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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Flüssigkristall-Verbundstoffe,
die zur Verwendung in Lichtventilen geeignet sind, und Verfahren
zur Herstellung solcher Verbundstoffe, die Komponenten, wie z. B.
Farbstoffe, umfassen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Flüssigkristall-Lichtventile,
in denen das elektrooptisch aktive Element ein Flüssigkristall-Verbundstoff ist,
sind bekannt. Der Verbundstoff umfaßt mehrere Volumenanteile oder
Tröpfchen
eines innerhalb einer Polymermatrix dispergierten, verkapselten,
eingebetteten oder auf andere Weise enthaltenen Flüssigkristall-Materials.
Beispielhafte Beschreibungen umfassen Fergason
US 4435047 (1984) ("Fergason '047"); West et al.,
US 4685771 (1987); Pearlman,
US 4992201 (1991) und Dainippon
Ink,
EP 0313053 (1989).
Diese Lichtventile können
in Displays und Fenstern von Abschirmtafeln verwendet werden.
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Der Stand der Technik beschreibt
auch das Konzept, das ein weiteres Material zwischen der Polymermatrix
und dem Flüssigkristall-Material
vorsieht. Siehe z. B. Fergason, '047;
Fergason et al.
US 4950052 (1990)
("Fergason '052"); und Raychem, WO
93/18431 (1993) ("Raychem '431"). Als Grund für dieses
weitere Material wurde angegeben, daß es die Integrität der Volumenanteile
des Flüssigkristall-Materials erhält, oder daß es die
elektrooptischen Eigenschaften der Verbundstoffe verändert.
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Verbesserte Verfahren zur Herstellung
der Verbundstoffe, einschließlich
einer zusätzlichen
Verwendung eines weiteren Materials oder von Materialien, werden
in Reamey et al.,
US 5405551 (1995);
und Havens et al., PCT-Anmeldung PCT/US 95/03446 (1995) beschrieben,
deren Beschreibungen durch Bezugnahme darauf Bestandteil dieser
Beschreibung sind.
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Bei bestimmten Anwendungen ist es
zweckmäßig, einen
Farbstoff oder eine andere Komponente in das Flüssigkristall-Material der Verbundstoffe
einzubauen, einschließlich
solcher dazwischenliegender weiterer Materialien. Wenn das zwischenliegende
Material jedoch durch Polymerisation festgesetzt wird, kann der Farbstoff
oder die andere Komponente die Polymerisation stören. Die vorliegende Erfindung
stellt ein wirksames Verfahren zur Herstellung solcher Verbundstoffe
bereit.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Flüssigkristall-Verbundstoffes bereitgestellt,
der mehrere Volumenanteile eines Flüssigkristall-Materials und
einer Komponente in einem umhüllenden
Medium dispergiert enthält.
Das Verfahren umfaßt
die Stufen: Ausbilden von Volumenanteilen des Flüssigkristall-Materials im umhüllenden
Medium, und Aufnehmen der Komponente in das in den Volumenanteilen
enthaltende Flüssigkristall-Material,
indem man eine Lösung
der Komponente und eines Flüssigkristall-Materials
in Kontakt mit dem umhüllenden
Medium bringt.
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Die Komponente ist vorzugsweise ein
pleochroitischer Farbstoff, aber auch andere Komponenten (einschließlich nicht-pleochroitischer
Farbstoffe) können
ebenfalls auf diese Weise in das Flüssigkristall-Material eingebracht
werden. Andere Komponenten können
Grenzschichtmaterial-Modifikationsmittel,
Verdrehungsmittel, und Additive zur Herabsetzung des anzulegenden
Feldes umfassen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnung(en)
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Die 1a und 1b zeigen ein Lichtventil
aus einem Flüssigkristall-Verbundstoff.
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Die 2a und 2b zeigen ein bevorzugtes
Lichtventil, das aus einem erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Verbundstoff hergestellt
wurde.
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Die 3a bis 3d sind eine schematische
Darstellung der erfindungsgemäßen Verfahrensstufen
zur Aufnahme eines Farbstoffes in einen Flüssigkristall-Verbundstoff.
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Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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Die 1a und 1b zeigen ein Lichtventil 10 aus
einem Flüssigkristall-Verbundstoff,
wie es z. B. in Fergason '047
beschrieben ist. Das Lichtventil 10 weist einen Flüssigkristall-Verbundstoff 11 auf,
in dem Tröpfchen oder
Volumenanteile 12 eines nematischen Flüssigkristall-Materials 13 mit
einer positiven dielektrischen Anisotropie in einem einkapselnden
Material 14 dispergiert sind. Ein pleochroitischer oder
dichroitischer Farbstoff 23 kann mit dem Flüssigkristall-Material 13 in
den Tröpfchen 12 gemischt
sein.
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Der Verbundstoff 11 ist
zwischen ersten und zweiten Elektroden 15a und 15b sandwichartig
angeordnet, die aus einem transparertten Leiter, wie z. B. Indiumzinnoxid
("ITO") bestehen. Die Anlegung
oder Nicht-Anlegung einer Spannung über die Elektroden 15a und 15b aus
einer Stromquelle 16 wird durch einen Schalter 17 gesteuert,
der in der 1a in der
offenen Stellung ("offen") dargestellt ist.
Als Ergebnis wird über den
Verbundstoff 11 keine Spannung angelegt, und das elektrische
Feld, dem das Flüssigkristall-Material 13 und
der Farbstoff 23 ausgesetzt sind, ist praktisch 0. Aufgrund
von Oberflächen-Wechselwirkungen
liegen die Flüssigkristall-Moleküle vorzugsweise
mit ihren langen Achsen parallel zur gekrümmten Grenzschicht mit dem einkapselnden
Material 14, was zu einer im wesentlichen krummlinigen
Anordnung innerhalb jedes Tröpfchens führt. Die
Ausrichtung des Farbstoffs 23 folgt der Ausrichtung der
Flüssigkristall-Moleküle. In dieser
besonderen Ausführungsform
wirkt das einkapselnde Material 14 auch als Matrix zur
Aufnahme der Tröpfchen 12 des Flüssigkristall-Materials 13 und
des Farbstoffs 23. Die krummlinigen Achsen in verschiedenen
Tröpfchen 12 sind
statistisch orientiert, wie dies durch die verschiedenen Orientierungen
der gekrümmten
Muster symbolisiert wird.
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Das Flüssigkristall-Material
13 kann
einen außerordentlichen
Brechungsindex n
e aufweisen, der vom Brechunsindex
n
p des einkapselnden Materials
14 verschieden
ist, und einen normalen Brechungsindex n
0,
der im wesentlichen gleich n
P ist (hier
werden die beiden Brechungsindices als im wesentlichen die gleichen
bezeichnet, oder als angepaßt,
wenn sie sich um weniger als 0,05, und vorzugsweise um weniger als
0,02 unterscheiden). Ein auffallender Lichtstrahl
18, der
durch den Verbundstoff
11 hindurchläuft, besitzt eine hohe statistische
Wahrscheinlichkeit, daß er
mindestens eine Grenzschicht zwischen dem einkapselnden Material
14 und
einem Flüssigkristall-Material
13 trifft,
in dem der Flüssigkristall-Brechungsindex,
mit dem er in Wechselwirkung tritt, n
e ist.
Da n
e verschieden von n
p ist,
tritt eine Brechung oder Streuung des Lichtstrahls
18 sowohl nach
vorne als auch nach hinten auf. Zusätzlich verursacht der Farbstoff
23 im
abgeschalteten Zustand eine wesentliche Lichtabsorption, wodurch,
abhängig
vom Farbstoff, verursacht wird, daß der Verbundstoff
11 gefärbt erscheint.
Siehe z. B. Wiley
US 5206747 (1993).
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Die 1b zeigt
ein Lichtventil 10 im eingeschalteten Zustand, mit geschlossenem
Schalter 17. Ein elektrisches Feld, das in der durch den
Pfeil 19 angezeigten Richtung wirkt, wird zwischen den
Elektroden 15a und 15b an den Verbundkörper 11 angelegt.
