträgt
7,5 ± 0,3
V und 12 ± 0,3
V für SPDLC.
Sowohl V10 als auch V90 wurden
um näherungsweise
34% erhöht, indem
der PDLC in SPDLC umgewandelt wurde. Die Zunahme deutet auf eine
Zunahme hinsichtlich der Verankerungsenergie an den Polymerwänden hin,
die durch die Entfernung des nicht-ausgehärteten Monomers und Oligomers
oder durch Trocknung oder eine Kombination von beidem verursacht
ist.
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Die
Werte für
Tmax, Tmin, V10, V90, Vsat. hängen
von der Probe und den Aushärtungsbedingungen
ab und variieren von 0 ~ 100% (Tmax, Tmin) und von 0 ~ 100 V (V10,
V90, Vsat.). Typische
Werte, die gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wurden, sind Tmax 80
100%, Tmin 0 ~ 30%, V10 0
~ 5 V, V90 5 ~ 20 V; Diese Werte können zum
Beispiel aus einem Verbund erhalten werden, der 60% E7 und 40% NOA65
umfasst, bei dem die Dicke 10 Micron ist.
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Beispiel 6
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Messung der Antwortzeit
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Um
die SPDLC weiter zu charakterisieren, wurden die Antwortzeiten von
nicht-dotiertem PDLC und nicht-dotiertem SPDLC unter Verwendung
desselben Aufbaus gemessen, der in dem vorherigen Beispiel verwendet
wurde. Alle Zellen, die getestet wurden, waren 10 μm dick ohne
jegliches Oberflächen-Alignment.
Die Ergebnisse für
die Anstiegs- und Abklingzeit werden in 7 bzw. 9 gezeigt.
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Die
nicht-konsistente Variation bei niedrigerer Spannung, unter 8 V,
beruhte darauf, daß der
Flüssigkristall
keine volle Ausrichtung („Alignment") erreichte. Nichtsdestotrotz
kann der Trend, daß der
nicht-dotierte SPDLC langsamer auf ein elektrisches Feld reagiert
im Vergleich mit nicht-dotiertem PDLC gesehen werden, wenn höhere Spannungen
beaufschlagt werden. Dieser Unterschied zeigt sich deutlich, wenn
die Variation hinsichtlich der Anstiegszeit mit dem inversen Quadrat
des elektrischen Feldes aufgetragen wird, wie in 8 gezeigt.
Unter der Annahme, daß der
PDLC sich bezüglich
eines elektrischen Feldes wie ein Flüssigkristall verhält, wurde
eine gerade Linie durch den Ursprung an die Datenpunkte angepaßt, und
der Gradient berechnet. Die Gradienten der PDLC- und der SPDLC-Proben
waren 0,016 ± 0,002
sV2 μm–2 bzw.
0,031 ± 0,002
sV2 μm–2. Obwohl
die Geraden nicht perfekt paßten,
deutet der Unterschied in den Gradienten deutlich darauf hin, daß der SPDLC
näherungsweise
zwei Mal so langsam wie der PDLC ist. Nichtsdestotrotz liegen beide
innerhalb des angezielten Bereichs von 100 ms unter einem beaufschlagten
Feld von 10 Vm.
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Die
selben PDLC- und SPDLC-Zellen wurden verwendet, um die Abklingzeit
zu vermessen, und das Resultat wird in 9 gezeigt. Überaschenderweise
beträgt
die Abklingzeit der SPDLC-Zelle nur 73% der Abklingzeit, die für die PDLC-Zelle
erhalten wird. Die SPDLC-Zelle
schaltet sich so schnell ab, wie sie anschaltet, und dies kann nützlich sein,
da die langsame Abklingzeit der Flüssigkristalle eines der Probleme
ist, das bei Flüssigkristallanzeigen
besteht. Die gemessene Abklingzeit für einen 10 μm-Heilmeier-Flüssigkristall
betrug 250 ms, was beträchtlich
länger
als die 30 ms für
SPDLC ist.
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Zunahmen
in der Abstiegszeit und Abnahmen in der Abklingzeit, zusammen mit
der erhöhten
Schwellenspannungmessung aus dem vorherigen Abschnitt, sind häufige Effekte,
die beobachtet werden, wenn die Verankerungsenergie der Polymerwand
erhöht
ist. Weitere Messungen der Verankerungsenergie würden den Effekt offenbaren.
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Beispiel 7
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SPDLC-Eigenschaften
können
eingestellt werden, um die erwünschten
Eigenschaften zu ergeben, indem ein geeigneter Flüssigkristall
(LC) für
das Wiederauffüllen
ausgewählt
wird (d. h. der zweite LC kann zu dem LC unterschiedlich sein, der
zuerst verwendet wurde, um den PDLC herzustellen).
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Die
im Folgenden verwendeten PDLCs wurden mittels Polymerisation von
PN393 in der Anwesenheit von TL213 hergestellt. PN393 ist ein Acrylat-basierendes
UV-härtbares
Polymer und ist von Merck erhältlich. TL213
ist ein flüssigkristallines
Material und ist von Merck erhältlich.
