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Die Erfindung betrifft eine Bogentransportvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs und ein Verfahren zum Transportieren von Bogen mittels einer Bogentransportvorrichtung.
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In Auslagen von Bogendruckmaschinen verursacht die Umströmung eines Greiferwagens erhebliche Probleme bei schnellen Geschwindigkeiten. Der vorderste Punkt des Greiferwagens, die sogenannte Staunase bei Profilen, teilt die Luftmassen, sodass die Luftmenge
- – unterhalb der Staunase unter die Aufschlagsbahn geleitet wird und
- – oberhalb der Staunase über diese Aufschlagsbahn geleitet wird.
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Im Allgemeinen liegt die Staunase höher als die Aufschlagsbahn, sodass unterhalb des Bogens mehr Luftmenge eingefangen wird, als bei ausgeglichenem Druck unter dem Bogen Platz findet. In der Folge wird der Bogen ausgehoben. Die obere Umströmung reißt an der Greiferwagen-Kante ab und erzeugt ein verwirbeltes Unterdruckgebiet, was den Bogen aushebt.
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Das Problem eines luftumströmten Greiferwagens führt auch zu einer Flatterbewegung des zu transportierenden Bogens, der in der Folge gegen Maschinenelemente schlägt, was wiederum zu einem unerwünschten Abschmieren führt. Verschiedene Ansätze aus dem Stand der Technik versuchen dieses Problem zu lösen.
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Aus der
DE 33 08 907 A1 und aus der
DE 196 24 136 B4 sind verschiedenartige Frontspoiler für Greiferwagen bekannt, die ein Unterströmen des zu transportierenden Bogens verhindern sollen. Nachteilig an diesen Lösungen ist, dass bei einem Luftabweisschild bzw. einer Dichtungsnase eine Kollisionsgefahr besteht und bei einer Bürstenleiste ein ständiger Abrieb erfolgt, der sich negativ auf die beweglichen Bauteile in der Auslage auswirkt. Eine optimale Schwebeführung des Bogens ist damit nicht möglich.
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Aus der
EP 0 949 177 B1 und bereits aus der
JP 6-270392 A ist ein jeweils mit den Greiferfingern bewegbarer Frontspoiler für Greiferwagen bekannt. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass eine Kollisionsgefahr an Bogenleitelementen nicht vollständig ausgeschlossen ist und dass eine zu geringe Unterströmung des zu transportierenden Bogens keine optimierte Schwebeführung des Bogens erlaubt. Eine Beeinflussung der Bogenführung gerade in den wichtigen konvexen und konkaven Bogenleitbereichen ist gar nicht möglich.
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Aus der
DE 198 47 399 A1 ist ein unabhängig von der Bewegung der Greiferfinger steuerbarer Frontspoiler und aus der
DD-PS 160 435 ein steuerbarer Heckspoiler für Greiferwagen bekannt. Nachteilig an diesen Lösungen ist, dass die beweglichen Bauteile einen erhöhten Herstellungs- und Wartungsaufwand bedingen und dass diese die Masse des Greiferwagens steigern, was sich bei höheren Geschwindigkeiten gerade in Umlenkbereichen nachteilig auswirkt.
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Aus der
DE 33 08 844 A1 ist ein Greiferwagen mit tropfenförmigem Querschnitt bekannt, der ein verbessertes aerodynamisches Verhalten aufweist. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass durch den symmetrischen tropfenförmigen Querschnitt eine zu starke Unterströmung des Greiferwagens hervorgerufen wird, die eine Flatterbewegung des Bogens verursacht. Einstellmöglichkeiten für die Bogenführung sind nicht gegeben.
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Aus der
JP 2003-176057 A ist ein Greiferwagen mit Luftführungselementen bekannt, welche einen annähernd vollständigen tropfenförmigen Querschnitt aufweisen. Hier kann die Luft über und unter den zu transportierenden Bogen laminar strömen. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die über den Bogen ragenden Luftführungselemente eine Trocknung und einen Puderauftrag auf darunter liegende Bogenbereiche verhindern. Weiterhin sind keine Bogenleitelemente offenbart.