Das Flüssigkristall-Material 13,
das positiv dielektrisch anisotrop ist, richtet sich parallel zur
Richtung des elektrischen Feldes aus. Der Farbstoff 23,
der der Orientierung der Flüssigkristall-Moleküle folgt,
richtet sich ebenfalls parallel zur Richtung des elektrischen Feldes
aus (die erforderliche Spannung ist unter anderem von der Dicke
des Verbundstoffes abhängig
und liegt typischerweise zwischen 3 und 100 Volt). Diese Anordnung
im Feld tritt außerdem
in jedem Tröpfchen 12 auf,
wodurch auch die Richtungen von Tröpfchen zu Tröpfchen,
wie symbolisch in 1b dargestellt,
gleich ausgerichtet sind. Wenn die Flüssigkristall- und Farbstoffmoleküle auf diese
Weise angeordnet sind, ist der Flüssigkristall-Brechungsindex,
mit dem der einfallende Lichtstrahl 18 in Wechselwirkung
tritt, n0. Weil n0 im
wesentlichen gleich nP ist, tritt keine
Streuung an der Grenzschicht Flüssigkristall-verkapselndes
Material auf. Im Ergebnis wird der Strahl 18 durch den
Verbundkörper 11 hindurchgelassen,
der nun transparent erscheint. Durchlässigkeitsraten von mindestens
50 g, und vorzugsweise in der Größenordnung
von 70% oder mehr, können
erreicht werden.
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In einer anderen Konfiguration des
Verbundstoffes
11 kann die Doppelbrechung des Flüssigkristall-Materials
relativ gering sein, und der normale und außerordentliche Brechungsindex
des Flüssigkristalls liegen
nahe zu dem des verkapselnden Materials
14, oder sind mit
diesem sogar identisch. Brechung und Streuung an den Grenzschichten
zwischen dem Flüssigkristall-Material
und dem verkapselnden Medium werden somit minimiert. Der pleochroitische
Farbstoff im Flüssigkristall-Material
bewirkt jedoch eine kontrollierte Attenuierung des Lichtes durch
Absorption, und zwar als Funktion der Tatsache, ob ein elektrisches
Feld an den Tröpfchen
angelegt ist, und mit welcher Feldstärke. Der Farbstoff absorbiert
Licht sowohl im abgeschalteten als auch im angeschalteten Zustand.
Der Grad der Lichtabsorption ist jedoch im angeschalteten Zustand beträchtlich
geringer. Diese Konfiguration wird in Fergason,
US 4556289 (1985) beschrieben.
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Die elektrooptischen Eigenschaften
(z. B. die Schaltspannung, die Streuung im abgeschalteten Zustand,
die Schaltgeschwindigkeit, und die Hysterese) des Lichtventils 10 hängen von
der Natur der Oberflächenwechselwirkungen
zwischen dem verkapselnden Material 14 und dem Flüssigkristall-Material 13 ab.
Ein verkapselndes Material, das im Hinblick auf die Eigenschaften,
wie z. B. die mechanischen Eigenschaften, die Fähigkeit, gegenüber Verunreinigungen
aus der Umwelt zu schützen,
im Hinblick auf die W-Stabilität
usw., wünschenswert
ist, kann im Hinblick auf die Oberflächenwechselwirkungen mit dem
Flüssigkristall-Material
unerwünscht
sein, z. B. weil es verursacht, daß die Schaltgeschwindigkeit
zu langsam ist oder die Schaltspannung zu hoch ist. Es ist deshalb
zweckmäßig, die
Oberflächenwechselwirkungen
von den anderen Eigenschaften des einkapselnden Materials zu trennen.
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Die 2a und 2b (worin sich wiederholende
Bezugszeichen aus den 1a und 1b gleiche Elemente bedeuten)
zeigen ein erfindungsgemäßes Lichtventil 20,
in dem diese Aufgabenstellung erreicht wird. Das Lichtventil 20 umfaßt einen
Flüssigkristall-Verbundstoff 21.
Der Flüssigkristall-Verbundstoff umfaßt Flüssigkristall-Material 13 und
Farbstoff 23, die zuerst von einem Grenzschichtmaterial 22a und
dann von einem einkapselnden Material 22b umgeben sind,
und schließlich
von einem Matrixmaterial 22c. Das einkapselnde Material dient
nur zur Verkapselung, und die Matrixfunktion wird durch das Matrixmaterial
erfüllt.
Das Lichtventil 20 kann im abgeschalteten Zustand (2a) ein gefärbtes Aussehen
aufweisen, und im angeschalteten Zustand (2b) aus den vorstehend angegeben Gründen transparent
sein.
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Das Flüssigkristall-Material 13 und
der Farbstoff 23 in den Tröpfchen 12 werden vom
einkapselnden Material 22b durch das Grenzschichtmaterial 22a getrennt.
Die Oberflächenwechselwirkungen,
die die Anordnung des Flüssigkristall-Materials 13 und
des Farbstoffes 23 beeinflussen, sind deshalb vorherrschend
solche mit dem Grenzschichtmaterial 22a und nicht mit dem
einkapselnden Material 22b. Das Grenzschichtmaterial 22a kann
auf der Basis seiner Wechselwirkungen mit dem Flüssigkristall-Material und dem
Farbstoff gewählt werden.
Das einkapselnde Material 22b kann auf der Basis seiner
mechanischen, optischen oder anderen Eigenschaften ausgewählt werden.
Das einkapselnde Material kann z. B. die Emulsion des Flüssigkristalls
in einem Trägermedium
stabilisieren, wenn ein Emulsionsverfahren verwendet wird. Auf diese
Weise wird die Notwendigkeit eines Kompromisses im Hinblick auf
die eine oder die andere Eigenschaftskombination vermieden.
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Die Anpassung von n0 des
Flüssigkristall-Materials
an den Brechungsindex np des Grenzschichtmaterials
ist nur von Bedeutung, wenn die Dicke der Schicht des Grenzschichtmaterials
mit der Wellenlänge
des Lichts vergleichbar ist. Im allgemeinen ist die Dicke geringer
als ca. 100 nm, was viel geringer ist als die Wellenlängen von
400 bis 700 nm für
sichtbares Licht, weshalb ein Übereinstimmen
der Brechungsindices normalerweise nicht erforderlich ist. Wenn
die Schicht des Grenzschichtmaterials jedoch dick ist, oder wenn
es eine Aufgabenstellung ist, im angeschalteten Zustand die Trübe zu minimieren
(z. B. bei Anwendungen bei Fenstern) ist eine Anpassung der Brechungsindices
zweckmäßig.
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Um die Vorteile der vorliegenden
Erfindung zu erhalten, ist es nicht erforderlich, daß das Grenzschichtmaterial 22a das
einkapselnde Material 22b vollständig vom Flüssigkristall-Material 13 und
dem Farbstoff 23 trennt. Es reicht aus, wenn das Grenzschichtmaterial 22a zumindest
teilweise die zwei letzteren Materialien trennt, damit die Schaltcharakteristika
(Geschwindigkeit, Spannung, Hysterese) des Lichtventils 20 charakteristisch
für eine
Grenzschichtmaterial-Flüssigkristall-Material-Grenzfläche und
nicht für
eine einkapselndes Material-Flüssigkristall-Material-Grenzfläche sind.
Vorzugsweise trennt das Grenzschichtmaterial 22a das einkapselnde
Material 22b und das Flüssigkristall-Material 13 wirksam
voneinander, worunter verstanden wird, daß die Grenzflächen vom
Flüssigkristall-Material 13 im
wesentlichen mit dem Grenzschichtmaterial 22a und nicht
mit dem einkapselnden Material 22b gebildet werden.
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In den vorstehenden Figuren wurden
die Tröpfchen,
Kapseln oder Volumenanteile 12 des Flüssigkristall-Materials 13 und
des Farbstoffs 23 aus Zweckmäßigkeitsgründen mit kugelförmiger Gestalt
gezeigt. Es sind aber auch andere Formen möglich, z. B. oblatenförmige Spheroide,
irreguläre
Formen, oder hantelförmige Formen,
in denen zwei oder mehrere Tröpfchen
durch Kanäle
verbunden sind. Auch die Dicke der Schicht des Grenzschichtmaterials 22a und
die Größe der Tröpfchen 12 wurden
zur größeren Deutlichkeit
stark übertrieben.
