DE4447963B4 - Einrichtung zum berührungsfreien Führen bogenförmigen Materials - Google Patents

Einrichtung zum berührungsfreien Führen bogenförmigen Materials Download PDF

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Günter Stephan
Richard Mack
Peter Thoma
Joachim Herrmann
Gerd Raasch
Michael Szeidl
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Abstract

Bogenleiteinrichtung zum Leiten eines Bedruckstoffbogens (30),
– mit einer Oberfläche (46), entlang der der Bedruckstoffbogen (30) gefördert wird,
– und mit Luftblasdüsen (48),
– wobei Blasluftstrahlen (52) von Luftblasdüsen (48) in Richtung der beiden Seitenränder des Bedruckstoffbogens (30) ausgerichtet sind, um eine Spaltströmung mit in Richtung der beiden Seitenränder des Bedruckstoffbogens (30) weisenden Geschwindigkeitskomponenten zu erzeugen,
– und wobei eine mit der Oberfläche (46) benachbarten Zone (66, 70) von der Oberfläche (46) und einer Bewegungsbahn der Bedruckstoffbogen (30) weg abgerundet ist und der Zone (66, 70) mindestens eine Luftblasdüse (48, 76) derart zugeordnet ist, dass sie eine Luftströmung (74, 78) erzeugt, welche durch den Coanda-Effekt an der Zone (66, 70) anhaftet und zwischen letzterer und dem jeweiligen der Bedruckstoffbogen (30) eine Luftschicht bildet, um eine Berührung der Zone (66, 70) durch den besagten Bedruckstoffbogen (30) zu vermeiden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Bogenleiteinrichtung zum Leiten von Bedruckstoffbogen, mit einer Oberfläche, entlang der die Bedruckstoffbogen gefördert werden, und mit Luftblasdüsen.
  • Bei Druckmaschinen ist es bekannt, bogenförmiges Material entlang einer Leitfläche zu führen, wobei das bogenförmige Material an seiner Vorderkante von einem Greifersystem festgehalten wird, das dass Material entlang einer vorgegebenen Bewegungsbahn schleppt. Die Bewegungsbahn kann dabei sowohl eine gerade als auch eine konkav oder konvex gekrümmte Bahn sein. Infolge der Fliehkraftwirkung und weiterer Einflussgrößen neigen die geschleppten Bogen zum Flattern, so dass eine Berührung des Bogens mit der Leitfläche nicht auszuschließen ist. Während der Berührungen mit der Leitfläche kann es zu Beschädigungen des Bogens, zumindest jedoch zu einer Beeinträchtigung der Druckqualität sowohl bei Schön- als auch bei Schön- und Widerdruck, beispielsweise durch Abschmieren, kommen. Um diese Berührungen mit den Leitflächen zu verhindern, ist bereits vorgeschlagen worden, den Bogen mit strömender Luft zu beaufschlagen. Hierbei sind sowohl Saug- als auch Blaslufteinrichtungen bekannt, die einen Saug- oder Blasluftstrom erzeugen, wobei der Luftstrom durch Öffnungen in der Leitfläche auf den Bogen einwirkt.
  • In der DE 21 56 100 C3 ist ein Düsentrockner mit einer gerundeten Kante beschrieben, die einen Coanda-Effekt erzeugt.
  • In DE 14 49 656 B ist eine Vorrichtung zum flatterfreien Führen von Flachmaterial beschrieben, die Blasluftkästen umfasst, welche an den Rändern mit Abrundungen oder Abschrägungen versehen sind.
  • In DE 38 41 909 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum schwebenden Führen von bogen- oder bahnförmigem Material beschrieben. Die Vorrichtung umfasst Düsenkörper mit konvex gebogenen Rücken und kreisbogenförmigen Übergängen an den Rändern des Rückens.
  • In DE 30 44 649 C2 ist eine Vorrichtung zum Aufstreichen von Bogen auf Druckzylinder von Druckmaschinen beschrieben, die Blasrohre mit Blasdüsen umfasst. Der aus den Blasdüsen austretende Luftstrahl wird unter Ausnutzung des Coanda-Effekts durch die Blasrohroberfläche geführt.
