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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Winterraps-(WOSR-)pflanzen, genauer gesagt, ein
Paar Winterrapspflanzen, das sich besonders zur Erzeugung von Hybridsamen
eignet. Genauer gesagt, ist, die eine Pflanze dadurch gekennzeichnet,
daß sie
aufgrund des Vorliegens eines Pollensterilitätsgens in ihrem Genom pollensteril
ist, während
die andere Pflanze dadurch gekennzeichnet ist, daß sie ein
Fertilitätsrestorer-Gen
trägt,
das die Aktivität
des Pollensterilitätsgens
hemmen kann. Das Paar erfindungsgemäßer WOSR-Pflanzen vereinigt
die Fähigkeit
zur Bildung von Hybridsamen mit optimaler agronomischer Gesamtleistung,
genetischer Stabilität
und Anpassungsfähigkeit
an unterschiedliche genetische Hintergründe.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
phänotypische
Expression eines Transgens in einer Pflanze wird sowohl von der
Struktur des Gens selbst als auch durch seine Stellung im Pflanzengenom
bestimmt. Das Vorliegen des Transgens an verschiedenen Stellen im
Genom beeinflußt
gleichzeitig den Gesamtphänotyp
der Pflanze in unterschiedlicher Weise. Eine agronomisch oder industriell
erfolgreiche Einführung
eines kommerziell interessanten Merkmals in eine Pflanze durch genetische
Manipulation kann in Abhängigkeit
von verschiedenen Faktoren ein langwieriges Verfahren sein. Die
eigentliche Transformation und Regeneration genetisch transformierter
Pflanzen sind nur die ersten in einer Reihe von Selektionsschritten,
zu denen ausgiebige genetische Charakterisierung, Züchtung und
Evaluation in Feldstudien gehören.
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Raps
(OSR) (Brassica napus, AACC, 2n = 38) ist eine natürliche Hybride,
die sich aus der Inter-Spezies-Hybridisierung
von Kohl (Brassica oleracea, CC, 2n = 18) und Rübe (Brassica campestris, AA,
2n = 20) ergibt. Winterraps wird während der letzten 10 Tage des August
und der ersten zehn Tage des September ausgesät und im folgenden Juli geerntet,
wobei er eine gemäßigte Periode
für die
Vernalisierung benötigt.
Die schnellerwüchsigen
Sommerrapse werden im späten
März und
frühen
April ausgesät
und Mitte August bis September geerntet. Die Haupttypen des zurzeit
angezogenen OSR sind Niedrig- und Hoch-Erucasäure-Varietäten. Doppelt-niedrige-(00-)Varietäten enthalten
niedrige Spiegel (üblicherweise
weniger als 1%) an Erucasäuren
(die für
Menschen schwerverdaulich sind) und niedrige Spiegel von Glucosinolaten
(durch die das Mehlnebenprodukt für Tiere unverdaulich wird).
Gegenwärtige
Verwendungen von "00"-Varietäten sind
u.a. Öl für den menschlichen
Verzehr und proteinreiches Mehl für Tierfutter. Industrielle
Verwendungen sind u.a. Beschickungen für pharmazeutische und hydraulische Öle. Hoch-Erucasäure-Raps-(HEAR-)Varietäten werden speziell
aufgrund ihres Erucasäuregehalts – gewöhnlich 50–60% des Öls – angebaut.
Die hauptsächliche
Endverwendung von HEAR ist zur Produktion von Erucamid, einem bei
der Polyethan-Herstellung verwendeten "Gleitmittel". Ein kleiner Teil wird zur Herstellung
von Behenylalkohol verwendet, der zu wachsartigem rohem Mineralöl gegeben
wird, um dessen Fluß zu
verbessern.
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Winterrapspflanzen
sind Zwitter und üblicherweise
zu 60–70%
selbstbestäubend.
Die Produktion von Hybriden und die Einführung genetischer Variation
als Basis zur Selektion hing herkömmlicherweise von der Adaptation
natürlich
auftretender Phänomene
ab, wie Selbstinkompatibilität
und cytoplasmatische Pollensterilität. Künstliche Bestäubungskontrollverfahren,
wie manuelle Kastration oder die Verwendung von Gametoziden, werden
bei der OSR-Züchtung
aufgrund ihrer beschränkten
Durchführbarkeit
bzw. hohen Kosten nicht weitverbreitet eingesetzt.
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Man
hat transgene Verfahren zur Produktion pollen- oder weiblich-steriler Pflanzen entwickelt,
die interessante Alternativen zu den herkömmlichen Techniken bieten.
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EP 0,344,029 beschreibt
ein System zur Gewinnung von Kern-Pollensterilität, wobei Pflanzen mit einem
Pollensterilitätsgen
transformiert werden, das zum Beispiel eine DNA enthält, die
eine Barnase unter Kontrolle eines Tapetum-spezifischen Promotors,
PTA29, enthält,
die nach der Einführung
in eine Pflanze eine selektive Zerstörung von Tapetumzellen gewährleistet.
Die Transformation von Tabak- und Rapspflanzen mit einem solchen
chimären
Gen ergab Pflanzen, in denen die Pollenbildung vollkommen verhindert
war (Mariani et al. 1990, Nature 347: 737–741).
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Zur
Wiederherstellung der Fertilität
einer pollensterilen Pflanze wurde ein System entwickelt, wobei
die pollensterile Pflanze mit einer transgenen Pflanze gekreuzt
wird, die ein Fertilitätsrestorer-Gen
trägt,
das, wenn es exprimiert wird, die Aktivität des Pollensterilitätsgens hemmen
oder verhindern kann (
US 5,689,041 ;
US 5,792,929 ). Ein solches
Fertilitätsrestorer-Gen
wird unter die Kontrolle eines Promotors gestellt, der die Expression
in mindestens den Zellen steuert, in denen das Pollensterilitätsgen exprimiert
wird. Mariani et al. (1992, Nature 357: 384–387) zeigten, daß die durch
das pTA29:Barnase-Gen codierte Sterilität durch das chimäre pTA29:Barstar-Gen
in Raps wiederhergestellt werden kann.
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Die
cytochemische und histochemische Analyse der Antherenentwicklung
von Brassica-napus-Pflanzen, die das chimäre pTA29:Barnase-Gen allein
oder mit pTA29:Barstar umfassen, wurde von De Block und De Brouwer
(1993, Planta 189: 218–225)
beschrieben.
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Eine
erfolgreiche Transformation von Brassica-Spezies wurde durch eine Reihe von Verfahren
erhalten, einschließlich
Agrobacterium-Infektion (wie zum Beispiel in
EP 0,116,718 und
EP 0,270,882 beschrieben), Mikroprojektilbeschuß (wie zum
Beispiel von Chen et al., 1994, Theor. Appl. Genet. 88: 187–192 beschrieben) und
direkter DNA-Aufnahme (wie zum Beispiel von De Block et al. 1989,
Plant Physiol. 914: 694–701;
Poulsen 1996, Plant Breeding 115: 209–225 beschrieben).
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Die
vorstehenden Dokumente lehren jedoch nicht die vorliegende Erfindung
noch legen sie sie nahe.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Paar WOSR-Pflanzen, die sich besonders zur Erzeugung
von Hybridsamen eignen. Genauer gesagt, betrifft die vorliegende
Erfindung eine erste transgene WOSR-Pflanze oder deren Samen, Zellen
oder Gewebe, die integriert in ihr Genom eine Expressionskassette
enthält,
die ein Pollensterilitätsgen
enthält,
und eine zweite transgene WOSR-Pflanze oder deren Samen, Zellen
oder Gewebe, die integriert in ihr Genom eine Expressionskassette
enthält,
die ein Fertilitätsrestorer-Gen
enthält,
sowie den Hybridsamen, der durch die Kreuzung der ersten und der
zweiten Pflanze erhalten wird, der das Pollensterilitätsgen und/oder
das Fertilitätsrestorer-Gen in sein Genom
integriert enthält.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung enthält/enthalten
die erste WOSR-Pflanze oder deren Samen, Zellen oder Gewebe die
Expressionskassette von pTHW107. Bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält/enthalten
die erste WOSR-Pflanze oder deren Samen, Zellen oder Gewebe das
Event MS-BN1.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung enthält/enthalten
die zweite WOSR-Pflanze oder deren Samen, Zellen oder Gewebe die
Expressionskassette von pTHW1118. Bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält/enthalten
die WOSR-Pflanze oder deren Samen, Zellen oder Gewebe das Event
RF-BN1. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die erste
WOSR-Pflanze das Event MS-BN1 und die zweite WOSR-Pflanze das Event
RF-BN1, und der daraus erhaltene Hybridsamen enthält sogar
MS-BN1 und RF-BN1 oder nur RF-BN1.
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Die
Erfindung betrifft transgenen WOSR-Samen oder eine Pflanze, die
aus diesem Samen gezogen werden kann, deren genomische DNA durch
eines oder beide der folgenden Merkmale gekennzeichnet ist:
- a) die genomische DNA kann mindestens zwei,
vorzugsweise mindestens drei, stärker
bevorzugt mindestens vier, am stärksten
bevorzugt fünf
der Sätze
von Restriktionsfragmenten ergeben, die aus der folgenden Gruppe
ausgewählt
sind:
- i) einen Satz von zwei EcoRI-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2266 bp, und eines mit einer
Länge von
mehr als 14 kbp;
- ii) einen Satz von zwei EcoRV-Fragmenten, wobei eines eine Länge zwischen
1159 und 1700 bp, vorzugsweise von etwa 1,4 kbp, und das andere
eine Länge
von mehr als 14 kbp hat;
- iii) einen Satz von zwei HpaI-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
1986 und 2140 bp, vorzugsweise mit einer Länge von etwa 1990 bp, und eines
mit einer Länge
zwischen 2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2229 bp;
- iv) einen Satz von drei AflIII-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
514 und 805 bp, vorzugsweise mit einer Länge von etwa 522 bp, und eines
mit einer Länge
zwischen 2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2250 bp, und eines
mit einer Länge
zwischen 2450 und 2838 bp, vorzugsweise etwa 2477 bp;
- v) einen Satz von zwei NdeI-Fragmenten, beide mit einer Länge zwischen
5077 und 14057 bp, vorzugsweise eines mit etwa 6500 bp und eines
mit einer Länge
von etwa 10 kbp;
wobei jedes der Restriktionsfragmente unter
Standard-Stringenzbedingungen mit dem 3942-bp-Fragment hybridisieren
kann, das die PTA29-Barnase-Sequenz enthält, das durch HindIII-Spaltung
des hier beschriebenen Plasmids pTHW107 erhältlich ist;
und/oder
- b) die genomische DNA kann mindestens zwei, vorzugsweise mindestens
drei, stärker
bevorzugt vier der Sätze
von Restriktionsfragmenten ergeben, die aus der folgenden Gruppe
ausgewählt
sind:
- i) einen Satz von drei BamHI-Fragmenten, wobei eines eine Länge zwischen
805 und 1099 bp, vorzugsweise etwa 814 bp, hat, eines eine Länge zwischen
1700 und 1986 bp, vorzugsweise etwa 1849 bp, hat, eines eine Länge zwischen
2450 und 2838 bp, vorzugsweise etwa 2607 bp, hat und eines eine
Länge zwischen
5077 und 14057 bp, vorzugsweise etwa 6500 bp, hat;
- ii) einen Satz von vier EcoRI-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
805 und 1159 bp, vorzugsweise etwa 1094 bp, eines mit einer Länge zwischen
1986 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2149 bp, und zwei mit einer
Länge zwischen
5077 und 14057 bp, vorzugsweise eines mit etwa 7000 bp und eines
mit einer Länge
von etwa 10 kbp;
- iii) einen Satz von zwei EcoRV-Fragmenten, wobei beide eine
Länge zwischen
5077 und 14057 bp haben, vorzugsweise hat eines eine Länge von
etwa 5,4 kbp und das andere eine Länge von etwa 8 kbp;
- iv) einen Satz von drei HindIII-Fragmenten, wobei eines eine
Länge zwischen
1700 und 2140 bp, vorzugsweise etwa 1969 bp, hat und zwei eine Länge zwischen
2450 und 2838 bp haben, wobei vorzugsweise eines eine Länge von
etwa 2565 bp und eines eine Länge
von etwa 2635 bp hat;
wobei jedes der Restriktionsfragmente
unter Standard-Stringenzbedingungen mit dem 2182-bp-Fragment hybridisieren
kann, das die PTA29-Barstar-Sequenz enthält, das durch HpaI-Spaltung
des hier beschriebenen Plasmids pTHW118 erhältlich ist;
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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Samen einer WOSR-Pflanze oder
einer Pflanze, die aus diesem Samen gezogen werden kann, oder deren
Zellen oder Gewebe, deren genomische DNA durch eines oder beide
der folgenden Merkmale gekennzeichnet ist:
- a)
die genomische DNA kann mindestens zwei, vorzugsweise mindestens
drei, zum Beispiel mindestens vier, stärker bevorzugt fünf der Sätze von
Restriktionsfragmenten ergeben, die aus der vorstehend unter a) beschriebenen
Gruppe ausgewählt
sind, die die vorstehend unter a) i), ii), iii), iv) und v) beschriebenen
Sätze von
Restriktionsfragmenten enthält,
wobei die Selektion jede Kombination der vorstehend unter a) beschriebenen
i), ii), iii), iv) und v) beinhalten kann; und/oder
- b) die genomische DNA kann mindestens zwei, vorzugsweise mindestens
drei, am stärksten
bevorzugt vier der Sätze
von Restriktionsfragmenten ergeben, die aus der vorstehend unter
b) beschriebenen Gruppe ausgewählt
sind, die die vorstehend unter b) i), ii), iii) und iv) beschriebenen
Sätze von
Restriktionsfragmenten enthält,
wobei die Selektion jede Kombination der vorstehend unter b) beschriebenen
i), ii), iii) und iv) beinhalten kann.
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Die
Erfindung betrifft ferner WOSR-Samen oder aus einem solchen Samen
gezogene Pflanzen, deren genomische DNA durch eines oder beide der
folgenden Merkmale gekennzeichnet ist:
- c) die
genomische DNA kann verwendet werden, um ein DNA-Fragment mit einer
Größe zwischen
260 und 300 bp, vorzugsweise von etwa 280 bp, mit Hilfe einer Polymerase-Kettenreaktion
mit zwei Primern mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 12 bzw. SEQ
ID Nr. 19 zu amplifizieren
und/oder
- d) die genomische DNA kann verwendet werden, um ein DNA-Fragment
mit einer Größe zwischen
195 und 235 bp, vorzugsweise von etwa 215 bp, mit Hilfe einer Polymerase-Kettenreaktion
mit zwei Primern mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 23 bzw. SEQ
ID Nr. 41 zu amplifizieren.