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Aus der
EP 0 252 602 A1 ist ein Greiferwagen mit einem Spoiler für die Luftführung bekannt. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass nur die den Greiferwagen direkt überströmende Luft beeinflusst wird. Eine Wechselwirkung mit einem Bogenleitelement wird nicht offenbart.
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Aus der
DE 102 55 948 B3 ist bereits ein vorteilhafter Greiferwagen bekannt, der einen zumindest annähernd tropfenförmigen Querschnitt und einen Heckspoiler aufweist. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass durch den abfallenden Querschnitt die Stabilität des Greiferwagens verringert wird. Die hohe Staunase bedingt weiter eine zu hohe Unterströmung des Greiferwagens.
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Aus der
DE 36 22 515 A1 ist es bekannt, dass ein von einem Leitblech eines Greiferwagens auf ein Bogenleitelement gelenkter Luftstrom durch Saugöffnungen des Bogenleitelementes aufgenommen werden kann. Auch bei einer Beaufschlagung des Bogenleitelementes mit Blasluft wird eine Saugwirkung erzielt. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass durch die Form des Leitbleches der gesamte Luftstrom unter den zu transportierenden Bogen geleitet wird, was zu großen Bogenbewegungen führt. Eine Schwebeführung ist damit nicht realisierbar. Eine Einstellung auf verschiedene Druckbedingungen ist ebenfalls nicht möglich.
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Weiterhin sind aus dem Stand der Technik auch Bogenleitelemente mit einer einstellbaren Blasluftversorgung bekannt (
DE 44 27 448 A1 ). Diese Bogenleitelemente richten die Blasluft zur Stützung und Führung der Bogen direkt auf den Bogen um dessen Lage zu beeinflussen. Eine bewusst gewählte Rückwirkung der Blasluft auf die Greiferwagenumströmung ist bisher nicht bekannt. Bisher konnten auch noch keine zufriedenstellenden Ergebnisse beim Bogentransport unter allen auftretenden Druckbedingungen erzielt werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bogentransportvorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Transportieren von Bogen zu schaffen, welche eine Optimierung der Bogenführung erlauben.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs und ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Umströmung des Greiferwagens derart verbessert wird, dass diese keine schädlichen Auswirkungen mehr auf die Bogenführung hat und gleichzeitig für die Bogenführung genutzt werden kann.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, die in Bogenförderrichtung austretende, auf die Bogenunterseite gerichtete Blasluftströmung derart einzustellen, dass damit der unter den Greiferwagen strömende Teilluftstrom begrenzt wird und damit letztendlich die Umströmung des Greiferwagens eingestellt wird. Die Umströmung des Greiferwagens kann damit optimiert und je nach Anforderung eingestellt und geändert werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung haben die Vorteile, dass eine Bogenführung ohne große Abweichung von der konstruktiven Leitlinie erzielt wird und sich der Bogen in bestmöglicher Planlage über die Bogenleitelemente bewegen lässt. Durch die besonders ruhige Lage des Bogens wird ein Abschmieren an Bogenleitelementen verhindert und eine homogene Puderverteilung auf dem Bogen erzielt. Weiter vorteilhaft bleibt eingesetzte Blasluft von oben ohne Auswirkung auf die gute Führungsqualität, was das Pudern und Trocknen verbessert.
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Erfindungsgemäß wird die Greiferwagenumströmung für den Bogenlauf derart ausgenutzt, dass ein homogener Luftmengenausgleich beim Umströmen des Greiferwagens erreicht wird. Luftmengenausgleich bedeutet die Verteilung der den Greiferwagen umströmenden Luftmengen mit dem Ziel, nach dem Umströmen des Greiferwagens die angenähert gleichen Luftmengen bei ausgeglichenen Druckverhältnissen jeweils oberhalb und unterhalb der Aufschlagsbahn zu erreichen, wie sie vor dem Greiferwagen verteilt waren.