  • In DE 36 07 370 C1 ist eine Vorrichtung zum schwebenden Führen von Materialbahnen beschrieben, welche Düsen und Strömungskörper umfasst. Die Strömungskörper haben eine gekrümmte Oberfläche, durch welche die aus den Düsen austretenden Blasluftstrahlen aufgrund des wirksamen Coanda-Effekts zu Wandstrahlen werden.
  • In DE 41 41 261 A1 ist fernerer Stand der Technik beschrieben.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenleiteinrichtung zu schaffen, mit der ein berührungsfreies Führen von bogenförmigem Material in allen Bereichen möglich ist.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Bogenleiteinrichtung mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen werden nachfolgend kurz erläutert. Die Zone kann eine der Oberfläche in eine Bogenförderrichtung vorgeordnete Einlaufzone oder nachgeordnete Auslaufzone sein. Dadurch, dass die Leitfläche in einer Führungszone derart angeordnete und/oder ausgerichtete Luftblasdüsen aufweist, dass deren beim Führen des bogenförmigen Materials sich ausbildendes gemeinsames Strömungsbild (Spaltströmung) im wesentlichen bestimmt ist durch eine erste Geschwindigkeitskomponente in Bewegungsrichtung des Materials sowie eine zweite und eine dritte Geschwindigkeitskomponente, die in Richtung der beiden Seitenränder der Bewegungsbahn weisen, wobei die zweite Geschwindigkeitskomponente dem einen und die dritte Geschwindigkeitskomponente dem anderen Seitenrand zugeordnet ist, ist es vorteilhaft möglich, eine berührungsfreie Führung des Materials über die Leitfläche zu ermöglichen. Die in und vorzugsweise symmetrisch zu den Rändern des Materials gerichteten Geschwindigkeitskomponenten der sich einstellenden Spaltströmung zwischen dem Material und der Leitfläche sorgen für die Bildung eines gleichmäßigen Luftfilms, auf dem das Material geführt wird. Eine Flatterbewegung, insbesondere der Hinterkante des Materials, ist vermieden. In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Leitfläche mindestens zwei in Bewegungsrichtung (Förderrichtung) des Materials hintereinanderliegende Zonen, vorzugsweise eine Einlaufzone, eine Führungszone und/oder eine Auslaufzone, mit jeweils durch entsprechende Ausbildung und/oder Anordnung der Luftblasdüsen bewirkten unterschiedlichem Strömungsbild aufweist. Hierdurch ist es vorteilhaft möglich, eine voneinander im wesentlichen unabhängige Veränderung der Strömungsparameter in den hintereinanderliegenden Zonen zu erreichen, so dass auf die speziellen, auf die jeweiligen Funktionen der einzelnen Zonen abgestimmten Strömungsbilder Einfluss genommen werden kann. Entsprechend dem Bewegungsfortschritt in Bewegungsrichtung des Materials über die Leitfläche kann so auf unterschiedliche funktionelle Erfordernisse Einfluss genommen werden. Entsprechend den funktionellen Erfordernissen kann eine unterschiedliche Beeinflussung der Führungswirkung durch eine entsprechend angepasste Veränderung der unterschiedlichen Strömungsbilder erfolgen. Ein über die jeweilige Leitfläche geschlepptes bogenförmiges Material wird somit nacheinander mit einem unterschiedlichen Strömungsbild beaufschlagt, wodurch eine flatter- und abschmierfreie Bewegung des Materials gewährleistet ist. Selbst bei großen Maschinengeschwindigkeiten kann so Führungsluft für das bogenförmige Material bereitgestellt werden, die das berührungsfreie Führen entlang der Leitfläche bewirkt, während gleichzeitig an kritischen Übergangsstellen, an denen das bogenförmige Material, insbesondere das Ende des bogenförmigen Materials, aufgrund von Fliehkräften, Trägheitskräften, Druckdifferenzen und/oder Turbulenzen zum Flattern und damit Berühren der Leitflächen neigt, speziell ein ausschließlich diesen Bewegungen entgegenwirkendes Strömungsbild vorliegt. Die Kombination der hintereinanderliegenden Zonen mit unterschiedlichen Strömungsbildern ist so aufeinander abgestimmt, dass sich entlang der Leitfläche ein Gesamtströmungsbild einstellt, das ein flatterfreies, berührungsfreies Führen des bogenförmigen Materials, unabhängig von der Maschinengeschwindigkeit, der Grammatur und dem Format des Materials ergibt, ohne dass zusätzliche Stütz- und/oder Hilfsgebläseeinrichtungen notwendig sind.
  • Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
  • Es zeigt:
  • 1 eine schematische Seitenansicht einer Bogendruckmaschine;
  • 2 schematisch eine Luftblasdüse in seitlicher Schnittdarstellung;
  • 3 schematisch eine Luftblasdüse in Draufsicht;
  • 4 eine Leitfläche in Draufsicht gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
  • 5 schematisch einen Übergang zwischen zwei Abschnitten einer Leitfläche,
  • 6 einen Übergang zwischen einem Abschnitt einer Leitfläche und einem Zylinder;
  • 7 + 8 Anordnungsmöglichkeiten von Düsen auf einem Abschnitt einer Leitfläche.
  • 1 zeigt schematisch eine allgemein mit 10 bezeichnete Bogendruckmaschine. Die Bogendruckmaschine 10 besitzt einen Anleger 12, ein oder mehrere, im gezeigten Beispiel vier Druckwerke 14, ein Lackiersystem 16 und einen Ausleger 18. Die Druckwerke 14 bestehen aus hier nicht näher zu erläuternden Druckzylindern 20 sowie weiteren Zylindern 22 sowie Feucht- und Farbwerkszylindern 24. Zwischen den Druckwerken 14 sind Bogenführungszylinder 26 angeordnet und es können Wendezylinder 28 vorgesehen sein. Entlang einer Bewegungsbahn der Bogen 30 sind als Leitflächen 32 bezeichnete Bogenleiteinrichtungen angeordnet. Die Leitflächen 32 können sowohl eine ebene als auch eine konkav oder konvex gekrümmte Form aufweisen und sind in Bereichen entlang der Bewegungsbahn der Bogen 30 angeordnet, mit dem Ziel, dass die Bogen während ihres Transports keine Berührung mit den Leitflächen 32 sowie anderen Maschinenteilen der Bogendruckmaschine 10 erhalten. Die Bogen 30 werden in einem Abstand zu den Leitflächen 32 durch nicht dargestellte Greifersysteme entlang ihrer Bewegungsbahn geschleppt, die an der Vorderkante der Bogen 30 angreifen. Die Leitflächen 32 sind zwischen dem Anleger 12 und dem ersten Druckwerk 14, zwischen den einzelnen Druckwerken 14 im Bereich der Bogenführungszylinder 26 und der Wendezylindern 28 sowie im Ausleger 18 angeordnet. Die Leitflächen 32 können weiterhin mit hier nicht näher zu betrachtenden Trocknerstrecken und Zuführungen zu den Druckzylindern 20 kombiniert sein. Die Leitflächen 32 können – in Bogenförderrichtung 34 gesehen – als ununterbrochene Einheit ausgeführt sein, das heißt, sie ist einstückig ausgebildet. Die ununterbrochene Leitfläche 32 kann auch derart aufgebaut werden, dass sie aus nacheinander angeordneten, separaten Abschnitten 36 besteht, die in noch zu erläuternder Weise zusammengesetzt sind. In 1 ist angedeutet, dass beispielsweise die im Ausleger 18 angeordnete Leitfläche aus zwei Abschnitten 36 besteht. Die um die Zylinder angeordneten konkav oder konvex gekrümmten Leitflächen 32 können ebenfalls aus einzelnen Abschnitten bestehen, die dann wiederum gemeinsam eine ununterbrochene Leitfläche 32 ergeben. Die einzelnen Leitflächen 32 sind über ein Versorgungsleitungssystem 38 mit einem Gebläse 40 verbunden. Im Betrieb der Bogendruckmaschine 10 wird über das Gebläse 40 das Versorgungsleitungssystem 38 mit einer Blasluft beaufschlagt, die aus an den Leitflächen 32 angeordneten Luftblasdüsen austritt und dort die Führungsluft für die Bogen 30 bildet.