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Die
Erfindung betrifft ferner WOSR-Samen oder aus diesem Samen gezogene
Pflanzen, deren genomische DNA durch die vorstehend unter a) und
c) beschriebenen Merkmale und/oder die vorstehend unter b) und d)
beschriebenen Merkmale gekennzeichnet ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Samen einer WOSR-Pflanze oder
eine Pflanze, die aus diesem Samen gezogen werden kann, deren genomische
DNA durch eines oder beide der folgenden Merkmale gekennzeichnet
ist:
- a) die genomische DNA kann mindestens
zwei, vorzugsweise mindestens drei, stärker bevorzugt mindestens vier,
am stärksten
bevorzugt fünf
der Sätze
von Restriktionsfragmenten ergeben, die aus der folgenden Gruppe
ausgewählt
sind:
- i) einen Satz von zwei EcoRI-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2266 bp, und eines mit einer
Länge von
mehr als 14 kbp;
- ii) einen Satz von zwei EcoRV-Fragmenten, wobei eines eine Länge zwischen
1159 und 1700 bp, vorzugsweise von etwa 1,4 kbp, und das andere
eine Länge
von mehr als 14 kbp hat;
- iii) einen Satz von zwei HpaI-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
1986 und 2140 bp, vorzugsweise mit einer Länge von etwa 1990 bp, und eines
mit einer Länge
zwischen 2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2229 bp;
- iv) einen Satz von drei AflIII-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
514 und 805 bp, vorzugsweise mit einer Länge von etwa 522 bp, eines
mit einer Länge
zwischen 2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2250 bp, und eines
mit einer Länge
zwischen 2450 und 2838 bp, vorzugsweise etwa 2477 bp;
- v) einen Satz von zwei NdeI-Fragmenten, beide mit einer Länge zwischen
5077 und 14057 bp, vorzugsweise eines mit etwa 6500 bp und eines
mit einer Länge
von etwa 10 kbp;
wobei jedes der Restriktionsfragmente unter
Standard-Stringenzbedingungen mit dem 3942-bp-Fragment hybridisieren
kann, das die PTA29-Barnase-Sequenz enthält, die durch HindIII-Spaltung
des hier beschriebenen Plasmids pTHW107 erhältlich ist; und/oder
- c) die genomische DNA kann verwendet werden, um ein DNA-Fragment
mit einer Größe zwischen
260 und 300 bp, vorzugsweise von etwa 280 bp, mit Hilfe einer Polymerase-Kettenreaktion
mit zwei Primern mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 12 bzw. SEQ
ID Nr. 19 zu amplifizieren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Samen einer WOSR-Pflanze, vorzugsweise
einer pollensterilen Pflanze, oder einer Pflanze, die aus diesem
Samen gezogen werden kann, oder deren Zellen oder Gewebe, deren
genomische DNA dadurch gekennzeichnet ist, daß sie mindestens zwei, vorzugsweise
mindestens drei, stärker
bevorzugt fünf
der Sätze
von Restriktionsfragmenten ergeben kann, die aus der vorstehend
beschriebenen Gruppe ausgewählt
sind, die die vorstehend unter i), ii), iii), iv) und v) beschriebenen
Sätze von
Restriktionsfragmenten enthält,
wobei die Selektion jede Kombination der vorstehend beschriebenen
i), ii), iii), iv) und v) beinhalten kann.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner den Samen einer WOSR-Pflanze
oder eine Pflanze, die aus diesem Samen gezogen wird, deren genomische
DNA durch eines oder beide der folgenden Merkmale gekennzeichnet
ist:
- b) die genomische DNA kann mindestens
zwei, vorzugsweise mindestens drei, stärker bevorzugt vier der Restriktionsfragmente
oder Sätze
von Restriktionsfragmenten ergeben, die aus der folgenden Gruppe
ausgewählt
sind:
- i) einen Satz von drei BamHI-Fragmenten, wobei eines eine Länge zwischen
805 und 1099 bp, vorzugsweise etwa 814 bp, hat, eines eine Länge zwischen
1700 und 1986 bp, vorzugsweise etwa 1849 bp, hat, eines eine Länge zwischen
2450 und 2838 bp, vorzugsweise etwa 2607 bp, hat und eines eine
Länge zwischen
5077 und 14057 bp, vorzugsweise etwa 6500 bp, hat;
- ii) einen Satz von vier EcoRI-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
805 und 1159 bp, vorzugsweise etwa 1094 bp, eines mit einer Länge zwischen
1986 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2149 bp, und zwei mit einer
Länge zwischen
5077 und 14057 bp, vorzugsweise eines mit etwa 7000 bp und eines
mit einer Länge
von etwa 10 kbp;
- iii) einen Satz von zwei EcoRV-Fragmenten, wobei beide eine
Länge zwischen
5077 und 14057 bp haben, vorzugsweise hat eines eine Länge von
etwa 5,4 kbp und das andere eine Länge von etwa 8 kbp;
- iv) einen Satz von drei HindIII-Fragmenten, wobei eines eine
Länge zwischen
1700 und 2140 bp, vorzugsweise etwa 1969 bp, hat und zwei eine Länge zwischen
2450 und 2838 bp haben, wobei vorzugsweise eines eine Länge von
etwa 2565 bp und eines eine Länge
von etwa 2635 bp hat;
wobei jedes der Restriktionsfragmente
unter Standard-Stringenzbedingungen mit dem 2182-bp-Fragment hybridisieren
kann, das die PTA29-Barstar-Sequenz enthält, das durch HpaI-Spaltung
des hier beschriebenen Plasmids pTHW118 erhältlich ist; und/oder
- d) die genomische DNA kann verwendet werden, um ein DNA-Fragment
mit einer Größe zwischen
195 und 235 bp, vorzugsweise von etwa 215 bp, mit Hilfe einer Polymerase-Kettenreaktion
mit zwei Primern mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 23 bzw. SEQ
ID Nr. 41 zu amplifizieren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Samen einer WOSR-Pflanze, vorzugsweise
einer Fertilitätsrestorer-Pflanze, oder einer
Pflanze, die aus diesem Samen gezogen werden kann, oder deren Zellen
oder Gewebe, deren genomische DNA mindestens zwei, vorzugsweise
mindestens drei, am stärksten
bevorzugt vier der Sätze
von Restriktionsfragmenten ergeben kann, die aus der vorstehend
beschriebenen Gruppe ausgewählt
sind, die die vorstehend unter b) i), ii), iii) und iv) beschriebenen
Sätze von
Restriktionsfragmenten enthält,
wobei die Selektion jede Kombination der vorstehend beschriebenen
i), ii), iii) und iv) beinhalten kann.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft transgene WOSR-Pflanzen, -Zellen, -Gewebe oder -Samen,
die vorzugsweise durch beide der vorstehend unter b) und/oder d)
beschriebenen Merkmale gekennzeichnet sind.
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Die
Erfindung betrifft ferner transgene, vorzugsweise Hybrid-WOSR-Pflanzen,
-Zellen, -Gewebe oder -Samen mit wiederhergestellter Fertilität, die aus
der Kreuzung der erfindungsgemäßen pollensterilen
Pflanze mit der erfindungsgemäßen Fertilitätsrestorer-Pflanze, die durch
die jeweiligen, vorstehend beschriebenen Merkmale gekennzeichnet
sind, erhalten werden, wobei die Pflanzen, Zellen, Gewebe oder Samen mit
wiederhergestellter Fertilität
sowohl durch die vorstehend beschriebenen molekularen Merkmale der
pollensterilen als auch der Fertilitätsrestorer-WOSR-Pflanze gekennzeichnet
sind. Die Erfindung betrifft ferner transgene, vorzugsweise Hybrid-WOSR-Pflanzen, -Zellen, -Gewebe oder
-Samen, die aus der Kreuzung der erfindungsgemäßen pollensterilen Pflanze
mit der erfindungsgemäßen Fertilitätsrestorer-Pflanze,
die durch die vorstehend beschriebenen molekularen Merkmale gekennzeichnet
sind, erhalten werden, wobei die Hybridpflanzen, -zellen, -gewebe
oder -samen durch die vorstehend beschriebenen molekularen Merkmale
der Fertilitätsrestorer-WOSR-Pflanze
gekennzeichnet sind.
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Die
Erfindung betrifft auch die Samen, die bei der ATCC unter der Eingangsnummer
PTA-730 hinterlegt sind, eine aus diesem Samen gezogene Pflanze
und Zellen oder Gewebe einer Pflanze, die aus diesem Samen gezogen
wurde. Die Erfindung betrifft ferner Pflanzen, die durch Vermehrung
von und/oder Züchtung mit
einer WOSR-Pflanze,
die aus dem bei der ATCC unter der Eingangsnummer PTA-730 hinterlegten
Samen gezogen wurde, erhältlich
sind.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von Hybrid-WOSR-Samen,
welches das Kreuzen der erfindungsgemäßen pollensterilen WOSR-Pflanze
mit der erfindungsgemäßen Fertilitätsrestorer-Pflanze
umfaßt.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine WOSR-Pflanze, -Pflanzenzelle, -Pflanzengewebe
oder -Samen, enthaltend eine rekombinante DNA, die mindestens ein
Transgen enthält,
integriert in einen Teil der chromosomalen DNA, die durch die Sequenz
der SEQ ID Nr. 22 gekennzeichnet ist, und/oder eine rekombinante
DNA, die mindestens ein Transgen enthält, integriert in einen Teil
der chromosomalen DNA, die durch die Sequenz der SEQ ID Nr. 34 gekennzeichnet
ist.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung einer transgenen
Zelle einer WOSR-Pflanze oder einer daraus erhaltenen Pflanze bereit,
umfassend das Inserieren eines rekombinanten DNA-Moleküls in einen
Teil der chromosomalen DNA einer WOSR-Zelle, das durch die Sequenz
der SEQ ID Nr. 22 gekennzeichnet ist, und gegebenenfalls Regenerieren
einer WOSR-Pflanze aus der transformierten WOSR-Zelle.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung einer transgenen
Zelle einer WOSR-Pflanze oder einer daraus erhaltenen Pflanze bereit,
umfassend das Inserieren eines rekombinanten DNA-Moleküls in einen
Teil der chromosomalen DNA einer WOSR-Zelle, das durch die Sequenz
der SEQ ID Nr. 34 gekennzeichnet ist, und gegebenenfalls Regenerieren
einer WOSR-Pflanze aus der transformierten WOSR-Zelle.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Identifizieren einer
transgenen Pflanze oder deren Zellen oder Geweben, enthaltend das
erfindungsgemäße Eliteevent
MS-BN1, bei dem eines oder beide der folgenden Merkmale der genomischen
DNA der transgenen Pflanze oder deren Zellen oder Geweben herausgefunden
wird:
- a) die genomische DNA kann mindestens
zwei, vorzugsweise mindestens drei, stärker bevorzugt mindestens vier,
am stärksten
bevorzugt fünf
der Sätze
von Restriktionsfragmenten ergeben, die aus der folgenden Gruppe
ausgewählt
sind:
- i) einen Satz von zwei EcoRI-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2266 bp, und eines mit einer
Länge von
mehr als 14 kbp;
- ii) einen Satz von zwei EcoRV-Fragmenten, wobei eines eine Länge zwischen
1159 und 1700 bp, vorzugsweise von etwa 1,4 kbp, und das andere
eine Länge
von mehr als 14 kbp hat;
- iii) einen Satz von zwei HpaI-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
1986 und 2140 bp, vorzugsweise mit einer Länge von etwa 1990 bp, und eines
mit einer Länge
zwischen 2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2229 bp;
- iv) einen Satz von drei AflIII-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
514 und 805 bp, vorzugsweise mit einer Länge von etwa 522 bp, eines
mit einer Länge
zwischen 2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2250 bp, und eines
mit einer Länge
zwischen 2450 und 2838 bp, vorzugsweise etwa 2477 bp;
- v) einen Satz von zwei NdeI-Fragmenten, beide mit einer Länge zwischen
5077 und 14057 bp, vorzugsweise eines mit etwa 6500 bp und eines
mit einer Länge
von etwa 10 kbp;
wobei jedes der Restriktionsfragmente unter
Standard-Stringenzbedingungen mit dem 3942-bp-Fragment hybridisieren
kann, das die PTA29-Barnase-Sequenz enthält, das durch HindIII-Spaltung
des hier beschriebenen Plasmids pTHW107 erhältlich ist; und/oder
- c) die genomische DNA kann verwendet werden, um ein DNA-Fragment
mit einer Größe zwischen
260 und 300 bp, vorzugsweise von etwa 280 bp, gemäß dem hier
beschriebenen PCR-Identifikationsprotokoll mit zwei Primern, die
das Eliteevent identifizieren, mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr.
12 bzw. SEQ ID Nr. 19 zu amplifizieren.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Identifizieren einer
transgenen Pflanze oder deren Zellen oder Geweben, enthaltend das
erfindungsgemäße Eliteevent
RF-BN1, bei dem eines oder beide der folgenden Merkmale der genomischen
DNA der transgenen Pflanze oder deren Zellen oder Geweben herausgefunden
wird:
- b) die genomische DNA kann mindestens
zwei, vorzugsweise mindestens drei, stärker bevorzugt vier der Restriktionsfragmente
oder Sätze
von Restriktionsfragmenten ergeben, die aus der folgenden Gruppe
ausgewählt
sind:
- i) einen Satz von drei BamHI-Fragmenten, wobei eines eine Länge zwischen
805 und 1099 bp, vorzugsweise etwa 814 bp, hat, eines eine Länge zwischen
1700 und 1986 bp, vorzugsweise etwa 1849 bp, hat, eines eine Länge zwischen
2450 und 2838 bp, vorzugsweise etwa 2607 bp, hat und eines eine
Länge zwischen
5077 und 14057 bp, vorzugsweise etwa 6500 bp, hat;
- ii) einen Satz von vier EcoRI-Fragmenten, eines mit einer Länge zwischen
805 und 1159 bp, vorzugsweise etwa 1094 bp, eines mit einer Länge zwischen
1986 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2149 bp, und zwei mit einer
Länge zwischen
5077 und 14057 bp, vorzugsweise eines mit etwa 7000 bp und eines
mit einer Länge
von etwa 10 kbp;
- iii) einen Satz von zwei EcoRV-Fragmenten, wobei beide eine
Länge zwischen
5077 und 14057 bp haben, vorzugsweise hat eines eine Länge von
etwa 5,4 kbp und das andere eine Länge von etwa 8 kbp;
- iv) einen Satz von drei HindIII-Fragmenten, wobei eines eine
Länge zwischen
1700 und 2140 bp, vorzugsweise etwa 1969 bp, hat und zwei eine Länge zwischen
2450 und 2838 bp, haben, wobei vorzugsweise eines eine Länge von
etwa 2565 bp und eines eine Länge
von etwa 2635 bp hat;
wobei jedes der Restriktionsfragmente
unter Standard-Stringenzbedingungen mit dem 2182-bp-Fragment hybridisieren
kann, das die PTA29-Barstar-Sequenz enthält, die durch HpaI-Spaltung
des hier beschriebenen Plasmids pTHW118 erhältlich ist; und/oder
- d) die genomische DNA kann verwendet werden, um ein DNA-Fragment
mit einer Größe zwischen
195 und 235 bp, vorzugsweise von etwa 215 bp, mit Hilfe des hier
beschriebenen PCR-Identifikationsprotokolls mit zwei Primern, die
das Eliteevent identifizieren, mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr.
23 bzw. SEQ ID Nr. 41 zu amplifizieren.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Kit zum Identifizieren der Pflanzen,
die das erfindungsgemäße Eliteevent
MS-BN1 enthalten, wobei das Kit die PCR-Sonden mit der Nukleotidsequenz SEQ
ID Nr. 12 und SEQ ID Nr. 19 enthält.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Kit zum Identifizieren der Pflanzen,
die das erfindungsgemäße Eliteevent
RF-BN1 enthalten, wobei das Kit die PCR-Sonden mit der Nukleotidsequenz SEQ
ID Nr. 23 und SEQ ID Nr. 41 enthält.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Kit zum Identifizieren des Eliteevents
MS-BN1 und/oder RF-BN1 in biologischen Proben, enthaltend mindestens
einen spezifischen Primer oder eine spezifische Sonde mit einer Sequenz,
die einer Sequenz mit zwischen 80% und 100% Sequenzidentität zu einer
spezifischen Region von MS-BN1 entspricht (oder komplementär dazu ist),
und/oder mindestens einen spezifischen Primer oder eine spezifische
Sonde mit einer Sequenz, die einer Sequenz mit zwischen 80% und
100% Sequenzidentität
zu einer spezifischen Region von RF-BN1 entspricht (oder komplementär dazu ist).
Vorzugsweise entspricht die Sequenz der Sonde einer spezifischen
Region, die einen Teil der 5'-
oder 3'-flankierenden
Region von MS-BN1 und/oder RF-BN1 enthält. Am stärksten bevorzugt hat die spezifische
Sonde eine Sequenz (oder ist komplementär zu einer Sequenz) mit zwischen
80% und 100% Sequenzidentität
zu der Pflanzen-DNA-Sequenz innerhalb von SEQ ID Nr. 36 oder SEQ
ID Nr. 38 für
MS-BN1 oder zu der Pflanzen-DNA-Sequenz innerhalb von SEQ ID Nr.
39 oder SEQ ID Nr. 40 für
RF-BN1.
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Vorzugsweise
enthält
das erfindungsgemäße Kit zusätzlich zu
einem Primer, der spezifisch die 5'- oder 3'-flankierende Region von MS-BN1 und/oder
RF-BN1 erkennt, einen zweiten Primer, der spezifisch eine Sequenz
innerhalb der fremden DNA von MS-BN1 und/oder RF-BN1 erkennt, für die Verwendung
bei einem PCR-Identifikationsprotokoll.