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Erfindungsgemäß enthält der Greiferwagen eine Staunase, welche als definierter Luftteiler für die den Greiferwagen anströmende Luft wirkt. Das Luftleitelement ist hierfür speziell von der tropfenförmigen Gestalt abweichend unsymmetrisch ausgebildet. Die Staunase wird im zum Bogenleitelement gewandten Teil des Greiferwagens angeordnet, so dass die unter den Greiferwagen strömende Teilluftmenge begrenzt wird. Die Staunase weist weiterhin einen definierten Abstand zum Bogenleitelement auf, was eine optimierte Luftteilung über den gesamten Bogenförderabschnitt ermöglicht. Die Staunase wird derart beabstandet vom Bogenleitelement angeordnet, dass ein Kontakt mit dem Bogenleitelement auch auf konvexen und konkaven Bogenleitabschnitten ausgeschlossen ist. Dies verbessert die Luftströmung in allen Bogenfördebereichen ohne bewegliche Bauteile. Weiter bevorzugt wird das Luftleitelement um ein vielfaches dünnwandiger ausgeführt als eine die Stabilität herstellende Traverse des Greiferwagens. Für das Luftleitelement wird bevorzugt ein Material mit gegenüber der Traverse geringeren Dichte verwendet, um die Masse des Greiferwagens zu minimieren.
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Die tiefer liegende Staunase sichert andererseits die über den Greiferwagen strömende Teilluftmenge, die von einem Heckspoiler auf den hinter den Greiferwagen befindlichen Raum niedrigeren Luftdruckes geleitet wird. Diese Teilluftmenge ist nötig um einen Druckausgleich hinter dem Greiferwagen herzustellen. Der Heckspoiler ist bevorzugt bereichsweise parallel zur Bogenförderrichtung ausgebildet, damit die vom Luftleitelement kommende nach oben abgelenkte Teilluftmenge eingefangen und beruhigt wird. Turbulenzen werden dabei reduziert. Der sich entgegen der Bogenförderrichtung anschließende Bereich des Heckspoilers ist zur Bogenförderrichtung abgewinkelt ausgeführt, so dass die relativ laminar strömende Teilluftmenge in den hinter den Greiferwagen liegenden Bereich geleitet wird.
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Erfindungsgemäß wird die exakte Luftverteilung um den Greiferwagen durch die in den Bogenleitelementen vorhandenen Blasluftöffnungen erzielt, die im Zusammenwirken mit dem sich darüber hinweg bewegenden Greiferwagen die Luftströmung beeinflussen. Die durch die Blasluftöffnungen strömende Blasluft ist derart einstellbar, dass dadurch die unter den Greiferwagen strömende Teilluftmenge beeinflusst wird. Damit ist letztendlich die unter den Bogen strömende Luftmenge einstellbar, so dass die Bogenlage während des Bogentransportes einstellbar ist. Diese Einstellbarkeit auf Druckbedingungen umfasst insbesondere eine Einstellung für eingesetzte Bedruckstoffe, die aktuelle Maschinengeschwindigkeit, aufgebrachte Druck- bzw. Lackmengen und weitere Bedruckstoffeigenschaften, wie beispielsweise die Bogenbreiten, Grammsturen, Oberflächeneigenschaften und Weiteres.
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Die Blasluftöffnungen sind bevorzugt derart ausgebildet, dass diese einen Blasluftstrom ausschließlich mit einer Komponente in Bogenförderrichtung und einer Komponente zum jeweiligen seitlichen Bogenrand hin in der entsprechenden resultierenden Blasluftrichtung ausstoßen. Es erfolgt insbesondere kein Blasluftaustritt mit einer Komponente entgegen der Bogenförderrichtung. Die Blasluftöffnungen sind als Blasluftdüsen ausgebildet und bevorzugt als Venturidüsen ausgeformt. Aus den Venturidüsen wird ein Blasluftstrom unter einem Winkel zwischen 30° und 75°, bevorzugt zwischen 60° und 65°, zur Bogenförderrichtung ausgestoßen. Weiter bevorzugt ist die Blasluft entlang des Bogenförderweges einstellbar, beispielsweise vor der Bogenbremse reduzierbar. Auch eine bereichsweise Einstellbarkeit über die Bogenbreite ist vorgesehen. Werden alternative Blasluftöffnungen eingesetzt, kann die in Bogenförderrichtung gerichtete Komponente der Blasluft über eine veränderbare Blasluftrichtung eingestellt werden. Hier sind beispielsweise bewegliche Düsen einsetzbar.