  • Anhand der 2 und 3 wird der Aufbau der Luftblasdüsen 48 verdeutlicht. Die Schnittdarstellung der 2 zeigt, dass die Leitfläche 32 an den Stellen, an denen die Luftblasdüsen 48 angeordnet sind, Öffnungen 58 aufweist, in die die Luftblasdüsen 48 bündig zur Oberfläche 46 der Luftleitfläche 32 eingesetzt sind. Die Luftblasdüsen 48 bestehen jeweils aus einem rotationssymmetrischen Düsenbett 60, in das ein Düsenteller 62 eingelegt, beispielsweise eingeklebt ist, der die bogenförmige Luftauslassöffnung 50 aufweist. Unterhalb der Luftauslassöffnung 50 ist an den Düsenteller 62 ein weiterer Teller 64 unter einem Winkel α zur Oberfläche 46 angeordnet. Der Winkel α beträgt vorzugsweise 25°. Die Seitenflächen des Düsenbetts 60 durchgreifen die zugehörige Öffnung 58 und besitzen ein Gewinde 65, auf das eine Mutter schraubbar ist, so dass die Luftblasdüse 48 an der Leitfläche 32 lagefixiert werden kann. Die Luftblasdüse 48 besteht im wesentlichen aus rotationssymmetrischen Teilen, die fertigungstechnisch einfach durch Biegen, Stanzen, Laserschneiden, Prägen, Fließpressen, Tiefziehen oder durch Spritz-, Druck- oder Feinguss hergestellt werden können. Aufgrund der rotationssymmetrischen Ausführung können die Luftblasdüsen 48 in den Öffnungen 58 in bezug auf die Bogenförderrichtung 34 in einfacher Weise verdreht und ausgerichtet werden. Anhand der in 3 gezeigten Draufsicht auf die Luftblasdüse 48 wird deutlich, dass die Luftauslassöffnung 50 – wie erwähnt – bogenförmig verläuft und einen Öffnungswinkel β aufweist. Der Öffnungswinkel β kann sich, je nach Einsatz und Anordnung der Luftblasdüsen 48, in Bereichen von 15° bis 90° erstrecken. Bei bestimmten Anordnungen sind Öffnungswinkel β auch darüber hinaus bis zu 360° möglich.
  • Die Luftblasdüsen 48 sind derart gestaltet, dass sich im Strömungsverlauf der über das Versorgungsleitungssystem 38 bereitgestellten Luft Engstellen vor der jeweiligen Luftauslassöffnung 50 ergeben, die zu einer Druckerhöhung führen. Hierdurch wird die potentielle Energie (Vordruck) der Luft in der Luftblasdüse 48 auf besonders günstige Weise in kinetische Energie umgesetzt, so dass die Luft mit hoher Geschwindigkeit in den sich einstellenden Spalt zwischen den Bogen 30 und der Leitfläche 32 einströmen kann. Damit wird die Ausbreitung der Luft zu einem Strömungsbild mit einem geschlossenen, den Bogen 30 tragenden Film unterstützt. Durch die bogenförmige Luftauslassöffnung 50, die zu einer Vergrößerung des Ausströmquerschnittes für die Luft im freiliegenden Einflussbereich der Bogen 30 führt, kann aufgrund der Bernoullischen Gleichung die Saugwirkung auf den an den Luftblasdüsen 48 vorbeigeschleppten Bogen 30 gesteigert werden, so dass dieser im Gleichgewicht der Saugwirkung und der sich in Bogenförderrichtung 34 und insbesondere symmetrisch zu den Seitenkanten der Bogen 30 ausbreitenden Spaltströmung berührungsfrei über die Leitfläche 32 bewegt werden kann. Durch die spezielle Ausgestaltung der Luftblasdüsen 48, insbesondere des Winkels α und der Luftauslassöffnung 50, wird ein tangentielles Einblasen der Luft in den sich einstellenden Spalt zwischen den Bogen 30 und der Leitfläche 32 unterstützt.