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Die erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Zusammensetzungen
ergeben Niederspannungs-, Hochspannungs-Displays mit guten optischen
Eigenschaften, wie dies nachstehend im Zusammenhang mit den angegebenen
Beispielen näher
erläutert
wird.
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Erfindungsgemäß kann man das Flüssigkristall-Material,
das einkapselnde Material und das Grenzschichtmaterial (oder einen
Vorläufer
davon) in einem Trägermedium
emulgieren, um ein Zwischenprodukt herzustellen, in dem das Flüssigkristall-Material und das
Grenzschichtmaterial (oder ein Vorläufer davon) im einkapselnden
Material enthalten sind dann wird abgekühlt, um das Grenzschichtmaterial
(oder den Vorläufer) abzutrennen
und ihn zwischen dem einkapselnden Material und dem Flüssigkristall-Material
abzuscheiden. Wenn ein Grenzschichtmaterial-Vorläufer verwendet wurde, wird
der Vorläufer
(z. B. photochemisch) gehärtet; das
Trägermedium
wird z. B. durch Zentrifugieren abgetrennt, um Kapseln oder Pellets
zu bilden, in denen das Flüssigkristall-Material
aufeinanderfolgend vom Grenzschichtmaterial und einkapselnden Material
umgeben ist. Die Verwendung einer Zentrifuge kann in einigen Fällen unnötig sein.
Ein starkes Zentrifugieren ergibt im allgemeinen jedoch geringere
Betriebsspannungen, weil die Breite der Tröpfchengrößenverteilung verringert wird.
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Eine Emulsion kann hergestellt werden,
indem man eine Mischung des Flüssigkristall-Materials, Grenzschichtmaterials
(oder Vorläufers
davon), des einkapselnden Materials und eines Trägermediums, typischerweise
Wasser, rasch rührt.
Gegebenenfalls kann ein Emulgator, ein Netzmittel oder ein anderes
oberflächenaktives
Mittel zugegeben werden. Geeignete Emulgierverfahren werden in Fergason
047, Fergason 052, Raychem 431, und Andrews et al.,
US 5202063 (1993) beschrieben, deren
Beschreibungen unter Bezugnahme darauf hiermit Bestandteil dieser
Beschreibung werden.
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Die Kapseln können dann in einem Medium dispergiert
werden, in dem ein Matrixmaterial (oder ein Vorläufer davon) vorhanden ist.
Diese Emulsion kann dann auf ein Elektrodenbeschichtetes Substrat 15b aufgetragen,
getrocknet, gehärtet,
verfestigt usw. werden, um einen Film 31 zu bilden (siehe 3a). Das Matrixmaterial
wird dann um die Kapseln härten
gelassen, um einen Flüssigkristall-Verbundstoff
auszubilden. Unter "härten gelassen" wird verstanden,
daß das
Matrixmaterial zu einer kontinuierlichen Harzphase aushärtet, die dazu
fähig ist,
die mehreren Volumenanteile von Flüssigkristall-Material mit dazwischenliegenden
Schichten von Einkapselungsmaterial und Grenzschichtmaterial darin
dispergiert zu enthalten. Das Matrixmaterial kann durch Verdampfen
eines Lösungsmittels
oder eines Trägermediums,
wie z. B. Wasser, oder durch Polymerisation eines Vorläufers-Monomers, gehärtet werden.
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Die Emulsion wird üblicherweise
während
einer Stunde bei Raumtemperatur getrocknet, damit Wasser und andere
flüchtige
Stoffe entfernt werden können.
In einigen Fällen
kann die getrocknete Emulsion wochenlang gelagert werden, bevor
eine Durchtränkung
erfolgt. Der Film 31 enthält das Matrixmaterial und Kapseln 12a des
Flüssigkristall-Materials,
die nacheinander vom Grenzschichtmaterial und dem einkapselnden
Material umgeben sind. Zu diesem Zeitpunkt ist der Farbstoff nicht
im Flüssigkristall-Material
enthalten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird dann, wie in den 3b bis 3d gezeigt, ein Flüssigkristall-Material 33,
das einen Farbstoff (oder, wie vorstehend angegeben, einige andere
Komponenten) darin gelöst
enthält,
direkt in Kontakt mit einer freiliegenden Oberfläche 31a eines ungefärbten Films 31 gebracht.
Diese Lösung
kann zwischen ca. 0,1 bis 10 % Farbstoff, und insbesondere zwischen
ca. 0,5 und 5% Farbstoff enthalten. Das Flüssigkristall-Material in Lösung mit
dem Farbstoff kann vom Flüssigkristall-Material
in den Kapseln des ungefärbten
Films verschieden sein (siehe Beispiel VI).
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Das Flüssigkristall-Material, das
den Farbstoff enthält,
wird vom Verbundfilm 31 an seiner Peripherie durch Abstandshalter 32 getrennt.
Die Funktion der Abstandshalter ist einfach die, um einen Kontakt
zwischen dem Film 31 und dem Flüssigkristall, das den Farbstoff 33 enthält, aufrechtzuerhalten,
während
sie einen direkten Kontakt des Films 31 mit dem Substrat 34,
auf dem sich die Flüssigkristall/Farbstoffmischung
befindet, vermeidet.
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Unter ausgewählten Bedingungen der Zeit
und Temperatur diffundiert oder dringt der Farbstoff in die Kapseln
oder Tröpfchen 12a des
Flüssigkristall-Materials
unter Bildung des Flüssigkristall-Verbundstoffs 21 ein,
der den Farbstoff 23 enthält (siehe auch 2b). Das restliche gefärbte Flüssigkristall-Material 33 wird dann
vom Flüssigkristall-Verbundstoff 21 abgetrennt,
und ein Überschuß an gefärbtem Flüssigkristall-Material 33 wird
von der Oberfläche 21 des
Flüssigkristall-Verbundstoffs 21 entfernt,
indem man die Oberfläche
einem Stickstoffstrom aussetzt. Das überschüssige gefärbte Flüssigkristall-Material kann
auch durch eine Waschung mit deionisiertem (DI) Wasser entfernt
werden, oder durch sachtes Rollen oder Abrakeln des gefärbten Flüssigkristall-Materials
von der freiliegenden Oberfläche 21a eines
Flüssigkristall-Verbundkörpers 21 entfernt
werden. Danach kann zur Ausbildung eines Lichtventils ein Elektrodenbeschichtetes
Substrat 15a auf die Oberfläche 21a auflaminiert
werden.
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Die Temperatur und Dauer, bei der
das Durchtränken
stattfindet, beeinflußt
die kosmetischen und elektrooptischen Eigenschaften des Flüssigkristall-Elements.
Wenn die Temperatur zu niedrig ist, und die Kontaktzeit zu kurz,
geht nur wenig Farbstoff in den Film über. Wenn die Temperatur andererseits
zu hoch ist oder die Kontaktzeit zu lange, werden die Eigenschaften
des Elements, wie z. B. das Kontrastverhältnis, nachteilig beeinträchtigt.
Die Durchtränkungszeit
kann zwischen 0,1 und 160 Stunden liegen, liegt aber vorzugsweise
zwischen ca. 0,5 und 6 Stunden. Aus verfahrenstechnischen Gründen sind
kürzere
Zeiten wünschenswerter.
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Die Temperatur, bei der das Durchtränken stattfindet,
kann von Raumtemperatur, ca. 20°C,
bis zu ca. 150°C
betragen. Die bevorzugte Temperatur liegt zwischen ca. 20 und 90°C. Wenn die
Temperatur zu gering ist, tritt die Durchtränkung zu langsam ein. Wenn
die Temperatur zu hoch ist, kann ein Abbau des Flüssigkristalls
und des Farbstoffes auftreten.