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Neben dieser Veränderung der in Bogenförderrichtung austretenden Komponente des Blasluftstromes können auch andere Mittel zur Einstellung des Blasluftstromes eingesetzt werden. Das Mittel zur Einstellung des Blasluftstromes umfasst bevorzugt die Einstellung des dem Bogenleitelement zugeführten Druckes über die Ansteuerung des Drucklufterzeugers oder von zwischengeschalteten Ventilen. Weiter kann auch eine Veränderung des Querschnittes einer oder mehrerer Blasluftöffnungen oder das Abschalten von Bereichen mit Blasluftöffnungen erfolgen. Alternativ kann das Mittel auch eine zu- oder abgeschaltete Bypassleitung enthalten.
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Der Greiferwagen ist nach einer Ausführungsform der Erfindung mindestens zweiteilig ausgeführt, wobei eine die Stabilität herstellende Traverse und ein dieser zugeordnetes Luftleitelement vorgesehen sind. Der Greiferwagen enthält weiter einen Heckspoiler, welcher die Luftführung verbessert und an der Traverse oder am Luftleitelement über Verbindungsstege befestigt ist. Die Traverse besteht bevorzugt aus einem im hinteren Greiferwagenbereich angeordneten, im Wesentlichen senkrecht zur Bogenförderrichtung orientierten Profil und einem mit diesem verbundenen und weiter vom Bogenleitelement entfernten, im Wesentlichen in Bogenförderrichtung orientierten Profil. Beide Profilteile bilden gemeinsam ein T-Profil aus. Dieses Profil erhöht die Biegesteifigkeit. Die maximale Greiferwagenhöhe wird im Bereich des hinteren Greiferwagens an der Traverse ausgebildet. Das Luftleitelement ist von der Staunase aus mit stetig zunehmendem Querschnitt bis zur maximalen Greiferwagenhöhe geführt. Das Luftleitelement kann lösbar mit der Traverse verbunden werden und ist in einer Weiterbildung der Erfindung austauschbar gegen andere Luftleitelemente an der Traverse befestigt.
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Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
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1: Ausführungsform eines Greiferwagens und Weiterbildung eines Greiferwagens zum Transport von Bogen entlang eines Bogenleitbleches in Seitenansicht;
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2: Perspektivische Darstellung eines Greiferwagens und eines Venturidüsen enthaltenden Bogenleitbleches;
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3: Draufsicht auf einen Greiferwagen, der über ein Venturidüsen aufweisendes Bogenleitblech geführt ist;
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4: Weiterbildung eines Bogenleitbleches mit Venturidüsen und einer mittleren Düsenreihe.
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Die 1 zeigt zwei sich in einer Bogenförderrichtung BFR auf einem Bogenförderweg entlang eines Bogenleitelementes bewegende Greiferwagen 1. Die Greiferwagen 1 sind in der nicht weiter dargestellten Auslage einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine bzw. Bogenoffsetrotationsdruckmaschine, angeordnet und transportieren Bogen 8 von einem letzten Zylinder der Maschine zu einem in der Auslage angeordneten Auslagestapel. Die Greiferwagen 1 werden von seitlich am Auslagegestell geführten Ketten umlaufend geführt und weisen bewegliche Greiferfinger zum Greifen der Bogen 8 an einer Kante auf.
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Jeder Greiferwagen 1 enthält eine sich über die Maschinenbreite zwischen den Ketten erstreckende Traverse 2, die die Stabilität des Greiferwagens 1 herstellt. Diese Traverse 2 ist hier als T-Profil ausgebildet und umfasst ein erstes Teilprofil, welches senkrecht zur Bogenförderrichtung BFR ausgerichtet ist, und ein zweites weiter vom Bogenleitelement beabstandetes Teilprofil, welches einen sich annähernd in Bogenförderrichtung BFR ersteckenden Querschnitt aufweist. Diese Konfiguration gewährleistet eine hohe Biegefestigkeit. Der Traverse 2 sind weiterhin Greiferaufschläge zugeordnet, die mit den beweglich gelagerten Greiferfingern zusammenwirken. Die Greiferfinger sind voneinander beabstandet einer Greiferwelle fest zugeordnet, welche von einem Rollenhebel gesteuert wird.