Die Tabelle zeigt die Eigenschaften von TL213-PN393-SPDLC-Zellen,
die mit drei verschiedenen nematischen LCs aufgefüllt werden,
erhältlich
von Merck (TL213, TL203 und 5CB). Zum Beispiel kann man den SPDLC-Schwamm
mit SCB wiederauffüllen, wenn
es wünschenswert
ist, eine schnelle Anstiegszeit-Antwort zu haben, während der
Grad der Streuung bei 0V nicht wichtig ist, d. h. T0 kann
hoch sein. Andererseits könnte
TL203 ausgewählt
werden, wenn man eine niedrige V90 benötigt, und
gleichzeitig die Durchlässigkeit
(T0) nicht sehr preisgibt. Ein zum Wiederauffüllen verwendeter
LC, der V90 ebenso wie T0 verringert,
ist in starker Weise wünschenswert
für SPDLCs,
die in Anzeigevorrichtungen verwendet werden.
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Darüber hinaus
ist es ebenso möglich,
die Eigenschaften der SPDLC-Zellen weiter zu modifizieren, indem
man einen dichroitischen Farbstoff zu dem Flüssigkristallmaterial zugibt,
das zum Wiederauffüllen
verwendet wird. Dabei, d. h. bei der Verwendung eines mit einem
absorbierenden Farbstoff dotierten Flüssigkristallmaterials zum Wiederauffüllen, ist
es möglich,
eine farbtransparente Testzelle zu erhalten, d. h. eine Testzelle,
die zwischen einem spezifischen farbigen Zustand (abhängig von
dem (dichroitischen) Farbstoff, der verwendet wird) zu einem transparenten
Zustand umschalten kann. Für
die Herstellung einer solchen farbtransparenten Testzelle ist es
wichtig, daß die
Polymermatrix, die mit dem Flüssigkristallmaterial,
das den Farbstoff enthält,
wiederaufgefüllt
wird, einen Brechungsindex hat, der nahe bei dem Brechungsindex
des Flüssigkristalls
liegt oder diesem angepaßt
ist. Nach dem Wiederauffüllen
des Filters mit dem Flüssigkristallmaterial
(enthaltend den Farbstoff) kann es notwendig sein, die Zelle über die
isotrope Temperatur des Flüssigkristalls
zu erhitzen und sie wieder abzukühlen.
Die Temperatur darf jedoch nicht die Zersetzungstemperatur/Schmelztemperatur
der Polymermatrix überschreiten,
in der das Flüssigkristallmaterial
aufgefüllt
wurde.
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Im
Allgemeinen sollte ein solcher Erhitzungsschritt für 1-20 Minuten,
bevorzugt 1-10 Minuten, bevorzugter 1-5 Minuten durchgeführt werden,
und das Abkühlen
sollte über
eine Periode von 1-60 Minuten, bevorzugt 1-40 Minuten, bevorzugter
5-20 Minuten durchgeführt
werden.
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Beispiel 8
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Zusammengefaßt haben
die vorherigen Beispiele das Folgende gezeigt:
Die herkömmlichen
PDLCs wurden erfolgreich hergestellt unter Verwendung des UV-initiierten Phasentrennungs-Verfahrens.
Andere Morphologien, wie etwa PDLCs vom Polymer-Netzwerktyp und
Polymer-Tröpfchentyp
konnten ebenfalls hergestellt werden, indem man den Anteil des Flüssigkristalls
zum Polymer variierte. Obwohl diese Morphologien selbst interessant
waren, streuten sie nicht ausreichend. Der Flüssigkristallanteil von 50 %
mit einem raschen Aushärten
lieferte den am stärksten
streuenden PDLC.
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Bei
der Messung der optimalen Zeit, die für das Härten des PDLC benötigt wurde,
benötigten
die dotierten PDLCs viel länger,
bis zu viermal so lang, wie die Aushärtzeit, die für den nicht-dotierten PDLC erforderlich
war. Es wird geglaubt, daß der
Grund hierfür
die UV-Absorption durch Farbstoff war, was das Aushärten des
Polymers verhindert. Ebenfalls wurde eine Verschlechterung der Farbstoffe
für lichtempfindliche
Farbstoffe festgestellt.
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Nichtsdestotrotz
war die Aushärtzeit,
die für
einen mit MORPIP-dotierten PDLC gebraucht wurde, dieselbe wie für einen
nicht-dotierten PDLC, was impliziert, daß die Morphologien, wie etwa
Tröpfchengröße, Veränderung
durch das Dotieren mit MORPIP minimal waren. In der Tat konnte keine
beobachtbare Veränderung hinsichtlich
der Tröpfchengröße und Morphologien
unter dem kreuzpolarisierten Mikroskop beobachtet werden. Deshalb
konnte die Antwortzeit der PDLCs mit verschiedenen Konzentrationen
an MORPIP verglichen werden. Das Ergebnis zeigte, daß die Anstiegszeit
mit zunehmender Konzentration an MORPIP abnimmt. Eine 45 %-Abnahme
in der Anstiegszeit wurde mit 0,37 Gew.% MORPIP aufgezeichnet. Einer
der möglichen
Gründe
für einen
Unterschied in der Anstiegszeit, verglichen mit der 21 %-Abnahme
des einfachen GH-Flüssigkristalls,
ist die geringfügige
Zunahme in der Tröpfchengröße, MORPIP
hat eine gewisse Absorption bei 360 nm, was die Aushärtzeit,
die für
MORPIP-dotierten PDLC erforderlich ist, geringfügig länger macht und deshalb die Tröpfchengröße größer als
den nicht-dotierten PDLC macht. Die Verankerungsenergie eines solchen
mit MORPIP dotierten PDLC ist kleiner und trägt infolgedessen zu der weiteren
Abnahme der Anstiegszeit bei.