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Die Verwendung eines Stickstoffstromes
ist die wirksamste Methode zur Entfernung von überschüssigem Flüssigkristall und Farbstoff.
Das Waschen mit DI-Wasser kann kosmetische Mängel an der Oberfläche des
Verbundkörpers
hervorrufen, die im angeschalteten Zustand eines Flüssigkristall-Elements
sichtbar werden können.
Das Waschen mit Wasser ergibt auch höhere Betriebsspannungen, eine
geringere Hysterese, und eine schnellere Schaltgeschwindigkeit.
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Das Tränkverfahren der vorliegenden
Erfindung kann auch verwendet werden, um andere Komponenten, die
von einem Farbstoff verschieden sind, in das Flüssigkristall-Material einzubringen.
Beispiele für
solche andere Komponenten umfassen Verdrehungsmittel, Grenzschichtmodifikationsmittel und
Additive zur Erniedrigung der Betriebsspannung. Die Durchführung ist
mit der wie vorstehend beschriebenen Tränkung mit dem Farbstoff analog.
In einigen Fällen
kann das Additiv, das Grenzflächenmodifikationsmittel
oder das Verdrehungsmittel z. B. mit der Emulsionsbildung, dem Härten des
Grenzschichtmittels oder mit dem Beschichten in Wechselwirkung treten.
In diesen Fällen
kann das Tränkverfahren
verwendet werden, um diese Materialien nach diesen Verfahren einzubringen.
Additive zur Verringerung der Betriebsspannung können solche sein, wie sie in
Raychem, WO 93/18431 (1993) beschrieben sind, deren Beschreibung
durch Bezugnahme hierauf Bestandteil dieser Beschreibung wird. Solche
Additive umfassen Ethylenoxid-Copolymere, Propylenoxid-Copolymere,
Diole, wie z. B. Surfynol
TM 104, Phenole,
Silan-Kupplungsmittel, oder Acrylate oder Methacrylate. Die Grenzschichtmodifikationsmittel
oder Mittel können
anionische, kationische oder nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel oder Block-Copolymere sein. Verdrehungsmittel sind chirale
Materialien, die zu einer Verdrehung der Flüssigkristall-Richtcharakteristik
innerhalb der Tröpfchen
führen
(wie z. B. CB-15 (E. Merck)),
und andere Cholesterinderivate.
Die Komponente sollte im Flüssigkristall-Träger in einem
Ausmaß löslich sein, in
dem die Komponente wirksam ist. Das benötigte Ausmaß beträgt üblicherweise weniger als 10
Gew.-%.
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Bei der vorliegenden Erfindung müssen das
einkapselnde Material und das Matrixmaterial nicht das gleiche Material
sein. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch verwendet werden, um einen Farbstoff in Flüssigkristall-Volumenanteile
in einem Film einzubringen, in dem das einkapselnde Material als
Matrix wirkt, um Tröpfchen
von Flüssigkristall-Material
und Farbstoff zu enthalten, und ein Grenzschichtmaterial trennt
das Flüssigkristall-Material
und das einkapselnde Material (siehe das nachstehende Beispiel III).
Ein solcher Film wird in der vorstehend genannten Anmeldung PCT/US
95/03446 beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch verwendet
werden, um einen Farbstoff in Volumenanteile von Flüssigkristall-Material in einem
Film einzubringen, der durch ein Emulsionsverfahren hergestellt
wurde, aber kein Grenzschichtmaterial enthält. D.h. das Verfahren kann
verwendet werden, um einen Farbstoff in Flüssigkristall-Volumenanteile in
einem Film einzubringen, wie dem, wie er in der vorstehend genannten
US 5405551 (1995) beschrieben
ist, und der eine Matrix und einkapselnde Materialien, aber kein
Grenzschichtmaterial enthält.
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Die vorliegenden Erfindung kann auch
verwendet werden, um einen Farbstoff in Volumenanteile eines Flüssigkristall-Materials einzubringen,
das nur durch ein einkapselndes Material umgeben ist. Ein solcher
Film wird in Fergason '047
beschrieben und in den 1a und 1b dargestellt.
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Zusätzlich kann ein Farbstoff in
die Flüssigkristall-Volumenanteile in
einem Film eingeführt
werden, worin ein Material sowohl als Grenzschicht- als auch als
Matrixmaterial fungiert, und ein Einkapselungsmaterial als solches
nicht verwendet wird. Ein solcher Film kann durch ein Phasentrennverfahren
hergestellt werden (siehe das nachstehende Beispiel IV). Ein durch
ein Phasentrennverfahren hergestellter Film kann als nur ein Matrixmaterial
umfassender Film betrachtet werden. Ein Phasentrennverfahren wird
in West et al.,
US 4685771 (1987)
beschrieben, dessen Beschreibung hiermit durch Bezugnahme darauf
Bestandteil dieser Beschreibung ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch verwendet
werden, um einen pleochroitischen Farbstoff in ein Flüssigkristall-Material in einem
umhüllenden
Medium einzubringen. Das umhüllende
Medium kann ein einkapselndes Material, ein Matrixmaterial, eine
Kombination aus einkapselndem Material und Matrixmaterialien, eine
Kombination aus Grenzschicht- und einkapselnden Materialien, oder
eine Kombination aus Grenzschicht-, einkapselnden und Matrixmaterialien
sein, wie sie vorstehend alle beschrieben wurden. Das umhüllende Medium
führt,
egal welche Form es annimmt, zu einer verzerrten Anordnung des Flüssigkristall-Materials und
des Farbstoffs in Abwesenheit einer bestimmten Maßnahme,
z. B. eines elektrischen Felds. Wenn ein elektrisches Feld über das
Flüssigkristall-Material
und den Farbstoff im umhüllenden
Medium angelegt wird, wird eine geordnete Ausrichtung erzeugt. Licht
kann dann durch den Flüssigkristall-Verbundkörper hindurchtreten.
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Geeignete einkapselnde Materialien
umfassen Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenglykol,
Polyacrylsäure
und seine Copolymere, Polyhydroxyacrylat, Cellulosederivate, Epoxyharze,
Silicone, Acrylate, Polyester, Styrol/Acrylsäure/Acrylat-Terpolymere, und
Mischungen davon. Eine Kombination aus einem wässerigen Trägermedium und einem einkapselnden
Material, das im wässerigen
Trägermedium
löslich oder
kolloidal dispergierbar ist, ist besonders bevorzugt. Obwohl oberflächenaktive
Mittel verwendet werden können,
ist es im allgemeinen bevorzugt, daß das einkapselnde Material
zur Ausbildung von Kapseln, die das Flüssigkristall-Material enthalten,
ohne deren Zugabe fähig
ist. In solchen . Fällen
sollte das einkapselnde Material selbst gute oberflächenaktive
Eigenschaften besitzen (d. h. ein guter Emulgator sein). Eine Klasse
von Polymeren, die solche Eigenschaften aufweist, sind amphiphile
Polymere, die sowohl hydrophile als auch lipophile Abschnitte enthalten.
Beispiele dieser Klasse umfassen partiell hydrolysierte Polyvinylacetate
(z. B. AirvolTM 205 von Air Products), Ethylen/Acryl-Copolymere
(z. B. AdcoteTM von Dow Chemical), und Styrol/Acrylsäure/Acrylat-Terpolymere
(z. B. JoncrylTM von S. C. Johnson).
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Wie vorstehend angegeben kann man
die Emulsion zunächst
nicht in Gegenwart des Grenzschichtmaterials, sondern eines Vorläufers davon,
bilden, der gegebenenfalls unter Ausbildung des Grenzschichtmaterials
polymerisiert werden kann. Eine Phasentrennung zwischen dem Flüssigkristall-Material
und dem Grenzschichtmaterial-Vorläufer kann durch Entfernen des
Lösungsmittels
oder durch eine Temperaturänderung,
wie vorstehend beschrieben, bewirkt werden. Danach wird der Grenzschichtmaterial-Vorläufer durch
Polymerisation in das Grenzschichtmaterial überführt. Die Polymerisation des
Grenzschichtmaterial-Vorläufers kann
durch Erhitzen durchgeführt
werden (wobei die Phasentrennung durch Lösungsmittelentfernung bewirkt wird),
oder vorzugsweise photochemisch, z. B. durch Bestrahlen mit UV-Licht.