  • Für den Fall, dass die Leitflächen 32 in Bereichen angeordnet sind, in denen auf den vorbeigeführten Bogen 30 hohe Fliehkräfte, beispielsweise in konkav oder konvex gekrümmten Leitflächen 32, oder in denen auf der den Leitflächen 32 abgewandten Seite der Bogen 30 Luftrakel von Trocknern angreifen, die in Richtung der Leitfläche 32 wirken, kann zum Ausgleich dieser erhöhten Einwirkungen der Winkel α insbesondere bis 60 erhöht werden, so dass sich ein Impulskraftanteil der erzeugten Spaltströmung zur Kompensation dieser Einflüsse ergibt.
  • Zur Verbesserung der berührungsfreien Führung der Bogen 30 kann die Leitfläche 32, die in Bogenförderrichtung 34 ununterbrochen – insbesondere einstückig – ausgeführt ist, einzelne in Bogenförderrichtung 34 hintereinander liegende funktionale Zonen aufweisen. 4 zeigt eine derart ausgebildete Leitfläche 32. Für den Fall, dass eine Leitfläche 32 aus mehreren hintereinander angeordneten Abschnitten 36 besteht, die z. B. jeweils durch einen Spalt voneinander getrennt sind, gilt die Aufteilung in die funktionalen Zonen vorzugsweise für jeden Abschnitt 36. Die Leitfläche 32 weist nacheinanderfolgend eine Einlaufzone 66, eine Führungszone 68 und eine Auslaufzone 70 auf. Eine Leitfläche 32 ohne diese Zonenaufteilung besitzt quasi nur eine hier der Führungszone 68 entsprechende Zone. Die Zonen 66, 68 und 70 sind an die jeweiligen funktionellen Anforderungen, die an diese gestellt sind, sowie bezüglich ihrer Aufgabe innerhalb der gesamten Leitfläche 32 angepasst. Die Unterschiede können in der Anordnung und/oder Ausrichtung der Luftblasdüsen 48, einschließlich deren unterschiedliche Ausstattung hinsichtlich den in den 2 und 3 dargestellten Winkeln α und/oder β bestehen.
  • Die Einlaufzone 66 ist so gestaltet, dass ein ankommender Bogen 30 gegen die Bogenförderrichtung 34 gestrafft wird. Hierzu sind mit ihren Blasluftstrahlen 52 gegensinnig ausgerichtete Luftblasdüsen 48 in zwei Reihen versetzt zueinander angeordnet. Durch diese Ausgestaltung wird ein in die Einlaufzone 66 einlaufender Bogen 30 gestrafft und in Schwebelage stabilisiert und somit gewährleistet, dass der Bogen 30 flatterfrei in die nachfolgende Führungszone 68 einlaufen kann. Durch die entgegen der Bogenförderrichtung 34 gerichteten Blasluftstrahlen 52 wird verhindert, dass der Bogen 30 infolge auftretender Fliehkräfte gegen die Leitfläche 32 geführt werden kann. Die Einlaufzone 66 kann entweder fluchtend mit der gesamten Leitfläche 32, das heißt eben oder mit entsprechend angepasster konkaver bzw. konvexer Krümmung verlaufen. Der Vorderkantenbereich kann eben ausgebildet sein oder sie ist, wie 5 näher zeigt, abgerundet ausgeführt. Die entgegen der Bogenförderrichtung 34 gerichteten Blasluftstrahlen 52 verhindern gleichzeitig eine Beeinflussung von der Leitfläche 32 vorgelagerter Bereichen durch Führungsluftströmungen infolge der Spaltströmung zwischen der Leitfläche 32 und einem darüber geführten Bogen 30. Die Einlaufzone 66 weist die Aussparungen 44 für die Bogen 30 erfassenden Greifer auf, so dass eine Art Verzahnung im Bereich der Einlaufzone 66 gegeben ist, um minimale Spalt Öffnungen zwischen der Leitfläche 32 und dem Bogen 30 einhalten zu können.