Vorzugsweise enthält
das erfindungsgemäße Kit zwei
(oder mehr) spezifische Primer, von denen einer eine Sequenz innerhalb
der 3'-flankierenden Region
von MS-BN1 und/oder RF-BN1 erkennt, am stärksten bevorzugt eine Sequenz
innerhalb der Pflanzen-DNA-Region der SEQ ID Nr. 36 oder SEQ ID
Nr. 38 für
MS-BN1 oder der Pflanzen-DNA-Sequenz der SEQ ID Nr. 39 oder SEQ
ID Nr. 40 für
RF-BN1, und einen anderen, der eine Sequenz innerhalb der fremden
DNA von MS-BN1 bzw. RF-BN1 erkennt. Besonders bevorzugt enthält der Primer,
der die Pflanzen-DNA-Sequenz innerhalb der 5'-flankierenden Region von MS-BN1 erkennt,
die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 19. Insbesondere enthält der Primer,
der die Pflanzen-DNA-Sequenz innerhalb der 5'-flankierenden Region von MS-BN1 erkennt,
die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 19, und der Primer, der die
fremde DNA von MS-BN1 erkennt, enthält die hier beschriebene Nukleotidsequenz
der SEQ ID Nr. 12. Besonders bevorzugt enthält der Primer, der die Pflanzen-DNA-Sequenz
innerhalb der 5'-flankierenden
Region von RF-BN1 erkennt, die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 41.
Insbesondere enthält
der Primer, der die Pflanzen-DNA-Sequenz innerhalb der 5'-flankierenden Region
von MS-BN1 erkennt, die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 41, und
der Primer, der die fremde DNA von RF-BN1 erkennt, enthält die hier beschriebene Nukleotidsequenz
der SEQ ID Nr. 23.
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Die
von der vorliegenden Erfindung umfaßten Verfahren und Kits können für unterschiedliche
Zwecke eingesetzt werden, wie, aber nicht beschränkt auf, die folgenden: zur
Identifikation von MS-BN1 und/oder RF-BN1 in Pflanzen, Pflanzenmaterial oder
in Produkten, wie u.a. Nahrungsmittel- oder Futterprodukten (frisch oder
verarbeitet), die Pflanzenmaterial enthalten oder davon stammen;
zusätzlich
oder alternativ können
die erfindungsgemäßen Verfahren
und Kits zur Identifikation von transgenem Pflanzenmaterial für Zwecke
der Segregation zwischen transgenem und nicht-transgenem Material
verwendet werden; zusätzlich
oder alternativ können
die erfindungsgemäßen Verfahren
und Kits zur Bestimmung der Qualität (d.h. der Prozent an reinem Material)
von Pflanzenmaterial, das MS-BN1 und/oder RF-BN1 enthält, verwendet werden.
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Es
sollte selbstverständlich
sein, daß besondere
Ausführungsformen
der Erfindung durch die hier genannten abhängigen Ansprüche beschrieben
werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
folgende detaillierte Beschreibung, die als Beispiel gegeben wird,
aber die Erfindung nicht auf spezifische beschriebene Ausführungsformen
beschränken
soll, kann in Verbindung mit den hier durch Bezugnahme aufgenommenen
beigefügten
Figuren verstanden werden, in denen:
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1.
Plasmidkarte von pVE113
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2.
Nach Spaltung von genomischer MS-BN1-DNA erhaltene Restriktionskarte
Beladungsreihenfolge
des mittels Southern-Blot analysierten Gels: Spur 1, mit EcoR1 gespaltene MS-BN1-DNA, Spur 2, mit
EcoRV gespaltene MS-BN1-DNA, Spur 3, mit HpaI gespaltene MS-BN1-DNA,
Spur 4, mit AflIII gespaltene MS-BN1-DNA, Spur 5, mit NdeI gespaltene
MS-BN1-DNA, Spur
6, mit BamHI gespaltene nicht-transgene WOSR-DNA, Spur 7, mit BamHI
gespaltene nicht-transgene WOSR-DNA + mit BamHI gespaltenes Kontrollplasmid
pTHW107-DNA.
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3.
Nach Spaltung von genomischer RF-BN1-DNA erhaltene Restriktionskarte
Beladungsreihenfolge
des mittels Southern-Blot analysierten Gels: Spur 1, mit BamHI gespaltene RF-BN1-DNA, Spur 2, mit
EcoRI gespaltene RF-BN1-DNA, Spur 3, mit EcoRV gespaltene RF-BN1-DNA,
Spur 4, mit HindIII gespaltene RF-BN1-DNA, Spur 5, mit BamHI gespaltene
nicht-transgene WOSR-DNA, Spur 6, mit BamHI gespaltene nicht-transgene
WOSR-DNA + mit BamHI gespaltenes Kontrollplasmid pTHW118-DNA.
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4.
PCR-Analyse verschiedener Linien unter Verwendung des MS-BN1-PCR-Identifikationsprotokolls.
Beladungsreihenfolge
des Gels: Spur 1, DNA-Probe aus einer OSR-Pflanze, die das transgene
Event MS-BN1 enthält,
Spur 2, DNA-Probe aus einer OSR-Pflanze, die ein anderes transgenes
Event enthält,
Spur 3, DNA von Wildtyp-OSR, Spur 4, negative Kontrolle (Wasser),
Spur 5, Molekulargewichtsmarker (100-bp-Leiter).
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5.
PCR-Analyse verschiedener Linien unter Verwendung des RF-BN1-PCR-Identifikationsprotokolls.
Beladungsreihenfolge
des Gels: Spur 1, DNA-Probe aus einer OSR-Pflanze, die das transgene
Event RF-BN1 enthält,
Spur 2, DNA-Probe aus einer OSR-Pflanze, die ein anderes transgenes
Event enthält,
Spur 3, DNA von Wildtyp-OSR, Spur 4, negative Kontrolle (Wasser),
Spur 5, Molekulargewichtsmarker (100-bp-Leiter).
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Detaillierte Beschreibung
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Der
Begriff "Gen", wie hier verwendet,
betrifft jede DNA-Sequenz, die mehrere betriebsfähig verbundene DNA-Fragmente
enthält,
wie einen Promotor und eine 5'-untranslatierte Region
(die 5'-UTR), die
zusammen die Promotorregion bilden, eine codierende Region (die
ein Protein codieren kann oder nicht) und eine 3'-untranslatierte
Region (3'-UTR),
die eine Polyadenylierungsstelle enthält. In Pflanzenzellen werden
gewöhnlich
die 5'-UTR, die
codierende Region und die 3'-UTR
in eine RNA transkribiert, die im Fall eines proteincodierenden
Gens in ein Protein translatiert wird. Ein Gen kann zusätzliche
DNA-Fragmente enthalten, wie zum Beispiel Introns. Wie hier verwendet,
ist ein genetischer Locus die Position eines gegebenen Gens im Genom der
Pflanze.
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Der
Begriff "chimär" bei Bezugnahme auf
ein Gen oder eine DNA-Sequenz wird verwendet, um darauf hinzuweisen,
daß das
Gen oder die DNA-Sequenz mindestens zwei funktionell relevante DNA-Fragmente
(wie Promotor, 5'-UTR,
codierende Region, 3'-UTR,
Intron) enthält,
die nicht natürlicherweise
miteinander verbunden sind und beispielsweise aus verschiedenen
Quellen stammen. "Fremd" in Bezug auf ein
Gen oder eine DNA-Sequenz im Hinblick auf eine Pflanzenspezies wird
verwendet, um darauf hinzuweisen, daß man das Gen oder die DNA-Sequenz
nicht natürlicherweise
in dieser Pflanzenspezies findet oder nicht natürlicherweise an diesem genetischen
Locus in dieser Pflanzenspezies findet. Der Begriff "fremde DNA" wird hier verwendet, um
auf eine DNA-Sequenz, wie sie in das Genom einer Pflanze infolge
von Transformation eingebaut wurde, Bezug zu nehmen. Die "transformierende
DNA", wie hier verwendet,
betrifft ein rekombinantes DNA-Molekül, das zur Transformation verwendet
wird. Die transformierende DNA enthält üblicherweise mindestens ein "Gen von Interesse" (z.B. ein chimäres Gen),
das der transformierten Pflanze ein oder mehrere spezifische Merkmale
verleihen kann. Der Begriff "rekombinantes
DNA-Molekül" wird beispielhaft
verwendet und kann daher ein isoliertes Nukleinsäuremolekül beinhalten, das DNA sein
kann und durch Rekombinations- oder andere Verfahren erhalten werden
kann.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Begriff "Transgen" ein Gen von Interesse, wie in das Genom
einer Pflanze eingebaut. Eine "transgene
Pflanze" betrifft
eine Pflanze, die mindestens ein Transgen im Genom aller ihrer Zellen
enthält.
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Die
in den erfindungsgemäßen Pflanzen
vorhandene fremde DNA enthält
vorzugsweise zwei Gene von Interesse, genauer gesagt entweder ein
Pollensterilitätsgen
und ein Herbizidresistenzgen oder ein Fertilitätsrestorer-Gen und ein Herbizidresistenzgen.
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Ein "Pollensterilitätsgen", wie hier verwendet,
betrifft ein Gen, das nach Expression in der Pflanze die Pflanze
unfähig
zur Produktion fertiler lebensfähiger
Pollen macht. Ein Beispiel für
ein Pollensterilitätsgen
ist ein Gen, das eine DNA-Sequenz, die Barnase codiert, unter der
Kontrolle eines Promotors enthält,
der die Expression in Tapetumzellen steuert. Genauer gesagt, ist
das Pollensterilitätsgen
erfindungsgemäß "TA29-Barnase", wie hier beschrieben.
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Ein "Fertilitätsrestorer-Gen", wie hier verwendet,
betrifft ein Gen, das nach Expression in der Pflanze, die ein Pollensterilitätsgen enthält, die
phänotypische
Expression des Pollensterilitätsgens
verhindern und die Fertilität
der Pflanze wiederherstellen kann. Genauer gesagt, enthält das Fertilitätsrestorer-Gen
eine DNA, die ein Protein oder Polypeptid codiert, das die phänotypische
Expression des Pollensterilitätsgens
verhindern kann, unter der Kontrolle eines Promotors, der die Expression
in mindestens den Zellen steuert, in denen das Pollensterilitätsgen exprimiert
wird. Genauer gesagt, ist das Fertilitätsrestorer-Gen erfindungsgemäß "TA29-Barstar", wie hier beschrieben.
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Der
Einbau eines rekombinanten DNA-Moleküls in das Pflanzengenom ergibt
sich gewöhnlich
aus einer Transformation einer Zelle oder eines Gewebes (oder einer
anderen genetischen Manipulation). Die besondere Stelle des Einbaus
ist entweder auf Zufall zurückzuführen oder
befindet sich an einer vorbestimmten Stelle (wenn ein Verfahren
zum gezielten Einbau verwendet wird).
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Die
fremde DNA kann durch die Stelle und Konfiguration an der Stelle
des Einbaus des rekombinanten DNA-Moleküls in das Pflanzengenom charakterisiert
werden. Die Stelle im Pflanzengenom, an der eine rekombinante DNA
inseriert wurde, wird auch als "Insertionsstelle" oder "Zielstelle" bezeichnet. Eine
Insertion des Transgens in das Pflanzengenom kann mit einer Deletion
von Pflanzen-DNA einhergehen, die als "Zielstellendeletion" bezeichnet wird. Eine "flankierende Region" oder "flankierende Sequenz", wie hier verwendet,
betrifft eine Sequenz von mindestens 20 bp, vorzugsweise mindestens
50 bp, und bis zu 5000 bp des Pflanzengenoms, die sich entweder
direkt stromaufwärts
von und ineinander übergehend
mit oder unmittelbar stromabwärts
von und ineinander übergehend
mit der fremden DNA befindet. Transformationsverfahren, die zu zufälliger Integration
der fremden DNA führen,
ergeben Transformanten mit unterschiedlichen flankierenden Regionen,
die für
jede Transformante charakteristisch und einzigartig sind. Wird das
Transgen in eine Pflanze durch herkömmliche Kreuzung eingebracht,
wird/werden seine Insertionsstelle in das Pflanzengenom oder seine flankierenden
Regionen in der Regel nicht verändert.
Eine "Insertionsregion", wie hier verwendet,
betrifft die Region, die der Region von mindestens 40 bp, vorzugsweise
mindestens 100 bp, und bis zu mehr als 10000 bp entspricht, die
von den stromaufwärts
und stromabwärts
gelegenen flankierenden Regionen eines Transgens im (untransformierten)
Pflanzengenom umfaßt
wird und die Insertionsstelle (und mögliche Zielstellendeletion)
beinhaltet. Unter Berücksichtigung
kleinerer Unterschiede aufgrund von Mutationen innerhalb von Spezies
behält
eine Insertionsstelle mindestens 85%, vorzugsweise 90%, stärker bevorzugt
95% und am stärksten bevorzugt
100% Sequenzidentität
mit der Sequenz bei, die die stromaufwärts und stromabwärts gelegenen flankierenden
Regionen der fremden DNA in einer gegebenen Pflanze dieser Spezies
enthält.
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Expression
eines Gens von Interesse betrifft die Tatsache, daß das Gen
der Pflanze ein oder mehrere phänotypische
Merkmale (z.B. Herbizidtoleranz) verleiht, von denen beabsichtigt
wurde, daß sie
durch das Einführen
des rekombinanten DNA-Moleküls – der transformierenden
DNA –,
die während
der Transformation verwendet wird (auf Basis der Struktur und Funktion
eines Teils des/des ganzen Gens oder eines Teils der/aller Gene
von Interesse) verliehen werden.
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Ein "Event" ist als (künstlicher)
Genlocus definiert, der infolge von genetischer Manipulation eine
fremde DNA trägt,
die mindestens eine Kopie des (der) Gen(s/e) von Interesse trägt. Die üblichen
allelischen Zustände
eines Events sind das Vorliegen oder Fehlen der fremden DNA. Wie
hier verwendet, betrifft ein "MS"-Event und ein "RF"-Event Events, die
die "TA29-Barnase"- bzw. "TA29-Barstar"-Transgene tragen.
Ein Event ist phänotypisch
durch die Expression eines oder mehrerer Transgene gekennzeichnet.
Auf genetischer Ebene ist ein Event Teil der genetischen Ausstattung
einer Pflanze. Auf molekularer Ebene ist ein Event durch die Restriktionskarte
(wie z.B. mittels Southern-Blot bestimmt) und/oder durch die stromaufwärts und/oder stromabwärts gelegenen
flankierenden Sequenzen des Transgens und/oder die molekulare Konfiguration
des Transgens gekennzeichnet. Gewöhnlich führt die Transformation einer
Pflanze mit einer transformierenden DNA, die mindestens ein Gen
von Interesse enthält,
zu einer Vielzahl von Events, die jeweils einzigartig sind.
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Ein "Eliteevent", wie hier verwendet,
ist ein Event, das aus einer Gruppe von Events selektiert wird,
die durch Transformation mit der gleichen transformierenden DNA
oder durch Rückkreuzung
mit Pflanzen, die durch eine solche Transformation erhalten werden,
auf Basis der Expression und Stabilität des Transgens und seiner
Kompatibilität
mit optimalen agronomischen Merkmalen der Pflanze, die es enthält, erhalten
werden. Somit sind die Kriterien für eine Eliteevent-Selektion
ein oder mehrere, vorzugsweise zwei oder mehrere, vorteilhafterweise
alle der folgenden:
- a) daß das Vorliegen des Transgens
andere gewünschte
Merkmale der Pflanze, wie solche, die mit der agronomischen Leistung
oder dem kommerziellen Wert in Zusammenhang stehen, nicht beeinträchtigt;
- b) daß das
Event durch eine gut definierte molekulare Konfiguration gekennzeichnet
ist, die stabil vererbt wird und für die geeignete diagnostische
Werkzeuge zur Identitätskontrolle
entwickelt werden können;
- c) daß das
(die) Gen(e) von Interesse in dem Transgen eine korrekte, angemessene
und stabile räumliche und
zeitliche phänotypische
Expression sowohl unter heterozygoten (oder hemizygoten) als auch
homozygoten Bedingungen des Events mit einem kommerziell annehmbaren
Spiegel in einem Bereich von Umweltbedingungen zeigt/zeigen, denen
die Pflanzen, die das Event tragen, bei normaler agronomischer Verwendung
wahrscheinlich ausgesetzt sind.
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Es
ist bevorzugt, daß die
fremde DNA mit einer Position im Pflanzengenom in Verbindung steht,
die eine Introgression in gewünschte
kommerzielle genetische Hintergründe
gestattet.