Da die Löslichkeitseigenschaften
des Grenzschichtmaterials von denen des Grenzschichtmaterial-Vorläufers verschieden
sein werden, ist es, wenn Temperaturänderungsverfahren verwendet
werden, nicht erforderlich, die Emulgierung bei einer Temperatur
oberhalb der normalen Betriebstemperatur des fertigen Verbundstoffes
durchzuführen.
Der hier verwendete Ausdruck "Polymerisieren" und "Polymerisation" kann die Reaktion
des Grenzschichtmaterials (oder seines Vorläufers) mit dem einkapselnden
Material zur Fixierung des Grenzschichtmaterials zwischen dem Flüssigkristall-Material
und dem einkapselnden Material umfassen.
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Geeignete Grenzschichtmaterial-Vorläufer umfassen
mono- oder difunktionelle Acrylate, mono- oder difunktionelle Metacrylate,
Epoxyharze (z. B. solche, die mit Diolen, Aminen oder Alkoholen
gehärtet
sind) Isocyanate (z. B. solche, die mit Alkoholen oder Aminen gehärtet sind),
und Silane. Vorläufer
mit verzweigten Alkyleinheiten, wie z. B. 2-Ethylhexylacrylat, sind bevorzugt.
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Geeignete Grenzschichtmaterialien
sind die von den vorstehend aufgeführten Vorläufern abgeleiteten entsprechenden
Polymeren und Oligomeren, nämlich
Acrylate, Metacrylate, Epoxyharze, Polyurethane, Polyharnstoffe,
Siloxane, Vinylpolymere und Mischungen davon.
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Geeignete Matrixmaterialien umfassen
Polyurethan, Polyvinylalkohol, Epoxyharze, Polyvinylpyrrolidon,
Polyethylenglykol, Polyacrylsäure
und seine Copolymeren, Polyhydroxyacrylat, Cellulosederivate, Silicone,
Acrylate, Polyester, Styrol/Acrylsäure/Acrylat-Terpolymere, und
Mischungen davon. Zur Ausbildung der Matrix können verschiedene Kombinationen
dieser Materialien verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Matrix z. B. eine 50 : 50-Mischung aus Polyvinylalkohol
und Polyurethan umfassen.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren können verschiedene
dichroitische oder pleochroitische Farbstoffe verwendet werden.
Beispielhafte Farbstoffe sind schwarze dichroitische Mischungen,
wie z. B. MGG1-Farbmischung, wie nachstehend beschrieben. Es können Azo-,
Anthrachinon- und Perylen-Farbstoffe
verwendet werden.
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Eine bevorzugte Kombination des Grenzschichtmaterials,
einkapselnden Materials und Matrixmaterials ist Poly(2-ethylhexylacrylat),
Polyvinylalkohol bzw. eine 50 : 50-Mischung aus Polyvinylalkohol
und Polyurethan. Eine Mischung mit einem schwarzen pleochroitischen
Farbstoff ist bevorzugt. In den meisten Anwendungen ist ein "an-ab"-Wechsel, der einen
schwarzen abgeschalteten Zustand erfordert, erwünscht. Eine schwarze Farbstoffmischung
kann erhalten werden, indem man mindestens drei Farbstoffe, wie
in den Beispielen beschrieben, mischt. Es wurde gefunden, daß solche
Verbundstoffe besonders niedrige Betriebsspannungen, geringe Durchlässigkeit
im abgeschalteten Zustand, einen breiten Bereich an Betriebstemperaturen und
gute Spannungs-Halteeigenschaften
besitzen.
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Es kann von Vorteilhaft sein, die
Molekülketten
zu vernetzen, physikalisch zu verwirren, oder auf andere Weise sicherzustellen,
daß das
einkapselnde Material an seiner Stelle gehalten wird, damit eine
Verschiebung des Matrixmaterials minimiert wird.
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Die vorstehende Beschreibung wurde
im Zusammenhang mit nematischen flüssigen Kristallen mit positiver
dielektrischer Anisotropie durchgeführt, aber es können auch
andere Arten von Flüssigkristallen
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
verkapselt werden. Man kann z. B. die Verfahren dieser Erfindung
auf Flüssigkristall-Verbundstoffe
anwenden, in denen das Flüssigkristall-Material
chiral-nematisch (auch als cholesterisch bekannt) ist, wie z. B.
in Crooker et al.,
US 5200845 (1993)
und Jones, WO 95/11475 (1995), beschrieben. Auch Verbundstoffe,
in denen das Flüssigkristall-Material
smektisch ist, wie in Pearlman et al.,
US 5216530 (1993) beschrieben, sind
möglich.
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Die erfindungsgemäßen Maßnahmen werden durch Bezugnahme
auf die nachstehenden Beispiele noch besser verständlich,
die aber nur zur Veranschaulichung angegeben werden, und keinesfalls
beschränkend
sind. Alle relativen Mengenangaben beziehen sich, wenn nicht anders
angegeben, auf das Gewicht.
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Die elektrooptischen Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Elemente
werden in den Tabellen der Beispiele angegeben. Zur Durchführung dieser
Messungen wurden die folgenden allgemeinen Verfahren verwendet.
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Die optischen Messungen wurden mit
einer f/0-Sammeloptik und einer kollimierten 550 ± 40 nm-Lichtquelle
erhalten. Für
jeden Test ist Ton die maximale Durchlässigkeit
in Gegenwart einer Spannung, Toff der Prozentsatz
an Durchlässigkeit
in Abwesenheit einer angelegten Spannung, und E90 das
Feld (in Volt pro μm (V/μm)), das
erforderlich ist, um ein Element auf 90% der Differenz zwischen
Ton und Toff zu
schalten. Um Ton und E90 zu
messen, wurden Proben einer abgestuften Spannung nach oben und unten
unterworfen (25 Stufen nach oben/25 Stufen nach unten, 0,7 sec/Stufe)
bis zu einem relativ hohen Feld (typischerweise 8 bis 10 V/μm). Der Wert
T90 ergibt sich aus der Gleichung: T90 = 0,9 (Ton – Toff) + Toff. Das
zur Erreichung von T90 an der aufsteigenden
Kurve benötigte
Feld ist E90 (die aufsteigende Kurve ist
die % T/V-Kurve, erhalten mit ansteigender Spannung). E90 ist
im wesentlichen unabhängig
von der Probendicke. Die entsprechende Betriebsspannung V90 ist dickenabhängig und besitzt Volteinheiten.
V90 wird erhalten, indem man E90 mit
der Dicke (t) in um der Flüssigkristall-Struktur
multipliziert (V90 = t.E90)
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Die Schaltgeschwindigkeit eines Elements
ist ein Maß für die Zeit,
in der ein Film aus eingekapseltem Flüssigkristall-Material mit Anlegen
oder Entfernung einer Spannung an- oder abgeschaltet wird. Ein Weg,
um die Schaltgeschwindigkeit zu messen, ist es, die optische Reaktion
des Films zu verfolgen, während
eine Spannung angelegt und dann entfernt wird. Schaltgeschwindigkeiten
werden erhalten, indem man eine Probe eine Sekunde einer 33,3 Hz
Rechteckwelle bei E90 unterwirft. Die Zeit,
die benötigt
wird, um ein Element von 10% auf 90% seiner endgültigen Reaktion zu bringen,
wenn die Spannung angelegt wird, wird als "Erhöhungszeit" ("rise time") bezeichnet, während die
Zeit, die das Element braucht, um von 90% auf 10% seiner Reaktion nach
Entfernung der Spannung zu fallen, als "Fallzeit" ("fall
time") bezeichnet
wird. Die gemessenen Schaltgeschwindigkeiten hängen von der angelegten Spannung
ab. Für
Displays, die bewegte Bilder zeigen, ist es wünschenswert, daß die Rise-
und Fall-Zeiten weniger als ca. 50 msec betragen. Wenn die Schaltgeschwindigkeiten
viel langsamer sind, erhält
man ein verzerrtes bewegtes Bild. Für Rahmen-Folge ("frame-sequential")-Displays sind raschere
Rise- und Fall-Zeiten, z. B. weniger als 15 msec, wünschenswert,
um eine gute Farbreinheit zu erhalten.