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Die
Kontrastmessung der dotierten PDLCs zeigte einen nicht-ausreichenden
Kontrast. Die Problemquellen wurden als eine schlechte Streuung
im Aus-Zustand aufgrund einer langen Aushärtzeit und eine schlechte Durchlässigkeit
im An-Zustand aufgrund der in der Polymermatrix eingefangenen Farbstoffe
identifiziert. Die schlechte Streuung im Aus-Zustand konnte unter
Verwendung eines chemischen Beschleunigers gelöst werden, um die Aushärtgeschwindigkeit
zu verbessern. Die schlechte Durchlässigkeit im An-Zustand konnte
mittels chemischer Synthese von Farbstoffen und Flüssigkristall
gelöst
werden, die in der Polymermatrix unlöslich sind. Ansonsten verschiedene
Herstellungstechniken von PDLC, wie etwa NCAP-Systeme, scheinen
bessere Ergebnisse zu erzeugen.
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Nichtsdestotrotz
wurden herkömmliche
PDLCs im Stand der Technik und, als ein Beispiel der Erfindung,
zwei neue Herstellungsverfahren vorgeschlagen, um alle Probleme
des Einfangens von Farbstoff, der lange aushärtet, ebenso wie Farbstoffverschlechterung
zu überwinden.
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Das
erste Herstellungsverfahren wurde als Dispergierter PDLC (DPDLC)
bezeichnet. Es beinhaltet das Zwingen von dotiertem Flüssigkristall „hinein" und darauffolgend
das Drücken
von nicht-dotiertem Flüssigkristall „heraus" aus einer bereits
hergestellten PDLC-Zelle. Die Technik vermied das Aussetzen von
Farbstoffen gegenüber
UV ebenso wie ein Einfangen von Farbstoffen. Das Verfahren war einfach,
und es stellt sich heraus, daß es
die Farbstoffabsorption aufgrund einer Zunahme an Streuung erhöht. Jedoch
konnte dieses Verfahren nur angewandt werden, wenn Flüssigkristalltröpfchen untereinander
verbunden sind, und es war nicht möglich, einen stark streuenden
PDLC vom Netzwerk-Typ mit einer E7-NOA65-Kombination herzustellen. Es ist möglich, einen
dreimal so großen
Kontrast zu erhalten, wie der des PDLC vom Tröpfchen-Typ, weshalb ein Anwenden
des Verfahrens auf ein stark streuendes Polymer-Netzwerk vom Ball-Typ-PDLC
weiter den Kontrast des DPDLC verbessern würde.
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Das
zweite Herstellungsverfahren wurde als Schwamm-PDLC (SPDLC) (oder „schwamm-artiger Polymer-dispergierter
Flüssigkristall") bezeichnet. Es
beinhaltet das Auswaschen des Flüssigkristalls „heraus" aus einem nicht-dotierten
PDLC, um einen Polymerschwamm herzustellen, und das Zwingen von
dotiertem Flüssigkristall „hinein" in das offenen poröse Polymer.
Dieses Verfahren ermöglichte
die Verwendung von in stärkerem
Maße streuendem
50 % PDLC, was einen höheren
Kontrast von 3 im Vergleich mit jeglichem dichroitischem PDLC erzielte,
die in dieser Studie gemacht wurden. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, daß nicht-dotierter SPDLC eine
um 34 % erhöhte
Schwellenspannung von 12V, 100 % längere Anstiegszeit von 30 ms,
aber 73 % kürzere
Abklingzeit von 30 ms im Vergleich mit dem herkömmlichen PDLC hat. Obwohl die Schwellenspannung
und die Anstiegszeit geringfügig
erhöht
waren, würde
die beträchtlich
kürzere
Abklingzeit für
die Anzeige nützlich
sein. Der einzige Nachteil des SPDLC war seine langsame Herstellung
aufgrund der Diffusion von Aceton in den PDLC. Nichtsdestotrotz
gibt es Raum zur Verbesserung bei der Herstellungsgeschwindigkeit
durch 1) Modifizieren des Diffusionsprozesses, 2) Verwendung verschiedener
Materialien und 3) Verwenden verschiedener Polymermatrix-Strukturen.
Durch geeignete Wahl der Flüssigkristallmaterialien
ist es möglich,
die Eigenschaften der SPDLCs genau einzustellen.
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Die
Merkmale, die in der Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbart
sind, können alleine
oder in jeglicher Kombination davon für die Verwirklichung der vorliegenden
Erfindung wesentlich sein.