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Der
Status eines Events als Eliteevent wird durch Introgression des
Eliteevents in unterschiedliche relevante genetische Hintergründe und
Beobachten des Übereinstimmens
mit einem, zwei oder allen z.B. der vorstehenden Kriterien a), b)
und c) bestätigt.
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Zusätzlich wird
für die
hier beschriebenen Transgene, die Pollensterilität und Fertilitätsrestoration
codieren, eine Selektion der Eliteevents auch hinsichtlich der Kompatibilität zwischen
diesen Events bestimmt, genauer gesagt, im Hinblick darauf, daß die durch
Kreuzen zwischen einer Pflanze mit einem Pollensterilitätsevent
und einer Pflanze mit einem Fertilitätsrestorer-Event entstandenen
Nachkommen, in denen beide Events vorliegen, die folgenden Merkmale
besitzen:
- a) eine adäquate phänotypische Expression des Phänotyps mit
wiederhergestellter Fertilität,
d.h. Pollenfertilität;
und
- b) phänotypische
Expression mit einem kommerziell annehmbaren Spiegel in einem Bereich
von Umweltbedingungen, denen die Pflanzen, die die beiden Events
tragen, bei normaler agronomischer Verwendung wahrscheinlich ausgesetzt
sind.
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Ein "Eliteevent" betrifft somit einen
genetischen Locus, der ein Transgen enthält, der den oben beschriebenen
Kriterien genügt.
Eine Pflanze, ein Pflanzenmaterial oder Nachkommen, wie Samen, kann/können ein
oder mehrere Eliteevents in ihrem/seinem Genom enthalten.
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Die "diagnostischen Werkzeuge", die zur Identifikation
eines Eliteevents oder der Pflanze oder des Pflanzenmaterials, die
ein Eliteevent enthalten, entwickelt werden, basieren auf den spezifischen
genomischen Merkmalen des Eliteevents, wie beispielsweise einer
spezifischen Restriktionskarte der genomischen Region, die die fremde
DNA enthält,
und/oder der Sequenz der flankierenden Region(en) des Transgens.
Eine "Restriktionskarte", wie hier verwendet,
betrifft einen Satz von Southern-Blot-Mustern, die nach Spalten von genomischer
Pflanzen-DNA mit einem bestimmten Restriktionsenzym oder einem Satz
von Restriktionsenzymen und Hybridisieren mit einer Sonde, die mit
dem Transgen Sequenzähnlichkeit
besitzt, unter Standard-Stringenzbedingungen erhalten werden. Standard-Stringenzbedingungen,
wie hier verwendet, betrifft die hier beschriebenen Bedingungen
zur Hybridisierung oder die herkömmlichen
Hybridisierungsbedingungen, wie von Sambrook et al. (1989) (Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, zweite Auflage, Cold Spring Harbour Laboratory
Press, NY) beschrieben, die beispielsweise die folgenden Schritte
enthalten können:
1) Immobilisieren genomischer Pflanzen-DNA-Fragmente auf einem Filter,
2) Vorhybridisieren des Filters während 1 bis 2 Stunden bei 42°C in 50%
Formamid, 5 × SSPE,
2 × Denhardt-Reagens
und 0,1% SDS oder 1 bis 2 Stunden bei 68°C in 6 × SSC, 2 × Denhardt-Reagens und 0,1%
SDS, 3) Zugabe der Hybridisierungssonde, die markiert wurde, 4)
Inkubieren für
16 bis 24 Stunden, 5) Waschen des Filters für 20 min bei Raumtemperatur
in 1 × SSC, 0,1%
SDS, 6) Waschen des Filters dreimal für jeweils 20 min bei 68°C in 0, 2 × SSC, 0,
1% SDS und 7) Exponieren des Filters für 24 bis 48 Stunden mit Röntgenfilm
bei –70°C mit einem
Verstärkerschirm.
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Aufgrund
der in einem Pflanzengenom vor der Einführung der fremden DNA vorliegenden
(endogenen) Restriktionsstellen verändert Insertion einer fremden
DNA die spezifische Restriktionskarte dieses Genoms. So kann/können eine
bestimmte Transformante oder die davon stammenden Nachkommen durch
ein oder mehrere spezifische Restriktionsmuster identifiziert werden.
Die Bedingungen zur Bestimmung der Restriktionskarte eines Events
sind in einem "Restriktionskarten-Identifikationsprotokoll" dargelegt. Alternativ
können,
nachdem eine oder beide flankierenden Regionen des Transgens sequenziert
wurden, PCR-Sonden entwickelt werden, die diese Sequenz(en) in einem "PCR-Identifikationsprotokoll" spezifisch erkennen.
Pflanzen oder Pflanzenmaterial, die/das ein Eliteevent enthalten/enthält, können/kann
durch Testen gemäß dem PCR-Identifikationsprotokoll
mit Hilfe dieser spezifischen Primer identifiziert werden.
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Wie
hier verwendet, ist eine "biologische
Probe" eine Probe
von einer Pflanze, von Pflanzenmaterial oder Produkten, die Pflanzenmaterial
enthalten. Der Begriff "Pflanze" soll WOSR-(Brassica-napus-)Pflanzengewebe
in jedem Reifungsstadium sowie alle Zellen oder Organe, die aus
irgendeiner solchen Pflanze entnommen werden oder davon stammen,
beinhalten, einschließlich,
ohne Beschränkung,
aller Samen, Blätter, Stengel,
Blüten,
Wurzeln, Einzelzellen, Gameten, Zellkulturen, Gewebekulturen oder
Protoplasten. "Pflanzenmaterial", wie hier verwendet,
betrifft Material, das aus einer Pflanze erhalten wird oder davon
stammt. Pflanzenmaterial enthaltende Produkte betreffen Nahrungsmittel,
Futter oder andere Produkte, die mit Hilfe von Pflanzenmaterial
hergestellt werden oder mit Pflanzenmaterial kontaminiert sein können. Es
sollte selbstverständlich
sein, daß im
Kontext der vorliegenden Erfindung diese biologischen Proben vorzugsweise
auf das Vorliegen von Nukleinsäuren
untersucht werden, die für
MS-BN1 und/oder RF-BN1 spezifisch sind, was das Vorliegen von Nukleinsäuren in
den Proben voraussetzt. So betreffen die hier genannten Verfahren
zum Identifizieren von Eliteevent MS-BN1 und/oder RF-BN1 in biologischen
Proben vorzugsweise die Identifikation von Nukleinsäuren, die
das Eliteevent enthalten, in biologischen Proben.
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Ein "Kit", wie hier verwendet,
betrifft einen Satz von Reagentien zum Zweck der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
genauer gesagt, der Identifikation des Eliteevents MS-BN1 und/oder
RF-BN1 in biologischen Proben. Genauer gesagt, enthält eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kits
mindestens einen oder zwei spezifische Primer, wie vorstehend beschrieben.
Gegebenenfalls kann das Kit ferner jedes andere hier im PCR-Identifikationsprotokoll
beschriebene Reagens enthalten. Alternativ kann das Kit nach einer
anderen Ausführungsform
dieser Erfindung eine spezifische Sonde, wie vorstehend beschrieben,
enthalten, die spezifisch mit Nuklein säuren biologischer Proben hybridisiert,
um das Vorliegen von MS-BN1 und/oder RF-BN1 darin zu identifizieren.
Gegebenenfalls kann das Kit ferner jedes andere Reagens (wie Hybridisierungspuffer,
Markierung, aber nicht darauf beschränkt) zur Identifikation von
MS-BN1 und/oder RF-BN1 in biologischen Proben mit Hilfe der spezifischen
Sonde enthalten.
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Das
erfindungsgemäße Kit kann
zu Zwecken der Qualitätskontrolle
(z.B. Reinheit von Samenchargen), des Nachweises des Eliteevents
in Pflanzenmaterial oder Material, das Pflanzenmaterial enthält oder
davon stammt, wie beispielsweise, aber nicht beschränkt auf,
Nahrungsmittel- oder Futterprodukte, verwendet werden und seine
Komponenten können
speziell daran angepaßt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Entwicklung eines Satzes von
Eliteevents in WOSR, MS-BN1 und RF-BN1, die Pflanzen, die diese Events
enthalten, die Nachkommen, die aus dem Kreuzen dieser Pflanzen erhalten
werden, und die Pflanzenzellen oder das Pflanzenmaterial, die/das
von diesen Events stammen/stammt. Pflanzen, die Eliteevent MS-BN1
enthalten, wurden mittels Transformation mit pTHW107, wie im Beispiel
1 beschrieben, erhalten. Pflanzen, die Eliteevent RF-BN1 enthalten,
wurden mittels Transformation mit pTHW118, wie ebenfalls im Beispiel
1 beschrieben, erhalten.
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Das
zur Erzeugung von Eliteevent MS-BN1 verwendete rekombinante DNA-Molekül enthält eine DNA-Sequenz,
die ein Barnase-Molekül
codiert, unter der Kontrolle eines Promotors, der selektiv die Expression
in Tapetumzellen steuert, (als "TA29-Barnase" bezeichnet). Der
TA29-Promotor besitzt
ein "Tapetum-selektives" Expressionsmuster
in OSR (De Block und Debrouwer, Planta 189: 218–225, 1993). Die Expression des
TA29-Barnase-Gens
in WOSR-Pflanzen führt
zur Zerstörung
des Tapetums, was die Pflanzen pollensteril macht (Mariani et al.,
1990, siehe oben). Das zur Erzeugung von Eliteevent RF-BN1 verwendete
rekombinante DNA-Molekül
enthält
eine DNA-Sequenz, die ein Barstar-Molekül codiert, unter der Kontrolle
eines Tapetum-spezifischen Promotors (als "PTA29-Barstar" bezeichnet). Die Expression des TA29-Barstar-Gens
in WOSR-Pflanzen verhindert in Gegenwart eines "TA29-Barnase"-Gens in der Pflanze die Aktivität von Barnase
in den Tapetumzellen der Pflanze, was die Zerstörung des Tapetums verhindert
und somit die Fertilität
in diesen Pflanzen wiederherstellt (Mariani et al., 1990, siehe
oben).
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Die
zur Erzeugung von Eliteevent MS-BN1 und RF-BN1 verwendeten rekombinanten
DNAs enthalten beide zusätzlich
eine DNA-Sequenz, die das Enzym Phosphinothricinacetyltransferase
codiert, und den 35S-Promotor
des Blumenkohlmosaikvirus, wobei die Phosphinothricinacetyltransferase
codierende Sequenz unter der Kontrolle des 35S-Promotors steht (als "35S-bar" bezeichnet). Der
35S-Promotor hat ein "konstitutives" Expressionsmuster
in OSR, was bedeutet, daß er
in den meisten Zelltypen während
des Großteils
des Pflanzenlebenszyklus signifikant exprimiert wird. Die Expression
des 35S-bar-Gens in OSR-Pflanzen verleiht Resistenz gegen die Herbizidverbindungen
Phosphinothricin oder Bialaphos oder Glufosinat oder, allgemeiner,
Glutaminsynthetaseinhibitoren oder deren Salze oder optische Isomere.
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WOSR-Pflanzen
oder Pflanzenmaterial, die/das MS-BN1 enthalten/enthält, können/kann gemäß dem hier
im Beispiel 5 für
MS-BN1 beschriebenen Restriktionskarten-Identifikationsprotokoll identifiziert
werden. Kurz gesagt, wird genomische WOSR-DNA mit einer Auswahl
(vorzugsweise mit zwei bis fünf)
der folgenden Restriktionsenzyme gespalten: EcoRI, EcoRV, NdeI,
HpaI, AflIII, wird dann auf Nylonmembranen übertragen und mit dem 3942-bp-HindIII-Fragment
von Plasmid pTHW107 (oder der darin enthaltenen T-DNA) hybridisiert.
Dann wird für
jedes verwendete Restriktionsenzym bestimmt, ob die folgenden Fragmente
identifiziert werden können:
- – EcoRI:
ein Fragment mit einer Länge
zwischen 2140 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2266 bp, und ein Fragment
mit einer Länge
von mehr als 14 kbp;
- – EcoRV:
ein Fragment mit einer Länge
zwischen 1159 und 1700 bp, vorzugsweise von etwa 1,4 kbp und ein
Fragment mit einer Länge
von mehr als 14 kbp;
- – HpaI:
ein Fragment mit einer Länge
zwischen 1986 und 2140 bp, vorzugsweise mit einer Länge von
etwa 1990 bp, und ein Fragment mit einer Länge zwischen 2140 und 2450
bp, vorzugsweise etwa 2229 bp;
- – AflIII:
ein Fragment mit einer Länge
zwischen 514 und 805 bp, vorzugsweise mit einer Länge von
etwa 522 bp, ein Fragment mit einer Länge zwischen 2140 und 2450
bp, vorzugsweise etwa 2250 bp, und ein Fragment mit einer Länge zwischen
2450 und 2838 bp, vorzugsweise etwa 2477 bp;
- – NdeI:
zwei Fragmente mit einer Länge
zwischen 5077 und 14057 bp, vorzugsweise eines mit etwa 6500 bp
und eines mit einer Länge
von etwa 10 kbp;
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Die
Längen
der DNA-Fragmente werden durch Vergleich mit einem Satz von DNA-Fragmenten
bekannter Länge,
insbesondere den PstI-Fragmenten von Phage-lambda-DNA bestimmt. Ein Fragment von mehr
als 14 kbp wird als eines mit einer Länge zwischen 14 kbp und 40
kbp eingeschätzt,
wenn die Extraktion der DNA nach dem Verfahren von Dellaporta et
al. (1983, Plant Molecular Biology Reporter, 1, Bd. 3, S. 19–21) erfolgt.
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Wenn
das Pflanzenmaterial nach Spaltung mit mindestens zwei, vorzugsweise
mindestens drei, insbesondere mit mindestens vier, genauer gesagt
mit allen dieser Restriktionsenzyme DNA-Fragmente mit der gleichen
Länge,
wie die oben beschriebenen, ergibt, wird bestimmt, daß die WOSR-Pflanze
Eliteevent MS-BN1 trägt.
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Pflanzen
oder Pflanzenmaterial, die/das MS-BN1 enthalten/enthält, können/kann
auch gemäß dem hier
im Beispiel 5 für
MS-BN1 beschriebenen PCR-Identifikationsprotokoll
identifiziert werden. Kurz gesagt, wird genomische WOSR-DNA mit
Hilfe von PCR unter Verwendung eines Primers, der spezifisch eine
flankierende Sequenz von MS-BN1, vorzugsweise die hier beschriebene
5'- oder 3'-flankierende Sequenz
von MS-BN1, erkennt,
insbesondere des Primers mit der Sequenz SEQ ID Nr. 19, und eines
Primers, der eine Sequenz in dem Transgen erkennt, insbesondere
des Primers mit der Sequenz SEQ ID Nr. 12, amplifiziert. Endogene
WOSR-Primer werden
als Kontrollen verwendet. Wenn das Pflanzenmaterial ein Fragment
zwischen 260 und 300 bp, vorzugsweise von etwa 280 bp, ergibt, wird
bestimmt, daß die
WOSR-Pflanze Eliteevent MS-BN1 enthält.
-
Pflanzen,
die MS-BN1 tragen, sind phänotypisch
durch die Tatsache gekennzeichnet, daß sie in Abwesenheit eines
Restorer-Gens in ihrem Genom pollensteril sind. Eine pollensterile
Pflanze ist dadurch definiert, daß sie nicht in der Lage ist,
fertile lebensfähige
Pollen zu produzieren.
-
Pflanzen,
die MS-BN1 tragen, können
beispielsweise aus Samen erhalten werden, die MS-BN1 enthalten und
bei der ATCC unter der Eingangsnummer PTA-730 hinterlegt sind. Solche
Pflanzen können
weiter vermehrt werden, um das erfindungsgemäße Eliteevent in andere Kultivare
der gleichen Pflanzenspezies einzuführen.