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Das Spannungshalteverhältnis (VHR)
ist definiert als der Prozentsatz der ursprünglichen angelegten Spannung,
die am Ende einer 15 msec Haltezeit verbleibt. VHR wurde gemessen,
indem man eine Reihe von Spannungsimpulsen alternierender Polarität an die
Elemente anlegte. Die Impulse besaßen eine Dauer von 30 bis 300
msec und wurden alle 15 msec angelegt.
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Während
der 15 ursec-Haltezeit wurde das Element in einem offenen Stromkreis
gehalten und der Abfall der angelegten Spannung am Element verfolgt.
Die VHR-Messung wurde bei einem "stationärem Zustand" durchgeführt, der
für die
meisten getesteten Elemente nach 20 Impulsen erhalten wurde. Größere Wert
von VHR sind wünschenswerter.
Die VHR-Messung wurde normalerweise bei oder oberhalb von E90 durchgeführt. Die erfindungsgemäßen Displays
weisen vorzugsweise ein VHR auf, das mindestens 50%, insbesondere
mindestens 80%, und in erster Linie mindestens 90% beträgt.
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Ein Element kann bei seiner optischen
Reaktion eine Hysterese zeigen – die
optische Reaktion eines Elements bei einer bestimmten Spannung hängt davon
ab, ob das Element diese Spannung aus einer früher höheren oder niederen Spannung
erreicht. Viele Displays sind so ausgestaltet, daß ein bestimmtes
elektrisches Signal (Spannung) einer gewünschten optischen Reaktion
entspricht. Die Hysterese verringert die Fähigkeit des Elements, diese
gewünschte
optische Reaktion genau zu erreichen. Dies würde die Wirkung besitzen, daß in einem
hochauflösenden
Display die Anzahl der Graustufen verringert wird. Ein Weg zur Messung der
Hysterese ist der, die am Element angelegte Spannung zu erhöhen und
dann zu senken, um die Kurven der optischen Reaktion zu vergleichen.
Je größer die
Differenz zwischen den Auf- und Ab-Kurven ist, umso größer ist
die Hysterese. Der Hysterese-Wert für ein Element hängt stark
von der in Test verwendeten Zeit und den Spannungen ab. Bei den
meisten Anwendungen ist es erwünscht,
daß die
Hysterese so gering wie möglich
ist: weniger als 20% Differenz, wobei weniger als 6% bevorzugt sind.
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Beispiel 1
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In ein Gefäß wurden 8,4922 g Flüssigkristall
TL216 (EM Industries) und 1,5519 g Acrylatmischung PN393 (EM Industries)
eingewogen. Die Mischung wurde gerührt, bis sie klar war, und
dann 9,8508 g davon in ein Becherglas gegeben. Zu diesem Becherglas
wurden 10,9622 g einer 10% (Gew/Gew) wässerigen Lösung von PVA (AirvolTM 205) und 6,5545 g Wasser gegeben. Diese
Lösung
wurde gemischt, wobei eine Emulsion mit einem mittleren Volumendurchmesser
von 1,80 um, bestimmt mit dem Coulter-Zähler, erhalten wurde. Die Emulsion
wurde über
Nacht entgast, und dann vor dem Härten während 5 Minuten mit einer Ultraviolett (UV)-Lichtquelle
bei 12 mW/cm2 30 Minuten lang bei ca. 0°C gekühlt. Die
gehärtete
Emulsion wurde dann in ein Rohr gegossen und in einem mehrstufigen
Verfahren zentrifugiert. Der Überstand
wurde abdekantiert und hinterließ am Boden des Rohrs ein Pellet
der zentrifugierten Emulsion. Durch Trocknen eines Teiles des Pellets über Nacht
bei 60°C
wurde festgestellt, daß das
Pellet einen Wassergehalt von 17,56 g besaß. In eine Flasche wurden 0,800
g Pellet und 1,0387 g einer 50/50%-igen Lösung von PVA (AirvolTM 205) und NeorezTM 967
Polyurethan (von ICI Resins) gegeben. Die Mischung wurde leicht
mit einem Spatel gerührt
und durch eine 3 μm-Membran
filtriert.
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Die Emulsion wurde dann auf ITO-Glassubstrat
aufgetragen und trocknen gelassen. Die Beschichtung wurde dann in
direkten Kontakt mit einer Lösung
von TL216 Flüssigkristall
(EM Industries), die 3% MGG1-Farbstoff (bestehend aus 27% SI486,
27% M618 (beide von Mitsui Toatsu Chemicals) und 46% GX874 (von
Nippon Kankoh Shikiso Kenkyusho)) enthielt, gebracht. Das Flüssigkristall-Material
und der Farbstoff wurden durch 1 mil-Spacer gehalten. Der Kontakt
wurde während
ca. 4 Stunden bei einer Temperatur von 50°C aufrechterhalten. Die Beschichtung
und das gefärbte
Flüssigkristall-Material
wurden dann getrennt, und überschüssiger Farbstoff
und Flüssigkristall-Material
durch einen Stickstoffstrom entfernt. Ein zweites ITO-Glassubstrat
wurde auf die nun gefärbte
Beschichtung auflaminiert.
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Das resultierende Element wurde auf
seine elektrooptischen Eigenschaften als Funktion der Temperatur
untersucht (Tabelle 1). Es zeigte ein bemerkenswertes flaches elektrooptisches
Verhalten von 5 bis 55°C, mit
einem Raumtemperatur-E90 von 0,80 V/μm.
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Beispiel II
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In ein Gefäß wurden 12,00 g Flüssigkristall
TL205 (EM Industries), 2,3529 g Acrylatmischung PN393 und 0,0471
g 1,1,1-Trimethylolpropantrimethacrylat ("TMPTMA" von Polysciences) eingewogen. Zu diesem Becher
wurden 16,00 g 10% (Gew/Gew) einer wässerigen Lösung von PVA (AirvolTM 205) und 9,60 g Wasser zugegeben. Diese
Lösung
wurde zur Ausbildung einer Emulsion mit einem mittleren Volumendurchmesser
von 2,0 um (Coulter-Zähler)
vermischt. Die Emulsion wurde über
Nacht entgast, und dann bei ca. 0°C
30 Minuten lang abgekühlt,
bevor sie mit einer UV-Lichtquelle bei 12 mW/cm2 während 5
Minuten gehärtet
wurde. Die gehärtete Emulsion
wurde dann in ein Rohr gegossen und zentrifugiert (13500 UpM während 70
Minuten). Der Überstand
wurde abdekantiert und hinterließ am Boden des Rohrs ein Pellet
der Emulsion. Durch Trocknen eines Teils davon über Nacht wurde der Wassergehalt
des Pellets mit 20% bestimmt. In ein Gefäß wurden 0,7776 g des Pellets
und 0,9262 g einer 6,34% (Gew/Gew)-wässerigen Lösung von JoncrylTM 77-Copolymer gegeben.
Die Mischung wurde leicht mit einem Spatel gerührt und durch eine 5 μm-Membran
filtriert. In ein anderes Gefäß wurden
0,8624 g Pellet und 1,0264 g einer 6,32% (Gew/Gew)-Lösung von JoncrylTM 74-Copolymer
gegeben. Die Mischung wurde leicht mit einem Spatel gerührt und
durch eine 5 μm-Membran
filtriert.