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Von einem Greiferwagen 1 wird ein jeweiliger Bogen 8 an dessen Vorderkante gegriffen und von einem vorgeordneten Bogenfördersystem, beispielsweise einem Druckzylinder oder einer Trommel des letzen Druck-, Lack-, Trocken- oder Bearbeitungswerkes, übernommen. Dabei wird der Bogen 8 auf dem Bogenförderweg transportiert. Unterhalb des Bogenförderweges sind Bogenleitelemente angeordnet, die hier als Bogenleitbleche 7 ausgebildet sind. In den Bogenleitblechen 7 sind Blasluftöffnungen integriert. Die Blasluftöffnungen sind hier als Blasluftdüsen ausgebildet. Die Blasluftöffnungen sind mit einer nicht dargestellten Druckluftversorgung verbunden. Mittels der Druckluftversorgung wird den Blasluftöffnungen eine steuerbare bzw. regelbare Druckluft zugeführt. Die Blasluft tritt aus den Blasluftöffnungen unterhalb des zu transportierenden Bogens 8 aus.
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In der 1 ist eine Ausführungsform eines Greiferwagens 1 dargestellt, welcher ein Luftleitelement und einen Heckspoiler 5 aufweist. Das Luftleitelement ist als Luftleitprofil 3 oder Luftleitschild zur aktiven Gestaltung einer definierten Luftführung um den Greiferwagen 1 ausgebildet. Das Luftleitprofil 3 erstreckt sich über die gesamte Greiferwagenbreite und ermöglicht eine möglichst laminare Strömung der zu leitenden Luft. Das Luftleitprofil 3 ist der Traverse 2 vorgeordnet und weist eine Staunase 4 auf, welche die den Greiferwagen 1 in Luftströmungsrichtung 9 anströmende Luft in eine den Greiferwagen 1 überströmende Teilluftmenge und eine den Greiferwagen 1 unterströmende Teilluftmenge teilt. Die Staunase 4 wird in einem definierten Abstand zur Bogenleitbahn angeordnet, derart, dass die den Greiferwagen 1 unterströmende Teilluftmenge von vornherein begrenzt ist. Der Großteil der Luftmenge wird demnach nach oben über den Greiferwagen 1 geleitet. Das Luftleitprofil 3 ist auf der dem Bogenleitelement zugewandten Seite zumindest annähernd parallel zum Bogenleitelement ausgebildet und weist Aussparungen für die Greiferfinger auf. Auf der vom Bogenleitelement abgewandten Seite ist das Luftleitprofil 3 von der Staunase 4 aus stetig ansteigend mit einer aerodynamisch geschlossenen Fläche ausgebildet. Das Luftleitprofil 3 weist einen bis zur Traverse 2 stets ansteigenden Querschnitt auf und ist im Bereich der maximalen Greiferwagenhöhe mit der Traverse 2 fest oder lösbar fest verbunden.
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Weiter ist in der 1 der nacheilende Greiferwagen 1 als Weiterbildung mit einem zusätzlichen Frontspoiler 6 dargestellt. Dieser Frontspoiler 6 verringert den zum Bogenleitelement gebildeten Abstand, so dass die unterhalb des Greiferwagens 1 einströmende Teilluftmenge gegenüber der Staunase 4 weiter reduziert wird. Dies bewirkt eine geringere Unterströmung des Bogens 8, so dass zur Einstellung der idealen Schwebeführung für den Bogen 8 eine geringere Blasluft aus den Blasluftöffnungen der Bogenleitelemente nötig ist. Dieser Frontspoiler 6 ist bevorzugt aus elastischem Material hergestellt und/oder federnd gelagert, um Bogenbeschädigungen bei einem Bogenkontakt mit einem abzubremsenden vorausgehenden Bogen 8 im Bereich der Bogenbremse zu verhindern.
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Sowohl der als erste Ausführungsform dargestellte Greiferwagen 1 als auch der als Weiterbildung dargestellte Greiferwagen 1 weisen einen beabstandet vom Luftleitprofil 3 angeordneten Heckspoiler 5 auf, mittels dem die über den Greiferwagen 1 strömende Teilluftmenge in den Bereich hinter den jeweiligen Greiferwagen 1 gelenkt wird. Hierbei werden der Querschnitt des Greiferwagens 1 und damit die Greiferwagenhöhe nicht verringert. Der Heckspoiler 5 weist bevorzugt einen parallel zur Bogenförderrichtung BFR ausgebildeten Bereich und einen sich anschließenden in einem stumpfen Winkel zur Bogenförderrichtung BFR abgewinkelten Bereich auf. Der stumpfe Winkel zwischen beiden Bereichen unterhalb des Heckspoilers 5 kann beispielsweise in einem Bereich von 100° bis 150° liegen, insbesondere 135° betragen. Der Übergang zwischen den Bereichen kann abgerundet ausgebildet werden.