  • Die sich an die Einlaufzone 66 anschließende Führungszone 68 übernimmt das berührungsfreie Führen der Bogen 30 in diesem Bereich der Leitfläche 32. Die Anordnung der Luftblasdüsen 48 ist so gewählt, dass sich als Resultierende der Blasluftstrahlen 52 aller in der Führungszone 68 angeordneten Luftblasdüsen 48 eine Geschwindigkeitskomponente der Spaltströmung in Bogenförderrichtung 34, eine weitere Geschwindigkeitskomponente von der Bogenmitte ausgehend zu dem einen seitlichen Rand und eine weitere Geschwindigkeitskomponente zu dem anderen seitlichen Rand der Bogen 30 einstellt. Die beiden letztgenannten Geschwindigkeitskomponenten können bevorzugt symmetrisch zueinander ausgebildet sein. Die Luftblasdüsen 48 sind in jedem Fall so angeordnet, dass sie sich nicht gegenseitig stören, das heißt die Blasluftstrahlen 52 einer Luftblasdüse 48 nicht die Blasluftstrahlen 52 einer weiteren Luftblasdüse 48 kompensieren, verwirbeln oder ähnliches.
  • An die Führungszone 68 schließt sich in Bogenförderrichtung 34 die Auslaufzone 70 an, die ebenfalls – wie die Einlaufzone 66 – eine von der Leitfläche 32, das heißt von der Bewegungsbahn der Bogen 30 weggerichtete Abrundung, wie 5 näher zeigt, aufweisen kann. Die konstruktive Ausrichtung der Auslaufzone 70 richtet sich nach den sich an der Leitfläche 32 anschließenden Maschinenelementen. Ist der Leitfläche 32 ein Maschinenelement nachgeordnet, deren Berührung durch die Bogen 30 vermieden werden soll, ist die Auslaufzone 70 höher oder gleich hoch wie die nachfolgende Führungseinrichtung angeordnet. Sollen die Bogen 30 jedoch in den Einflussbereich von Maschinenelementen der nachfolgenden Führungseinrichtung, beispielsweise einer Vordermarke, einer Bogenbremse, einem Bogenentroller usw., gebracht werden, ist die Auslaufzone 70 niedriger bis maximal gleich hoch angeordnet. Die Auslaufzone 70 weist eine Anordnung der Luftblasdüsen 48 derart auf, dass deren Blasluftstrahlen 52 quer zur Bogenförderrichtung 34 gerichtet sind. Die Luftblasdüsen 48 sind in der Auslaufzone 70 symmetrisch angeordnet, so dass sich von der Bogenmitte zu beiden seitlichen Rändern ein gleichmäßig weggerichtetes Strömungsbild der Spaltströmung ergibt. Hierdurch wird verhindert, dass die Hinterkante der Bogen 30 beim Verlassen der Leitfläche 32 ins Flattern gelangen und abschmieren können. Darüber hinaus wird verhindert, dass die Führungsluft, das heißt die Spaltströmung , die sich in der Führungszone 68 einstellt, auf der Leitfläche 32 nachgeordnete Führungseinrichtungen auswirken kann. Ein Abströmen der Führungsluft, das heißt der sich einstellenden Spaltströmung zwischen der Leitfläche 32 und den Bogen 30, wird somit in die Seitenbereiche gewährleistet, so dass bei nachfolgenden kritischen Führungseinrichtungen Flatterbewegungen usw. der Bogenhinterkante verhindert wird.
  • In 5 ist der Übergang zweier in Bogenförderrichtung 34 nacheinander angeordneter Abschnitte 36 gezeigt, die gemeinsam Bestandteil einer Leitfläche 32 sind. Es wird deutlich, dass sowohl die Auslaufzone 70 des in Bogenförderrichtung 34 vorgelagerten Abschnitts 36 als auch die Einlaufzone 66 des nachfolgenden Abschnitts 36 eine von der jeweiligen ebenen Oberfläche 46 weggerichtete Abrundung 71 bzw. 73 aufweisen. Die Abschnitte 36 sind beabstandet zueinander angeordnet, so dass sich ein Spalt 72 zwischen Auslaufzone 70 des ersten und Einlaufzone 66 des zweiten Abschnitts 36 ergibt. Mit Pfeilen sind hier jeweils die Luftblasdüsen 48 angedeutet, wobei auf deren Ausrichtung im einzelnen nicht weiter eingegangen werden soll. Indem ein Bogen 30 über die Abschnitte 36 durch nicht dargestellte Greifer geschleppt wird, stellt sich zwischen ihm und der Oberfläche 46 eine Spaltströmung 74 ein, die die Führungsluft für den Bogen 30 bildet.