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Beide Emulsionen wurden dann auf
ITO-Glassubstrat aufgetragen und trocknen gelassen. Die Beschichtungen
wurden dann in direkten Kontakt mit einer Lösung von TL205 Flüssigkristall,
die 3% MGG1-Farbstoff enthielt, gebracht. Das Flüssigkristall-Material und der
Farbstoff wurden durch 1 mil Spacer gehalten. Der Kontakt wurde
während
ca. 4 Stunden bei einer Temperatur von ca. 50°C aufrechterhalten. Die Beschichtung und
das gefärbte
Flüssigkristall-Material
wurden dann voneinander getrennt und überschüssiger Farbstoff und Flüssigkristall-Material
mittels eines Stickstoffstroms entfernt. Ein zweites ITO-Glassubstrat
wurde auf die nun angefärbten
Beschichtungen auflaminiert.
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Die elektrooptischen Daten für diese
Elemente sind in Tabelle 2 angegeben. Außerdem sind die Daten für ein Vergleichselement
angegeben, das gemäß diesem
Beispiel in einer 50 : 50-Mischung aus PVA (AirvolTM 205)
und NeorezTM 967-Polyurethan (von ICI-Resins) aufgearbeitet
wurde.
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Beispiel III
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In ein Gefäß wurden 2,1499 g Flüssigkristall
TL205, 0,4210 g Acrylatmischung PN393 und 0,0084 g TMPTMA eingewogen.
Diese Mischung wurde bis zu Klarheit gerührt, dann 2,4 g davon in ein
Becherglas gegeben. Zu diesem Becherglas wurden 3,23 g einer 40%
(Gew/Gew)-Lösung
von NeorezTM 967 Polyurethan in 3,6 g Wasser
gegeben. Diese Lösung
wurde gemischt, und ergab eine Emulsion mit einem mittleren Volumendurchmesser
von 3,0 um (Coulter-Zähler).
Die Emulsion wurde über
Nacht entgast und dann bei ca. 0°C
während
30 Minuten abgekühlt,
bevor sie mit einer UV-Lichtquelle bei 12 mW/cm2 5
Minuten lang gehärtet
wurde. Die Mischung wurde durch eine 5 μm-Membran filtriert.
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Die Emulsion wurde dann auf ein ITO-Glassubstrat
aufgetragen und während
einer Stunde trocknen gelassen. Die Beschichtung wurde dann in direkten
Kontakt mit einer Lösung
aus TL205 Flüssigkristall,
die 3 g MGG1-Farbstoff enthielt, gebracht. Das Flüssigkristall-Material
und der Farbstoff wurde durch 1 mil-Spacer gehalten. Der Kontakt
wurde während
ca. 3 Stunden bei einer Temperatur von ca. 50 °C aufrechterhalten. Die Beschichtung
und das gefärbte
Flüssigkristall-Material
wurde voneinander getrennt und überschüssiger Farbstoff
und Flüssigkristall-Material
durch einen Stickstoffstrom entfernt. Ein zweites ITO-Glassubstrat
wurde auf die nun angefärbte
Beschichtung auflaminiert. Tabelle 3 stellt die elektrooptischen
Eigenschaften zusammen.
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Beispiel IV
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In ein Gefäß wurden 0,4066 g Flüssigkristall
TL205 und 0,1017 g Acrylatmischung PN393 eingewogen. Epostar 10 μm-Glasspacer wurden
zur homogenen Mischung zugegeben. Auf ein 43 mil ITO-beschichtetes
Glassubstrat wurden einige Tropfen aufgebracht. Ein 7 mil ITO-beschichteten
Mylar Polyethylenterephthalat ("PET") wurde als oberste
Schicht verwendet. Um Flachheit zu erhalten, wurde das Mylar PET
vorübergehend
auf einem Glassubstrat unter Verwendung von Wasser fixiert. Das
oberste Teil wurde in die Flüssigkristall-Acrylatlösung so
eingetaucht, daß das
Mylar PET in Kontakt mit der Lösung
war. Das Element wurde bei 10 mW/cm2 während 5
Minuten bei ca. 15°C
gehärtet.
Die Probe wurde vor der UV-Belichtung bei 15°C 5 Minuten lang equilibriert.
Das Mylar PET wurde entfernt. Die Probe wurde mit der Fläche nach
unten auf 1 mil-Spacern auf eine 50°C heiße Platte gestellt. Eine Lösung von
TL205 Flüssigkristall,
die 3% MGG1-Farbstoff enthielt, wurde mit einer Kapillare in die
Probe aufgebracht. Das Element wurde ca. 3 Stunden bei 50 °C durchtränken gelassen. Überschüssiger Farbstoff/Flüssigkristall
wurde mit Stickstoff abgeblasen. Die Probe wurde zur elektrooptischen
Charakterisierung mit einem geätzten
Substrat laminiert. Dieses Beispiel veranschaulicht die Tränkung eines
Films nach der Phasentrenn (PIPS)-Methode.
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Beispiel V
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Mehrere getränkte Proben wurden auf komplementäre Metalloxid-Halbleiterchips (CMOS)
auflaminiert, an die verschiedene Videosignale appliziert wurden.
Die verwendeten Materialien wurden nach dem gleichen allgemeinen
Rezept erhalten; ein typisches Beispiel ist nachstehend angegeben.
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In ein Gefäß wurden 50,8 g Flüssigkristall
TL205, 10,113 g Acrylatmischung PN393 und 0,2023 g TMPTMA eingewogen.
Die Mischung wurde bis zur Klarheit gerührt, dann 59,5 g davon in ein
Becherglas gegeben. Zu diesem Becherglas wurden 66,11 g 10% (Gew/Gew)-wässerige
Lösung
von PVA (Airvol
TM 205) und 39,665 g Wasser
gegeben. Die Mischung wurde unter Erhalt einer Emulsion mit einem
mittleren Volumendurchmesser von 1,82 um, bestimmt mittels Coulter-Zähler, vermischt.
Die Emulsion wurde über
Nacht entgast, und dann bei ca. 0 °C während 30 Minuten abgekühlt, bevor
sie mit einer UV-Lichtquelle
bei 11 mW/cm
2 während 5 Minuten gehärtet wurde.
Die gehärtete
Emulsion wurde dann in ein Rohr gegossen und in einem Mehrstufenverfahren
zentrifugiert. Der Überstand
wurde abdekantiert und hinterließ am Boden des Rohrs ein Pellet
der zentrifugierten Emulsion. Durch Trocknen eines Teiles davon
wurde der Wassergehalt des Pellets mit 18,45% bestimmt. In ein Gefäß wurden
9,5 g Pellet und 14,7606 g einer 50/50%-igen Lösung von PVA (Airvol
TM 205) und Neorez
TM 967
Polyurethan (von ICI Resins) gegeben. Zu diesem Gefäß wurden
ebenfalls 8,0 g einer 1,0%-igen Lösung eines oligomeren Beschichtungshilfsmittels
der Struktur
gegeben, wobei der Oligomerisierungsgrad × ca. 7,2
betrug. Diese und andere Beschichtungshilfsmittel werden in Lau,
US 5395550 (1995) beschrieben,
deren Beschreibung durch Bezugnahme hierauf Bestandteil dieser Beschreibung
ist. Die Mischung wurde leicht mit einem Spatel gerührt und
durch eine 5 μm-Membran
filtriert.
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Die Emulsion wurde dann. auf ein
ITO-Glassubstrat aufgetragen und trocknen gelassen. Die Beschichtung
wurde in direkten Kontakt mit einer Lösung von TL205 Flüssigkristall,
die 3% MGG1-Farbstoff enthielt, gebracht. Das Flüssigkristall-Material und der
Farbstoff wurden durch 1 mil-Spacer gehalten. Der Kontakt wurde
während
ca. 4 Stunden bei einer Temperatur von ca. 50°C aufrechterhalten. Die Beschichtung
und das gefärbte
Flüssigkristall-Material
wurden dann voneinander getrennt, und überschüssiger Farbstoff und Flüssigkristall=Material
durch einen Stickstoffstrom entfernt. Ein reflektierender CMOS-Wafer
wurde auf die nun gefärbte
Beschichtung auflaminiert. Das resultierende Element wurde dann
mit verschiedenen Mosaikspeicher-Mustern, die an den CMOS-Chip appliziert
wurden, betrieben, und zeigte einen guten Kontrast bei angemessen
niedrigen Spannungen.