-
WOSR-Pflanzen
oder Pflanzenmaterial, die/das RF-BN1 enthalten/enthält, können/kann gemäß dem hier
im Beispiel 5 für
RF-BN1 beschriebenen Restriktionskarten-Identifikationsprotokoll identifiziert
werden. Kurz gesagt, wird genomische WOSR-DNA mit einer Auswahl
(vorzugsweise mit zwei bis vier) der folgenden Restriktionsenzyme
gespalten: BamHI, EcoRI, EcoRV und HindIII, wird dann auf Nylonmembranen übertragen und
mit dem 2182-bp-HpaI-Fragment von Plasmid pTHW118 (oder der darin
enthaltenen T-DNA) hybridisiert. Dann wird für jedes verwendete Restriktionsenzym
bestimmt, ob die folgenden Fragmente identifiziert werden können:
- – BamHI:
ein Fragment mit einer Länge
zwischen 805 und 1099 bp, vorzugsweise etwa 814 bp, ein Fragment
mit einer Länge
zwischen 1700 und 1986 bp, vorzugsweise etwa 1849 bp, ein Fragment
mit einer Länge
zwischen 2450 und 2838 bp, vorzugsweise etwa 2607 bp, und ein Fragment
mit einer Länge
zwischen 5077 und 14057 bp, vorzugsweise etwa 6500 bp;
- – EcoRI:
ein Fragment mit einer Länge
zwischen 805 und 1159 bp, vorzugsweise etwa 1094 bp, ein Fragment
mit einer Länge
zwischen 1986 und 2450 bp, vorzugsweise etwa 2149 bp, und zwei Fragmente
mit einer Länge
zwischen 5077 und 14057 bp, vorzugsweise eines von 7000 bp und eines
mit einer Länge
von etwa 10 kbp;
- – EcoRV:
zwei Fragmente mit einer Länge
zwischen 5077 und 14057 bp, vorzugsweise eines mit einer Länge von
etwa 5,4 kbp und von etwa 8 kbp;
- – HindIII:
ein Fragment mit einer Länge
zwischen 1700 und 1986 bp, vorzugsweise etwa 1969 bp, und zwei Fragmente
mit einer Länge
zwischen 2450 und 2838 bp, vorzugsweise eines mit einer Länge von
etwa 2565 bp und eines mit einer Länge von etwa 2635 bp.
-
Die
Längen
der DNA-Fragmente werden durch Vergleich mit einem Satz von DNA-Fragmenten
bekannter Länge,
insbesondere den PstI-Fragmenten von Phage-lambda-DNA, bestimmt.
-
Wenn
das Pflanzenmaterial nach Spaltung mit mindestens zwei, vorzugsweise
mindestens 3, stärker bevorzugt
mit allen dieser Restriktionsenzyme DNA-Fragmente mit der gleichen Länge, wie
die oben beschriebenen, ergibt, wird bestimmt, daß die WOSR-Pflanze Eliteevent
RF-BN1 enthält.
-
Pflanzen
oder Pflanzenmaterial, die/das RF-BN1 enthalten/enthält, können/kann
auch gemäß dem hier
im Beispiel 5 für
RF-BN1 beschriebenen PCR-Identifikationsprotokoll
identifiziert werden. Kurz gesagt, wird genomische WOSR-DNA mit
Hilfe von PCR unter Verwendung eines Primers, der spezifisch eine
flankierende Sequenz von RF-BN1, vorzugsweise die hier beschriebene
5'- oder 3'-flankierende Sequenz
von RF-BN1, erkennt,
insbesondere des Primers mit der Sequenz SEQ ID Nr. 41, und eines
Primers, der eine Sequenz in dem Transgen erkennt, insbesondere
des Primers mit der Sequenz SEQ ID Nr. 23, amplifiziert. Endogene
WOSR- Primer werden
als Kontrollen verwendet. Wenn das Pflanzenmaterial ein Fragment
zwischen 195 und 235 bp, vorzugsweise von etwa 215 bp, ergibt, wird
bestimmt, daß die
WOSR-Pflanze Eliteevent RF-BN1 enthält.
-
Pflanzen,
die RF-BN1 tragen, sind durch die Tatsache gekennzeichnet, daß Barstar
in den Zellen des Tapetums exprimiert wird. Es wurde gezeigt, daß die Produktion
von Barstar in den Tapetumzellen der Pflanze für die Produktion von Pollen
weder nützlich
noch schädlich
ist (Mariani et al. 1992, siehe oben). So führt in Abwesenheit eines Pollensterilitätsgens im
Genom der Pflanze das TA29-Barstar-Gen zu keinem sichtbaren Phänotyp. In
Gegenwart eines Pollensterilitätsgens
im Genom der Pflanze führt
das TA29-Barstar-Gen zu einem Phänotyp
mit wiederhergestellter Fertilität,
d.h. einem fertilen Phänotyp.
Eine Pflanze mit einem Phänotyp mit
wiederhergestellter Fertilität
ist als eine Pflanze definiert, die trotz des Vorliegens eines Pollensterilitätsgens in
ihrem Genom in der Lage ist, fertile lebensfähige Pollen zu produzieren.
-
Pflanzen,
die RF-BN1 tragen, können
beispielsweise aus Samen erhalten werden, die bei der ATCC unter
der Eingangsnummer PTA-730 hinterlegt sind. Solche Pflanzen können weiter
vermehrt und/oder in einem herkömmlichen
Züchtungsprotokoll
verwendet werden, um das erfindungsgemäße Eliteevent in andere Kultivare
der gleichen Pflanzenspezies einzuführen.
-
Pflanzen,
die MS-BN1 und/oder RF-BN1 enthalten, sind auch durch ihre Glufosinat-Toleranz
gekennzeichnet, wozu im Kontext der vorliegenden Erfindung gehört, daß Pflanzen
gegenüber
dem Herbizid LibertyTM tolerant sind. Toleranz
gegenüber
LibertyTM ist durch das Kriterium definiert,
daß Sprühen der
Pflanzen im Drei- bis Vierblattstadium (3V bis 4V) mit mindestens
200 Gramm Wirkstoff/Hektar (g.a.i./ha), vorzugsweise 400 g.a.i./ha
und möglicherweise
bis zu 1600 g.a.i./ha, die Pflanzen nicht abtötet. Pflanzen, die MS-BN1 und/oder RF-BN1
enthalten, können
weiter durch das Vorliegen von Phosphinothricinacetyltransferase
in ihren Zellen, wie durch den PAT-Test (De Block et al. 1987, siehe
oben) bestimmt, charakterisiert werden.
-
Die
erfindungsgemäßen WOSR-Pflanzen
können
auf herkömmliche
Weise kultiviert werden. Das Vorliegen des 35S-bar-Gens gewährleistet,
daß sie
gegenüber
Glufosinat tolerant sind. Daher können Unkräuter in den Feldern, auf denen
solche WOSR-Pflanzen angezogen werden, durch Anwendung von Herbiziden,
die Glufosinat als Wirkstoff enthalten (wie LibertyTM),
bekämpft
werden.
-
Pflanzen,
die MS-BN1 und/oder RF-BN1 enthalten, sind auch dadurch gekennzeichnet,
daß sie
agronomische Merkmale besitzen, die mit kommerziell erhältlichen
WOSR-Varietäten
in den US vergleichbar sind. Die agronomischen Merkmale von Relevanz
sind: Pflanzenhöhe,
Festigkeit/Steifheit des Strohs, Neigung zum Umlegen, Winterhärte, Ausfallfestigkeit,
Dürretoleranz,
Krankheitsbeständigkeit
(Wurzelhals- und Stengelfäule (Leptosphaeria
maculans), Blattfleckenkrankheit (Cylindrosporium concentricum),
Sklerotinia) sowie Kornproduktion und -ausbeute.
-
Es
wurde beobachtet, daß das
Vorliegen der hier beschriebenen fremden DNA in den Insertionsregionen
des Brassica-napus-WOSR-Pflanzengenoms, insbesondere an diesen Insertionsstellen
in dem Brassica-napus-WOSR-Pflanzengenom,
den Pflanzen, die diese Events enthalten, besonders interessante
phänotypische
und molekulare Merkmale verleiht. Genauer gesagt, führt das
Vorliegen der fremden DNA in diesen besonderen Regionen im Genom
dieser Pflanzen zu einer stabilen phänotypischen Expression der
Transgene, ohne irgendeinen Aspekt der gewünschten agronomischen Leistung
der Pflanzen signifikant zu beeinträchtigen, was sie für die Produktion
von Hybrid-WOSR besonders geeignet macht. So wird gezeigt, daß die Insertionsregionen,
die SEQ ID Nr. 22 und SEQ ID Nr. 34, genauer gesagt, der Insertionsstelle
von MS-BN1 und RF-BN1 darin entsprechen, besonders geeignet für die Einführung eines
(von) Gen(s/en) von Interesse sind. Genauer gesagt, sind die Insertionsregionen
von MS-BN1 (SEQ ID Nr. 22) und RF-BN1 (SEQ ID Nr. 34) oder die Insertionsstellen
von MS-BN1 bzw. RF-BN1 darin besonders geeignet für die Einführung von
Plasmiden, die ein Pollensterilitätsgen bzw. ein Fertilitätsrestorer-Gen
enthalten, die eine optimale Expression jedes dieser Gene oder beider
Gene in einer Pflanze gewährleisten,
ohne die agronomische Leistung zu beeinträchtigen.
-
Ein
rekombinantes DNA-Molekül
kann mit Hilfe gezielter Insertionsverfahren spezifisch in eine
Insertionsregion inseriert werden. Solche Verfahren sind dem Fachmann
bekannt und beinhalten zum Beispiel homologe Rekombination mit Hilfe
einer Rekombinase, wie FLP-Rekombinase aus Saccharomyces cerevisiae (US-Patent
5,527,695), CRE-Rekombinase aus dem Escherichia-coli-Phagen P1 (veröffentlichte
PCT-Anmeldung WO 9109957), die Rekombinase von pSRI aus Saccharomyces
rouxii (Araki et al., 1985, J Mol Biol 182: 191–203) oder das lambda-Phagen-Rekombinationssystem,
wie im US-Patent 4,673,640 beschrieben, aber nicht auf diese beschränkt.
-
Wie
hier verwendet, betrifft "Sequenzidentität" im Hinblick auf
Nukleotidsequenzen (DNA oder RNA) die Anzahl an Positionen mit identischen
Nukleotiden, geteilt durch die Anzahl an Nukleotiden in der kürzeren der
beiden Sequenzen. Das Alignment der beiden Nukleotidsequenzen erfolgt
durch den Wilbur-und-Lipman-Algorithmus
(Wilbur und Lipman, 1983) mit Hilfe einer Fenstergröße von 20
Nukleotiden, einer Wortlänge von
4 Nukleotiden und einer Lückenstrafe
von 4. Eine computerunterstützte
Analyse und Interpretation von Sequenzdaten, einschließlich des
oben beschriebenen Sequenzalignments, kann z.B. geeigneterweise
mit den IntelligenceTM-Suite-Programmen
(Intelligenetics Inc., CA) durchgeführt werden. Sequenzen werden
als "im wesentlichen
gleich" angegeben,
wenn diese Sequenzen eine Sequenzidentität von mindestens etwa 75%, insbesondere
mindestens etwa 80%, genauer gesagt mindestens etwa 85%, ganz besonders
etwa 90%, insbesondere etwa 95%, insbesondere etwa 100% haben, ganz
besonders identisch sind. Es ist deutlich, daß, wenn gesagt wird, daß RNA-Sequenzen
im wesentlichen gleich sind oder einen bestimmten Grad an Sequenzidentität mit DNA-Sequenzen
besitzen, Thymin (T) in der DNA-Sequenz als gleich mit Uracil (U)
in der RNA-Sequenz angesehen wird.
-
Wie
hier verwendet, soll "enthaltend" so verstanden werden,
daß es
das Vorliegen der genannten Merkmale, Schritte oder Komponenten,
wie angegeben, bezeichnet, aber das Vorliegen oder Hinzufügen eines oder
mehrerer Merkmale, Zahlen, Schritte oder Komponenten oder Gruppen
von diesen nicht ausschließt.
So kann z.B. eine Nukleinsäure
oder ein Protein, enthaltend eine Sequenz von Nukleotiden oder Aminosäuren, mehr
Nukleotide oder Aminosäuren
als die tatsächlich
genannten enthalten, d.h. in eine größere Nukleinsäure oder
ein größeres Protein
eingebettet sein. Ein chimäres
Gen, das eine DNA-Sequenz enthält,
die funktionell oder strukturell definiert ist, kann zusätzliche
DNA-Sequenzen enthalten usw.
-
Die
folgenden Beispiele beschreiben die Entwicklung und die Merkmale
von WOSR-Pflanzen, die die Eliteevents MS-BN1 und RF-BN1 tragen.
-
Wenn
nicht anders angegeben, werden alle DNA-Rekombinationstechniken gemäß Standardprotokollen
durchgeführt,
wie in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
zweite Auflage, Cold Spring Harbour Laboratory Press, NY, und in
Band 1 und 2 von Ausubel et al. (1994) Current Protocols in Molecular
Biology, Current Protocols, USA beschrieben. Standardmaterialien
und -verfahren zur Pflanzenmolekulararbeit sind in Plant Molecular
Biology Labfax (1993) von R. D. D. Croy, veröffentlicht von BIOS Scientific Publications
Ltd. (GB) und Blackwell Scientific Publications, GB, beschrieben.
-
In
der Beschreibung und den Beispielen wird auf folgende Sequenzen
Bezug genommen:
SEQ
ID Nr. 1: | Plasmid
pTHW107 |
SEQ
ID Nr. 2: | Plasmid
pTHW118 |
SEQ
ID Nr. 3: | Primer
248 |
SEQ
ID Nr. 4: | Primer
249 |
SEQ
ID Nr. 5: | Primer
247 |
SEQ
ID Nr. 6: | Primer
250 |
SEQ
ID Nr. 7: | Primer
251 |
SEQ
ID Nr. 8: | Primer
254 |
SEQ
ID Nr. 9: | Primer
258 |
SEQ
ID Nr. 10: | Primer
SP6 |
SEQ
ID Nr. 11: | Primer
T7 |
SEQ
ID Nr. 12: | Primer
201 (BNA01) |
SEQ
ID Nr. 13: | Sequenz
mit der 5'-flankierenden
Region von MS-BN1 |
SEQ
ID Nr. 14: | Primer
611 |
SEQ
ID Nr. 15: | Primer
259 |
SEQ
ID Nr. 16: | Primer
260 |
SEQ
ID Nr. 17: | Primer
24 |
SEQ
ID Nr. 18: | Sequenz
mit der 3'-flankierenden
Region von MS-BN1 |
SEQ
ID Nr. 19: | Primer
51 (BNA02) |
SEQ
ID Nr. 20: | Primer
48 |
SEQ
ID Nr. 21: | Sequenz
mit der Zielstellendeletion von MS-BN1 |
SEQ
ID Nr. 22: | Insertionsregion
von MS-BN1 |
SEQ
ID Nr. 23: | Primer
193 (BNA03) |
SEQ
ID Nr. 24: | Sequenz
mit der 5'-flankierenden
Region von RF-BN1 |
SEQ
ID Nr. 25: | Primer
286 |
SEQ
ID Nr. 26: | Primer
314 |
SEQ
ID Nr. 27: | Primer
315 |
SEQ
ID Nr. 28: | Primer
316 |
SEQ
ID Nr. 29: | Primer
288 |
SEQ
ID Nr. 30: | Sequenz
mit der 3'-flankierenden
Region von RF-BN1 |
SEQ
ID Nr. 31: | Primer
269 |
SEQ
ID Nr. 32: | Primer
283 |
SEQ
ID Nr. 33: | Primer
284 |
SEQ
ID Nr. 34: | Integrationsregion
von RF-BN1 |
SEQ
ID Nr. 35: | Primer
57 |
SEQ
ID Nr. 36: | Sequenz
mit der 5'-flankierenden
Region von MS-BN1 in WOSR |
SEQ
ID Nr. 37: | Primer
68 |
SEQ
ID Nr. 38: | Sequenz
mit der 3'-flankierenden
Region von MS-BN1 in WOSR |
SEQ
ID Nr. 39: | Sequenz
mit der 5'-flankierenden
Region von RF-BN1 in WOSR |
SEQ
ID Nr. 40: | Sequenz
mit der 3'-flankierenden
Region von Rf-BN1 in WOSR |
SEQ
ID Nr. 41: | Primer
268 (BNA04) |
SEQ
ID Nr. 42: | Primer
BNA05 |
SEQ
ID Nr. 43: | Primer
BNA06 |
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1. Transformation
von Brassica napus mit einem Pollensterilitätsgen und einem Restorer-Gen
-
a) Konstruktion der chimären DNA,
die das Barnase-Gen unter der Kontrolle eines Tapetum-spezifischen
Promotors enthält
(pTHW107).