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Die dargestellten Greiferwagen 1 weisen jeweils ein Luftleitprofil 3 mit Staunase 4 auf, wobei diese Staunase 4 der dem Bogenleitblech 7 zugewandten Greifwagenhälfte, bevorzugt aber dem dem Bogenleitblech 7 zugewandeten Greiferwagenviertel zugeordnet ist. Das Luftleitprofil 3 ist bevorzugt einteilig ausgebildet, wobei die einerseits oberhalb und andererseits unterhalb der Staunase 4 angeordneten Teile des Luftleitprofiles 3 an der Staunase 4 in einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind. Die Staunase 4 als Kante im Luftleitprofil 3 stellt einen definierten Luftteiler dar. Das Luftleitprofil 3 weist damit einen unsymmetrischen, vom tropfenförmigen Querschnitt abweichenden Querschnitt auf. An einem tropfenförmigen Querschnitt kann der Staupunkt der Luft wandern, so dass kein reproduzierbarer Teilluftstrom unterhalb des Bedruckstoffes erzielt wird.
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Die 2 zeigt den in Bogenförderrichtung BFR über das Bogenleitblech 7 geführten Greiferwagen 1. Im Bogenleitblech 7 sind die als Venturidüsen 10 ausgebildeten Blasluftöffnungen dargestellt. Weiterhin ist die resultierende Luftströmungsrichtung 12 der aus den Venturidüsen 10 austretenden Blasluft mit einer anteilig in Bogenförderrichtung BFR gerichteten Blasluftkomponente dargestellt. Diese anteilige Luftströmungsrichtung 13 aus den Venturidüsen 10 in Bogenförderrichtung BFR wirkt der unterhalb der Staunase 4 einströmenden Teilluftmenge entgegen und verdrängt diese je nach vorliegender Blaslufteinstellung.
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Die 3 zeigt den über das Bogenleitblech 7 geführten Greiferwagen 1 in Draufsicht. Das Bogenleitblech 7 enthält die Venturidüsen 10, welche einen jeweils nach außen in Richtung des Bogenrandes gerichteten Blasluftfächer erzeugen. Die resultierenden Luftströmungsrichtungen 12 aus den Venturidüsen 10 enthalten jeweils eine anteilige Luftströmungsrichtung 13 in Bogenförderrichtung BFR und eine anteilige Luftströmungsrichtung 14 quer zur Bogenförderrichtung BFR. Die anteilige Luftströmungsrichtung 13 in Bogenförderrichtung BFR wirkt der den Greiferwagen 1 unterströmenden Teilluftmenge entgegen. Diese Komponente wird derart eingestellt, dass die Greiferwagenumströmung verbessert und damit eine optimierte Schwebeführung der Bogen 8 erzielt wird. Die resultierende Luftströmungsrichtung 12 tritt aus den Venturidüsen 10 unter einem Winkel zwischen 30° und 75°, insbesondere exakt 63°, zur Bogenförderrichtung BFR aus. Die aus den Venturidüsen 10 austretende in Bogenförderrichtung BFR gerichtete anteilige Blasluft wird bevorzugt derart eingestellt, dass diese mit einer gegenüber der Bogenfördergeschwindigkeit erhöhten Geschwindigkeit austritt.