  • Infolge des Coanda-Effektes haftet die Spaltströmung 74 zu einem Teil an dem Bogen 30 und zu einem anderen Teil an der Abrundung 71 der Auslaufzone 70 adhäsiv an. Infolgedessen wird ein Teil des Bogens 30 in den Spalt 72 eingezogen, ohne jedoch auf der Abrundung 71 der Auslaufzone 70 abzuschmieren. Um ein Abschmieren der Bogen 30 auf der Abrundung 73 der Einlaufzone 66 des nachfolgenden Abschnitts 36 zu verhindern, ist diesem wenigstens eine Luftblasdüse 76 vorgeordnet, die für eine Luftschicht zwischen der Einlaufzone 66 und dem Bogen 30 sorgt. Die von der zusätzlichen Luftblasdüse 76 erzeugte Luftströmung 78 vereinigt sich mit dem an dem Bogen 30 adhäsiv anhaftenden Teil der Spaltströmung 74. Hierdurch berührt der Bogen 30 die Einlaufzone 66 nicht.
  • In der 6 ist schematisch der Übergang von einem Bogenführungszylinder 26 auf einen nachgeordneten Zylinder, beispielsweise einen Druckzylinder 20, gezeigt. Die Zylinder rotieren um ihre Achse und geben damit die Bogenförderrichtung 34 vor. Der Bogen 30 wird dabei durch nicht dargestellte Greifer um den Bogenführungszylinder 26 geführt und an ebenfalls nicht dargestellte Fördereinrichtungen des Druckzylinders 20 übergeben. Dem Bogenförderzylinder 26 ist eine gekrümmte Leitfläche 32 zugeordnet, deren Oberfläche 46 parallel zum Mantel des Zylinders 26 verläuft. Die Leitfläche 32 weist eine Führungszone 68 und eine von der gewünschten Bewegungsbahn des Bogens 30 weggerichtete Abrundung 71 mit einer Auslaufzone 70 auf. Die Auslaufzone 70 besitzt die hier mit Pfeilen angedeuteten Luftblasdüsen 48. Während der Bewegung des Bogens 30 wirken auf diesen in dem Übergangsbereich zwischen den Zylindern 26 und 20 die mit Pfeilen 80 angedeuteten Zentrifugalkräfte aus der Rotation des Bogenführungszylinders 26 um dessen Zylinderachse sowie Schubkräfte der sich einstellenden als Führungsluft wirkenden Spaltströmung 74, die zu einer Durchbiegung 81 des Bogens 30 führen. Die Spaltströmung 74 haftet aufgrund des Coanda-Effektes wiederum zum Teil am Bogen 30 und zum Teil an der Auslaufzone 70 adhäsiv an. Der an dem Bogen 30 anhaftende Teil der Spaltströmung 74 wird zum Teil gegen die Mantelfläche des Zylinders 20 geführt und bildet dort eine Wirbel- und Stauzone 82. Die an der Auslaufzone 70 anhaftenden Teile der Spaltströmung 74 strömen entgegen der Drehrichtung des Zylinders 20 ab (mit Pfeil 84 angedeutet). Durch die Drehbewegung des Zylinders 20 bildet sich an seiner Oberfläche eine Grenzschicht 86, die für einen Teilluftstrom im Bereich der Wirbel- und Stauzone 82 sorgt. Aufgrund der Ausbildung der Wirbel- und Stauzone 82 wird ein zu weites Durchbiegen des Bogens 30 aufgrund der Zentrifugal- und Schubkräfte 80 vermieden. Gleichzeitig wird dadurch auch eine Berührung mit der Mantelfläche des Zylinders 20 verhindert.