-
Plasmid
pTHW107 (SEQ ID Nr. 1) stammte im wesentlichen von dem Zwischenproduktvektor
pGSV1. pGSV1 selbst stammt von pGSC1700 (Cornelissen und Vandewielle,
1989), enthält
aber eine künstliche
T-Region, die aus
der linken und der rechten Grenzsequenz der TL-DNA von pTiB6S3 und
Multilinker-Klonierungsstellen besteht, die die Insertion chimärer Gene
zwischen den T-DNA-Grenz-Repeats gestatten. Der pGSV1-Vektor ist auf dem
Grundgerüst
des Plasmids mit einem Barstar-Gen mit Regulationssignalen für die Expression
in E. coli ausgestattet.
-
Eine
vollständige
Beschreibung der zwischen den Grenz-Repeats von pTHW107 enthaltenen
DNA ist in Tabelle 1 angegeben:
-
Tabelle
1: T-DNA des Plasmids pTHW107
-
-
-
b) Konstruktion der chimären DNA,
die das Barstar-Gen unter der Kontrolle eines konstitutiven Promotors
enthält
(pTHW118)
-
Plasmid
pTHW118 (SEQ ID Nr. 2) stammte ebenfalls im wesentlichen vom Vektor
pGSV1 (siehe oben). Eine vollständige
Beschreibung der zwischen den Grenz-Repeats von pTHW118 enthaltenen DNA
ist in Tabelle 2 angegeben:
-
Tabelle
2: T-DNA des Plasmids pTHW118
-
-
-
c) Transformation von
Brassica napus
-
Zur
Transformation von Brassica napus wurde das Vektorsystem, wie von
Deblaere et al. (1985, 1987) beschrieben, verwendet. Das Vektorsystem
besteht aus einem Agrobacterium-Stamm und zwei Plasmidkomponenten:
1) einem nicht-onkogenen Ti-Plasmid (pGV400) und 2) einem Zwischenklonierungsvektor
auf Basis von Plasmid pGSV1. Das nicht-onkogene Ti-Plasmid, aus
dem die T-Region
deletiert wurde, trägt
die vir-Gene, die für
den Transfer einer auf dem zweiten Plasmid klonierten T-DNA in das
Pflanzengenom benötigt
werden. Die aus der Dreifachpaarung zwischen diesen Komponenten
erhaltenen Agrobacterium-Stämme
können
zur Pflanzentransformation verwendet werden.
-
Die
Selektion erfolgte auf allen Stufen, mit Ausnahme der Setzlingregeneration,
die in Abwesenheit von PPT durchgeführt wurde, um das Wachstum
zu beschleunigen, auf Phosphinothricin (PPT). Dies führte zu einem
Satz von Primärtransformanten
(Pflanzen der Generation T0).
-
Beispiel 2. Entwicklung
von Events
-
2.1. Charakterisierung
transgener Events
-
2.1.1. Southern-Blot-Analyse
von MS-Events
-
Das
Vorliegen des Transgens und die Anzahl an Geninsertionen wurde mittels
Standard-Southern-Blot-Analyse überprüft. Genomische
Gesamt-DNA wird aus 1 g Sproßgewebe
nach Dellaporta (1983, Plant Molecular Biology Reporter, 1, Bd.
3, S. 19–21
oder Doyle et al. 1987, Phytochem. Bull. 19: 11) isoliert und mit
dem Restriktionsenzym SacI gespalten. SacI hat eine einzelne Restriktionsstelle
innerhalb des T-DNA-Fragments
zwischen dem Barnase- und dem bar-Konstrukt. Die Southern-Analyse
erfolgte mit den folgenden zwei Sonden:
"Barnase"-Sonde: 478-bp-PstI-EcoRI-Fragment von
Plasmid pVE 113
"bar"-Sonde: 546-bp-NcoI-BglII-Fragment
von Plasmid pDE110
-
Die
Plasmide pVE113 und pDE110 sind in 1 bzw. WO
92/09696 beschrieben.
-
Die
Hybridisierung der MS-Events mit der Barnase-Sonde ergab eine 12-Kb-Bande, während die
Hybridisierung mit der bar-Sonde ein 14-Kb-Fragment ergab.
-
Die
relative Bandenintensität
lieferte einen Hinweis darauf, ob Pflanzen für den transgenen Locus homozygot
oder hemizygot waren. Es wurde gefunden, daß zwei Events einfache Insertionen
aufwiesen.
-
Dies
wurde durch die Tatsache bestätigt,
daß das
Segregationsmuster des Transgens durch mendelnde Vererbung eines
einzelnen Locus erklärt
werden konnte.
-
2.1.2. Southern-Blot-Analyse
von RF-Events
-
Das
Vorliegen des Transgens und die Anzahl an Geninsertionen wurde mittels
Standard-Southern-Blot-Analyse überprüft. Genomische
Gesamt-DNA wurde aus 1 g Sproßgewebe
(nach Doyle et al. 1987, Phytochem. Bull. 19: 11) isoliert und mit
dem Restriktionsenzym SacI gespalten. SacI hat eine einzelne Restriktionsstelle
innerhalb des T-DNA-Fragments zwischen dem Barnase- und dem bar-Konstrukt.
Die Southern-Analyse erfolgte mit den folgenden zwei Sonden:
"Barstar"-Sonde: 436-bp-HindIII-PstI-Fragment
von Plasmid pVE113
"bar"-Sonde: 546-bp-NcoI-BglII-Fragment
von Plasmid pDE110
-
Die
Hybridisierung der RF-Events mit der Barstar-Sonde ergab eine 3-Kb-Bande, während die
Hybridisierung mit der bar-Sonde ein 14-Kb-Fragment ergab.
-
Die
relative Bandenintensität
lieferte einen Hinweis darauf, ob Pflanzen für den transgenen Locus homozygot
oder hemizygot waren. Es wurde gefunden, daß mehrere Events einfache Insertionen
aufwiesen.
-
Dies
wurde durch die Tatsache bestätigt,
daß das
Segregationsmuster des Transgens durch mendelnde Vererbung eines
einzelnen Locus erklärt
werden konnte.
-
2.1.3. Allgemeiner Pflanzenphänotyp und
agronomische Leistung
-
T1-Pflanzen sowohl der MS- als auch der RF-Events
wurden hinsichtlich einer Reihe phänotypischer Merkmale, einschließlich Pflanzenhöhe, Festigkeit/-Steifheit des Strohs,
Neigung zum Umlegen, Ausfallfestigkeit, Dürretoleranz, Krankheitsbeständigkeit
(Wurzelhals- und Stengelfäule
(Leptosphaeria maculans), Blattfleckenkrankheit (Cylindrosporium
concentricum), Sklerotinia) sowie Kornproduktion und -ausbeute,
untersucht.
-
Es
wurde festgestellt, daß die
Linien hinsichtlich der gezeigten agronomischen Merkmale verglichen mit
der untransformierten Varietät
sowie einer Reihe von Raps-Kultivaren
gleich (oder besser) waren. In einigen Fällen segregierten die Pflanzen
für ein
oder mehrere der obengenannten Merkmale zu somaklonaler Variation.
Wenn dies nicht zur Einführung
eines kommerziell interessanten phänotypischen Merkmals führte, wurden
diese Pflanzen verworfen.
-
2.2. Entwicklung von Linien
mit dem MS- oder RF-Merkmal
-
Die
verschiedenen hemizygoten T0-Setzlinge ("Ms/-" oder "Rf/-") wurden aus der
Gewebekultur in Gewächshauserde überführt. Das
Vorliegen des Transgens und die Kopienzahl wurden mittels Southern-Blot-Analyse
(siehe oben) überprüft. Man
ließ die
Pflanzen blühen,
und Sterilität
bzw. Fertilität
der Blüten
wurden untersucht. Die T0-Pflanzen wurden
mit Wildtyp-Pflanzen (-/-) gekreuzt, um T1-Samen (MsT1 und RfT1)
herzustellen. T1-Samen wurden im Gewächshaus angepflanzt und aufgezogen.
Die Pflanzen wurden hinsichtlich der Toleranz gegenüber Glufosinate-Ammonium untersucht.
Ms-T1-Pflanzen wurden außerdem
hinsichtlich Sterilitäts-/Fertilitätssegregation
(bei ungesprühten
Pflanzen) bewertet, während
Rf-T1-Pflanzen auf fertile Blüten
untersucht wurden.
-
Ms-T1-Pflanzen,
die das Transgen enthielten, wurden zur Produktion von MsRf-F1-Samen
mit einer Tester-Pflanze gekreuzt, die für ein Fertilitätsrestorer-Gen
homozygot (Rf/Rf) war. Diese Saat (Ms/-, Rf/- und -/-, Rf/-) wurde
im Gewächshaus
angepflanzt und mit LibertyTM gesprüht. Verbleibende
F1-Nachkommen werden hinsichtlich Fertilitäts-/Sterilitätssegregation
untersucht, um zu testen, ob das Pollensterilitätsmerkmal in Brassica napus
angemessen wiederhergestellt werden konnte (Fertilität nahe 100%).
-
Die
besten Events wurden für
weitere Untersuchungen selektiert. Ms-T1-Pflanzen wurden mit einem homozygoten
Fertilitätrestorer
gekreuzt, und die Saat wurde im Feld ausgepflanzt. Die Pflanzen
wurden hinsichtlich der Toleranz gegenüber dem Herbizid LibertyTM (bei 800 Gramm Wirkstoff pro Hektar (g.a.i./ha),
die für
Bauern empfohlene Dosis beträgt
400 g.a.i./ha), hinsichtlich Fertilitäts-/Sterilitätssegregation
und allgemeiner phänotypischer
Merkmale untersucht. Die Linien, in denen die Fertilität zu 100%
wiederhergestellt war und bei denen verglichen mit der isogenen
Wildtypkontrolle keine negativen Strafen für den Phänotyp oder die agronomische
Leistung (unter (d) ausgeführt)
beobachtet wurden, wurden selektiert.
-
Rf-T1-Pflanzen,
die das Transgen enthielten, wurden zur Produktion von F1-Samen
mit einer Tester-Pflanze
gekreuzt, die das Pollensterilitätsgen
(Ms/-) enthielt. Diese Saat wurde im Gewächshaus ausgepflanzt, mit LibertyTM gesprüht,
und die Wiederherstellung der Fertilität wurde untersucht (nahezu
100%).
-
Inzwischen
wurden Rf-T1-Pflanzen zur Produktion von S1 einer Selbstung unterzogen.
Die S1-Pflanzen werden im Gewächshaus
angezogen, mit LibertyTM gesprüht und zur
Produktion von S2 einer erneuten Selbstung unterzogen; aus S2 wurden
homozygote Individuen selektiert.
-
2.3. Kombination von MS-
und RF-Events.
-
Die
selektierten Ms-T1-Pflanzen wurden zum Testen der Fertilitätswiederherstellung
mit den selektierten Rf-S2-Events im Gewächshaus gekreuzt. Die Saat
wurde erneut im Gewächshaus
ausgepflanzt, Pflanzen wurden mit LibertyTM gesprüht, und
die Fertilität
der Blüten
wurde überprüft.
-
2.4. Testen von MS- und
RF-Events in unterschiedlichen genetischen Hintergründen und
an verschiedenen Stellen
-
Die
selektierten Events wurden in zwei verschiedene genetische Hintergründe eingebracht,
die sich heterotisch unterscheiden, um zu zeigen, daß die MS-
und RF-Events gut funktionieren und keine negative Strafe auf die
Ausbeute oder Qualität
in einem beliebigen gestesteten Hintergrund mit sich bringen.
-
Gleichzeitig
werden die selektierten MS- und RF-Events in vier bis fünf verschiedenen Umgebungen getestet,
um sicherzustellen, daß es
keine negative Wechselwirkung zwischen der Umgebung und den MS- oder
RF-Events gibt.
-
Auf
der nächsten
Stufe wurde die Produktion von Hybridsamen unter Verwendung der
selektierten MS- und RF-Events im Feld ausgiebiger untersucht. Das
selektierte MS-Event wurde in seinem ursprünglichen Hintergrund und in
zwei verschiedenen und heterotisch unterschiedlichen Hintergründen mit
dem selektierten RF-Event in seinem ursprünglichen Hintergrund und in
zwei verschiedenen und heterotisch unterschiedlichen Hintergründen gekreuzt.
Die F1-Hybride wurde hinsichtlich der Resistenz gegen LibertyTM, Fertilität, sowie der agronomischen
Gesamtleistung (Ausbeute und Qualität) untersucht.
-
2.5. Selektion von Eliteevents
-
Das
vorstehend beschriebene Selektionsverfahren bei der Entwicklung
transgener MS-Linien ergab mehrere Eliteevents, die eine optimale
Expression des Transgens, d.h. Resistenz gegen Glufosinat-Ammonium,
einen pollensterilen Phänotyp
und Empfänglichkeit
für vollständige Fertilitätswiederherstellung
mit einer homozygoten Restorer-Linie, genauer gesagt mit dem selektierten
RF-Eliteevent, zeigten.
-
Das
vorstehend beschriebene Selektionsverfahren bei der Entwicklung
transgener RF-Linien ergab mehrere Eliteevents, die eine optimale
Expression des Transgens, d.h. Resistenz gegen Glufosinat-Ammonium,
und die Fähigkeit
zur Wiederherstellung der Fertilität der F1 bei Kreuzung mit einer
Pflanze, die ein Pollensterilitätsgen
trägt,
genauer gesagt mit dem selektierten MS-Eliteevent, zeigten.
-
Beispiel 3: Einbringen
selektierter Kandidaten-Eliteevents in WOSR
-
Mehrere
MS- und RF-Eliteevents, die wie oben beschrieben in B. napus entwickelt
wurden, wurden durch wiederholte Rückkreuzung von Pflanzen der
Drakkar-Varietät in einen
WOSR-Kultivar eingeführt.
-
Die
Pflanzen wurden untersucht, und es wurde festgestellt, daß:
- a) das Vorliegen der fremden DNA andere gewünschte Merkmale
der Pflanze, wie beispielsweise solche in Zusammenhang mit der agronomischen
Leistung oder dem kommerziellen Wert, nicht beeinträchtigte;
- b) das Event durch eine gut definierte molekulare Konfiguration
gekennzeichnet war, die stabil vererbt wurde;
- c) das (die) Gen(e) von Interesse in der fremden DNA eine korrekte,
angemessene und stabile räumliche und
zeitliche phänotypische
Expression sowohl unter heterozygoten (oder hemizygoten) als auch
homozygoten Bedingungen des Events mit einem kommerziell annehmbaren
Spiegel in einem Bereich von Umweltbedingungen, denen die Pflanzen,
die das Event tragen, bei normaler agronomischer Verwendung wahrscheinlich
ausgesetzt sind, zeigten.
-
Die
Pflanzen wurden ferner im Hinblick auf ihre agronomischen Merkmale
und ihre agronomische Leistung verglichen mit Wildtyp-WOSR-Spezies
untersucht.
-
Ausgiebige
Feldversuche zeigten, daß bestimmte
Kandidaten-Eliteevents von Sommerraps, wenn sie in WOSR eingebracht
wurden, zu Pflanzen führten,
die eine angemessene Expression der Gene von Interesse in der fremden
DNA in Kombination mit optimaler agronomischer Leistung zeigten.
Diese Events wurden als MS- und RF-Eliteevents in WOSR selektiert und als
MS-BN1 bzw. RF-BN1
bezeichnet.
-
Beispiel 4. Charakterisierung
der Eliteevents MS-BN1 und RF-BN1
-
Nach
der Identifikation der MS-BN1- und RF-BN1-Events als Eliteevents, bei denen die
Expression des entsprechenden Transgens sowie die agronomische Gesamtleistung
optimal waren, wurden die Loci der Transgene auf molekularer Ebene
im Detail analysiert. Dies beinhaltete Southern-Blot-Analyse (mit
Hilfe mehrerer Restriktionsenzyme) und Sequenzierung der flankierenden
Regionen des Transgens.
-
4.1. Southern-Blot-Analyse
mit Hilfe mehrerer Restriktionsenzyme
-
Blattgewebe
wurde von transgenen und Kontrollpflanzen geerntet. Genomische Gesamt-DNA
wurde aus dem Blattgewebe nach Dellaporta et al. (1983, Plant Molecular
Biology Reporter, 1, Bd. 3, S. 19–21) isoliert. Die DNA-Konzentration
jeder Präparation
wurde durch Messen der optischen Dichte in einem Spektralphotometer
bei einer Wellenlänge
von 260 nm bestimmt.