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Die 4 zeigt eine bevorzugte Weiterbildung eines Bogenleitbleches 7 mit einer mittig zum Bogenleitblech 7 angeordneten, in Bogenförderrichtung BFR orientierten mittleren Düsenreihe 11. Diese mittlere Düsenreihe 11 führt unabhängig von den weiteren Blasluftöffnungen Blasluft zur Bogenunterseite, um ein Evakuieren des Mittenbereiches durch den restlichen nach außen gerichteten Blasluftstrom zu verhindern. Diese aus der mittleren Düsenreihe 11 austretende Blasluft stützt den Bogen 8 im mittleren Bereich. Aus der mittleren Düsenreihe 11 tritt Blasluft senkrecht und/oder in Bogenförderrichtung BFR gerichtet aus. Es können Venturi- und/oder andere Blasluftdüsen gemischt eingesetzt werden. Bevorzugt ist die Blasluft der mittleren Düsenreihe 11 separat einstellbar bzw. regelbar, so dass auch diese zusätzliche Einstellung zur Optimierung der Greiferwagenumströmung genutzt werden kann. Eine Verbesserung der Bogenführung ist somit weiter vorgesehen. In der dargestellten Weiterbildung ist zusätzlich vorgesehen, einzelne Düsen oder speziell eine Reihe von Düsen unter einem anderen Winkel im Bogenleitblech 7 anzuordnen. Hier sind die in Bogenförderrichtung BFR gesehen als vorletzte Reihe angeordneten Blasluftöffnungen unter einem Winkel zwischen 20° und 30°, insbesondere 27°, zur Bogenförderrichtung BFR ebenfalls jeweils zum Bogenrand hin ausgerichtet. Die weiteren Venturidüsen 10 sind unter einem Winkel von 60° angeordnet, können aber bevorzugt unter einem Winkel von ca. 63° angeordnet sein.
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Zur Wirkungsweise: Erfindungsgemäß wird der Luftmengenausgleich beim Umströmen des Greiferwagens 1 durch eine tief gelegte Staunase 4, gleichsinnig gerichtete Venturidüsen 10, welche die Unterströmung des Greiferwagens 1 reduzieren, und mit einem Heckspoiler 5 erzielt, wobei der Heckspoiler 5 die abreißende Strömung flächig auf die vordere Bogenoberseite leitet und so das Unterdruckgebiet nach Höhe und Ausdehnung minimiert. In einer Weiterbildung wird die Unterströmung des Greiferwagens 1 durch einen zusätzlichen Frontspoiler 6 weiter reduziert, so dass eine Schwebeführung mit verringerter Blasluft einstellbar ist.
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Der Blasluftstrom ist bereichsweise in Bogenförderrichtung BFR und/oder über die Maschinenbreite einstellbar und nachstellbar, so dass die Schwebeführung der Bogen 8 stets optimiert werden kann. Die Blasluft in Bogenförderrichtung BFR aus den Blasluftöffnungen der Bogenleitelemente wird vorzugsweise bei Bedruckstoffen geringerer Grammatur verringert und bei Bedruckstoffen höherer Grammatur vergrößert. Weiter kann die Einstellung des Blasluftstromes in Abhängigkeit der Maschinengeschwindigkeit usw. erfolgen. Entsprechende Parameterwerte werden hinterlegt, um diese auftragsspezifisch wiederzuverwenden oder als Grundeinstellung zu benutzen. Werden Sensoren für die Kontrolle der Bogenführung eingesetzt, kann der Einstellprozess der Schwebeführung weiterhin automatisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Greiferwagen
- 2
- Traverse
- 3
- Luftleitprofil
- 4
- Staunase
- 5
- Heckspoiler
- 6
- Frontspoiler
- 7
- Bogenleitblech
- 8
- Bogen
- 9
- Luftströmungsrichtung
- 10
- Venturidüsen
- 11
- mittlere Düsenreihe
- 12
- resultierende Luftströmungsrichtung aus Venturidüsen
- 13
- anteilige Luftströmungsrichtung aus Venturidüsen in Bogenförderrichtung
- 14
- anteilige Luftströmungsrichtung aus Venturidüsen quer zur Bogenförderrichtung
- BFR
- Bogenförderrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3308907 A1 [0005]
- DE 19624136 B4 [0005]
- EP 0949177 B1 [0006]
- JP 6-270392 A [0006]
- DE 19847399 A1 [0007]
- DD 160435 [0007]
- DE 3308844 A1 [0008]
- JP 2003-176057 A1 [0009]
- EP 0252602 A1 [0010]
- DE 10255948 B3 [0011]
- DE 3622515 A1 [0012]
- DE 4427448 A1 [0013]