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Üblicherweise
ist das Flüssigkristall-Material,
in dem der Farbstoff gelöst
ist, das gleiche wie das Flüssigkristall-Material im ungefärbten Film.
Dies ist jedoch kein notwendiges Merkmal der vorliegenden Erfindung. Nach
dem Verfahren des Beispiels VI wurde z. B. ein schwarzer Farbstoff
in einem Flüssigkristall-Material
in einen Film eingebracht, der Tröpfchen des TL205-Flüssigkristall-Materials
enthielt.
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Beispiel VI
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Wie im Beispiel II beschrieben, wurde
aus einer 50 : 50 PVA (AirvolTM 205) und
NeoRez R967-Mischung als Matrixmaterial ein offenflächiger Film
hergestellt. Der Film wurde in einer Schachtel bei Raumtemperatur
länger
als 2 Wochen gelagert. Der Film wurde umgedreht und mit E37 (Merck
Ltd.) Flüssigkristall,
der 3% MGG1-dichroitische Farbstoffmischung enthielt, bei 60°C während 18
Stunden in Kontakt gebracht. Überschüssiges Flüssigkristallmaterial
wurde mit Stickstoff weggeblasen und ein zweites IT0-beschichtetes
Glassubstrat auf den Film auflaminiert. Es wurden die elektrooptischen
Eigenschaften des Films bestimmt. Die Toff betrug
22%, was eine beträchtliche
Farbstoffabsorption anzeigt. V90 betrug
4,7 Volt. Nach Entfernung der Spannung von der Probe blieb die Probe
teilweise "an" (52% Durchlässigkeit).
Die Probe kehrte auf den ursprünglichen
Togg-Wert von 22% zurück,
nachdem sie auf ca. 50°C
erwärmt
wurde. Dieses Verhalten war wiederholbar. VHR des Films war 79%
bei V90 (4,7 V) und 96% bei 30 V.
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Es gibt noch eine andere Möglichkeit,
um den Farbstoff von Flüssigkristall-Tröpfchen in
andere diffundieren zu lassen. Diese Möglichkeit wird im Beispiel
VII beschrieben.
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Beispiel VII
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Dieses Beispiel verwendet eine Acrylat-enthaltende
ungefärbte
Standardemulsion, die mit einer gefärbten wässerigen Emulsion großer Teilchen
gemischt war.
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In ein Gefäß wurden 9,231 g Flüssigkristall
TL205, 1,81 g Acrylatmischung PN393 und 0,0362 g TMPTMA gegeben.
Diese Mischung wurde bis zur Klarheit gerührt, und dann 10,2763 g davon
in ein Becherglas gegeben. Zu diesem Becherglas wurden 11,686 g
einer 9,77% (Gew/Gew)-wässerigen
Lösung
von PVA (AirvolTM 205) und 6,58 g Wasser
gegeben. Diese Lösung
wurde gemischt und ergab eine Emulsion mit einem mittleren Volumendurchmesser
von 1,85 um, gemessen mit dem Coulter-Zähler.
Die Emulsion wurde über Nacht
entgast, und dann bei ca. 0°C
30 Minuten lang abgekühlt,
bevor sie mit einer UV-Lichtquelle
mit 4 mW/cm2 30 Minuten lang gehärtet wurde.
Die gehärtete
Emulsion wurde dann in ein Rohr gegossen und zentrifugiert. Der Überstand
wurde abdekantiert und hinterließ am Boden des Rohres ein Pellet
der Emulsion. Ein Teil davon wurde über Nacht getrocknet und ein
Wassergehalt des Pellets von 21,7% bestimmt. In ein Gefäß wurden
1,3207 g Pellet und 1,5218 g einer 6,3% (Gew/Gew)-Lösung von
NeorezTM 967 Polyurethan gegeben. Die Mischung
wurde leicht mit einem Spatel gerührt und absitzen gelassen.
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Für
die gefärbte
Emulsion wurden 2,0149 g einer 7%-igen Lösung von MGG1-Farbstoff in
TL205 Flüssigkristall
in ein Becherglas eingewogen. Zu diesem Becherglas wurden 4,0549
g einer 10% (Gew/Gew)-wässerigen
Lösung
von PVA (AirvolTM 205) gegeben. Diese Lösung wurde
gemischt und ergab eine Emulsion mit einem mittleren Volumendurchmesser
von 2,8 μm,
bestimmt mit dem Coulter-Zähler.
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In einem neuen Becherglas wurden
2,6335 g einer Acrylatenthaltenden ungefärbten Emulsion mit 0,6964 g
der gefärbten
Emulsion kombiniert; die Mischung wurde leicht mit einem Spatel
gerührt
und durch eine 8 μm-Membran
filtriert. Die Emulsion wurde dann auf ein IT0-beschichtetes Mylar
PET-Substrat aufgetragen
und eine Stunde lang trocknen gelassen. Ein weiteres ITO-beschichtes
Mylar PET wurde dann auf die Oberseite der Beschichtung auflaminiert.
Die elektrooptischen Daten wurden nach der Ausbildung des Elements
und nach einer Alterung während
ca. 691 Stunden bei 60°C
bestimmt. Im Vergleich zu einem Element, das nur aus der gefärbten Emulsion
bestand (die Kontrollprobe in Tabelle 5) wurde gefunden, daß die Betriebsspannung
durch Mischen mit der Acrylat-enthaltenden Emulsion wesentlich verringert
ist.
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Flüssigkristall-Displays, die
zur Anzeige eines hohen Informationsgehaltes und zur Darstellung
von Bewegung, z. B. als Videos, verwendet werden, enthalten oft "aktive Matrixpanel" als elektronische
Driver zum Abgeben des Spannungssignals an den Flüssigkristall-Verbundstoff.
Für Displays,
die via Active-Matrix-Drive betrieben werden, ist es wünschenswert,
daß sie
Flüssigkristall-Verbundstoffe
aufweisen, die einen guten Kontrast sowie eine hohe Helligkeit bei
niedrigen Antriebs (Drive)-Spannungen besitzen, und die ebenfalls
einen hohen Widerstand aufweisen, um die durch das aktive Matrixpanel
gelieferte Spannung aufrechtzuerhalten. Mit der vorliegenden Erfindung
werden Wege bereitgestellt, um Flüssigkristall-Verbundstoffe
mit gutem Kontrast, hoher Helligkeit, niedriger Spannung und hohem
Widerstand zur Verwendung mit aktiven Matrixdriverpanels zu erhalten.
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Eines der Substrate 15a oder 15b kann
ein Substrat sein, das verschiedene elektrische Signale an verschiedene
Teile (Bildelemente oder Pels) des Displays abgibt. Dieses Substrat,
das manchmal als Treiber (Driver) bezeichnet wird, bietet die Möglichkeit,
durch Anteile des Flüssigkristall-Verbundstoffes des
Displays mit verschiedenen Durchlässigkeitsgraden Muster anzuzeigen.
Der Driver kann eine gemusterte Elektrode sein, oder er kann ein "active matrix panel" sein. Ein active
matrix panel weist ein aktives elektronisches Element, z. B. einen
Transistor, bei jedem Bildelement auf. Das active matrix panel kann
entweder durchlässig
sein, z. B. eine Anordnung eines dünnen Filmtransistors (TFT)
auf Glas, oder nichtdurchlässig,
z. B. ein CMOS-Wafer.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird
unter anderem die Möglichkeit
zur Einführung
eines Farbstoffs in Tröpfchen
eines Flüssigkristall-Materials
bereitgestellt, nachdem ein Grenzschichtmaterial gehärtet wurde.
Damit stört
der Farbstoff das Härten
oder die Polymerisation des Grenzschichtmaterials nicht. Ein Flüssigkristall-Material, das
den Farbstoff enthält,
wird als Träger
zur Einführung
des Farbstoffs in die Tröpfchen
oder Kapseln aus dem Flüssigkristall-Material
verwendet. Der resultierende Verbundstoff ergibt ein Element mit
guten Kontrastverhältnissen
und niedrigen Betriebsspannungen.