-
Es
wurden 10 μg
genomische DNA mit Restriktionsenzym in einem endgültigen Reaktionsvolumen von
40 μl gespalten,
wobei die vom Hersteller vorgeschlagenen Bedingungen angewendet
wurden. Die Dauer der Spaltung und/oder die Menge an Restriktionsenzym
wurden so eingestellt, daß vollständige Spaltung
der genomischen DNA-Proben ohne unspezifischen Abbau gewährleistet
war. Nach der Spaltung wurden 4 μl
Beladungsfarbstoff zu den gespaltenen DNA-Proben zugegeben, und
sie wurden auf ein 1%iges Agarosegel geladen.
-
Die
folgenden Kontroll-DNAs wurden ebenfalls auf das Gel geladen:
- – eine
negative Kontrolle mit genomischer DNA, die von einer nicht-transgenen
Brassica-Pflanze präpariert wurde.
Diese negative Kontrolle wurde zur Bestätigung des Fehlens von Hintergrundhybridisierung
verwendet.
- – eine
DNA-positive Kontrolle: mit einer heterozygoten Einzelkopieintegration
des Transgens in das Brassica-napus-Genom,
10 μg genomische
DNA enthält
die gleiche Anzahl an Moleküläquivalenten
wie ± 19 Picogramm
1501-bp-PvuI-HindIII-Fragment
von pTHW118-DNA (Größe des diploiden
Brassica-napus-Genoms: 0,8 × 109 bp). Die Menge, die einer Plasmidkopie
pro Genom entspricht, wird zu 1 μg
gespaltener nicht-transgener Brassica napus-DNA gegeben. Die Rekonstitutionsprobe
soll zeigen, daß die
Hybridisierungen unter Bedingungen durchgeführt werden, die die Hybridisierung
der Sonde mit Zielsequenzen gestatten.
-
Mit
PstI gespaltene Phage-lambda-DNA (Stamm CIind 1 ts 857 Sam 7, Life
Technologies) wurde als Größenstandard
eingeschlossen.
-
Nach
der Elektrophorese wurden die DNA-Proben (gespaltene genomische
Brassica-DNA, Kontrollen und Größenstandard-DNA)
mittels Kapillarblotting während
12 bis 16 Stunden auf eine Nylonmembran überführt.
-
Die
DNA-Matrizen, die zur Sondenherstellung für MS-BN1-Events verwendet wurden,
wurden durch Restriktionsspaltung von PTW107 mit HindIII hergestellt.
Dies setzte ein 3942-bp-DNA-Fragment frei, das einen relevanten
Teil der transformierenden DNA (Teil von PSSUARA, 3'nos, Barnase, PTA29)
enthält.
-
Die
DNA-Matrizen, die zur Sondenherstellung für RF-BN1-Events verwendet wurden,
wurden durch Restriktionsspaltung von PTW118 mit HpaI hergestellt.
Dies setzte ein 2182-bp-DNA-Fragment frei, das einen relevanten
Teil der transformierenden DNA (Teil von PSSUARA, 3'nos, Barstar, PTA29)
enthält.
-
Nach
der Reinigung wurden die DNA-Fragmente gemäß Standardverfahren markiert
und zur Hybridisierung mit der Membran verwendet.
-
Die
Hybridisierung erfolgte unter Standard-Stringenzbedingungen: Die markierte
Sonde wurde durch Erhitzen für
5 bis 10 Minuten in einem Wasserbad bei 95°C bis 100°C und Abkühlen auf Eis für 5 bis
10 Minuten denaturiert und zur Hybridisierungslösung (6 × SSC (20 × SSC ist 3,0 M NaCl, 0,3 M
Na-Citrat, pH 7,0), 5 × Denhardt
(100 × Denhardt
= 2% Ficoll, 2% Polyvinylpyrrolidon, 2% Rinderserumalbumin), 0,5%
SDS und 20 μg/ml
denaturierte Träger-DNA
(einzelsträngige
Fischsperma-DNA mit einer durchschnittlichen Länge von 120–3000 Nuleotiden)) gegeben.
Die Hybridisierung wurde über
Nacht bei 65°C
durchgeführt.
Die Blots wurden dreimal für
20 bis 40 Minuten bei 65°C
mit der Waschlösung
(2 × SSC,
0,1% SDS) gewaschen.
-
Die
Autoradiogramme wurden elektronisch gescannt.
-
4.1.1. MS-BN1
-
Die
Restriktionsmuster, die nach Spaltung von genomischer MS-BN1-DNA
mit verschiedenen Restriktionsenzymen erhalten wurden, sind in
2 dargestellt
und in Tabelle 3 zusammengefaßt. Tabelle
3: Restriktionskarte von MS-BN1
- (*)Die Längen dieser Fragmente sind
die aus der Restriktionskarte des Plasmids pTHW107 vorhergesagten.
-
4.1.2. RF-BN1
-
Die
Restriktionsmuster, die nach Spaltung von genomischer RF-BN1-DNA
mit verschiedenen Restriktionsenzymen erhalten wurden, sind in
3 dargestellt
und in Tabelle 4 zusammengefaßt. Tabelle
4: Restriktionskarte von RF-BN1
- (*)Die Längen dieser Fragmente sind
die aus der Restriktionskarte des pTHW118-Vektors mit BamHI vorhergesagten.
-
4.2. Identifikation der
flankierenden Regionen
-
Die
flankierenden Regionen der Eliteevents MS-BN1 und RF-BN1 wurden
zunächst
für Sommer-OSR identifiziert,
in dem die Events entwickelt wurden, und dann für WOSR überprüft.
-
4.2.1. Identifikation
der flankierenden Regionen von MS-BN1
-
4.2.1.1. Rechte (5'-)flankierende Region
-
Für die Sequenz
der flankierenden Region der rechten Grenze von MS-BN1 wurde eine
ligationsvermittelte Polymerase-Kettenreaktion (Mueller et al. 1989,
Science 780–786;
Maxine et al., 1994, PCR Methods and Applications, 71–75) mit
Extension Capture (Törmanen
et al., 1993, NAR 20: 5487–5488)
verwendet.
-
Die
zur Linker-Herstellung verwendeten Oligonukleotide waren:
-
-
Auf
die Herstellung des Linkers folgte die Erststrangsynthese aus mit
NcoI gespaltener genomischer MS-BN1-DNA mit Hilfe eines biotinylierten
genspezifischen Primers:
-
-
Der
Linker wurde dann an die Erststrang-DNA ligiert, die dann an Magnetperlen
gekuppelt wurde, von denen der nicht-biotinylierte Strang eluiert
wurde. Diese DNA wurde in einer PCR-Amplifikation im größeren Maßstab mit
Hilfe der folgenden Primer verwendet:
-
-
Diese
PCR ergab ein Fragment von etwa 1150 bp. Dieses rechte Grenzfragment
wurde aus einem Agarosegel eluiert, und eine geschachtelte PCR erfolgte
an einer 100-fachen Verdünnung
dieser DNA mit Hilfe der folgenden Primer:
-
-
Dies
ergab ein Fragment von etwa 1000 bp, das aus dem Agarosegel eluiert,
gereinigt und mit dem pGem®-T-Vektor ligiert wurde. Die rekombinante
Plasmid-DNA wurde mit Hilfe einer Standard-PCR-Reaktion mit den
folgenden Primern durchmustert:
-
-
-
Dies
ergab die folgenden Fragmente: SP6-T7: 1224 bp
SP6-MDB201:
1068 bp
T7-MDB201: 1044 bp
-
Das
rechte Grenzfragment wurde gereinigt und sequenziert (SEQ ID Nr.
13) und ergab 963 bp, von denen bp 1–867 Pflanzen-DNA entsprechen
und bp 868 bis 953 der T-DNA von pTW107 entsprechen.
-
4.2.1.2. Linke (3'-)flankierende Region
von MS-BN1
-
Die
Sequenz der linken Grenzregion, die das inserierte Transgen im MS-BN1-Event
flankiert, wurde mit Hilfe des Thermal-Asymmetric-Interlaced-(TAIL-)PCR-Verfahrens,
wie von Liu et al. (1995, The Plant Journal 8 (3): 457–463) beschrieben,
durchgeführt.
Dieses Verfahren verwendet drei geschachtelte spezifische Primer
in aufeinanderfolgenden Reaktionen zusammen mit einem kürzeren mehrdeutigen
degenerierten (arbitrary degenerate, AD-) Primer, so daß die relativen
Amplifikationseffizienzen spezifischer und unspezifischer Produkte
thermisch gesteuert werden können.
Die spezifischen Primer wurden so, daß sie an die Grenze des Transgens
hybridisierten, und im Hinblick auf ihre Hybridisierungsbedingungen
ausgewählt.
Eine kleine Menge (5 μl)
ungereinigte Sekundär-
und Tertiär-PCR-Produkte wurden auf
einem 1%igen Agarosegel analysiert. Das Tertiär-PCR-Produkt wurde zur präparativen
Amplifikation verwendet, gereinigt und an einem Sequenzierautomaten
mit Hilfe des DyeDeoxy-Terminator-Cycle-Kits sequenziert.
-
Die
folgenden Primer wurden verwendet:
wobei:
N = A, C, T oder g; S = C oder g; W = A oder T
-
Das
mit Hilfe von HCA24-MDB611 amplifizierte Fragment war ca. 540 bp
groß,
von denen 537 bp sequenziert wurden (3'-Flanke: SEQ ID Nr. 18). Die Sequenz
zwischen bp 1 und bp 180 enthielt pTHW107-DNA, während die Sequenz zwischen
bp 181 und bp 537 Pflanzen-DNA entsprach.
-
4.2.1.3. Identifikation
der Zielstellendeletion
-
Unter
Verwendung von Primern, die Sequenzen innerhalb der flankierenden
Regionen des Transgens entsprachen, an Wildtyp-Brassica napus var.
Drakkar als Matrize wurde die Insertionsstelle des Transgens identifiziert.
-
Die
folgenden Primer wurden verwendet:
-
-
Dies
ergab ein 178-bp-Fragment (SEQ ID Nr. 21), in dem bp 132 bis 150
einer Zielstellendeletion entsprechen.
-
4.2.1.4. Identifikation
der MS-BN1-Insertionsregion
-
Auf
Basis der Identifikation der flankierenden Regionen und der Zielstellendeletion
konnte die Insertionsregion von MS-BN1 bestimmt werden (SEQ ID Nr.
22)
1–822:
5'-flankierende
Region bp 46–867
von SEQ ID Nr. 13
823–841
Zielstellendeletion bp 132–150
von SEQ ID Nr. 21
842–1198:
3'-flankierende
Region bp 181 bis 537 von SEQ ID Nr. 18
-
4.2.2. Identifikation
der flankierenden Regionen von RF-BN1
-
Die
flankierenden Grenzregionen von RF-BN1 wurden mit Hilfe von Vectorette-PCR
(Verwendung von Vectorette- und Subvektorette-PCR zur Isolation
der das Transgen flankierenden DNA, Maxine J. Allen, Andrew Collick
und Alec J. Jeffreys PCR Methods and Applications – 1994 (4)
Seiten 71–75)
mit genomischer RF-BN1-DNA, die mit HindIII gespalten war, als Matrize
bestimmt. Der Vectorette-Linker wurde mit Hilfe der vorstehend beschriebenen
Primer MDB248 (SEQ ID Nr. 3) und MDB249 (SEQ ID Nr. 4) hergestellt.
-
4.2.2.1. Rechte (5'-)flankierende Region
von BN-RF1
-
Die
folgenden Primer wurden verwendet:
-
-
-
Dies
ergab ein 1077-bp-Fragment (SEQ ID Nr. 24), in dem bp 1–881 Pflanzen-DNA
entsprechen und bp 882–1077
T-DNA von pTW118 entsprechen.
-
4.2.2.2. Linke (3'-)flankierende Region
von BN-RF1
-
Zur
Identifikation der 3'flankierenden
Region von Eliteevent BN-RF1 wurde eine TAIL-PCR, wie oben beschrieben,
mit Hilfe eines mehrdeutigen degenerierten Primers und von in der
T-DNA in der Nähe
der linken Grenze lokalisierten Primern durchgeführt.
-
Die
verwendeten Primer waren: Mehrdeutiger
degenerierter Primer:
wobei: N = A, C, T oder g; S = C oder g; W = A
oder T
-
-
Ein
Fragment von etwa 2000 bp wurde erhalten. Dieses Fragment wurde
in einen pGem®-T-Vektor
kloniert und als Matrize für
eine PCR-Reaktion unter Verwendung der folgenden Primer verwendet:
-
-
-
Dies
ergab ein Fragment von etwa 1500 bp (SEQ ID Nr. 30), wobei bp 1–166 T-DNA
von Plasmid pTW118 entsprechen und bp 167–1441 Pflanzen-DNA entsprechen.
-
4.2.2.3. Molekulare Analyse
der Zielstellendeletion
-
Die
Zielstellendeletion wurde mit dem (oben beschriebenen) TAIL-PCR-Verfahren
kloniert, wobei für genomische
Wildtyp-DNA und Pflanzen-DNA spezifische Primer stromaufwärts des
T-DNA-Inserts, die zum Insert gerichtet waren, verwendet wurden: Mehrdeutiger
degenerierter Primer:
wobei: N = A, C, T oder g; S = C oder g; W = A
oder T
-
-
Ein
Fragment von 1068 bp (SEQ ID Nr. 34) wurde erhalten, worin:
53–83: 5'-flankierende Region
84–133: Zielstellendeletion
134–1055: 3'-flankierende Region
-
Nach
Insertion der T-DNA wurden 51 bp der Zielstelle deletiert. Ein Vergleich
der Wildtyp-Locus-Sequenz
mit dem Rf3-Locus zeigte das Vorliegen von Füll-DNA an der rechten Grenzverbindungsstelle.
Die TCTCG-Füllsequenz
an der rechten Grenze wird von TCA am 5'-Ende und CGA am 3'-Ende flankiert. Diese Tripletts werden
auch am Bruchpunkt der Zielstellendeletion bzw. der T-DNA gefunden.
Eine Suche in distaleren Pflanzensequenzen zeigte einen möglichen
Ursprung dieser Füll-DNA.
Die TCA.TCTCG.CGA-Sequenz befindet sich auch in der Pflanzen-DNA
am 3'-Ende der Zielstellendeletion.
Sie ist die Kernsequenz von zwei 13 bp langen identischen Repeats,
die sich 209 bp stromabwärts
des Bruchpunktes der Zielstellendeletion befinden.
-
Die
Insertionsregion für
RF-BN1 kann so definiert werden, daß sie die linke flankierende
Region, die Zielstellendeletion und die rechte flankierende Region
wie folgt enthält:
1–881: 5'-flankierende Region
(bp 1–881
von SEQ ID Nr. 24)
882–932:
Zielstellendeletion (bp 84–133
von SEQ ID Nr. 34)
933–2207
3'-flankierende
Region (bp 167–1441
von SEQ ID Nr. 30)
-
4.3. Genetische Analyse
des Locus
-
Die
genetische Stabilität
der Inserts für
die zwei Events wurde durch molekulare und phänotypische Analyse in den Nachkommenpflanzen über mehrere
Generationen untersucht.
-
Southern-Blot-Analysen
von Pflanzen der T0-, T1- und T2-Generation
wurden sowohl im Hinblick auf Event MS-BN1 als auch RF-BN1 verglichen.
Es wurde gefunden, daß die
erhaltenen Muster für
jedes der Events in den verschiedenen Generationen identisch waren.
Dies beweist, daß die
molekulare Konfiguration der Transgene sowohl in MS-BN1- als auch
RF-BN1-haltigen Pflanzen stabil war.
-
Die
MS-BN1- und RF-BN1-Events zeigten für ihre jeweiligen Transgene
mendelnde Segregation als einzelne genetische Loci in mindestens
drei aufeinanderfolgenden Generationen, was zeigt, daß die Inserts stabil
sind.
-
Auf
Basis der obigen Ergebnisse wurden MS-BN1 und MS-RF1 als Eliteevents
identifiziert.