  • In dem in 7 gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt die Leitfläche 32 eine Einlaufzone 66, die in zwei parallel zueinander verlaufenden Reihen Luftblasdüsen 48 aufweist, deren Blasluftstrahlen entgegengesetzt zueinander gerichtet sind. Eine erste Reihe von Luftblasdüsen 48 weisen mit ihren Blasluftstrahlen im wesentlichen in Bogenförderrichtung 34, während die zweite Reihe der Luftblasdüsen 48 mit ihren Blasluftstrahlen im wesentlichen entgegengesetzt der Bogenförderrichtung 34 weisen. Die Luftblasdüsen 48 der beiden Reihen sind dabei symmetrisch versetzt zueinander angeordnet. Die in der Führungszone 68 angeordneten der Leitfläche 32 angeordnet sind und zweiten Luftblasdüsen 48', die in quer zur Bogenförderrichtung 34 verlaufenden Reihen angeordnet sind, gebildet. Die zweiten Luftblasdüsen 48' sind dabei zu den in der benachbarten Reihe angeordneten Luftblasdüsen 48" derart versetzt angeordnet, dass sich eine in Bogenförderrichtung 34 verlaufende pyramidenartige Struktur der zweiten Luftblasdüsen 48' ergibt. Die Blasluftstrahlen der zweiten Luftblasdüsen 48' sind dabei im wesentlichen auf eine Luftblasdüse 48' gerichtet, die in einer in Bogenförderrichtung 34 nachgeordneten Reihe angeordnet ist. In der Auslaufzone 70 sind die Luftblasdüsen 48 in zwei zueinander parallel verlaufenden Reihen angeordnet, wobei deren Blasluftstrahlen so ausgerichtet sind, dass sich ein symmetrisch quer zur Bogenförderrichtung 34 verlaufendes Strömungsbild ergibt.
  • Bei dem in 8 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Leitfläche 32 eine Einlaufzone 66 auf, die der in 12 gezeigten entspricht. In der Führungszone 68 sind wiederum erste Luftblasdüsen 48' auf einer gedachten Mittellinie der Leitfläche 32 und zweite Luftblasdüsen 48' in quer zur Bogenförderrichtung 34 verlaufenden Reihen angeordnet. Die zweiten Luftblasdüsen 48' sind in aufeinander folgenden Reihen versetzt zueinander angeordnet, so dass deren Blasluftstrahlen in eine von den in Blasluftrichtung der zweiten Luftblasdüsen 48' nachfolgend angeordneten Luftblasdüsen 48' gebildete Lücke gerichtet sind. Die Luftblasdüsen 48 der Auslaufzone 70 sind hier auf einer Reihe angeordnet und weisen mit ihren Blasluftstrahlen symmetrisch quer zur Bogenförderrichtung 34.

Claims (3)

  1. Bogenleiteinrichtung zum Leiten eines Bedruckstoffbogens (30), – mit einer Oberfläche (46), entlang der der Bedruckstoffbogen (30) gefördert wird, – und mit Luftblasdüsen (48), – wobei Blasluftstrahlen (52) von Luftblasdüsen (48) in Richtung der beiden Seitenränder des Bedruckstoffbogens (30) ausgerichtet sind, um eine Spaltströmung mit in Richtung der beiden Seitenränder des Bedruckstoffbogens (30) weisenden Geschwindigkeitskomponenten zu erzeugen, – und wobei eine mit der Oberfläche (46) benachbarten Zone (66, 70) von der Oberfläche (46) und einer Bewegungsbahn der Bedruckstoffbogen (30) weg abgerundet ist und der Zone (66, 70) mindestens eine Luftblasdüse (48, 76) derart zugeordnet ist, dass sie eine Luftströmung (74, 78) erzeugt, welche durch den Coanda-Effekt an der Zone (66, 70) anhaftet und zwischen letzterer und dem jeweiligen der Bedruckstoffbogen (30) eine Luftschicht bildet, um eine Berührung der Zone (66, 70) durch den besagten Bedruckstoffbogen (30) zu vermeiden.
  2. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Zone eine der Oberfläche (46) in einer Bogenförderrichtung (34) vorgeordnete Einlaufzone (66) ist.
  3. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Zone eine der Oberfläche (46) in einer Bogenförderrichtung (34) nachgeordnete Auslaufzone (70) ist.
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