-
4.4. Identifikation der
flankierenden Sequenzen von MS-BN1
und RF-BN1 in WOSR
-
Die
flankierenden Sequenzen der Eliteevents MS-BN1 und RF-BN1 in WOSR
wurden unter Verwendung von Primern bestimmt, die auf Basis der
flankierenden Sequenzen dieser Events in Sommerraps entwickelt wurden.
-
Die
rechte (5'-)flankierende
Sequenz von MS-BN1 in WOSR wurde mit Hilfe eines T-DNA-Primers (SEQ
ID Nr. 12) und eines in der Pflanzen-DNA der rechten Grenze von
MS-BN1 lokalisierten Primers bestimmt:
-
-
Dies
ergab ein Fragment von 909 bp (SEQ ID Nr. 36) mit einer Sequenz,
die im wesentlichen gleich der Sequenz SEQ ID Nr. 13 (ab Nukleotid
98) ist.
-
Die
linke (3'-)flankierende
Sequenz von MS-BN1 in WOSR wurde mit Hilfe eines T-DNA-Primers (SEQ ID
Nr. 17) und eines in der Pflanzen-DNA an der linken Grenze von MS-BN1
lokalisierten Primers bestimmt:
-
-
Dies
ergab ein Fragment von 522 bp (SEQ ID Nr. 38) mit einer Sequenz,
die im wesentlichen gleich der Sequenz SEQ ID Nr. 18 ist.
-
Die
rechte (5'-)flankierende
Sequenz von RF-BN1 in WOSR wurde mit Hilfe eines T-DNA-Primers (SEQ
ID Nr. 12) und eines in der Pflanzen-DNA an der rechten Grenze von
RF-BN1 lokalisierten Primers (SEQ ID Nr. 31) bestimmt. Dies ergab
ein Fragment von 694 bp (SEQ ID Nr. 39) mit einer Sequenz, die im
wesentlichen gleich der Sequenz SEQ ID Nr. 24 (von Nukleotid 293
bis 980) ist.
-
Die
Sequenz der linken Grenze von RF-BN1 in WOSR wurde mit Hilfe eines
T-DNA-Primers (SEQ ID Nr. 26) und eines in der Pflanzen-DNA an der
linken Grenze von RF-BN1
lokalisierten Primers (SEQ ID Nr. 29) bestimmt. Dies ergab ein Fragment
von 1450 bp, von denen 1279 sequenziert wurden (SEQ ID Nr. 40).
Es wurde gefunden, daß diese
Sequenz im wesentlichen gleich der Sequenz SEQ ID Nr. 30 (von Nukleotid
141 bis 1421) ist.
-
Somit
wurde bestätigt,
daß die
linke und die rechte Grenzsequenz der Eliteevents MS-BN1 und RF-BN1
in SOSR und WOSR im wesentlichen gleich sind.
-
Beispiel 5: Entwicklung
diagnostischer Werkzeuge zur Identitätskontrolle
-
Die
folgenden Protokolle wurden entwickelt, um jegliches WOSR-Pflanzenmaterial
zu identifizieren, das das Eliteevent MS-BN1 enthält.
-
5.1. MS-BN1- und RF-BN1-Eliteevent-Restriktionskarten-Identifikationsprotokoll
-
WOSR-Pflanzen,
die das Eliteevent MS-BN1 enthalten, können mittels Southern-Blotting
im wesentlichen unter Verwendung des gleichen Verfahrens, wie im
Beispiel 4.1. beschrieben, identifiziert werden. So wird genomische
WOSR-DNA 1) mit mindestens zwei, vorzugsweise mindestens 3, insbesondere
mit mindestens 4, genauer gesagt, mit allen der folgenden Restriktionsenzyme
gespalten: EcoRI, EcoRV, NdeI, HpaI, AflIII, 2) auf Nylonmembranen übertragen
und 3) mit dem 3942-bp-HindIII-Fragment von Plasmid pTHW107 hybridisiert.
Wenn für
mindestens zwei der verwendeten Restriktionsenzyme DNA-Fragmente
mit der gleichen Länge,
wie die in Tabelle 3 von Beispiel 4.1.1. aufgelisteten, identifiziert
werden, wird bestimmt, daß die
WOSR-Pflanze das Eliteevent MS-BN1 trägt.
-
WOSR-Pflanzen,
die das Eliteevent RF-BN1 enthalten, können mittels Southern-Blotting
im wesentlichen unter Verwendung des gleichen Verfahrens, wie im
Beispiel 4.1. beschrieben, identifiziert werden. So wird genomische
WOSR-DNA 1) mit mindestens zwei, vorzugsweise mindestens 3, am stärksten bevorzugt mit
allen der folgenden Restriktionsenzyme gespalten: BamHI EcoRI, EcoRV,
HindIII, 2) auf Nylonmembranen übertragen
und 3) mit dem 2182-bp-HpaI-Fragment von Plasmid pTHW118 hybridisiert.
Wenn für
mindestens zwei der verwendeten Restriktionsenzyme DNA-Fragmente
mit der gleichen Länge,
wie die in Tabelle 4 von Beispiel 4.1.2. aufgelisteten, identifiziert
werden, wird bestimmt, daß die
WOSR-Pflanze das Eliteevent RF-BN1 trägt.
-
5.2. Polymerase-Kettenreaktion-Identifikationsprotokoll
für das
MS-BN1- und RF-BN1-Eliteevent
-
Bevor
versucht wird, Unbekannte zu durchmustern, muß ein Testlauf mit allen angemessenen
Kontrollen durchgeführt
werden. Das dargestellte Protokoll kann eine Optimierung im Hinblick
auf Komponenten erfordern, die sich zwischen den Laboren unterscheiden
(Matrizen-DNA-Präparation,
Taq-DNA-Polymerase, Qualität
der Primer, dNTPs, Thermocyler usw.).
-
Die
Amplifikation der endogenen Sequenz spielt in dem Protokoll eine
Schlüsselrolle.
Man muß PCR- und
Thermozyklusbedingungen erzielen, die äquimolare Mengen sowohl der
endogenen als auch der transgenen Sequenz in einer bekannten transgenen
genomischen DNA-Matrize amplifizieren. Wenn das endogene Fragment,
auf das abgezielt wird, nicht amplifiziert wird, oder wenn die Sequenzen,
auf die abgezielt wird, nicht mit den gleichen Ethidiumbromid-Anfärbeintensitäten, wie
mittels Agarosegelelektrophorese beurteilt, amplifiziert werden,
kann eine Optimierung der PCR-Bedingungen erforderlich sein.
-
5.2.1. Matrizen-DNA
-
Matrizen-DNA
wird aus einer Blattaustanzung oder einem einzelnen Samen nach Edwards
et al. (Nucleic Acid Research, 19, S. 1349, 1991) präpariert.
Wenn mit anderen Verfahren präparierte
DNA verwendet wird, sollte ein Testlauf unter Verwendung verschiedener
Mengen an Matrize durchgeführt
werden. Gewöhnlich
liefern 50 ng genomischer Matrizen-DNA die besten Ergebnisse.
-
5.2.2. Zugewiesene positive
und negative Kontrollen
-
Die
folgenden positiven und negativen Kontrollen sollten in einen PCR-Lauf
eingeschlossen werden:
- – Master-Mix-Kontrolle (DNA-negative
Kontrolle). Dabei handelt es sich um eine PCR, bei der keine DNA zur
Reaktion gegeben wird. Wenn das erwartete Ergebnis, keine PCR-Produkte,
beobachtet wird, bedeutet dies, daß der PCR-Cocktail nicht mit
Ziel-DNA kontaminiert war.
- – Eine
DNA-positive Kontrolle (genomische DNA-Probe, von der bekannt ist,
daß sie
die transgenen Sequenzen enthält).
Eine erfolgreiche Amplifikation dieser positiven Kontrolle zeigt,
daß die
PCR unter Bedingungen durchgeführt
wurde, die die Amplifikation von Zielsequenzen gestatten.
- – Eine
Wildtyp-DNA-Kontrolle. Dabei handelt es sich um eine PCR, bei der
die bereitgestellte Matrizen-DNA aus einer nicht-transgenen Pflanze
präparierte
genomische DNA ist. Wenn das erwartete Ergebnis, keine Amplifikation
des transgenen PCR-Produkts, aber Amplifikation des endogenen PCR-Produkts,
beobachtet wird, zeigt dies, daß keine
nachweisbare Transgen-Hintergrundamplifikation
in einer genomischen DNA-Probe erfolgt.
-
5.2.3. Primer
-
Die
folgenden Primer, die das Transgen und eine flankierende Sequenz
von MS-BN1 spezifisch erkennen, werden verwendet:
-
-
Zur
Identifikation von Pflanzenmaterial, das RF-BN1 enthält, werden die folgenden Primer
verwendet, die das Transgen und eine flankierende Sequenz von RF-BN1
spezifisch erkennen:
-
-
-
Primer,
die eine endogene Sequenz ansteuern, sind im PCR-Cocktail immer
enthalten. Diese Primer dienen als interne Kontrolle in unbekannten
Proben und in der DNA-positiven Kontrolle. Ein positives Ergebnis mit
dem endogenen Primerpaar zeigt, daß eine gute DNA mit angemessener
Qualität
in der genomischen DNA-Präparation
für die
Herstellung eines PCR-Produkts vorliegt.
-
Die
verwendeten endogenen Primer sind:
-
-
5.2.4. Amplifizierte Fragmente
-
Die
erwarteten amplifizierten Fragmente in der PCR-Reaktion sind:
-
-
5.2.5. PCR-Bedingungen
-
Der
PCR-Mix für
50-μl-Reaktionen
enthält:
5 μl Matrizen-DNA
5 μl 10 × Amplifikationspuffer
(mit Taq-Polymerase angereichert)
1 μl 10 mM dNTPs
1 μl BNA01 (MS-BN1)
oder BNA03 (RF-BN1) (10 pmol/μl)
1 μl BNA02 (RF-BN1)
oder BNA04 (RF-BN1) (10 pmol/μl)
0,5 μl BNA05 (10
pmol/μl)
0,5 μl BNA06 (10
pmol/μl)
0,2 μl Taq-DNA-Polymerase
(5 Einheiten/μl)
Wasser
bis auf 50 μl
-
Das
Thermozyklusprofil, nach dem für
optimale Ergebnisse vorgegangen werden muß, ist das folgende:
4
min bei 95°C
-
Gefolgt
von: 1 min bei 95°C
1
min bei 57°C
2
min bei 72°C
Für 5 Zyklen
-
Gefolgt
von: 30 s bei 92°C
30
s bei 57°C
1
min bei 72°C
Für 22 bis
25 Zyklen
-
Gefolgt
von: 5 Minuten bei 72°C
-
5.2.6. Agarosegel-Analyse
-
Zwischen
10 und 20 μl
der PCR-Proben sollten auf ein 1,5%iges Agarosegel (Trisborat-Puffer)
mit einem geeigneten Molekulargewichtsmarker (z.B. 100-bp-Leiter,
PHARMACIA) aufgetragen werden.
-
5.2.7. Validierung der
Ergebnisse
-
Daten
von transgenen Pflanzen-DNA-Proben in einem einzigen PCR-Lauf und
einem einzigen PCR-Cocktail sollten nicht akzeptabel sein, wenn
nicht 1) die DNA-positive
Kontrolle die erwarteten PCR-Produkte zeigt (transgene und endogene
Fragmente), 2) die DNA-negative Kontrolle im Hinblick auf die PCR-Amplifikation
negativ ist (keine Fragmente) und 3) die Wildtyp-DNA-Kontrolle das
erwartete Ergebnis zeigt (Amplifikation des endogenen Fragments).
-
Spuren,
die sichtbare Mengen der transgenen oder endogenen PCR-Produkte
der erwarteten Größen aufweisen,
zeigen, daß die
entsprechende Pflanze, aus der die genomische Matrizen-DNA präpariert
wurde, das MS-BN1- und/oder
RF-BN1-Eliteevent geerbt hat. Spuren, die keine sichtbaren Mengen
eines der transgenen PCR-Produkte
und sichtbare Mengen des endogenen PCR-Produkts zeigen, zeigen, daß die entsprechende
Pflanze, aus der die genomische Matrizen-DNA präpariert wurde, das Eliteevent
nicht enthält.
Spuren, die keine sichtbaren Mengen der endogenen und transgenen
PCR-Produkte zeigen,
zeigen, daß die
Qualität und/oder
Quantität
der genomischen DNA die Erzeugung eines PCR-Produkts nicht gestattete(n). Diese
Pflanzen können
nicht bewertet werden. Die genomische DNA-Präparation sollte wiederholt
werden, und ein neuer PCR-Lauf mit den angemessenen Kontrollen muß durchgeführt werden.
-
5.2.8. Verwendung eines
unterscheidenden PCR-Protokolls zur Identifikation von MS-BN1 und
RF-BN1
-
WOSR-Blattmaterial
von Pflanzen, die entweder MS-BN1,
RF-BN1 oder ein anderes transgenes Event enthalten, wurde gemäß dem oben
beschriebenen Protokoll getestet. Proben von WOSR-Wildtyp wurden
als negative Kontrollen verwendet.
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Die
Ergebnisse der PCR-Analyse sind in den 4 und 5 veranschaulicht.
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4 veranschaulicht
das Ergebnis, das mit dem Eliteevent-PCR-Identifikationsprotokoll
für MS-BN1 an
zwei WOSR-Proben erhalten wurde (Spur 1 und 2). Man erkennt, daß Spur 1
das Eliteevent enthält,
weil die 280-bp-Bande nachgewiesen wird, während die Probe in Spur 2 kein
MS-BN1 enthält.
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5 veranschaulicht
das Ergebnis, das mit dem Eliteevent-PCR-Identifikationsprotokoll
für RF-BN1 an
zwei WOSR-Proben erhalten wurde (Spur 1 und 2). Man erkennt, daß Spur 1
das Eliteevent enthält,
weil die 215-bp-Bande nachgewiesen wird, während die Probe in Spur 2 kein
RF-BN1 enthält.
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Beispiel 6: Produktion
von Hybridsamen mit Hilfe von MS-BN1 und RF-BN1 in WOSR
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WOSR-Pflanzen,
die MS-BN1 enthielten und pollensteril waren, wurden mit WOSR-Pflanzen
gekreuzt, die für
RF-BN1 homozygot waren. Hybridsamen wurde von MS-BN1 gewonnen und
bei der ATCC unter der ATCC-Eingangsnummer
PTA-730 hinterlegt.
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Dieser
Hybridsamen wurde erneut im Feld ausgepflanzt. Es wurde gefunden,
daß die
Pflanzen zu 100% fertil waren und ausgezeichnete agronomische Merkmale
zeigten. Hybridpflanzen enthielten entweder sowohl MS-BN1 als auch
RF-BN1 oder nur das RF-BN1-Event.
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Beispiel 7: Einbringen
von MS-BN1 und RF-BN1 in bevorzugte WOSR-Kultivare
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Die
Eliteevents MS-BN1 und RF-BN1 wurden mittels wiederholter Rückkreuzung
von Pflanzen, die das Event MS-BN1 bzw. RF-BN1 enthielten, in eine
Reihe landwirtschaftlich bedeutender WOSR-Kultivare eingeführt.
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Es
wurde beobachtet, daß die
Introgression der Eliteevents in diese Kultivare keines der wünschenswerten
phänotypischen
oder agronomischen Merkmale dieser Kultivare signifikant beeinflußte (kein "linkage drag"), während die
Expression des Transgens, wie durch Glufosinat-Toleranz bestimmt,
kommerziell annehmbare Spiegel erreicht. Dies bestätigt den
Status von Event MS-BN1 und RF-BN1 als Eliteevents.
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Wie
in den nachstehenden Ansprüchen
verwendet, soll der Begriff "Pflanze", wenn nicht eindeutig
anders angegeben, Pflanzengewebe in jedem Reifungsstadium sowie
alle Zellen, Gewebe oder Organe, die aus irgendeiner solchen Pflanze
entnommen worden sind oder davon stammen, einschließlich, ohne
Beschränkung,
alle Samen, Blätter,
Stengel, Blüten,
Wurzeln, Einzelzellen, Gameten, Zellkulturen, Gewebekulturen oder
Protoplasten, beinhalten.
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Samen,
die Eliteevent MS-BN1 und Eliteevent RF-BN1 oder nur Eliteevent
RF-BN1 enthalten, wurden bei der American Tissue Culture Collection
unter der Eingangsnummer: PTA730 hinterlegt.
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